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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: gedje-muga-schurin am 30.03.2012 22:49

Titel: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: gedje-muga-schurin am 30.03.2012 22:49
Hallo Leute,

ich habe mir gebraucht zwei Tonebones gekauft und möchte 4 weitere für meinen 100-Watt-JMP haben. Aber dafür 200 Euro auszugeben, ist mir irgendwie zu viel des Guten.

Nun hab ich mir die Tonebones angesehen: Da kann ja nicht viel dran sein. Kann ich die nicht selbst basteln? Hat da jemand eine Vorstellung? Hat die mal einer aufgemacht? Oder ist die "Schaltung" (wenn überhaupt) die dahinter steckt, ein alter Hut?

Danke, G.
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: Manfred am 31.03.2012 05:57
Siehe hier:

http://www.bigtuna.co.uk/blog/index.php/2010/08/10/converting-a-fender-hot-rod-deluxe-from-6l6-to-el84-using-tad-tone-bones-tube-adaptors/img_0563/ (http://www.bigtuna.co.uk/blog/index.php/2010/08/10/converting-a-fender-hot-rod-deluxe-from-6l6-to-el84-using-tad-tone-bones-tube-adaptors/img_0563/)

Gruß
Manfred
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: haebbe58 am 31.03.2012 10:01
Hi,

welcher JMP ist es denn?

... möcht ja nicht meckern oder Deinen Tatendrang bremsen .... aber was willst Du denn damit erreichen?

Leissungsreduzierung, Klangveränderung, ...?

Das ginge auch anders ... z.B. 2 Röhren ziehen ...

Mit den Tonebones nimmst Du dem Amp jedenfalls die Substanz, er wird sozusagen ein JMP ohne Eier ... man könnte auch sagen, Du kastrierst ihn ....

Mal ganz davon abgesehen ist das auch eine schöne mechanische Fummelei/Herausforderung, eine solche Schaltung mit der Novalfassung in einen alten Oktalsockel einzubauen ... und das 4x ... und zwar so, dass sie einwandfrei und langlebig funktioniert ....

Ist nur meine persönliche Meinung ...

Gruß
Häbbe


Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: gedje-muga-schurin am 31.03.2012 11:31
Hallo Manfred,
Danke für den Link. Soviel ist es ja letztendlich nicht. Mal sehen, das kann ich sicher auch selbst...

@Häbbe: Wenn Lautstärke für dich das einzige Kriterium ist, was "Eier" macht, dann meinetwegen. Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit verschiedensten 15 Wattamps, die ich mir so zusammen gesammelt habe. Z.B. der Madamp - ist der gut zusammen gelötet, dann macht der genau das: einen 1974x in dem einen Kanal, einen JMP im anderen. Beide Kanäle klingen besser als der JMP (in meinem Fall ein Superbass) in Groß.

Was nützt mir ein Amp, den ich nie ausspielen kann? Wir sind 2 Gitarristen in der Band. 2 x 100Watt -  da kann kein Drummer mehr dagegen anspielen. Live? Da will jeder Tontechniker, dass der Amp noch leiser wird. Und in kleinen Clubs/Kneipen halten sich die Leute die Ohren zu. Wem nützt das?

Also statt den Superbass nur noch in der Ecke verstauben zu lassen, ziehe ich ihn runter. Da kann er vielleicht endlich mal wieder richtig klingen. Mit Kastration hat das nichts zu tun. Aus den 18 Wattern habe ich den besten Cleansound ever bekommen, genau so auch die beste Crunch-Zerre. Sorry, aber das ganze Gerede von Kastration und fehlendem Headroom und was weiß ich nicht noch alles, das ist doch nur 100-Watt-lauter-lauter-lauter-Geilheits-Quatsch.

Gruß, G.
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: haebbe58 am 31.03.2012 11:44
Okay,

aber anscheinend hast Du einfach den falschen Amp ...

aber Du solltest auch mal richtig lesen ... Eier hat nix mit leiser zu tun und leiser geht außerdem auch anders ... und der Vergleich mit den 18 Wattern hinkt eh ...

und außerdem habe ich nur meine Meinung gesagt.

viel Spass beim Frickeln ...!  ;D

Gruß
Häbbe

Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: Athlord am 31.03.2012 12:19
Moin,
ich will Häbbe mal unterstützen.
Das kommt in etwas so rüber als würde ich einem Porsche 928 eine Zylinderabschaltung einbauen,
in der Hoffnung das er dann weniger Abgase produziert.... :devil:
Die Sinnhaftigkeit ist gemeint.
Und das stelle ich mal genauso in Frage - aber es soll jeder tun was er nicht lassen kann.
Letztendlich ist das eine krumme und wenig dauerhafte Lösung.
Meine Meinung...
Gruss
Jürgen
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: jacob am 31.03.2012 12:24
Moin G.,

ich schließe mich Haebbe an: lass' lieber die Finger vom Selbstbau der Tonebones / Yellowjackets.
Sei nicht eingeschnappt, aber es ist m.E. ziemlich offensichtlich, dass Dir ist die Problematik der Sache (Hitzebeständigkeit, entsprechende Bauteile, Komponentenverbindungen & Vergussmasse etc.) ganz offensichtlich nicht klar ist.
Unter gewissen Umständen kannst Du Dir mit solch einem selbst zusammengeschusterten THD- / Tonebone- clone Deinen Amp himmeln  :angel:

Kauf' Dir lieber das Fertigprodukt (ich rate Dir zu THD anstatt TAD), das ist sicherer und im Endeffekt auch preiswerter als ein wackeliger und unzuverlässiger Selbstbau  :P

Nichts für ungut!

Hier noch der Link zu einem m.E. interessanten Interwiew mit Andy Marshall (dem "Erfinder" der Yellowjackets):

http://www.thdelectronics.com/pdf%20stuff/TQRInterview.pdf

Gruß

Jacob
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: gedje-muga-schurin am 31.03.2012 19:45
Danke für die vielen Antworten!

Ich will ja auch niemendem vor den Latz sch**** - die Idee des Eigenbaus habe ich verworfen, da ich ein (weiteres) Pärchen günstig gebraucht bekommen kann.

Nur die Frage nach der "Sinnhaftigkeit" erschließt scih mir nicht ganz. Ich gehe nicht ganz mit, warum das ergo so sinnlos sein soll. Und: Warum der Vergleich mit einem 18-Watter hinkt. Was hinkt da, nur weil der eine Amp 100W und der andere 18W hat?

Mir kommt die Problematik teilweise wie ein "Meiner-ist-größer-Syndrom" vor... (Damit meine ich das Thema ganz allgemeinen, keinen meiner Vorredner speziell.  :) )

Gruß, G.
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: Dirk am 31.03.2012 20:05
Was hinkt da, nur weil der eine Amp 100W und der andere 18W hat?

Ja.

Die Verstärker und deren Leistungen und Fähigkeiten sollten halten den Anforderungen nach ausgewählt werden und nicht umgekehrt. Schon mal einen Tanzmusiker mit Marshall Stack gesehen ?
Wenn Dein Verstärker 100 Watt hat und erst in die Übersteuerung geht, wenn dieser voll ausgefahren wird, dies aber dann zu laut ist, dann liegt die Vermutung nahe, dass der Verstärker nicht zu Deinen Anforderungen passt.
Leistungsreduzierungen - egal welcher Art - haben immer Auswirkung auf den Klang (teilweise auch die Lebenserwartung der Verstärkers oder manch verbauter Komponenten) und stellen immer nur einen Kompromiss da, der nur bis zu einer bestimmten Grenze sinnvoll eingesetzt werden kann.

Die Kommentare weiter oben zu Deiner Anfrage sind daher mehr als gerechtfertigt und haben nichts mit Potenzgehabe zu tun. Ganz im Gegenteil.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Du an dem Vorhaben die Tonebones oder ähnliche Konstrukte nach zubauen, ziemlich gescheitert wärst. Von daher sehe es positiv und freue Dich, dass Du davor bewahrt wurdest.

Gruß, Dirk
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: gedje-muga-schurin am 31.03.2012 23:03
Hi Leute, hi Dirk,

wie schon gesagt, Jacobs Argumente (Hitzebeständigkeit/Vergussmasse usw.) haben mich schnell eines besseren belehrt. Ich will auch niemandem vor dem Kopf stoßen. Nur leider musste ich allzu oft feststellen, dass viele Amp-Besitzer aus ihren 100Watt einen heiligen Gral machen...vielleicht hatte ich deshalb einen aggressiven Unterton in meinen Zeilen.

Dass mein JMP mit den Tonebones anders klingen wird, ist mir schon klar. Nur im Augenblick steht er seit langer Zeit (neben vielen anderen Amps) nur noch rum, und das ist auch schade drum. Also will ich versuchen, ihn in Spähren herüber zu retten, in denen ich ihn vielleicht auch wieder spielen kann. Denn mal ehrlich: Als ich noch 100-Watt-Stacks gespielt haben, hatte ich nur sorgen: Auf großen Bühnen war ich dem Toni zu laut, auf kleinen haben sich die Leute in der ersten Reihe die Ohren zugehalten und im PR musste der Drummer gegen die Gitarren anspielen. Was solls das. Also bin ich mit kleinen Amps sehr glücklich geworden. Schade nur, dass mein sonst geliebter JMP auf der Stecke bleibt...

Gruß, G.
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: Dirk am 31.03.2012 23:34
Hallo !

Dass mein JMP mit den Tonebones anders klingen wird, ist mir schon klar. Nur im Augenblick steht er seit langer Zeit (neben vielen anderen Amps) nur noch rum, und das ist auch schade drum. Also will ich versuchen, ihn in Spähren herüber zu retten, in denen ich ihn vielleicht auch wieder spielen kann. Denn mal ehrlich: Als ich noch 100-Watt-Stacks gespielt haben, hatte ich nur sorgen: Auf großen Bühnen war ich dem Toni zu laut, auf kleinen haben sich die Leute in der ersten Reihe die Ohren zugehalten und im PR musste der Drummer gegen die Gitarren anspielen. Was solls das. Also bin ich mit kleinen Amps sehr glücklich geworden. Schade nur, dass mein sonst geliebter JMP auf der Stecke bleibt...

Das ist doch genau das Problem, welches Dir als Problem erklärt wurde. Vielleicht solltest Du die Beiträge auch mal richtig lesen und nicht in jedem Beitrag den Bösen Mann mit den 100 Watt vermuten. Schon mal auf die Idee gekommen, dass die Leute auch recht haben können und Du wirklich den falschen Verstärker hast. Solltest Du diese Meinung nicht teilen, dann mach hier jetzt bitte stopp, ließ nicht weiter und frage auch nicht weiter, erhoffe Dir aber auch keinen Lösungsvorschlag.




Wenn dieser Verstärker keinen (Sammler)Wert für Dich darstellt, dann verkaufe ihn und kauf für das Geld einen Verstärker der besser zu Deinen Anforderungen passt - aber auch darauf achten, dass er wirklich passt und nicht weil die Werbung Dir versucht klar zumachen, dass er passt !!

Gruß, Dirk
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: haebbe58 am 1.04.2012 09:11
Hi,

ich geb jetzt nochmal meinen Senf dazu ... nur als Tipp:

Wenn Du den JMP mit den Tonebones betreibst, müßtest Du so auf ca. 30 bis 40 Watt Ausgangsleistung kommen, allerdings werden die Röhren da schon ganz schön gebraten .... und das Ganze ist immer noch mörderlaut (siehe nur mal Vox AC 30), wird aber lang nicht so gut klingen, weil die dünnen Röhren einfach nicht so viel Substanz haben wie die dicken.

Wenn Du aber statt Verwendung der Tonebones nun 2 der jetzigen 4 Endröhren rausziehst (welche das sind und welcher Speakerausgang dann zu wählen ist, mußt Du halt hier im Forum oder im Netz suchen), dann läßt Du dem Amp seine Eier und halbierst nur die Leistung. Okay, dann hat er zwar immer noch 50 Watt, ist auch kaum leiser aber er behält die Substanz.

Evtl. dann noch mit den Reglern bißle spielen ... die JMPs klingen auch nicht ganz voll aufgedreht noch recht anständig. Ich habe an meinem 2204 Clone (50 Watt) meist Gain auf 3 und Master auf 5. Das klingt echt gut und ist auch noch einigermaßen Band-/Proberaum verträglich.

Ach ja ... falls Du die noch nicht ausprobiert hast: ein guter Tipp für den JMP in der Endstufe sind 6550 Röhren, die sind zwar teurer, aber die räumen unten rum schön den Mulm weg und klingen schön straff und trotzdem fett. Und die klingen auch leiser gespielt etwas cooler als EL 34 und irgendwie immer gut.

Gruß
Häb   

Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: gedje-muga-schurin am 1.04.2012 11:06
Hallo nochmal,

tja, vielleicht ziehe ich wirklich mal zwei Röhren . Das hatte ich bis dato außer Acht gelassen, da ich damit bei einem TSL100 eher schlechte Erfahrung gemacht haben. Aber vielen Dank nochmal für die Tipps.

Ich glaube, dass ich mittlerweile auch ein Problem herauslesen kann: Dass es einen Widerspruch bezüglich meiner Erfahrung mit EL84-betrieben Amps gibt. Denn ich finde diese in keiner Weise "substanzlos". Von daher versuche ich mit dem JMP den gleichen Schritt zu gehen.

Aber vielleicht ist da ja noch was ganz Grundsätzliches im Spiel, was ich bis jetzt immer gleich gesetzt habe: Ein Amp mit EL84-Endstufe und einen JMP, der mit z.B. Tonebones auf EL84 gedrückt wird. Ich kann in euren Beträgen heraushören, dass beides nicht das selbe ist. Das eine ist eben ein Amp, der vom Aufbau auf 18-Watt ausgelegt ist, das andere einer, der von Werk aus für 100W gebaut wurde...

Und zum Thema "falscher Amp": Ja, vielleicht hat es ja seinen Grund, warum der JMP seit einem Jahr in der Ecke steht...

So, jetzt ist aber gut. Meine Frage wurde beantwortet, die Tonebones werden nicht nachgebaut. Danke für eure Anregungen!

Gruß, G.
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: robdog.ch am 1.04.2012 11:20
Hi G.

Falls Du Dich zum Kauf eines neuen amps entschliesst, seh' zu dass Du allfällige Kandidaten wenn möglich mal im Bandgefüge speilen kannst. 10W sind immer noch halb so laut wie 100W, von daher ist es vielleicht nicht ganz einfach, im Geschäft den Amp zu finden, bei dem Sound und Durchsetzungsfähigkeit stimmen.

Andere Frage: hast Du Dir schon mal Gedanken über einen Attenuator gemacht? Höhenverluste sollten, da Du den JMP ja nicht auf Wohnzimmerlautsärke trimmen willst, ausgleichbar sein (falls Du sie hörst  ;D)

Grüsse aus Frutigen
Röbi
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: Dirk am 1.04.2012 14:13
Aber vielleicht ist da ja noch was ganz Grundsätzliches im Spiel, was ich bis jetzt immer gleich gesetzt habe: Ein Amp mit EL84-Endstufe und einen JMP, der mit z.B. Tonebones auf EL84 gedrückt wird. Ich kann in euren Beträgen heraushören, dass beides nicht das selbe ist.

Richtig !

Gruß, Dirk
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: thom am 1.04.2012 18:11
Hallo
Ich hab meinen JMP mal mit 6v6 Röhren betrieben.
Natürlich hört sich das anders an als mit EL 34, aber ein Versuch ist es Wert, es klang nicht schlecht.
Auf jeden Fall ist der Amp leiser geworden, man konnte die Endstufe ordentlich aufdrehen.
Gib nur Acht auf die Spannungen und auf die richtige Anpassung des Ausgangsübertragers.
Hier im Forum steht einiges darüber geschrieben.
Ich kann da nichts Verwerfliches dran finden einen vorhandenen Amp an seine Situation anzupassen.
Gruß
thom
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: cca88 am 1.04.2012 20:16
Hallo
Ich hab meinen JMP mal mit 6v6 Röhren betrieben.
Natürlich hört sich das anders an als mit EL 34, aber ein Versuch ist es Wert, es klang nicht schlecht.
Auf jeden Fall ist der Amp leiser geworden, man konnte die Endstufe ordentlich aufdrehen.
Gib nur Acht auf die Spannungen und auf die richtige Anpassung des Ausgangsübertragers.
Hier im Forum steht einiges darüber geschrieben.
Ich kann da nichts Verwerfliches dran finden einen vorhandenen Amp an seine Situation anzupassen.
Gruß
thom

Hallo thom,

war aber wohl eher ein 50er oder?

Bei einem Super Lead oder Super Bass sind die Spannungen schon recht hoch - auch für 6V6S.

So richtig "verwerflich" finde ich die Tone-Bone Idee auch nicht. Aber die passen nichts an - muß man selber machen.
Und... aus einem Super Lead wird - wie bereits geschrieben - auch kein 18 Wätter, sondern nur ein gezügelter 100W amp. Versuch macht kluch; wenns gefällt ist es OK; wenn nicht, war es einen Versuch wert.

Selber basteln - was ja die ursprüngliche Absicht war - das würde ich in jedem Fall auch nicht empfehlen.

Grüße

Jochen
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: thom am 2.04.2012 08:39


war aber wohl eher ein 50er oder?




Ja, hast Recht ein 50 Watter mit nur 380 V für die Endröhren.
Gruß
Thom
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: gedje-muga-schurin am 2.04.2012 10:57
Hm, der JMP muss wohl mal Anfang der 80er (laut Reperaturschein, der im Amp klebte) abgebrannt sein und hat einen neuen Trafo bekommen. Der ist ziemlich groß und fährt die Röhren auf 560V. Da sind mir nach ein paar Tagen betrieb erst mal die Röhren weggepfiffen. Musste dann zu bereits "eingebrannten" mit Garantie greifen, die kommen mit der Kiste klar. Ach so, vielleicht sollte auch noch erwähnt werden, dass der Amp keine Gegentaktkopplung mehr hat, und so auch noch ein bisschen mehr bläst. Das alles zusammen macht ihn ziemlich unberechenbar...

Ja, hast Recht ein 50 Watter mit nur 380 V für die Endröhren.
Gruß
Thom
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: gedje-muga-schurin am 2.04.2012 10:59
Andere Frage: hast Du Dir schon mal Gedanken über einen Attenuator gemacht? Höhenverluste sollten, da Du den JMP ja nicht auf Wohnzimmerlautsärke trimmen willst, ausgleichbar sein (falls Du sie hörst  ;D)

Ja, von Weber. Klang aber schrecklich. Ich habe ihn schnell wieder verkauft...

Gruß, G.
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: darkbluemurder am 2.04.2012 17:24
Hallo,

Hm, der JMP muss wohl mal Anfang der 80er (laut Reperaturschein, der im Amp klebte) abgebrannt sein und hat einen neuen Trafo bekommen. Der ist ziemlich groß und fährt die Röhren auf 560V.

Eine Anodenspannung von 560V ist für die EL34 kein Problem - laut Datenblatt können die bis 800V. Das Problem ist die Schirmgitterspannung - die beträgt laut Datenblatt max. 500V. Bei den 6550 ist es noch kritischer - deshalb verwendet z.B. Elmwood für die Schirmgitterspannung der Endröhren einen separaten Zweig mit 350V.

Ach so, vielleicht sollte auch noch erwähnt werden, dass der Amp keine Gegentaktkopplung mehr hat, und so auch noch ein bisschen mehr bläst. Das alles zusammen macht ihn ziemlich unberechenbar...

Du meinst wahrscheinlich "Gegenkopplung". Wenn sie fehlt, dann hat das erst einmal zwei Folgen:

1. Phasenumkehrstufe und Endröhren verstärken voll,
2. etwaige Presence- und Depth-Regler funktionieren nicht mehr, weil diese auf die Gegenkopplung angewiesen sind.

Ich glaube aber nicht, dass das die Ursache für den vorzeitigen Röhrentod war. Ich tippe da eher auf den Betrieb mit zu hoher Schirmgitterspannung, die durch das Datenblatt bei weitem nicht gedeckt ist.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: zoranrataj2000 am 4.04.2012 21:20
Hi!
 My German is not well and I did not found yet one answer about TAD tonebone.
I have Fender Pro reverb and my amp working with Tonebone better for my playing.I can get nice crunch sound.I just like el84.
But question is  this:
Can be some problems with Output transformer or amp, if I using tonebone adapters? It can not be the same, if you using  tonebone ADAPTERS in amp with output EL34,6L6 or 6v6.They are diferent output resistance (impendance).
Thanks,Zoran
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: NOS am 5.04.2012 23:25
Hallo Stephan,

ich widerspreche nur ungern - aber: die Gegenkollpung stabilisert die Endstufe. Bei Kathoden-Bias ist sie immer aktiv. Fixed Bias würde ich befürchten, dass die Endstude (hochfrequent) schwingt. Gerade wenn die die Röhren am Limit betrieben werden...

Ein itzebitz Feedback würde ich (fixed bias) also immer draufgeben wollen - obwohl ich's auch schon anders gemacht habe  :devil:

Grüße Harry
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: cca88 am 6.04.2012 08:48
Hallo Stephan,

ich widerspreche nur ungern - aber: die Gegenkollpung stabilisert die Endstufe. Bei Kathoden-Bias ist sie immer aktiv. Fixed Bias würde ich befürchten, dass die Endstude (hochfrequent) schwingt. Gerade wenn die die Röhren am Limit betrieben werden...

Ein itzebitz Feedback würde ich (fixed bias) also immer draufgeben wollen - obwohl ich's auch schon anders gemacht habe  :devil:

Grüße Harry

Harry,

wie denn das?

Grüße

Jochen
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: jacob am 6.04.2012 10:30
Moin Harry,

es würde mich ebenfalls interessieren, wie und mit was Du Deine pauschale Aussage begründest  ???

Gruß

Jacob
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: NOS am 6.04.2012 11:07
Na ja,

parallel zum Kathoden-R hat man ja (normalerweise) einen recht großen Elektrolyt-C. Bei hohen Frequenzen hat der dann eben doch einen Widerstand, der die Röhre stabilisiert. Oder die (durch den Bypass-C ja erst mal erhöhte - verglichen ohne Bypass-C) Verstärkung vermindert.

Sinn und Zweck der Gegenkopplung bei Fixed-Bias ist m.M. nicht nur die Frequenzbeeinflussung (inkl. Presence-Poti  ;)), sondern die Stabilisierung dern Endstufe. Fixed-Bias OHNE Gegenkopplung sieht man eher selten...

Viele Grüße Harry

Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: jacob am 6.04.2012 11:16
Hi Harry,

das ist m.E. jetzt aber doch etwas an den Haaren herbeigezogen und mehr was für Fledermäuse...
Klar, die HiFi- Jungs schalten bei Kathoden- Bias dem großen Kathoden- C gerne noch einen Folienkondensator parallel, damit die Stromgegenkopplung durch die Röhre auch bei den "allerhöchsten Frequenzen" aufgehoben wird.

Bei fixed Bias handelt es sich um Spannungsgegenkopplung.
Natürlich kann man auch beide Bias- und Gegenkopplungsarten mischen /zusammen verwenden.

Gruß

Jacob
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: NOS am 6.04.2012 11:28
...aber wie oben gesagt GANZ auf Gegenkopplung zu verzichten halte ich (ohne wissenschaftliche Erklärung) weiterhin nicht für gut.

Just my 2 cent...
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: cca88 am 6.04.2012 11:39
...aber wie oben gesagt GANZ auf Gegenkopplung zu verzichten halte ich (ohne wissenschaftliche Erklärung) weiterhin nicht für gut.

Just my 2 cent...



...Fender Tonemaster, Fender Custom Vibrolux wären z.B. solche Kandidaten.


Mir ist bei den Teilen nie was besonderes aufgefallen, außer daß sie keine Gegenkopplung haben.


Klar - damit, daß der Elko nach oben nicht "perfekt" ist - da hast Du schon Recht; aber mich bei Bedenken darauf (gefühlt) zu verlassen - mir wäre da unwohl.

Wenn ich ne Gegenkopplung brauche, um Schwingen zu vermeiden, stimmt was Anderes grundsätzlich nicht.

Grüße

Jochen

Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: jacob am 6.04.2012 12:47
Hi,

wie immer: letztendlich entscheidet da (meistens) das Ohr.
Es gibt einige Gitarrenamps, die, ganz ohne Gegenkopplung, einfach besser / organischer klingen.
Und es gibt gegengekoppelte Amps, die sogar mit (zusätzlicher) Schirmgittergegenkopplung sehr gut klingen.

Ideal ist es m.E., wenn man die Gegenkopplung einstell- oder schaltbar macht.
Das bringt (jedenfalls meinen Erfahrungen nach) viel bei der Verwendung unterschiedlicher Boxen- und Lautsprechertypen.

Gruß

Jacob
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: es345 (†) am 6.04.2012 18:22
Zitat
Sinn und Zweck der Gegenkopplung bei Fixed-Bias ist m.M. nicht nur die Frequenzbeeinflussung (inkl. Presence-Poti  ), sondern die Stabilisierung dern Endstufe

Zitat
aber wie oben gesagt GANZ auf Gegenkopplung zu verzichten halte ich (ohne wissenschaftliche Erklärung) weiterhin nicht für gut

Hallo Harry,

versuchen wir es mal :

Eine Gegentaktröhrenendstufe ohne Gegenkopplung stellt ein verstärkendes, nicht gleichspannungsübertragendes System dar, daß heißt keine Rückführung des Ausgangsignals auf den Eingang. Dabei ist es egal, ob es ein AB1 oder AB2 System ist, auch egal ob mit Kathodenbias oder oder Fixed Bias ausgestattet ist.

Sprechen wir nun über Stabilität:

a) der Arbeitspunkt der Endröhren (Gleichspannungsverhalten)

Bei Kathodenbias haben wir eine Arbeitspunktstabilisierung über die Gleichspannungsgegenkopplung des Kathodenwiderstandes. Der Drift der Röhren wird hier stückweise kompensiert.
Wichtig: Dies hat nichts mit dem Systemverhalten für Wechselspannung zu tun. (Ich setze hier mal voraus, daß alle Bauteile und die Dimensionierung ok sind).

Bei fester Gittervorspannung haben wir diese Arbeitspunktstabilisierung nicht. Wir bekommen sie aber auch nicht über eine Gegenkopplung, da diese nur für Wechselspannungen wirkt - wir haben ja einen Ausgangstrafo -.

b) Stabilität der Endstufe bei Wechselspannungsübertragung:

Wenn eine Endstufe ohne Gegenkopplung schwingt, dann haben wir es offensichtlich mit einem System zu tun, daß ungeplant fatalerweise das Ausgangssignal in der passenden Phasenlage auf den Eingang zurückführt. Das klingt banal, hat aber vielen Forumskollegen inklusive mir selbst schon mal mal die Nerven geraubt. Übliche Fehler sind hier falsche Leitungsführung usw...

Mein erster Schritt beim Aufbau einer Endstufe ist daher ein Test bis zur Leistungsgrenze, ohne jede Gegenkopplung. Ist dieser erfolgreich, daß heißt die Endstufe läuft stabil ohne jede Eigenschwingung, dann kann ich sie ohne Wenn und Aber sofort so benutzen oder im nächsten Schritt eine Gegenkopplung einbauen.

Jetzt zur Gegenkopplung: Sie wird eingesetzt insbesondere
- zur Klangregelung (Presence, Resonance)
- zur Linearisierung des Frequenzgangs (meistens bei HiFi Endstufen)
- zum Verringern der Ausgangsimpedanz (meistens bei HiFi und Bassendstufen)
- zum Verringern der Verzerrungen (meistens bei HiFi und gglfs bei Bassendstufen)
Dies hat mit einer "Stabilisierung der Endstufe" nichts zu tun

Noch ein Hinweis:

Wenn man die negative Gegenkopplung (Phasenlage 180 Grad zum Eingangssignal)zu stark macht, setzt häufig eine hochfrequente Eigenschwingung der Endstufe ein. Jeder Verstärker hat eine obere Bandgrenze aufgrund der vielen Tiefpassfilter im System (Gitter Anodenkapazität pro Röhre, OT Übertragungsgrenze usw). Alle diese Tiefpässe führen dazu, daß die Phasenlage des Signals zu höheren Frequenzen sich verzögert. Tritt die Situation ein, daß bei einer bestimmte Frequenz die Phasenlage um -180 Grad gedreht ist (somit eine Rückkopplung und keine Gegenkopplung mehr) und die Kreisverstärkung größer 1 ist, dann schwingt der Verstärker auf dieser Frequenz.

Wie wir sehen:  bei einer richtig aufgebauten Endstufe müssen wir uns beim Einbau der Gegenkopplung um die Schwingneigung bei hohen Frequenzen Gedanken machen.  ;)


Gruß Hans- Georg
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: carlitz am 6.04.2012 18:46
Mal wieder eine Klasse Antwort des Meisters......



Hallo Harry,

versuchen wir es mal :

Eine Gegentaktröhrenendstufe ohne Gegenkopplung stellt ein verstärkendes, nicht gleichspannungsübertragendes System dar, daß heißt keine Rückführung des Ausgangsignals auf den Eingang. Dabei ist es egal, ob es ein AB1 oder AB2 System ist, auch egal ob mit Kathodenbias oder oder Fixed Bias ausgestattet ist.

Sprechen wir nun über Stabilität:

a) der Arbeitspunkt der Endröhren (Gleichspannungsverhalten)

Bei Kathodenbias haben wir eine Arbeitspunktstabilisierung über die Gleichspannungsgegenkopplung des Kathodenwiderstandes. Der Drift der Röhren wird hier stückweise kompensiert.
Wichtig: Dies hat nichts mit dem Systemverhalten für Wechselspannung zu tun. (Ich setze hier mal voraus, daß alle Bauteile und die Dimensionierung ok sind).

Bei fester Gittervorspannung haben wir diese Arbeitspunktstabilisierung nicht. Wir bekommen sie aber auch nicht über eine Gegenkopplung, da diese nur für Wechselspannungen wirkt - wir haben ja einen Ausgangstrafo -.

b) Stabilität der Endstufe bei Wechselspannungsübertragung:

Wenn eine Endstufe ohne Gegenkopplung schwingt, dann haben wir es offensichtlich mit einem System zu tun, daß ungeplant fatalerweise das Ausgangssignal in der passenden Phasenlage auf den Eingang zurückführt. Das klingt banal, hat aber vielen Forumskollegen inklusive mir selbst schon mal mal die Nerven geraubt. Übliche Fehler sind hier falsche Leitungsführung usw...

Mein erster Schritt beim Aufbau einer Endstufe ist daher ein Test bis zur Leistungsgrenze, ohne jede Gegenkopplung. Ist dieser erfolgreich, daß heißt die Endstufe läuft stabil ohne jede Eigenschwingung, dann kann ich sie ohne Wenn und Aber sofort so benutzen oder im nächsten Schritt eine Gegenkopplung einbauen.

Jetzt zur Gegenkopplung: Sie wird eingesetzt insbesondere
- zur Klangregelung (Presence, Resonance)
- zur Linearisierung des Frequenzgangs (meistens bei HiFi Endstufen)
- zum Verringern der Ausgangsimpedanz (meistens bei HiFi und Bassendstufen)
- zum Verringern der Verzerrungen (meistens bei HiFi und gglfs bei Bassendstufen)
Dies hat mit einer "Stabilisierung der Endstufe" nichts zu tun

Noch ein Hinweis:

Wenn man die negative Gegenkopplung (Phasenlage 180 Grad zum Eingangssignal)zu stark macht, setzt häufig eine hochfrequente Eigenschwingung der Endstufe ein. Jeder Verstärker hat eine obere Bandgrenze aufgrund der vielen Tiefpassfilter im System (Gitter Anodenkapazität pro Röhre, OT Übertragungsgrenze usw). Alle diese Tiefpässe führen dazu, daß die Phasenlage des Signals zu höheren Frequenzen sich verzögert. Tritt die Situation ein, daß bei einer bestimmte Frequenz die Phasenlage um -180 Grad gedreht ist (somit eine Rückkopplung und keine Gegenkopplung mehr) und die Kreisverstärkung größer 1 ist, dann schwingt der Verstärker auf dieser Frequenz.

Wie wir sehen:  bei einer richtig aufgebauten Endstufe müssen wir uns beim Einbau der Gegenkopplung um die Schwingneigung bei hohen Frequenzen Gedanken machen.  ;)


Gruß Hans- Georg
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: NOS am 6.04.2012 19:56
Ok,

das war jetzt wissenschaftlich genug ;-) - nee im Ernst, an den Ausführungen ist nichts zu kritteln, einfach topp!

Ich hatte das bei mir so abgespeichert, weil nun mal praktisch alle größeren Amps Fixed Bias + NFB haben.

Da hätte ich doch fast ein Märchen in die Welt gesetzt, fast so schlimm wie 'Kathoden-Bias ist Class A  :devil: '

Viele Grüße Harry





Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: jacob am 7.04.2012 01:22
Hi Hans-Georg,

super erklärt, Du solltest Ampbaukurse anbieten!  ;)

Gruß

Jacob
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: robdog.ch am 7.04.2012 08:28
Hi Hans-Georg,

super erklärt, Du solltest Ampbaukurse anbieten!  ;)

Gruß

Jacob

Hi

Dann aber in mehreren Stufen. Denn all das fundierte Wissen würde jeden Rahmen sprengen und einen Amp möchte man ja mal fertig haben. Also müssten Theorie und Praxis schon etwas getrennt werden - wenngleich auch dies wieder suboptimal ist...

Gruss
Röbi
Titel: Re: TAD Tonebones nachbauen
Beitrag von: es345 (†) am 7.04.2012 12:54
Hallo zusammen

Schön, daß die Erklärung geholfen hat!

Zitat
Du solltest Ampbaukurse anbieten

Jacob,

so ein Kurs würde mich schon reizen, das scheitert bei mir momentan nur an der verfügbaren Zeit.  ;)

Gruß Hans- Georg