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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: willtweed am 28.07.2005 13:58

Titel: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: willtweed am 28.07.2005 13:58
Juten Tach!!

Ich war gestern bei Musik-Produktiv und sah den neuaufgelegten Fender Blues Deluxe....in Tweed....
Ich war schwer beeindruckt von diesem doch so ultralauten und hübschen Amp, 745 Euro sind IMHO (sehr) günstig....und er klang klasse!! Natürlich hatte ich nicht meine eigene Gitarre und wie es so ist, kann man in solch einem Laden keine "privaten" Bedingungen was Effekte vorschalten oder Lautstärke angeht (halte mich da gerne etwas zurück und reiße die Dinger nicht zu weit auf)....blabla

Kennt ihr diesen Amp schon? Möchte jmd etwas dazu sagen, so ist er herzlichst eingeladen .... ;D

Dann habe ich noch spezifische fragen: Fender schreibt dass sie alte Schaltungen verbaut haben....wer weiss welche bzw.haben sie von alten Tweeds (denke an 5E3 oder ähnliches) übernommen (bin Schaltplan Analphabet :-[)
Ich habe auf meiner Suche im Netz gelesen, dass sie wieder mal an Bauteilen gespart haben (zB einen völlig unterdimensionierten Ausgangsübertrager....)

Vielen Dank für Kommentare!!!!!
Gruß
Philip
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: sperling am 28.07.2005 14:37
Hallo Philip,

frag doch mal bei Fender Europe nach: http://www.fendereurope.com/
Die sollten Dir eigentlich weiterhelfen können.
Fang da aber lieber mal nicht mit den "billigen Bauteilen" etc. an ;D
755€ sind schon sehr wenig für den Amp, und dabei hat auch jeder noch sein Geld verdient  :P
Und zu diesem Preis kann man halt auch nicht ernsthaft ein handwired-Customshop-Teil mit Super-Dooper- Bauteilen erwarten  ;D  ;D

Gruß
sperling
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: bazookajoe am 28.07.2005 16:23
Und zu diesem Preis kann man halt auch nicht ernsthaft ein handwired-Customshop-Teil mit Super-Dooper- Bauteilen erwarten 

Naja wenn man bedenkt daß man um nur wenig mehr Geld einen 5E3 Bausatz bekommt - was ja dann mit geringfügigen Änderungen je nach Geschick doch in Richtung Custom/Handwired/SuperDooper gehen kann - ist der Fender Preis nicht so günstig.

Aber ein Selbstbau kommt ja scheinbar nicht in Frage, also wenn er Dir gefällt dann los...
würde mich aber nicht daran hindern lassen, den Amp mit eigener Gitarre, Effekten und so laut wie ich will zu testen.

für meinen Geschmack klangen alle Fender Tweed Reissues die ich gehört habe, viel zu hart/zu laut und so gar nicht nach dem was man auf den alten Aufnahmen hört.
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: sperling am 28.07.2005 16:38
Hi Joe,

der Amp hat halt enorm viel drin/drum/dran- mir käme der schon alleine wegen der PCBs und der ICs nicht in die Tüte...

FENDER Blues Deluxe:

Model Name Blues Deluxe Reissue
Series: Tweed Series
Type All Tube Preamp and Power Amp
Output: 40 Watts
Ohms: 8 Ohms
Speakers: 1x12" Special Design Eminence® 8 ohm, 50 watt Speaker
Channels: Dual Selectable Channels (Vintage and Drive)
Features Independent Gain and Master Controls in the Drive Channel
Bright Switch
Effects Loop
Reverb
1-Button Footswitch for Drive Select
Chrome Panel
Vintage Chicken-Head Pointer Knobs
Controls: Presence, Reverb, Master, Middle, Bass, Treble, Drive Select Switch, Drive, Volume, Bright Switch, Standby Switch
Covering: Genuine Tweed covering
Weight: 45 lbs
Dimensions: Height: 18.75" Width: 23.5" Depth: 10.5"
Power Handling: N/A
Tube Complement: 3 X 12AX7, 2 X 6L6, SS Rectifier
Shipping Weight: 52 lbs
Accessories: 1-Button Footswitch for Drive Select
Introduced: 4/2005
Footswitch: 1-Button Footswitch for Drive Select

Da hätte man bei einem konventionellen 5E3-Bausatz doch einiges umzubauen...

Aber, wie Du ja schon gesagt hast: wenn ihm der Sound gefällt, soll er ausgiebig testen und dann einfach zuschlagen.

Gruß
sperling
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: willtweed am 28.07.2005 19:10
Hallo!
Danke für die antworten

Zitat
Aber ein Selbstbau kommt ja scheinbar nicht in Frage, also wenn er Dir gefällt dann los...
Doch eigentlich schon, ich kenne einen sehr potenten Amptech, der mir einen 'super' deluxe bauen würde, allerdings kostet der blues deluxe fast die hälfte, der sound ist ganz cool und ich hab noch nen alten Twin der nur rumsteht.....es ist wieder mal nur ein kompromiss.....und ich bin student, der auf gute röhrenamps abfährt :'(

Die Härte im Klang stiess mir auch etwas sauer auf, aber da dachte ich halt ein bißchen an mods und evtl einen neuen speaker....und da gehts schon wieder los....blöd fand ich auch, dass er nur einen sperrholzkasten hat (sowas stört mich wenn ein label "reissue" dransteht.....)

Ich muss da wohl noch ein paar (gaaanz viele) Nächte drübber pennen, fürchte ich

Danke und Gruß,
Phlip


Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: sperling am 28.07.2005 19:19
Hi Philip,

lieber gutes Sperrholz als MDF oder gar Spanplatte...
Aber wenn Dir der Sound des Amps jetzt schon nicht gefällt, dann lass Dir lieber von Deinem Supertechniker Deinen Twin nach Wunsch umbauen, da hast Du bestimmt wesentlich mehr davon.
Für 755€ sollte er das schon auf die Reihe kriegen.. alles rauswerfen und komplett neu PTP-mäßig aufgebauen, 2 Kanäle, FX-Weg und Reverb- und das alles ohne ICs usw., die Basis ist ja da  :D

Gruß
Sperling
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: willtweed am 29.07.2005 01:10
Zitat
lieber gutes Sperrholz als MDF oder gar Spanplatte
-sorry, ich meinte spanplatte!

Wir haben das mit dem Umbau mal stundenlang durchgekaut, und waren beide am Ende der Meinung, dass das nicht viel bringt (schonmal mir das teil einfach zu groß ist) und am ende hab ich einen verbauten alten Twin...mit 80 Watt...wurde mir auch schon mal an anderer Stelle abgeraten. Deshalb dachte ich an Veräußern und einen Deluxe kaufen. Aber vielleicht ist der Twin die bessere "Altersvorsorge"....

Danke Leute, eure ehrlichen Meinungen sind die, die einen voran bringen auf der Suche nach dem ultimativen Spielerlebnis! 
Ich hatte vor gut einem Jahr den Entschluss gefasst, einen entgültigen Amp zu kriegen (also Tweed Deluxe), kaufte mir dann einen Peavey Classic 20, liess den modden, hab einen neuen Kasten dafür gebaut mit Jensen P12R Speaker. Bin auch super zufrieden damit, allerdings ist das unerreichte doch immer das Schönste, und hatte (wie sich jetzt als Seifenblase herausstellt) gehofft, einen besseren Kompromiss zu finden... aber schreib schreib, blabla...ich lass den Fender stehen, meine Begeisterung für den Blues Deluxe ist auch schon viel geringer und ich warte einfach mal ab und wenn ich das Geld hab, bekomme ich ihn. Man muss auch noch Ziele haben (dürfen).
Danke Leute, am Ende hätte ich einen Amp gekauft, 2 Jahre drauf gespielt und wär wieder unzufrieden gewesen.

Lieben Gruß und gute Nacht,
Philip
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: soul815 am 2.09.2005 13:14
tag,
 also der neue fender deluxe ist von der elektrik mit dem
blues de ville identisch
40W wegen 6L6 röhren usw...
der deluxe  5E3 ist total anders aufgebaut
viel simpler ohne schnickschnack 
hat auch nur einen tonregler  :-X
2 6l6 röhren  machen nur ca15-18watt
aber ::)
das ist endstufenübersteuerung pur  8)
und ganz wichtig der hat auch eine gleichrichterröhre 
also der fender deluxe den es heute gibt hat nichts außer seinem aussehen mit dem orginal zu tuen
wenn es ein orginal sein soll bestell dir einen bausatz z.B. bei webervst.com
ohne lautsprecher und cabinet kommt man auf 300$kit + 80$ shipping costs
+50€ für vater statt (zoll)
ich denke das lohnt sich mehr......
gruß
rainer

Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: univalve am 16.09.2005 13:41
Nur mal so zur Info, *klugscheiß*

der Blues Deluxe RI ist eine Reissue von dem Anfang der neunziger auf den Markt gekommenen Blues Deluxe. Der war eine Neuentwicklung und hat nichts mit einem Tweed Deluxe zu tun. Ich habe einen alten blonden Blues Deluxe (mit 5881 werkseitig!) und einen Tweed Deluxe Clone mit 6V6 und Gleichrichter. Die klingen extrem unterschiedlich. Letzterer ist ein Gain-Monster. Der Blues Deluxe kann eigentlich nur gut clean und leichten crunch. Ab 3 (von 12) haut der Dir den Putz von der Wand, ab 5-6 fängt er an zu sättigen. Mit YJ-Adaptern geht das ganze dementsprechend früher und klingt deutlich rockiger. Lautstärkeminderung ist dabei kaum zu hören (immerhin von zwei 6L6/5881 auf zwei EL84; also 40 auf 18-20 Watt). Den Crunch-Kanal von Blues Deluxe kann man getrost vergessen - der klingt sehr spitz, scharf und hat keinerlei Charakter (der mir gefallen könnte). Der Blues Deluxe ist aus dem Programm gefallen, als der HotRod Deluxe auf den Markt kam (drei pseudo Kanäle).

greetz
univalve
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: Kurt am 7.10.2005 12:53
Hallo univalve,

stimme Dir zu. Der Blues Deluxe wurde von 1993 bis 1997 gebaut und hatte Tweed-Optik, wie auch sein großer Bruder, der Blues DeVille. Allerdings ist die Schaltung des Blues Deluxe vom 59er Bassmann abgeleitet, also keine "Neuentwicklung", sofern es das im Röhrenampbau überhaupt noch gibt.

Den Crunch-Kanal kann man brauchbar machen, indem man einen Kondensator durch ein Stück Draht ersetzt, dann klingt er wie der Clean-Kanal, nur lauter. Der HodRod Deluxe ist technisch sehr ähnlich, ein "scharf gemachter" Blues Deluxe, klingt aber nicht mehr so warm.

Die weiteren Ausstattungnachteile des Amps - neben seinem spitz klingenden Crunch-Kanal - können für besseren Sound ebenfalls leicht beseitigt werden:
- Keine Bias-Einstellung, weder von Hand (Trim-Poti) noch automatisch. Darüber hinaus ist der Amp so ausgelegt, daß die Röhren sehr kalt (nur ca. 23 mA Biasstrom, dafür halten die Röhren ewig!) betrieben werden. Kann von einem Bastler leicht nachgerüstet werden.
- Viele Bässe im Sound. So wichtig die Bässe auch sind, der Blues Deluxe hat fast des Guten zuviel. Auch hier gibt es Modifikationen im Tone Stack, die man selber vornehmen kann.
- Lautsprecher ... hier gehen die Meinungen auseinander. Sooo schlecht ist der "Fender special design by Eminence" auch wieder nicht, aber ein Speaker kann leicht gegen einen Celestion Greenback oder einen Weber 12F150 getauscht werden.

Der Blues Deluxe hat noch weitere - allesamt behebbare - Verarbeitungs-Nachteile:
- Platine statt PTP, ist halt bei dem Preis nicht machbar. Abhilfe: alle Lötstellen, insbesondere die zu den Potis und Steckern, nachlöten.
- Plastik-Klinkensteckbuchsen brechen leicht. Habe gelesen, daß sie zur Erfüllung aller weltweit geltenden Elektro-Schutzvorschriften (hierzulande: CE-Gütesiegel) eingesetzt werden und nur sekundär aus Kostengründen. Können leicht repariert oder prophylaktisch gegen solche mit Metallfassungen ausgetauscht werden.

Ich habe selber einen Blues Deluxe von 1995 und einige Modifikationen vorgenommen. Wer also nähere Infos will, soll sich bei mir melden ich helfe gerne weiter.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Amp und werde ihn nicht mehr hergeben. Besseren Cleansound in der Lautstärke für dieses Geld in einem portablen Gehäuse gibt es kaum.

Seit es ihn als Reissue gibt, sind Original-Amps übrigens wieder häufiger bei ---- zu finden, zu typischerweise 400-450 Euro.

Gruß
Kurt
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: samiluki am 23.10.2005 16:30
Tja, leider ist der Reissue doch nicht eine 1:1 Nachbau des Blues Deville. Jedenfalls sitzt der Schalter für den Zer Kanal nun anders. Übrigens hab ich einen schönen wiechen Sound durch JJ Röhren in Vor und Endstufe erreicht. Meine geb ich nicht mehr her, vor allem, weil ich auch noch einen Marshall TSL habe und beide Amps sich hervorragend ergänzen.
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: sjhusting am 24.10.2005 08:44
> Den Crunch-Kanal kann man brauchbar machen, indem man einen Kondensator  durch ein Stück Draht ersetzt, dann klingt er wie der Clean-Kanal, nur lauter.

Bin neugierig, ich nehme an du meinst ein von die cathode-bypass caps on v2. Ich habe ein hr deville und wie viele andere, benutze diese "drive channel" ueberhaupt nicht. Wenn ich ein zweite clean-channel hatte, nuer lauter, waere das perfect. Welche sollte man ersetzen?

steven
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: Kurt am 28.10.2005 09:55
Hi steven,

>> Den Crunch-Kanal kann man brauchbar machen, indem man einen Kondensator  durch ein Stück Draht ersetzt, dann klingt er wie der Clean-Kanal, nur lauter.

>Bin neugierig, ich nehme an du meinst ein von die cathode-bypass caps on v2. Ich habe ein hr deville und wie viele andere, benutze diese "drive channel" ueberhaupt nicht. Wenn ich ein zweite clean-channel hatte, nuer lauter, waere das perfect. Welche sollte man ersetzen?

Beim Blues Deluxe muß man den Kondensator C4 durch Draht ersetzen. Das ist ein Kondensator mit 750 pF und liegt zwischen Pin 1 von V1A und  Pin 7 von V1B. Durch diesen Austausch liegen zwischen V1A und V1B die gleichen Kondensator-Werte für Clean und Drive-Kanal.
Der Hot Rod Deville ist hier schaltungstechnisch etwas anders. Ich habe soeben die Schaltpläne verglichen und denke, daß beim HRDV der Kondensator C23 vergrößert werden müßte, von 1,5 nF auf   0,022 µF, also auf den gleichen Wert wie C18, der im Clean-Kanal liegt.
Zumindest sind C23 und C18 beim HRDV die Kondensatoren, die zwischen Pin 1 von V1A und Pin 7 von V1B liegen.

Aber ich bin alles andere als ein Amp-Tech. Mein Tip ist ohne Gewähr! Wenn Du was umlötest, mach es reversibel!

Auf meinen obigen Tip bin ich durch Überlegung gekommen. Bei Justin Holton mit seiner "inoffiziellen Hot Rod Deluxe Owner's Guide" Website wird, wie ich gerade festgestellt habe, fast das Gleiche empfohlen! Schau mal unter:

http://studentweb.eku.edu/justin_holton/
Modifications --> The James Vanden Berg Mods --> More Drive Bass Boost (der Abschnitt "Lead Mode Bass Boost Control" )

Dort wird empfohlen, den C23 durch einen 4,7 nF Kondensator zu ersetzen, um im Lead Kanal einen weniger dünnen Ton zu haben.

Also: probier bei C23 statt dem 1,5 nF  einen 4,7 nF oder einen 22 nF (= 0,022 µF).

Viel Erfolg
Kurt
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: sjhusting am 29.10.2005 20:44
Das war es. Ich wusste ich habe es irgendwo auf den site gesehen, konnte es aber nicht mehr finden. Vielen dank.

steven
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: Grooverock am 23.12.2005 14:43
Hi, Leute!!!

Hab´ auch einen alten Fender Blues DeVille!
Der Cleansound ist klasse und obwohl der Amp zur Zeit nur rumsteht und ich fast nur meinen Rivera spiele, werde ich ihn nie wieder hergeben!!!!
Zu den neuen Model kann ich leider nichts sagen, aber der alte hat ein paar Kinderkrankheiten!!!
Unser anderer Gitarrist ( www.Agroovement.de ) hatte auch mal diesen Amp und ich musste ihn recht oft reparieren! Wenn man erst einmal alles gefunden hat gehts! :-)
Die meisten Mod-Tipps die ich finden konnte gehen leider immer auf Kosten des Clean-Kanals. Darum hab´ ich meinen am Ende wieder in den Originalzustand versetzt!
Aber die Idee mit dem o.g. Kondensator klingt gut... Aber matscht es dann nicht zu sehr?
Der HotRod Deville reicht bei weitem nicht an die Tonqualität ran!
Klingt dünner, härter und spröder! Wenn man sich den Schaltplan genau ansieht wird klar warum und was man dagegen tun könnte!
Zur Zeit arbeite ich (noch auf dem Papier) an einer Modifikation für einen Kumpel. Man könnte den Clean-Kanal recht "einfach" Fetter machen und den Lead ein Bisschen auf Boogie trimmen. Ohne große Veränderungen auf dem PCB oder meterlange Strippen im Amp!
Mitte Januar gehts an die Prasix, bin gespannt...
Titel: Re: Fender Blues Deluxe Reissue
Beitrag von: Al -Maverick- X am 25.08.2006 11:32
Hallo Willtweed,

halte Dich ein bisschen an Kurt, der hat diesen Amp (Erstauflage) fest im Griff. Ich besitze einen 1994er Blues de Luxe und bin seit ein paar Wochen nun, nachdem ich nach 12 Jahren erstmals die Endröhren getauscht habe, philosophisch mit dem Amp beschäftigt. Kleiner Ausholer: Was den Amp angeht, so wollte im Jahre 1994 eigentlich keinen Amp kaufen. Ich besaß einen Boogie MKIV und eine Blade Strat. Ich wollte eigentlich nur eine echte Strat "ugly and twangy, hard to handle, etc." und nicht so ein Designerteil mehr haben. Die Folge, ich testete die Strat am 1994er Blues de Luxe und ich war...- Weg ! So was ehrliches, direktes, geiles hatte ich noch nie gehört. Ein Ton, der dich im Gesicht anfasst. Mein Tip nebenbei, Schau im ---- nach so einem Teil von der Erstauflage. Es ist kein Kalssiker, vielleicht kriegst Du ihn für 300 EUR ? Weitere Folge des Kaufes, der Boogie ist weg. Ich vermisse ihn nicht. Es liegt daran, daß ich immer besser spiele und immer klareren Ton möchte, ein Amp,der sich wehrt und nichts schönfärbt. Mit Dampf und direktem Ton. Übrigens, der 1994er Blues de Ville war mir damals von vornherein zu kalt und laut. .... So, nun nach 12 Jahren dachte ich, hmmm, Du stellst zwar an den Endröhren nichts Negatives fest, tauschst sie aber mal. Jetzt gings los. Welche PC und TC Werte, ein anderer Typ ? Ist da noch was zu verbessern ? Um es kurz zu machen. Ich testete zwei 6L6WGC-STR und die waren mir zu lustlos. Ich lernte was über Bias und erhöhte diesen von 34mA auf 42mA, bei gut 400V ist das zulässig, alles im Bereich dieser Röhre. Der Sound wurde immer undynamischer und unharmonisch zerriger. Ich hatte die Nase voll und wollte wieder meine 5881-R (Russisch), am liebsten mit den alten Werten. Das ist aber bei alten Röhren nicht mehr feststellbar. Also griff ich mir ein Paar mit PC:46 und TC:678, es flossen noch ca. 35 mA. Der Sound war mir wieder zu dicht. Also, jetzt kommt die Bestätigung von Kurt ins Spiel, legt ich mir ein paar Röhren zu mit PC:33 und TC:708 (sehr steil!). Ich wollte nicht mehr löten und passte die Röhren deshalb an. Resultat: Ich spiele den Amp wieder "kalt", mit ca. 24mA. Wie mein Spitzname "Maverick" schon sagt, brauche ich für meinen Country&Boogie einen klaren, leicht rotzigen, wenn auch manchmal spitzen Ton. Jedenfalls bin ich in den Amp seit 12 Jahren verliebt. Ich habe ebenfalls die originalen SOVTEK 7025-12AX7WA in der Vorstufe, die ein niedriges Gain haben, mal vereinzelt gegen ECC83 und in der ersten Stufe sogar eine Highgrade probiert. Der Sound verliert an Direktheit und Trockenheit, der Verstärker wird undynamischer. Also wieder raus damit. Ich probiere die nächsten Tage 6L6GC-STR, mit "kaltem" Bias. Werde noch einen weiteren Versuch starten um an den "Big Tone Fender" dranzukommen. Jedoch habe ich erkannt: So wie ich ihn gekauft hatte gefiel er mir, es ist sehr schwer, noch mehr rauszuholen. Fazit: Ein Amp sollte einen von vornherein glücklich machen. Für weiter Vorschläge und Anregungen zum Herumtesten bin ich absolut offen und Zugänglich, würde mich sogar sehr darüber freuen. Macht´s gut Leute !!!