Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Gitarre und Bass => Thema gestartet von: Fody am 26.05.2013 12:38
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Hallo Leute,
Da die Gitarre meines Bandkollegen sich langsam aber sicher in seine Bestandteile zersetzt, beobachte ich zurzeit den Gebrauchtmarkt nach einer günstigen Gibson oder ähnlichem.
Da bin ich doch über eine Gibson Les Paul Custom asiatischer Herkunft gestolpert... ???...
Nach kurzer Recherche war mir klar: Die Chinesen machen wirklich vor garnichts halt. Da ich mein Equipment normalerweise beim seriösen Fachhandel kaufe ist die Plagiatswelle bei ---- wohl an mir vorbei gegangen. Das ganze Thema fand ich trotzdem ganz interessant und ich fing an weiter zu suchen. Ich hab mir jetzt jede Menge Forenbeiträge und Youtube-Videos reingezogen. Diese Teile scheinen ganz schön zu polarisieren. Entweder fluchen die Leute über diese chinesischen Billig-Teile oder sie stellen sie sogar auf gleiche Stufe mit den Orginalen, teilweise sogar darüber.
Aber was ist jetzt wirklich dran?! Irgendwie könnte ich mir schon vorstellen, dass es zumindest rein hypothetisch möglich wär, dass auch erstklassige Gitarren aus China kommen können.
Jetzt mal ehrlich...Was braucht man alles zum Gitarrenbauen. gutes Rohmaterial, viel Handarbeit, etwas Know-How und vor allem viel Liebe zum Detail. Ich kann mir gut vorstellen, dass die ersten beiden Punkte in Fernost sehr günstig zu bekommen sind. Das Know-How sollte dank Globalisierung auch schon angekommen sein. Nur beim letzten Punkt mach ich mir etwas Sorgen. Nun gut, die Gitarren sehen auf den Fotos und Videos echt klasse aus. Wirklich schöne Inlays, Bindings und atemberaubende Decken. Ich frag mich nur was da drunter steckt. Ist die Decke echt oder ist das nur ein Laminat oder Funier... Wenn die Chinesen eine VOS fälschen, dann auch nach orginal Specs?
Hat denn jemand von euch schonmal so eine Gitarre gesehen, in der Hand gehabt oder besser noch gespielt? Was haltet ihr von der ganze Sache?
Gruss Casim
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Hallo Casim
Ich hab eine Gibson Paula und eine Epiphone ES Made in China, die Epi ist sehr schön gearbeitet, klingt fein und ist genauso gut spielbar wie die Paula.
Die Lieblingsklampfe von einem Freund ist eine halbakustische Paula gleichfalls von Epiphone in China, obwohl er mehrere andere Schätze hat, schöne Paulas, Martin ecetera.
Mein Fazit ist die Chinesen bauen ganz gut, aber ich würde heute keinesfalls eine Gitarre kaufen die ich nicht antesten kann, dafür gibt es zu viel Schrott, bin aber nicht der Meinung der Schrott kommt vorwiegend aus Reisanbaugebieten, ich hatte mal eine 12string Tokai Western die mir gemopst wurde, ich denke das war die beste die ich je hatte.
Gruß Franz
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Nabend,
Das meiste wird inzwischen sowieso von CNC-Fräsen gemacht, bleibt an reiner Handarbeit nur noch das Lackieren und Zusammenschrauben. Ein entscheidender Punkt ist aber die Auswahl der Hölzer, was man spätestens dann merkt, wenn man beispielsweise eine G&L USA gegen eine Tribute spielt. Hier hört man den Unterschied, und den kann man auch durch den Austausch von Hardware und PUs nicht kompensieren. Und diese Politik macht ja auch Sinn, denn sonst würden die großen Marken ja auf ihren teueren Instrumenten sitzenbleiben.
ne schöne Jrooß, Mathias
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CNC heisst nicht automatisch gute Qualität !
Ich hatte mal ne Epiphone China Paula, ein paar Wochen lang glaubte ich das Wunder,
doch dann ging sie mir auf die Nerven. Schlampig gemacht und der Sound war auf
Dauer auch mit viel Bier nicht akzeptabel.
Ist halt wie billiges Werkeug oder billige B...rin..r-Scheiss... so g´schwind
denk man hui, aber nach ner Weile liegt´s im Eck.
Gruß
Bernhard
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Hallo Leute,
Danke für die Antworten! Wie ich mir schon dachte gibts auch hier gespaltene Lager.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das meiste was aus Fernost kommt wirklich billiger Schrott ist. Aber es könnte doch auch dort irgendwo einen Produzenten geben, der wirklich gute Gitarren baut. Mit gut mein ich wirklich first quality. Die Gitarren aus dem Epiphone-Werk sind mit Sicherheit keine schlechten Teile, aber den Body aus vielen Einzelteilen zusammengepuzzelt und dann ein schönes Funier drauf gepappt...Das geht doch bestimmt noch besser. Was klar ist, ist dass die Epiphones nie so gut sein dürfen wie die Gibsons. Die machen sich ja keine Konkurenz im eigenen Haus. Aber wär es nicht möglich mit der Ausrüstung im Epiphonewerk, edlen Hölzern, die in China bestimmt auch wesentlich billiger zu bekommen sind, eine richtig feine Klampfe zu bauen?!
Das hier find ich ganz interessant. Da könnt ihr mal vergleichen:
http://www.youtube.com/watch?v=VbU1R4KDymw
http://www.youtube.com/watch?v=nFFvrHHct70
Das China-Werk sieht wesentlich unmoderner aus und va die Leute scheinen nicht ganz so viel Spas zu haben wie die im Gibson-Werk. Aber die grundlegenden Arbeiten scheinen die gleichen zu sein.
Jedenfalls glaub ich schon, dass die Chinesen, wenn sie sich etwas Mühe geben, das genausogut hinbekommen wie die Amis. Meine Gibson ist übrigens handwerklich auch nicht perfekt. Dazu gehören leichter Übergang am Hals-binding, kleiner Lunker im Kopfplatten-Inlay.Griffbrettkante und Bundierung saumässig. Warum ich sie dann gekauft hab? Sie klang, von den sieben, die ich zum Probespielen da hatte, einfach am besten. Und die anderen hatten auch alle ihre Macken. Ich hab sie dann zum Gitarrenbauer geschleppt und gleich mal neu bundieren lassen. Dachte der Gitarrenbauer hält mich für bekloppt. Der hat nur gelacht und sagte: "Das kommt öfters vor".
Gruss Casim
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Ach, da fällt mir ein ... in den 80ern hatte ich ne Aria mit 2 Humbuckern,
war so um die 800 Echtmark, die war recht gut. Hätt ich die mal besser behalten.
Die war aber wohl aus Japan.
:bier:
Gruß
Bernhard
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Meine Gibson ist übrigens handwerklich auch nicht perfekt. Dazu gehören leichter Übergang am Hals-binding, kleiner Lunker im Kopfplatten-Inlay.Griffbrettkante und Bundierung saumässig.
Der Übergang am Halsbinding ist da seitdem LPs gebaut werden und zumindest das Bundierungs"problem" ist schon seit einigen Jahren Geschichte seitdem auch in der normalen Serienfertigung PLEK Maschinen das abrichten übernommen haben. Klar gehts noch perfekter (hier hat für mich eine Framus Panthera Custom den Vogel abgeschossen, das war ein purer Haptikorgasmus) aber die miesen Zeiten sind eigentlich vorbei. Ich hab selber 8 LPs, davon zwei Epiphone und hab schon einiges anderes in der Hand gehabt, auch mehrere China Fakes und bisher kam mir noch keine Chinaplanke unter die Finger die an meine 2012er Standard oder meine Boneyard rankommen, selbst zur Epi Standard Plus is da noch Luft. Zusätzlich sei dazu gesagt dass das importieren dieser Fakes aus China als Schuß in den Ofen enden kann denn inzwischen ist der Zoll auch gewitzter geworden und der Import von Plagiaten endet dann mit Einzug und Zerstörung der Gitarre und einer Anzeige....
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Ich stimme Bluesfreak zu - obwohl ich in die letzten Jahren eher in Akustik-Bereich bewegen, ist es da dasselbe. Es gibt ganz ordentlich Gitarren aus China - Eastman, Blueridge, usw - aber in ein direkt 1:1 vergleich mit die Standard-series Vorbilder aus Pennsylvania, fehlt etwas entscheidend. Das Holz ist nicht ganz dasselbe Qualitaet, die Sauberkeit und Detail nicht ganz- wenn mann ein bestimmte Niveau erreicht hat, werden solche Sachen wichtig. Ich habe auch keine gehoert der mich richtig antut, das kann ich aber ueber vieles was nicht aus China kommt sagen, und ist ein geschmacksache
Steven
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Hallo,
das Problem ist ein ganz anderes: Man produziert in China billige Gitarren, weil man sie dort billlig produzieren kann.
Würde man dort bei einem Hersteller richtig gute Gitarren in Auftrag geben, würde dieser auch richtig gute Gitarren bauen, mitsamt 1A Holz, Tonabnhemer usw.
Diese Instrumente wären wahrscheinlich mindestens auf dem Niveau einer amerikanischen Seriengitarre, aber eben auch vom Preis her nicht mehr bei 300€ sondern vielleicht bei 1500€.
Nur: Kaufen würde die zu diesem Preis trotzdem keiner.
Die meisten Kunden würden eben doch zur "guten alten" Gibson/Fender greifen einfach nur weil eben nicht DongFeng draufsteht, egal ob die Gitarre objektiv besser ist oder nicht.
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Hallo,
zumindest das Bundierungs"problem" ist schon seit einigen Jahren Geschichte seitdem auch in der normalen Serienfertigung PLEK Maschinen das abrichten übernommen haben.
:) Komisch, meine Klampfe ist Baujahr 2011. Ich denk mal die PLEK-Maschine ist auch nur so gut wie der Bediener,der Einrichter, das Programm, die Wartung der Maschine, und das Werkzeug...und wenn dann so ein Hilfsdepp die Kanten mit der grossen Feile entgratet und dabei alles krum und rund zieht, kann da die beste CNC nichts mehr retten.
Würde man dort bei einem Hersteller richtig gute Gitarren in Auftrag geben, würde dieser auch richtig gute Gitarren bauen, mitsamt 1A Holz, Tonabnhemer usw.
Diese Instrumente wären wahrscheinlich mindestens auf dem Niveau einer amerikanischen Seriengitarre, aber eben auch vom Preis her nicht mehr bei 300€ sondern vielleicht bei 1500€.
Richtig, 300€ würde sicher nicht mehr reichen. Aber sie müsste immer noch bei weitem billiger sein als ein gleichwertiges Teil aus USA. Schau doch mal wieviel Probleme Gibson schon mit Holzbeschaffung hatte. Da gabs sogar diese "Government-Serie", zu Ehren der Regierung, die das ganze Holz beschlagnahmt hatte. Klingt jetzt sicher assi, aber ich glaub nicht dass es die Chinesen interessiert wo das Holz herkommt. Oder schau doch mal was ein chinesischer Arbeiter verdient, im Vergleich zu einem amerikanischen. Da liegen wohl Welten dazwischen. Die Werkshallen, Maschinen und der Arbeiterschutz werden auch nicht so modern sein (Wenn überhaupt vorhanden), wie im Gibsonwerk. Zuletzt hast du auch noch Verwaltung und Vertrieb als nicht unerheblichen Kostenpunkt. Das muss ja alles mit dem Produkt erwirtschaftet werden.
Rein Kostenmässig haben da die Chinesen die Nase klar vorn, egal was auf der Kopfplatte steht ;)
Gruss Casim
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Das Problem mit den Chinagitarren ist eher der angestrebte Verkaufspreis. Sicherlich können die auch hervorragende Instrumente produzieren, wenn ich da z.B. an die aktuelle Modellpalette von Lâg denke, die in China produziert wird. Aber die sind auch nicht gerade spottbillig. Wenn man da mal so eine Roxanne oder Imperator der Oberklasse in die Hand nimmt, wird man keinen nennenswerte Unterschied zu einer amerikanischen PRS feststellen.
Wenn ich mir bei ---- für 89€ nen Paula-Plagiat kaufe, bin ich selber Schuld und darf mich über gar nix wundern. An solchem Zeug ist nix mehr zu retten, weil man nicht einmal davon ausgehen kann, daß da irgendwas in der Produktbeschreibung auch der Realität entspricht.
Ganz besonders die bewussten Produktfälschungen. Wenn ich mir am Strand für 30€ ne "echte" Rolex kaufe, brauche ich mich auch nicht zu wundern, daß da das allerbilligste und vielleicht sogar gesundheitsschädliches Material verarbeitet wurde. In der 250€-Klasse aufwärts kann man sicherlich auch schon brauchbares made in China erwarten... unabhängig davon kommen eigentlich ALLE preisgünstigen Markeninstrumente, ob da nun Yamaha, Ibanez, Aria oder aber auch Epiphone etc. draufsteht, aus China oder (noch schlimmer) Vietnam, wenn der Hersteller noch mehr sparen will.
Bei den chinesischen Firmen hängt es immer stark davon ab, was da für Fachleute in der Firma sind.
Schlimm wirds da nur, wenn irgendeine Möbelfirma ihre Fräsen auslasten will und mal eben ein paar Gitarren kopiert. Solchen Läden ist es dann auch scheissegal, wenn da irgendein rumliegendes Holz benutzt wird und ob das auch entsprechend abgelagert ist.
Oder das Zwischending wie z.B. die Firma OLP.
An sich gutes Holz, gute CNC-Teile, ordentliche Hardwareteile und Pickups und dann das ganze beim Zusammenbau total verhunzt (war bei meiner damaligen OLP MM4 so). Der Hals war nahezu unspielbar, weil riesige Lacknasen der unglaublich dicken Polyesterlackierung einen korrekten Sitz des Hals wirksam verhinderten. Zudem war das Innere des Instrumentes noch voll Schleifstaub, was das schnelle Kratzen von Potis und 5-Wegeschalter erklärte.
Und die OLP hatte damals einen Strassenpreis von knapp 300€...
Gruß
Stefan
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Hi
Unter diesem Link kann man sehen wie die Hälse bei Gibson eingepasst werden.wobei man da nicht von einer Passung reden kann.Unten schön halbrund,damit die Maschine den Hals fürs einleimen einfacher ausrichten kann.
http://www.historiclespauls.com/lpfaq.pdf
Gruß Michael
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Unter diesem Link kann man sehen wie die Hälse bei Gibson eingepasst werden.wobei man da nicht von einer Passung reden kann.Unten schön halbrund,damit die Maschine den Hals fürs einleimen einfacher ausrichten kann
Dieses Pamphlet taucht seit ein paar Jahren immer wieder auf, den Rocker Joint hat G schon vor einigen Jahren abgeschafft, das Bild mit dem Querschnitt durch die Hälse ist im übrigen >10 Jahre alt. Wen es wirklich interessiert wie es bei G zugeht dem lege ich den Reisebericht von Hoss und Lonestar aus dem MB ans Herz: http://www.musiker-board.de/gibson-e-git/482929-mb-user-den-usa-hoss-lonestar-besuchen-gibson-werk.html
Achja, das ausrichten des Halses wird manuell gemacht, nicht maschinell...
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Dieses Pamphlet taucht seit ein paar Jahren immer wieder auf, den Rocker Joint hat G schon vor einigen Jahren abgeschafft, das Bild mit dem Querschnitt durch die Hälse ist im übrigen >10 Jahre alt. Wen es wirklich interessiert wie es bei G zugeht dem lege ich den Reisebericht von Hoss und Lonestar aus dem MB ans Herz: http://www.musiker-board.de/gibson-e-git/482929-mb-user-den-usa-hoss-lonestar-besuchen-gibson-werk.html
Achja, das ausrichten des Halses wird manuell gemacht, nicht maschinell...
Hi
Selbst wenn das Bild älter als 10 Jahre ist sieht diese Art von Halspassung ziemlich stümperhaft aus.Auch vor 10 Jahren war man schon in der Lage so genau zu fräsen das man keine "Wippe" brauchte um den Hals auszurichten.Für das viele Geld das für eine Gibson verlangt wird kann ich schon absolute Präzision erwarten.
Gruß Michael
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Hallo,
Danke für die beiden Links. Ich finde beide sehr interessant. Das zeigt doch mal wieder dass alle nur mit Wasser kochen. Aber leider auch, dass zur gunsten einer rationellen Fertigungen immer wieder mal Änderungen gemacht werden, die nicht immer gut fürs eigentliche Produkt sind.
Nachdem ich das mit dem Rocker Joint gelesen hatte, nahm ich meine Gibson in die Hand und war erstmal etwas "beleidigt" mit ihr. Gut, dass das nicht mehr für sie zutrifft.
Allein das Wissen über so eine Pfusch-Konstruktion hätte mich ganz schön genervt.
Danke, Bluesfreak, für die Entwarnung!
Gruss Casim
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Allein das Wissen über so eine Pfusch-Konstruktion hätte mich ganz schön genervt.
Hi Casim,
früher war nicht alles besser und gewisse Dinge sind heute sicher besser konstruiert als früher. Solange dir die Gitarre passt (liegt gut in der Hand, hört sich gut an, gutes Ausklingen der Saite, sauber verarbeitet) kann dir doch der Rest eigentlich egal sein - oder schaust du bei einem Auto auch, ob der Schaumstoff unter den Rücksitzen perfekt verklebt ist? Natürlich nicht, wieso nicht? Weil sie den Zweck erfüllen und das tut die Gitarre auch. Und stell dir vor, die bei Fender die pfuschen noch mehr und verschrauben die Hälse :o
Nicht zu vergessen ist übrigens auch, dass der Konsument immer nach dem günstigen/billigen strebt - wenn man die Preisentwicklung bei Gibson oder auch C.F. Martin anschaut => da gibts heute sehr günstige Gitarren, die gabs früher (vor einigen Jahren) nicht. Dass bei so einem Instrument halt vieles auf Produktionsstrassen optimiert wird oder alternative Wege gesucht werden (siehe Stratabound-Hals der CF Martins) sollte grundsätzlich klar sein - wenn man Top Qualität will, muss man auch bereit sein, dafür zu bezahlen und da fährt man wohl mit einer Custom Shop (ev. auch beim Instrumentenbauer des Vertrauens und nicht bei den grossen Firmen) besser.
In meinen Augen alles halb so wild :-)
viele Grüsse,
Daniel
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Für das viele Geld das für eine Gibson verlangt wird kann ich schon absolute Präzision erwarten.
Warum die Aufregung? Es zwingt Dich keiner eine zu kaufen und wenn Dir die Ausführung der Konstruktion nicht zusagt dann kauf Dir doch einfach was anderes! Wie gesagt, seit 2009 wurden die Halsbefestigungen geändert (bei der Standard schon 2008, da war kein Mortise&Tenon drin sondern das sog. Keyholfe bzw Bone) und bei den HC bzw CS Modellen war das alles eh nie der Fall. Auch bei den ES Modellen wurde der schmale Tenon (der unter Norlin(!) eingeführt wurde) durch das alte, massivere Konstrukt ersetzt... also, warum die Aufregung??
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Hallo Bluesfreak,
ah...mortise & tenon...da klingelt was. Ich mein das stand bei meiner irgendwo unter den Specs. weisst du vielleicht wo man mehr über die verschiedenen Konstruktionen lesen kann? Find das Thema sehr interessant.
Gruss Casim
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Servus,
Mortise & Tenon = Zapfenverbindung, KEIN Schwalbenschwanz (das Dovetail heißen würde). Is nix aufregendes, sowas wird seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar Jahrtausenden verbaut. In Wikipedia finden sich dazu passende Einträge...
Die Standard Serie hatte von 2008 eine besondere Art der Verbindung, allerdings ist man seit Einführung der Standard 2013 wieder auf den sog. Transitional Tenon zurückgegangen, vermutl. war die 08er Verbindung zu arbeitsintensiv ODER die entsprechenden Maschine hat das Flooding 2010 nicht überlebt...
2008 Standard Neck:
(http://images.miretail.com/products/optionLarge/Gibson/DV016_Jpg_Large_519337_neck_joint_1.jpg)
Transitional (das in der Mitte)
(http://latesixtieslespauls.com/images/tenons%20lpf.jpeg.jpg)
Perfekt sind alle 3 nicht aber das ist nun mal das Zugeständnis an eine industrielle Fertigung. Wer's besser haben will muss halt zum Gitarrenbauer gehen und sich was auf die Finger schneidern lassen, kostet halt dann auch. Ein befreundeter GB baut exzellente LP artige Gitarren aber die fangen halt in der Grundausstattung schon bei 3.5k€ an, etwas Sonderwünsche dazu und man kratzt an den 5k. Dafür sind die Dinger leicht (meist um die 3.5-3.8kg) und nach den Specs des Kunden gefertigt..
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Hallo Bluesfreak,
Danke für die Infos.
Auf der Gibson Homepage steht bei verschiedenen Modellen immer nur Mortise & Tenon oder überhaupt nichts, aber nie genau was sie da gebaut haben. Der Unterschied von der "normalen" Halsverbindung zum "long neck tenon" ist ja garnicht so gewaltig wie ich dachte. Die "Short"-Konstruktion find ich nach wie vor schauderhaft.
Sicher geht es besser, wenn man eben keine Rücksicht auf rationelle Serienfertigung nehmen muss. Vorstellbar wär sicher auch ein durchgehender Hals als Nonplusultra.
Ich denke auch, dass man bei einem guten Gitarrenbauer fürs gleiche Geld eine bessere Gitarre bekommt als im Gibson CS. Wer ist denn dein Gitarrenbauer? Hat er eine HP?
Gruss Casim