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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Zapatto am 6.01.2014 14:59

Titel: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: Zapatto am 6.01.2014 14:59
Hallo Leute!

Ich hab in nem Koch Studiotone eines Freundes ein paar nachträglich eingebaute Kondensatoren gefunden.
Kann mir jemand erklären was die bewirken, weil hören tu ichs nicht wirklich.
Es handelt sich um je einen 150 pF parallel zum 100K Anondenwiderstand von V1a und V2a.
Eigentlich müssten die C´s die Höhen verstärken, oder?

VG Chris
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: SvR am 6.01.2014 15:10
Salü,
Es handelt sich um je einen 150 pF parallel zum 100K Anondenwiderstand von V1a und V2a.
Eigentlich müssten die C´s die Höhen verstärken, oder?
Nein, sie reduzieren die Verstärkung der Stufe für hohe Frequenzen.
mfg Sven
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: Nils H. am 6.01.2014 15:12
Moin,

genau das Gegenteil ist der Fall - die Kondensatoren leiten hohe Frequenzen gegen B+ ab, was wechselspannungsmäßig betrachtet Masse ist (B+ ist wechselspannungsmäßig durch die großen Netzteilelkos gegen Masse kurzgeschlossen - wie gesagt, nur! wechselspannungsmäßig betrachtet!).

Möglicherweise hat der Verstärker hochfrequent geschwungen, und die Kondensatoren wurden eingelötet, um ihn zu stabilisieren.

Gruß, Nils
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: Hardcorebastler am 6.01.2014 15:33
Hi,
150 pF parallel zum 100K Anodenwiderstand bewirken das der A.W.
mit zunehmender Frequenz niederohmiger wird,damit sinkt  auch der Verstärkungsfaktor der Röhre in diesem Frequenzbereich,
dann dürfte der Signalpegel zu hohen Frequenzen abfallen,

Grüße Jörg
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: Zapatto am 6.01.2014 16:44
Oh ja, vielen Dank, genau umgekehrt, da hab ich nen Denkfehler gemacht :-)
Wenn ich das richtig sehe geht es dabei aber um sehr hohe Frequenzen oder?
Wie ist noch mal die Formel?
1/(2*3,14*f*C) ?

VG Chris
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: Hardcorebastler am 6.01.2014 18:09
Hi,
ja wenn du die Formel kürzt kannst du auch mit :
159235 (Hz*uF) = x Ohm rechnen,
bei 150 pF , 10 kHz kommt 106 kOhm heraus,
die parallel zu 100k sind 51 kOhm,
wenn ich richtig gerechnet habe hat sich bei der Frequenz von 10 kHz der Anodenwiderstand schon halbiert  ???,
ok, ist ja für Guitar Electronic, nix HiFi

Grüße Jörg
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: Zapatto am 6.01.2014 19:23
Ok, sagt mal, das schon öfter erwähnte Schwingen, wie hört sich das eigentlich an, wie muss ich mir das vorstellen?
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: Bierschinken am 6.01.2014 19:50
Im besten Falle pfeifft der Amp.
Im schlimmsten Falle hörst du nichts davon.

Der Rest liegt irgendwo dazwischen...

Grüße,
Swen
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: Zapatto am 6.01.2014 21:02
Und was passiert wenn man nichts davon hört?
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: SvR am 6.01.2014 21:03
Salü,
Und was passiert wenn man nichts davon hört?
Dann ist die Schwingung zu hochfrequent. Äußert sich manchmal in einem dünnen, grätzigen Ton und/oder deutlich zu geringer Ausgangslautstärke.
mfg Sven
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: Zapatto am 7.01.2014 09:48
ok
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: Hardcorebastler am 7.01.2014 16:16
 ok
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: darkbluemurder am 7.01.2014 19:19
Salü,Dann ist die Schwingung zu hochfrequent. Äußert sich manchmal in einem dünnen, grätzigen Ton und/oder deutlich zu geringer Ausgangslautstärke.

Richtig. Oder in dem berüchtigten "Mosquito" im Ton, das entweder beim Anschlag oder in der Ausklingphase zu hören ist. In weniger schlimmen Fällen kratzt der Ton nur, was aber auch alles andere als schön klingt.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: Manfred am 8.01.2014 21:53
Hallo,

es gilt für die Grenzfrequenz bei Parallelschaltung eines Kondensators zum Anodenwiderstand folgende Formel:

fg = 1/{2*Pi*[Ra*Ro/(Ra+Ro)]*Ca}


Ro ist die Parallelschaltung von Anodenwiderstand und dem Lastwiderstand welchen der Ausgang sieht.
Die Formel gilt nur wenn die Last ein rein ohmischer Widerstand ist, ansonsten ist der errechnete Wert nur eine Abschätzung.



Gruß
Manfred
Titel: Re: Schaltungtechnische Frage
Beitrag von: diyMen am 13.04.2014 16:33
Und was passiert wenn man nichts davon hört?

Der Klirrgrad steigt in jedem Fall an, meist extrem wenn vom hochfrequenten Schwingen "nichts zu hören ist".

Schwingen lässt sich am einfachsten mit dem Ossziloskop nachweisen.  ..oder bei Endstufen auch schon mal  mit einer bereits nur in die Nähe zur Endstufe gebrachter und durch Feldinfluenz erregter Leuchtstoffröhre    ;D

Gruß Frank