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Technik => Tech-Talk Lautsprecher => Thema gestartet von: _peter am 14.01.2014 21:57
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Hallo,
sowohl der Eminence GB12 als auch der WGS Invador werden als etwas wärmere
Greenbackvarianten gehandelt, sie liegen preisslich im gleichen Bereich und auch die
Beschreibungen, die man im Netz so ließt, hören sich ähnlich an. Aber nirgends findet
man direkte Vergleiche beider Speaker. Hat jemand schon mal beide gehabt?
Ich möchte 2 Stk. einer Marke in einer 4x12er kombiniert mit 2 G12H30 probieren.
Die Box hat 2 getrennte Kammern die je 85l fassen und deren Rückwände sich zu 1/3
öffnen lassen. Die Frontbespannung ist mit Marshall Cane etwas dicker und nimmt wohl
ganz leicht Höhen weg, was bei dem Vorhaben aber vermutlich recht gut passt.
Darüber soll Rock/Metal gespielt werden - also schon etwas höherer Gain-Bereich aber
kein midscooped Badewannensound, sondern klanglich vielleicht in Richtung Baroness.
Gerne auch etwas dreckig und färbend als zu präzise und analytisch. Der Vintage 30
wurde bewusst nicht gewählt, um mal in eine andere Richtung zu kommen.
Ich weiß, dass Speakerkombinationen schwierig vorherzusagen sind und schiefgehen
können. Aber da beide Lautsprecher nicht sooo teuer sind und ich 2 getrennte Kammern
habe, möchte ich das gerne ausprobieren. Daher die Frage:
Wie unterscheiden sich GB12 und Invador und welcher Speaker würde vermutlich besser
zum G12H30 (70th anniversary) passen?
Gruß, Peter
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sowohl der Eminence GB12 als auch der WGS Invador werden als etwas wärmere
Greenbackvarianten gehandelt
Den GB12 als Greenback-Variante zu bezeichnen finde ich etwas unpassend. Er ist sicherlich ein guter Rock-Lautsprecher aber nicht wirklich Greenback.
In Deinem Fall daher Invader (oder ET65 wenn mehr Höhen wichtig sind). Wie es aber mit den Celestions und der vorhandenen Box harmoniert musst Du selbst ausprobieren. 85 Liter netto (?) für zwei Töpfe sind OK, aber es könnte insbesondere bei den Celestions etwas mehr sein (nach meiner Erfahrung), sprich der Celestion könnte tendenziell etwas unter gehen besonders wenn er mit geschlossener Rückwand betrieben wird.
Gruß, Dirk
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Hallo Dirk,
das sind ja interessante Aussagen! Ich hätte eher befürchtet, dass die Celestions die anderen
Lautsprecher übertönen, da sie in Vergleichsvideos gegenüber ihren Kopien immer präsenter
(bzw. zischender) wirken. Jetzt sind meine Befürchtugen etwas gemildert. Ansonsten sind mir
Höhen nur insofern wichtig, als sie nicht unangenehm auffallen dürfen.
Bisher stehen die Zeichen auf Invader.
Die 85l für 2 Töpfe sind mit den Innenmaßen gerechnet, wenn das mit netto gemeint ist.
Das dürfte nicht viel mehr oder weniger sein als bei einer Standard 4x12.
Danke für die Tipps.
Gruß, Peter
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Die 85l für 2 Töpfe sind mit den Innenmaßen gerechnet, wenn das mit netto gemeint ist.
Ja, richtig. Das Außenmaß interessiert den LS nicht sehr ;-). Dann nochmal rund 5 Liter weniger für die LS und man landet bei ca. 80 Liter
Das dürfte nicht viel mehr oder weniger sein als bei einer Standard 4x12.
Auch wenn es Standard ist muss es nicht gleich optimal sein. Als ideales Volumen empfinde ich mindestens 50 Liter pro LS. Damit fährt man in der Regel gut.
Gruß, Dirk
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Als ideales Volumen empfinde ich mindestens 50 Liter pro LS. Damit fährt man in der Regel gut.
Na gut, das ist dann aber schon ein oversized cab, wenn man das auf ne 4x12 anwendet.
Kein Wunder, dass es im TT-Shop nur 1 und 2x12er gibt. ;)
Ich melde mich nochmal, wenn die Box komplett ist.
Gruß, Peter
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Man würgt Speaker mit kräftigem Antrieb mit kleinen geschlossenen Gehäusen einfach ab, sie wollen dann mehr Luft bewegen, als sich bewegen lässt ... das ist einfach so.
Das Standard Marshall 4x12 Gehäuse wurde a) für Greenbacks mit nur mittelgroßem Antrieb und b) ohne weitere physikalische Berechnung / Feintuning entwickelt.
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Ich habe lange mit verschiedenen Boxen herumprobiert. ( und mit noch mehr LS)
Kommend von der 4x12 uber 2x12 closed / open bis 1x12 open.
Die 2x12 closedback im "normal" großen Gehäuse hat mir am wenigsten gefallen.
Ich glaube das Volumen der meisten Boxen wird einfach von der 4x12 heruntergebrochen und das ist der große Fehler.
Wer will schon eine 2x12 die so groß st wie eine 4 x12?
Und genau das habe ich letztens aus der Not heraus gemacht.
Ich hatte 2 Speaker und ein Marshall straight Leercabinet.
Also 2 Öffnungen mit Holzplatten verschlossen und nur 2 Speaker eingebaut.
Das war das was ich gesucht habe, weniger fokussiert und komprimiert als eine 4x12 und mehr in Richtung "Atmen können" einer openback.
Gerade wenn man wie ich in einer Rock-Coverband ein paar mehr Sounds abdecken muß, ist diese Box ideal.
Für richtige Cleansonds ist zwar eine offene Box besser und für richtig böse sind 2 4x12 besser,
aber meine 2x12 XXL kann clean und kackt auch bei Palmutes nicht ab.
Meiner Meinung ( oder besser nach meinem Geschmack) nach sind die meisten closedback Boxen zu klein.
gruß
thom
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Meiner Meinung ( oder besser nach meinem Geschmack) nach sind die meisten closedback Boxen zu klein.
Das gilt für die meisten Closed-Back Gitarrenboxen - egal ob 1X12, 2X12, 4X12 etc., hingegen die meisten Bass-Boxen meiner Meinung nach zu gross sind. Somit schliesst sich wieder der Kreis ;-)
Gruß, Dirk
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Ich hab meine 4x12 im Standardformat verkauft, nachdem ich meine 2x12 Rex vertical slant hatte.
Meine 2x12 british gold ist viel kleiner und mit kräftigen Speakern gefällt sie mir offen viel besser.
Die große Rex hingegen ist geschlossen fantastisch.
Obwohl es nie nötig sein wird, könnte ich die Brit auf die Rex stellen, passt genau.
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Hallo,
gestern habe ich die Box endlich anspielen können - wenn auch nur in gehobener
Zimmerlautstärke und eher clean. Dabei habe ich die linke Seite (abgeschlossene Kammer
mit 2 x G12H30) und die rechte Seite (2 x Invader) abwechselnd gespielt. Ich bin nicht gut im
Einschätzen von Lautsprechern, da ich wenig Vergleich habe und nicht so geübt darin bin, bzw.
nicht weiß, worauf man alles achten muss. Daher hier nur eine sehr subjektive Einschätzung.
Zunächst gefielen mir beide Lautsprecher sehr gut, was ja schon mal was wert ist. Die
G12H30 (die allerdings schon eingespielt waren) waren dabei etwas fleischiger und angenehmer.
Es ist nicht so, dass sie mehr Bass oder weniger Höhen hatten. Die Klangstruktur war nur
irgendwie natürlicher, weniger steril. Ich schiebe das mal auf den Mittenbereich und die
geringere Steifigkeit der Sicke. Trotzdem hat mir auch der Sound der Invader beim Spielen
ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Wie von Dirk vorhergesagt, hat den G12H30 die offene Rückwand besser gefallen. Wobei der
Unterschied nur eine Nuance darstellt. Beim Invader war es anders herum, der mochte das
geschlossene Gehäuse lieber. Was mich enttäuscht hat, war die Kombination aus beiden.
Irgendwie war das Ganze nicht so gut wie die Summe beider Teile. Die Polarität habe ich
natürlich mit ner Batterie geprüft - die passt. Aber erstmal abwarten, wie es im Proberaum
bei gehobener Lautstärke klingt. Zudem müssen die Invader noch eingespielt werden. Es
kommt auch erschwerend hinzu, dass ich einen Amp mit nur einem 8-Ohm-Ausgang da hatte.
Die Kombi mit allen 4 Lautsprechern war also fehlangepasst.
Es gibt also noch viel zu testen. Sollte sich aber der Ersteindruck verhärten, ist die Kombi
G12H30 + Invader in dieser Box erstmal gescheitert, obwohl beide Seiten für sich sehr
gut klingen.
Gruß, Peter
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Hallo !
Was mich enttäuscht hat, war die Kombination aus beiden.
Irgendwie war das Ganze nicht so gut wie die Summe beider Teile.
Hier liegt ein Gedankenfehler vor der zu 99,9 % der Musiker gemacht wird und weßhalb ich auch grundsätzlich Mischbestückungen ablehne bzw. keine Kommentare dazu gebe.
Die unterschiedlichen Lautsprecher addieren sich nicht in den Einzelteilen des Klangs ! Es finden zwar Additionen statt aber genau so finden auch Subtraktion statt.
Das liegt an verschiedenen Parametern, ist physikalisch nachvollziehbar und lässt sich NICHT pauschal abschätzen.
Gruß, Dirk
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Hallo Dirk,
dass das ein Risikospiel ist, war mir klar und ich bin davon ausgegangen, dass die Kombi
auch nicht passen könnte. Aber da diese Mischung scheinbar noch keiner ausprobiert hatte,
wollte ich es mal testen. Von daher war meine Aussage nicht als verwundertes Augenreiben
gemeint, sondern als nüchterne Feststellung, die vielleicht anderen hilft, die diese konkrete
Lautsprecherkombination im Auge haben.
Auf jeden Fall werfe ich die Flinte noch nicht ins Korn, sondern werde noch weiter testen und
mal andere Kombinationen ausprobieren. :angel:
Gruß, Peter
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Hallo Peter,
verstehe ! Ich hatte aber den Eindruck als wurde genau die Summierung der Vorzüge erwartet.
Das nächste Problem bei der Sache: in einer anderen Box kann es schon wieder zu einem ganz anderen Ergebnis kommen mit der gleichen Lautsprecherbestückung.
Gruß, Dirk
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Eine Summierung der Vorzüge wäre natürlich der Idealfall, auf den man insgeheim immer
leise hofft. :angel: Aber ich hatte ja beide Lautsprecher noch nie selbst gespielt, nur V30,
verschiedene Eminence-Modelle, usw. Von daher habe ich mich von den Beschreibungen aus
dem Netz inspirieren und überraschen lassen.
So, jetzt wird die Kiste aber erstmal ausgefahren und laut getestet.
Gruß, Peter
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Ich habe gerade (!) eine GB12 gegen einen Invader in einer "detuned" 2x12 getauscht und muss vor allem sagen, dass der GB12 klarer und höhenreicher ist. Bandtest des Invader in dieser Box steht noch aus, da ich aber den GB12 erst gestern zu hause gespielt habe und nun den Invader, kann ich gut vergleichen.
Ich mag Mischbestückungen, muss aber die Unkalkulierbarkeit von derlei Plänen definitiv bestätigen!
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Das gilt für die meisten Closed-Back Gitarrenboxen - egal ob 1X12, 2X12, 4X12 etc., hingegen die meisten Bass-Boxen meiner Meinung nach zu gross sind. Somit schliesst sich wieder der Kreis ;-)
Gruß, Dirk
Hallo Dirk, das sind wirklich interessante Infos! Wenn also die meisten closed back Boxen - standard 2x12 mit ca 29 cm tiefe
zu klein sind, und viele Bass Boxen zu gross, dann müßte es doch eigentlich möglich sein in etwa eine goldene Mitte zu
finden, also mal als Beispiel eine 2x 12 in 75 x 55 x 30 -33 cm tiefe müßte closed-back mehr bringen als eine Alternativ
Standard Box mit 71 x 50 x 28 cm tiefe (immer breite x höhe x tiefe der Box).
Ist das so als Ausgangspunkt. Vielen ist ja eine 2x12 in der Abmessung einer kleineren 4x12 einfach zu unhandlich.
Und früher waren die Fender Tonemaster/Showmaster Boxen ja auch 2 x 12 horizontal mit stattlicher Tiefe von 33 cm.
Und ich fand die hatten ein gutes Soundfundament???
Gruss Hollywoody
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Meine "Rex vertical slant", bestückt mit zwei G12H Anniversary, hat jedenfalls einen BOM-BEN-SOUND, das kann man nicht anders sagen. Die klingt und drückt so gut, dass ich meine Uralt-4x12 im Standardmaß mit Celestion Blackbacks dann zügig verkauft habe, weil das Verhältnis Soundfülle zu Gewicht und Größe einfach viel schlechter war.
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Hallo,
ich hatte oben ja versprochen, vom Höreindruck in Bandlautstärke zu berichten.
Zunächst muss ich meine obige Aussage korrigieren - der G12H30 ist definitiv bassiger und lauter
als der Invador. Allerdings kommen die Unterschiede bei hohem Pegel nicht mehr so deutlich hervor
wie bei Wohnzimmerlautstärke.
Ich spiele beide Boxenhälften mit offener Rückwand und die Box schiebt und drückt. Mit einem
Matamp GT100 muss man schon ordentlich Bass rausnehmen.
Das beste ist: das oben beschriebene Phänomen, dass alle Speaker zusammen nicht so gut klingen
wie jede Speakersorte einzeln, hat sich als Impedanzproblem entpuppt. Mein Heimverstärker hat nur
einen 8-Ohm-Ausgang. Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Fehlanpassung bei Zimmerlautstärke
so gravierend auf den Sound auswirkt. Aber über andere Amps im Proberaum (mit korrekter Anpassung)
taucht das Phänomen nicht auf.
Also Entwarnung: G12H30 und Invador kann man kombinieren. Dennoch werde ich, wenn etwas Geld
übrig ist, mal etwas anderes anstelle des Invadors testen, was vom Schalldruck näher am G12H30 liegt.
Ich habe den Eindruck, dass der lauter ist und den Gesamtsound dominiert.
Gruß, Peter
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Das gilt für die meisten Closed-Back Gitarrenboxen - egal ob 1X12, 2X12, 4X12 etc., hingegen die meisten Bass-Boxen meiner Meinung nach zu gross sind. Somit schliesst sich wieder der Kreis ;-)
Gruß, Dirk
Hi Dirk, würde das bedeuten daß eine 2x12 geschlossen Box mindestens die Abmessungen von
75 brt x 55 hoch x 35 tief (cm) haben müßte um an das Volumen einer 4x12 zu kommen und dann
2 Speaker anzutreiben???
Möchte nämlich gerne 2 Celestion Creambacks 65 einsetzen und überlege welche Grösse ich bei Dir bestellen müßte
für eine 2x12 closed back Variante??? TTC 2xAmerican oder Brit CS ????
Hollywoody
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Hallo,
aus der Praxis hat sich bei einer geschlossenen Box mit einem 12er ein Volumen von ca. 50 l als Minimum, ein Volumen von rund 75 l als recht gutes Optimum heraus kristallisiert. Damit kommen die aller meisten 12" Gitarrenlautsprecher gut zurecht ohne das bestimmte Frequenzen übermässig stark betont werden. von daher wäre für eine 2X12 ein Volumen von rund 150 l eine anzustrebende Grösse. Netto-Volumen, nicht Brutto-Volumen.
Der Nachteil hierbei ist, dass die Box dann aber recht gross wird, was oftmals auch nicht gerne gesehen wird. Bei den von Dir angegebenen Maßen kommt man auf rund 110 l netto, sprich für den Idealfall zu erreichen wäre als noch ein paar Liter mehr nicht verkehrt, wobei mit 110 l schon sehr guter Ergebnisse erzielt werden. Mit der 212REX als Beispiel erzielen wir nachweislich auch vertretbare Ergebnisse.
Unkritischer ist es bei einer offenen Box. Diese kann man gerne deutlich kleiner auslegen. Auch würde ich bei einer Box mit Flex-Back diese kleiner auslegen um einen grösseren Unterschied zwischen offener und geschlossener Rückwand zu erreichen.
Persönlich würde ich aber 2 Stück 112 nehmen, sofern es unbedingt 2 Lautsprecher sein sollen, und da ist mein absoluter Favorit die 112REX, sowie die 112Studio in Verbindung mit einem Jensen Neodym.
Gruß, Dirk
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Hallo,
Zitat....von daher wäre für eine 2X12 ein Volumen von rund 150 l eine anzustrebende Grösse. Netto-Volumen, nicht Brutto-Volumen.
Der Nachteil hierbei ist, dass die Box dann aber recht gross wird, was oftmals auch nicht gerne gesehen wird. Bei den von Dir angegebenen Maßen kommt man auf rund 110 l netto, sprich für den Idealfall zu erreichen wäre also noch ein paar Liter mehr nicht verkehrt, wobei mit 110 l schon sehr guter Ergebnisse erzielt werden.
Mit der 212REX als Beispiel erzielen wir nachweislich auch vertretbare Ergebnisse.
Unkritischer ist es bei einer offenen Box. Diese kann man gerne deutlich kleiner auslegen. Auch würde ich bei einer Box mit Flex-Back diese kleiner auslegen um einen grösseren Unterschied zwischen offener und geschlossener Rückwand zu erreichen.
Persönlich würde ich aber 2 Stück 112 nehmen, sofern es unbedingt 2 Lautsprecher sein sollen, und da ist mein absoluter Favorit die 112REX, sowie die 112Studio in Verbindung mit einem Jensen Neodym.
Gruß, Dirk
Hallo Dirk...wie immer sehr gut erklärt und mir eine grosse Hilfe wenn ich demnächst dann eine Box bestelle.
Gruss Hollywoody