Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: chaccmgr am 22.04.2012 01:07
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Hi,
mein neuer Bass-Preamp arbeitet nett, alles soweit ok. Mit dem Tone-Stack bin ich nicht so zufrieden. Der Mittenregler bewirkt fast gar nichts und ich möchte den Übergang zwischen Mitten und Höhen bei ca 1.000 Hz einstellen. Scheint jetzt höher zu sein. Wer kann mir hier Tips geben?
Danke im Voraus
Robert
EDIT: Fred-Titel geändert um nicht auf Fender Tone-Stack einzugrenzen
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Hi,
das kleine Programm von Duncan sollte Dir helfen:
http://www.duncanamps.com/tsc/
Viel Erfolg,
Dote
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Hi,
das mit dem ineffektiven Mittenregler ist bei der Schaltungsvariante normal, passive Tonestacks sind in dem Bereich halt in der Wirkung nun mal eher sanft ...
Ich selbst lasse den Middle Pot am liebsten weg und er wird durch einen 10 oder 8,2 kOhm Widerstand ersetzt. In Deinem Fall lass ihn aber lieber drin, er schadet ja nicht.
Deine zusätzliche Umschaltung in den Höhen wirkt da auch eher zu drastisch. Ich würde da lieber einen weiteren mit 120 oder 250 pF dazu schalten. Oder noch besser: einen 120 pF als C6 und einen 250 pF als zuschaltbaren C5. Das wird dann alles feiner oben rum.
Außerdem würde ich (falls noch nicht vorhanden, sieht man hier nicht) noch einen Bright Cap (z.B. 120 pF) über den Volumeregler schaltbar machen, der bringt immer etwas Glanz in die Hütte bei kleineren Lautstärken.
Als C8 würde ich auch mal probeweise 100 n probieren ... evtl. packt das dann den Middle etwas nach unten.
Die Tipps stammen übrigens z.T. von Dirk, er empfiehlt sie als Bass-Mod für seinen TT66 Mk.II
http://www.tube-town.net/diy/tt66-mkii/tt66-mkii.html
siehe: Klangstellung
Simulier die Sachen ruhig mal mit dem Duncan Tool (link von Robert) und vergleiche mit Deinen jetzigen Werten ... dan siehst Du ja, wo Du ansetzen mußt.
Gruß
Häbbe
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Moin!
Als Anmerkung zum gesagten: in meinem BP-1000 hat Mr. Jackson den Tonestack auch mit 100nF als C8 aufgebaut. Mitten- und Bassregler zeigen erst Wirkung, wenn man Treble etwas zurücknimmt. Deutlicher in der Wirkung sind Treble- und Bass-Schalter, sowie der 6-fach Mid-Shift.
Ciao
John
Edit: Schaltplan vergessen
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Hallo Robert,
mit dieser Schaltung kann man die Mitten nicht anheben, man kann nur einen gewissen Bereich noch mehr absenken.
Also Mittenregler auf 10 bedeutet praktisch Null, und bei Null müsste Minus 10 stehen.
Mit den beiden anderen Reglern siehts ebenso aus, es wird immer nur ausgeblendet.
Was Du wahrscheinlich gerne haben möchtest geht damit nicht. Reicht gerade mal für die meisten Gitarristen...
Zum Anheben bestimmter Frequenzbereiche eignen sich LCR Kombinationen sehr gut, schau mal wie das Ampeg in vielen Modellen gelöst hat.
(http://www.abload.de/img/19fpo3.gif)
Für einen Bass-Amp liegt sowas eigentlich außer Konkurrenz.
Gruß,
Georg
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Danke an alle für die Tips.
Woher kommt die Anforderung? Ich war am Wochenende mit einem Bass-Profi zusammen und der wünscht sich eine Mittenanhebung um beim perkussiven Spiel mit Dead-Notes etc. einen besonderen Sound zu bekommen und nicht in der Band unterzugehen. Das wird erreicht indem er die Mitten in den Vordergrund stellt. Die Demo am Mischpult war überzeugend.
Er will mit einem Griff die Mitten anheben ohne die anderen Bänder zu verändern. Ein-Knopf-Konzepte fallen damit auch weg.
Den TSC habe ich natürlich auch konsultiert, der sagt mir nur nicht, ob und wie ich die Mitten anheben kann. Mit dem Baxandall kann ich zwar mit einer geeigneten Einstellung einen Mittenberg erzeugen, muss dazu aber viel regeln, wenn ich für einen Song die Mitten anheben will. Nicht bühnentauglich. Dazu kommt, dass er fast nichts sieht und die Bedienung so einfach und übersichtlich sein muss wie möglich.
Wahrscheinlich ist der Fender Tone Stack damit von der Konzeption her überfordert, weil die Mitten nicht geboostet werden können und er zusätzlich das Mittenloch hat. Vielleicht ändere ich den Thread Titel.
@Fandango
Hast Du das Ampeg Konzept schon mal ausprobiert/gehört? Die Regelung über die Beeinflussung der lokalen Gegenkoplung sieht interessant aus, da damit ein echtes Boosten der Mitten möglich sein müsste...
Alternativ könnte ich mir noch eine Dreibandregelung mit unabhängigen Netzwerken vorstellen. Habt Ihr einen Vorschlag, wie so was aussehen müsste? Analog Regelung im Mischpult oder so ähnlich?
Danke und Grüße
Robert
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@Robert:
Wenn Du die Mitten nur anheben willst, dann könnte das ganz einfach mit einer RLC-Reihenschaltung parallel zum Kathodenwiderstand gelöst werden. Also im Prinzip so wie die von Georg gezeigte Ampeg-Schatung, nur ohne den Zweig zur Anode.
Da an der Kathode meist nur recht geringe Spannungen anliegen, könnte die Induktivität auch recht einfach mittels Gyrator aus OP-Amps simuliert werden. Dann wäre die Induktivität und somit die Frequenz auch mit einem Poti stufenlos einstellbar.
Gruß
Matthias
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Es gibt doch auch eine aktive 3Band Baxandall Schaltung mit Regelbaren Mitten. Der Madamp Basspre ist mit einer solchen ausgestattet und das funktioniert recht gut. Die Centerfrequenz für die Mitten ist dann zwar nicht variabel wie bei der Ampeg Geschichte aber das könnte ja trotzdem ausreichen. Ich hab den Schaltplan von dem Madamp zwar hier aber bin mir nicht sicher ob ich daraus einen Auszug posten darf wo nur der EQ abgebildet ist.
Grüße
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Hallo Robert,
Hast Du das Ampeg Konzept schon mal ausprobiert/gehört?
mein Ex-Bassist hat so ein Teil, ist schon wirklich sehr gut.
Müsste nur noch ein paar Kanäle und einen Midi-Eingang haben, aber geht schon auch so.
Das zusammen mit einem Aktiv-Bass an dem selbst etwas zu drehen ist und einem Bassisten der weiß was er will kann ich mir auch sehr gut vorstellen, dann müsste ich nicht immer so alleine vornerumhüpfen...
Gruß,
Georg
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Es gibt doch auch eine aktive 3Band Baxandall Schaltung mit Regelbaren Mitten. Der Madamp Basspre ist mit einer solchen ausgestattet und das funktioniert recht gut. Die Centerfrequenz für die Mitten ist dann zwar nicht variabel wie bei der Ampeg Geschichte aber das könnte ja trotzdem ausreichen. Ich hab den Schaltplan von dem Madamp zwar hier aber bin mir nicht sicher ob ich daraus einen Auszug posten darf wo nur der EQ abgebildet ist.
Grüße
Hi Georg,
auf den bin ich bei meiner Recherche auch gekommen. Nicht nur Madamp benutz ihn. Um Copyright-Fragen aus dem Weg zu gehen, habe ich mir den Schaltplan halt bestellt. Spart am Ende viel Zeit. Ich habe noch nichts Schlechtes drüber gelesen.
Grüße
Robert
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Ich hab den Schaltplan von dem Madamp zwar hier aber bin mir nicht sicher ob ich daraus einen Auszug posten darf wo nur der EQ abgebildet ist.
Mit Verweis auf den Ursprung und für schulische Zwecke bitte, zumal die Schaltung sicherlich auch anderen Ursprungs ist.
Gruß, Dirk
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Mit Verweis auf den Ursprung und für schulische Zwecke bitte, zumal die Schaltung sicherlich auch anderen Ursprungs ist.
Gruß, Dirk
Danke Dirk für den Hinweis. Ja die Schaltung steht Zuhauf im Internet, mit dem kompletten Plan von Madamp habe ich dann aber auch alles drumrum.
Robert
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Da an der Kathode meist nur recht geringe Spannungen anliegen, könnte die Induktivität auch recht einfach mittels Gyrator aus OP-Amps simuliert werden. Dann wäre die Induktivität und somit die Frequenz auch mit einem Poti stufenlos einstellbar.
Hallo Matthias,
Für Spulen oder Gyratoren fehlt der Platz, das Ganze steckt in einem BB Bodentreter (Vollröhre).
Ein DI Ausgang samt Übertrager soll auch noch rein. Da wird's schon sehr eng.
Gruß
Robert
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Hi,
nur kurz zur Erläuterung:
ein Gyrator ist eben KEINE Spule, sondern er simuliert die Induktivität einer Spule ... und zwar aufgebaut mit einem IC. Und das braucht beileibe nicht viel Platz ... auf jeden Fall weniger als alles andere in der Schaltung.
Davon abgesehen wird ein Übertrager, der da rein paßt, nicht das Gelbe vom Ei sein ... wenn es da so eng zugeht, wird auch kräftig eingestreut ... und dann müßte es ein (MU-Metall-)geschirmter Übertrager sein ... und die sind nun mal ein wenig größer. Billigheimer/Mini-Übertrager werden Dir unten rum garantiert keinen vernünftigen Sound liefern.
Gruß
Häbbe
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Hi Haebbe,
BTW: das erinnert mich an diese schönen Klark-Teknic Equalizer der 80er Jahre :laugh:
Da klang m.E. die Ausführung mit Spulen immer wesentlich besser als die spätere Ausführung mit Gyratoren...
Gruß
Jacob
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Hi Jacob,
ja, das ist Glaubenssache. Ich persönlich bevorzuge Spulen auch ... aber die haben auch so ihre Nachteile (Schirmung, Einstreuungen, temparaturempfindlich, Toleranzen, Größe...).
Hier wurde ja aber vorgeschlagen, eine Induktivität an der Kathode zu betreiben .... da wird sich der klangliche Einfluss noch mehr reduzieren ... daher ist die Idee mit dem Gyrator echt nicht schlecht!
Und wenn man dann schon ICs drin hat, kann man den DI auch gleich mit IC aufbauen ... das ist allemal besser als mit einem durchschnittlichen oder schlechten bzw. mickrigen Übertrager.
Bitte nicht falsch interpretieren! Ich bin eigentlich ein echter Spulen- und Übertrager-Fan. Aber wenn man da nicht ganz akribisch und anspruchsvoll vorgeht, dann ist das Ergebnis sehr oft enttäuschend. Die richtig guten Teile sind halt sauteuer und verlangen einen ziemlichen Aufwand.
Daher ist es fast immer sinnvoller, bei Budget- oder Platzproblemen auf gute und bewährte IC-Lösungen zurücktzugreifen.
Gruß
Häbbe
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Hallo Häbbe,
Gyratoren sind zwar kleiner als Spulen, ich müsste aber dort, wo sie hin müssten eine eine Platine unterbringen. Leider kein Platz. Vermutlich ist das BB Gehäuse aber ohnehin zu klein. Der Prototy mit Fender Tone Stack geht, ein aktiver 3 Band bax EQ wohl auch, aber für den DI wird's eng.
Hast Du denn eine Empfehlung für einen Übertrager?
Danke und Grüße
Robert
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Moin,
schon mal an einen Bandpass gedacht? - Sowas wie nen T-Filter für die Mitten?
Lässt sich recht einfach realisiern und macht recht viel.
Grüße,
Swen
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...oder auch an einen gescheiten, abschalt- und regelbaren seriellen Einschleifweg?
Dann muss sich Dein Profi- Bassist einfach nur einen EQ ganz nach Gusto (und Geldbeutel) kaufen und Ru' is' :angel:
Gruß
Jacob
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Hast Du denn eine Empfehlung für einen Übertrager?
aus eigener Überzeugung wirklich empfehlen kann ich als reine DI-Übertrager nur die beiden:
http://www.jensen-transformers.com/datashts/dbe.pdf
http://www.sowter.co.uk/specs/4243.htm
Mit beiden habe ich allerbeste Erfahrungen gemacht.
Aber beide sind nicht so leicht zu bekommen (Jensen nur über den italienischen EU-Importeur und Sowter direkt in UK online) und ziemlich teuer (60 - 70 Euro/Stück)
Es gibt auch noch einige andere Anbieter, aber wenn Sie den gleichen Anspruch haben, schenken die sich preislich und technisch gegenseitig nix. Andere Prinzipien/Bauarten (offen, klein, ungeschirmt) sind fast nie zielführend.
Einzig der Monacor kann als Preisalternative manchmal mithalten, wenn die Signale nicht zu impulsfreudig und zu stark sind und wenn man ihn jenseits aller Einstreuungen/Magnetfelder hält (was auf der Bühne so ziemlich unmöglich ist). Dynamisch gesehen ist er aber schon ein Kompromis, muß man halt abwägen.
http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p3812_Audio-Uebertrager-10-1-fuer-Mikrofonsignale-DIB-110.html
Gruß
Häbbe
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In der Liga kann man auch die Palmer Übertrager aus der PRO Serie empfehlen. Der PMT02 ist ganz anständig. Preislich ist der zwar nicht wesentlich günstiger aber wahrscheinlich deutlich leichter zu bekommen.
Gruß Christian
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An alle, danke für die Tips.
Robert