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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Achtpanther am 29.05.2013 14:42

Titel: one tube reverb
Beitrag von: Achtpanther am 29.05.2013 14:42
Moinmoin

Ich bin ja nicht der erste, der sich hier mit dem Thema beschäftig - aber da ich auch nach längerem Suchen keinen wirklich kompletten Plan gefunden habe , hier mal ein Versuch ...

Wer schön, wenn die Experten die sowas schon im Einsatz haben mal drübersehen könnten - ich bitte ausdrücklich um Kritik und gute Ratschläge! Gerne auch zur Erdung der Hallspirale, dem Hallspiraltyp, der Sinnhaftigkeit von R1 und zu optionalen Kondensatoren ;-)

PS: gibt es schon Erfahrungen, wie sich die 12DW7 in dieser Schaltung macht?

in banger Erwartung

Achtpanther
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: silverface am 29.05.2013 16:48
Hi Panther,

dein entwurf lehnt sich ja an bekannte Vorbilder an. Hier ein paar Anregungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

R3 könnte einen Bypass mit etlichen pf vertragen (Anfangswert ~100). Siehe die 3M3/10p Kombination beim großen F. Ist aber Geschmackssache. Je nach Ausgangsimpedanz der vorgelagerten Stufe und Lastimpedanz der folgenden könnte das Hallsignal über die 220k rückkoppeln, d.h. bei Bedarf R3 erhöhen.

R1 soll wohl die Belastung der armen Triode verringern? Frisst aber auch die halbe Leistung weg. Vielleicht reicht die verbleibende, um die Spirale ausreichend anzutreiben, vielleicht auch nicht. Es gibt Ausführungen ohne diesen Widerstand, wie sie klingen weiß ich nicht. Die 12DW7 mit einem stärkeren System scheint hier besser geeignet. Als Alternative könnte ich mir auch eine EL86 vorstellen.

Zu deiner Hallspirale finde ich gerade keine Daten, vermute aber, dass beide Cinchbuchsen mit dem Gehäuse verbunden sind. Ich würde - wie gezeichnet - die Ausgangsseite mit Masse verbinden, dann ergibt sich der Rest.

Grüße
Gernot
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: Achtpanther am 29.05.2013 20:43
tja Gernot, in genau diese Richtung geht meine Unsicherheit ...

Der Amp ist recht höhenreich, deshalb habe ich R3 erstmal nicht mit nem Kondensator überbrückt ... Fender nimmt an dieser Stelle wohl 2 M - das wiederum wird als zu pessimistisch eingeschätzt  ;)

Diesen ominösen R1 benützt eigentlich nur Mesa ... aus dem Bauch heraus ist der wohl entbehrlich - in eigentlich allen Reverbschaltungen mit 2 Trioden gibt es den nicht ...

Dann eben die Frage, welche Spirale ... ist es eventuel günstig, eine mit nur 2 Federn zu nehmen (auch wenn die in richtigen Hallstufen mehr nach Plastik klingen...), weil der Antrieb ja schwächer ist und sie das kleinere Übel darstellen?

Fragen über Fragen ...

Achtpanther
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: Vix Noelopan am 1.06.2013 13:59
Hallo,

die ECC 83 ist eine denkbar schlechte Treiberröhre für eine Federhalleinheit, weil sie schlicht zu wenig Leistung liefert - und das vorliegende Design schluckt von diesem Bisschen auch noch die Hälfte, wie bereits geschrieben. Fender benutzt bekanntlich die Systeme einer ECC 81 in Parallelschaltung. Andere Vorbilder wie z.B. OrganMate oder Fisher führen die 7247/12DW7, heute durch die ECC 832 von J/J ersetzbar, mit der ECC 82-Triode als Treiber, was ich als wesentlich besser als Deine Schaltung einschätze. Google mal danach!

Beste Grüße
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: Achtpanther am 1.06.2013 14:13
Danke für die Hinweise ... werde also R1 weglassen (wird eh nur bei Mesa verwendet  ;D ) und testweise mal eine 12DW7 versuchen - die Pins 1, 2 & 3 sind ja bei der 12DW7 mit dem 12AU7-Teil belegt.

schönes Wochenende, Achtpanther
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: El Martin am 2.06.2013 15:23
Hi!

Bei nem kompletten Neuentwurf könnte man auch mit ECL82 was machen.

Eine Triode zum Aufholen und ne Pentode, wenn von irgendwoher der Pegel kommt. Damit geht richtig Leistung in den ReverbTank.

Ciao
Martin
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: Achtpanther am 2.06.2013 16:58
Leider ist der Netztrafo nicht so üppig ... mehr als eine zusätzliche Vorstuferöhre wär übermütig  ;D

Soll aber auch kein Surf-Hall werden, ich probiere es einfach mal aus



Einen schönen Restsonntag ohne Überschwemmungen noch!
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: Achtpanther am 6.07.2013 19:22
Eine einfache Tür wurde sehr glücklich gemacht ...

Für meine Zwecke reicht dieses "Ein-Röhren-Reverb" völlig aus. Mit aufgedrehtem Reverb-Regler surft es nahezu ;-)

Mit 12DW7 und diesem 9AB2-Halltank weit mehr als eine Notlösung.

Achtpanther
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: Holzdruide am 6.07.2013 19:44
Hallo

Danke für den netten Bericht  ;D   :topjob:
das spart weiteres grübeln  ;)

Gruß Franz
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: Achtpanther am 6.07.2013 20:32
Nun, du wirst hoffentlich auch berichten ...  ;)

Ich habe mal testhalber an beiden Kathoden rote LEDs angebracht (iss natürlich Ketzerei - igitt Sand! aber wozu braucht es an dieser Stelle Widerstände & Kondensatoren)... klingt eher besser, dabei zwei Bauteile weniger. Goil!

Achtpanther
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: Achtpanther am 12.07.2013 18:18
Kleines Update:

nachdem ich verschiedene Vorstufenröhren ausprobiert haben, bin ich bei der JJ ECC803 als Treiberröhre gelandet ... hallt interessanterweise viel schöner als mit der 12DW7  :o

Achtpanther
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: mredge am 12.12.2014 10:09
Hi,
die ECC803 sowohl als Treiber als auch für die zweite Verstärkerstufe? Und, wie hast du die LEDs (welche?) geschaltet? Als Ersatz für Rk und Ck?
Viele Grüße, Jörg
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: Achtpanther am 12.12.2014 19:10
Genau, beide Systeme der JJ ECC803 ... hatte eigentlich gedacht, eine 12DW7 würde besser funktionieren, so sagt auch die Theorie ;D

Wie gesagt, "große" rote LEDs ersetzen die Widerstand/Kondensator-Kombination an den Kathoden (wenn sie leuchten, sind sie richtig herum) ... iss aber kein soo großer Unterschied im Klang - da mein Aufbau ziemlich eng ist, finde ich vor allem den Platzgewinn nett.

Achtpanther
 
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: Germy am 14.12.2014 08:05
Hi!

Bei nem kompletten Neuentwurf könnte man auch mit ECL82 was machen.

Eine Triode zum Aufholen und ne Pentode, wenn von irgendwoher der Pegel kommt. Damit geht richtig Leistung in den ReverbTank.

Ciao
Martin

Moin,

hat jemand noch ein paar Reverb-Schaltungen mit ECL Röhren? Habe noch so viele davon liegen und das würde ja bei dieser Anwendung absolut Sinn machen.

Gruß Germy
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: Günthergünther am 5.01.2015 08:12
Hallo,

Betriebsdaten für die ECL82 als Endröhre stehen im Datenblatt, die kleine Triode hat eine Leerlaufverstärkung von etwa 70, es wäre also kein Problem, denke ich.

Grüße, Thomas
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: Gitarrenkalle am 5.01.2015 17:37
Hallo zusammen...

Ich bin im Moment auch gerade auf dieser Baustelle unterwegs. Die Version mit der 12DW7 ist für mich sehr ok. Die ganze Sache hat auch genügend Power, um selbst bei so relativ kleinem R3 locker mithalten zu können (Fender verwendet ja an dieser Stelle bis zu 3,3 M). Bei 1M log am Ausgang entsteht aber nur ein kleiner Regelweg, um den Hall vernünftig beimischen zu können. Ich bin jetzt bei 100K log gelandet (100k von C3 gegen Masse), mit dem Schleifer und 1M wieder in den Signalweg (R3) zurück. C3 auf 3,3 nF verkleinert.

Aber wie gesagt, es ist noch Baustelle. Und die Version mit einer ECC803 werde ich auch noch mal versuchen.


Gruss...
Kalle
Titel: Re: one tube reverb
Beitrag von: pit am 10.01.2015 16:43
Hier mein ECL84 Reverb. Mit dem richtigen Reverb Tank klingt das nicht Surf aber sehr akzeptabel – ganz ohne Übertrager.