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Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: Hans-Jörg am 29.01.2014 11:33
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Hallo,
ich möchte euch fragen, was ihr von dem haltet. Habe bis jetzt niemanden gesehen, der das verwendet.
Ich habe es in einem TW Rocket mit großem Erfolg versucht (47k + 47k + 0,047µF zur Kath. dazu einen 2. 100k parallel zur Kathode, also angepeilte 47k, statt den originalen 100k) und darum es auch im 2203 Klone probiert.
Kommt gut, habe aber das Gefühl von weniger "Wärme" im clean/crunch. Deshalb habe ich ihn wieder raus und dafür auf die zweite Stufe einen 0,1µF an die Kathode parallel zum 5k6 gehängt. Das klingt jetzt irgendwie natüricher im clean/crunch Bereich.
Hat wer Erfahrungen mit diesem "Boot strappen", oder besser: warum sehe ich ihn nirgends angewandt?
http://www.valvewizard.co.uk/dccf.html
Grüße
Hans-Jörg
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Hallo Hans-Jörg,
praktische Erfahrungen habe ich keine. Ich habe überlegt, das bei meinem HoSo SLO einzusetzen, aber der Amp hatte schon so genug Gain. Wäre allerdings eine Idee für den HoSo56.
Viele Grüße
Stephan
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Hallo Hans-Jörg,
dieser bootstrapped CF findet wahrscheinlich da nirgends eine Anwendung wo der Marshall Crunchtone gewünscht ist,
da liefert der Standard-CF ein seinen Teil dazu.
Sie die Bilder mit dem Clipping auf Deinem Link von oben.
Gruß
Manfred
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dieser bootstrapped CF findet wahrscheinlich da nirgends eine Anwendung wo der Marshall Crunchtone gewünscht ist,
da liefert der Standard-CF ein seinen Teil dazu.
Hi,
genau das habe ich mir auch gedacht. Der Bootstrapped KF lefert schönes Gain, aber eben nicht ganz Marshall Stile eben. Im Rocket aber, da war er ein Segen :)
Also in Vox Stile und (ich glaube) auch Fender artige Konzepte vertragen ihn ganz gut.
Es sollte schon etwas Wärme der ersten Stufe vorhanden sein.
Marshal hatt da schon was in seinem tonalem Konzept, deshalb ist es eventuell ein Overkill. Mit einem OD Treter davor merkt man das aber nicht so, da steht der Ton prächtig.
@Stephan: ja probier ihn umbedingt - vor allem die halbierte Kathode legt noch ein Schäuferl nach.
Grüße
Hans-Jörg
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Hi
Ich habe damit ein wenig ausführlicher in 'nem Marshall gearbeitet und bei etwas genauerer Betrachtung hat man die Möglichkeit, den Bässen und Mitten ihren Crunch zu lassen, den oberen Mitten und Höhen aber genau diesen zu nehmen und sie zu "smoothen".
Der bootstrapped cf hat mitnichten die gleiche Wirkung, wie z.B ein geringerer Katodenwiderstand am CF oder ein partiell kapazitiv überbrückter Katodenwiderstand.
Gruß, Stone
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Der bootstrapped cf hat mitnichten die gleiche Wirkung, wie z.B ein geringerer Katodenwiderstand am CF oder ein partiell kapazitiv überbrückter Katodenwiderstand.
Hi Stone,
ich verstehe jetzt nicht ganz.
Der verringerte Kathodenwiderstand ist ja nur ein mögliches Additiv.
Meinst du nicht: "partiell kapazitiv überbrückter ANODENwiderstand"?
Gruß,
Hans-Jörg
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ups
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Hi
Nein - Du kannst den Widerstand am CF auch partiell kapazitiv überbrücken. Der Katodenwiderstand ist z.B. 100k, dazu legst Du parallel einen 39k oder 47k, welchem aber ein 4n7 oder 10n "vorgeschaltet" ist - damit hättest Du einen 4n7 an 39k von der Katode aus, während ein 100k von der Katode parallel liegt (alles an Masse).
Das ist nur ein mögliches Additiv, ja, wird aber meist verwendet, um den Marshall-Crunch zu bremsen, ist aber eben nicht das gleiche, aus meiner Sicht (und Höreindruck), wie das bootstrapping.
Gruß, Stone
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Hi,
ja, wie auch immer man die Kathode des CF "behandelt" dient zum glätten des Marshall crunches. Das hatte ich mit dem halbieren des K Rs vorgehabt. Das war auch nicht das Problem.
Mir hat das Bootstrappen (langsam hasse ich den Begriff) selbst, also das Teilen der Anode (100k) mit dem C vom Mittelpunkt zur Kathode, nicht so gut gefallen (im 2203!!).
Habe ich das richtig verstanden, daß du diese beiden Vorgehensweisen voneinander getrennt wissen wolltest?
Das mit der Kathode hatte ich nur deshalb erwähnt, weil es beim Thema BS von ValveW. miterwähnt wurde.
Wie auch immer - meine ursprüngliche Frage war ja, ob es mit BS Erfahrungen gibt und wenn nicht - warum? Da es ja doch nicht so exotisch ist, wie mir scheint.
Grüße
Hans-Jörg
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Ich habe damit ein wenig ausführlicher in 'nem Marshall gearbeitet und bei etwas genauerer Betrachtung hat man die Möglichkeit, den Bässen und Mitten ihren Crunch zu lassen, den oberen Mitten und Höhen aber genau diesen zu nehmen und sie zu "smoothen".
Hallo Stone,
das deckt sich m.E. mit dem, was ValveWizard schreibt. Der Bootstrapped CF soll ja die Verstärkung der vorangegangenen Stufe erhöhen. Außerdem soll ein etwa vorhandener Ck dieser Stufe nicht mehr so sehr ins Gewicht fallen. Falls Du Deine Versuche an Stufen mit 820R II 680nf an der Kathode gemacht hast, hätte ich genau das beschriebene Ergebnis erwartet. An Stufen nur mit einem 820R müsste sich nach ValveWizard's Beschreibung nur die Verstärkung erhöhen.
Viele Grüße
Stephan
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Hallo
Nein, ich benutze an der letzten Katode vor CF in Marshalls gern 1k oder 1k5 bis 1k8 ohne C, so habe ich auch die Versuche gemacht; der Sound wurde insgesamt sanfter, es fehlte gerade das von vielen bemängelte "garstige Kratzen".
Wie Valvewizard es beschreibt, kann man damit sehr gut - eigentlich ist es die Kompression - die Verstärkung in Abhängigkeit der Frequenz steuern und so dafür sorgen, dass ein Crunch mit Creamlead entsteht ;)
Der Effekt ist ja eigentlich, den CF damit ab bestimmten Frequenzen voll zu überfahren bzw., wenn man so will, in die Sättigung zu treiben.
Seine Werte für unterschiedliche Frequenzen konnte ich so allerdings nicht nachvollziehen und denke, dass die Berechnung nicht ganz richtig ist.
Gruß, Stone