Tube-Town Forum

Technik => Tube-Talk => Thema gestartet von: tubeampgrufti am 25.04.2013 09:10

Titel: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: tubeampgrufti am 25.04.2013 09:10
Hallo Röhrenexperten

Hier im Forum habe ich nichts gefunden über die empfohlene Einbrennzeit von neuen Röhren. Wer kann dazu Ratschläge erteilen? In einem andern Forum resp. bei einem anderen Anbieter wird von bis zu 50 bis 80 Std. zB. bei Hi-End empfohlen. Dünkt mich reichlich viel und wer macht das schon?

Andere Frage: Schadet es den Endröhren, wenn nach einem Wechsel bei einem "Hi-Gainer" ohne längeres Einbrennen gleich mit "Vollgas" gefahren wird? Oder ist das dann lediglich ein Soundproblem? Ich habe dazu mal bei einigen Reparaturen das Verhalten der nach einer Std. eingestellten Bias nach 5 bis 6 Std. beobachtet und keine nennenswrten Abweichungen feststellen können.

Was sind eure Erfahrungen?

Bestens grüsst
Bruno
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: pit am 25.04.2013 09:33
Hi,

Röhren 'einbrennen' ist rein esoterisch.

In einer Röhre fliegen Elektronen in einem Gasgemisch rum.
Da gibt's nichts einzubrennen und du kannst die Röhre natürlich gleich Vollgas (innerhalb der spezifizierten max. Leistung) betreiben.

80h verkürzt eher die 100%-Lebenszeit der Endröhre.
Also vermutlich ein Marketingtrick der Apotheke aus Worms :devil:

Grüße,

 - pit
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Hardcorebastler am 25.04.2013 09:44

Hier im Forum habe ich nichts gefunden über die empfohlene Einbrennzeit von neuen Röhren. Wer kann dazu Ratschläge erteilen? In einem andern Forum resp. bei einem anderen Anbieter wird von bis zu 50 bis 80 Std. zB. bei Hi-End empfohlen. Dünkt mich reichlich viel und wer macht das schon?


Hi Bruno,
wo hast du denn die 50 - 80 Std. her ?

Gruß Jörg
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: haebbe58 am 25.04.2013 09:44
In einem andern Forum resp. bei einem anderen Anbieter wird von bis zu 50 bis 80 Std. zB. bei Hi-End empfohlen.

Hi, mach das mal bei den EL84 eines AC30 .....   ;D

Wenn sie dann endlich "eingebrannt" sind, kannste dann gleich wieder neue reintun und wieder einbrennen ... wenn sie überhaupt so lange durchhalten  :devil:

Gruß
Häbbe

Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: tubeampgrufti am 25.04.2013 11:46
Danke euch!

Ja, jetzt traue ich mich es zu sagen: in meinen bald 50 Jahren Röhrenradio/Amp-Praxis habe ich noch nie Röhren eingebrannt. Das "schlechte Gewissen" hat mich zur Frage angeregt um zu checken, ob ich wirklich so ein "Röhrenschänder" bin. >:D
Natürlich absolviert bei mir jedes reparierte Teil mit und ohne neue Röhren einen Dauerbetriebstest von min. 4 bis 5 Std.
Aber es ist halt doch zu sagen, dass man von diesem "Lang-Röhreneinbrennen" immer wieder hört und liest, was mich doch ab und zu verunsichert (hat).

@Jörg: steht bei einem Röhrenangebot des Ladens den wohl pit meint, da steht sinngemäss, dass die Röhre bei HiEnd-Anwendung nach 50 bis 80 Std. ihre vollen Qualitäten entwickelt. ???

Dies dann als Auslöser zu meiner Anfrage, weil mich das doch sehr erstaunt hat!

Ahem: aber irgendwo müssen doch die "Röhreneinbrennkollegen" sein. Ihre Argumente würden mich nicht desto trotz halt interessieren.  :angel:

Dank und Gruss
bruno
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: mredge am 25.04.2013 12:33
Hi,
ich arbeite beruflich mit Röntgenröhren (die haben etwas höhere Spannungen). Die werden oft eingefahren (wahrscheinlich ist hier dasselbe gemeint). Das wird aber meistens beim Hersteller direkt gemacht. Hintergrund ist, dass sich die Röhre dann gutmütiger verhält und dass schlechte Röhren rausfallen, da sie das Einfahren nicht überleben.
Als Hersteller von normalen Röhren würde ich das wahrscheinlich auch gleich in der Produktion machen, damit ich nicht so viele Garantierückläufer/Qualitätsprobleme im Feld habe.
50h erscheint mir recht viel. Ausfallen werden die schlechten Röhren recht schnell, da braucht es keine 50h!

VG Jörg
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: jacob am 25.04.2013 12:36
Hi Bruno,

das mit dem "stabil bleiben" der Werte hängt u.a. ja auch von der Qualität der verwendeten Röhren ab.
Bei gut gematchten Röhren sollte man eigentlich davon ausgehen können, dass sie -zwangsläufig- schon "eingebrannt" sind.
Das hängt aber wohl auch ziemlich stark vom jeweiligen Händler / Selektierer der Teile ab...

Wenn die neuen Endröhren nicht gerade eine unterirdische Qualität haben, dann sollten m.E. eigentlich ca. 10 Std. "Einbrenndauer" vollauf genügen, damit die Werte wenigstens über einen etwas längeren Zeitraum
stabil bleiben  :guitar:

Gruß

Jacob
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: haebbe58 am 25.04.2013 13:33
Hi Jacob,

was sind denn "gut gematchte" Röhren? Und gibt es auch schlecht gematchte? Wenn ja, wie äußerst sich das?

Gruß
Häbbe 
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Holzdruide am 25.04.2013 13:39
Hi Jacob,

was sind denn "gut gematchte" Röhren? Und gibt es auch schlecht gematchte? Wenn ja, wie äußerst sich das?

Gruß
Häbbe

:topjob:     ;D         :topjob:          ;D   ;D        :topjob:            ;D   ;D   ;D


Gruß Franz
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: jacob am 25.04.2013 14:14
Hi,

man könnte ja auch noch fragen:

"Braucht man denn überhaupt gematchte Röhren"?  ;D

oder

"Gibt es denn bei Röhren überhaupt Qualitätsunterschiede zwischen Herstellern / Händlern / Selektierern?"  :devil:


Gruß  ;)

Jacob
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: haebbe58 am 25.04.2013 14:17
Hi,

ja, könnte man ...

aber das beantwrtet nicht die Frage nach dem Unterschied zw. gut oder schlecht gematchten Röhren

Davon abgesehen, wird es wohl für die Frage nach der Einbrennzeit unerheblich sein, ob die Röhren gematcht sind oder nicht .... da ist das richtige Einmessen z.B. bedeutend wichtiger

Gruß
Häbbe
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Hardcorebastler am 25.04.2013 14:35
Hi,
man könnte ja auch noch fragen:
"Braucht man denn überhaupt gematchte Röhren"?  ;D
oder
"Gibt es denn bei Röhren überhaupt Qualitätsunterschiede zwischen Herstellern / Händlern / Selektierern?"  :devil:
Gruß  ;)
Jacob

Hi,
hier noch etwas zur Röhren Matsche
[ADMIN]Link entfern[/ADMIN]
Gruß Jörg
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Holzdruide am 25.04.2013 14:44
Hallo

Irgendwo in meinem Röhrenheftestapel steht was von Gleichrichterröhren sollte man wenigstens 30 min vorheizen bevor man das erste mal Strom drüber zieht, ob das die Lebensdauer erhöht hab ich aber nicht getestet  ;) 
ist mir zu öd zu suchen, es steht irgendwo nebenbei in einem Artikel und die Weisheit ist über 60 ? Jährchen alt. 

Gruß Franz
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: jacob am 25.04.2013 14:50
Hi Häbbe,

"gut gematchte Röhren" sollten IMO zwangsläufig bereits "eingebrannt" sein, wie ich schon schrub.
Also erst einbrennen und dann selektieren. Das macht aber leider wohl nicht jeder Verkäufer so.

Deshalb ist das Vertrauen (nicht nur) beim Röhrenkauf das A&O  :topjob:

Unter "schlecht gematchten Röhren" verstehe ich diejenigen Röhren, deren Werte sich nach dem Einmessen im Amp noch eine ganze Zeit lang verändern bzw. wandern :P
 
BTW:

wie willst Du denn z.B. zwei oder vier "ungematchte" Röhren in einem Standard- Gitarrenamp "richtig einmessen"? Eine separate Ruhestromeinstellung pro Röhre ist da auch nicht so richtig zielführend...

Gruß

Jacob
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: jacob am 25.04.2013 14:59
Hi Franz,

das ist ja interessant!
Davon habe ich noch nie was gehört bzw. gelesen.
Vielleicht findest Du ja in Deinem Röhrenheftestapel diesen Artikel "zufällig" noch 8)

Gilt das nur für die "Erstinbetriebnahme"?
Na ja, schaden kann es auf jeden Fall nicht, obwohl gute Gleichrichterröhren ja wirklich extrem langlebig sind (richtiger Trafo & korrekte Ladekapazität etc. vorausgesetzt).

gruß

Jacob
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Dirk am 25.04.2013 15:04
Hi,
hier noch etwas zur Röhren Matsche
[ADMIN]Link entfern[/ADMIN]
Gruß Jörg

Den Link habe ich entfernt weil das was dort steht bei einem nicht linearen Bauteil nicht möglich ist und dieses Highendverkaufsgequarke keinen qualifizierten Beitrag zum Thema leistet.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: jacob am 25.04.2013 15:19
 :topjob:

Gruß

Jacob
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Martin M am 25.04.2013 15:42
Moinmoin zusammen,

obwohl der Link entfernt ist, habe ich ihn vorher gelesen ...

"PLATINUM matching" ist bestenfalls ein anderes Wort für "Eingangstest schlecht angelieferter Ware bzw. von Ware, deren Qualitätich nicht kenne und an welcher ich massiv zweifle".

Falls jemand mit dieser Definition unzufrieden ist, biete ich noch eine andere: Bullshit


Zitat
1. Initial tube activation (several steps, some compare to burn-in)
Aha, Röhre nehmen, in die Fassung eines Röhren-Testers oder einer Versuchsschaltung stecken und Heizspannung dran, dann die Anodenspannung auch noch und dann vielleicht noch Steuergitterspannung. Bei Röhren mit mehr als einem Gitter womöglich auch noch da die richtigen Spannungen dran.
Das ist kein Matchen, sondern Ausprobieren!

Zitat
2. Test tubes, and reject the bad ones
Aha, die Schlechten werden also weggeschmissen. Schön oder Selbstverständlich? Wie viele Schlechte gibt es denn so und ist die zugrunde liegende Fertigung/Lieferung wirklich so mies, dass ene relevante Anzahl von Exemplaren hier schon ausgemustert werden muss?

Zitat
3. First burn-in (24hrs)
Aha, 24 Stunden laufen lassen. Unter Vollast? Teillast? Und wenn Voll- oder Teillast bitte an welchem Arbeitspunkt: Viel Spannung wenig Strom, viel Strom wenig Spannung, von beidem die Hälfte? Statisch? Dynamisch?

Zitat
4. Re-test tubes, and reject the bad ones
OK, die übliche "Badewannenkurve" der Ausfallwahrscheinlichkeit hat nach 24 Stunden sie schwarzen Schafe / Montagsröhren mit hoher Wahrscheinlichkeit aussortiuert.
Wenn in Schritt 3 die Röhren unter zulässiger Belastung mit Rauschen, Radio oder Ähnlichem gelaufen sind, ist das schon mal nicht schlecht. Wenn dabei mehr als sagen wir mal in Prozentgrößenordnung aussortiert werden muss, würde ich den Lieferanten/Hersteller zu einem ernsten Gespräch einladen, bei dem es mindestens um enen neuen Preis ginge....
Und gematcht ist hier noch gar nichts, es sind Tests an Einzelröhren!

Zitat
What follows now, is the PLATINUM process
zitterbibberbinschonechtgespannt...

Zitat
5. Long time storage of the good tubes.
Aha, jetzt alkso wieder ins Regal damit. Was soll das bringen? Mal Runterkühlen und wieder Anheizen täte sicher mehr und würde Qualitätsmängel besser zu Tage fördern. Naja, es schadet wenigstens nicht ;)

Zitat
6. Second burn-in (24hrs)
Wie unter 5. Gesagt, das könnte man auch schneller haben. Weil die "Badewannenkurve" aber schon nach 24h so weit ist, dass weitere 24h nichts Wesentliches mehr zeigen, ist das völlig sinnlois, es sei denn, mann traute den Testern aus Schritt 3 und 4 nicht über den Weg. Die Platinum-Leute werden es wissen und ihre Pappenheimer kennen...

Zitat
7.  Re-test tube data again . Split tubes in "platinum" and "regular".   Platinum are the ones that have not CHANGED specifications. The main criteria is the NEW bias (plate) current measurement, and compare "before" with "after" testing.
Wer so schlecht lagert, hat ein echtes Qualitätsproblem, man soll das Porzellan halt nicht neben den Elefanten...
Im Ernstund unabhängig davon, wie sinnvoll das immer sein mag wird auch hier nicht gematcht, sondern das Behandeln einzelner Exemplare beschrieben.

Zitat
8. Final  packing of the tubes in pairs or quads.
Finde ich irgendwie nett, dass die Röhren eingepackt werden, auch dass sie nicht alleine sind dabei, ich liege ja auch gerne mit einer (oder 3  >:D) gematchten netten Frauen im Bett. Dies ist übrigens der wirklich undwahrhaftig einzige Punkt, an dem von mehreren Röhren gesprochen wird.

Im Ernst: Über den Matching-Prozess ist bis auf den Verpackungsschritt aber auch gar und überhaupt nichts gesagt. Ich gehe mal davon aus, dass da mindestens gleiche Röhren(bezeichnungs)typen zusammengepackt werden, obwohl nicht mal das beschrieben wurde!
Werden die Röhren an einem, an mehreren oder gar vielen Arbeitspunkten verglichen? An welchen?
Auf welchen oder bei nur einem welchen Parameter werden die Röhren gematcht (statische Parameter oder falls dynamisch:Welche(r) Parameter im Eingangs- oder Ausgangskennlinienfeld)?

PLATINUM Matching bezeichnet nach dieser Beschreibung - und die ist von den PLATINUM-Matchern selbst verfasst - das gemeinsame Verpacken getrennt getesteter Röhren ??? Das hatte ich mir ehrlich gesagt auch schon gedacht, es entspricht auch meiner Erfahrung...

Mein persönliches Fazit: Nicht einen einzigen Cent mehr würde ich für eine von einem offensichtlich professionellen Händler (er muss mir in der EU 2 Jahre Gewähr leisten) erworbene Röhre zahlen, die PLATINUM-gematcht ist.

Wer es anders sieht, gerne

Martin
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Striker52 am 25.04.2013 15:47
 :topjob: :topjob: :topjob: :topjob: :topjob:
Gruß Axel
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Holzdruide am 25.04.2013 16:29
Hallo

Jacob, solle ich den Artikel beim stöbern mal finden dann scanne ich den ein und poste den hier.
Ich bin aber sicher es steht - die Kathode einer Gleichrichterröhre soll auf jeden Fall bei der Erstinbetriebnahme ordentlich vorgeheizt sein, ist sie nicht richtig heiß und man zieht Strom leidet die Kathode.

Gruß Franz



Boaeh draussen hats 23 Grade im Schatten  ;D
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: SvR am 25.04.2013 16:42
Salü,
Irgendwo in meinem Röhrenheftestapel steht was von Gleichrichterröhren sollte man wenigstens 30 min vorheizen bevor man das erste mal Strom drüber zieht, ob das die Lebensdauer erhöht hab ich aber nicht getestet  ;) 
Kann es sein, dass es da um Quecksilberdampfgleichrichter ging? Die müssen, glaube ich, recht lange vorgeheizt werden.
mfg sven
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Holzdruide am 25.04.2013 16:55
Salü,Kann es sein, dass es da um Quecksilberdampfgleichrichter ging? Die müssen, glaube ich, recht lange vorgeheizt werden.
mfg sven
Hallo Sven

Nein da gings um Vacuumröhren. aber wiegesagt ist die Weisheit doch schon sehr viele Jahre alt.

Gruß Franz
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: haebbe58 am 25.04.2013 17:25


wie willst Du denn z.B. zwei oder vier "ungematchte" Röhren in einem Standard- Gitarrenamp "richtig einmessen"? Eine separate Ruhestromeinstellung pro Röhre ist da auch nicht so richtig zielführend...


Die kann man genauso einmessen ... dann nimmt man halt den Mittelwert, sofern sie nicht total extrem auseinanderlaufen

Um das Matchen wird m.E. viel zu viel Hype gemacht.

Das Einzige, was ich wirklich gut finde, ist, dass Dirk automatisch gematchte Sets liefert, sofern man paarweise bestellt, schaden tut es ja auch nicht ... aber selbst da hat man manchmal eine ordentliche Drift beim Einmessen, hängt auch vom Amp ab bzw. der Schaltung und z.B. den Bauteiletoleranzen.

Ich habe schon öfters ungematchte Röhren in allen möglichen Amps drin gehabt und nie Probleme gehabt ...

Gruß
Häbbe



Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Dirk am 25.04.2013 17:43
aber selbst da hat man manchmal eine ordentliche Drift beim Einmessen

Das ist ja genau das Problem weshalb ich den Link gelöscht habe.
Dreht man ein wenig an den Bespannungen können sie zwei "gematchte" Röhren wieder sehr unterschiedlich verhalten. Sind die Seiten des Übertragers sehr unterschiedlich gewickelt, kann dies ebenfalls zu starken Abweichungen kommen.
Um wirklcih so tolle Ergebnisse zu bekommen müsste man beim Matching mit den gleichen Spannungen arbeiten welche auch in dem jeweiligen Verstärker vorkommen (und der gleichen Beschaltung) ABER wenn alle Röhren in einem Push-Pull Verstärker absolut identisch sind, dann bleibt der Klang auf der Strecke. Da fehlt dann der Pfeffer im Sound !!!!
Das Thema Matching ist in der Tat sehr beliebt um irgendwelche Aufpreise zu generieren da es nicht direkt nachvollziehbar ist aber nicht falsch verstehen. Matching ist schon sinnvoll, wenn die Biaseinstellung für alle Röhren gemeinsam greift aber auch eine sinnvolle Biaseinstellung ist wichtig. Nur überbewerten muss man es nicht. Am sinnvollsten ist eine Bias-Einstellung PRO Röhren.

Da Röhren im Lauf der Zeit altern und abbauen und damit auch ihre Werte verändern und das noch nicht einmal symetrisch ist die Frage wo das Ende der Einbrennzeit ansetzt und wo die Alterung anfängt. Mit Sicherheit sind die ersten Stunden IN dem Verstärker entscheidend (auch der grösse Teil der Ausfälle passiert nach meinen Erfahrungen innerhalb der ersten 10 Stunden) aber jetzt explizit eine Einbrennzeit anzugeben ist mehr als schwierig.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Hardcorebastler am 25.04.2013 18:08
Den Link habe ich entfernt weil das was dort steht bei einem nicht linearen Bauteil nicht möglich ist und dieses Highendverkaufsgequarke keinen qualifizierten Beitrag zum Thema leistet.

Gruß, Dirk
Was steht denn da was nicht möglich ist  ???,
abgsehen davon das  Higendgequatsche genauso qualifiziert ist wie die Soundbeschreibung zu Endröhren
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Dirk am 25.04.2013 21:20
Was steht denn da was nicht möglich ist  ???,
abgsehen davon das  Higendgequatsche genauso qualifiziert ist wie die Soundbeschreibung zu Endröhren

Ist das jetzt Dein ernst ?

Gruß, Dirk
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: tubeampgrufti am 25.04.2013 22:31
hoppla, da ist ja was in der Zwischenzeit gegangen!

Zitat Jacob von heute Mittag:
"das mit dem "stabil bleiben" der Werte hängt u.a. ja auch von der Qualität der verwendeten Röhren ab."

Kann ich nur bestätigen. Inzwischen glaube ich die "richtigen" Röhren hier im Shop für die meisten Anwendungen gefunden zu haben, die bereits nach wenigen Minuten "stabil" bleiben. Dabei beziehe ich mich auf Vorstufen- wie Endröhren.

Danke allen mit Gruss
Bruno
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Dirk am 26.04.2013 09:29
Hallo,

neben der Qualität der Röhre hat der Verstärker selbst einen grossen Einfluss auf die Haltbarkeit und "Stabilität" der Röhre. Je nachdem wie stark die Schaltung die Röhre stresst hat dies direkte Auswirkung auf die Haltbarkeit. Ganz egal ob End- oder Vorstufenröhren. In diesem Zusammenhang fallen immer wider Kathodenfolger mit zu hohen Spannungen, Endstufen mit zu hohen Leistungen insbesondere mit EL84 sowie Oszillationen bei Endröhren auf die durch ein schlechtes Design verursacht werden oder bei Combos physikalisch beschädigte Röhren weil diese zu nahe am Lautsprecher sitzen.
Da es immer wieder die gleichen Verstärker sind die durch Röhrenausfälle auffallen kann die Qualität der Röhre selbst bei diesen Modellen als zweitrangig eingestuft werden. Es ist nur eine Frage der Zeit bis Ausfall.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Martin M am 26.04.2013 11:07
Moinmoin zusammen,

Dirk: Amen!

sowohl zu deinem letzten Posting als auch zu den ca. 10 ersten Stunden. Wir reden hier nicht von komplexer Hightech, sondern von Opas Röhrentechnik. Eine Röhre, die ihre ersten 10 Stunden in der ihr zugedachten, innerhalb ihrer Spezifikationen*) arbeitenden Schaltung überlebt, hält i.a. Jahre. Ausrutscher gibt es natürlich immer, aber das ist beim Lotto auch so ;)
Und gematchte Röhren gerade in "Vintage" Amps aus den 60ern und 70ern, die für die Bauteile in der Röhrenbeschaltung Toleranzen von bis zu 20% haben, sind m.E. kein Hype, sondern blanker Nepp.

Unabhänguig davon, ob das sinnvoll ist oder nicht: Wer einen ideal symmetrischen Röhrenamp will, hat nur eine Möglichkeit: Die Röhren im wirklichen Verstärker zu "matchen".

Martin

*) und die sind allesamt im Datenblatt angegeben, einschließlich der mechanischen (Vibration bzw. Beschleunigungswerte)
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: cca88 am 27.04.2013 15:09
Moinmoin zusammen,

Dirk: Amen!

sowohl zu deinem letzten Posting als auch zu den ca. 10 ersten Stunden. Wir reden hier nicht von komplexer Hightech, sondern von Opas Röhrentechnik. Eine Röhre, die ihre ersten 10 Stunden in der ihr zugedachten, innerhalb ihrer Spezifikationen*) arbeitenden Schaltung überlebt, hält i.a. Jahre. Ausrutscher gibt es natürlich immer, aber das ist beim Lotto auch so ;)
Und gematchte Röhren gerade in "Vintage" Amps aus den 60ern und 70ern, die für die Bauteile in der Röhrenbeschaltung Toleranzen von bis zu 20% haben, sind m.E. kein Hype, sondern blanker Nepp.

Unabhänguig davon, ob das sinnvoll ist oder nicht: Wer einen ideal symmetrischen Röhrenamp will, hat nur eine Möglichkeit: Die Röhren im wirklichen Verstärker zu "matchen".

Martin

*) und die sind allesamt im Datenblatt angegeben, einschließlich der mechanischen (Vibration bzw. Beschleunigungswerte)



Hallo Martin,

Nepp ist es aber nur, wenn das Matching Aufpreis kostet. Ansonsten kommt man in jedem Fall in den Genuß von Röhren, bei denen die Gurken bereits zu einem gewissen Prozentsatz aussortiert wurden.

Grüße

Jochen
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Hardcorebastler am 27.04.2013 15:38
Hi Jochen,
du bist ja lustig, natürlich kostet das mehr ,hierbei ca. 4 %,
dafür sind die Gurken 24 Stdt. durchgebacken,

Auszug von N. Sensor :
Sovtek KT88's are available in platinum matched sets.
Our platinum matching process consists of a 24 hour tube burn-in period followed by a bias (plate) current measurement in milliamps.

Gruß Jörg
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: cca88 am 27.04.2013 15:48
Hi Jochen,
du bist ja lustig, natürlich kostet das mehr ,hierbei ca. 4 %,
dafür sind die Gurken 24 Stdt. durchgebacken,

Auszug von N. Sensor :
Sovtek KT88's are available in platinum matched sets.
Our platinum matching process consists of a 24 hour tube burn-in period followed by a bias (plate) current measurement in milliamps.

Gruß Jörg



Bei Dirk kostet es nicht mehr!!

Grüße

Jochen
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: tubeampgrufti am 1.06.2013 10:11
Hallo Leute

Erlaubt mir diesen alten Thread nochmals zu bemühen:
Ich habe soeben einen sehr teuren Stereo-Preamp repariert (ein Anodenwiderstand hatte Unterbruch). Der Besitzer wollte bei der Gelegenheit "seine" neuen Röhren, die er sich vor einiger Zeit zugelegt hat eingesetzt haben.

Den Preamp an einem Endverstärker mit Aussteuerungsanzeige angeschlossen, der Sound war ok, aber ohne Signal flimmerte die -60 dB-Anzeige leicht. Alte Röhren rein: Sound auch ok ABER OHNE das Flimmern.
Oszi angschlossen und geschaut: mit neuen Röhren in der RIAA-Stufe (ECC83 EH) ein unregelmässiges Signal, eine Art "blubbern" im mV-Bereich. Mit den alten Röhren Ruhe!

Nun habe ich die neuen Röhren mal ca. einen halben Tag einfach ohne Signal laufen lassen und Ruhe ist.

Fazit: also doch Einbrennen nötig? Was verändert das Einbrennen denn so sehr? Ich dachte eigentlich, dass das eigentliche Einbrennen beim Hersteller beim Prüflauf geschiet.

Dies einfach als kleiner Nachtrag aus der Praxis.

Grüss euch
bruno
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Dirk am 1.06.2013 14:31
Hi,

die Kathode erreicht theoretisch erst nach einigen Stunden ihre optimale Emission, allerdings sind die Unterschiede zwischen "nicht ganz optimal" und "optimal" sehr gering, wenn überhaupt feststellbar - wie Du selbst erfahren hast. Das "Flimmern" kann aber auch andere Ursachen haben und mir scheint, dass bei dem beschriebenen Test andere Fehlerquellen auch nicht komplett ausgeschlossen werden können.

Ich hatte vor Jahren mal Meßreihen mit verschiedenen Vorstufenröhren, unterschiedlichen Messwerten (unterschiedliche Emissionen und Steilheiten) von unterschiedlicher Hersteller gefahren um dem Geheimnis der HQ-Premium-Selektierten-suprateuren Vorstufenröhren sowie deren magische Klangentwicklung auf die Spur zu kommen. Ergebnis: ich rätsele immer noch und bin schwer beeindruckt von dem was so manchen Highend-Leute alles "hören" :devil:

Gruß, Dirk
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: tubeampgrufti am 1.06.2013 16:06
Danke Dirk!

Ich werde den Amp sicher noch eine Weile weitertesten, aber bis jetzt scheint nun alles Stabil zu sein, kein "Flimmern" mehr an der Anzeige sichtbar. Hörbar wars sowieso nie.

Gruss
bruno
Titel: Re: Einbrennzeit für neue Röhren
Beitrag von: Dirk am 1.06.2013 18:21
Hörbar wars sowieso nie.

Na, ja, das Auge hört mit ;-)

Gruß, Dirk