Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Hans-Jörg am 6.12.2012 08:16
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Morgen,
habe ein nerviges Problem bei meinem laufenden Projekt.
Ich verwende dabei einen gebrauchten Engl AÜ. Der hat aber ganz feine primäre Wicklungen, die er auch für die Anoden genau so hinausführt. Und - sie sind lackiert. Wie bekomme ich diese Lietzen sauber, also den roten Lötlack runter.
Bis jetzt habe ich die stoffummantelten Leitungen mühevollst abisoliert und dann mit einer Klinge vorsichtig den Lack abgeschabt. Das kostet aber Substanz und sie brechen dauernd.
Was ich noch nicht probiert habe , ist die "chemische Reinigung". Habe Aceton, Alkohol zu Hause. Geht das mit dem ab?Es ist sehr schwer, ohne Beschädigung die Leitungen abzuisolieren, eine Seite ist mittlerweile nur mehr halb so lan wie die andere - das geht so nicht weiter. Reißen tun die auch sehr leicht.
Bitte um Hilfe,
Hans-Jörg
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Hallo Hans Jörg,
Aceton sollte funktionieren! Löst ja mehr oder weniger fast alles! Mit Alkohol wirst du denk ich nicht all zu viel Glück haben. Was ich auch schon gemacht habe (mit vorsicht zu genießen) den Lack vorsichtig mit nem Feuerzeug etc. abbrennen lassen. Wenn der Draht sehr dünn ist könnte das natürlich ein Problem sein das der mit abbrennt. Den entstehenden Ruß bekommt man dann mit herkömmlichem Alkohol ab und die Litze ist blank.
Viel Erfolg!
Grüße
Christian
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Hallo,
oder man geht mit dem Lötkolben und etwas Lötzinn ran. Der Lack sollte da normalerweise schmilzen.
Gruß mike
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Hallo,
du bekommst das wunderbar weg mit Acetylsalicylsäure. Dies ist in einer Aspirintablette enthalten. Am besten mit dem Lötkolben die Aspirintablette flüssig machen und zugleich die Lackisolierten Kabel rein halten.
Grüsse aus der Schweiz
hoschi
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Ha,
vielen Dank für den Tip.
Mit Lötkolben geht nichts. Bin mit der höchsten Stufe draufgegangen, glänzt höchstens noch schöner rot. Und mit Feuerzeug, weiß nicht, hab da die Befürchtung, daß es zu porös dann wird (unlogisch?).
Diese Teile sind dünn wie ein Haar! Da muß man chirurgisch ran.
Mal schauen, ob ich Aspirin zu Hause habe., das wäre die sanfteste Mehtode.
@ hoschi: mit dem Lötkolben kann man Aspirin flüssig machen
Im Grunde ist es ja das gleiche, wenn man eine lackierte Platine löten will - geht nicht. Zuerst muß der Lack runter - mit Aceton? Was, wenn man kein Aspirin zu Hause hat ;D
Ich habs meistens runter gekratzt, oder geschliffen, aber das hier ist ein Haar, das dauernd reißt!
Grüße
Hans-Jörg
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Moin Hans- Jörg,
frag' doch diesbezüglich einfach mal bei Ingo nach, wie er das macht.
Einen einen netten Tonabnehmerwickler (z.B. Häussel, Barfuss, Leo- Sounds etc.) könntest Du ebenfalls mal fragen.
Die verwenden ja extrem dünne, lackierte Kupferdrähte (bis 0,05mm runter) und werden den Lack wohl kaum mit einem Messerchen abschaben ;)
Gruß
Jacob
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Hi Jacob,
na ich habs bis jetzt mit dem Messerchen abgeschabt, aber jetzt wird mir das zu Kurz und muß effektievere Lösungen suchen.
Und 0,05 glaube ich trifft hier zu. Erschwerend kommt hinzu, daß sie stoffummantelt sind und darüber eine Art Gummi. Ist schon schwer es ab zu isolieren, ohne abzureißen und dann noch den Lötlack. Einfach zum Haare raufen.
Hab mal einen derartigen PT verbaut - bin dabei etwas gealtert.
Gruß
Hans-Jörg
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Geheimtipp: Lötkolben und eine Aspirin-C Brause - macht die Lackisolierung super weg.
Gelernt mit ca. 7 Jahren beim damals benachbarten Motorenwickler.
HTH
- pit
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Danke,
auch du mit Aspirin. Dummerweise hatte ich keine zu Hause und habe sie wieder vooorsichtigst abgeschabt. Jetzt gehts.
Aber ich habe öfter Probleme mit derartigen Leitungen, deshalb werde ich mir einen Aspirin Vorrat anlegen.
Danke.
BTW: mit Aceton ging nix! Das Zeug hält saufest. Dickere Leitungen kann man mit einem Schmirgelpapier abziehen, Das war bis dato meine Methode, aber diese 0,01, oder noch dünneren Litzchen, da brauchts was anderes.
Grüße
Hans-Jörg
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Moin Hans-Jörg,
na ja, 0,01mm Durchmesser werden die Drähtchen ja wohl nicht gerade haben, oder hast Du den Durchmesser gemessen? Wahrscheinlich doch eher nicht, oder ;) ???
Das mit der geschmolzenen Aspirin- Tablette werde ich demnächst mal bei Pickup- Lackraht testen, bin mal gespannt :topjob:
BTW: etwas schade finde ich, dass Ingo sich nicht zu dem Thema geäußert hat- "Betriebsgeheimnis" vielleicht 8) ??? ;)
Gruß
Jacob
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Hallo Jacob,
ich glaube ehrlich gesagt eher Ingo hat es einfach noch nicht gemerkt. Als ich eine Erklärung für mein Trafoproblem (150Hz) gesucht habe, hab ich ihm zusaetzlich eine PM geschickt und recht bald (weiss das deltaT aber nicht mehr) eine Antwort erhalten. Einen Versuch ist es wert.
Gruss,
Sepp
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BTW: etwas schade finde ich, dass Ingo sich nicht zu dem Thema geäußert hat- "Betriebsgeheimnis" vielleicht 8) ??? ;)
Gruß
Jacob
Hallo Jacob,
damit schießt Du dann doch übers Ziel hinaus! ???
Was ist das für eine Aussage?
Nicht jeder hat dauernd Zeit, im Internet die Foren nach neuen Beiträgen abzugrasen....
Außerdem hat Ingo einen Beruf und betreibt die Trafowickelei im Nebenerwerb...
Denk bitte mal darüber nach.
Danke und Grüße
Jürgen
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BTW bevor es zu kochen beginnt. Der Grund ist scheinbar die im Aspirin enthaltene Salicylsäure, die reagiert mit dem Lack. Zumindest laut google.
HTH,
Sepp
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Tach Hans Jörg,
Das es mit Aceton nicht klappt ist schade! Dann ist der Lack wohl nicht auf Lösemittelbasis! Scheint ja was richtig hartnäckiges zu sein! Viel Erfolg weiterhin!
Grüße
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Hallo
Nitro sollte alle Industrielacke lösen, Aceton = Nagellackentferner, löst manches, vieles aber nicht.
Ich würde mir aber auch überlegen wie ich eine kleine Löleiste als Stützpunkt an den Trafo kriege wenn abisolieren schon so ein Drama ist und die Drähte so dünn sind.
Gruß Franz
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Hi Sepp,
interessant! In der Apotheke (ich meine damit jetzt eine echte :devil:) bekommt man die ASS vielleicht auch in Pulverform als reinen Wirkstoff "zum Anrühren" ohne Vitamin C und so...
Olaf als Chemiker kann bestimmt auch was dazu sagen ;)
Gruß
Jacob
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@Franz:
Hi,
hatte natürlich eine Lötleiste (Lötstützpunkt) eingebaut, aber bei der kleinsten Berührung war die Litze vom Lötstützpunkt ab. Habe dann den AÜ wieder abgeschraubt, die Leitungen chirugisch bearbeitet und mit stärkeren Leitungen verlängert. Das Ganze mit Schrumpfschlauch "abgebunden" und nicht mehr ins Gehäuse eingefädelt, sondern nur die Verlängerungen. Das ganze hält jetzt ganz gut, die Anschlüsse sind so wie sie sein sollen, nur optisch gibt es von Außen eben nicht so viel her (AÜ hat bronzene Kappen, Schrumpfschlau in der passenden Größe war blau). Ist mir aber egal, kommt in ein sichtgeschütztes Gehäuse. Und wenn ich mich noch länger darüber ärgere kommt ein neuer AÜ von Dirk rein, der 1650P von Hammond, da passen die Raa mit 6600 Ohm noch besser als 5100 Ohm und hat 3 Sekundär Wicklungen, statt den lediglichen 8 Ohm vom zahrt belietztchen.
Der 1650P ist schon bestellt und wenn ich mich weiter ärgere, bezahl ich ihn sogar noch. Dann ist schluß mit lustig für den Engl AÜ.
So genug gesabbert ;)
Dank euch allen für die (den?) Tips
Grüße
Hans-Jörg
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Hi Hans-Jörg,
trotzdem schön dass du das Thema angesprochen hast. Hatte genau die selben Schwierigkeiten mit einem AÜ vor einiger Zeit. Diese hauchfeinen Drähte wurden beim Bearbeiten immer kürzer aber der Lack blieb dran.
Wieder was gelernt. Beim Nächsten AÜ wissen wir wie es geht. :topjob:
Eventuell hat der Dirk ja dann schon die Pillen im Shop? ;D
Gruß, Klaus
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Hi,
beruhigt mich, daß ich ein "common problem" angesprochen habe 8)
Grüße
Hans-Jörg
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FYI: Profis haben ein Fliehkraft-Abisoliergerät:
Da steckt man den Draht in eine Art mehrteiliges, rund angeordnetes Fliehkraftmesser.
Bei Drehzahl spannt das die Klingen grade so fest, das sich beim rausziehen des Drahtes nur den Lack abschabt.
http://www.kabeltechnik-kierspe.de/Kupferlackdrahtbearbeitung/abisoliergeraete-isomap/abisoliergeraete-isomap.htm
vg
- pit
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Wow, was es nicht so alles gibt!
Ist bestimmt recht teuer, der Preis wird erst gar nicht aufgeführt 8)
Leider fängt das Gerät aber erst bei 0,1mm an.
Für die gängigen Pickup- Lackdraht- Durchmesser ist sowas also schonmal nicht zu gebrauchen :P
BTW:
Dirk nimmt bestimmt keine Aspir*in- Brausetabletten in sein Programm auf, weil dann die Gefahr bestehen würde, dass TubeTown im www. ruckzuck "Die Drogerie" genannt wird :devil:
EDIT:
die "Finofix" macht minimal 0,04mm Drahtdurchmesser :topjob:
http://www.kabeltechnik-kierspe.de/Kupferlackdrahtbearbeitung/Finofix/Finofix.htm
Gruß
Jacob
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Hallo,
ein Glasfaserpinsel sollte auch gehen, benutze ich manchmal für den Draht von Tonabnehmerspulen.
Grüße,
Robin
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:topjob:
oder auch diese sogenannten "Glasradierer" aus dem Schreibwarenshop (ggf. aus dem Mäppchen seiner schulpflichtigen Kinder mopsen)... :devil:
gruß
Jacob
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N amp
Jacob, für die feinen Cu Lackdrähte hat die Firma ein Maschinchen mit rotierenden GlasfaserPürsten ;D
ich denk auch dass Dirk keine Pillenkategorie im Shop aufnehmen wird, sonst frag sicher bald einer nach Via.... :angel:
Aber die Idee einen Glasfaserpinsel an den Schwanz vom Mops binden kommt gut ;D
Gruß Franz
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Ein alter Rauhaardackel aus der Nachbarschaft oder von der buckligen Verwandtschaft tut's aber auch... einfach das Drähtchen ein paar mal über's Fell ziehen, und gut is'- dann ist der Lack ab :devil:
Gruß
Jacob
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BTW: etwas schade finde ich, dass Ingo sich nicht zu dem Thema geäußert hat- "Betriebsgeheimnis" vielleicht 8) ??? ;)
Gruß
Jacob
Hallo Jakob
zuerst verwende ich in sehr seltenen Fällen hochwärmefesten Draht, der natürlich nicht lötbar ist. So heiße Trafos bau ich ja doch nicht, oder? >:D Für diese Fälle habe ich ich ein atomatisches Abisoliergerät mit, wie bereits erwähnt, mit Glasfaserbürsten. Früher gab es mal das Teufelszeug Dichlormethan, ist aber mittlerweile EU weit verboten.
Zu deiner obigen Bemerkung, Jürgen hat es bereits gesagt und aus der Überschrift des Threads :-\ geht auch nicht gerade hervor, dass es sich nicht um lackierte Litzen sondern um lackierten Kupferlackdraht handelt.
Ich habe eher das Gefühl, dass Du Dich über etwas, was in meinem Zusammenhang steht, geärgert hast. Da hätte ich dann doch den Wunsch, mich dies wissen zu lassen.
Gruß
Ingo
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Moin Ingo,
Dein Gefühl täuscht Dich.
Wie Du bestimmt weisst, bin ich schon seit Jahren ein großer Fan Deiner Trafos, der sehr sorgfältigen Arbeit, die Du Dir mit ihnen machst und Deinem großen Erfahrungsschatz, den Du im Trafowickeln hast.
Und wenn ich mich über etwas geärgert hätte, was wirklich nicht der Fall war, dann hätte ich Dir natürlich eine p.m. geschickt oder Dich ggf. einfach angerufen.
Da Du in den vergangenen Tagen auch immer mal im Forum eingeloggt warst, hat es mich halt schon etwas gewundert, dass Du Dich zu dem Thema nicht mal kurz geäußert hast.
BTW:
das mit dem "Betriebsgeheimnis" war natürlich humorig gemeint!
Mir ist klar, dass das mit dem Humor via Internet so eine Sache ist- trotz aller Icons.
Gruß
Jacob
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Ähm, also zur Litze, abschließend: das muß unter 0,1mm sein, weil es meine digital Schublehre nichts angezeigt hat. Ist nat. keine super-profi Lehre, aber das hätte ich mir schon erwartet.
Dadurch ist aber auch die Reißfestigkeit sehr gering. Also mit Radierer würde ich nicht rangehen, wenn nicht mehr viel da ist vom Kabel.
Das Aspirin ist immer noch die "sanfteste" Lösung. Danke für den Tip.
AÜ arbeit schon, erste Töne aus meinem neuen Rocket (damit soll meine Tochter in ihrer neuen Teenie Band spielen. Den Express und Dumble behalte ich mir vor ;D) sind auch schon zu vernehmen. Klingt super fürs erste Einschalten.
Trotzdem werde ich auf Dirks AÜ zurückgreifen müssen, weil die fixen 8 Ohm nicht das wahre sind (zumindest z.Hause spiele ich nur fehlangepaßt). Der ist nur was für eine Kombo, wo er ja auch ursprünglich herkommt. Aber ich konnte es nicht erwarten den neuen Verstärker meiner Tochter zu hören ;)
Liebe Grüße
Hans-Jörg
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Hi Hans-Jörg,
sorry für kurzes OffToppic:
Hängt der Rocket auch so klasse am Volume Poti der Gitarre? Oder ist da der Express, bzw. der Liverpool besser?
Gruß, Klaus
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Hi Klaus,
ja tut er genauso. Nur, weil der Rocket etwas mehr Headroom hat, schneidet er natürlich nicht so rein, wie der Express. Bei dem ist es clean to mean, beim Rocket clean to Rotz, wenn du verstehst was ich meine. Es sind doch zwei unterschiedliche Schaltungen.
Dafür habe ich aber die 4. Triode als parallel, mit Poti dazudreh baren Boost ausgelegt. Kommt super. Wenn das Boostpoti zu ist, bleiben nur die 3 Trioden. Habe ich vom "Rocket boost" von RJ im TAG.
http://www.rjguitars.net/Rocket_Booster.html
Grüße
Hans-Jörg
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Danke Hans-Jörg fürs Feedback. Das hört sich verlockend an. Clean to Rotz ;D würde mir schon reichen.
Wäre für mich eventuell interessant, den Madamp M15 umzustricken. Jedoch nur mit 2 EL84. Reicht allemal denk ich. Bin jetzt schon zu laut im Ü-Raum und brauche Dirks VoCo. Vorab hab ich noch andere kleine Baustellen. Und dann kommt erst mal ein 18 Watt AÜ vom Ingo rein. Das müsste doch abgehen mit dem Ding im Rocket. Werde es im Auge behalten.
Grüße, Klaus
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Hi,
ja das reicht voll. Und mit Ingos Eisen bist du gut bedient bei 2xEL84.
Ich babe zusätzlich zum Vol,Treble, Bass, Cut, noch das Booster Poti und ein LarMar eingebaut.
Geht alles wunderbar. Ausgesprochen stark reagierendes Tone Stack. Er ist auch sehr still, allerdings nur mit Boden Abdeckung. Ohne strahlt der Speaker der Box sehr stark rein, bzw. ist er auf ihn sehr empfänglich (was ich bis jetzt noch nirgends so intensiv bemerkt habe). Also ganz wichtig: abdecken am Boden!
Viel Spaß damit, er ist ein sehr vielseitiger Amp für nur einen Kanal.
Grüße
Hans-Jörg
Edit: merke gerade, daß ich meinen eigenen Thread gehackt habe.
Außerdem merke ich, daß meine Sprache/Schreibe vom Englischen infiziert ist!