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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: LöD am 24.09.2012 21:25

Titel: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 24.09.2012 21:25
Hallo Zusammen,
unser Basser spielt einen Dynacord Imperator, der unregelmäßig Geräusche von sich gibt.
Diese klingen wie ein tiefes Ploppen, mit ein wenig Nachgrollen und Rauschen und kommen mal alle paar Minuten manchmal aber auch schon nach ein paar Sekunden wieder.

Der Amp war deswegen schon beim Techniker der hat "irgendwelche Widerstände" getauscht, aber das Geräusch blieb. Der Techniker meinte, man könne so spielen, um das Geräusch wegzubekommen wäre aber eine größere Operation nötig, die auch entsprechend teuer werden würde.
Die Infos vom Techniker hab ich aus zweiter Hand, von unserem Basser der aber von der Elektronik der Gerätschaften nichts versteht und somit auch nicht gezielt fragen oder hinhören konnte was der Schrauber ihm erzählt hat.

Ansonsten verhält sich der Amp unauffällig und tönt gut. Soweit ich weiß war das Ding sonst noch nie beim Service. (Baujahr ca. 1970)

Habt Ihr eine Idee was das Geräusch auslösen könnte?
Ich hätte jetzt mal unserem Basser vorgeschlagen alle Elkos und die Koppel Cs auszutauschen, das dürfte sowieso nötig sein dann evtl. die Röhren und die Biastrimmer.

Ja ich weiß, daß der Amp mit 750V B+ arbeitet und werde das auch nicht vergessen!

Hier ist der Schaltplan. http://tvr.vejas.lt/uploads/Amplifiers/Dynacord/Imperator.jpg

freu mich auf Antworten und Anregungen

Danke und Grüße
LöD
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: loco am 25.09.2012 07:49
Hallo

Alle im Gerät verbauten Elkos +die beiden Biastrimmer sind altersbedingt überfällig.
Um den Fehler besser eingrenzen zu können, wäre es nützlich zu wissen ob Potistellungen,
bzw. den Amp beim Spielen nicht auf die Box zu stellen einen Einfluß auf die Fehlerhäufigkeit
haben.

Gruß  --.- loco
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 25.09.2012 08:59
Also die Geräusche sind nur in Spielpausen hörbar, sie sind deutlich leiser als wenn man spielt, daher weiß ich nicht ob die auch beim spielen auftreten. Aber dennoch denke ich sind mech. Einwirkungen eher ausgeschlossen. Die Geräusche treten auch erst auf wenn ich mich richtig erinnerne wenn der Amp betriebswarm ist. Potistellungen müßte man mal testen.
Grüße
LöD
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: bluesfreak am 25.09.2012 21:32
Rhythmisch wiederkehrende Geräusche haben meist defekte Elkos als Ursache, insofern würde ich vor allem die 50µF und 100µF Elkos an der HV aber auch die 250µF an der Logikspannungsversorgung als erste Ansatzpunkte sehen. Von Spannungsüberschlägen kann man hier absehen da das meist ein lautes Krachen erzeugt und nicht ein rollendes/ploppendes Geräusch...
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 26.09.2012 08:26
Moin,
das Geräusch ist nicht rhythmisch widerkehrend sondern mehr zufällig mal nach ein paar Sekunden, dann wieder nach ein paar Minuten. Was meinst Du mit Logikspannungsversorgung? Du meinst unten im Schaltplan das ist doch die Versorgung der Transenvorstufe?
Ich denke ich werde mal mit dem Tausch der Elkos und Biastrimmer anfangen, bzw. unserem Basser vorschlagen das zu tun.
Grüße
LöD
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: Fritz1949 am 26.09.2012 10:57
Hallo LöD,

vielleicht solltest Du erst einmal den Fehler einkreisen. Die Röhrenendstufen sind bei den Dynacords nach meiner Erfahrung meist in Ordnung. Ich habe schon 7 Stück von den Teilen gehabt. Bei 2 waren die Ladeelkos defekt. Das macht sich aber durch ein Verstärktes Brummen bemerkbar.

Ich würde die Vorstufe mal von der Endstufe trennen, das geht ohne Ausbau der selbigen, und dann beide Stufen einzeln betreiben. Ich tippe auf defekte Vorstufe. Da können auch die Transistoren nichts mehr taugen. Dynacord hat da am Anfang störanfällige Typen verbaut.

Gruß, Fritz.
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: salossi am 27.09.2012 12:52
Dennoch würde ich bei den alten Dynacords dringend empfehlen, die Bias-Trimmer (Federn der Schleifer!) und auch gleich die Sicherungshalter zu überprüfen! Ich hatte schon mehrere solche Geräte aus den 70zigern, in denen diese Teile überhaupt nicht mehr federten sondern aufgrund oxidierter Silberbronze bei geringster Berührung abgebröselt sind. Bei den Trimmern ist das fatal, da dir dann die UG- wegfällt und dann gibt´s Thermik über´m Amp und die Geier fangen an zu kreisen...
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: Martin M am 9.10.2012 20:56
Moinmoin zusammmen,

ein wenig ausführlicher, ich hoffe, das nimmt mir keiner übel:

In einem HiFi-Forum las ich über die auch im Imperator verbauten 70er-Jahre-Transistoren (die 4 kleinen schwarzen Teile mit drei Beinchen, auf denen "BC147" steht, man erkennt sie an der eher eckigen Form und den Anschlussfahnen / Blech statt Anschlussdrähten / rund). Die sollen intern mit der Zeit losrappeln, was solche ab und an auftretenden Geräusche verursacht. In meinem Imperator habe ich alle Transistoren gegen BC550B getauscht.

Es muss nicht daran liegen, tatsächlich vermute ich den Fehler nach deiner Beschreibung jedenfalls auch in der Vorstufe. Sollte er da nicht liegen, brauchst du professionelle Hilfe! Die angesprochenen Potis (für die Ruhestromeinstellung) in der Endstufe sind OK, wenn die dicken Röhren in der Mitte des Gehäuses beim normalen Betrieb keine von außen sichtbaren roten (also glühenden) Bleche bekommen. Im Inneren der Röhren darf es feist leuchten. Auch die Sicherungshalter sind besser als ihr Ruf, vom Zerbröseln derselben habe ich bisher nur gelesen, nichts gesehen! Die Elkos bitte NUR tauschen, wenn es nötig ist, das hört man am Brummen im Lautsprecher (Netzteilelkos) bzw. bei stark eingeschränktem Frequenzgang (Koppelelkos). Elkotausch wird immer wieder empfohlen, ich persönlich bin jedoch der Meinung, dass man bei alten Schätzen minimal-invasiv vorgehen und nur das tun soll, was wirklich nötig ist. Nicht wegen Vintage, sondern wegen des Risikos, was kaputt zu machen, was noch tut.
Lass also die Endstufe in Ruhe.

Mach vielmehr folgendes:

Imperator nach längerer Spielpause (!!! die Siebelkos der Endstufenversorgung entladen sich nur sehr langsam !!!) aufschrauben: Papp-Rückwand ab, Gummifüße ab, dann die innere Kassette nach vorne rausnehmen. Es hilft beim Hantieren, die Plastikgitter oben und unten abzunehmen. Dazu die drei Metallklammern in diesen Deckeln nach innen verschieben. Ist extra ein Loch für nen kleinen Schraubenzieher drin. Alle silbernen Knöpfe einfach abziehen, Blechfedern an den Ecken der Frontplatte abnehmen und die Plastikblende und die Pappe dahinter abnehmen, zur Seite legen. Ist schade, wenn da was drankommt.

Kabel in die 5-polige "Steuerausgang" Buchse stecken. Früher gab es solche Kabel noch, heute nimmt man wenn überhaupt 5-polige DIN-Kabel die auch in einen Recorder/Tonband kommen. Ans andere Ende einen Verstärker (ggf. Recorder/Tonband mit Abhörkontrolle, Recorder so einstellen, als würde man beim Aufnehmen geleich mithören). Wenn du einen Adapter bauen kannst, umso besser.

Nur ein Netzkabel in den Imperator, kein Instrument, keinen Lautsprecher.

Nur den Netzschalter einschalten, NICHT der StandBy, davon die Finger !!!

Während der "Steuerausgang" abgehört wird, mit einem Plastik-Filzstift (Kappe kann draufbleiben ;-) ) auf die Transistoren klopfen. Die sind auf dr Platine mit den drei Potis, die durch die Frontplatte lugen. Zum Klopfen passende Geräusche? -> dann Austauschen!

Keine Geräusche? Weitersuchen, mit dem Filzstift vorsichtig alle weiteren Teile des Vorverstärkers - auch die grauen Leitungen, die da hin und weg führen - abklopfen. Wo gibt es zum Klopfen passende Geräusche?


Wenn meine Vermutung mit dem Vorverstärker richtig ist, hast du jetzt den Fehler eingekreist. Beim Reparieren bitte unbedingt beachten:

Wenn der StandBy AN war, immer lange warten, ich habe mir mit meiner Ungeduld regelmäßig beim entladen der Elkos einen gezogen. Ist lange nicht so gefährlich wie das Anfassen bei laufendem Amp (das kann dich umbringen!), aber äußerst unangenehm! Ab einer guten Stunde beginnt lange! (Wenn du weißt, wie man Ekos schonend entlädt, findest du meine Beschreibung eh zu lang ;-) )

Die oben genannten grauen Leitungenl sind abgeschirmte Leitungen. Der Imperator wurde bei seinem Bau so zusammengebaut, dass diese so kurz wie möglich sind. Das ist gut wegen Minimieren der Störanfälligkeit, aber schlecht für den Reparateur!
Diese Leitugen brechen zu leicht, wenn man z.B. die Frontseite der inneren Kassette abnimmt. Mir hat das extremen Ärger gemacht, ich musste da nachträglich noch mal ran...

Auf jeden Fall den oben genannten Test (ohne Endstufe) vor dem endgültigen Zusammenbau wiederholen.
Zusammenbauen geht umgekehrt wie Auseinanderbauen, hättest du aber selber gewusst :-)

Falls das alles zu kompliziert für dich ist, gib den Amp zur Reparatur. Nimm NICHT den klasse Musikladen dafür, sondern einen Radio- und fernseh-Raparateur, der mindestens 50 Jahre alt ist. Dieser Tip ist Ernst gemeint!

HTH

Martin

PS: Sag deinem Basser auch folgendes:

1.) Immer den Gitarreneingang benutzen: Der hat tatsächich einen weiter nach unten reichenden Frequernzgang. Man wollte dunnemals wohl die Bassboxen schonen...

2.) Wer einen seit den 80ern üblichen Sound will, nimmt einen aktiven Bass. Für passive Bässe ist der Imperator nur für 60er und frühe 70er Jahre Sounds geeignet, seine Eingangsimpedanz ist zu niedrig und bedämpft den Pickup.

3.) Er soll sich den Gefallen tun, die Netzbuchse durch eine moderne (Kaltgeräte) zu ersetzen und das Metallchassis erden.

4.) Das ist ein verdammt geiles Teil, was er da hat :!:





Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 9.10.2012 21:25
Ich sage erstmal vielen vielen Dank für diese ausführliche Reparaturanleitung!
Wir machen Surf, also 60ies Sound mit nem passiven Preci Bass. Klanglich passt das sehr gut. Der Bass-Sound ist hervorragend! Das mit dem Gitarreninput werden wir mal testen.
Ich werd erst im November dazu kommen mal reinzuschauen. Bis dahin steht proben an und ne Minitour nach CH;F;I. Wir haben noch nen zweiten Imperator, der macht keine Geräusche klingt aber nicht ganz so gut...
Soweit mal.
LöD
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: limbus am 10.10.2012 00:02
Hallo allerseits,

ich hatte letztens einen Dynacord Favorit II zur stationären Behandlung.
Symptom war ein unregelmäßiges prasseln auch ohne Signalquelle.
Röhrenendstufe und Stromversorgung waren o.k.
Habe dann die Transistoren der Vorstufen ausgelötet und durchgemessen - waren auch o.k.
Durch das viele ein und auslöten wurden die Symptome immer besser.
Ich habe dann auf Verdacht die Vorstufenplatinen alle nachgelötet.
Seit dem ist das Ding wieder i.O. Vermutlich nur 'kalte Lötstellen'.
Das Gerät ist wieder im Einsatz ohne Probleme.

Hoffe der Bericht hilft ein wenig

Gruß aus Bückeburg

Friedel
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 13.10.2012 21:55
So ich habe den Hobel jetzt bei mir aufm Tisch.
Was mir auffällt:
Er hat ne Kaltgerätebuchse mit geerdetem Gehäuse.
Da war also schonmal jemand dran.
Die Endstufenröhren sind von T*D also auch modern.
An den beiden großen Elkos am Netzteil sehen die Lötstellen ein wenig abenteuerlich aus. Die beiden Elkso sehen unterschiedlich aus, sind aber vermutlich beide alt.
Es sieht alles sehr original aus, mit ordentlich Staub überall.
Einzig zwei Widerstände auf der Vorstufenplatine sind wohl mal ausgetauscht worden.

Mit dem Klopftest von Martin habe ich folgendes herausbekommen:
Im Prinzip hört man das klopfen bei allen Kondensatoren und auch ein wenig bei den Transen. Ich glaube das Bruzzeln -auf jeden Fall ein sehr ähnliches Geräusch - ist übringens auch aufgetreten und zwar gleich am Anfang. damit ist vermutlich die Endstufe raus aus der Nummer ;-)

Und weiters ist mir Aufgefallen das an dem Trimmer R213 Zwischen Emitter von T202 und Masse die lautesten Geräusche und auch dieses Krachen bruztzeln mit leichtem Echo zu hören ist.
Ich habe also diesen Trimmer im Verdacht, daß er für die Geräusche verantwortlich ist.
Wofür ist der überhaupt?

Wie seht Ihr das?

Und Frage : Gegen was kann ich diesen stehenden Trimmer 2,5k austauschen?

Grüße
LöD
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: mceldi am 14.10.2012 12:03
Und Frage : Gegen was kann ich diesen stehenden Trimmer 2,5k austauschen?
Ich würde mal auf ein Trimpoti tippen, stehend, so um die 2k5 ...

Spaß beiseite. Miß die Abstände der Lötpins und such Dir was passendes. Bei den BIAS-Pots der 60er-Jahre Dynacords passt Piher PT15, horizontal. Für die gibt's auch Rändelrädchen, sofern Du die Version für Steckachse genommen hast. Ich weiß leider nicht, wie das im Imperator ausschaut.

Hast Du ein Foto von dem Ding? Wenn das der gleiche Typ ist, wie die (alten) BIAS-Pots, dann verreckt der Schleifer ganz gerne mal. Das erklärt dann einiges.

Ciao
 John
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 14.10.2012 15:43
Ja die Trimmer sehen alle gleich aus, vermutlich 10/5 er Raster da paßt der Piher PT15, das habe ich mittlerweile auch herausgefunden.
Zwei Trimmer haben Rändelrädchen, zwei nicht. sieht nicht systematisch aus...
Ich werde jetzt mal den einen Trimmer tauschen und dann schaumer mal.
Ist alles nicht so toll zugänglich da lob ich mir nen alten Fender oder Marshall da ist mehr Platz zum arbeiten...
LöD
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: mceldi am 14.10.2012 16:16
Vermutung: die Trimmer für die BIAS-Spannung haben Rändelrädchen. Da muß man auch beim Röhrentausch ran. Die anderen Trimmer sind zur Abstimmung der Transen; die werden seltener getauscht.

In meinem King und der Echolette eines Forenmitglieds waren die Trimmer (teilweise) im Eimer. In die Echolette habe ich die Piher eingebaut (mit Rädchen), mein King hat jetzt zwei Spindeltrimmer. Alles wieder OK! Platz war in der Echolette auch keiner; im King geht's.

Ciao
 John
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 14.10.2012 16:50
ne nicht ganz, ein Bias Poti hat Rändel einer nicht, ein Transentrimmer hat Rändel, der andere nicht...
Ich denke ich tausche gleich alle 4 Trimmer aus dann ist Ruhe, wobei an die Bias Trimmer kommt man noch sdchlechter ran...
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: mceldi am 14.10.2012 16:56
... ei wie blöd! Dann mal viel Erfolg!
 John
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 18.10.2012 22:08
Hallo Zusammen, habe heute mal die Trimmer in der Vorstufe und die BIAS Trimmer ersetzt. Ging von der Löterei besser als gedacht.
Aber dann wurds doof.
Laut Schaltplan sollte man am ersten Trimmer 2,5k R213 - 14V DC gegen Masse einstellen, ich vermute mal mit Vol Poti auf Null?
Hat nicht geklappt, min waren 9V und max. warens 12V, jeweils Endlage Poti.
Am zweiten Trimmer das selbe 10k R226 - 2V AC gegen Masse?, da gingen nur ca. 4,5V.
Hab das dann mal nach Gehör gemacht, den ersten Trimmer so daß die Lautstärke max. war ohne allzuviel Verzerrung, den zweiten einfach in die Mitte, da man hier klanglich keinen Unterscheid feststellen konnte.

So, dann BIAS, erstmal die B+ gecheckt, furchteinflößende 750V!
Also Ruhestrom ausgerechnet für 25W Verlustleistung und "mittelwarm" komme ich auf 20mA pro Röhre.
Der Imperator hat 10 Ohm Rs in den Kathodenleitungen R418 und R419, also sind hier nach RUdI 200mV einzustellen pro Röhre.
Problem aber: Mein Meßgerät zeigt 1200mV an! Ohne rote Backen...
Die beiden Kathoden Rs sehen auch nicht mehr sehr gut aus, der eine wurde schonmal ausgetauscht, sieht aber schlecht aus und der andere hat deutlich Spuren von zu viel Wärme. Beide haben aber 10 Ohm.

Ach ja, Bruzzeln tuts auch noch /wieder
Können die Rs in den Kathodenleitungen schuld daran sein?

Bin grad ziemlich ratlos, dabei hat´s so toll angefangen mit den Trimmern die sich so schön tauschen liesen.

Freu mich auf Kommentare
LöD
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: mceldi am 18.10.2012 22:44
N'Abend!

Klingt ja alles nicht so toll ...

Die AC soll, wenn ich das richtig sehe, mit nem 330Hz-Signal gemessen werden. 70mV auf den Eingang und dann den Trimmer einstellen. Ob Dir ein DMM bei 330 Hz aber was gscheits anzeigt?

Ich würde mich erstmal um die Endstufe kümmern. 120mA sind heftig. Ist das beidseitig? Wie sieht der Schirmgitterstrom aus? Die -UG? Ob man den 10 Ohm trauen kann, auch wenn das Ohmmeter 10 Ohm anzeigt, ist auch so ne Sache. Ich glaube aber nicht an zwei identisch defekte Röhren oder Widerstände (wenn die 120mA beidseitig sind).

Das Störgeräusch solltest dann Du auf Vor- bzw. Endstufe eingrenzen.

... und ab in's Bett!
 John

Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 19.10.2012 07:16
Die blöde Endstufe ist auf Platine, da kommt man schlecht ran zum messen, ich werde mal versuchen noch ein paar Parameter aufzunehmen. -UG etc.
Kann es sein, daß im Standby aus trotzdem schon 350V B+ anliegen?
Das hatte nämlich mein Meßgerät angezeigt bevor ich Standby geschaltet habe...
AC hab ich ohne Eingangssignal gemessen, ich hab auch nix womit ich das einspeißen könnte.
Irgendwie trotzdem n komischer Amp ;-)
LöD
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: Martin M am 19.10.2012 12:07
Moinmoin,

ruhig bleiben, nixe slim passiert!

Bis da ein bleibender Schaden angerichtet wird, musst du schon viel anstellen.

Wenn du den Schaltplan des Imperators anguckst, wird schnell klar, dass bei abgeschaltetem StandBy nur eine der beiden "Hochspannungswicklungen" des Netztrafos abgeschaltet wird. 350 verbleibende Volt gehen voll in Ordnung!

Das Aussehen der Elkos im Netzteil geht auch in Ordnung, die sehen immer verschieden aus, die abenteurlichen Lötstellen solltest du jedoch beseitigen: Mit Saugpumpe absaugen und neu löten. Wenn du keine hast: Leihen oder kaufen, Saugpumpen sind billig und jeden Cent wert.

Wechselspannungsmessungen mit 70 (später geändert auf 35)mV Sinuseingangssignal mit 330Hz lassen wir zunächst mal bleiben, die bringen in deinem derzeitigen Zustand (pardon, dem des Amps) nichts.

Wegen des Ruhestroms tu folgendes:
- Die 750 Volt scheinen ja zu stimmen, da kümmern wir uns nicht drum.
- Einschalten, StandBy auf AUS
- Miss an Punkt (4) im Schaltplan, ungefähr 55V Wechselspannung?
- Miss an GR400 / C 406 gegen Masse, -70 bis -80V Gleichspannung?
- Zur Sicherhait an den Skalenlampen, die normalen 6,3V wechselspannung?
- Dann durchatmen, "Röhrenabteilung" des Trafos / Netzteiles ist OK

 (sonst halt mit Ergebnissen wieder melden)

Weiter:
- Spannung ganz aus, warten... (oder Punkte (1) und (2) im Schaltplan über 10kOhm Widerstand gegen Masse entladen)
- Von der Vorverstärker-Platine (VV) geht ein kurzes abgeschirmtes Kabel zur Endstufe (ES). Das ist auf der VV-Seite mit, auf der ES-Seite ohne Masse verbunden.
- Nimm eine Krokodilklemme oder ähnliches und schließe diesen Eingang auf der ES-Platine gegen Masse kurz.
- Dummy-Last oder Lautsprecher in die Ausgangsbuchsen der Endstufe, ungefähr mit richtigem Widerstandswert.
- Messgerät über 10Ohm/1Watt Widerstand R418 anklemmen. Anschluss an der Röhre gegen Masse oder direkt an beiden Enden.
- Einschalten, Minute warten, StandBy AN, 5 bis 10 Minuten warten (länger brauchst du nicht, deine Röhren sind schon "eingefahren")

Was misst du, wie verändert es sich, wenn du an R412 (Poti) drehst? Wenn du keine 0,3V einstellen kannst: Zwischen welchen Werten kannst du denn einstellen?

- Spannung wieder aus, wieder mal warten oder Punkte (1) und (2) wieder mal über 10kOhm Widerstand gegen Masse entladen
- Das selbe mit R419 und Poti R413 machen.

Auch hier: Was misst du, wie verändert es sich, wenn du an R413 (Poti) drehst? Wenn du keine 0,3V einstellen kannst: Zwischen welchen Werten kannst du einstellen?

Soweit zur ES, jetzt zum VV:

- Hinten im Verstärker hinter dem Netztrafo liegen drei Elkos, man sieht 2 Widerstände 2k2 (rot, rot, rot) und eine Doppelader-Leitung (rot schwarz) abgehen, die zum VV führt. Den roten Draht ablöten, irgendwo an den Widerständen messen (bei abgelötetem roten Draht egal wo). Zwischen 60 und 70V Gleichspannung?
- Roten Draht wieder dran. Was misst du an dem roten Draht? Was zwischen den beiden Widerständen? Gleichspannungswerte ungefähr wie angegeben?

Soweit OK, wenn es so ist.

Die Potis in der Vorstufe können durchaus der Grund für "Knistern und Rauschen" sein, sind aber sonst absolut unkritisch! Sie stellen "nur" die maximale Aussteuerungsgrenze ein (symmetrisches, möglichst spätes Clippen). Wenn du alles richtig machen wolltest, brauchtest du Oszilloskop und Sinusgenerator, es reicht aber, wenn du die im Schaltplan angegebenen Gleichspannungswerte (immer gegen Masse) nur ungefähr erreichst.
Wenn du den Potis misstraust, sieh die die originale Stellung der Schleifer an, schätz den Widerstandswert und ersetze sie durch Festwiderstände. Hab ich probiert, tut's bis heute, Werte bei mir: R213 = 560 Ohm, R226 = 4k7, und Ruhe ist.

Was ggf. auch noch weiterhilft: Wackel an den hochkant eingelöteten Kondensatoren im VV: Die dürfen nur in der Richtung quer zu den Anschlüssen wackeln, längs kein bisschen! Wenn sie das doch tun: Nachlöten.

Melde dich wieder mit deinen Ergebnissen, bis dahin viel Erfolg!

Martin

Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: Martin M am 19.10.2012 12:15
Achso, was mir noch gerade einfällt: Es müssen 0,3V an den Kathodenwiderständen abfallen, nicht 0,2V. Das entspricht tasächlich trotz der 10 Ohm Widerstände den richtigen 20W Anodenverlustleistung. Das restliche Zehntel Volt kommt nämlich aus den Schrimgittern, die den entsprechenden Anteil zum Gesamtstrom und damit Spannungsabfall beitragen.

HTH

Martin
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 22.10.2012 20:19
Hallo,
ich komme jetzt erst dazu weiter zu machen.
Ich habe die Punkte oben angefangen abzuarbeiten:
Punkt 4 ist ok, ca 55V AC
An den Lampen hab ich 6,3V AC
GR400 C406 hab ich wenn ich das richtig sehe 0V
Die Diode, das ist hier ein silbriges Teil mit einem Ring an einer Seite
Es steht was drauf mit M4 und 100 mehr ist nicht lesbar.
Die Sperrt nach beiden Seiten.
Dann hab ich noch die Mitten der beiden Bias Potis gemessen, jeweils -62V
Das stimmt auch nicht.
Also meine Vermutung ist, die Diode ist kaputt.
Laut Plan eine E75C40 was wiederum laut einem anderen Forum ein Selengleichrichter sein soll,
wie und gegen was kann ich diese Ersetzen?
1N4007?

Die linke Anodensicherung war auch kaputt.

Soweit der Stand, ich glaub ich bau dann mal die Endstufenplatine aus...
LöD

Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 23.10.2012 07:47
 :gutenmorgen:
kleines Update noch von gestern Abend.
Ich habe noch ein wenig recherchiert, vermutlich ist die Selendiode nicht kaputt, die hat nur ne hohe Durchlaßspannung die mein DMM wohl nicht liefert.
Die Diode ist auch ein roter Würfel, was ich zunächst als Diode vermutet hatte war ein C.
Ich habe jetzt mal die 10 Ohm Rs geordert, werde die austauschen dann alles wieder zusammenbauen und testen.
LöD
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: Martin M am 23.10.2012 10:28
Moinmoin LöD,

erst mal ne dumme Frage: StandBy war bei deiner Messung auf ON? Nächste dumme Frage: Vor Gr400 is Wechsel- hinter Gr400 Gleichspannung (negativ gegen Masse), hast du das berücksichtigt?
Gehe ich mal von aus, nur zur Sicherheit.

Dann Achtung: Eine Anodensicherung war kaputt: Das passiert nicht von allein, sei vorsichtig! Träge Sicherungen tragen den doppelten Nennstrom für mindestens 2 Minuten, garantiert und zugesagt!
Es war also nicht "ein wenig viel", sondern ein echter Kurzer!
Sie kann auch nicht zu dem Zeitpunkt schon durchgebrannt gewesen sein, an dem du die 750V Anodenspannung gemessen hast, sondern muss danach gestorben sein. Was ist passiert?

Ansonsten passen die 0V an C 406 zu deinen Ruhestrom-Symptomen (naja, denen des Imperators).
Du musst jedenfalls über C406 (also an der Seite der Diode ohne Ring gegen Masse) die negative Hilfsspannung für die Gittervorspannung messen. Laut Schaltplan und vernünftigerweise ca. 70-75 V, aber negativ!

Den Rest kannst du dir zusammenreimen:
- Durch die Gitter soll kein Strom fließen, die - nehmen wir mal - 75V verteilen sich also wie folgt:
- 4k7 Vorwiderstand (R407) + 2 * 25k Trimmer paralel machen 12k5 + 4k7 (R415) gegen Masse, wenn der StandBy auf AN steht ergeben 22k.
- Nach Adam Ries und Georg Simon Ohm müsstest du jedes Poti zwischen -15V und -60V einstellen können. Lass es 20 und 55 sein, kommt nicht so drauf an, aber du hast einen Anhalt. Die -36V "Nennspannung" laut Schaltplan liegen da ja auch mittenmang (nimm die jedoch nicht ganz so Ernst, im Zweifel wichtiger sind die 0,3V an den Kathodenwiderständen).

Mach also zuerst - bei ein- oder ausgebauten 10 Ohm Wideerständen - folgendes:

- nimm alle Röhren raus
- mach den Amp an (Netz und StandBy, letzteres ist nicht wegen der Anodenspannung wichtig, sondern damit R415 an Masse liegt, du kannst es also ruhig mit der kaputten oder ganz ohne Anodensicherungen machen) und miss an den Enden der Potis (Knotenpunkt R412/413 mit R415), da müssen -15 bis -20V gegen Masse liegen. Miss dann an den anderen Enden der Potis (Knotenpunkt  R412/R413 mit R407), da müssen -55 bis -60V gegen Masse liegen.

Ist das NICHT so
- und hast du das Skandinavien-Exportmodell (Sicherungsgrab, eher unwahrscheinlich, habe selber noch keins gesehen), guck als erstes nach Si400.
- hast du das normale "deutsche" Modell (oder USA/Frankreich-Export-Modell), fehlt die Sicheriung Si400. Da die 55V aber nach deiner Messung am Trafo anliegen, kann es dann nur noch an der Leitung zu R404 (kommen die 55V wechselspannung da auch an? R404 bzw. doch der Diode Gr400 liegen. Die kannst du gerne durch eine Standard-Diode wie 1N4002 ersetzen, alle Endziffern > 2 bei dieser Diode gehen auch, wenn du welche rumliegen hast. Unterscheiden sich nur im Strom, den sie führen können.

Ist das so
- müssen wir weiter in der Endstufe suchen. Nachdem du die 10Ohm Widerstände ohnehin tauschen willst (Hast du sie durchgemessen? Die sind dick genug und sterben nicht so leicht) mach das ruhig. Steck auch die Röhren wieder rein, den Kurzschluss am Eingang der Endstufe lass auch.
Dann miss (vorsichtig!) alle Gleichspannungen, die im Schaltplan für die Endstufe angegeben sind. Ich mach das mit Krokodilklemmen, die ich im stromlosen Zustand an den Messpunkten anbringe, mit einer Messstrippe verbinde. Die andere Messstrippe ebenfalls mit Krokodilklemme an Masse. Dann Einschalten, mindestens eine Minute warten (die Röhren brauchen ihre Zeit) während ich nach Rauchwölkchen ausscheue. Gibts welche: Aus und gucken was wo schmort. Gibts keine: Messgerät ablesen.

Das dauert zwar, aber "heilsame Schocks" haben mich von diesem Vorgehen überzeugt...

HTH

Martin
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 23.10.2012 11:28
Du hast jetzt schon mindestens ein Bier gut bei mir!
Also Standby war aus... Fehler?
Die Sicherung war ne 250mA laut Ausfschrift. Sollte aber ne 500er sein. Ich glaube deshalb hat die nicht viel gebraucht zum abrauchen.
Ich tausche jetzt mal die Bauteile und löte die Platine wieder an die Strippen.
Die mußte ich ablöten um sie rauszunehmen.
Dann mache ich weiter mit den Prüfungen ohne Gebrüder Glimm.
Es ist kein Skandinavienmodell, hat "nur" drei Sicherungen, also die Haupt und zwei Anodensicherungen.
Und dann die Messungen mit Röhren.
Wird aber vermutlich Donnerstag werden bis ich weiter machen kann.

Danke danke danke weiterhin!
Grüße
Löd
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: Martin M am 23.10.2012 12:16
Moinmoin LöD,

gerne, ich liebe den Imperator (besonders meinen :)) und das mit dem Bier regeln wir schon irgendwie ;D

Bei den Messungen des Ruhestroms muss der StandBy AN sein!

- erstens muss diese Messung unter Saft erfolgen (gilt für jeden Amp)
- zweitens (gilt für den Imperator) schaltet der StandBy die Vorspannung ab, S21 im Schaltbild unter der Endstufe MUSS GESCHLOSSEN sein, die Vorspannung hängt sonst in der Luft (hat keinen Bezug zum Massepotential). Das gilt übrigens auch für die Messung in meinem heutigen Posting bei ausgebauten Röhren!

Jau, Sicherung 500mA Träge muss rein.

Ich würde dir außerdem empfehlen, den Imperator nicht weiter als absolut notwendig zu zerlegen und nur die Teile auszutauschen, die das wirklich brauchen:
Imperatoren sind zwar so gebaut, dass Archäologen sie noch absolut unversehrt finden werden, wenn alle Plastiktüten vergammelt sind, aber
- die Versorgungs- und NF-Leitungen brechen gerne bei mechanischer Beanspruchung (Auseinanderbauen der inneren Kassette);
- das tun sie gerne dort, wo sie verlötet sind;
- das tun sie manchmal dort, wo man es nicht gut sieht;

In jedem Fall macht das Ärger :(

Geh systematisch vor und es wird klappen

HTH

Martin
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 5.11.2012 14:21
Moin,
war ne weile nicht zu Hause, hab aber heute den Amp wieder zusammengebaut.
Ruhestrom auf 300mA je Seite. Spannungen passen ganz gut.
Amp klingt wie er soll, aber es knistert und brazelt weiterhin.

Ich habe den Amp auf Stanby mit dem preamp out beobachtet, in 15min kein geräusch.
B+ ein und los gings.
Wenn ich das richtig beobachtet habe dann war das brazeln nur im lautsprecher nicht im preamp out signal, bin mir aber nicht mehr ganz sicher.
Ich habe überall rumgeklopft und finde aber nix.
ich denek ich werde den Amp dann wieder zumachen und das handtuch werfen.ich habe keine idee mehr.

geknickte Grüße
LöD

PS: Ich hab nochmal ne Anodensicherung verdampft, hatte vergessen sie Strippe mit dem Elko- Entladewiderstand abzunehmen und beim nächsten mal einschalten ... nun ja.
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: mceldi am 5.11.2012 18:44
Never give up! When it's built by man, it can be fixed by man! Ich hab jetzt grad keinen Bock den Faden durchzulesen. Die Fassungen hast Du gereinigt?

Die 300mA sind aber 'n Typo, oder?

Cheers
 John
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 5.11.2012 19:04
äh ja 300mV @ 10 Ohm = 30mA.
Röhrenfassungen werd ich nochmal putzen, aber auf Bewegen haben die Röhren unauffällig reagiert.
LöD
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 5.11.2012 21:02
so ich hab weiter geforscht aber klarer wird es nicht.
ich habe jetzt zwei mal hintereinander nach dem Einschalten das Knistern provozieren können.
und habe es geschafft das auch mal über den lineout aufzunehmen.
soundfile anbei.
Alle Regler waren auf Null.
Komisch, das Signal kommt aus der Vorstufe raus sonst hätte ichs ja nicht über den lineout aufnehmen können, aber obwohl alles auf null steht...
Äußerst mysteriös!
LöD

PS Sockel hab ich gereinigt, so gut es eben ging mit Holzstäbchen und isopropanol
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: Fritz1949 am 5.11.2012 22:25

Alle Regler waren auf Null.
Komisch, das Signal kommt aus der Vorstufe raus sonst hätte ichs ja nicht über den lineout aufnehmen können, aber obwohl alles auf null steht...
Äußerst mysteriös!


Hallo LöD,

keines Falls. Der Lautstärkenregler steuert den Vorstufen-Gain. Danach kommen noch 3 Verstärkerstufen (Transistoren) bevor es zur Endstufe geht.

Ich hätte eine komplett überarbeitete (alle Elkos, Trimmer und Transistoren neu) Bass King T Vorstufe. Die habe ich ausgebaut und dafür eine 08/15 Röhrenvorstufe mit Fender Tonstack eingebaut. Die Überarbeitung hatte schon was gebracht aber die Röhre bringt's noch viel besser. Auffälligster Unterschied sind die strafferen Bässe. Für Bass und Gitarre ein echter Gewinn.

Beim Vergleichen Transistor/Röhre mit Konservenmusik, über PA Lautsprecher, musste ich sagen; manche Musik klingt mit Transistor besser andere mit Röhre.

Gruß, Fritz.

Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: jacob am 5.11.2012 22:40
Hi LöD,

hast Du denn keinen Schaltplan von dem Gerät  ???

Gruß

Jacob
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: mceldi am 5.11.2012 23:05
Hi Jacob!

Der Schaltplan ist im Eröffnungsbeitrag.

Cheers
 John
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: jacob am 6.11.2012 14:30
Hi John,

aha, danke!
Allerdings verstehe ich dann das Problem von LöD nicht so richtig.
Auf dem Schaltplan ist doch ganz klar zu sehen, was zwischen den Potis und der Endstufe noch so alles "sitzt"  8)

ZITAT:
"Alle Regler waren auf Null.
Komisch, das Signal kommt aus der Vorstufe raus sonst hätte ichs ja nicht über den lineout aufnehmen können, aber obwohl alles auf null steht...
Äußerst mysteriös!"

Gruß

Jacob
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: Martin M am 7.11.2012 10:39
Moinmoin Löd,

keine Panik, du hast den Fehler ja schon gut eingegrenzt:

Wenn
- alle Regler (auch Bass und Treble) auf Null waren und
- das Geräusch dadurch gegenüber einer anderen Einstellung dieser Regler nicht verändert wurde (überprüf das noch mal, ändert sich das Geräusch wirklich nicht bei Spielen an der Klangregelung?) und
- das Geräusch auch aus dem Pilot-Ausgang (ich gehe davon aus, dass du den 5-poligen DIN mit "lineout" meinst) kommt

MUSS es an den letzten beiden Transistorstufen des Vorverstärkers, also zwischen der Verbindung R218/R219 und dem Pilotausgang sowie dem Ausgang zur Endstufe liegen!

Also:

Klopf alle Teile um T203 und T204 vorsichtig ab (Mikadostab, Plastik, nimm besser nicht die Metallstricknadel deiner besseren Hälfte...)
Was passiert, wenn du an den Transistoiren selbst und an TR226 klopfst? Kandidaten sind besonders die Kondensatoren, die Widerstände kämen bei mir als letztes.
Obwohl  C220 eigentlich unwahrscheinlich ist, da das Geräusch auch im Pilotausgang kommt, (dito für C221 und Endstufe) würde ich beide noch mit berücksichtigen, da sie über T204 rückwirken können.

Es ist etwas Arbeit, hilft aber, sich einen Plan zu machen (bei ausgeschaltetem Gerät...) wo welches Bauteil liegt.

HTH

Martin


Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 1.01.2013 10:18
Moin zusammen,

ich wollte noch kurz Vollzug melden. der Imperator läuft wieder!
Hans-Georg (es345) hat mir geholfen bzw. hat die Kiste wieder flott bekommen.
Nach einer langwierigen Suche mit dem Oszi (Da der Amp ja imer nur kurz nach dem Einschalten geknistert hat mußten wir zig mal abschalten, abkühlen lassen und so weiter) hat sich herausgestellt, daß ein Koppelkondensator in der Vorstufe defekt war. Dieser wurde ausgetauscht und seitdem ist Ruhe, der Amp tut wieder was er soll und ohne geknistere!

Auch ganz offiziell nochmal: Danke Hans-Georg für deine Hilfe und Lehrstunde!

LöD
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: Pacman am 12.04.2013 11:43
Hallo!

Ich scheine an einer Eminent2 Vorstufenplatine das selbe zu haben wie Löd.

An der Platine sind schon diverse Elkos getauscht...vllt mag mir einer sagen welche ich noch tauschen sollte.

Sind die mit Pfeil markierten die Koppelkondensatoren?

Tauschen?

Gruss
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: Martin M am 12.04.2013 12:05
Moinmoin,

sieht so aus, diese Folienteile wurde damals von Dynacord als solche verbaut.

Du kannst - vorsichtig, Spannung tut weh und ist gefährlich - in eingebautem, eingeschalteten Zustand an den Teilen rappeln (Einmal-Essstäbchen aus Plastik beim Chinesen mitnehmen). Dann merkst du es.

I.a. hast du eher mit schlechten Lötstellen (die Tele sind hoch und relativ "schwer", es wurde nicht immer gut gelötet bei Dynacord) als mit defekten Kondensatoren selbst zu tun, ist jedenfalls meine Erfahrung.

Wenn du nachlötest, nimm Bleilot, kein "modernes" bleifreies Lot. Aber das gilt ohnehin immer...

HTH

Martin

Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: Pacman am 12.04.2013 15:32
Hallo!

Welchen muss ich den nnehmen als ersatz?

Einfach normale Elkos mit dem selben Wert?

Die Leiterbahnen werde ich nachlöten
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: cca88 am 12.04.2013 19:57
Hallo!

Welchen muss ich den nnehmen als ersatz?

Einfach normale Elkos mit dem selben Wert?

Die Leiterbahnen werde ich nachlöten

Elkos sind das nicht...

 Das sind wohl eher alte radiale Styroflex. Ich könnte mir vorstelle, daß Du da ein bisschen suchen mußt, um im gleichen Rastermaß etwas zu finden.

Schau mal die WIMA Palette durch. Alternativ - nen axialen und ein Beinchen wieder runterführen.


Andererseits habe ich bei deiner offensichtlich fehlenden Basisahnung echt ein bisschen Angst, wenn Du in dem Amp rumwerkelst. Die Vorverstärkerplatine selbst ist zwar eher harmlos, ein paar Zentimeter entfernt lauern aber so ziemlich die höchsten Spannungen, die wir in Gitarrenverstärkern überhaupt so finden.

Meiner Erinnerung nach werkeln manche Imperatoren mit 800V DC. Damit ist beileibe nicht zu spassen

Nix für ungut

Grüße

Jochen
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: es345 (†) am 12.04.2013 21:45
Hallo zusammen,

bei LöD's Imperator war es der Niedervolt Elko C217 auf der Transistorvorstufe. Ich würde alle Elko's auf der Transistorvorstufe austauschen. Die Transistorvorstufe auf beim Imperator wie auch Eminent 2T wird mit 40V versorgt. Nimm einfach passende 63V Elkos.

Gruß Hans- Georg

Und nicht vergessen: entlade  nach dem Funktionstest immer die offenliegenden Hochspannungselkos in der Endstufe, die mögen sich sonst gerne über die Hand entladen :devil:
Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: Pacman am 13.04.2013 00:16
Hallo!

Also vorab ich kenne mich zwar nicht unbedingt mit den einzelnen Bauteilbezeichnungen aus..
Aber ich weiß zumindest wo die Gefahr lauert und entlade trotzdem VOR jeder Arbeit den Hochspannungselko mit einer 220V Lampe

Da sitzt eine menge Respekt meinerseits hinter.

Also:
LIeber Jochen und Hans -Georg:


Dann werde ich diese Styroflex und die grünen Wimas mal austauschen

Gruss Jochen

Titel: Re: Komische Geräusche beim Dynacord Imperator
Beitrag von: LöD am 16.04.2013 07:55
Und nicht vergessen: entlade  nach dem Funktionstest immer die offenliegenden Hochspannungselkos in der Endstufe, die mögen sich sonst gerne über die Hand entladen :devil:
oh ja! beim Umdrehen des Gehäuses passt der linke Daumen genau zwischen Elkoanschluss und Chassis. *brzzzzz*