Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: monuments am 11.05.2013 15:51
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Hallo zusammen,
ich hoffe, dass ich hier vielleicht den ein oder anderen Rat bezüglich meines halb defekten JCM 2000 (TSL100) bekommen kann.
Der Amp hat sich vor längerer Zeit auf einer Probe mit Rauschen und Knistern verabschiedet, stand dann lange herum (Zweitamp) und letzte Woche habe ich ihn dann doch zum Techniker gebracht. Ergebnis: Röhren hinüber und irgendwas an den Sockeln.
Ich dann hoffnungsvoll mit dem neu beröhrten Amp in den Proberaum, aber es folgte schnell die Ernüchterung: Der Amp klang von Beginn an etwas schwammig, nach kurzer Zeit wurde der Cleankanal sehr sehr leise und drucklos und dann kam immer wieder dieses Rauschen und Knistern (kam und ging). Der Crunch- und Leadkanal brachten aber trotzdem die volle Leistung. Beim Betrachten der Röhren viel mir auf, dass bei allen vier Endstufenröhren die Anodenbleche hellrot geglüht haben. Als dann auch noch ein seltsamer Geruch hinzukam (kann ja auch einfach von den neuen Röhren kommen), habe ich den Amp sofort ausgeschaltet.
Hat hier zufällig jemand Hinweise oder Tipps, was hier der Fehler sein könnte? Vielleicht ne blöde Frage, aber kann es sein, dass die Röhren einfach nicht eingemessen wurden?
Der Amp geht auf jeden Fall am Montag wieder zum Techniker, nur hatte der den Fehler ja bisher offenbar nicht gefunden.
Danke!
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Hallo zusammen,
ich hoffe, dass ich hier vielleicht den ein oder anderen Rat bezüglich meines halb defekten JCM 2000 (TSL100) bekommen kann.
Der Amp hat sich vor längerer Zeit auf einer Probe mit Rauschen und Knistern verabschiedet, stand dann lange herum (Zweitamp) und letzte Woche habe ich ihn dann doch zum Techniker gebracht. Ergebnis: Röhren hinüber und irgendwas an den Sockeln.
Ich dann hoffnungsvoll mit dem neu beröhrten Amp in den Proberaum, aber es folgte schnell die Ernüchterung: Der Amp klang von Beginn an etwas schwammig, nach kurzer Zeit wurde der Cleankanal sehr sehr leise und drucklos und dann kam immer wieder dieses Rauschen und Knistern (kam und ging). Der Crunch- und Leadkanal brachten aber trotzdem die volle Leistung. Beim Betrachten der Röhren viel mir auf, dass bei allen vier Endstufenröhren die Anodenbleche hellrot geglüht haben. Als dann auch noch ein seltsamer Geruch hinzukam (kann ja auch einfach von den neuen Röhren kommen), habe ich den Amp sofort ausgeschaltet.
Hat hier zufällig jemand Hinweise oder Tipps, was hier der Fehler sein könnte? Vielleicht ne blöde Frage, aber kann es sein, dass die Röhren einfach nicht eingemessen wurden?
Der Amp geht auf jeden Fall am Montag wieder zum Techniker, nur hatte der den Fehler ja bisher offenbar nicht gefunden.
Danke!
Wie alt ist die Kiste?
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Servus,
hört sich nach dem altbekannten Bias Problem bei älteren TSLs an... falls es das wirklich ist hilft nur noch das hier 100prozentig: http://www.tubesandmore.com/products/P-H217
cu
bluesfreak
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Mh...weiß ich gar nicht, wie alt der Amp ist. Wie unterscheide ich denn die neueren von den älteren Modellen? Also, der Amp hat gewiss 15 Jahre auf dem Buckel. Von daher ist es wohl ein älteres Modell. ;)
Bluesfreak, könntest du das Biasproblem vielleicht etwas näher beschreiben? Dann würde ich das an den Techniker weitergeben. Wäre super!
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Servus,
das Problem besteht bei Baureihen des Amps die ca 10 Jahre und älter sind, das wahre Alter sieht man am Kontrollsticker innen bzw auf dem Aufdruck der mit 199 oder 20 beginnt und wo die Kästchen abgestempelt sind ( z.B. 199 und erste lesbare Nummer ist 9 => 1999 Produktionsjahr). Ursache für das Problem sind einerseits Widerstände die unter Hitzeeinwirkung driften als auch der Fall dass das verwendete Platinenmaterial leitend wird. Die Widerstandsgeschichte lässt sich beheben aber das Materialproblem bei den Platinen nur durch Austausch, siehe auch hier: http://www.lynx.bc.ca/~jc/TSL122.html
Gruß
blues
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Ja, mittlerweile habe ich im Netz auch reichlich Forenbeiträge zum "bias drift" beim TSL gefunden. Mist, das könnte wirklich der Fall sein. Ich sammle einfach mal die relevantesten Informationen und gebe das so an den Techniker weiter. Immerhin habe ich jetzt ja einen Ansatzpunkt. Vielen Dank schonmal!
Vielleicht klappt es ja auch so:
http://www.hullerum.de/Marshall/TSL122repair.html
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Vielleicht klappt es ja auch so:
http://www.hullerum.de/Marshall/TSL122repair.html
Das rentiert sich aber nur wenn man es selber macht, die Dremelarbeit und das ganze Gefiesel mit Aus-/Um-/Einbau brauchen locker 4-5h Stunden Arbeit + Material, da ist das Board zu wechseln schneller und billiger...
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Ach mann. Manchmal hasse ich mein Hobby. Warum habe ich mich damals nicht fürs schnitzen oder Gartenzwerge sammeln entschieden?
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Ach mann. Manchmal hasse ich mein Hobby. Warum habe ich mich damals nicht fürs schnitzen oder Gartenzwerge sammeln entschieden?
Komm - ist doch nicht soo schlimm. Wenn wirklich der Bias wegläuft, obwohl alles andere stimmt, wäre ein neues Board eine Alternative, um einen guten Amp zu retten.
Um zu wissen, ob es wirklich das Board ist, wäre das Baujahr wichtig. Ab da könnte man recherchieren, ab wann MArshall den Fehler mit dem Boardmaterial behoben hat.
Die Situation "heute" ist ja eigentlich super. Das Problem ist bekannt und es gibt wieder Ersatzteile.
Was glaubst Du wieviele Techniker sich damals die Zähne ausgebissen haben. Wer wäre auf das Boardmaterial gekommen? Ich zumindestens nicht.
Permanent röhrenfressende Servicerückläufer. "Stammkundschaft" mit dementsprechend verärgerten Kunden. Von Marshall kam damals nichts - weder offiziell, noch inoffiziell. Ich hatte da einen TSL, der mich beinahe zum Wahnsinn getrieben hätte - oder hat?
ALSO: welches Baujahr/Revision hat der Amp?
Grüße
Jochen
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Die Situation "heute" ist ja eigentlich super. Das Problem ist bekannt und es gibt wieder Ersatzteile.
ALSO: welches Baujahr/Revision hat der Amp?
Ja, das stimmt natürlich!
Baujahr weiß ich heute abend, wenn ich den Amp aus dem Proberaum hole!
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Mach wenn es geht auch Fotos vom Innenleben, insbesondere der Hauptplatine...
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So, hier die Fotos vom Innenleben. Könnt ihr daran irgendetwas erkennen? Interessant ist, dass die Hauptplatine wohl schonmal ausgebaut wurde. Jedenfalls wurden mit einem Marker die Farben der Verbindungskabel auf das Board notiert. Am Poti des Gain-Reglers des Crunch-Kanal wurde auch schon etwas geklebt. Außerdem ist auf den Röhren zu erkennen, dass die Farbe bei zwei Endstufenröhren von der erhöhten Hitzeentwicklung weggebrannt wurde...vermute ich mal.
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So, hier die Fotos vom Innenleben. Könnt ihr daran irgendetwas erkennen? Interessant ist, dass die Hauptplatine wohl schonmal ausgebaut wurde. Jedenfalls wurden mit einem Marker die Farben der Verbindungskabel auf das Board notiert. Am Poti des Gain-Reglers des Crunch-Kanal wurde auch schon etwas geklebt. Außerdem ist auf den Röhren zu erkennen, dass die Farbe bei zwei Endstufenröhren von der erhöhten Hitzeentwicklung weggebrannt wurde...vermute ich mal.
hmmmh,
99er Baujahr. Eine Endstufenröhrenseite gegrillt. Was ist da schon alles ausgetauscht worden. die hellbraunen Widerlinge im Bild oberhalb des Zementwiderstands sehen komisch aus. Sieht so aus, als ob jemand ziemlich wütend Fehler gesucht hat. Der Amp hat schon jemanden heimgesucht.
Gib doch deinem Tech mal alle dir jetzt bekannten Infos mit; er kann sich auch mal die Gitterwiderstände der Endröhren ansehen - entweder schon getauscht oder immernoch 220k.
Aber irgendwie hab ich das Gefühl, daß du da möglicherweise eine der Dauerbaustellen hast. Sollte dem Techniker während eines längeren Tests auf einmal der Ruhestrom weglaufen.... :(
Alles was in der Vorstufe passiert ist eigentlich unabhängig von dem "Standardproblem". Das spielt sich auf dem Mainboard ab. Die sichtbaren "Reparaturen" resultieren meines Erachtens aus der Fehlersuche - ausser er hat zusätzlich zu dem Endstufenproblem noch ein anderes. Ferndiagnose ??? ??? ???
Grüße
Jochen
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Ok, danke erstmal.
Aber mit einem Tausch des Mainboards wäre dann vermutlich Ruhe im Karton (und der Endstufenröhren natürlich)?
Eventuell hätte ich da tatsächlich auch jemanden, der diese Reparatur nach der Anleitung selbst durchführen würde (und dem ich das auch zutrauen würde).
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Moin,
alle TSL die vor Ende (~Oct) 2003 gebaut wurde können dieses Problem aufweisen (und das ist auch ein Grund warum die Dinger wie sauer Bier auf Ebäh rumstehen).
Ich würde hier wirkliche (wenn Du einen wieder gut funktionierenden Amp haben willst) in den sauren Apfel beißen und das MB wechseln (lassen). Sofern nicht noch anderes an dem Amp kaputtrepariert wurde sollte er dann wieder zuverlässig funktionieren. Das linke Pärchen EL34 ist vermutlich auch toasted wenn man sich das so ansieht...
Gruß
blues
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Ok, danke auch dir. Der Techniker hatte jetzt nach der erneuten Fehlerbeschreibung einen Kuppelkondensator im Verdacht. Aber mal sehen...ich werde die gesammelten Infos auf jeden Fall weiterleiten. Und bevor das hier ein faß ohne Boden werden sollte, tatsächlich in den faulen Apfel beißen.
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Ok, zweite Runde:
Amp beim Techniker abgeholt (Kondensatoren getauscht), und siehe da: der TSL klingt prima und ist dabei absolut leise. Aber dann: ein lauter werdendes Brummen im Clean-Kanal. Erst kaum hörbar, aber dann deutlich nach ca. 30-40 Minuten. So war es gestern, und heute ebenso. Im Crunch- und Leadkanal verwandelt sich das Brummen dann eher in ein Rauschen. Wenn ich die Leistungsreduzierung aktiviere, wird das Brummen leiser. Im Standby-Modus brummt der Amp nicht.
Das Brummen ist natürlich nicht hörbar, wenn ich spiele, aber in den Spielpausen nach besagter Zeit schon deutlich. Der Sound verschlechtert sich m.E. nach nicht mit der Zeit.
Tja, wird jemand daraus schlau von euch?
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Häng bitte mal ein Messgerät an den Bias Mess-Anschluss , ich wette das wenn er das Brummen anfängt das wieder wegläuft und parallel dazu werden wohl die Röhren wieder rote Bäckchen kriegen...
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Häng bitte mal ein Messgerät an den Bias Mess-Anschluss , ich wette das wenn er das Brummen anfängt das wieder wegläuft und parallel dazu werden wohl die Röhren wieder rote Bäckchen kriegen...
Ok, diesmal hat der Amp von Anfang an ziemlich stark gebrummt. Erste Messung: linkes Pärchen 55mV, rechtes Pärchen so ca. 5mv. Hab das rechte dann hochgedreht, aber ab 40mV nahm das Brummen unangenehme Ausmaße an. Hab dann beide bei 30 eingepegelt. Das Brummen hatte dann ne moderate Lautstärke, dh beim spielen hat man es überhaupt nicht gehört. Nachdem ich ca. 10 Minuten gespielt habe, die zweite Messung: links immer noch 30, rechts über 70. Hab das rechte dann wieder auf 30 runtergeschraubt, aber man konnte dem Bias dann förmlich dabei zugucken, wie er unaufhörlich nach oben stieg.
Die Röhren haben übrigens (zumindest augenscheinlich) nicht besonders hell geglüht.
Ist das nun der gefürchtete Bias-Drift?
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Jep... das sind die Anzeichen... und wie bereits erwähnt hilft da nur ein Boardtausch wenn die bereits erwähnten Modifikationen (Widerstände, Pin ausfräsen) nicht helfen..
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Jep... das sind die Anzeichen... und wie bereits erwähnt hilft da nur ein Boardtausch wenn die bereits erwähnten Modifikationen (Widerstände, Pin ausfräsen) nicht helfen..
Ok, danke. Hatte ich auch schon befürchtet. Immerhin habe ich jetzt ja Gewissheit.
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Ok, danke. Hatte ich auch schon befürchtet. Immerhin habe ich jetzt ja Gewissheit.
Bin gerade durch Zufall über etwas gestolpert daß Dir helfen könnte ohne dass Du das ganze Mainboard ausbauen musst: http://drtube.com/modifications/jcm2000-stable-bias-mod Ich hoffe Dirk macht es nix aus das hier ein Link zu einem anderen Shop steht aber dieses AddOn PCB dürfte einigen DSL/TSL Usern helfen...