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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: das börnt am 24.11.2012 22:01

Titel: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 24.11.2012 22:01
Nach mehreren Jahren Abstinenz von diesem Forum und die Meiste Zeit auch vom Musikmachen allgemein, habe ich vor kurzem wieder engeren Kontakt zu meinen eigenen Preamperzeugnissen aufgenommen. Nach verschiedenen Veränderungen, die hier aber nicht besprochen werden sollen, habe ich festgestellt, dass ich wohl eine Mittenreglung bzw. Midrange-Schaltung benötige, um meinen Soundwünschen wieder näherzukommen.
Die Schaltung ist bisher so aufgebaut:
Eingang in ECC83, Klangreglung mit Baxandall/James, Drive nächste Röhrenstufe, dann eine einfache Tiefenbegrenzung mit verschiedenen Kondensatoren an einem Drehschalter, nochmal durch eine ECC83 Hälfte, Volume und raus aus dem Preamp.
Meine Suchen nach Mittenreglung ohne Veränderung der Klangreglung landete immer bei der Ampeg (z.B.) V9pre Version mit Induktivitäten an einer Kathodyn-Schaltung über eine ECC82.
Nun will ich aber keine andere Röhre verbauen und komme eigentlich sehr gut ohne Kathodenfolger klar (weil der Preamp in zwei Leistungsstärken ausgeben kann, wozu ich eben auch das Feuer der letzten Röhrehälfte brauche). Wie stelle ich das aber nun mit ner gescheiten Mittenreglung an? Was mir vorschwebt ist eine 3-fach-Schalterversion, denn für ein weiteres Poti ist an dem Bodentreter (!) kein Platz.

Doppel-T-Glied?
Dann gibt es ja den Ga77ret von Gibson, der trotz Baxandall auch ne Midrange hat: http://www.gibson.com/Files/schematics/GA-77RET.jpg

Muss erst mal wieder geschmeidig werden mit der Materie, also geistig. Vielleicht könnt ihr mir dabei helfen!

das börnt.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 25.11.2012 12:01
Hallo das börnt!
Schön, dass Du wieder dabei bist. Auch wenn Dein Thema wahrscheinlich besser im Tech-Talk-Amps aufgehoben wäre, will ich mal ein wenig zu Deiner Problemlösung beitragen:  ;D

Das ist zum Beispiel ein Doppel-T-Glied:
http://www.elektroniktutor.de/analog/an_pict/filter6.gif (http://www.elektroniktutor.de/analog/an_pict/filter6.gif)
So etwas ließe sich einbinden, allerdings müsstest Du hier immer mehrere Bauteilwerte verändern, wenn du das schaltbar machen willst, wie z.B. der midrange select des ampeg welchen Du erwähntest. Ein wesentlicher Unterschied ist auch, das eine Kathodyn-Mittensteuerung über die Induktivitäten nicht dämpfend wirkt, wie so ein Doppel-T, sondern es sich dabei um eine frequenzabhängige Verstärkung handelt. Die Frage wäre, ob sich das nicht auch bei einem einfachen RC-Glied ermöglichen ließe, also als variablen Bandpass an der Kathode. In Bezug auf die angehängte Schaltung also mit schaltbaren Werten für C1 und C2
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: SvR am 25.11.2012 12:14
Salü,
Hallo das börnt!
Schön, dass Du wieder dabei bist. Auch wenn Dein Thema wahrscheinlich besser im Tech-Talk-Amps aufgehoben wäre, will ich mal ein wenig zu Deiner Problemlösung beitragen:  ;D
Äh, ich bin verwirrt. Gespaltene Persönlichkeit? ???
mfg sven

Edit.: Zur Schaltung aus Beitrag 2: Wie soll sich da ein AP einstellen, wenn du die Kathode für Gleichstrom sperrst?
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: haebbe58 am 25.11.2012 12:16
bestimmt geclont!  ;D

Gruß
Häbbe
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Robinrockt am 25.11.2012 13:25
Hallo,

Parallelwelt - Störung im Raum/Zeit Kontinuum, falsche Medikamentierung. Evtl. sogar eine spontane Sinneswandlung unter Einfluss einer bewusstseinserweiternden Droge.
Auf jeden Fall ungewöhnlich :angel:
Die Antwort und die Frage als Gesamtheit finde ich aber stimmig.

Grüße,
Robin
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 25.11.2012 13:34
Seht ihr, es hat doch geklappt, das Thema inhaltlich zu aktivieren
Zitat
Edit.: Zur Schaltung aus Beitrag 2: Wie soll sich da ein AP einstellen, wenn du die Kathode für Gleichstrom sperrst?
Du meinst sicher dem mit falschem Schalzeichen versehenen C2?

Ein anderer möglicher Weg? Ich habe bei Winfried Frohn in Audio-Röhrenverstärker auf S. 70 einen parametrischen EQ, welcher von der Anode auf das Gitter rückkoppelt. Könnte man nicht so etwas auch auf Mitten trimmen? Leider stehen bei Frohn keine Berechnungsformeln dabei.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 25.11.2012 14:19
Hallo,

Ich denke auch, dass so ein Mid-Boost über die Gegenkopplung am effektivsten arbeitet. Um damit die Mitten anzuheben, musst du die Bässe und die Höhen stärker gegenkoppeln. Am besten wär es meiner Meinung nach mit einen Resonanzkreis zu machen. Leider brauchst du dazu ne Spule oder einen Gyrator.
Vielleicht könnte man es auch über eine Kombination aus Gegenkopplung und passiver Dämpfung machen. Die Höhen werden von der Anode auf das Gitter gegengekoppelt und die Bässe werden über einen verkleinerten Koppel-C gedämpft.

Irgendwann mal geisterte hier eine aktive Klangregelung in Röhrentechnik rum. Ich meine die war aus einen Peavey Amp. Wie wirds da gemacht?

EDIT: Habs gefunden:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,5598.msg47637.html#msg47637

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 25.11.2012 16:47
@: Fody
also mit Gegenkopplung hätte ich kein Problem und mit einem Resonanzkreis, wenn dieser nicht zwingend eine Kathodenfolgerschaltung nach sich zieht, auch nicht und Spule kann ich mir auch gut vorstellen, da gibt es ja auch eine gute Vorlage, wo die Induktivität für eine svt 9pre Midrangeschaltung gewickelt wird, hier:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=4718.0 (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=4718.0)
Vielleicht kannst Du mir mal einen groben Schaltungsaufbau ohne Bauteilwerte zeigen, bei mir hängts gerade noch in Sachen Verstehen (siehe oben "Geschmeidigikeit").

Bezüglich der verkleinerten Koppel-C: Ich habe gerade erst alle Koppel-C rausgeschmissen (waren aber 100u), weil ich sonst zu viel Dampf und Übersteuerung bekam. Allerdings betraf das eher Tiefenmulm. Würde das aber mit kleineren C nicht wieder riskieren wollen. (Ich weiß, Übersteuerungen können auch an anderer Stelle effektiv verhindert werden.)

Peavey Aktive Tonestack: Die komplette Klangregelung will ich aber nicht umstricken, damit würde ich ja den Grundsound komplett verändern.

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 25.11.2012 18:28
Hallo,

Die Peavey-Schaltung sollte nur als Inspiration dienen.
Versuchen wirs mal ganz einfach. Schwingkreis parallel zum Kathodenwiderstand.

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 25.11.2012 20:16
 :topjob: Danke Fody
Na das ist ja eine super vorlage.So einfach kanns gehen. Wenn ich das ganze von den Formeln her verstehen würde, könnte ich das auch für meine Werte und die Resonanzfrequenzen von 220 Hz, 800 Hz und 2500 Hz errechnen. Welche Farbe auf dem Kurvendiagramm entspricht welchem RX?
Wenn ich wirklich nur einen Schalter (mit max. 3 Stellungen) hinzufügen will, muss ich mich ja entscheiden zwischen Wahl der Resonanzfrequenz oder Wahl der Amplitude (ist das jetzt das fachlich richtige Wort?) der Resonanzfrequenz. Wobei feste Amplitude und wählbare Resonanz ja üblicher ist.

Meine Beschaltung an V2, die dafür geeignet wäre, sieht ja ähnlich aus, R1 ist 2k2, C2 ist 68n, der Rest ist gleich.

Gruß Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 26.11.2012 12:37
Hallo,

Also ein bisschen rechnen musst du schon selbst.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis
Unter "idealer Reihenschwingkreis" steht die Formel zur Berechnung der Resonanzfrequenz.

RX ist dämpft diesen Schwingkreis und beeinflusst somit die Güte. Je kleiner dieser Widerstand gewählt wird, desto spitzer wird die Beule.
Je grösser er ist, desto flacher / breiter wird die Anhebung. In der Simulation hab ich diesen zwischen 100ohm und 2,5kohm in 500ohm-Schritten variiert.
Deshalb die Kurvenschar.
Willst du es ganz spitz, lass den Widerstand einfach raus. Ist dir die Überhöhung immernoch nicht spitz genug, brauchst du eine grössere Spule.
So Schaubilder sehen zwar schön aus, sagen aber nur bedingt etwas über den Klang aus. An deiner Stelle würde ich das ganze mit verschiedenen Kondensatoren und einem Trimmpoti gehörmässig abstimmen. Den Trimmer kannst du ja dann immernoch durch einen Festwiderstand ersetzen, wenn du weisst was passt.

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 26.11.2012 17:54
Danke Fody,
Du wirst lachen aber eben jene von Dir genannte Seite hatte ich mir heute früh schnell noch angeschaut und fand das auch sehr fündig.
Die Kurvenschar habe ich allerdings erst jetzt verstanden.
Also ich werde erstmal meine Wunschwerte errechnen, um ungefähr einen Anhaltspunkt für C-Werte und Potiwert zu haben und dann mittels Gehör (das ist auch die Methode, in welcher ich nahezu Experte bin :) ) Feinabstimmung machen.
Und meine Werte hier einstellen.

Mal sehen wie die Abhängigkeiten so sind, was eine L-Veränderung und was eine C-Veränderung bringt, R steht ja bei dir.

Gruß
Bernhard
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Martin M am 28.11.2012 16:42
Moinmoin zusammen,

ich muss zugeben, aus verschiedensten auch Fan von Kuhschwänzen (Baxandall) zu sein.

Als selber seit fast 30 Jahren (Scheiße, bin ich alt) Bassist habe ich seit 2 Jahren wieder Unterricht (Peter Sonntag :)) und kenne daher den Alembic Preamp nicht mehr nur theoretisch.
Der basiert auf der alten Fender-Schaltung, naja: Ist ein echter und 1:1 abgekupferter Nachbau der Blackface-Vorstufe. Ausschließlich die Dreingabe symmetrischer DI kommt im Signalweg noch dazu.
Die Klangregelung ist für Bass prima, gerade der Fender Stack gibt wunderschöne Sounds, man kann ihn nur nicht linear einstellen (wenn überhaupt, dann mit sowas wie B M T = 2 10 2), aber was soll's.
Mein eigenes nächstes Röhrenpreamp Projekt geht jedenfalls damit durch, vielleicht schmeiß ich noch ne EF83 als Kompressor rein...

Martin
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 28.11.2012 22:51
@ Martin M: Was ich an Deinem Beitrag verstehe, ist dass Du wärmstes die Fender Blackface-Schaltung empfiehlst, weil dort die Mitten scheinbar sehr niedrig angelegt sind. Was ist nicht verstehe, was das mit Kuhschwanz zu tun hat, denn Blackface ist ein Fender-Tonestack und nicht Baxandall, weil Mittenreglung. Aber wahrscheinlich wolltest Du das auch gar nicth sagen?

so, ich habe mittels oben verlinkter Formel zur Resonanzfrequenzberechnung mal meine theoretischen Wunschwert ermitteln. Was mich wundert im Vergleich zu den Werten, die im Ampeg V) verbaut sind, dass dort mit viel niedrigeren Werten trotzdem in den Bereich zwischen 800HZ und 2500Hz vorgedrungen wird, bei mir sollte das folgend aussehn, oder habe ich einen Kommastellenfehler?

220 Hz: L=250mH, C=2 uF
800 Hz: 250mH, 1n5F (oder 150mH, 260nF)
1300 Hz: 150mH, 100nF
2000 Hz: 150mH, 42nF
2500 Hz: 150mH, 27nF
3000 Hz: 150mH, 18nF

Die Induktivität wollte ich eigentlich aus einer herumliegenden Drossel von einem Wohnraumlampendimmer umwickeln, aber für den habe ich leider keine Werte und errechnen geht ja ohne Materialkenntnis (kern) nicht. Sollteeine sein mit Gesamt 250 und einem Abgriff bei 150mH oder eine 100mH und eine 150mH in Reihe.

Den Resonanzwiderstand würde ich wie Fody schreibt mit Poti versehen, allerdings müsste ich ja für den Wert auch den eigentlichen Kathoden-R einbeziehen, denn der liegt ja im Bereich der Resonanzfrequenz parallel zu dem Resonanzwiderstand, so dass sich dann für den Gesamtwiderstand, also Rkneu ergibt Rkneu=(Rk+Rf)/2. Richtig?

Ich habe mich jetzt doch für mehr als drei Werte entschieden, weil ich dafür aus meiner Schaltung den orangeishen F.A.C. ruasschmeiße, der bei mir sowieso immer auf unten voll durch steht. Und da habe ich eben 6 Stellmöglichkeiten. Das Poti wird nur experimentell drin bleiben und ich werde wahrscheinlich drei Festwiderstandswerte später dagegen eintauschen mit einem Schalter, so ist die Veränderung für mein Gehäuse minimal invasiv und Platz für eine Spule ist drin noch.


Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 29.11.2012 12:39
Hallo,

Zitat
Rkneu ergibt Rkneu=(Rk+Rf)/2

Ich glaube ganz so einfach ist das nicht, schliesslich liegt der Dämpfungswiderstand zusammen mit der Spule und des Kondensators in Reihe.
Ich verstehe nicht ganz was du da rechnen willst? Willst du die Güte des Schwinkreises berechnen?
Wenn du meinst du müsstest den Kathodenwiderstand zur Arbeitspunkteinstellung korrigieren, liegst du falsch.
Dieser ist über den Kondensator gleichstrommässig abgekoppelt und macht somit was er soll. Der Schwingkreis beeinflusst die Gegenkopplung, aber nur wechselstrommässig.
Ich würde ,was den Widerstand angeht, nicht so viel rechnen. Poti rein und ausprobieren!
Eine Spule mit 250mH aufzutreiben, ist glaub ich nicht so easy. Diese wird wohl auch recht gross sein, oder?

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Martin M am 29.11.2012 13:11
Moinmoin börnt,

ich habe mich nicht gut genug ausgedrückt. Klar hat der Fender-Stack nix mit Baxandall/Kuhschwanz zu tun. Ich wollte nur sagen, dass ich meinen auf dem Papier fast fertigen Bass-Preamp sicher mit Fender-Stack machen werde, obwohl ich ansonsten auf Kuhschwanz stehe.

Martin
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 29.11.2012 20:14
@ martin m: mach das!

Zitat
Wenn du meinst du müsstest den Kathodenwiderstand zur Arbeitspunkteinstellung korrigieren

Genau das war mein Gedanke, der ja jetzt beantwortet ist und auf den ich mit Denken hätte selber kommen müssen:
Zitat
Dieser ist über den Kondensator gleichstrommässig abgekoppelt

Dann brauch ich allerdings nicht so viel rechnen. Nehme erst mal ein 10klin Poti das ich noch habe und nähere mich so den Wunschwerten an.

Zitat
Eine Spule mit 250mH aufzutreiben, ist glaub ich nicht so easy. Diese wird wohl auch recht gross sein, oder?
Richtig, habe gestern schon gesucht und nicht mal bei 150mH so schnell was gefunden. Deshalb war auch meine Frage, wie denn das bei ampeg mit so kleinen Induktivitäten trotzdem so in den Keller (220Hz) gehen kann? Also wie auf der Schaltung unten.

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 29.11.2012 20:25
oder hier bei diesem:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=4718.0;attach=2359

150mH Gesamtinduktivität und dafür laut der Schwingkreisformel viel zu kleine C. ?
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 29.11.2012 22:58
Hallo,

Zitat
oder hier bei diesem:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=4718.0;attach=2359

150mH Gesamtinduktivität und dafür laut der Schwingkreisformel viel zu kleine C. ?

Hier hab ich grad mal nachgerechnet... Die Angaben stimmen ungefähr.
Ist dein Komma vielleicht um ein paar Nullen verrutscht? Passiert schnell mal bei den ganzen milli, mikro, nano...

Die "Ampeg V9 Mid Control" aus deinem vorherigen Post ist komisch. Bist du sicher, dass die Werte im Plan stimmen?
Die Spulen sind viel zu klein. Mit mH anstatt µH würde es mehr Sinn machen. Dann kommen auch die Resonanzfrequenzen in hörbare Bereiche.

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 30.11.2012 11:04
Die Spulen sind viel zu klein. Mit mH anstatt µH würde es mehr Sinn machen. Dann kommen auch die Resonanzfrequenzen in hörbare Bereiche.
Das ist definitiv so. Ich hab's grad nachgerechnet und gespiced.

Das größere Problem bei dieser Art von Equalizer ist das unpraktische Regelverhalten des (linearen) Potis. Beidseits der Mittelstellung tut sich lange nix oder nicht viel, und auf einmal macht's "zack".

Man braucht ein spezielles Poti mit S-förmiger Kennlinie (W-Taper oder 4B heißt's bei Alpha), bei dem sich der Widerstandswert im Bereich der Mittelstellung stark ändert und gegen Anfang und Ende weniger.
Sowas z.B.:
https://www.smallbearelec.com/Projects/Alpha4B.pdf
http://www.taiwanalpha.com/english/p_e_82-5.htm
Solche Potis gibt's allerdings nicht an jeder Tankstelle zu kaufen.

Trotzdem hat diese Art EQ noch die Eigenschaft, dass bei halb aufgedrehtem Poti ein Widerstand längs zum LC-Schwingkreis liegt und so dessen Resonanz bedämpft. Ob das nun gewünscht ist oder nicht sei dahingestellt ;)

Grüße

Matthias
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 30.11.2012 12:38
Hallo Matthias,

Danke für die Bestätigung.

Zitat
Das größere Problem bei dieser Art von Equalizer ist das unpraktische Regelverhalten des (linearen) Potis. Beidseits der Mittelstellung tut sich lange nix oder nicht viel, und auf einmal macht's "zack".
Aufjedenfall Danke für den Hinweis! Schöne Schaltung, aber irgendwie musste es ja einen Haken geben.
In diesem Fall ist das aber Wurscht weil das börnt ja nur eine Anhebung haben möchte. Da er die Absenkung weglassen kann, kann er sich auf die Schaltung an der Kathode beschränken. Da würde doch ein log. Poti gut funktionieren. Zudem soll das Poti ja später durch Festwiderstände ersetzt werden.

Zu dem komischen S-Poti...Könnte man nicht die zwei "Signal-Pfade" auftrennen und ein doppeltes Log-Poti benutzen?

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 30.11.2012 13:49
Nur der Vollständigeit halber:
Potis mit W-Taper gibt es bei den üblichen Verdächtigen, die auch Bausätze und Bauteile für den Tube-Screamer feilbieten. Allerdings nur in 20kOhm.

Anbei noch ein Screenshot mit der "großen" Ampeg-Schaltung aus dem SVT.
Hier ist ein Poti mit S-Kurve drin. Um sowas zu simulieren, muss folgender Absatz in die Datei potentiometer_standard.lib eingefügt werden:

.SUBCKT pot_w 1 2 3
* Parameters: Rtot, wiper
.param w=limit(0.01m,wiper,0.99999)
*
.param ratio=TABLE(w, 0,0.01m, 0.1,0.0035, 0.2,0.021, 0.3,0.1, 0.4,0.25, 0.5,0.5, 0.6,0.75, 0.7,0.9, 0.8,0.979, 0.9,0.9965, 1.0,0.99999)
*
R1 1 3 {Rtot*(1-ratio)}
R2 3 2 {Rtot*(ratio)}
.ENDS

Die Zahlen in der Klammer hinter dem Befehl Table sind die Koordinaten der S-Kurve aus der oben verlinkten PDF-Datei.

Grüße

Matthias
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 30.11.2012 14:13
Ihr immer mit eurem LTSpice  :topjob:

Ich habe doch bloß Splan, weil mir damals das Programmieren zu viel des Guten war.
Zitat
Ist dein Komma vielleicht um ein paar Nullen verrutscht? Passiert schnell mal bei den ganzen milli, mikro, nano...

Also doch, das hatte ich schon vermutet. Werde das auch mal mit den Ampeg-Werten durchrechnen und dann ja sehen, wie die Kommata stehen. Denn das würde ja eigentlich bedeuten, dass ich die Ampeg-Werte auch gleich nehmen könnte.

Zitat
Bist du sicher, dass die Werte im Plan stimmen?
Ebens nicht, dabei handelt es sich ja um einen Ausschnitt aus einem alten Schaltplan "direkt" von Ampeg. das da manches nicht stimmte ist ja bekannt.
Zitat
In diesem Fall ist das aber Wurscht weil das börnt ja nur eine Anhebung haben möchte.

Also als ich den screenshot von 12stringbassman gesehen habe und die schöne große Varianz in Anhbeung und Absenkung... Beides wäre natürlich schon schick. Wäre schaltungstechnisch aber aufwändiger, denn allein mit Rf in regelbar geht da nichts. Für mich wäre die Frage ob eine Varianz in beide Richtungen mittels eines Stellers ohne Kopplung überhaupt ginge?

Grüße

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 30.11.2012 15:48
Servus Bernhard,

Also als ich den screenshot von 12stringbassman gesehen habe und die schöne große Varianz in Anhbeung und Absenkung... Beides wäre natürlich schon schick. Wäre schaltungstechnisch aber aufwändiger, denn allein mit Rf in regelbar geht da nichts. Für mich wäre die Frage ob eine Varianz in beide Richtungen mittels eines Stellers ohne Kopplung überhaupt ginge?
den letzten Satz verstehe ich nicht. Was meinst Du mit "Rf" und mit "Kopplung"?

Grüße

Matthias
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 30.11.2012 18:08
@ 12stringbassman
Rf= Resonanzwiderstand. Diesen würde ich ja bei einer Schaltung, die alleinig den Zweck hat Mitten anzuheben, wie Fody es auf der letzten Seite bereits mit ltspice gezeigt hat, variabel machen. Wenn ich aber Anheben und Absenken gleichzeitig will, geht das nur mir Rf nicht. Du hast ja auf dem ersten Schaltplan, dem hier: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=17110.0;attach=32801;image (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=17110.0;attach=32801;image) schon so eine Schaltung vollzogen, bei der sich Kathode und Anode beeinflussen ('koppeln') ? aber für mein Verständnis ist das doch ein Kathodenfolger, für welchen ich, wenn ich ihn so verwenden wollte noch eine Aufholstufe für die Erhöhung der Ausgangsspannung bräuchte. Da bekomm ich sicher wieder Probleme mit Übersteuerung, die, da meine Berechnungskünste nicht die Besten sind, dann wieder mühsam per Gehör beseitigen müsste.

Also noch mal in kurz: Hättest Du einen Vorschlag, die Mittenabsenkung und Anhebung an der Kathode zu realisieren aber ohne Kathodenfolger?

Und noch mal zur Berechnung anhand des Ampegschaltplans: Ist es richtig, dass ich dafür die Resonanzfrequenzformel für den Realen Prallelschwingkreis nehmen muss? Oder wie werden die Ableitwiderständ (alle 220k) mit einbezogen.
(bei dem Schaltbild mit RD8 Inductor: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=4718.0;attach=2359)
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 30.11.2012 19:17
Hallo Bernhard,

jetzt muss ich wohl noch etwas weiter ausholen:

Die Schaltung des Mitten-EQs des Ampeg V9 basiert auf der Kathodyn-Schaltung und einem Serienschwingkreis.

Ein Serienschwingkreis hat bei der Resonanzfrequenz ein kleine Impedanz (=Saugkreis), drüber und drunter geht die Impedanz hoch.

Die Arbeits-Widerstände der Kathodynschaltung an der Anode und der (zusammengesetzte) an der Kathode sind gleich groß. Die Verstärkung der Schaltung ist ca. 1 (an der Kathode) und -1 an der Anode. Diese Schaltung wird ja auch als Phasendreher zur Ansteuerung von Gegentaktendstufen verwendet.

Der Kathodenwiderstand hier ist zweigeteilt, um dort eine Spannung für das Steuergitter abzugreifen, die um einige Volt niedriger liegt als die an der Kathode. Dies dient der Einstellung des Arbeitspunktes (negative Gittervorspannung, neudeutsch"bias").

Du kannst jetzt diese EQ-Schaltung des V9 zerlegen, indem Du das Poti nur an einer Seite an Kathode oder Anode anschließt.

Zuerst die Kathode:

Durch den RLC-Serienschwingkreis wird der (zusammengesetze) Kathodenwiderstand wechselspannungsmäßig gegen Masse kurzgeschlossen, die Verstärkung steigt, allerdings nur schmalbandig im Bereich von 1kHz (in meinem Bespiel), auf ca. 18dB (ECC82).

Wird das Poti aufgedreht, wird der Serienwiderstand des Schwingkreises (den Du "Rf=Resonanzwiderstand" nennst) größer, somit wird 1.) der Kurzschluss bei 1kHz nicht mehr ganz so kurzschlüssig und die Verstärkung wird weniger. Und 2.) wird die Resonaz stärker bedämpft und die Kurve wird breiter.

Willst Du die Mitten nicht anheben sondern absenken, musst Du den Schwingkreis an die Anode hängen. Jetzt schließt der Schwingkreis das Ausgangssignal (das ich in meinen Simulationen immer von der Anode abgegriffen habe) gegen Masse kurz.

Wenn in der V9-Schaltung das Poti in Mittelstellung steht, bekommt der Schwingkreis kein Signal, denn die Ausgangsspannungen von Kathode und Anode sind gegenphasig und betragsgleich. Also kann der Schwingkreis kein Signal nach Masse kurzschließen.

Der RLC-Serienschwingkreis besteht in meinem Beispiel aus L1 (300mH), C4 (150nF), P1 (50kOhm log bzw. W) und C2 bzw. C3 (jeweils 680nF). Die beiden Kondensatoren liegen in Reihe, die Gesamtkapazität wird wie parallegeschaltete Widerstände berechnet: 1/Cges=1/C1+1/C2 oder kurz C1||C2.

C2 und C3 braucht's nur, wenn das Poti an beiden Seiten an Anode und Kathode angeschlossen ist, denn sonst würde Gleichstrom durch das Poti von der Anode zur Kathode fließen und dann geht gar nix mehr. Will man nur anheben oder absenken, kann man beide Kondensatoren auch in einem zusammenfassen und dann geht auch die Lehrbuchformel wieder auf.

Die 220k-Widerstände in der V9-Schaltung dienen nur dazu, dass es beim Umschalten nicht knackst. Die offenen Anschlüsse der Kondensatoren werden dadurch auf Masse gezogen und hängen nicht gleichspannungsmäßig "in der Luft". Die Wirkung des Schwingkreises beeinflussen sie mit dieser Dimensionierung so gut wie gar nicht, sie sind also vernachlässigbar.

Ich hoffe, dass mein wirres Geschreibsel hilfreich war ;)

Grüße

Matthias
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 30.11.2012 19:20
Ah, jetzt hab ich doch glatt die beiden Bilder vergessen:
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 30.11.2012 20:19
Hallo Matthias,

Leck mich fett, bist du schnell. An der gleichen Simulation hab ich auch gerade gebastelt. Aber irgendwie hab ich mich ganz schön von dem Poti aufhalten lassen. Du scheinst da ziemlich fit zu sein. Es gehört zwar nicht hier her, aber könntest du mir zu den Potieinstellungen nen kleinen Crashkurs geben?
Was mach ich denn mit dem Rtap und Tab? Das taucht bei dir garnicht auf?
Welche Poti-Modelle benutzt du von denen dies gibt? Werd aus den Kommentaren in der .lib nicht schlau.

@das börnt

Du musst das nicht unbedingt mit einem Kathodyn machen. Der macht das zwar am besten, da symmetrisch, aber es geht auch mit kleinerem Kathodenwiderstand und oder grösserem Anodenwiderstand. Bedenke aber, je weniger du über die Kathode gegenkoppelst, desto mehr Verstärkung wirst du zwar haben, aber auch weniger mögliche Klangänderung im Boost.
Wenn du die Verstärkung der Stufe wirklich brauchst, wirst du einen Kompromiss finden müssen.

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 30.11.2012 20:54
Danke Matthias!!!!!!!
Oder wie würde ich Geisteswissenschaftler weniger knapp sagen: Sehr deskriptiv und das wäre als ein Kompliment zu verstehen!
Ich habe zwar den Diciol und nen Frohn zuhause, beides Bücher, die nicht als die Schlechtesten fürs Verständnis gelten aber so kurz und verständlich habe ich dort noch nicht gefunden.

Nun denn, Zwei Fragen noch:
1. Wenn ich den Verstärkungsfaktor der Röhre (ich verwende ECC83) auf mein vorheriges Maß verändern will, also R1=100k, dann muss R2+R3 auch 100k ergeben (bei mir wäre dass dann 2k2+98k)?!

2. Die Resonanzfrequenz für Anhebung und Senkung ist in der Grafik leicht verschoben und die Breite der Resonanzen auch (das ist die Grafik zu Deinem ertsen Schaltbild). Warum ist das so?

Gruß
Bernhard
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 1.12.2012 14:23
Hallo Bernhard!

zu 1.)
Würde ich nicht machen. Du hättest so eine Anhebung in der Mitte von mehr als 30dB und an den Enden des Spektrums nur so 6-9dB. Die Kurve wird extrem breit. Beides ist nicht Praxisgereccht.
Also ECC82 und 15kOhm oben und unten ist schon gut gewählt; die wussten schon, was sie da taten ;)
Wenn Du für das zweite System der ECC82 keine Verwendung hast in Deiner Schaltung, dann nimm halt eine ECC832 bzw. 12DW7. Da steckt jeweils ein System einer ECC83 und ECC82 drin.

zu 2.)
Keine Ahnung. Könnte was mit unterschiedlichen Quellimpedanzen zu tun haben. In der Praxis wird sich das kaum bemerkbar machen.

Nicht vergessen: das ist eine Simulation mit einem Modell. Normalerweise sind die schon recht gut, aber nicht immer.

Grüße

Matthias
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 1.12.2012 15:46
@Casim:

Dieses Poti-Bauteil mit der potentiometer_standard.lib ist nicht von Linear-Technology sondern von Helmut Sennewald, einem der Moderatoren der LTspice Yahoo-Group. Dort gibt es Eimerweise Bauteil-Bibliotheken, Symbole, Beispielschaltungen, Tutorials uvm. Vieles ist für unsereins Röhrenbastler nicht wirklich spannend, man muss also schon etwas stöbern. Das nur nebenbei.....
http://tech.groups.yahoo.com/group/LTspice/files/%20Lib/Potentiometer/

In diesem Poti-Modell sind verschiedene Regelcharakteristiken eingebaut. Für uns normalerweise interessant ist das lineare und das (positiv) logarithmische, in den Datenblätter B-Taper (lin) und A-Taper oder Audio-Taper (plog) genannt.

Klickst Du mit der rechten Maustaste auf das Potisymbol, geht der "Component Attribute Editor" auf.
In der Zeile "Spice Model" gibst Du "pot_lin" für lineares Poti oder "pot_plog" für positiv logarithmische Kennlinie ein. Es gibt noch "pot_nlog", das wäre dann C-Taper oder rev. log, und noch ein paar andere.
Für die S-Kurve muss, wie ich oben schon schrieb, ein neuer Absatz in die Lib-Datei eingefügt werden.

In der Zeile "Value" gibst Du hinter "Rtot" den Gesamtwert des Potis in Ohm ein und hinter "wiper" die Stellung des Schleifers mit Werten zwischen 0 und 1.

Nur die beiden log. Potis brauchen noch die Parameter Rtab und tab. Damit können verschieden gekrümmte logarithmische Kennlinien definiert werden. "Rtab" ist der Widerstandswert an der Schleiferstellung "tab". Bei einem "normalen" Audio-Poti, das z.B. als Gain oder Volume verwendet wird, sollte bei Mittelstellung der Widerstand von Schleifer nach unten 10% des Gesamtwertes sein, das wären also -20dB. Also musst Du für eine Poti mit Rtot=1Meg für Rtab=100k und für tab=0.5 einsetzen.

Die Schleiferstellung kannst du parametrisieren, indem Du für wiper keine Zahl zwischen 0 und 1 einsetzt, sondern eine Variable in geschweiften Klammern, z.B. {wiper}.

So kannst Du mit dem Befehl .Step das Poti in Schritten durchsteppen. Die Zeile .Step param wiper 0 1 0.01 änderst die Schleiferstellung zwischen 0 und 1 in Schritten von 0,01.

Mit dem Befehl .OP (Operation Point) kannst Du nun die Kennlinie sichtbar machen:
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 1.12.2012 16:00
Hallo Matthias,

Vielen Dank für den Unterricht. Jetzt hab ichs kapiert.
Noch eine kleine Frage...Wenn ich ein lineares Poti auswähle, bleibt die Zeile mit Rtab und Tab trotzdem angezeigt. Seh ich das richtig, dass die zwar noch angezeigt wird, aber nicht zur Berechnung der Kennlinie benutzt wird?

Gruss Casim

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 1.12.2012 16:30
Richtig. Du kannst da totalen Schmarrn eingeben, das lineare Poti-Modell interessiert das nicht.

Du kannst sie im Schaltplan ausblenden, indem Du im Component Attribute Editor das X in der Zeile ganz rechts ausklickst.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 1.12.2012 17:49
Zitat
Würde ich nicht machen. Du hättest so eine Anhebung in der Mitte von mehr als 30dB und an den Enden des Spektrums nur so 6-9dB. Die Kurve wird extrem breit. Beides ist nicht Praxisgereccht. Also ECC82 und 15kOhm oben und unten ist schon gut gewählt; die wussten schon, was sie da taten Wenn Du für das zweite System der ECC82 keine Verwendung hast in Deiner Schaltung, dannnimm halt eine ECC832 bzw. 12DW7. Da steckt jeweils ein System einer ECC83 und ECC82 drin.

Gut, wenn die Kurve dann zu breit wird, kann ich die ecc82 ja auch voll nutzen. Also statt einer Stufe ecc83 zwei ecc82. 
Aber erst mal das  Eine probieren.

Danke und Grüße.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 1.12.2012 18:53
Danke nochmal, Matthias!
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 3.12.2012 10:15
Habe jetzt doch erst einmal gezeichnet, bevor ich Teile bestelle und munter drauf los umbaue.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich die zwei ECC82-Stufen richtig eingepasst habe, also ob einerseits mittels dem Drvie-Regler (etwa ab 1 Uhr)noch Verzerrung möglich ist und ob ich aus der Vorstufe überhaupt genug Signal bekomme (Zweierlei: Line-Pegel und für direkt in die Endstufe).

Wer sagt was dazu?

Grüße
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 3.12.2012 11:19
Hallo Bernhard!

Die Schaltung um V2a stimmt nicht ganz: R22 darf nicht auf Masse, sondern mus zwischen R23 und R13 angeschlossen werden. C30 kommt direkt an die Kthode. Wozu dienen die Serienwiederstände im Schwingkreis (R24-28)? Hast Du Angst, dass die Resonanzgüte zu gut wird ;) ?
Solltest Du mit V2b nicht genug Gain bekommen, kannst Du wie schon vorgeschlagen eine ECC832 nehmen: System II Pin 1,2,3 = ECC82, System I Pin 6,7,8 = ECC83.
Wozu C39? Der Gridstopper vor V1a fehlt. Beim Schalten von S3 wird's knallen, da muss ein Widerstand (ca. 100k) von C2 zur Kathode (parallel zum Schalter). Der Ausgang gefällt mir nicht, zu hochohmig.
Zwischen R15 und R30 sollte evt. noch ein RC-Siebglied (2-5k / 22-47µ oder so) rein, muss aber evt. auch nicht sein.

Grüße

Matthias
Zu den frequenz- und klangbestimmenden Bauteilen sag ich nix, weil ich sie nicht nachgerechnet oder simuliert habe, außerdem ist das sowieso Geschmackssache.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 4.12.2012 23:34
Hallo,
habe die Zeichenfehler mal korrigiert und:
Zitat
Wozu dienen die Serienwiederstände im Schwingkreis (R24-28)
Bei dem auf Seite 2 verlinkten neu gezeichneten V9-Plan stehen am Mittenschalter Widerstandswerte, da habe ich angenommen, dass diese zum Reihenschwingkreis gehörend sind und sie mitgezeichnet.

Ich habe V1b und V2b noch mal vertauscht, so kommt auf jeden Fall genug Gain, dafür ist das Ausgangssignal eigentlich nur noch 1/5 von vorher (wo nur ECCC83) drin war. Eine 12DW7 will ich eigentlich nicht unbedingt einbauen, wobei die ja auch nicht mehr schwer zu beschaffen sind und hier im Laden auch nicht mehr kosten als ecc83. Naja, notfalls ginge auch das.
Zitat
Beim Schalten von S3 wird's knallen, da muss ein Widerstand (ca. 100k) von C2 zur Kathode (parallel zum Schalter)
Bislang hat der Schalter so gut wie gar nicht geknallt. Aber vielleicht habe ich den 100k auch beim Bau hinzugefügt und nur auf den Schaltplan war er noch nicht draufgewachsen, beim Tonestack ist auch nicht mehr alles so, wie es da steht. Auch die C über Drive und Vol. existieren glaube ich nicht mehr.(Das ist alles sehr kompakt verbaut und da ich das vor fast 4 jahren gelötet habe und daran experimentiert habe, ist einiges schon wieder vergessen.)
Zitat
Zwischen R15 und R30 sollte evt. noch ein RC-Siebglied (2-5k / 22-47µ oder so) rein, muss aber evt. auch nicht sein.
Woran macht sich das bemerkbar, ob ein RC-Glied sinnvoll wäre (Sag? Oszillieren?...)?
Zitat
Der Ausgang gefällt mir nicht, zu hochohmig
Bislang hatte ich mit dem Ausgang noch keine Probleme. Er hat halt ganz schön viel Zunder (was durch die Ecc82 am Ausgang ja etwas reduziert werden könnte). Ich spiele ihn aber in der Regel nur in eine Mesa Röhrenendstufe, die ist seehr variabel am Eingang. Ausserdem kann ich doch durch S4 auch auf niedrig runter (meine ich zumindest) und habe dann den gleichen Pegel wie mein Bass am Eingang. Oder würdest Du das anders lösen? Der bereits angesprochene V9 hat doch auch 100k am Ausgang.

Grüße
Bernhard.

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 5.12.2012 10:00
Bei dem auf Seite 2 verlinkten neu gezeichneten V9-Plan stehen am Mittenschalter Widerstandswerte,
Wo? Ich seh' nix.

Der bereits angesprochene V9 hat doch auch 100k am Ausgang.
Wo? Ich sehe dort am Ausgang des Preamps eine ECC82 (System 1 einer 12DW7, V5) als Kathodenfolger vor dem Stecker zum Endstufen-Board.

Mit Deiner Konstruktion kannst Du möglicherweise mit einem kurzen Kabel ein hochohmigen Röhren-Endstufen-Eingang betreiben. Mit einem längeren Kabel und in einen niederohmigen Eingang z.B. eines Mischpultes wird es wohl kaum ohne Höhen- und Pegelverlust gehen.

Grüße

Matthias

PS.: rechne die Frequenzen der Schwingkreise nochmal nach, die sind so wie Du sie zeichnest für meinen Geschmack recht hoch. C9 und C30 liegen übrigens in Reihe zu den Schwingkreis-Cs, also z.B. C9 und C31. Gesamtkapazität (C9*C31)/(C9+C31). C9 und C31 sollten wie im Original 680nF sein und nicht 68nF, sonst rutschen die Mittenfrequenzen in den Bereich >2kHz.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 5.12.2012 23:26
Zitat
Wo? Ich seh' nix.
Zitat
Wo? Ich sehe dort am Ausgang des Preamps eine ECC82 (System 1 einer 12DW7, V5) als Kathodenfolger vor dem Stecker zum Endstufen-Board.

siehe 1. Bild unten, ich habe nur einen Ausschnitt genommen
Wobei es jetzt gerade klick macht. Vielleicht beschreiben die Werte am Mittenschalter ja auch nur die Resonanzfrequenz?!

Jetzt bin ich beim Rechnen der Kapazitäten für die Schwingkreise erstmalig auf plausible Werte gekommen, wobei ich z.B. bei 800Hz und 150mH  nicht 220n habe wie auf dem Plan sichtbar sondern 430n. Habe ich richtig gerechnet (Resonanzfrequenz nach C aufgelöst und für C die Gleichung für die Gesamtkapazität nach C  am Mittenschalter umgestellt, bzw. vom web2.0-Rechner umstellen lassen)?

Auf wieviel K sollte ich denn sinnvoll am Ausgang gehen? Dafür müsste ich doch lediglich den Wert des Vol-Potis verringern und den von R20 im gleichen Maß?

Wieder Vielen Dank für so viel Hilfe.

Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 13.12.2012 22:34
Also Bernhard:
Du brauchst Dich nicht zu wundern, warum dir hier keiner auf Deine Anmerkungen antwortet, weil Du ja hier nicht im Einsteiger-Forum bist. So wie Du meinst den Ausgangswiderstand Deiner Schaltung zu ermitteln, geht das nicht. Der ist von Ri, dem Innenwiderstand der verwendeten Röhre abhängig und nicht von Deinem Vol-Poti. Dieses ist übrigens in Verbindnung mit C22 und R21 ein erstklassiges veränderliches RC-Glied zur Höhenanhebung. So kannst du einen Ausgang auch nicht sinnvoll beschalten. Um das Asugangssignal für die Weiterverwendung auf eine günstige Impedanz zu bringen, solltest du als Ausgangsröhre wirklich eine ECC82 nehmen und sie als Kathodenfolger beschalten. Den kannst Du dann noch mit einem Teiler schalten, so dass Du wieder auf den Instrumentenpegel kommst bzw. auf Line-Pegel. Bei der Beschaltung kommst du sicher nicht in den Bereich der Ausgangsspanung, welchen Du mit 4 Hälften ECC83 in Kathoden-Basis-Schaltung erreichst aber durch die höhere Stromverstärkung der ECC82 sollte immernoch genug Pfeffer möglich sein, um damit auch eine einfache Endstufe anzusteuern.
Ich hab dir mal ein Besispiel für einen Kathodenfolger mit zwei unterschiedlichen Ausgängen angehängt. Dabei handelt es sich um einen Schaltplan von Michael Gaethke, dessen Seite man leicht findet, den Schaltplan finde ich aber nicht mehr im Netz. Wie man das allerdings sinnvoll berechnet, müssen Dir andere verraten.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 13.12.2012 23:30
Hallo,

Schön, dass es weiter geht...Sorry, was war denn genau die Frage?!
Wie du einen Kathodenfolger berechnest? Oder den Spannungsteiler danach?

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 14.12.2012 23:30
Die Berechnung des Kathodenfolgers ist mein Problem und damit verbunden einen Richtwert für Ra (DIN: 600 Ohm?), den Spannungsteiler bekomme ich hin.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: kugelblitz am 15.12.2012 00:19
Hoffe der Valvewizard kann helfen:

http://www.freewebs.com/valvewizard/accf.html
und
http://www.valvewizard.co.uk/dccf.html

Stichwort "choosing a load line"... Die Last ist nicht an der Anode sondern der Kathode.

HTH,
Sepp
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 15.12.2012 11:33
Hallo,

hier noch etwas mehr Theorie und Berechnung:
www.radau5.ch/pdf_files/roeren_6.pdf

Am einfachsten, finde ich, ist es das Datenblatt auszudrucken, einfach mal ein paar Arbeitsgeraden einzuzeichnen und die Schaltung auf dem Papier auszusteuern. Der Arbeitswiderstand sollte ja so niedrig wie möglich sein. Du wirst dann schnell merken, dass es wie immer ein Ausloten von Kompromissen ist.

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 15.12.2012 23:36
Grr, ich kann doch nicht rechnen!
Hatte bisher immer gedacht, Valve Wizard wäre Unverständliches auch noch in Fremdsprache aber es ist bloß genauso uschwer verständlich wie der Scan von Radau.ch. Habe mittels der Anleitung mal ein Netzwerk um V2b errechnet. Bitte mal um Rückmeldungen.
Wie komme ich auf Cout von V2b?


Danach geht es weiter mit dem Spannungsteiler (bei dem eigentlich mein einziges Problem die Eingangsspannung ist, deren Wert ich nicht kenne, weil ich dazu ja  durch alle Röhren rechnen müsste). Bei der Lage des Vol-Potis bin ich mir auch nicht sicher.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 16.12.2012 00:25
Hallo,

Zitat
Hatte bisher immer gedacht, Valve Wizard wäre Unverständliches auch noch in Fremdsprache aber es ist bloß genauso uschwer verständlich wie der Scan von Radau.ch

Es hat auch niemand behauptet, dass wir hier Kuchen backen. Die wenigsten hier sind Profielektroniker und die meisten sind nur ambitionierte Musiker und haben sich ihr Fachwissen hart erarbeiten müssen. Das gehört nun mal dazu. Ein bisschen Hirnschmalz musst du schon selbst aufwenden. Ich selbst hab den Diciol dreimal durchgearbeitet bis ich die Schaltung in meinen Experimentieramp selbst auslegen konnte.
Wenn du kein Bock auf Mathe hast und dir die Berechnungen zuwider sind solltest du mal darüber nachdenken, dich mit LtSpice vertraut zu machen. Da kannst du die Schaltung virtuell aufbauen und solange mit den Bauteilwerten spielen bis alles passt.

Die Software gibts hier:
www.ltspice.linear.com/software/LTspiceIV.exe

Ein gutes Tutorial, sogar auf deutsch gibts hier:
www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,16236.0.html

Zitat
Wie komme ich auf Cout von V2b?
Der Koppelkondensator bildet mit der Last, also alles was hinten dran hängt, einen Hochpass. Wenn der Kondensator zu klein ist beschneidet er dir die Bässe.
Um die Grösse zu bestimmen, musst du den Gesamtwiderstand der Last berechnen.
Dazu gehört auch der Eingangswiderstand der angeschlossenen Hardware.
Dann überlegst du dir wie weit runter deine Übertragung reichen soll. Setzt das ganze in die Formel für den Hochpass ein und löst nach C auf.

Zitat
Danach geht es weiter mit dem Spannungsteiler (bei dem eigentlich mein einziges Problem die Eingangsspannung ist, deren Wert ich nicht kenne, weil ich dazu ja  durch alle Röhren rechnen müsste)

Richtig! Wo wir wieder beim rechnen wären, stimmts?!  ;)
Dann hilft ja nur eins. Eine Annahme machen, das Teil aufbauen, messen und dann korrigieren.

Zitat
Bei der Lage des Vol-Potis bin ich mir auch nicht sicher.

Ich mir auch nicht. Auf den ersten Blick würd ich jetzt mal sagen, dass du dir die Niederohmigkeit des Ausgangs versaust, wenn das Poti hinter dem Treiber liegt.
Wie weit sich das in der Praxis auswirkt kann ich dir nicht sagen. Da fehlt mir die Erfahrung mit Kabel zwischen getrennten Geräten. Wie machen denn das die grossen Hersteller von Preamps?

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 16.12.2012 14:46
Hallo Casim,
mit meinem "Grrr" war das nicht unfreundlich gemeint, sondern mehr ein Faulheitsbrummeln. Denn erstaunlicher Weise habe ich bei der Seite des Valve Wizard mehr verstanden als im Diciol und eben auch bei dem Scan auf Radau.ch. Das ist zwar immernoch nicht wirklich viel aber es ist ja auch gut, dass ihr mir die Ergebnisse nicht einfach vorsetzt. Mit dem Durchsteigen ist für mich vorwiegend ein Zeitproblem, wollen ist schon da.
LTSpice kenne ich, hatte ich vor einigen Jahren schon mal und dann Splan genommen, aber die Oszisimulation reizt natürlich schon.
zur Schaltung:
Ich habe für V2b einen Eingangswiderstand von 6,5M Ohm mittels der accf.html vom Valvewizard errechnet. Für den Ausgangswiderstand Zout=ra/mu=1/gm (was ist gm?) wird auf das Datenblatt verwiesen, dort (Philips ECC82) finde ich aber für den Einsatz als Kathodenfolger mit Phasenumkehr und nur Maximalwerte.

Um eine Annahme für meinen Spannungsteiler zu erstellen, würde ich die Verstärkungen der Stufen errechnen und dann eine Eingangsspannung einsetzen, was ist denn ein typischer Instrumentenpegel?, da sind dann die keinerlei Dämpfungen einbezogen aber als Start für ein experimentelles Herausfinden ginge es doch?

Volume-poti muss ich mir nachher mal anschauen.

Gruß
Bernhard.

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 16.12.2012 15:44
Hallo,

Zitat
Ich habe für V2b einen Eingangswiderstand von 6,5M Ohm mittels der accf.html vom Valvewizard errechnet

Ja, das kann sein. Durch die Gegenkopplung ist der Eingangswiderstand sehr hoch.

Zitat
Für den Ausgangswiderstand Zout=ra/mu=1/gm (was ist gm?) wird auf das Datenblatt verwiesen

Deshalb rechne ich lieber mit dem Diciol. Da sind die Formeln etwas umfassender erklärt. Schau mal rein, wenn du ihn zur Hand hast. Müsste ganz vorne bei den Röhrengrundlagen drin stehen. Ich meine es ist die Steilheit im Arbeitspunkt.

Zitat
Um eine Annahme für meinen Spannungsteiler zu erstellen, würde ich die Verstärkungen der Stufen errechnen und dann eine Eingangsspannung einsetzen

Ums etwas einfacher zu machen, würde ich davon ausgehen, dass du V1b voll aussteuern kannst. Damit würd ich dann weiterrechnen.

Zitat
Volume-poti muss ich mir nachher mal anschauen.

Vielleicht könnte man das Poti als Gitterableitwiderstand vor den Kathodenfolger einsetzen. Ich überleg grad was da mit der Gegenspannung passiert...?!

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: kugelblitz am 16.12.2012 15:55
Hallo Bernhard,

gm ist ist die Steilheit oder Transconductance[1]:

S = gm = ΔIp / ΔUg   :  Ua = const [in mA/V]
gm = µ / Rp

Die Angaben zur Steilheit, Verstärkungsfaktor... sollten sich in den von Dir schon entdeckten alten Datenblättern finden lassen.

EDIT: damit die Zeichen übereinstimmen: Rp = Ra

Gruß,
Sepp

[1] http://en.wikipedia.org/wiki/Transconductance
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: SvR am 16.12.2012 16:01
Salü,
S = gm = ΔIp / ΔUg   :  Ua = const [in mA/V]
gm = µ / Rp
Oder in Worten ausgedrückt: Steilheit ist die Steigung der Kennlinie im Ug-Ia-Kennlinienfeld. Sie zeigt also wie stark eine Änderung der Spannung am Gitter den Anodenstrom ändert.
mfg sven

Edit: Sie ist nebenbei erwähnt vom Arbeitspunkt abhängig.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: kugelblitz am 16.12.2012 16:02
BTW bei ampbooks findest Du auch noch einiges an Info bzw die recht praktischen Rechner:

http://www.ampbooks.com/home/amplifier-calculators/cathode-follower/

und einige Schaltungen sind auch ausführlicher erklärt: zwar DC-gekoppelt aber...

http://www.ampbooks.com/home/classic-circuits/fender-bassman-voltage-amp/

EDIT: auch die SLO Circuit Erklärungen sind dort recht aufschlussreich.

HTH,
Sepp
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 16.12.2012 16:12
Hallo Sepp,

Die Rechner sind ja echt super! Kannte ich noch garnicht.
Vielen Dank!!!

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: kugelblitz am 16.12.2012 16:21
Hallo Casim,

Gern geschehen. Komischerweise erzeugen die Ampbooks (früher Pentodepress) Links meist ähnliche Reaktionen. Fast jeder kennt Merlin aber ... Dabei werden auf Ampbooks einige Verstärker ziemlich gut erläutert bzw finden sich ziemlich viele Rechner und Helferlein auf der Seite:

zwar OT, aber zB die "SLO Lesson learned (http://www.ampbooks.com/home/classic-circuits/soldano-slo-preamp-6/)" beinhaltet eigenltich fast alle Tips (bis auf Grounding, PS und Gridstopper) die üblicherweise für Highgain Amps genannt werden.

Gruß,
Sepp
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 16.12.2012 17:04
ok, Steilheit S ist mir ein Begriff, wusste nur noch nicht, dass das englische Zeichen dafür gm ist. Die Steilheit finde ich natürlich im Datenblatt. Die Kennlinie dazu habe ich ja für die Berechnung meiner Schaltung auch benutzt. Den Rechner werde ich mir mal anschauen.

Grüße und Danke
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 16.12.2012 18:23
... Ampbooks (früher Pentodepress) ...
Kennt jemand die beiden Bücher, die dort beworben werden? Besonders das Endstufen-Buch würde mich interessieren (Merlin's soll ja noch ein paar Jahre dauern).
Für 60 US-$ kaufe ich ungern die Katze im Sack.

Grüße

Matthias
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: kugelblitz am 16.12.2012 19:50
Hallo Matthias,

leider nein, werde aber auf Merlin warten, bzw reichen mir im Moment, Loadline zeichnen und probieren/tweaken... (g2 Widerlinge, Ug2, Gridstopper, HighCut...)

Gruß,
Sepp
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 16.12.2012 22:13
Danke Sepp!!! ampbooks ist spitze! :topjob:

Zitat
Ums etwas einfacher zu machen, würde ich davon ausgehen, dass du V1b voll aussteuern kannst. Damit würd ich dann weiterrechnen.
Meinst du das als Grundlage für die Ausgangsspannung und den Spannungsteiler?

Bei Ra=100k und Rk=1k komme ich mit dem Ausgangsimpedanzrechner für Kathoden-Basis-Schaltung von ampbooks dann auf 38,46k. Welchen Einfluss hat das auf den Eingangswiderstand der Folgeröhre? Diese hätte als Kathodenfolger dann einen Ausgangswiderstand von etwa 420 Ohm, das ist schön gering. Reicht mir der nicht zur Berechnung des Koppel-Cs?

Zitat
Vielleicht könnte man das Poti als Gitterableitwiderstand vor den Kathodenfolger einsetzen. Ich überleg grad was da mit der Gegenspannung passiert...?!

Je kleiner Rg, desto größer wird die Eingangsimpedanz, desto geringer Vgk, desto geringer der Stromfluss?

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 18.12.2012 12:34
Hallo,

Zitat
Meinst du das als Grundlage für die Ausgangsspannung und den Spannungsteiler?

Genau!

Zitat
Bei Ra=100k und Rk=1k komme ich mit dem Ausgangsimpedanzrechner für Kathoden-Basis-Schaltung von ampbooks dann auf 38,46k. Welchen Einfluss hat das auf den Eingangswiderstand der Folgeröhre?

Ich bin jetzt auch kein Elektrotechnikexperte. Aber ich meine die Frage ist verkehrtherum gestellt. Die Frage ist doch welchen Einfluss hat der Einganswiderstand der nachfolgenden Schaltung auf die "Funktion" der vorhergehenden Schaltung. Da der Eingangswiderstand des Kathodenfolgers sehr hoch ist, wird der vorhergehende "Spannungsverstärker" nicht/kaum belastet. Gute Grundlage, um die volle Verstärkung aus der vorhergehende Stufe zu holen.

Zitat
Diese hätte als Kathodenfolger dann einen Ausgangswiderstand von etwa 420 Ohm, das ist schön gering. Reicht mir der nicht zur Berechnung des Koppel-Cs?

Schau dir den Hochpass nochmal genau an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hochpass
Der C ist dein Koppelkondensator. Der R ist...?...nicht der Ausgangswiderstand deiner Schaltung, sonder...

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 18.12.2012 20:20
 :facepalm:

Hallo Casim,
Zitat
Ich bin jetzt auch kein Elektrotechnikexperte. Aber ich meine die Frage ist verkehrtherum gestellt. Die Frage ist doch welchen Einfluss hat der Einganswiderstand der nachfolgenden Schaltung auf die "Funktion" der vorhergehenden Schaltung. Da der Eingangswiderstand des Kathodenfolgers sehr hoch ist, wird der vorhergehende "Spannungsverstärker" nicht/kaum belastet. Gute Grundlage, um die volle Verstärkung aus der vorhergehende Stufe zu holen.
da ich bezüglich der Koppel C-Berechnung von der falschen Annahme ausgegangen bin (und Deine Aussage: ist anhägnig von der Last hintendran und somit auch von angeschlossener Hardware irgendwie auch völlig falsch gelesen habe), dachte ich, ich muss die gesamte vorhergehende Last berechnen, also auch diese von dir zurecht angezweifelte Fragestellung.
Also bestimmt sich der Hochpass aus dem Eingangswiderstand angeschlossener Hardware bzw. einem festen R hinter dem C, welcher die Grenzfrequenz quasi vordefiniert.
Meinem Verständnis zufolge muss die Kombination aus R und C (insbesondere der Wert für R) von der Grenzfrequenz schon so weit unten liegen, dass eine mögliche niedrigst zu erwartende Eingangsimpedanz der möglichen Folgestufen nichts mehr ausrichten kann.
Meine Schnellbeschau einiger Effektgeräte ergab eine doch größere Varianz zwischen 22k (Line-Eingang) und 890k (Instrumenteneinang). Einen Line-Eingang nutzen zu müssen ist natürlich ungünstig, denn damit R deutlich niedriger sein kann (also z.B: 1k5), müsste C verhältnismäßig hoch sein (dann 20u), bei Spannungsfestigkeit wäre das also ein Riesenklopperbauteil, wobei ich ja eigentlich nur dann die niedrige Ausgangsimpedanz der Röhre weitergeben kann? Denn wenn ich z.B: R=46k8 nehme, wäre C=680n aber die Ausgangsimpedanz des Preamps doch auch 46k8? Oder habe ich da einen Denkfehler?

Spannungsteiler muss mit der Berechnung noch warten.

Tante edit sagt: Die Grenzfrequenz bei den obigen Koppelc'-Berechnungen ist 5 Hz, so wie bei dem Beispiel auf der ampbooks-Seite. Ist wahrscheinlich ganz schön tief.
Bei f=20Hz und R=1k5 wäre C=5,3u. Schon besser. Wenn ich etwas mit R rauf gehe, hätte ich vielleicht mehr Spielraum im unteren kOhm-Bereich für den Spannungsteiler. Kann mir jemand folgen und mal was dazu sagen?
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 19.12.2012 22:15
Hallo,

Zitat
aber die Ausgangsimpedanz des Preamps doch auch 46k8? Oder habe ich da einen Denkfehler?

Ich glaube schon...also das mit dem Denkfehler. ;)
Der Widerstand liegt ja parallel zu dem "Quellwiderstand" deiner letzten Stufe. Erhöhen würdest du den Ausgangswiderstand nur wenn du einen Widerstand in Reihe schalten würdest. so wie der 1K in deinem letzen Plan.

Ich würds nicht übertreiben mit den kleinen Widerständen. Ich bin mir grad nicht sicher wie sich das Wechselstrommässig auf die Arbeitsgerade auswirkt. Da müsste ich mal bisschen im Datenblatt rumschmieren...Ich will jetzt nichts falsches sagen.
Setz doch einfach die untere Grenzfrequenz tief genug an. Dann ist es auch egal, ob sich da ein bisschen was ändert. Oder hörst du den Unterschied zwischen 2Hz und 20Hz?
Wobei die Eingangsimpedanzen der Geräte, die du anschliessen willst, schon heftig voneinander abweichen. Wär es sinnvoll da etwas schaltbar zu machen?
Vielleicht kann ja mal jemand mitmischen, der sich mit so Preampgeschichten auskennt?!

Gruss Fody
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 19.12.2012 23:38
Ok, wieder was gelernt.
20 Hz reichen auch aus, dann R=50k und C=160n.

Bezüglich der Eingangsimpedanzen nachfoglender Hardware denke ich, dass ich mich da an Instrumenteneingänge (die ja doch etwas hochohmiger sind und insofern meinen R=50k kaum beeinflussen werden) halten werde, denn irgendwo in einen  Line-Eingang reinspielen, kann ich da auch noch über nen D.I.-Out realisieren (für den ich den Stecker schon von Anfang an in den Preamp eingebaut habe, aber angeschlossen ist er noch nicht).

Zitat
Zitat
Zitat
Vielleicht könnte man das Poti als Gitterableitwiderstand vor den Kathodenfolger einsetzen. Ich überleg grad was da mit der Gegenspannung passiert...?!
Je kleiner Rg, desto größer wird die Eingangsimpedanz, desto geringer Vgk, desto geringer der Stromfluss?

Was war eigentlich damit?
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 20.12.2012 12:45
Hallo,

Ich hab im LtSpice ein wenig rumgespielt. Poti als Gitterableitwiderstand geht nicht.Also, es funktioniert zwar, aber du bekommst das Signal nie auf null runtergedreht.
Was geht ist, aus der Vorletzten Stufe ganz normal per Kondensator auskoppeln, dann das Poti als Spannungsteiler, und dann wieder ein Kondensator um an den Eingang des Kathodenfolgers zu kommen. Damit beeinflusst du den Frequenzverlauf am Ausgang nicht, hastaber leider einen Kondensator mehr im Signalweg. Packst du das Poti hinter den Kathodenfolger, so wie in deinem letzten Plan, hast du das Problem, dass du beim Drehen des Potis gleichzeitig den Tiefpass, der durch Poti und Kabelkapazität der angeschlossenen Hardware entsteht, änderst und dir somit immer die Höhen mit weg drehst. Oft sieht man deshalb einen Bypasskondensator für die Höhen über dem Poti.

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 20.12.2012 21:29
Danke Casim.
Zitat
Ich hab im LtSpice ein wenig rumgespielt. Poti als Gitterableitwiderstand geht nicht.Also, es funktioniert zwar, aber du bekommst das Signal nie auf null runtergedreht.
Das hatte ich mir auch schon gedacht, denn wenn dort das Poti so eingestellt ist, dass es quasi als 1M Gridstopper liegt und das Signal gleich an den Mittelpunkt zwischen Rl und Rk geht, wird es ja einfach vorbeigeleitet an der Röhre.

Als Spannungsteiler durch einen weiteren C abgekoppelt vor dem Kathodenfolger:
Zitat
hastaber leider einen Kondensator mehr im Signalweg
warum leider? Ist das denn so ein Problem.

Gruß
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 20.12.2012 22:17
Hallo Bernhard,

Ein grosses Problem ist das nicht. Wenn man sich ein Bauteil im Signalweg sparen kann, sollte man das auch machen. Ist einfach eine Philosophiefrage. Es gibt Leute, die behaupten, die bestklingenden Amps kommen mit einer Hand voll Teile aus.
Ich muss zugeben, ich neige eher zum "spielen". Ich bau meine Schaltungen gern (vielleicht auch unnötig) komplizierter auf, in der Hoffnung die Nachteile der Standard-Schaltungen zu umgehen. Obs der eine Kondensator mehr oder weniger raushaut, musst du selbst entscheiden.

Wieso macht denn hier sonst keiner mehr mit?!  ???
Es gibt hier mit Sicherheit Leute, die wesentlich mehr Ahnung von dieser Sache haben...

Gruss Casim

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 21.12.2012 20:30
Hallo Casim,
ich bin ja noch da  ;D Aber mein Problem ist ja jetzt eher ein ~chen.
Ok, wie ichs mir dachte, ein Kondensator mehr oder weniger verändert an dieser Stell gar nix, außer man hat das absolute Gehör und kann am Klang der Vorstufe die verbaute Anzahl C's erkennen  ;)
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 21.12.2012 20:54
 :devil:
Nicht nur die Anzahl, sondern auch Fabrikat, Toleranzklasse und Position in der Schaltung... ;D

Spass bei Seite...Sowas macht nur einen sehr kleinen Unterschied im Sound.
Aber diese kleinen Unterschiede läppern sich letztendlich zu einem Gesamtsound zusammen. Ich selbst bin auch nicht mit dem supersensiblen Gehör ausgestattet, aber wenn du an einer Schaltung, die du schon Jahre unverändert spielst, anfängst Polyester gegen Polypropylen oder Keramik gegen Glimmer auszutauschen hörst du aufjedenfall einen Unterschied. Vielleicht sind dir die kleinen Veränderungen ja Wurscht, vielleicht ist es aber auch das kleine Tuning im Detail, das dir noch gefehlt hat.

So...Weltuntergang überstanden, dafür werd ich jetzt gleich von der Voodoo-Polizei aufgeknöpft ;)

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 30.12.2012 13:29
Hallo Bernhard,

Gibts schon Erfolgsmeldungen oder hast du die Sache aufgegeben?

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 30.12.2012 14:20
nee, Erfolgsmeldung gibt es noch keine, komme heute erstmalig wieder dazu (3 eigene Kinder und jede Menge Familie hat in diesen Tagen Vorrang). Werde in den nächsten Tagen Teile bestellen und dann probieren. Vorher wollte ich mich aber eigentlich noch im Errechnen der möglichen Ausgangsspannung üben.

Gruß
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 26.01.2013 23:13
so, inzwischen habe ich dann doch mal alle Teile zusammen (R... hatten es doch glatt drauf mir eine Induktivität, weil wahrscheinlich gerade alle, als "bitte neu bestellen" zu schicken, Wert 27 Cent!) und auch in mehreren Etappen alles neu gelötet.
Da sich die Vorstufe bei mir ja in einem hammond DD (?) Gehaäude befindet, ist alles ganz schön knapp und jede Leitung geschirmt, welch ein Gefummel!
Ein erster Test ergab: Es kommt grundsätzlich schon mal wieder ein Ton heraus, der Pegel ist ganz schön heftig (noch nicht gemessen) und mit dem Midrange und dem Mittenpoti lassen sich die Mitten auch sehr deutlich beeinflussen. Der Rest des Tonestack will noch nicht wieder, habe wahrscheinlich etwas falsch verbunden. Und einige Schalter (weil sie vorher verbogen waren und ich sie wieder richten wollte) funktionieren jetzt auch noch nicht. Das ist aber eigentlich nur Kleinkram.
Der Klang gefällt mir jetzt deutlich mehr als vor dem Umbau, vor allem unten rum kein Matsch mehr und dennoch supertief und die Mitten!!!
Beim Drive-Regler erst sehr clean (so bis 1 Uhr), dann schönster Knarz und am Ende auch für Bass ausreichende Zerre (bei der die Tiefen etwas verloren gehen).
Wo noch Fragezeichen sind:
Die Mittenbeeinflussung ist mir etwas zu breit von f aus, kann ich dem nicht entgegenwirken ohne Band-EQ, also das Abfallen vor und nach f schneller herbeiführen?
Das Ausgangssignal ist einfach zu gefährlich hoch, wo würdet ihr einen Spannungsteiler ansetzen, vor oder hinter dem zweiten Kathodenfolger?

Danke und Grüße
bernhard
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 27.01.2013 15:01
Hallo,

schön, dass es funktioniert und dir gefällt!
Wie hast du das mit dem Lautstärkeregler gelöst?
Ich nehm an noch garnicht, oder?

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 27.01.2013 17:39
ich habs so gelöst, wie Du vorgeschlagen hast, aktuelle Schaltung siehe unten.
Bezüglich der "gefühlten" Breitbandwirkung des Mittenreglers: Kann es sein, dass dieser das Gesamtsignal drückt im Falle er ist auf 0 (also auf Abgriff Kathodenseite) gedreht, weil ja da hinter der Induktivität nur 220k gegen Masse liegen?

Gruß
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 27.01.2013 18:18
Hallo,

Wenn der Schleifer Richtung Kathode geht, sollte das Signal um die Resonanzfrequenz eigentlich angehoben werden. Die Güte des Resonanzkreises wird durch den Serienwiderstand und der Induktivität der Spule beeinflusst. Wie gross ist der Gleichstromwiderstand deiner Spule?

Die 220k dienen nur dazu den Schaltungsteil ein Potential zu geben und sollten sich eigentlich nicht auswirken. Wenn ich mir das anschaue, frag ich mich allerdings, ob die Widerstände nicht auf die andere Seite des Kondensators gehören?!

Wenn das Ausgangssignal zu laut ist, kannst du R17 vergrössern und das Vol-Poti verkleinern.

Hast du R13 und R23 vertauscht?

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 27.01.2013 20:25
Ok,
die Induktivität hat einen gemessenen Gesamtwiderstand von 207 Ohm, sind aber eigentlich 8x 15mH mit eigentlich je 28 Ohm. Stimmt nicht ganz mit der Zeichnung überein, die C's also auch nicht, war erst ein Bestellfehler, konnte ich aber mit größeren C's korrigieren.

Die R32-34 sind doch auch Knackschutz, oder? Du meinst, auf die andere Seite des C aber noch vor den Schalter? In den Ampegschaltplänen sitzen sie immer vor dem C, also genauer gegen Masse zwischen Spule und C. Wenn ich das ändern würde auf jeden Fall die von mir gedachte Masseableitung des Signals über eben jene Widerstände (zuzüglich der 2 Ohm der induktivität und den max 50k des Potis) erledigt. Weiles tonal eben nicht so klingt, als würde ich nur die Mitten dämpfen (korrigiert: wenn ich den Schleifer auf die Anodenseite drehe), sondern als würde alles Signal irgendwie flöten gehen. Lässt sich ja leicht umlöten, Widerstände sitzen ja schon in Drehschalternähe. In den Ampegschaltungen folgt immer darauf eine Aufholstufe mit einem maximalen Gitterableitwiderstand von 220k, nie ein Spannungsteiler. Ich könnte den Drive-Regler natürlich auch eingangseitig noch mit einem C entkoppeln.

R13 und R 23: Stimmt, irgendwie war das doch genau andersherum und außerdem wird C 30 doch direkt an der Kathode abgegriffen, komisch dass es trotzdem ein ordentliches Signal gibt, muss ich mal noch mal schauen, wie ichs verlötet habe. Vielleicht wäre das aber auch ein Grund, warum der Drive-Regler noch so verhältnismäßig stark die Ausgangslautstärke beeinfllußt.

Werde das mal alles korrigieren und mich dann wieder melden.

Danke für die Hilfe.
Bernhard.

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 27.01.2013 21:07
Hallo,

Zitat
In den Ampegschaltplänen sitzen sie immer vor dem C, also genauer gegen Masse zwischen Spule und C

Na, dann wird das schon so stimmen. Ich dachte sie müssen auf die andere Seite, damit das zum Schalter gehende Ende der Kondensatoren nicht in der Luft hängt.
Ich glaub zwar nicht, dass die Widerstände die Stufe zu stark belasten. Dafür sollten die zu hochohmig sein. Aber du kannst sie ja mal zum Test einseitig ablöten.
Das mit den 8x15mH könnte erklären warum die Resonanz zu flach ist. Laut Schaltplan solltest du ja wesentlich mehr Induktivität verbauen.
Check mal wie die Beschaltung der Kathode von V2a aussieht. Ist es auch eine wirklich ECC82?

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 27.01.2013 21:44
Die Resonanz ist ja nicht zu flach, ich musste ja nur 2 C's etwas größer wählen, weil ich insgesamt nur 120mH habe. Es ist nur so, dass ich, wenn ich den Mittenregler Richtung Dämpfung drehe, das Gefühl habe, das oben und unten nicht mehr viel ungedämpftes übrig bleibt.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 28.01.2013 09:08
Moing Bernhard,

versuche das doch mal messtechnisch zu erfassen. Also Multimeter mit Wechselspannungsmessung dranhängen und auf den Eingang Sinussignal geben, Frequenz verändern, Resonanzfrequenz suchen, Pegelunterschiede messen etc.

Es gäbe auch eine recht günstige Mess-Software, die Frequenzgänge messen und darstellen kann: http://www.audiotester.de/
Du brauchst dazu nur eine einigermaßen gute Soundkarte bzw. USB-Audio-Interface. Die Software erfordertr allerdings etwas Einarbeitungszeit.

Das mit: "wenn L runter muss nur C rauf und dann psst's wieder" gilt zwar für die Resonanzfrequenz mit f=1/(2*pi*wurzel(L*C)),

nicht aber für die Güte:
Q=1/R+wurzel(L/C)

C steht hier im Nenner. Veränderst Du das Verhältnis von C zu L so, dass zwar das Produkt gleich bleribt, wird aber der Bruch kleiner und so geht die Güte runter.

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis#G.C3.BCte_oder_G.C3.BCtefaktor_eines_Serienschwingkreises

BTW: ist der Kupferwiderstand Deiner Spulen recht hoch (R steht bei o.g. Gleichung auch im Nenner).

BTW2: Dadurch, dass die beiden Hälften des Potis immer in Reihe zum Schwingkreis liegen, wird es im Bereich um die Mittelstellung immer auf eine recht niedrige Schwingkreisgüte rauslaufen.
Erst gegen Ende des Regelweges geht nur noch der Kupferwiderstand der Spule in R in obiger Formel ein und dann wird die Anhebung schmalbandiger.

Erschwerend kommt noch dazu, dass mit einem linearen Poti sich im Bereich um die Mittelstellung nicht viel tut und erst kurz vor Anschlag auf den letzten 10% kommt dann die größte Wirkung.

Du brauchst ein Poti mit S-förmiger Regelkurve (auch W-taper genannt). Die Dinger sind schwer zu beschaffen. Bei den einschlägig Verdächtigen, die TubeScreamer-Bausätze anbieten, gibt's welche, aber nur in 20kOhm.

Grüße

Matthias
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 29.01.2013 09:56
Hallo,
messtechnisch könnte ich das mal erfassen, aber zunächst muss ich die Fehler mal beheben. Meine Vermutung ist, dass ich bisher gar keine Anhebung habe, sondern nur die Dämpfung funktioniert.

Vor der Formel für die Schwingkreisgüte saß ich vorgestern auch und wie Du Matthias schreibst, sieht man an ihr ja eindeutig, dass der Widerstand der Spulen doch ganz schön mit beeinflusst. Also werde ich mir wohl doch was selber wickeln müssen. Hatte dies nur noch nicht getan, weil ich auf den dazu zu findenenden Anleitungen, also diesem hierhttp://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,4718.msg39656.html#msg39656 (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,4718.msg39656.html#msg39656) nicht schlau wurde, was für Draht genommen wurde, der Eisenkern ist ja verlinkt.

Mit dem w-Taper Poti hattest du ja schon mal geschrieben, ob die 20k statt 50k einen Unterschied machen würden?

Grüße
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 29.01.2013 10:21
wie ging das noch mit dem nachträglichen Editieren? egal

Als Induktivität ginge doch auch so etwas hier, wenn ich mir das noch einmal wickle und zwei Abgriffe mache?
http://www.conrad.biz/ce/de/product/433534/Talema-Drossel-DPO-DPO-20-150-open-mount-Induktivitaet-150-H-2-A

Komme nämlich die Woche mal wieder in die Stadt, wo es einen C-Laden gibt.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: earnst am 29.01.2013 11:02
Hallo,

na dann viel Spaß beim Neuwickeln: Um aus dem von dir verlinkten Ringkern von 150 µH eine Induktivität von 120 mH zu machen, braucht es ca. 1530 Windungen.  :devil:

Da wären doch solche Festinduktivitäten von Fastron (z. B. die 100 mH "L-11P 100M" bei r****lt mit 155 Ohm Rdc) die bessere Lösung.
Oder beim gleichen Anbieter ein Satz Schalenkerne mit dem höchsten AL-Wert (2850 nH/sqrt(Wdg)).
Oder die weitverbreiteten Xicon Miniaturübertrager schlachten und neu bewickeln.

mfg ernst
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 29.01.2013 11:36
Obacht mit den 150mH. Ich weiß nicht, wo diese Zahl herkommt, aber im original Ampeg-Plan hat die Drossel 800mH, mit Anzapfungen bei 400mH und 50mH (die hab ich mir anhand der Kondensatorwerte und der bekannten Mittenfrequenzen von 220Hz, 450Hz, 800Hz, 1,6kHz und 3kHz zusammengereimt).

Bei dem verlinkten Ringkern mit Al=18000nH/N² bräuchte es für 800mH
L=Al*N² => N=Wurzel(L/Al)=Wurzel(800mH/18000nH)=211 Windungen
Sowas lässt sich leicht in einer halben Stunde per Hand mit 0,15mm-CuL-Draht auf so einen Ringkern pfriemeln. Die Anzapfungen berechnen sich genau so.

BTW:
Im Plan des SVT2Pro sind die 220k-Widerstände auf der Schalterseite der Kondensatoren angeordnet ;)

Grüße

Matthias
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 29.01.2013 21:26
@ earnst: MIst, wieder in die  µ ungleich m Falle reingetreten, hatte schon beim so schnell finden den Verdacht.
@ Matthias: Das mit den Größen für die Spule bei dem Ampegs ist schon so ein Ding für sich aber in den anderen Plänen, die in dem weiter oben von mir verloinkten Thema sind alle mit 150mH und mit diesem Wert habe ich ja auch meine C's berechnet. Mit dem selber wickeln sehe ich es wie du mir ja sehr schön vorrechnest auch nicht so schwierig. Schwieriger ist es da schon zu entscheiden, welchem Schaltplan man an der Stelle mehr Gewicht gibt, für die 150mH Variante spricht ja auch, dass von einer Nachwicklung der Spule das Thema oben spricht, ich aber auch im englischsprachigen die gleichen Werte im Rahmen des Nachbaus eines SVT gefunden habe. Wobei wieder dagegen spricht, dass in dem einzigen Plan, in welchem zu den Bauteilen auch die Frequenzbereiche stehen, die unterste Grenzfrequenz mit 800Hz angegeben ist und ich aber auch für 220 Hz mit 150mH berechnet habe, wodurch C größer wird und somit die Güte wieder leidet.
Was die Anordnung der Widerstände angeht ist das ja das Gleiche, denn nur in dem von Dir angehängtem Plan ist das schalterseitig, was aus meiner Sicht auch Sinn macht.

Naja, muss Freitag auf jeden fall noch Schalter kaufen, ohne die kann ich das Gerät nicht mehr in Betrieb nehmen, sie waren schon halb zerlatscht und sind heute innerlich total zerfallen. Bis Freitag will ich aber gern das Eisenkernproblem lösen. Also 800mH oder 150?

Danke und Grüße
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 30.01.2013 09:55
Moing!

Nimm 800mH. Die Pläne, in denen 150mH drinsteht, sind mMn falsch abgemalt ("Ich hab's im Internet gefunden, also muss es wahr sein!"  ;D ;) ).
Du kannst auch 1H nehmen oder 750mH (entsprechende Anpassung der Kondensatoren an die gewünschten Mittenfrequenzen vorausgesetzt).

Hier mal drei Simulationen:
1. 150mH mit lin Poti
2. 800mH mit lin-Poti
3. 800mH mit W-taper Poti
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 2.02.2013 20:46
ach wenn ich doch nur auch mal eben so zum Zeigen des Vergeliches ne SVT2pro-Schaltung spicen könnte...
Matthias vielen Dank!
Ich war inzwischen in Berlin (eigentlich wegen einer Beerdigung, dass Schöne war, dass ich da zu C* gehen konnte, finde den Bauteilservice dort immernoch für direkt Theke richtig klasse, denn verdienen tut man damit ja nichts wirklich was) und habe aber den gewünschten Eisenkern nicht bekommen, war aus dem Buisnesskatalog und nicht vorrätig. Jetzt habe ich diesen hier bekommen http://www.conrad.de/ce/de/product/534439/Ringkern-Drossel-Induktivitaet-65-H-250-VAC-5-A und tu mich schwer damit, ob der nun ein anderes Al hat oder nicht. 0,15 CuL gab es. Morgen will ich wickeln. Um die Abgriffe zu berechnen, muss ich ja die Formel zu Grenzfrequenzberechnung vom ser. Schwingkreis nach L umstellen und das dann in L= Al*N² einsetzen, umstellen, fertig, oder?

W-Taper muss erst mal noch warten, selbst Ampeg hat doch nur lineare Potis drin, oder?

Grüße
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 2.02.2013 23:30
Du müsstest schon den Al-Wert des Kerns kennen, wenn Du die Windungszahl für eine gewünschte Induktivität berechnen willst.
Steht er in dem Datenblatt nicht drin, bleibt Dir nur, eine bestimmte Anzahl Windungen draufzuwickeln und dann mit einem ausgemessenem Kondensator dazu in Reihe geschaltet die Resonanzfrequenz zu bestimmen (Sinusgenarator an die LC-Reihenschaltung anschließen, Frequenz durchstimmen und Wechselstrom durch den Schwingkreis messen (oder Vorwiderstand in Reihe zum Schwingkreis und Spannungsabfall am Schwingkreis messen)). Aus der Resonanzfrequenz kannst Du auf die Induktivität zurückrechnen und damit und der bekannten Windungszahl auf den Al-Wert.

Ich bezweifle, ob dieser Ringkern einen recht hohen Al-Wert hat (der oben angegebene hat mit 18.000nH/N² einen sehr hohen).
Diese Drossel hat nur 65µH, Du brauchst aber mehr als das 10.000-fache. Wie viele Windungen sind denn da werkseitig drauf?

Grüße

Matthias

PS.: Den Ampeg-SVT-EQ habe ich sozusagen fertig in meiner Spice-Schublade drin, weil ich mich damit schon recht lange beschäftige ;)
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: haebbe58 am 3.02.2013 10:56
Hi together,

nur mal so als Ergänzung und Inspiration gedacht ... habe mal eine Schaltung angehängt mit einem 6 Band EQ.

Die einzelnen Frequenzbänder kann man variieren, ampassen oder einzelne auch weglassen. Man kann auch nur ein Band nehmen und das dann umschaltbar machen mit mehreren C's oder L's

Die hier aufgezeigten Bänder sind angepaßt auf die Werte von Mesa-Boogie's EQ-Spulen, die gibt es bei der Wormser Apotheke, sind aber sauteuer.

Als Stand-Alone müßte vorne dran noch eine kleine Preamp-Schaltung und das 1MOhm Pot dient zur Anpassung, kann aber auch wegbleiben, je nach Einsatz. 

Die Schaltung ist angelehnt an bzw. geklaut von eine(r) Schaltung aus einem Röhrenbuch von Rainer zur Linde (Elektor).

Das Ganze schlummert schoin einige Zeit bei mir in der Schublade, habe das Ganze simuliert und dort funzt es einwandfrei, Bauteile habe ich auch alle bei mir, bin nur noch nicht zum Aufbau gekommen.

Gruß
Häbbe
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: earnst am 3.02.2013 12:09
Hallo,

ich habe mal eine Reihe Xicon Miniatur-Übertrager durchgemessen. Die sind für solche hohen Induktivitäten bei kleinen Pegeln ohne DC-Belastung ganz brauchbar.
Im angehängten PDF sind zuerst die Katalogdaten gelistet, dann kommen die gemessenen Wicklungswiderstände und Induktivitäten bei 1 kHz.

Da Primär- und Sekundärwicklung durchweg eine Mittelanzapfung haben, kann man auch Induktivitäten mit ca. 1/4 der Gesamtwicklung erhalten (bei 2 Typen ausgemessen).
Die letzte Zeile enthält die Induktivität (in H!) bei phasenrichtiger Reihenschaltung von Primär- und Sekundärwicklung.

mfg ernst
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 3.02.2013 18:18
Is ja gleich jede Menge an Denkmaterial. Ich will erst einmal die Frage abarbeiten, wieviel Al der Eisenkern hat, welchen ich jetzt erwerben konnte (es war bei C der induktiv größte Ring, welcher gerade verfügbar war). Mit sinusgenerator und ermessen bin ich nicht so gut ausgestattet.
Das Datenblatt und Nachzählen sagt: 40,5 Windungen (Cul 1,0, die Materialstärke ist ja aber eher für den Stromfluss relevant, oder?). Wenn ich obige Gleichung umstelle (da L= 65uH, N= 40,5 sollte das ja gehen), komme ich auf Al=25234,61. Das ja sehr brauchbar, wenn ich nicht wieder einen Kommastellenfehler habe.
Für 800mH wären das dann 178 Windungen? Richtig?

Jetzt noch die Teilinduktivitäten der Spule ermitteln und ich könnte loslegen, oder?

NUr schon mal kurz zu dem 6-Band -EQ (muss mir das noch mal in Ruhe anschauen): Ich habe vor einigen Jahren mal eine zweikanalige Bass-Röhrenvorstufe gebat und dabei den zeiten Kanal nach Mesa Bass 400+ gebaut, aber eben ohne jenen EQ, weil mir das damals zu undurchsichtig erschien, vielleicht sollte ich mir den heute noch mal anschauen, denn bei Gedanken die Bandbreite der Mittenbeeinflussung jeweils sehr defniiert schmal zu halten, dachte ich gleich an einen solchen EQ, beim dem sich die unterschiedlichen Bänder ja eigentlich nicht beeinflussen sollten.

LG
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 3.02.2013 18:35
Sorry, aber ich komme auf Al=L/N²=65µH/40,5²=39,6nH/N²
Damit müsstest Du 4490 Windungen machen, damit Du auf 800mH kommst ;)

milli=10e-3
mikro=10e-6
nano=10e-9
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 3.02.2013 19:50
Beim zweiten Nachdenken fand ich meinen errechneten Wert dann auch nicht mehr plausibel, war aber kein KOmmastellenfehler, sondern ein Fehler beim Umstellen der Formel. Sch..., ich wollte doch nicht für einen Eisenkern eine ganze Bestellung rausschicken. Muss aber wohl sein.

Dauert also noch etwas. Muss noch die neuen Schalter einlöten und dann werde ich es aber trotzdem schon mal mit den Festinduktivitäten probieren.

Bernhard.

PS: @ Matthias: worher hattest Du eigentlich den Al=18000mH für die erste genannte Drossel?
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: haebbe58 am 3.02.2013 20:30

NUr schon mal kurz zu dem 6-Band -EQ (muss mir das noch mal in Ruhe anschauen): Ich habe vor einigen Jahren mal eine zweikanalige Bass-Röhrenvorstufe gebat und dabei den zeiten Kanal nach Mesa Bass 400+ gebaut, aber eben ohne jenen EQ, weil mir das damals zu undurchsichtig erschien, vielleicht sollte ich mir den heute noch mal anschauen, denn bei Gedanken die Bandbreite der Mittenbeeinflussung jeweils sehr defniiert schmal zu halten, dachte ich gleich an einen solchen EQ, beim dem sich die unterschiedlichen Bänder ja eigentlich nicht beeinflussen sollten.



Hi,

vom Prinzip her funktionieren alle Mesa-EQs auch genauso ... halt nur mit Transistoren statt Röhren (und negativer - für Transistoren recht hoher - Versorgungsspannung... wegen der Aussteuerbarkeit).

Die Schaltung ist vorne lediglich ein Phase Splitter und über die Potis werden mit den  Resonanzkreisen (C und L) entweder eine frequenzabhängige Gegenkopplungen (-) oder Mitkopplung (+) herbeigeführt ... was jeweils zu Absenkungen bzw. Anhebungen der Frequenzbereiche führt.

Das ist natürlich nicht 100% unabhängeig voneinander, bei extremen Einstellungen benachbarter Bänder (z.B. einer ganz im +, der nächste ganz im -) werden sich ordentlich Phasenverschiebungen ergeben, dafür müßte man alle einzeln abkoppeln ... aber solche Phasensauereien sind fast bei allen EQs da und bei dieser Schaltung klingen sie bestimmt sehr musikalisch... wie überhaupt die ganze Schaltung sehr musikalsich klingen wird.

Das Ganze hat in Mittelstellung aller 47k Potis quasi 0dB also 1:1 Verstärkung, ist hinten raus schön niederohmig (Kathodenfolger) und die EQ-Funktion kann mit dem Schalter (Stellung wie gezeichnet) einfach abgeschaltet werden, dann ist es eigentlich nur ein niederohmiger 1:1 Vorverstärker, sehr gut auch z.B. für DI-Anwendungen o.ä. (schöner edler Übertrager hinten dran und fertig ist die Röhren-Di-Box mit EQ Funktion).

Wenn  man das Ganze auch noch ordentlich aufbaut, evtl. mit Gleichstrom heizt und auch sonst schön aufpasst (Masseverbindungen, Spulen weit weg von Magnetfeldern oder gleich kapseln, evtl. sogar noich einen Eingangsübertrager dazu, etc.), dann traue ich dem EQ durchaus annähernd Studioqualitäten zu. Mit einer schönen Preamp-Schaltung vornedran (evtl. schaltbar) hat man auch gleich einen schönen Bass-/Instrumental-Preamp

Gruß
Häbbe

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 4.02.2013 09:07
Servus Häbbe!

Das ist natürlich nicht 100% unabhängeig voneinander, bei extremen Einstellungen benachbarter Bänder (z.B. einer ganz im +, der nächste ganz im -) werden sich ordentlich Phasenverschiebungen ergeben, dafür müßte man alle einzeln abkoppeln ... aber solche Phasensauereien sind fast bei allen EQs da und bei dieser Schaltung klingen sie bestimmt sehr musikalisch... wie überhaupt die ganze Schaltung sehr musikalsich klingen wird.
Diese Aussage ist jetzt etwas unspezifisch.
Die bei Musikern und Tontechnikern so gefürchteten "Phasenschweinereien" treten grundsätzlich mal bei jeder Art analoger (und vieler digitaler) Filterschaltungen auf. Je verbogener der (Amplituden-)Frequenzgang, desto stärker werden einzelne Frequenzbänder in der Phase gegeneinander verschoben, egal welche Filter-Topologie und Schaltungsart. Da gibt es einen direkten mathematischen Zusammenhang.

Es spielt auch keine Rolle, ob echte RLC-Schwingkreise mit Spulen zur Anwendung kommen oder ob die Induktivitäten mit Gyratoren simuliert werden, ob Röhren oder OP-Amps im Spiel sind.
Zu jeder Übertragungsfunktion gehört ein Real- und ein Imaginär-Anteil und somit ein bestimmter Amplituden- wie ein Phasen-Frequenzgang. Übrigens auch beim heiligen Fender-Vox-Marshal-Tonestack ;)

Zu dem von Dir gezeigten Equalizer ist zu sagen, dass es tatsächlich ungünstig sein kann, wenn eng beieinander liegende Filter-Bänder an einer Verstärker-Stufe hängen. Das hat aber nix mit "Phasensauereinen" zu tun, sondern weil die beiden Schwingkreise bei voll auf- oder zugedrehten Potis quasi parallelgeschaltet sind und sich so gegenseitig beeinflussen.
Hier ist es tatsächlich günstiger, benachbarte EQ-Bänder abwechselnd auf zwei verschiedene, in Reihe geschaltete Verstärker-Stufen zu verteilen um sie voneinander zu entkoppeln. Das sieht man häufig bei graphischen EQs in der sog. "swinging-input"-Topologie.

Grüße

Matthias
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: haebbe58 am 4.02.2013 09:16
Hi Mathias,

okay, danke für die Aufklärung.

Nichtsdestotrotz halte ich die Schaltung so für durchaus praktikabel, wenn man die Bänder/Einsatzfrequenzen nicht zu eng zusammenlegt.

Und ob man wirklich 6 Bänder braucht, ist ja auch für jeden einzeln zu hinterfragen, man kann ja auch z.B. nur 3 Bänder vorsehenen (evtl. umschaltbar), das macht das Gnaze auch transparenter, sowohl klanglich als auch in der Bedienung

 ..., oder evtl. ein bestehendes Konzept mit Bass/Treble Baxandall um diese Schaltung ergänzen, z.B. nur mit 2 Mittenbändern, die evtl. (mit verschiedenen C's) umschaltbar sind.

Soll, wie gesagt, erstmal nur als Idee/Inspiration dienen ... kann ja jeder nutzen, wie er will.

Gruß
Häbbe

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 4.02.2013 09:32
Ok, verstehe eure Diskussion im Grundsatz, die Realisierung ist mir aber gerade zu sehr high end, daher ncoh mal meine vielleicht dummi-Frage an Matthias: Woher hast Du denn die 18.000mH für Al bei der ersten von mir verlinkten Spule?

Danke und Grüße
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 4.02.2013 09:45
..., oder evtl. ein bestehendes Konzept mit Bass/Treble Baxandall um diese Schaltung ergänzen, z.B. nur mit 2 Mittenbändern, die evtl. (mit verschiedenen C's) umschaltbar sind
Nix anderes (mit nur einem Mitten-Band) ist im Ampeg SVT realisiert.

Nach meinen Geschmack reicht bei diesem "swinging-input"-EQ ein einziges,in der Frequenz umschaltbares Band (für den Anwendungsfall Bassgitarre)

Wie ich schon mehrfach schrieb, kommt die Filtergüte des Schwingkreises nur bei voll auf- oder zugedrehtem Poti zur Geltung. In irgendeiner Stellung dazwischen liegt immer ein mehr oder weniger großer Teil des Potis in Reihe zum Schwingkreis und bedämpft diesen. Die Filterkurve wird sehr breit und flach.
Dreht man zwei benachbarte EQ-Bänder, die z.B. eine Oktave auseinander liegen, halb auf (z.B. +6dB), so ist die resultierende Kurve eine breite Anhebung mit Maximum irgendwo dazwischen. In der Simulation im Anhang habe ich mal den SVT-EQ mit einem zweiten Band ausgestattet (L- und C-Werte für 500Hz und 1,5kHz aus Häbbes EQ).
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 4.02.2013 09:49
@Bernhard:

Die 18.000nH/N² kommen von der im weiter oben verlinkten Thread verlinkten Anbieterseite ;)
http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=140
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 4.02.2013 10:06
Ok, na dann ist mir alles klar. Werde ich mir bestellen.

LG
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 11.02.2013 21:03
So, das Wickeln hat doch etwas mehr als eine Stunde gedauert aber auch nicht viel mehr. Etwas fummelig ist dabei, dass man ja die komplette Drahtlänge bereits überschlagsmäßig abgemessen haben muss und immer alles durch den Eisenring fädeln muss. Ich habe das mir insofern erleichtert, als dass ich in der Mitte der Wicklung angefangen habe, da muss man aber genau rechnen, wann welcher Abgriff kommt.

Eingebaut und getestet, Güte sollte mit R=6 Ohm ordentlich sein. Funktioniert, klingt gut.
Fehler: In Mittenschalterstellung bei 220HZ (also 800mH aber kein C) und Mittenregler voll auf die Kathodenseite gedreht bricht das Signal zusammen, es ist dann nur noch ganz wenig ganz dünnes zu hören.-> Wird das Signal nicht über die Spule durch das fehlende C direkt auf Masse geführt und damit zu sehr belastet? (obwohl ich das im svt2pro Plan genauso sehe, also auch in 12stringbassmans Nachzeichnung)

Der Tonestack arbeitet wieder, wobei der Treble nicht so wirklich wirkt (der Bright-Schalter schon) -> muss ich konsequent Überbrückungs Cs über Drive und Vol legen (330p)? bzw. Tonestack nochmal berechnen?
Ich schaffe es mit meinem aktiven Bass die Eingangsröhrenhälfte zu übersteuern, das ist doof, sollte ich R31 von 3M3 auf 1M senken? das war vor Einfügen eines Gitterableitwiderstandes ja nicht nicht so.

Ausgangspegel muss ich noch deutlich senken, mit dem U-Teiler bin ich jetzt etwa bei 3k zu 47k.

Grüße
Bernhard.


Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 12.02.2013 09:07
In Mittenschalterstellung bei 220HZ (also 800mH aber kein C) und Mittenregler voll auf die Kathodenseite gedreht bricht das Signal zusammen, es ist dann nur noch ganz wenig ganz dünnes zu hören.-> Wird das Signal nicht über die Spule durch das fehlende C direkt auf Masse geführt und damit zu sehr belastet? (obwohl ich das im svt2pro Plan genauso sehe, also auch in 12stringbassmans Nachzeichnung)
Hast Du die beiden 680nF-Kondensatoren nicht drin? (C9 und C30 in Deiner Zeichnung)

Zur Übersteuerung der Eingangsröhre:
Evt. mal eine ECC81 probieren. Oder (schaltbaren) Spannungsteiler an den Eingang. (z.B. C31 mit 47k überbrücken)

Beim James-EQ würde ich für C6 4,7nF einbauen statt 470pF. Damit dieser Typ von Klangfilter "richtig" arbeitet, muss unten ein 10x so großer Wert sein wie oben. Deswegen sind da auch logarithmische Potis drin.
BTW: hast Du das Treble-Poti richtig herum angelötet?

Grüße

Matthias
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 12.02.2013 13:57
Hallo Matthias,
klar sind die 680c drin. Eine Korrektur, das Signal bricht zusammen, wenn der Schleifer auf der Anodenseite ist und eben der Mittenschalter auf 220Hz. Meine Erklärung: Dann wird, da in diesem Weg kein C mehr im Weg ist und nur 6 Ohm gegen Masse liegen, das Signal auf Masse gelegt. Kann ich das beheben mit dem roten eingezeichneten C?

Zwischenzeitlich, als der Tonestack nicht funktionierte, hatte ich aus Versehen die rote Verbindung gelegt. Ich fand das klang dann etwas knurriger insgesamt. Habe ich damit eine art Gegenkopplung erzeugt? Oder ist das eine wirkungslose Verbindung?

Mit dem Tonestack werde ich das mal ausprobieren, wenn das Poti falscherhum eingelötet wäre, würde sich doch nur die Drehrichtung ändern und durch die log-Ausführung in einem kleinen Stellbereich dann ganz viel passieren, es passiert aber so gut wie gar nichts (das war aber schon vor Beginn des Umbaus so, ist also ein altes Problem).

Hab mal den Plan wieder rangehängt, die Rs an der Spule sitzen aber tatsächlich am Mittenschalter gegen Masse.

Grüße
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 12.02.2013 18:19
Hallo Bernhard,

Zitat
klar sind die 680c drin. Eine Korrektur, das Signal bricht zusammen, wenn der Schleifer auf der Anodenseite ist und eben der Mittenschalter auf 220Hz. Meine Erklärung: Dann wird, da in diesem Weg kein C mehr im Weg ist und nur 6 Ohm gegen Masse liegen, das Signal auf Masse gelegt.

Ja, das denke ich auch. Ein weiterer Kondensator bringt aber nix, da hier sowieso schon alles gleichspannungsfrei ist. Ich meine zwischen Koppelkondensator und Poti müsste noch ein kleiner Widerstand, vielleicht 1,5k oder so, eingebaut werden. Praktisch so, dass die Endlage nie erreicht wird.

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 12.02.2013 19:08
Das klingt sinnvoll. Ist bei der von Matthias geposteten svt-Schaltung ja auch so. Dort liegen auf beiden  Seiten Widerstände. Zur Kathode 1k5 und zur Anode 2k.
Werd's mal ausprobieren.
Danke für die Hilfe.
Bernhard
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 12.02.2013 22:00
Quatsch, zur Anode gibts bei der Mittenschaltung des SVT ja gar nicht, am vom Prinzip her meine ich das so.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 13.02.2013 09:32
Dann wird, da in diesem Weg kein C mehr im Weg ist und nur 6 Ohm gegen Masse liegen, das Signal auf Masse gelegt.
Nein, denn in dieser Schalterstellung besteht der Schwingkreis, wie bereits mehrfach vorgetragen, aus der Spule und einem der beiden 680nF-Kondensatoren.
In den anderen Stellungen des Stufenschalters liegt einer der vier Schwingkreis-Kondensatoren (C32 etc, kannst Du die bitte mal neu durchnummerieren, ist echt unübersichtlich...) in Reihe mit den 680nF, d.h. Cges= C1*C2/(C1+C2) bzw. 1/Cges= 1/C1 + 1/C2 ....

BTW:
die 1MegOhm R32 etc. sind immer noch auf der falschen Seite der Kondensatoren.

BTW2:
C6 ist immer noch um Faktor 10 zu klein
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 13.02.2013 22:41
so, hatte aus Faulheit nicht alle Veränderungen eingetragen, wohl aber bis auf C6 umgesetzt.
Das mit dem Schwingkreis ist zwischen Spule und 680n ist mir schon klar, liegt aber beim Mittenregler der Schleifer auf der Anodenseite und ist der Mittenschalter auf 220 Hz bricht das Signal nun mal zusammen, weil dann trotz Schwingkreis das Wechselspannungssignal welches an den Drive-Regler weitergegeben wird, durch die Spule nur mit 6 Ohm gegen Masse liegt. Matthias, bei Deinen Beispielschaltungen liegt zwischen dem KoppelC an den Kathoden und der Spule immernoch 1 Widerstand mit mit 1k5-2k, dieser fehlt bei mir. Simulieren kann ich das, indem ich den Mittenregler minimal zurückdrehe aus der Endstellung Anodenseite und sofrt ist das Signal wieder da. Ich werde also den rot gezeichneten Widerstand mit zunächst 1k5 einfügen. Der verringert natürlich auch die Güte des Schwingkreises aber dann bricht wenigstens nicht das ganze Signal zusammen.

Kann mir mal jemand sagen, was meine rote Drahtverbindung um V2a bringt oder ob sie überhaupt was bringt? Gründe für die Frage siehe mein posting von gestern 1:57pm.

Danke und Grüße
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: carlitz am 14.02.2013 13:37
wenn Du die rote Leitung durch einen 22M Widerstand ersetzt, hast Du eine kleine Gegenkopplung zur Verringerung des Ausgangswiderstandes und Begradigung des Frequenzgangs.

Ob sich das positiv für Dich anhört, musst Du ausprobieren....
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 15.02.2013 20:40
Hallihallo,
inzwischen habe ich meine direkte Gegenkopplung an V2a wieder ausgebaut, da kommt ja einfach kaum noch was durch dann. Mit 22M (Danke! Carlitz) werde ich das auch noch mal probieren.
Jetzt arbeitet der Trebleregler ordentlich, der Midrange (ich habe um den Mittenregler beide Widerstände eingelötet, es bricht nix mehr zusammen auf 220Hz-Stellung). Den Ausgangspegel habe ich auch deutlich reduziert. Jetzt klingt der Ton straff, muss aber noch etwas experimentieren, denn ich hätte ja gern die Möglichkeit des Anzerrens, wahrscheinlich muss R21 470k statt 1M und dann lieber nach dem Kathodenfolger vor dem Ausgang noch eine kleine Reduzierung.
Was mich gerade ärgert ist, dass ich mir eine Brummschleife eingefangen habe, was ich trotz der Enge durch den Aufbau bislang vermeiden konnte. Interessanter Weise kann ich das Brummen durch Drive auf 9:30 nahezu loswerden, davor und danach wird es böse. Ich denke, es liegt nicht an den Schirmungen, denn dann würde sich das Brummen durch Bewegungen an den Kabeln verändern, sondern auf die Masseführung. Ich habe die Heizungsmasse nicht extra zur Netzteilplatine geführt, sondern mit auf die Masse im Mittelpunkt des Röhrensockels gelegt, wo jetzt aber auch alle direkt an die Sockelfüße und auf Masse gehenden Widerstände sich treffen. Vorher hatte ich die meisten auf einer Lötleiste, wollte aber Platz sparen und eigentlich auch die Brummanfälligkeit noch etwas senken. Sollte ich die Heizungsmasse, verwunden mit dem Heizungsplus (einfach geglättete Gleichspannung) extra zum Netzteil führen?

Danke und Grüße
Bernhard.

PS: Beim Lesen des Nachposts über Volumenabhängiges Brummen kommt mir so ein Gedanke: Ich habe glaube ich das gehäuse überhaput noch nciht auf Masse geführt und die Eingangsbuchse ist auch isoliert. Das sollte ich wieder herstellen, machte sich nur so blöde, weil Aludruckguss, da habe ich das nur mir Klemmen eines Drahtes hinter eine Buchse hinbekommen.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 24.02.2013 21:06
Nachdem ich die Masseführung auf mehrere Sterne verteilt habe (natürlich stufenweise=sinnvoll), das Gehäuse aber auch die Eingansbuchse ebenfalls auf Masse sitzt, hat sich eigentlich nichts verändert. Das Brummen ist noch da. Jetzt wollte ich die Heizung symmetrieren (was, wie gesagt beim alten Schaltungsaufbau, da kein Burmm nicht nötig war). Da ich aber mit b2b arbeite, gibt es ja keine richtige Erde. Wohin soll ich das denn symmetrieren?
Ich hab mal ein Bild vom Netzteil (leider finde ich nur noch den Lötplan, schon ein paar Jahre her, dass ich das gezeichnet habe) rangehängt. Was mir da auffällt ist, dass die Heizung ja Dc arbeitet, das sollte ich wegen des möglichen Übersprüngens an der Diode wieder auf dc umlöten, oder? Und die Verbindung zwischen pri und sec kann doch auch wegfallen, oder? Aber wie bekomm ich da noch eine "fingierte" Erdung, denn mehr als die 2 Pole für die 9V Wechselspannung ist nicht.

Mein Suchen mit der ~funktion brachte auch keinen Hinweis.

Danke für Eure Hilfe.

Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 25.02.2013 22:51
Ok, da habe ich mal wieder ganz schönen Kauderwelsch geschrieben.
Angenommen, mein Brummen kommt durch eine fehlende Röhrenheizungssymmetrierung, wie kann ich diese bei meinem Netzteil realisieren? Woher bekomme ich denn eine "Mitte" bzw. Erde für die Symmetrierung? Habe den neu gezeichneten Schaltplan angehängt.
Es gibt, wie gesagt eine Potistellung bei Drive und Volume, da ist nur Ton und kein Brummen, das Brummen ist aber insbesondere auch da, wenn ich beide Regler auf 0 drehe.



Danke für Eure Hilfe.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 26.02.2013 18:51
Hallo Bernhard,

Wenn ich dich richtig verstanden hab, heizt du mit DC. Was soll da brummen? Was soll eine Symmetrierung bringen? Hast du dir die Restwelligkeit der Heizspannung mal auf dem Oszi angeschaut?
Vielleicht kommt das Brummen woanders her. Ich würde ehr schauen ob man an der Masseführung etwas optimieren kann. Versuch mal herauszufinden wo das Brummen entsteht.

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: silverface am 26.02.2013 21:37
Hey Bernhard,

hab den thread zwar interessiert mitgelesen, aber jetzt nicht mehr die Details im Kopf. Daher nur so ein Gedanke: Könnte es sein, dass die Spule den Brumm durch ein "unanständiges Naheverhältnis" zum NT einfängt? Wenn bei Stellung 9.30 des MID-Potis Ruhe wäre, würde die Fehlerbeschreibung genau passen. So bleibt immerhin der Verdacht.

Grüße, Gernot
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 26.02.2013 22:46
Ok, also ein Oszi habe ich nicht. Von dem Brummen trotz DC wegen nur einfacher Gleichrichtung habe ich in einem anderen  btb-Thema gelesen. Ein Brummen ausgehend von der Spule kann ich ausschließen, Beeinflusst wird es vom Drive-Regler, muss also davor entstehen. Ich schaue nochmal alle Anschlüsse durch und wie die Drähte liegen und ob ich da das Brummen beeinflussen kann.
Grüße  :gutenacht:
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Nils H. am 27.02.2013 12:12
Moin,

DC-Heizung braucht keine Symmetrierung. Ich würde sagen, die DC-Heizung ist Mist, oder ich hab sie nicht richtig verstanden. Nach Deinem Plan: Du hast 9V AC als Eingangsspannung, richtest das Einweg gleich, filterst CRC und heizt dann zwei Röhren / vier Systeme parallel mit 6,3V, richtig?

Hast Du die Heizung mal nachgemessen? Du schreibst B2B, die 9V kommen also wohl von einem weiteren Printtrafo, oder? Wie weit knicken die 9V AC unter Last ein?

Ich hab Deine Schaltung mal nachsimuliert, je nachdem, wie steif man die 9V macht (Innenwiderstand) landet man deutlich über bzw. deutlich unter 6,3V. In jeden Falle ist aber die Welligkeit auf der Ausgangsspannung viel zu hoch, egal ob ich die Schaltung mit 300 mA (eine Röhre) oder 600 mA (zwei Röhren) belaste. Ich bekomme Werte im Bereich 200-300 mV S-S, das ist meiner Einschätzung nach deutlich zu viel.

Du könntest die Kapazitäten deutlich erhöhen, das geht aber zu lasten des Stromflußwinkels, und ein kleiner Printtrafo wird da vermutlich (noch mehr) in die Knie gehen.

Gruß, Nils
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 27.02.2013 13:26
Ich würde die 9V ganz einfach mit einer Brücke gleichrichten, Ladeelko, LM317, fertich. Dann brummt die Heizung garantiert nicht mehr. Und Du hast die Wechselspannung symmetrisch belastet und nicht einseitig wie mit diesem Einweggleichrichter da......  ::)
 ;)

Gruß

Matthias
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Tube_S_Cream am 27.02.2013 15:21
Es geht doch nichts über eine ordentliche Verdrahtung, dann brummt auch bei AC-Heizung nix. Ein Bass-Pre ist doch nun nicht gerade ein High-Gain-Monster. Ich habe damals meine TW-Express-Clone durch ein einfaches Potisymmetrieren total ruhig bekommen.. trotz AC-Heating und drei Gain-Stages hinterienander. Das einzige, was zu hören war, wenn man voll aufdrehte, war Rauschen, aber keine Spur Brummen.
Viele vergegenwärtigen sich gar nicht, was sie sich für einen Oberwellendreck einhandeln, indem man die Heizspannung gleichrichtet und mit riesigen Elkos glättet. Die Spitzenströme, die da durch den Gleichrichter wandern, sind nicht ohne. Das sind einige Ampéres und das auch noch impulsförmig, also mit Oberwellen über das komplette NF-Spektrum. Dann lieber ein einfach kompensierbares 50Hz-Signal....

Hätte ich z.B. 9V AC zur Verfügung, die ich gleichrichte und dann stabilisiere, um 6,3V DC zu bekommen, benötige ich am Ende 600mA für zwei ECC83-Ampullen. Ich habe das mal in LT-Spice geworfen und gesehen, daß bei einem angenommenen Trafo-RI von 0,3 Ohm Impulsspitzen von knapp 3A aus dem Trafo gesogen werden. Im Anhang mal die Stromkurve, wenn man den Strom an der Ausgangswicklung des Trafos messen würde. Im ungünstigsten Fall hat man dann kein sonores Brummen mehr sondern ein Summen wie bei nem schlecht entsörten Dimmerpack... :o

Gruß
Stefan

Gruß
Stefan
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 27.02.2013 21:06
Also,
die Eingangsspannung stammt von einem 2000mA fertig gekauften Netzeil, leer 10,9V~ unter Last auf 9,8V, das sollte kein Problem sein. An den Heizungen liegen unter Last 6,1V an, dass ist auch nicht tragisch, einzig B+ erreicht nur 221V, was aber klanglich von den Arbeitspunkten her nicht problematisch klingt (das bringt an den Anoden der ECC82 dann jeweils um die 190V und an der ECC83 je etwa 125V).
Was mich grundsätzlich irritiert ist, dass ich das Netzteil ja vor etwa 5 Jahren angefertigt habe und auch noch ein zweites baugleiches und da bei beiden bis zu dem Umbau nie ein Problem mit dem Brummen (und auch nicht mit Rauschen) war. Anders war, dass ich vorher nur ECC83 verbaut hatte, nur drei Röhrenstufen genutzt hatte und keine Kathodenfolger.
Die Verdrahtung habe ich damals nach anfänglichem geringem Brummen extra noch mal gestrafft und bis auf einige wenige (z.B: hi/lo an V1a) auch alle geschirmt und die Schirmung natürlich auch nur einseitig auf Masse geführt.
Ich könnte ja die Heizung testweise mal auf AC verändern. Reicht Den notwendigen Spannungsabfall von 9 auf 6,3V erreiche ich dann einfach durch Verbraten an einem Vorschaltwiderstand, oder doch etwas eleganter?

Könnte das Brummen nicht auch aus einer zu einfach gleichgerichteten Anodenspannung kommen, die durch die geringen (bzw. nicht vorhandenen) Anodenwiderstände an den Kathodenfolgern der ECC82 nicht gefiltert wird?
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Tube_S_Cream am 28.02.2013 08:54
Verstehe ich das jetzt richtig, daß die Röhrenheizung aus einem eigenständigen Netzteil kommt, daß mit dem normalen PT nix zu tun hat? Eigentlich sollte dann Ruhe sein, vorausgesetzt, dieser Trafo ist weit genug weg von signalführenden Leitungen. Daß es eine Verbindung der Röhrenheizung zur Gerätemasse geben muss, dürfte auch klar sein. Sonst könnte gar heftig brummen (sog. Common-Mode-Störungen, die über die Netzversorgung zustandekommen.

Falls das Brummen durch die Gleichrichtung der +B verursacht wird, könnte das die Folge eines groben Verdrahtungsfehlers sein. Arbeitest Du mit einer Graetz-Brücke (Vollweggleichrichtung), 2 Dioden mit Trafomittelanzapfung oder nimmst Du eine ganz simple Einweggleichrichtung? Fakt ist, daß de Stromkreis direkt zum Ladeelko führt, ohne vorher mit der Gerätemasse in Verbindung zu kommen. Erst nach dem Elko geht's zum Chassis. Bei schlechter Verdrahtung kann es sonst passieren, daß den den Ripple-Strom des Ladekondensators hörbarmachst  ;D . Schlimmster Fall: Du gehst mit dem Masseanschluß vom Trafo bzw. Gleichrichter direkt auf das Chassis, statt zum Ladeelko. Die entstehenden Spannungsabfälle auf dem Chassis liegen zwar nur im Bereich weniger Millivolt, die auf den Eingang wirken, also auf nem Oszi nicht sichtbar, aber die Qualität der Wiedergabe ist verhunzt. Egal ob Strat oder Jazzbass whatever... Die Ausgangsspannung von Pickups ist bei Legatospielweise auch nur im Bereich um die 100mV und da würde 1mV Brumm einem Störabstand von gerademal 40dB entsprechen. Das wäre katastrophal...
Bei so einem Drahtverhau ist es dann auch egal, ob ich 22µ Siebelkos drinhabe oder ein paar Hundert µF.

Gruß
Stefan
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Holzdruide am 28.02.2013 09:36
Hallo

Bei den Preisen der kleinen Ringkerne verstehe ich nicht dass man Back to Back Spiele macht.
Mit einem ordentlichen Trafo könnte man schon mal einige mögliche Brummquellen ausschliessen.

Da auch ein Katodenholger im Spiel ist wäre AC und hochlegen von wegen der max Ufk ratsam.

Gruß Franz

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 28.02.2013 13:03
Die Röhrenheizung kommt aus dem gleichen Netzteil wie die Anodenspannung, 9V~, die für die Anodenspannung hochtransferiert werden, den Trafo dafür habe ich mir wickeln lassen.
Warum "back-to-back-Spiele"? Weil es sich bei dem Preamp um einen vergleichsweise kleinen Bodentreter handelt und ich nicht mit einer Kaltgerätebuchse o.ä. in das gerät rein wollte, sonder mit vergleichsweise ungefährlichen 9V.
Röhrenheizungsmasse und Gerätemasse sind (siehe Schaltplan auf der gleichen Seite weiter oben) zusammengelegt.

Ich arbeite mit einer einfachen Einweggleichrichtung, was rein aus Platzgründen so gehandhabt wurde. allerdings liegt bei der Ausgangsseite des Trafos für die Anodenspannung die eine Seite auf dem Eingang des gleichen Trafos und hat somit auch Massekontakt. Das müsste nach deinem Post Stefan also ein Fehler sein!
Das kann ich ja leicht prüfen gleich heute Abend.

Franz' Aussage würde jetzt mal entnehmen, dass ein Kathodenfolger für DC-Störungen deutlich anfälliger ist als Anodenverstärker. Das würde mir auch erklären, warum ich die vergangenen Jahre mit ausschließlich Anodenverstärkung an diesem Netzteil und in diesem Gehäuse nie ein Problem hatte.

Grüße und Danke
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Holzdruide am 28.02.2013 13:42
Hallo Bernhard

Bodentreter ist natürlich eine andere Geschichte, Regler einbauen damit da kein Ripple ist.
Ich meinte nicht dass der Katodenfolger unbedingt brummanfälliger ist sondern die maximale Ufk = Spannung Heizung Katode sollte nicht überschritten werden.

Dass Primär und Sekundär an Masse hängt dürfte kein Problem sein, Du könntest aber mal probieren ob es was bringt auf einer Seite die Anschlüsse zu tauschen, Phasenverkehrt an Masse ?

Gruß Franz
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 28.02.2013 22:13
so,
ich habe zunächst Primär und Sekundärseite getrennt, da war UB dann 0V, dann die Phase getauschtn da war nur noch Brummen und kein Signal mehr. Das Verlegen des Masseanschlusses an den Elko weg von dem Sekundäranschluss brachte gar nichts.
Dann habe ich das Brummen noch analysiert, wenn ich Drive und Vol auf etwa 10 -uhr habe, brummt absolut nichts und es rauscht auch nichts und ich habe auch schon einen guten Ton. Treble, Bass und Mittenreglung kann ich dann verändern, ohne dass ein Brummen kommt, hi/lo und bright geht auch. Selbst mit nem ordentlich geboosteten Eingangssignal passiert nix. Sobald ich aber Drive oder Vol drehe kommt ein Brummen, je weiter ich aufdrehe, desto lauter bis das Brummen lauter ist als das auch anseigende Signal, sind beide Potis zu, brummt es auch leise.

Regler einbauen gegen Ripple heisst aber umsteigen auf AC mit der Heizung?

Gruß
Bernhard
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 28.02.2013 22:25
Hallo Bernhard,

Wenn du einen Regler einbaust, ist das immer noch DC...nur eben gescheit.
Ich glaub aber nicht so richtig, dass der Brumm aus der Heizung kommt.
Kannst du mal Fotos einstellen vom Innenleben? Hier gibts einige Cracks, die schon an der Verkabelung sehen was nicht passt.

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 1.03.2013 22:27
Habe inzwischen die Heizungsversorgung mal aus einem anderen gleichgerichteten und stabilisierten Netzteil genommen, und es veränderte sich beim Brummen nichts zum Positiven. Was bedeuten würde, von der Heizung kommt es nicht, obwohl ich die trotzdem mal mit lm317 regeln werde. dann habe ich das Signal Schritt für Schritt von hinten nach Vorn abgegriffen, bis zum 1 Koppelkondensator hinter V1a bin ich gekommen und da brummt es richtig fies. Kann das an einem defekten Koppelc liegen?

Ich glaube ja, dass ich mit Bildern von dem Bodentreter bzw, der Schaltung nix erhellen kann, weil das alles so eng sitzt, die meisten Verbidungen schwarze geschirmte Litze ist und ich sonst bei der Drahtfarbenwahl fröhlichen Regenbogen gespielt habe (ich sehe aber durch!) und dann nur durch Bemerkungen zu meiner 'unzulässigen' Farbwahl dieses sowieso schon lange Thema noch länger würde.
Für heute habe ich erstmal wieder genug gefummelt.

Gruß
Bernhard.

Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Han die Blume am 1.03.2013 23:32
Hi, vielleicht schwingt da was über B+, weil du keine Stufenelkos und keinen Widerstand drin hast..

lg
Kai
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Fody am 2.03.2013 11:04
Hallo,

Das könnte natürlich sein. Stichwort Motorboating.

Gruss Casim
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 3.03.2013 21:15
...Nachdenken... Nachsuchen...
Also Motorboatung habe ich nicht, es flappt nicht und pulsiert nicht. Ist schon ein "einfaches" Netzbrummen...
Ich bin jetzt zu dem Schluss gekommen, das Netzteil noch einmal in anderer Form aufzubauen und dann auch gleich noch die Innenarchitektur der Vorstufe zu verändern, weil es mich nervt, dass ich im Moment, um nur ein Bauteil austauschen zu können, immer alle Anodenanschlüsse und Gitteranschlüsse ablöten muss. Überlege da gerade was, was die Drahtwege noch mehr verkürzen würde und letztentlich die Gefahr von Störungen verringern könnte.
Bis auf eine Frage wäre dann jetzt in diesem Thema erst einmal für einige tage Ruhe (und so langsam sollte ich bei fast 10 Seiten auch mal zu einem Ende kommen)
Frage: Die Heizungsspannung über einen Spannungsregler (LM317) ohne Softstart  Gleichrichten? Oder genügt nicht eigentlich auch eine Brückengleichrichtung mit großem Cap, das so aus 9V genau 12,6V würden? Oder gleich AC bleiben und mit Widerstand 2Ohm/10W die überschüssige Spannung reduzieren?

Gruß,
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Han die Blume am 4.03.2013 07:10
Hi, wenn du an einen Neuaufbau denkst, solltest du wirklich mal ein Foto posten und die Layouttipps dann ernst nehmen. Wenn du 9V gleichrichtest kommst Du eher auf 11V.
lg
kai
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 5.03.2013 12:03
Na dann Kai,
wer auf dem Bild etwas erkennen kann, ist selber Schuld  :facepalm:
Sieht so nicht sehr strukturiert aus, ist es aber eigentlich schon: Alles was direkt an die Röhrensockel konnte, habe ich auch da plaziert, den Rest auf einer Lötleiste, die senkrecht steht wegen des Feldes des Trafos. Die komplette Tonreglung ist direkt an die Potis (ganz unter allem drunter). Dadurch ergaben sich die Drahtwege von Röhre zu Lötleiste, die ich vorsichtshalber alle einseitig geschirmt habe (wobei die natürlich alle auf der AC Masse liegen). Das Netzteil ist auf der Bodenplatte befestigt, das bringt nochmal blödes Kabelgewirr. Dort sitzt auch die Spule für die Mittenreglung.
Beim Neuaufbau will ich die Spannungsreglung für die Heizung gleich oben rechts einbauen, denn da ist auch der Eingangsstecker für die 9V AC, daher muss es aber etwas kompaktes sein. Also große Caps sind eher unpassend. Die Lötleiste will ich auch näher an die Röhren ranbringen, das wird frickelig.

Nochmal zur Spannungsversorgung:
Wohin könnte ich bei AC mit 6V3 ohne Erdung symmetrieren?
 BZw. für DC: Ich habe noch ein LM7806 gefunden, den könnte ich ja auch verwenden (statt lm317). Wobei ich auch keinen Cap mit 10.000u habe, sondern maximal auf 5000 komme. Im Datenblatt des lm7806 sind die die Kondensatoren vor und nach dem Regler alle deutlich kleiner (0,xu) Wieso also so groß zwischen Brückengleichrichter und 7806?

Gruß
Bernhard
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 5.03.2013 23:22
LM 7806 geht nicht für 2eccxx, habe es gerade ausprobiert, trotz Kühler wird er innerhalb weniger Minuten zu heiß und dann fällt auch langsam die Spannung von Beginn 6,6 auf 6,5 ab. Habe mir jetzt den L4940V5 ausgeguckt, den ich mit 2 Dioden auf 6V3 bringe. ist ein low drop. Dann habe ich hier in einem anderen Thema gefunden, dass ich wohl nicht so große Kondensatoren brauche, die einen schreiben 1000u pro ecc, die anderen 2000, da bleibe ich bei 3300u, für die ich den Platz habe. Aber vor oder nach dem Spannungsregler? Da gehen die Ansichten auch auseinander. Ich würde ihn ja davor setzen, um die erzeugte Spannung des Gleichrichters zu stabilisieren, den Rest macht ja der Regler.
Wegen des Reglers allerdings eine Bestellung machen? Aber den nächste C.. ist 1 Stunde weg
...
Der Bodentreter ist jetzt komplett entkernt...habe gefühlte 2m Kabel herausgelötet! Was sich beim Basteln so alles ansammelt.

Gruß
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Han die Blume am 6.03.2013 07:38
Hi, da gibts bei geofex den Artikel zu "stray capacitances pcb vs. point to point" den solltest du mal lesen, damit du weißt, welches Kabel von anderen Kabeln Abstand haben sollte wegen Einstreuungen und dann auch Oszillationen. 50Hz Brumm bekommt man außerdem mit Abschirmung nicht in den Griff. Das ist kein wunder, dass so ein drahtball brummt.
lg
Kai
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 6.03.2013 12:40
Danke für den Tipp, allerdings konnte ich diesen oder einen ähnlichen Artikel bei geofex trotz längerer Suche nicht finden. Wo ist der denn da zu lesen, die Seite ist ja informativ aber nicht gerade gut strutkuriert.
die Schirmung habe ich einzig wegen möglicher Oszilationen gemacht, würde sie mir aber gern sparen, da die richtige Masseführung damit aufwändiger wird.

Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Han die Blume am 6.03.2013 13:05
Hi, hier ist der Artikel:

http://www.geofex.com/Article_Folders/pt-to-pt/pt-to-pt.htm

Mein Tipp für den nächsten Versuch: Mal ein Layout und stell das hier rein und wenn keiner mehr meckert, lötest Du das zusammen. Ist aber auch eng da drin, hast Du nichts größeres?

LG

Kai
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: 12stringbassman am 6.03.2013 13:58
LM 7806 geht nicht für 2eccxx, habe es gerade ausprobiert, trotz Kühler wird er innerhalb weniger Minuten zu heiß und dann fällt auch langsam die Spannung von Beginn 6,6 auf 6,5 ab. Habe mir jetzt den L4940V5 ausgeguckt, den ich mit 2 Dioden auf 6V3 bringe. ist ein low drop.

Hallo Bernhard,

der Lowdrop-Regler wird Dir in dieser Situation nix bringen.
Die Verlustleistung, die den Spannungsregler erwärmt, ergibt sich aus der Spannung, die über ihm abfällt (dropout-voltage) mal dem Strom, der durch ihn hindurchfließt.
Ich vermute jetzt mal, dass Du die 9VAC mit Brücke gleichgerichtet und gesiebt hast. Dann erhältst Du eine Gleichspannung mit einem sägezahnförmigen Ripple (unter Last)von 100Hz. Die Spitzen dieser Welligkeit erreichen 9V x Wurzel aus 2, also ungefähr knapp 13V.
Wie weit die Spannung zwischen diesen Sägezahnspitzen absinkt, hängt vom entnommenen Strom und der Größe des Siebkondensators ab, also in Deinem Fall 600mA und 3300µF.

Hier findest Du eine gute Erklärung: http://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%A4ttungskondensator

C=I*dt/dU kannst Du nach dU um stellen:
dU=I*dt/C, mit I=600mA, dt=10ms (bei Brummfrequenz 100Hz) und C=3300µF erhältst Du:
dU=0,6*0,01/0,0033 As/(As/V)=1,82V
Die Sägezahnspannung fällt also um ca. 1,8V ab, d.h. sie bewegt sich zwischen knapp 13V und etwas über 11V, der Effektivweret wird irgendwo in der Mitte sein, z.B. bei 12V

Wenn Du diese Spannung in einen 6V-Regler einspeist, Lowdrop oder nicht, fallen an diesem Regler 12V-6V=6V ab. Multipliziert mit dem Heizstrom für zwei ECC8x von 600mA ergibt das eine Verlustleistung von 3,6W, die Dein Regler verheizen muss. Wird er zu warm, begrenzt er automatisch den Strom. Wenn das in Deinem Fall trotz Kühlkörper passiert ist, dann war der Kühler zu klein, oder der thermische Kontakt schlecht.
Bei 3,6W langweilt sich so ein Bauteil im TO220-Gehäuse übrigens, denn die können mit entsprechendem Kühlkörper locker 50W oder mehr.

Deinen Sieb-Elko kannst Du übrigend ohne Probleme bis auf 2200µF reduzieren, denn mit dU=2,7V funkioniert der 7806 immer noch ausreichend gut. Hier ist übrigend weniger besser, denn mit kleinerem Kondensator werden die Stromspitzen, mit denen der Elko alle 1/100s nachgeladen wird, kleiner.

Ein Lowdrop-Regler macht nur dann Sinn, wenn die Rohspannung nur wenig (z.B. 1,5V) höher liegt als die geregelte Spannung.


Grüße

Matthias
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 6.03.2013 14:15
Danke!
Du sagst also, der lm7806 geht für meine Anwendung, braucht aber ordentliche Kühlung. Das Problem mit der termischen Leitung ist ja, dass ich die Kühlfläche isolieren muss, da ja da der Ground drauf liegt. Dazu habe ich so eine graue "Gummihülle", die als Isolator in einem Netzteil eingesetzt war. Und den Testkühlkörper hatte ich eben aus jenem Netzteil genommen, ist schon etwas größer, wenngleich er auch keine Fächerrippen hat. Letztentlich will ich den Spannungsregler ja mit meinem Gehäuse verbinden, denn das ist ja Alu und hat jede Menge Kühlfläche. Gibt es noch was Besseres zur nichtstromleitenden Wärmeleitung?

Gruß
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: Holzdruide am 6.03.2013 14:27
Hallo Bernhard

die Gummihülle überträgt vermutlich gar keine Wärme, ein Kühler im Gehäuse würde auch nicht reichen.

http://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p5345_Glimmerscheibe-fuer-Halbleiter.html

dazu brauchst Du entweder eine Kunststoffbuchse die die Schraube isoliert oder eine Kunststoffschraube.
Wärmeleitpaste ist auch ratsam, wenig Paste, die soll nur Unebenheiten ausgleichen.

Gruß Franz
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: jacob am 6.03.2013 14:31
Hi Bernhard,

schau' z.B. mal in der Bucht nach der Artikelnummer 310606900808.
Ich finde diese Kapton- Scheiben sehr gut.

Hier noch das passende Datenblatt dazu:

http://www.hifituning24.de/downloads/kapton.pdf

BTW:
denk' daran, dass auch die Durchführung für die Befestigungsschraube isoliert sein muss  ;)

Gruß

Jacob
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: das börnt am 6.03.2013 20:06
Also die "Gummihülle" muss was zur Wärmeübertragung entwickeltes sein, denn in dem Netzteil aus dem ich es entwendet habe, tat es ja auch seine Dienste und: bei meiner Anwendung des 7806 für die Heizspannung wurde nicht nur der lm7806 warm, sondern ebenso auch der ja 2x6cm große Kühler, um nicht zu sagen, er wurde sehr warm.
Daran, die Durchführung auch zu isolieren, habe ich auch schon gedacht, eine Kunststoffschraube ist da perfekt. Und die Glimmerscheibe ist natürlich ein sehr guter Isolator, der auch Wärme weitergibt.

Danke und Gruß
Bernhard.
Titel: Re: Mittenreglung Midrange Schaltung bei Bass-Röhrenvorstufe (ECC83)
Beitrag von: orange1969 am 28.01.2014 10:17
... mit den  Resonanzkreisen (C und L) entweder eine frequenzabhängige Gegenkopplungen (-) oder Mitkopplung (+) herbeigeführt ...
Guten Morgen allerseits,

als erstes bitte ich um Nachsicht, wenn ich hier einen alten Thread wieder an's Licht zerre.

Aber das Thema Mittenanhebung beschäftigt mich seit kurzen wieder.
Wenn ich obige SPICE Simulationen sehe und den DC-Widerstand von käuflichen Festonduktivitäten dann habe ich folgende Frage:
Wer von euch hat "LC-Glied parallel zum Kathodenwiderstand" ausprobiert und wer von euch hat schon "Doppel-T-Glied als Gegenkopplung von Anode auf Gitter" ausprobiert ?

Simuliert habe ich bereits beides; eigentlich will ich es selbst ausprobieren aber ich habe noch Bedenken wegen dem DC-Widerstand von Festinduktivitäten im Bereich 100mH bis 200mH.

Danke im voraus
Orange1969