Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: KippeKiller am 11.10.2012 08:53
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Hallo zusammen,
ich tüftele gerade ein einer Vorstufe und will darin zwei Eingänge zur Verfügung haben.
Einmal um direkt mit der Gitarre ohne vorgeschaltete Effekte den Amp nutzen zu können, viel Verstärkung mit einem kleinen C an der Kathode.
Der zweite Eingang soll für die Nutzung mit vorgeschalteten Effekten gedacht sein oder um direkt mit einem aktiven Bass zu spielen, nicht so viel Verstärkung mit einem großen C am Kathoden oder voll gegengekoppelt ganz ohne Kondensator.
Im Anhang hab ich mal eine Idee meinerseits was nun die Eingangsbeschaltung angeht.
Nutzt man den ersten Eingang spielt man über beide Hälften der Eingngsröhre, durch die Schaltkontakte wird das Signal über die Stereobuchse von der ersten Triode an das Volumenpotentiometer weitergeleitet.
Bei Nutzung des zweiten Eingangs zieht der Schaltkontakt des ersten Eingangs die erste Triodenhälfte Eingangsseitig auf Masse, der Ausgang wird über den Schaft des Klinkesteckers mittels des zweiten Kontakts der Stereobuchse auf Masse gezogen. Man spielt direkt in das Volumenpotentiometer.
-Schadet es Eingang und Ausgang der ersten Triode auf Masse zu ziehen wenn ich sie nicht nutze?
-Welche Nachteile abgesehen von korrodierenden Schaltkontakten birgt eine solche Einbeziehung der Buchsen in die Beschaltung der Vorstufe?
Wären so die Fragen die mir als erstes dabei aufkommen.
Sollte das so funktionieren wäre das doch ein super allround-Preamp
Viele Grüße Matze
(http://www.mediafire.com/conv/79908d9a243c60579bc3a9c857fac03fedb966a31fd1d0d1296f7afa904e17ff6g.jpg)
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Hallo Matze,
Im Anhang hab ich mal eine Idee meinerseits was nun die Eingangsbeschaltung angeht.
Bis auf das eher unnötige auf-Masse-Ziehen des Ausgangs wird das doch im 2203 und
tausenden Nachahmungen von dessen Schaltung so gemacht. An dem Konzept wird
lediglich immer kritisiert, dass man das ganze nicht umschalten kann - also zwei echte
Kanäle hat. Aber das willst du ja gar nicht, oder?
Alternativ könnte man auch nur eine Buchse verwenden und mit einem zweipoligen
Schalter an der ersten Röhre einerseits den Kathoden-C umschalten und andererseits
einen großen Widerstand (~ 80% von Ra) zwischen Masse und den Knoten (Rk-Ck-Rg)
setzen. Dadurch wird die Verstärkung des Systems drastisch reduziert. Mit der Größe
dieses Widerstands kann man die resultierende Verstärkung einstellen. Das wäre dann
sinnvoll, wenn dir der Lautstärkeunterschied in deiner Variante zu groß ist.
Gruß, Peter
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Hi,
also den 2PDT Schalter würde ich gerne an der Kathode der zweiten Triode einsetzen um dort den Widerstand umschalten zu können. Ich denke da gibt es einiges an Klangformenden Variationen.
Danke schonmal für den Hinweis auf den 2203 da hab ich garnicht nachgeschaut.
Gruß Matze
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Hi Matze!
Ich kann es ja kaum glauben, dass Dir die Beschaltung aus dem JCM noch nie über den Weg gelaufen ist :o
Jedenfalls hat Merlin in seinem ersten Buch auf S.110-111 einige Beispiele zur Beschaltung der Eingänge bei 2 Trioden. Könnte uU auch ganz interessant sein.
Es fällt mir dann noch der Sunn ModelT (nicht die Reissue!) ein, der hatte damals sogar 5 Eingänge zur Soundabstimmung, war aber eigentlich auch bloß ein 1-Kanaler.
Grüße,
Snyder
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Also über den Weg gelaufen ist sie mir zu 100% schonmal, alles andere wäre wirklich merkwürdig.
Daran erinnert hab ich mich nur nicht, zumindest nicht bewusst. Die Ähnlichkeit ist aber wirklich frappierend.
Bislang hab ich mich halt hauptsächlich mit Bassamps auseinander gesetzt, den Sunn schau ich mir mal an danke für den Tip.
Viele Grüße Matze
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Morgen :gutenmorgen:
ich hab mal noch etwas weiter gesponnen.
Es soll ja ein Amp für Gitarre und Bass werden je nach dem welchen Eingang man benutzt, im Betrieb umstecken ist ohnehin keine Option da das kracht egal wie mans macht.
Also könnte ich doch den "Ring"-Kontakt der Stereobuchse auch nehmen um bei benutzung des Bass-Eingangs einen zweiten Widerling parallel zum Kathodenwiderstand zu schalten, evtl auch noch einen großen Kondensator.
So bestünde die Möglichkeit für den Gitarreneingang etwas Marshallartiges zu haben, für den Bass etwas in Richtung Orange.
Top oder Flop?
Ich habe jetzt mal extra nicht in andere Schaltpläne geschaut und verglichen da ich unheimlich gerne etwas lerne und das geht nunmal am besten indem mans macht und nicht abkupfert 8)
Viele Grüße Matze
(http://www.mediafire.com/conv/c26423217af7f64088e062cc9c69a5816bba33946b26e21f88abef2a3ec6e0806g.jpg)
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schau mal hier, das Prinzip habe ich mir "geborgt" ;-) , funktioniert richtig Klasse ...
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,14836.msg145675.html#msg145675
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Hallo,
prinzipiell funktioniert das schon, ich persönlich halte die 2203/2204-Lösung aber für suboptimal. Gute Erfahrungen habe ich damit gemacht ein Triodenstufe (z.B. die zweite) zu schalten (kann man mit einem Relais und einem geschalteten Kontakt an der 2ten Inputbuchse machen). Oder man wandelt das 2203/2204-Schema ein wenig ab (Stereo-Gain-Poti und schaltbare Eingangsbeschaltung 1M und 68k über geschaltete Kontakte der Buchsen). Das funktioniert bei mir in einem 4Trioden ohne CF-Marshall ziemlich gut.
LG,
Max
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Aber genau das hat doch Striker52 in dem verlinkten Thread gemacht - klappt auch gut :-)
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=14836.0;attach=25762
uwe
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Hallo Uwe,
eines davon hat er realisiert. Es gibt aber noch eine zweite taugliche Variante (siehe Anhang - Gain ist ein Stereo-Poti). Tauglich, weil der Eingangswiderstand definiert bleibt (1Meg) und nicht irgendwas abhängig von der Gain-Poti-Stellung ist (2203/2204). Beide Varianten unterscheiden sich dadurch, dass eine Triode an einer anderen Stelle geschalten wird, was klanglich einen deutlichen Unterschied machen kann. Je nach Beschaltung der Triode. Die Variante mit einer schaltbaren Stufe in der Mitte bietet den Vorteil, dass die Eingangsstufe immer maximal verstärkt (gutes Signal-Rausch-Verhältnis), aber den Nachteil, dass sie so ausgelegt sein muss, dass sie auch mit Bass zurecht kommt. Da kann sich dann im guitar-modus eine spätere Stufe eventuell verschlucken, weil es zu viel Bass ist. Die Variante, welche ich als zweites ansprach bietet den Vorteil, dass man eine frequenzgangbeschneidende erste Stufe zum Aufholen der Gitarre vorschaltet und damit die zweite Stufe relativ breitbandig im Frequenzgang auslegen kann (wie z.B. im 2203/2204). Arbeitet man hier mit größeren Kathodenwiderständen, dann kann man auch eine moderate Verstärkung fahren (aktive PUs im Bass???). Soweit zumindest meine Überlegung.
LG,
Max