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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: RoehrenJeans am 17.11.2013 17:44

Titel: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 17.11.2013 17:44
Hallo beisammen,
nachdem der alte Oskar bei meinem letzten Projekt den Heldentod gestorben ist, habe mir heute ein neues Oszi aus der eBucht gefischt…
Höchste Zeit also mir Gedanken über mein nächstes Bastel-Projekt zu machen.
Ich musste nicht lange überlegen, denn bald ist ja wieder Sommer … :urlaub:
Und damit ich im Urlaub noch mehr Spaß habe, möchte ich mein kleines feuerrotes Spielmobil (=Urlaubsamp)
um einen Reverb erweitern.
(http://temp.aussensaiter.images.ernsperger.com/amp/newProject.jpg)

Hier habe ich auch einen Schaltplan gefunden:
http://www.peel.dk/Dynacord/pdf/DA16V%20(004-20.000A)%20(Rev.%20C)%20(1962).pdf (http://www.peel.dk/Dynacord/pdf/DA16V%20(004-20.000A)%20(Rev.%20C)%20(1962).pdf)

Dem Amp habe ich vor einiger Zeit schonmal komplett neue Filter- und Koppel-Cs verpasst und der Amp macht Spaß… vielleicht bekommt er auch noch einen anderen Speaker - mal sehen.
Ich spiele eigentlich immer über den TA1 (Git) Channel und nun überlege ich wie ich da am besten vorgehe.
Ich möchte den Amp nicht komplett zerbasteln, d.h. die Sache sollte ohne großes Drama auch wieder rückgängig gemacht werden können.
Platz für einen kleinen Reverbtank habe ich oben im Gehäuse gefunden und diese Accutronics Dinger gibts ja auch mit "oben offen".
Nun die Frage: Soll ich irgendwo eine separate ECC83 hinsetzen, wenn ja bringt der Trafo ausreichend Heiz-Strom für eine weitere Röhre oder soll ich da mal lieber aufpassen ?
Ich könnte natürlich auch die Röhre des Vibrators oder des zweiten bzw. des Mic Channels zweckentfremden…
Benötige ich hierzu unbedingt einen Hallübertrager oder kennt jemand eine Schaltung die ohne auskommt und trotzdem auf Röhren basiert ?
Any ideas hierzu, sonstige Tipps, Stolperfallen  ?

Gruß Toni


Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 7.02.2014 19:44
Hallo beisammen,
mittlerweile ist einige Zeit vergangen aber nun habe ich mich endlich aufgerafft…
Ich möchte nun meinen Plan in die Tat umsetzen und meinem alten Dynacord Amp einen Reverb spendieren.
Ein paar Tage bin ich schon am Werkeln, aber nun hänge ich etwas fest.

Hier findet ihr einen Schaltplan des Amps:
http://www.peel.dk/Dynacord/pdf/DA16V%20(004-20.000A)%20(Rev.%20C)%20(1962).pdf

Da ich nicht weiß, was der Netztrafo des Amps an Reserven hat und ich diesen nicht überlasten möchte, habe ich bei TT einen kleinen Trafo gekauft und mir ein unabhängiges kleines Netzteil für nen Revernb gebaut, … 250V und ausreichend Strom um eine ECC81 und ECC82 zu heizen.
 
Die Reverbeinheit habe ich mittlerweile zusammengebaut (ala Fender) und ich habe auch bereits ein "vernünftiges" Reverbsignal aus dem Reverbtank und dem Aufholverstärker bekommen. Dieses möchte ich über die Buchse EC Pin 1 des Amps zurückspeisen, getestet, geht, soweit so gut.
Leider habe ich aber ein Problem die Reverbeinheit mit einem brauchbaren Eingangssignal zu füttern  :'(

Mein Plan war das Signal nach der zweiten Treiberstufe an Röhre 4 vor oder nach dem 100nF Koppel-C mit Hilfe eines weiteren Koppel-Cs abzugreifen.
Dieses Signal geht dann über einen 1MOhm auf Masse und auf die Pins 2/7 einer parallel geschalteten ECC81, die als Treiber meinen Übertrager anpusten soll.

Im Prinzip funktioniert das auch, allerdings beginnt das Originalsignal ganz widerlich hochfrequent zu zerren, sobald ich mit meinem Koppel-C um die Ecke komme…
Vielleicht hat jemand von Euch Lust mir hier etwas unter die Arme zu greifen.
Hat jemand eine Idee was ich hier falsch mache ?

Alternativ habe ich versucht das eigentlich dafür vorgesehene Signal an Pin 3 besagter EC Buchse abzugreifen, allerdings fange ich mir an dieser Ecke einen gemeinen Brumm ein, ausserdem ist mir der Pegel zu klein und ich müsste dieses nochmal verstärken.

Ich bin für jede Hilfe sehr dankbar.
Viele Grüße
Toni
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: cca88 am 8.02.2014 11:52
Toni,

rückst Du da mit der Bohrmaschine an?


Mir läuft es eiskalt den Rücken runter, bei dem Gedanken... Bei so einem alten Schätzchen

Jochen
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 8.02.2014 13:49
Hallo Jochen,

Zitat
rückst Du da mit der Bohrmaschine an?
Mir läuft es eiskalt den Rücken runter, bei dem Gedanken... Bei so einem alten Schätzchen

Keine Sorge, mir ist auch sehr daran gelegen, den Amp nicht zu "zerbasteln".
Ich habe nicht vor da irgendwelche Löcher zu bohren. Und eben weil ich dem Amp nicht "weh tun möchte" habe ich mich ja entschlossen, den Reverb komplett separat aufzubauen und nicht (wie ich kurz überlegt habe), die Röhren von z.B. dem Vibrato hierfür zu "vergewaltigen".
Meine kleine Schaltung und der Reverbtank passen genau oben in das Gehäuse. Befestigt wird das ganze mit 3 kleinen Holzschrauben - d.h. komplett reversibel.
Den Poti für den Reverb habe ich in das Loch gebaut in dem normalerweise eine Bananenbuchse (GND) montiert ist, die ich nicht brauche. Damit besagte Buchse im Laufe der Zeit nicht verschütt geht, habe ich diese mit einem Kabelbinder intern irgendwo fixiert.
Ich hoffe dir wird nun wieder etwas wärmer am Rücken ;-)

(http://www.matzengehren.de/amp.jpg)

(http://www.matzengehren.de/amp2.jpg)

Liebe Grüße,
Toni (der immer noch mit einem verzerrten Signal kämpft)
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: cca88 am 8.02.2014 13:53
Hallo Jochen,

Keine Sorge, mir ist auch sehr daran gelegen, den Amp nicht zu "zerbasteln".
Ich habe nicht vor da irgendwelche Löcher zu bohren. Und eben weil ich dem Amp nicht "weh tun möchte" habe ich mich ja entschlossen, den Reverb komplett separat aufzubauen und nicht (wie ich kurz überlegt habe), die Röhren von z.B. dem Vibrato hierfür zu "vergewaltigen".
Meine kleine Schaltung und der Reverbtank passen genau oben in das Gehäuse. Befestigt wird das ganze mit 3 kleinen Holzschrauben - d.h. komplett reversibel.
Den Poti für den Reverb habe ich in das Loch gebaut in dem normalerweise eine Bananenbuchse (GND) montiert ist, die ich nicht brauche. Damit besagte Buchse im Laufe der Zeit nicht verschütt geht, habe ich diese mit einem Kabelbinder intern irgendwo fixiert.
Ich hoffe dir wird nun wieder etwas wärmer am Rücken ;-)

(http://www.matzengehren.de/amp.jpg)

(http://www.matzengehren.de/amp2.jpg)

Liebe Grüße,
Toni (der immer noch mit einem verzerrten Signal kämpft)

...mit Ausnahme der offenen Anschlüsse an dem Printtrafo entspanne ich mich wieder etwas...

Sieht das Signal in etwa so aus?

Grüße

Jochen


Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 8.02.2014 14:06
Hi Jochen,

Zitat
…mit Ausnahme der offenen Anschlüsse an dem Printtrafo entspanne ich mich wieder etwas...
Zugegeben, einen Schönheitspreis erwarte ich nicht, … aber zumindest die Anschlüsse am Trafo die Netzspannung führen sind abgeschrumpft. Der Rest der Schaltung, - tja da liegt ohnehin alles offen.

Zitat
Sieht das Signal in etwa so aus?
Gute Frage, - ehrlich gesagt ich weiß es (noch) nicht. Ich hatte ne Weile meinen alten PC als "Signalgenerator" verwendet, allerdings steht der auf meiner Werkbank und macht EMV-Dreck, und mir ging der Sinus nach kurzer Zeit dermaßen auf den Keks, dass ich nun auf meinen Looper umgestiegen bin in den ich ein paar Takte Gitarre geklimpert habe.

Ich denke ich gehe jetzt mal wieder in den Keller und versuche ein Bild auf den Oskar zu bekommen.
Gruß
Toni
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 8.02.2014 14:55
Hi Jochen,

so, bin nun auch im Keller online ...

Zitat
Sieht das Signal in etwa so aus?
Ne, aber anbei ein Bildchen wie das bei mir aussieht.
Habe eben bemerkt, dass das SIgnal auch nur dann Rückwirkend versaut wird wenn die ECC81 steckt..
Any ideas ?
Gruß
Toni
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: cca88 am 8.02.2014 15:11
Hi Jochen,

so, bin nun auch im Keller online ...
Ne, aber anbei ein Bildchen wie das bei mir aussieht.
Habe eben bemerkt, dass das SIgnal auch nur dann Rückwirkend versaut wird wenn die ECC81 steckt..
Any ideas ?
Gruß
Toni


"Habe eben bemerkt, dass das SIgnal auch nur dann Rückwirkend versaut wird wenn die ECC81 steckt.." ...und auch die Hallspirale angeschlossen ist.... Gell?

willkommen bei einem bekannten Problem mit dem "Fender-Hall"...

Lies mal die letzten Threads darüber... Und probier mal die ECC82 anstatt der ECC81 als Treiber...

Grüße

Jochen
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 8.02.2014 15:29
D A A A N K E !!!    :topjob:
Jetzt funktionierts !

OK, der Hall klingt noch etwas suboptimal ... ;-)
Ich hatte nur einen 1nF zum Auskoppeln, ich muss da wohl noch etwas Hochpass basteln, damit weniger Bass in den Hallzweig läuft, aber das ist ein anderes Thema.

Wenn ich hier nicht so hohe Spannungen am Start hätte, würde ich mir jetzt ein Bier aufmachen ;-)
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 8.02.2014 16:48
Hallo,
kaum ist das eine Problem behoben, schon kommt die nächste "Herausforderung" ;-)
Abgesehen vom generellen Frequenzgang des Reverbsignals fange ich mir auf dem Rückweg einen gemeinen Brumm ein.
Ich habe mir den Rückweg eben mal etwas näher angesehen, da ich dachte dass ich irgendwo eine Brummschleife gebaut habe … aber ne, es ist soweit eigentlich alles sauber.
Der Brumm kommt erst durch den Aufholverstärker, vermutlich resultierend aus der Restwelligkeit 1Vss meiner B+ (270V). Daraus wird wohl ein Brumm mit 100mVss vor dem Auskoppel-C, tja und der nervt natürlich etwas.
Soll ich hier einen Hochpass im Rückweg dranbasteln ?
Kennt ihr einen Trick wie ich die B+ sauber bekomme ?

Gruß
Toni
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: cca88 am 8.02.2014 17:12
Hallo,
kaum ist das eine Problem behoben, schon kommt die nächste "Herausforderung" ;-)
Abgesehen vom generellen Frequenzgang des Reverbsignals fange ich mir auf dem Rückweg einen gemeinen Brumm ein.
Ich habe mir den Rückweg eben mal etwas näher angesehen, da ich dachte dass ich irgendwo eine Brummschleife gebaut habe … aber ne, es ist soweit eigentlich alles sauber.
Der Brumm kommt erst durch den Aufholverstärker, vermutlich resultierend aus der Restwelligkeit 1Vss meiner B+ (270V). Daraus wird wohl ein Brumm mit 100mVss vor dem Auskoppel-C, tja und der nervt natürlich etwas.
Soll ich hier einen Hochpass im Rückweg dranbasteln ?
Kennt ihr einen Trick wie ich die B+ sauber bekomme ?

Gruß
Toni

Hallo Toni,

Hallspirale angestöpselt, oder nicht?
return kurzgeschlossen auf Masse?

Grüße

Jochen

Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 8.02.2014 17:45
Hallo Jochen,

Zitat
Hallspirale angestöpselt, oder nicht?
Alles komplett angeschlossen und signalmäßig OK bis zum Eingang des Aufholverstärkers.

Zitat
return kurzgeschlossen auf Masse?
Habe den Widerling der normalerweise gegen GND geht eben testweise kurzgeschlossen, d.h. das Signal auf Masse gezogen - der Brumm bleibt.
Auf dem Oskar ist übrigens oben der Ripple von B+ und unten das Signal vor dem Koppel-C des Ausgangs zu sehen.
Als Aufholverstärker habe ich im Moment eine 12AX7, denn die ECC82 muss ja jetzt den Übertrager treiben ;-).
An der Röhre hängen 220k gegen Masse am Eingang und 1k und 22uF an der Kathode. Gegen die 270V hängt ein 100k Widerling mit einem 1u Koppel-C in Richtung Amp-Return.

Any ideas ?
Gruß und Danke schonmal für deine Hilfe
Toni
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: cca88 am 8.02.2014 19:29
Hallo Jochen,
Alles komplett angeschlossen und signalmäßig OK bis zum Eingang des Aufholverstärkers.
Habe den Widerling der normalerweise gegen GND geht eben testweise kurzgeschlossen, d.h. das Signal auf Masse gezogen - der Brumm bleibt.
Auf dem Oskar ist übrigens oben der Ripple von B+ und unten das Signal vor dem Koppel-C des Ausgangs zu sehen.
Als Aufholverstärker habe ich im Moment eine 12AX7, denn die ECC82 muss ja jetzt den Übertrager treiben ;-).
An der Röhre hängen 220k gegen Masse am Eingang und 1k und 22uF an der Kathode. Gegen die 270V hängt ein 100k Widerling mit einem 1u Koppel-C in Richtung Amp-Return.

Any ideas ?
Gruß und Danke schonmal für deine Hilfe
Toni

Siebelko?
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 8.02.2014 23:18
Hi,

Zitat
Siebelko?

hm ?
Ja schon, ich habe aktuell 45uF hinter dem Gleichrichter.
Was genau meinst du ?
Denkst du ich soll mir über einen Serienwiderstand nochmal eine zweite B+ z.B. 250V für den Aufholverstärker rausteilen und mit einem weiteren Siebelko puffern oder wie ?

Gruß
Toni
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 9.02.2014 09:16
Moin Jochen,

Zitat
Siebelko?

Danke für das Stichwort. Habe ne Nacht drüber geschlafen und eben eine zweite Siebstufe an das "Netzteil" eingebaut nun ist Ruhe im Karton.
So, jetzt "nur" noch etwas Hochpass vor den Reverbtreiber und dann bin ich happy !

Dank Dir nochmals für deine Hilfe, auf die Idee anstelle der ECC81 eine ECC82 zu verwenden wäre ich nie gekommen. OK, eine Woche Fehler suchen hat mir als Newbie auch nicht geschadet ;-)
Zwischendurch habe ich auch mal versucht die Reverbeinheit mit einer Spannungsverdopplerschaltung zu speisen da ich dachte die B+ ist zu gering…

Ich wünsche dir/euch einen schönen Sonntag.
Gruß
Toni

P.S.  Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, aber wenn der Amp wieder zusammengebaut ist sieht mein Urlaubsbesteck so aus:
(http://temp.aussensaiter.images.ernsperger.com/2014/urlaub.jpg)
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: cca88 am 9.02.2014 10:02
Moin Jochen,

Danke für das Stichwort. Habe ne Nacht drüber geschlafen und eben eine zweite Siebstufe an das "Netzteil" eingebaut nun ist Ruhe im Karton.
So, jetzt "nur" noch etwas Hochpass vor den Reverbtreiber und dann bin ich happy !

Dank Dir nochmals für deine Hilfe, auf die Idee anstelle der ECC81 eine ECC82 zu verwenden wäre ich nie gekommen. OK, eine Woche Fehler suchen hat mir als Newbie auch nicht geschadet ;-)
Zwischendurch habe ich auch mal versucht die Reverbeinheit mit einer Spannungsverdopplerschaltung zu speisen da ich dachte die B+ ist zu gering…

Ich wünsche dir/euch einen schönen Sonntag.
Gruß
Toni

P.S.  Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, aber wenn der Amp wieder zusammengebaut ist sieht mein Urlaubsbesteck so aus:
(http://temp.aussensaiter.images.ernsperger.com/2014/urlaub.jpg)

das ist aber ein schönes Paar.


Freut mich, daß alles geklappt hat.

Grüße

Jochen
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 14.02.2014 18:21
Hallo beisammen, hallo Jochen,
ich melde mich nochmal zurück …

Was soll ich sagen, der Reverb funktioniert und als "Röhren-Newbie" bin ich daher auch erstmal happy…
Die Freude wird allerdings ein klein wenig getrübt, denn der Reverb klingt (noch) nicht so richtig nach luftigem 7ender Hall sondern eher ein bisschen nach einer mit Moos bewachsenen Höhle…
Hier hab ich einen kurzen Schnipsel zum Reinhören (Zoom H1 ca. 30cm vorm Amp und Amp relativ leise):  www.matzengehren.de/reverb.mp3 (http://www.matzengehren.de/reverb.mp3)

Ich denke ich muss da nochmal ran …

Gruß
Toni

 
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V (Auf der Suche nach den Höhen)
Beitrag von: RoehrenJeans am 15.02.2014 10:21
Guten Morgen,
Nach dem Motto: "Morgenstund hat Gold im Mund" habe ich mich eben aufgerafft die Ursache für den "muffeligen" Reverb zu suchen.
Ich habe testweise einfach mal meine Strat an den Aux-In Eingang angeschlossen, über den ich intern auch den Reverb zurückgeführt habe - einfach mal um zu kucken was da so passiert.
Ergebnis: Die Strat muffelt und zwar ordentlich, - kein Wunder also wenn der Reverb auch herummuffelt.

Nun habe ich einen Blick in den Schaltpan geworfen
http://www.peel.dk/Dynacord/pdf/DA16V%20(004-20.000A)%20(Rev.%20C)%20(1962).pdf
Ich spreche von der DIN-Buchse EC Pin1.
Wenn ich den Schaltplan recht verstehe, wird das Reverbsignal nach dem ToneStack dem Summensignal der Eingänge überlagert und dann gehts weiter in Richtung Endstufe ….
OK, nun hängen am Gitter von Röhre 6 aber auch noch zwei Co's mit jeweils 470p gegen Masse. Wenn ich jetzt nicht komplett neben der Spur laufe, ergibt das doch in Verbindung mit dem Serienwiderstand 220k an Pin1 der Buchse einen Tiefpass mit einer jämmerlich niedrigen Grenzfrequenz oder ? Wenn ja, dann verwundert es mich nicht wenn die Höhen flöten gehen.
Meine Frage nun: Wenn dem so ist, warum werden die Höhen des Originalsignals also vom ToneStack kommend nicht ebenso bedämpft ? Wird der Frequenzgang im Stack so nach oben verbogen, dass es anschließend wieder passt oder wo liegt hier mein Denkfehler ?

Seht Ihr eine geeignetere Stelle um das Reverbsignal zurückzuführen.
Ergänzend vielleicht noch die Info, dass ich mein Rückholsignal noch über einen 500k Poti gegen Masse ziehen kann um den Reverb regeln zu können, hab ich hier etwas verbockt ?
Any ideas  ?

Gruß und schönes Wochenende
Toni
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: Athlord am 15.02.2014 11:31
Moin Toni,
die Buchse EC ist kein Normaler Effekteingang - der ist speziell ausgelegt auf das ECHOCORD SUPER.
Laut Spezifikation bringt das Echocord Super am Ausgäng Buchse III:
Stift 1 = 10 - 50 mV an 10 kOhm
Stift 3 = 200 mV – 1 V an 500 kOhm

Gruss
Jürgen
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 15.02.2014 11:56
Servus Jürgen,
dank Dir für die Info.
Ehrlich gesagt fehlt mir nun aber immer noch etwas der Plan ;-)
Im Moment habe ich m.E. weniger ein Pegel- sondern eher ein Frequenzgangsproblem. Der Pegel der Reverbs würde mir eigentlich vollkommen reichen.
Ich greife das Signal für meine kleine Reverbeinheit direkt vor dem ToneStack am "Ausgang" von Röhre 4 über einen 500p ab und gehe mit meinem ausgekoppelten Signal meiner Aufholverstärkers über Pin1 zurück.
Hast du einen Vorschlag für eine geeignetere Stelle für die "Rückführung" ?
Ich versuche gerade auch zu verstehen wie die Vibratoeinheit in der Signalkette des Amps hängt und ob ich mich da irgendwo clever reinmogeln könnte …

Gruß
Toni
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V (Auf der Suche nach den Höhen)
Beitrag von: cca88 am 15.02.2014 12:01
 
Hallo Toni,

Du hastdoch 2 Vorstufenröhren im Reverbmodul - oder?

Vorschlag zum asuprobieren: Du versuchst Dir mal zu dem Tiefpass im Amp den gegenläufigen Hochpass an der Aufholerstufe zu simulieren und hängst einen Kathodenfolger zur Entkoppelung dahinter...

Keine Ahnung, ob es wirklich funktioniert.

Aber viel dürfte es nicht brauchen. Dein Gitarrensignal muß an genau der Stelle im Schaltplan auch vorbei und wird ebenfalls in den Höhen bedämpft...

Mögliche Spielwiesen: Koppel-C in der Aufholerstufe, Kathoden-C mit frequenzabhängiger Stromgegenkopplung, Bright-C über dem Hallregler... Alles im Reverb...


Grüße

JOchen
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 15.02.2014 12:19
Moin Jochen,

dank dir für deine Ideen. Ja, in meinem Reverb werkeln zwei Röhren und eine halbe wäre noch frei (und wird sogar schon geheizt ;-)
Zitat
Kathodenfolger zur Entkoppelung dahinter…Koppel-C in der Aufholerstufe, Kathoden-C mit frequenzabhängiger Stromgegenkopplung, Bright-C über dem Hallregler…
Hm, da muss ich mich erst mal schlau machen was sich hinter diesen "Schlagwörtern" genau verbirgt.
Am vielversprechendsten erscheint mir im Moment, ein kleiner "ToneStack" (nennt man das so ?) hinter meiner Aufholstufe und dann das verbogene Signal mit der freien zweiten Röhrenhälfte wieder zu verstärken (das ist dann wohl ein Kathodenfolger oder ?)

Ich glaube es wird langsam Zeit, dass ich mir ein Grundlagenbuch beschaffe …

Gruß
Toni
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: cca88 am 15.02.2014 12:43
Moin Jochen,

dank dir für deine Ideen. Ja, in meinem Reverb werkeln zwei Röhren und eine halbe wäre noch frei (und wird sogar schon geheizt ;-)Hm, da muss ich mich erst mal schlau machen was sich hinter diesen "Schlagwörtern" genau verbirgt.
Am vielversprechendsten erscheint mir im Moment, ein kleiner "ToneStack" (nennt man das so ?) hinter meiner Aufholstufe und dann das verbogene Signal mit der freien zweiten Röhrenhälfte wieder zu verstärken (das ist dann wohl ein Kathodenfolger oder ?)

Ich glaube es wird langsam Zeit, dass ich mir ein Grundlagenbuch beschaffe …

Gruß
Toni

Hallo Toni,

erste Anlaufstellen sind der valvewizard (online zum lesen) und der Tonestack-Calculator (freeware zum spielen) bei duncanamps.com

Wobei ich in dem Fall erstmal einen vollwertigen ToneStack als Overkill betrachten würde.

Was tun die Dinger, die ich vorgeschlagen habe?

Koppel-C in der Aufholerstufe - Hochpass
Kleiner Kathoden-C an der Kathode - Frequenzabhängige Stromgegenkoppelung der Verstärkung des Aufholers - auch ein Hochpass
Kleiner C über das Reverb-poti - ala Fender Bright-Switch - Frequenzüberhöhung im Höhenbereich

Der Kathodenfolger ist nur um das ganze von der Folgestufe zu entkoppeln niederohmiger zu machen - holt aber nix auf. Brauchts möglicherweise nicht - könnte auch schaden.

Also - wieder mal "Lötkolben an" und ausprobieren.... ;D ;D ;D

Grüße

Jochen






Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 15.02.2014 13:28
Hi Jochen,

Zitat
erste Anlaufstellen sind der valvewizard (online zum lesen)
puh … ich beginne da am besten mal ganz vorne mit Chapter 1: Fundamentals of Amplification …
In einem anderen Fenster läuft nebenher das hier: http://www.youtube.com/watch?v=gCurZqSDIOM

Bevor ich nun den Lötkolben anwerfe lese ich erst mal ein Stündchen …

Dank Dir
Gruß
Toni
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 16.02.2014 15:00
Hi Jochen,

Zitat
Also - wieder mal "Lötkolben an" und ausprobieren.... ;D ;D ;D
ich komme eben aus meinem Hobbykeller…
Deinem Rat folgend, habe ich erneut den Lötkolben angeheizt und etwas herumexperimentiert.

Folgendes habe ich umgebaut:
So, nun ist besser. Zwar immer noch etwas Blechern aber jetzt erstmal gut genug.

Herzliche Grüße
Toni
Titel: Re: Reverb nachrüsten in DA16V
Beitrag von: RoehrenJeans am 22.03.2015 12:48
Moin,
sorry - alter Thread, aber "just for the record" ...
Ich habe eben meinen Dynacord DA16 eben wieder in den Originalzustand zurückgebaut.

Die Nachrüstung eines Reverbs war ja eines meiner ersten Röhren-Bastelaktionen... ich hatte Spaß und ich habe etwas gelernt.
Leider klang das Ergebnis nüchtern und mit etwas zeitlichem Abstand betrachtet nicht wirklich prickelnd - der Reverb klang nicht gut. Vor allem gingen mir die Nebengeräusche auf den Keks, denn die selbstgebastelte Reverbunit war nicht richtig geschirmt und wirkte wie eine Antenne für Allerlei ...
So, nun ist der Amp wieder ohne Rausch und ohne Brumm. Und wenn mir die Geschichte mal zu trocken wird, pack ich einen ELECTRO HARMONIX Holy Grail davor und gut is.
Schönen Sonntag wünscht
Stoffel