Tube-Town Forum
Technik => Tube-Talk => Thema gestartet von: bluesfreak am 14.01.2013 10:51
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Hallo Gemeinde,
ich hab hier seit dem WoE einen Palmer Model Five von '84 stehen, das ist ein Amp der 100W aus zwei 6550 presst, mit Andenspannungen von 700V sowie Schirmgitterspannung von 430V. Momentan sind in dem Amp TAD KT88 verbaut, der Amp oszilliert und in den Röhren gibts Überschläge, insofern benötigt der ne Generalüberholung. Allerdings kann Palmer keinen Schaltplan mehr liefern, die Unterlagen gingen beim Verkauf an Adam Hall verloren...
Was meint die Gemeinde als Empfehlung für die Endkolben? Die JJ6550 ist da ungeeignet weil Limits von 600/400V und so wie es aussieht sind selbst SovTeks da grenzwertig...
Jede Empfehlung ist willkommen...
Gruß
bluesfreak
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Hallo.
Ich würde den Amp mit KT88 fahren. Ich hatte mal einen Model Three, bestückt mit nagelneuen SED 6550 winged C. Der hatte ähnliche Spannungen. Es gab Überschläge vom Feinsten, KT88 rein - alles war gut.
Gruß, Jürgen
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Hallo,
Sovtek 6550WE laufen da ganz gut. (Jedenfalls im Ampeg SVT astrein mit 680Ua und 430Ug2)
Die SEDs sind meiner Erfahrung im Moment empfindlich.
Die JJs kenne ich nicht.
Grüße,
Swen
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Mahlzeit,
der Martin Schmitz von Palmer (der hat die Dinger entwickelt) rät auch zur 6550WE oder gleich zur KT120. Seiner Meinung nach verträgt der Amp den 25% höheren Heizstrom... naja, erstmal aufmachen das Teil und schaun was Sache ist, die WE behalt ich im Hinterkopf, die KT120 dürften dem Besitzer aus dem Budget schlagen...
Gruß
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Kurzes Update:
Der Amp war heute offen... hab an dem einen Sockel der die "Blitzende" Röhre beherbergt sauberes Arcing gefunden, dazu noch einen 100µF Elko der seinen Inhalt ausgekotzt hat... So wie's aussieht benötigts einen neuen Sockel, den 100µF Elko auf der Netzteilplatine, ein Widerling an der Klangregelung zeigt heftige Brandspuren und sicherheitshalber würde ich die HV-Siebelkos noch tauschen, die sind BJ 81 WECOs mit Schraubbefestigung... entweder ich bau den um auf "normale" Elkos mit Schelle oder besorg mir so Schraubbüchsen, muss da noch in mich gehen. Mehr Sorgen macht mir noch die Endröhrenbestückung, die KT120 sind dem Besitzer zu heftig im Preis, werde wohl auf KT88 ausweichen.. was würdet ihr nehmen, SovTek oder JJ?
cu
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Falls es jemand interessiert, so siehts drinnen aus:
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Hallo bluesfreak,
... ein Widerling an der Klangregelung zeigt heftige Brandspuren ...
Meinst du den 22k? in der Mitte des des letzten Bildes? Der ist IMO nicht Teil der Klangregelung sondern scheint Teil des Netzteils zu sein, vielleicht sollte man den etwas höher wattig wählen und etwas von der Platine abheben?
Gruß,
Sepp
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Der Amp sieht doch garnicht so wild aus.
Die Elkos würd ich drinlassen, bzw. mal auf Leckstrom und Kapazität prüfen.
Ich könnte mir vorstellen, dass die in Ordnung sind.
In Sachen Röhren würde ich die Sovtek 6550WE einsetzen, weil ich weiss, dass die was ab können.
Nochwas; ist der Amp auf 240V Netzspannung verdrahtet? - Kannst du auf 220V wechseln?
Grüße,
Swen
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@ Sepp: tatsächlich, der 22k scheint da für eine Symmetrierung oder so vorgesehen sein, hab den grad gemessen, der kommt nur noch auf 12k...
@ Swen: der 100µF hat sein Leben ausgekotzt, der misst gar nichts mehr, der 33+33µF misst mit 21 und 28µF, der 100+100 kommt auf 78 und 81µF... könn(t)en noch passen aber sind halt grenzwertig. An sich sauber aufgebaut, scheint auf den ersten Blick eine boogie ähnliche Schaltung (frisierter Fender) zu sein. Wegen des Netztrafos bzw der Heizspannung(en) hab ich mir auch schon Gedanken gemacht, der NT kann nur auf 110V oder 220V geschalten werden, keine 240V Stellung, mal bei Gelegenheit messen was da so anliegt. Achja, die Vorstufe ist komplett mit DC geheizt...
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Hallo Bluesfreak,
habe eben die Bilder vom Innenleben des Amps angeschaut. Ist die rechte Röhrenfassng wirklich so "angekohlt/staubig" wie auf dem Bild? Die linke sieht meiner Meinung nach etwas sauberer aus. Bei den Spannungen würde ich diese schon ein wenig genauer anschauen. Es könnte sonst zwischen den Pins Ueberschlage geben.
Gruss aus der Schweiz
Hoschi
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Ist die rechte Röhrenfassng wirklich so "angekohlt/staubig" wie auf dem Bild?
Sers Hoschi,
ja, die ist angebrannt und wird definitiv getauscht, die Arcingspuren gehen durch das Pinloch durch und haben sich unter der Röhre fortgesetzt... das sag eigentlich schlimmer aus aber ich hab den Amp innen als erste Aktion schon mal sauber gemacht gehabt. Das Headshell braucht noch ne Putzkur, der schimmelt innen und die Reverbtasche will man eigentlich nur mit Bioschutz anfassen...
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@ Sepp: tatsächlich, der 22k scheint da für eine Symmetrierung oder so vorgesehen sein, hab den grad gemessen, der kommt nur noch auf 12k...
Für mich sieht er wie ein einfacher SiebR aus, der scheinbar etwas heiß wurde.
Gruß,
Sepp
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Hallo Bluesfreak,
noch was wo mir aufgefallen ist. Das Konzept Heizung der Endröhren ist auch noch speziell oder? Da wird ein Anschluss je Röhre mit Widerstand auf Masse gelegt oder?
Grüsse aus der Schweiz
Hoschi
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Servus,
nö, der ist AC geheizt an PI und den Endkolben... ich denken dass das was Du da siehst der 1 Öhmer von Pin 8 auf Masse ist zum Bias messen...
Einzige "Spezialitäten" sind wohl das die Heizung per Poti symmetrierbar ist und jede Endröhre ihr eigens Bias Poti hat...
Gruß
Stefan
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Hi Stefan,
auf den Fotos sieht es für mich so aus, als wenn die Heizung über Pin 7 der Endröhren einseitig auf Masse gelegt ist.
Ich sehe 3 Potis, die zwei oberen sind IMO Bias-Potis, das dritte ist als (Symmetrier)-Poti vor den Anodenwiderständen der PI - wo liegt denn das Heizungs-Poti?
Grüße
Mathias
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Kurzes Feedback:
Nach Austausch des ausgekotzten Elkos, beider Endröhrensockel (wegen labbriger Kontakte hab ich den zweiten auch getauscht), der Endstufen- und zweier Vorstufenröhren, der angekokelten Widerlings sowie Reinigung der Potis und des anoxidierten Sicherungshalters tut der Amp wieder. Die beiden Hauptelkos im Netzteil wollte der Besitzer leider nicht tauschen lassen, dafür brummt die Kiste nun leicht, aber mit den SovTek 6550WE (die auf 27mA gebiased sind bei 690V Va, Empfehlung vom Ampdesigner M. Schmitz waren 25mA ) erzeugt er einen unglaublichen Druck, klingt sehr HiWattig, sprich Erzeugen von Endstufenzerre ist nur möglich wenn man Pegel erreicht die bereits jenseits von Gut und Böse liegen. Nur als Nachtrag: Ich hatte mit der einen verblieben heilen Endröhre mal kurz gecheckt wo die Biastechnisch war: 48 bzw 52mA! Da hat es wohl jemand ziemlich gut gemeint gehabt und wollte das maximale aus den Endröhren quetschen...
Gruß
Stefan
PS: @beano: das mit dem Heizungspoti war mein Irrtum, das ist ein TubeBalance Poti wie Du bereits richtig erkannt hattest...
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Danke für das Feedback, Stefan!
Manche Besitzer kann man nicht verstehen..., die paar Euros für die Netzteilelkos hätte ich doch noch draufgelegt und dafür für längere Zeit Ruhe gehabt...
Grüße
Mathias
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Servus Mathias,
ich werde es ihm bei Übergabe nochmal nahelegen das die eigentlich auch raus sollten weil wenns da was fetzt dann sind die neuen Röhren auch evtl wieder hinüber... Hauptgrund ist anscheinend dass der Sohnemann nun in ner Metal Combo spielt und nen Amp benötigt und sich des Teils bewußt wurde das sein Dad (professioneller Musiker) da in der Garage gelagert hat(te) und nun die Revision aus eigener Tasche zahlen muss. Der Amp läuft gerade nebenbei Endtest seit ca 9 Uhr und dudelt per MP3 in den Dummyload, ich werd den Endröhren hernach noch ein bisschen mehr Dampf machen (so 30-33mA) weil dann klingt er runder und kracht nicht so bei Vollast (eigentlich klingt der fast The Who mässig)...aber unglaublich was die zwei dicken Endtöpfe Hitze werfen, so ein Ding mit 4x 6550 ersetzt die Raumheizung..
Schönes WoE
Stefan
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Hey Stefan,
Danke nochmals für das ausführliche Feedback!
Einen Schaltplan hast du bei der Gelegenheit nicht rausgezeichnet, oder?
Grüße und dir auch ein schönes Wochenende
Mathias
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Hi,
ich hatte mal einen Palmer Modell Three hier, hab leider nicht mehr die Spannungen im Kopf, aber dieser hatte noch die originalen Röhren drin: General Electric 6550A
Grüße
Andy