Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: ralfB am 16.12.2013 19:40
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Hallo!
Ich habe gerade meinen ersten Amp selber aufgebaut, nämlich einen Princeton Reverb Klon. Alles hat auf Anhieb bestens funktioniert, nur ein kleines Problem gibt es: Wenn ich das Volumen komplett runter drehe kommt immer noch das Gitarrensignal leise durch. Kann es sein das das an einem Fehlerhaften Poti liegt, oder ist sowas eher ein Erdungsproblem?
Danke für jeden Hinweis!
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Hi
Hm … ich kenne sowas von Übersprechungen / Einstreuungen auf verschiedenen "Wegen".
Gruß, Stone
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Hi
Hm … ich kenne sowas von Übersprechungen / Einstreuungen auf verschiedenen "Wegen".
Gruß, Stone
Danke für den Tip. Gerade ist mir am Layout etwas aufgefallen:
Die ersten beiden Gainstufen befinden sich in der ersten Vorstufenröhre. Das Volumenpoti ist dazwischen geschaltet. Beide Gitter dieser Röhre werden von zwei Kabeln angesteuert die über ein weites Stück genau nebeneinander parallel verlaufen. Man sieht es sehr gut in diesem Princeton Layout Plan:
http://www.300guitars.com/wp-content/uploads/2009/02/princeton_reverb_aa1164_layout.gif
Es sind die beiden Kabel ganz rechts. Eines läuft von der Eingangsbuchse zum ersten Gitter, das andere kommt vom Volumenpoti und läuft zum zweiten. Möglicherweise streut das Kabel von der Eingangsbuchse in das Eingangskabel der zweiten Gainstufe ein? Kann sowas sein? Ich werde Morgen gleich mal testen ob das Problem weg ist wenn ich eines der Kabel anders verlege.
Cheers
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Hi
Macht eigentlich wenig Sinn, weil eine Leitung bei zugedrehtem Poti dann Massepotential hat.
Die Übersprechungen können aber auch über den B+ Zweig erfolgen, von anderen Leitungen, nicht geschirmten Röhren (Becher montiert / aufgesteckt?) etc.
Gruß, Stone
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...oder aber auch durch einen Längswiderstand zwischen Potischleifer und Röhrengitter (Gridstopper, Klangbeeinflussung etc.) verursacht werden.
Das Gitter des Röhrensystems kann dann naturgemäß vom Poti nicht mehr komplett auf Masse gezogen werden.
BTW:
dieses Symptom hat man z.B. auch bei den 22xx, wenn man zwischen Mastervolumeschleifer und PI- Eingang den "Kevin O'Connor- mäßigen" 220K installiert:
"...Master zugedreht, aber man hört trotzdem noch was..."
U.a. Olaf hatte sich da diesbezüglich vor Jahren ja auch schon mal einen Wolf gesucht ???
EDIT:
die Führung der Anodenleitungen sollte man natürlich auch im Auge haben!
Das Problem des leichten Übersprechens kann auch von der Anode des ersten Röhrensystems auf die Anode des zweiten Systems verursacht werden (Bauteile- Anordnung / Kabelführung).
Gruß
Jacob
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Stimmt, da hat Jacob recht: die Leitung kann durch Eigen- oder Übergangswiderstand das Gitter noch "über" Masse hslten.
Danke, Stone
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Hallo,
ich denke, die Leitung, die von der Eingangsbuchse kommt, wird kaum in andere Leitungen einstreuen, weil der Signalpegel dort zu niedrig ist. Aber das Kabel, das vom Volume-Ausgang zur Röhre führt, läuft sehr dicht an den Komponenten der Klangregelung vorbei. Das könnte das Problem sein. Lösungsmöglichkeit: entweder das Kabel anders verlegen oder ein abgeschirmtes Kabel verwenden (Erdung dann nur am Poti).
Viele Grüße
Stephan
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Hallo nochmal und danke für die hilfreichen Hinweise. Das Problem ist gelöst.
Zuerst hab ich die besagten Kabel die zum Eingang der ersten und zweiten Vorstufe führen durch abgeschirrte Kabel ausgetauscht wie ich es bei vielen anderen Fender Klonen gesehen hab. Der Effekt war aber gleich null. Die Übersprechung war immer noch da.
Dann hab ich auf blöd einfach mal eine andere Gleichrichterröhre rein und zu meiner Überraschung war das Problem beseitigt. Ursprünglich hatte ich eine 5U4GB aus einem alten Fender Amp drin, die ich noch rumliegen hatte. Die hatte ca 35 Jahre auf dem Buckel aber mein Techniker hat die mal geprüft und gemeint die wäre noch absolut ok. Ich dachte mir ich nehme die mal her, weil original Fender, made in USA, bla bla…
Ich hab mich schon über einen komisch summenden Ton gewundert den der Amp gemacht hat (nicht aus dem Speaker sondern aus der Chassis!) und darüber warum der Breakup so unglaublich ekelhaft klingt. Mit einer Fabrikneuen Gleichrichterröhre waren die Probleme dann alle weg und der Amp ist jetzt auch wirklich stumm wenn ich runterdrehe.
Cheers
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Dann hab ich auf blöd einfach mal eine andere Gleichrichterröhre rein und zu meiner Überraschung war das Problem beseitigt. Ursprünglich hatte ich eine 5U4GB aus einem alten Fender Amp drin, die ich noch rumliegen hatte. Die hatte ca 35 Jahre auf dem Buckel aber mein Techniker hat die mal geprüft und gemeint die wäre noch absolut ok.
Hm … kenne ich ähnlich: Pfeifen gesucht, quasi komplett neu verkabelt, neue Leitungswege etc. Letztlich eine mikrofonische Röhre; Symptom: Master aufgedreht und ab ca. 11h Pfeifen.
Ich wage mal zu behaupten, dass die Messungen zwar elektrische Eckdaten erfassen können, aber keine Mikrofonie o.ä.
Gruß, Stone