Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Fody am 14.05.2014 22:37

Titel: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 14.05.2014 22:37
Hallo Forum,

lange schwirrte mir der Lummerland Express im Kopf rum. Leider hatte ich nie Zeit einen zu bauen. Vor einiger Zeit habe ich dann endlich angefangen zu basteln...es ging aber nur schleppend vorran.
Urlaub sei dank habe ich endlich mal ein paar Ergebnisse, die ich euch zeigen kann.

Inspiriert von Franzens Baby mit Pentoden (http://"http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17140.msg170385.html#msg170385") wollte ich meinen Lumex auch mit zwei EF86 in der Endstufe bauen. Sepps Mod mit dem Stereogainpoti, um das Gainlevel an der dritten Stufe mitzuregeln, habe ich auch von vornherein miteingeplant.

Der Anspruch bei der ganzen Sache lag darin das Ganze in ein möglichst kleines Gehäuse zu quetschen...und zwar alles. Keine Headshell, keine Trafos oder Röhren, die oben drauf sitzen. Alles soll im Gehäuse verschwinden. Ich dachte an ein schickes flaches Alugehäuse, schwarz eloxiert.
Leider kosten die Teile ganz schön Asche. Also nahm ich mir vor die Schaltung ersteinmal in einem günstigen gebogenen Stahlchassis als Proto aufzubauen, um zu sehen ob das Ganze auch funktioniert wie geplant.

Hier ist mal der Schaltplan meiner Lumex-Variante:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-HTRLPFTR.jpg)

Und hier die Positionierung der Bauteile im Gehäuse:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-QOGHJA68.jpg)

Das ganze nochmal mit Verdrahtung:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-BUXDQWRS.jpg)

Die Verkabelung der Heizung, sowie deren Symmetrierung ist nicht eingezeichnet.
Das hab ich auch freihand hinbekommen  ;)

Sooo, morgen gehts weiter...

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: kugelblitz am 14.05.2014 23:09
Hallo Casim,

Sieht gut geplant aus, aber wird es nicht zu heiss im Chassis werden? Wünsche Dir es funktioniert, so eine kleine Schachtel mit brachialen Sound hätte was :)

Bin schon gespannt auf Deinen Amp. BTW mit Sepp meinst Du nicht mich oder, denn ich kann mich an keinen solchen Mod erinnern. Zumindest hatte ich ihn nie in der Art verbaut. Er dürfte aber den Amp gut regelbar machen (bzw auf maximum ziemlich viel Gain, ich hoffe nicht zuviel, liefern).

Gruß,
Sepp
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 15.05.2014 07:13
Hallo Sepp,

dochdoch, genau dich mein ich... :)
lies doch mal hier (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17532.msg175411.html#msg175411).
Ich weiss zwar, dass die Sache nicht erprobt ist, aber deine Idee hat mir einfach gut gefallen, da hab ichs gleich mit eingeplant.

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Holzdruide am 15.05.2014 07:32
Hallo Casim

Nettes Layout, denkst Du dran einen Lüfter einzubauen ? ich hätte Sorge dass es den Cs zu warm ums Herz werden könnte.

Gruß Franz
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: kugelblitz am 15.05.2014 09:16
dochdoch, genau dich mein ich... :)
lies doch mal hier (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17532.msg175411.html#msg175411).

Cool, da hat sich wirklich jemand vorbereitet :) Dann heisst es nur noch hoffen daß es wie gewünscht funktioniert.

Gruß,
Sepp
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 15.05.2014 21:42
Hallo,

heute hab ich den Proto in Betrieb genommen und er lief auf Anhieb  ;D
Im offenen Gehäuse ist er auch nicht zu heiss geworden  ;)
Ich hoffe, dass ich auch im richtigen Gehäuse ohne aktive Kühlung auskomme. Die Röhren liegen recht gut vom Rest abgeschirmt zwischen den Haltewinkeln. In den Boden und in den Deckel kommen im Bereich der Röhren Lüftungsschlitze. Nur für den Fall, dass es doch etwas wärmer wird, hab ich ganz bewusst darauf verzichtet Elkos zu verbauen.

Ich hab im ersten Beitrag oben der Übersichtlichkeit wegen die Auflösung der Bilder reduziert. Leider sieht man nicht mehr wirklich viel darauf. Deshalb verlinke ich hier nochmal die Bilder mit anständiger Auflösung:

Schaltplan (http://de.myalbum.com/GroteFoto-8JGVC64L.jpg)
Layout - Alles (http://de.myalbum.com/GroteFoto-L3AZ8CLW.jpg)
Layout - Bauteilposition (http://de.myalbum.com/GroteFoto-TI76KMF7.jpg)
Layout - Verdrahtung (http://de.myalbum.com/GroteFoto-7HXZLK37.jpg)
Turretboards - Bohrschablone (http://de.myalbum.com/GroteFoto-LQR8TFGW.jpg)

Aus dem Layout konnte ich mir dann ganz einfach die Bohrschablonen für die Turretboards herausziehen.
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-I64FKE3C.jpg)

Als nächstes habe ich mir die Rohlinge für die Turretboards aus einer Platte aus Dirks Shop herausgesägt:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-SJEYERPA.jpg)

Anschliessend habe ich die Bohrschablonen mit einem Klebestift für Papier grossflächig auf die Rohlinge geklebt:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-7E8VHJ68.jpg)


Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 15.05.2014 21:49
Nachdem der Kleber fest war, habe ich mit einer spitzen Reissnadel die Bohrpositionen vorsichtig angekörnt:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-HGB7EOGJ.jpg)

Danach gings auf die Bohrmaschine. Erst mit einem spitzen Zentrierbohrer angebohrt, dann mit einem Bohrer aufgebohrt:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-OBL4K4SJ.jpg)

Nach dem Bohren, hab ich alle Löcher beidseitig mit einem Senker entgratet:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-XUQ3IZY4.jpg)
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 15.05.2014 21:56
Um das Papier wieder abzubekommen, hab ich die Boards in warmes Spüliwasser geworfen:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-Q7CCM8XU.jpg)

Der Kleber löst sich innerhalb einer Minute und das Papier fällt gerade so ab:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-QPMDRP88.jpg)

Nach dem Trocknen konnte ich anfangen die Eyelets und Turrets einzupressen. Um mir die Arbeit zu erleichtern, funktionierte ich meine Ständerbohmaschine zur Nietpresse um:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-GAGV73QI.jpg)
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 15.05.2014 21:58
Hier die fertig genieteten Turretboard...Jetzt kanns ans Löten gehen:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-I7HIOX8C.jpg)
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Dirk am 15.05.2014 22:00
Hallo,

eine sehr gute Vorbereitung !

Bezüglich Wärmeentwicklung und Ableitung würde ich sicherheisthalber in dem Bereich in dem die Röhren sitzen, Lüftungsschlitze oder Löcher ins Gehäuse einlassen. Das sollte eigentlich mehr als ausreichend sein. 
Ein Lüfter bedarf es dann nicht mehr. Sollte dennoch ein Lüfter eingebaut werden, dann auf alle Fälle keinen Billigheimer nehmen sondern einen mit ordentlichem Gleitlager und auf die Geräuschentwicklung achten, denn wenn Du beim Lüfter sparst, dann kann dieser sehr unangenehm nerven und Du zahlst am Ende doppelt.

Ich bin auf das Ergebnis gespannt.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 15.05.2014 22:15
Hallo Dirk,

danke für die Blumen.

Wenn ich morgen dazu komme, werde ich euch das Prototypengehäuse zeigen. Dann sollte klar werden, wie ich mir das mit der Kühlung vorgestellt habe.

Zurück zur Doku...
Nach dem Zusammenbraten der Turrets, sah das ganze dann so aus:
Powersupply_1:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-IEH4LRA6.jpg)

Powersupply_2:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-XMCFOTZT.jpg)

Powerampboard:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-PJGZBXQV.jpg)

Preampboard:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-L7X7VC38.jpg)
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: kugelblitz am 16.05.2014 08:46
Hallo Casim,

um mir nicht jeden Tag neu positive Attribute für Dein Projekt ausdenken zu muessen, werde ich mich jetzt zurücklehnen und geniesen ;)

BTW bei den Lötstellen ist hoffentlich keine kalte dabei.

Gruß,
Sepp
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Laurent am 16.05.2014 09:32
Hallo Casim,

Hervorragend! Bin mal gespannt, wie dein Prototyp dann klingt. Sieht auf jeden Fall super sauber aus.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: jacob am 16.05.2014 11:24
Hi Casim,

eine wirklich vorbildliche Planung & Dokumentation, mein Kompliment dafür! :topjob:

Gruß

Jacob
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 16.05.2014 22:31
Hallo Leute,

erstmal danke für die Komplimente.

@Sepp: Wie kommst du auf die kalten Lötstellen?! Hast du schon welche auf den Fotos entdecken können? Oder weil das mit den Turrets immer so eine Braterei ist?
Wo wir grad beim Löten sind...Ich hab von meiner Freundin letzte Weihnachten eine Ersa I-Con Pico Lötstation geschenkt bekommen. Das Teil ist einfach der Hammer. Kann ich jedem nur empfehlen.
Der Lötkolben ist so schlank wie ein Kugelschreiber, hat aber richtig Power und eine digitale Temperaturregelung. Da sind die Turrets oder auch die Gehäuse von Potis ruckzuck aufgeheizt.

So, und jetzt zum Blechgehäuse:
Das Layout stand ja soweit fest, ich musste jetzt nur noch den Blechkasten ums Layout herum konstruieren. Dazu habe ich meine "Stützpunkte" aus Splan ins CAD übertragen. Damit meine ich die Aussenmasse, Position der Potis, Montagebohrung der Turretboards,Trafos, Haltewinkel für die Röhren etc...und konnte dann ein passendes Blech-U daraus machen. Ein paar Lüftungsschlitze rein und fertig.
Aus dem entstandenen 3D-Model musste ich ein paar Zeichnungen ableiten, damit die Leute in der Werkstatt auch wissen, wie die Teile abgekantet werden sollen. Damit ich selbst keine Bohrungen mehr in ein fertig gebogenes Gehäuse mehr machen muss, hab ich die Blechzuschnitte für die Gehäuseteile gleich mit allen Bohrungen und Durchbrüchen laserschneiden lassen. Dem Laserschneider habe ich dazu eine "Blechabwicklung" der Teile erstellt und per DXF-Datei zukommen lassen. Dadurch spart er sich ne Menge Programmierarbeit ;)

Das fertige Gehäuse sah dann so aus:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-KA38RJA4.jpg)

Hier von Vorne mit Blick auf die Haltewinkel, die die Röhrenfassungen aufnehmen:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-MDRFGQE8.jpg)

Und nochmal von Hinten... Ich hab die Winkel so breit wie möglich gezogen, so kann ich sie als Abschirmblech zwischen den verschiedenen Schaltungsteile verwenden:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-URCCAPQR.jpg)

Und noch für alle, die sich für die Zeichnungs- und CAD-Geschichten interessieren, packe ich eine ZIP-Datei in den Anhang. In dieser befinden sich:
-Übersichtszeichnungen zu den Blechteilen
-Abkantzeichnungen zu den Blechteilen
-3D-Modell als STEP-Datei
-Abwicklungen im DXF-Format



Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 16.05.2014 22:44
und jetzt musste irgendwie Alles vom Karton in den Blechkasten:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-6KZRYRSM.jpg)

Da musste ich mir erstmal einen Überblick verschaffen:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-KAP7PQVG.jpg)

Aber auch das brachte mich nicht wirklich weiter. Ich konnte mir nur schwer vorstellen den ganzen Krempel in das Gehäuse zu bekommen. Aber Probieren geht über Studieren:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-LRZOSH8D.jpg)
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 16.05.2014 23:08
Irgendwie passt schon alles rein, zwar nur gerade so, aber so wars ja auch geplant.
Jedoch hatte ich keine Ahnung wie ich das Ganze noch verkabeln und verlöten sollte.
Da hab ich erstmal eine kleine Gedenkpause eingelegt und ein paar Wochen an meiner anderen Baustelle weitergearbeitet...an meinem Flipper.
Irgendwann packte es mich doch wieder. Ich dachte, es sieht vieleicht nicht mehr ganz so schlimm aus, wenn ich den Kabelsalat aufs nötigste kürze. Hab also geschaut wie ich was verdrahten muss, die Kabel schön verlegt und den Überstand abgeknipst. Danach hab ich alles nochmal zerlegt, alle Kabelenden abisoliert und verzinnt. Dann machte ich mir Gedanken in welcher Reihenfolge ich die Teile montieren kann, dass ich noch bequem löten kann und zum Schluss trotzdem alles drin ist.
Es ging los mit der Kaltgerätebuchse. Dann Trafo, Powersupply1. Dann die Potis vormontiert, die Vorstufenplatine rein und mit den Potis verlötet. Danach habe ich das Endstufenboard und Übertrager montiert. Jetzt mussten die Winkel rein und die Fassungen mit den Boards verlötet werden. Zum Schluss noch das Powersupply2 und fertig war das Teil.
Klang jetzt recht einfach. In Wirklichkeit hab ich das ein oder andere Teil mehrmals rein und rausschrauben müssen bis ich die richtige Strategie hatte. Auch einige Kabel habe ich im Nachhinein nochmal abgelötet, weil ich doch noch nen besseren Weg gefunden hatte.
Jedenfalls sieht das Teil jetzt so aus:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-IEQGHGJX.jpg)

(http://de.myalbum.com/GroteFoto-XCHM4PRP.jpg)

(http://de.myalbum.com/GroteFoto-QSL7UXFF.jpg)

(http://de.myalbum.com/GroteFoto-OIKFF6MZ.jpg)
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: RoehrenJeans am 16.05.2014 23:29
WOW !!!     :topjob:

Ich ziehe ehrfürchtig meinen Hut und wünsche noch einen schönen Abend.
Gruß
Toni
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Holzdruide am 17.05.2014 08:40
Hallo

Sehr feine Kiste,  :topjob:
Fröhliches  :guitar:

Gruß Franz
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Striker52 am 17.05.2014 13:22
Tolle Arbeit! Hut ab  :topjob:
Gruß Axel
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: sev am 17.05.2014 15:13
 :topjob:
Wieder ein beweis fuer kompakt - schoen - sound  ;D
Irgendwann gibts nur noch mini-amps...
Gruesse
Sev
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 18.05.2014 20:46
Hallo,

Danke für die Blumen!
Die ersten Tests sind gemacht! Wie bereits erwähnt lief das Kästchen auf Anhieb und tönt auch echt anständig. Zwei kleine Fehler hab ich zwar eingebaut. Einmal hab ich den Powerschalter verkehrt verlötet, was dazu führte, dass die Schalterbeleuchtung dauerleuchtete. Das hat man davon wenn man sich blind auf Datenblätter verlässt. Der zweite Patzer: Ich hab das MasterVolumePoti verkehrt herum verlötet.

Erstaunlich finde ich den niedrigen Störgeräuschpegel des Amps. Im ersten Moment war ich etwas irritiert wie laut es rauscht und brummt. Ich hab sonst immer ein Noisegate drin. Dann habe ich das Volume der Gitarre auf null gedreht und es war herrlich Ruhe. Der Geräuschmüll kommt also zu 99% aus den Tonabnehmern. Nur auf dem letzten Achtel des Gainpotis nimmt das Rauschen merklich zu.

Wo wir beim nächsten Thema wären...Zerren tut der kleine echt anständig! Bis 9Uhr kann man noch mehr oder weniger von einem Clean-Sound reden. Bis 12 Uhr cruncht es schon richtig. Bei 2Uhr hat man schon einen richtig amtlichen Rocksound und am Rechtsanschlag gehts schon in Richtung Hard&Heavy. Was mir dabei nicht gefällt ist das Basslevel. Der Amp bringt durchgehend zu viel davon und bei Gain auf Vollgas muss der Bassregler schon auf Minimum stehen, dass es nicht matscht.
Hier muss also noch getuned werden.
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-NOBGCYWX.jpg)
Ich hab mir überlegt zwischen Treble und Gain Poti noch ein Kondensator einzubauen, um einen Hochpass mit dem Poti zu realisieren. Ich würde auch noch einen Widerstand vom Schleifer des Gain-Potis auf Masse einbauen, um die Grenzfrequenz dynamisch mit dem Gainlevel zu verschieben. D.h. wenig Gain - viel Bass; viel Gain - wenig Bass. Zusätzlich könnte ich den Gridstopper der nächsten Triode etwas erhöhen um Blocking-Distortion zu verhindern. Hier will ich aber wegen der Höhenwiedergabe nicht übertreiben.
Was meint ihr dazu? Macht das Sinn? Wie würdet ihr das Bassproblem angehen?
Über ein paar Tipps und Anregungen würde ich mich echt freuen.

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Dirk am 18.05.2014 22:07
Hallo,

C14 kann raus und den neu eingezeichneten C20 kannst Du auch zwischen 1. Stife und Eingang Tone-Stack hängen. MIt den Werten etwas "rumspielen", gerne auch mal zum 0,001µF greifen.
Man kann auch an den anderen Koppel-Cs C18 und C19 ansetzen, ich würde aber die Bässe von vorne her ausdünnen wenn Dir diese zu viel sind.

Gruß, Dirk

Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 18.05.2014 23:21
Hallo Dirk,

Danke für deine Antwort.
Wenn ich den Kathodenkondensator in der ersten Stufe komplett heraus nehme, wird der Amp doch allgemein ne Menge an Gain verlieren, oder?! Das will ich nicht unbedingt. Aber vielleicht mach ich ihn einfach noch etwas kleiner, um den "Boost" weiter nach oben zu schieben.

Hab jetzt noch ein wenig im LtSpice rumgespielt:
(http://de.myalbum.com/GroteFoto-ZTHPVSEQ.jpg)
Die grüne Kurve ist der Frequenzgang der ersten zwei Stufen ohne Modifikationen
Die blaue Kurve ist der Frequenzgang mit einem 2.2nF Kondensator hinter dem Tonestack
Die rote Kurve ist der Frequenzgang mit einem 10nF Kondensator vor dem Tonestack, wobei ich noch nicht wirklich weiss, wie sich die Reglerstellung des Tonestacks auf die Grenzfrequenz auswirkt.
Die graue Kurve ist der Frequengang mit einem 15nF vor und einem 2.2nF nach dem Tonestack.
Hier ist die Kurve nach Unten hin noch etwas steiler. Ob das noch was bringt...?!

Wieviel muss ich überhaupt reduzieren um merklich was zu ändern? Reissen 3dB bei 100Hz überhaupt was raus?

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: kugelblitz am 19.05.2014 01:41
Hallo Casim,

Du koentest auch nur den TS angreifen, testweise einfach Bass und Treble Poti vertauschen, dann sollte wenn mich nicht alles täuscht in Mittelstellung der Mumpf weg sein. 1M A treble, 250k A Bass... vielleicht noch die 150k verkleinern... je nach Geschmack :)

Gruß,
Sepp
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: RoehrenJeans am 19.05.2014 06:17
Hallo Casmin,
Interessantes Detail-Thema hast du da in der Mache. Dein Projekt hatte ich ja bereits gelobt ...

Zitat
Wieviel muss ich überhaupt reduzieren um merklich was zu ändern? Reissen 3dB bei 100Hz überhaupt was raus?
Mich beschäftigte gestern gleiches Thema (allerdings an der Emma), ich habe auch am Kathoden Bypass C gedreht und irgendwas um die 2,5 dB bei 80Hz abgesenkt ... so richtig gehört habe ich das allerdings erst nachdem ich den Amp noch mal aufgeschraubt habe und nachgeschaut habe wie rum ich den Schalter eingebaut habe und ich mit dem Oskar am Speakerausgang nachgemessen habe...  ;-)
Wobei bei mir die Kurve auch recht steil war und sich somit die Wirkung vermutlich im weniger relevanten Frequenzbereich abspielte.

Gruß
Toni

P.S: Ich bin noch Anfänger, daher bitte meine Postings lieber mit etwas Vorsicht genießen.
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Laurent am 19.05.2014 09:56
Hallo Casim,

Ich würde mal den Wert von C14 niedriger machen. Du kannst mal 0.33uF oder sogar weniger versuchen. Es sollte schon um einiges "tighter" werden. Du solltest aber immer "Clean" und "volles Brett" antesten, um sicher zu stellen, dass du nicht zuviel abschneidest. Dadurch bleibt das Gain erhalten, aber die Struktur sollte definierter werden. Diese Mod ist die einfachste und schnellste zu umsetzen.
Ich mag sogar solche Bypass Caps schaltbar zu machen. Damit kann man seine Soundpalette breiter machen.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: kugelblitz am 19.05.2014 10:19
Du koenntest auch ein Kombi wählen, zB Kathodenbypass 1. Stufe etwas reduzieren, TS leicht anpassen und Deine Gainpoti Variante.

Ich bin ja auch nur Bastler aber IMO kann man die Änderung so weit vorne schwer an db festmachen, ohne den restlichen Amp zu betrachten. Wenn 3 dB ausreichen daß der Bass nicht mehr so zerrt ist gut aber ich würde eher auf mehr tippen. 3 dB wären meines Wissens nach der Lautstärke Unterschied den das menschliche Ohr zumindest unterscheiden kann, aber hier dürfte das Ganze anders aussehen. Vermutlich kommt noch immer annähernd die selbe Lautstärke aus dem Amp aber er wird in den tiefen Frequenzen weniger ins Clipping getrieben. Je nachdem wo Du am leichtesten hinkommst würde ich zuerst schrauben und die Simulation bestenfalls nur als Anhalt verwenden.

my2c,
Sepp
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 19.05.2014 15:51
Hallo Leute,

danke für die Tipps. Ich werde aufjedenfall alle Schaltungsvarianten ausprobieren. Ich vermute aber, dass es auf eine Kombination, wie Sepp schon vorgeschlagen hat, rauslaufen wird.

Hab jetzt gerade ein paar Minuten mit Duncan´s Tone Stack Calculator (http://www.duncanamps.com/tsc/) rumgespielt. Ich glaube, dass man hier am effektivsten manipulieren kann. Aber auch, dass man , dadurch, dass das Tonestack so weit vorne liegt, den Grundsound des Amps komplett verhageln kann. Ich glaube da stehen mir viele Stunden voller haareraufender Soundexperimente bevor.

Interessant: Wenn ich Sepps Vorschlag mit dem Potitausch im TSC simuliere, kommt genau die Kurve raus, die ich mit dem Orginal-ToneStack einstellen würde, dass der Amp gut klingt. Nur leider hat mit diesem Mod der Mittenregler kaum noch Funktion.

Kennt sich jemand mit den Tonestacks richtig gut aus und kann eine kleine Anleitung geben, wie man systematisch bei der Bauteildimensionierung vorgeht?
Mir gehen gerade Fragen durch den Kopf wie:
Wie wirken sich die Potigrössen aus und wie beeinflussen sie sich gegenseitig?
Wie dimensioniert man die Kondensatoren?
Was für Auswirkungen hat der Widerstand?

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: kugelblitz am 19.05.2014 22:32
Interessant: Wenn ich Sepps Vorschlag mit dem Potitausch im TSC simuliere, kommt genau die Kurve raus, die ich mit dem Orginal-ToneStack einstellen würde, dass der Amp gut klingt. Nur leider hat mit diesem Mod der Mittenregler kaum noch Funktion.

:) Damit hab ich fast gerechnet... der Frequenzverlauf ist zwar schräg aber passt bei TW inspired.

Tipps kann ich Dir leider sonst keine geben. Den TSC hast Du schon, im Endeffekt geht jetzt die Spielerei los, bei Cs würde ich nur zuerst den kleinsten verlöten und gegebenenfalls weitere parallel schalten bis der Sound passt. Danach kann man die Cs gegen einen einzelnen passenden tauschen.

Viel Erfolg,
Sepp
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: kugelblitz am 20.05.2014 09:47
Kurzes Addon: Einen Tip haette ich noch, lass Modifikationen auf Dich wirken und gewoehn Dich an den Amp. IMO wird es sonst schnell zur ewigen Baustelle ;)

Gruss,
Sepp
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: jacob am 20.05.2014 10:00
Yeah,

und vor allen Dingen:
die durchgeführten Mods (eine nach der anderen!) immer auch mit / in der "später" dann tatsächlich verwendeten Lautstärke testen  :guitar:

Gruß

Jacob
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 20.05.2014 14:32
... mit / in der "später" dann tatsächlich verwendeten Lautstärke testen  :guitar:

Gibts bei dem Amp was anderes als Vollgas ?!  ;D ;D ;D
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: kugelblitz am 20.05.2014 14:34
Gibts bei dem Amp was anderes als Vollgas ?!  ;D ;D ;D

s/dem\ Amp/Amps/g

 >:D
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Holzdruide am 20.05.2014 15:32
Vollgas ja, ich regel die G2 runter  8)

 :guitar:  Franz
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 20.05.2014 21:59
Vollgas ja, ich regel die G2 runter  8)

Nicht mehr nötig, ich hab ja schon nen Hörschaden  ;)

...und sooo laut ist er ja nun wirklich nicht.

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 24.05.2014 18:13
Hallo,

ich brauch grad mal Hilfe, ich blicks nämlich nicht mehr.
Hab heute nochmal ein bisschen gespielt. Da ist mir aufgefallen, dass es bei moderatem Gainlevel und zurückgedrehtem Volume an der Gitarre irgendwie komisch klingt. Der Gitarrensound ist eigentlich noch "clean", so mehr oder weniger, aber im Hintergrund kommt dann so ein verzerrter Ton mit hoch. Dieser hässlich verzerrter Ton fadet mit leichter Verzögerung zum Anschlag ein. Dreht man weiter zurück verschwindet er, dreht man weiter auf, überlagert die normale Zerre diesen Ton und man hört ihn nicht mehr raus.
Da ich grad kein Oszi zur Hand hatte, habe ich nur mal die Arbeitspunkte ausgemessen und bin dann beim PI ins Stolpern geraten. Über dem kleinen Kathodenwiderstand R50 messe ich 1,4V, das sieht für mich ganz normal aus. mit der Spannung des grossen Kathodenwiderstands R51 (44V) sind wir dann bei 45,4V. Das sollte dann doch auch die Spannung des Gitter sein, oder?! Hier messe ich aber nur 32,5V. Wie kann das denn sein?!
Dachte erst an einen leckenden Koppelkondensator, aber dann müsste die Spannung ja eigentlich höher sein. Ich kann auch über R48 und R49 keinen Spannungsabfall messen. Ich raffs einfach nicht... ???...hab auch schon gedacht, dass mich mein Messgerät verarscht. Daraufhin erstmal das Multimeter aufgeschraubt: Auf der Batterie stand "Best before 2011". Ok, Batterie getauscht, doch was sehe ich da, zwei Lötstellen der Anschlussterminals gebrochen. Alles klar, Buchsen nachgelötet, alles wieder gut. Messgerät zusammengebaut und nochmal den Amp durchgemessen. Keine Änderung! Ich messe genau die gleichen Spannungen.

Wer kann mir helfen??? Ich steh grad total auf dem Schlauch.

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 24.05.2014 18:15
achso, hier nochmal ein "Auszug"aus dem Schaltplan...
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: cca88 am 24.05.2014 21:46
Hallo Casim,

die Frage die sich mir stellt... wo fließt der strom von R49, R48 zu C19 hin? Irgendwo her muß der Spannungsabfall komen... Häng mal C19 einseitig in die Luft...


Grüße

Jochen
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 24.05.2014 23:43
Hallo Jochen,

C19 hab ich jetzt abgehängt. Hat leider nichts an den merkwürdigen Messungen geändert.

Wenn ich von Masse zur Kathode messe, messe ich 44.4V.
Wenn ich von Masse zur Kathode messe, messe ich 31.56V.
Also ist doch rechnerisch das Gitter 12,84V negativer als die Kathode...
Wenn ich jetzt aber zwischen Gitter und Kathode messe, messe ich 1.35V (Was ja ganz ok wär).

Aber wie zur Hölle kann denn das sein ???
Kann es sein, dass da was hochfrequent schwingt und das Messgerät daher nur Mist anzeigt?
Ich glaub ohne Oszi komm ich im Moment nicht weiter. Hat jemand schonmal so einen Problemfall gehabt? Ich kapiers gerade  nicht...

Gruss Casim

Und weil mir das niemand glauben würde, hab ich es extra fotografiert:
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Doublecut am 25.05.2014 09:01
Hi Casim,
überbrücke doch mal R49 mit einem kleinen C.
Grüße, Robert
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Doublecut am 25.05.2014 09:21
... Nee, das ist Quatsch was ich da geschrieben habe, der kleine C gehört vom Gitter nach Masse oder zur Anode. Ist auch sicher keine Dauerlösung, hilft aber bei der Diagnose.
Grüße, Robert
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: es345 (†) am 25.05.2014 10:44
Zitat
Aber wie zur Hölle kann denn das sein

Hallo Casim,

es könnte an deinem DMM liegen. Wenn Du die Spannung am Gitter misst, belastet der Innenwiderstand des Messgerätes die Spannungsquelle von G1. Deren Innenwiderstand liegt  bei ca 200K. Wenn Du nun z.B.ein Messgerät mit einem 1M Innenwiderstand anschliesst und gegen Masse misst, hast Du als Messergebnis 5/6 (1 MOhm zu 1,2 MOhm) der G2 Spannung.

Falls Du eine variable Spannungsquelle (Netzteil) zur Verfügung hast, mach eine Differenzmessung:
1. schliess das DMM an das Gitter und and die variable Spannungsquelle an
2. verändere  die variable Spannung so, dass das DMM exakt 0V anzeigt
3. miss dann die  Spannung an der variablen Spannungsquelle: das ist die unbelastete Gitterspannung. Falls Du ein zweites Multimeter hast, kannst Du Schritt 2 und 3 parallel durchführen.

Gruss Hans- Georg
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 25.05.2014 11:55
Hallo,

@Robert: Danke für den Tipp. Wenns schwingt, könnte das mit nem C unterbinden. Zur Fehlersuche kann ich das aufjedenfall mal probieren.

@Hans-Georg
Darüber hatte ich auch schon nachgedacht. Hatte mich auch gefragt, ob ich mit der Messung am Gitter den Arbeitspunkt der Stufe verschiebe. Ich hab das Messgerät schon seit Jahren und nie wär mir sowas aufgefallen. Im Anhang ein Auszug aus dem Handbuch. Demnach soll das DMM einen Innenwiderstand von 10M haben. Hoffentlich hat es keinen Schuss. Ich hab leider keine variable Spannungsversorgung und auch kein zweites Messgerät. Wie könnt ich denn den Innenwiderstand prüfen?

Gruss Casim


Edit: Hab jetzt noch schnell einen 68nF-Kondensator zwischen Gitter und Masse gehängt. Hat leider nichts gebracht.
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: es345 (†) am 25.05.2014 12:32
Hallo Casim,

miss mal vom Gitter zu Knotenpunkt R50,R51,C20: hier sollte die Spannung ~0V sein, da kein Gitterstrom fliessen sollte.

Wenn dem so ist, liegts am Messvorgang.

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 25.05.2014 13:06
Hallo Hans- Georg,

Ich messe direkt zwischen dem Knotenpunkt R50,R51,C20 und G2  0V.
Das ist ja das komische. Direkt über den Widerständen gemessen, gibt es keinen Spannungsabfall. Im Bezug zu Masse müsste es aber einen geben. Bzw. Messe ich von einer Seite des Widerstandes zur anderen eine erheblich Differenz. So ist es auch mit R48. Da messe ich eine Differenz von ca 2V. Direkt über dem Widerstand gemessen aber 0V. Und der Widerstand hängt einseitig in der Luft.
Bin solangsam am Verzweifeln, wie kann denn das sein?! Da ist doch was faul, oder?
Die Röhre hab ich spasseshalber auch schon getauscht, keine Besserung.
Könnte es vielleicht sein, dass Flussmittelreste irgendwelche Kriechströme verursachen? Aber dann müsste ich doch trotzdem Spannungsabfälle über den Widerständen messen.

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: es345 (†) am 25.05.2014 14:08
Hallo Casim,

Wenn Du zwischen Knotenpunkt und Gitter 0 V misst, dann ist das offensichlich das Potential am Gitter und Knotenpunkt dasselbe. Es fliesst kein Strom durch das Messgerät und der Messpunkt am Gitter wird nicht belastet.

Wenn Du Dein Messgerät an das Gitter und an Masse anschliesst, fließt Strom durch das Messgerät, die Grösse hängt vom tatsächlichen Innenwiderstand des Messgerätes ab. Der Gittermesspunkt wird belastet, durch den Strom hast Du einen Spannungsabfall an R49 und die gemessene Spannung sinkt gegenüber der Spannung am Gitter ohne angeschlossenem Messgerät.

Ich habe solch ein Phänomene auch schon am Oszi gehabt mit einem Tastkopf, der auf 1:1 geschaltet war. Auf 1:10 geschaltet war die Welt wieder in Ordnung, da dann der Messwiderstand um den Faktor 10 erhöht ist.

Kannst Du  Dir im Freundeskreis ein anderes Voltmeter ausleihen?

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: es345 (†) am 25.05.2014 14:24
Hallo Casim,

hab mir nochmal die Schaltung angeschaut:
Der Eingangswiderstand am Gitter einer Kathodyn PI Stufe Gitter entspricht der eines Kathodenfolgers und ist somit mehrere MOhm groß.
Dein Messgerät wird wohl in Ordnung sein, nur reicht der Innenwiderstand aus, um das Ergebnis zu verfälschen.

Gruß Hans- georg
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 25.05.2014 14:46
Hallo Hans- Georg,

mhh, du hast recht, es kann eigentlich nur so sein, dass das Multimeter einen "zu geringen" Eingangswiderstand für die hochohmige Schaltungsumgebung hat. Aufjedenfall mal Danke! Da muss ich jetzt erstmal drüber nachdenken... Es ist doch so, dass wenn ich mit dem Messgerät am Gitter die Spannung runterziehe, die Kathode durch die starke Gegenkopplung mit runter geht...?! D.h. ich verschiebe mit dem Messgerät am Gitter den Arbeitspunkt. Kann das sein?

Wenn ich mit einem, durch das Messgerät verursachten, Spannungsabfall von 2V an dem 1M Widerstand rechne, komme ich auf gute 15M Eingangswiderstand. Das passt also schon, wirkt sich nur viel stärker aus, als dass ich gedacht habe.

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: es345 (†) am 25.05.2014 15:26
Zitat
Es ist doch so, dass wenn ich mit dem Messgerät am Gitter die Spannung runterziehe, die Kathode durch die starke Gegenkopplung mit runter geht...?! D.h. ich verschiebe mit dem Messgerät am Gitter den Arbeitspunkt. Kann das sein?

Hallo Casim,

so ist es.

Falls Du Dich tiefer einlesen willst (viel Formeln): in diesem PDF http://www.radau5.ch/pdf_files/roeren_5.pdf (http://www.radau5.ch/pdf_files/roeren_5.pdf)  (Seite 22-33) ist die Gegenkopplung ausführlich erläutert, auf Seite 32 ist die vereinfachte Formel 119:
Rg'= Rg(1+v*K).
v ist die Verstärkung ohne Gegenkopplung (also mit wechselspannungsmäßig überbrückten R51), die dürfte schätzungsweise ~50 sein
K ist der Gegenkopplungsfaktor (etwas unter 1 bei der Kathodynschaltung)

Das ergibt Rg´~50*Rg, mit Rg=220KOhm also ~ 11 MOhm

Gruß Hans- Georg
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 24.12.2014 14:04
Hallo,

da ich im Weihnachtsurlaub etwas Zeit zum löten habe und mir der kleine Lumex Compact mit den EF86 in der Endstufe zu wenig Reserven hat, habe ich mir überlegt die Endstufe wieder umzubauen. Die Allgemeinheit rät wohl zur ECC99. Leider bekomme ich diese bei meinem Gehäusekonzept platzmässig nicht unter. Ich habe mir überlegt entweder zwei ECC81 oder ECC82 im Gegentakt werkeln zu lassen. Ich würde einfach die zwei Systeme einer Röhre parallel schalten. Ist das mit dem Hammand 125B noch möglich? Wie gross sollte dann die Last sein? Wie siehts mit dem Arbeitspunkt aus? Class A oder AB?
Ich muss gestehen, ich bin was die Theorie angeht ziemlich aus der Materie raus und wär daher froh wenn ihr mir etwas unter die Arme greifen könntet.

Wünsche euch allen noch ein schönes Weihnachtsfest.

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 26.12.2014 18:18
Ok...

Aus dem alten Philips-Datenblatt entnehme ich einen Innenwiderstand von 7,7Kohm bei 250V und 10,5mA. Das könnte doch so hinkommen. Bei Leistunganpasung müsste der Raa bei 2xECC82 dann...

Ri / 2 = Ra (da Parallelschaltung)

7,7kohm / 2 = 3,85kohm

und

Ra x 4 = Raa

3,85kohm x 4 = 15,4kohm

Das heisst ich komm mit dem Hammond 125B schon in den richtigen Bereich. Mit einem 8ohm-Speaker hätte ich die Möglichkeit z.B. 12,8kohm, 17,6kohm oder 22,5kohm einzustellen.
Da der Ra bei Trioden idealerweise ein Mehrfaches (2-5 faches?) des Innenwiderstandes sein soll, lieg ich mit den 17.6kohm bzw.den 22,5kohm etwas besser. Das wären dann das 1,14 bzw. das 1,46-fache des Innenwiderstands.

Gleichstrommässig wären es 21mA pro Wicklungshälfte. Das sollte also auch passen.
Gittervorspannung wären laut Datenblatt -8.5V. Bei einem gemeinsamen Kathodenwiderstand, müsste dieser rechnerisch

8.5V / 0.042mA = 202ohm

sein.

Was meint ihr dazu? Kommt das so hin?

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 2.01.2015 10:48
Hallo,

gerade hat der Paket-Mann geklingelt und mir die fehlenden Röhrchen gebracht.
Schwups, die Teile eingesetzt und die Kiste läuft.

Lautstärkemässig hat der Amp jetzt genau die Schippe mehr, die mir noch gefehlt hat...und der Sound ist auch viel besser.

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 8.02.2015 01:37
Hallo,

ich hatte ja meinen Lumex etwas aufgepumpt, weil er mir ein wenig zu leise war. Gegen den Krach im Proberaum kommt er immer noch nicht so richtig an. Um zuhause mal die Sau rauszulassen ist es aber genau richtig.
Neulich, bei einer grösseren Geburtstagsveranstaltung, hatte ich das Vergnügen ein paar Songs mit einer BigBand zu spielen. Genau die passende Gelegenheit den Lumex mal auf der Bühne zu testen, dachte ich mir. Bei der Probe das Teil verkabelt, angemacht und mal reingehauen. Einstellungen natürlich wie zu hause...Gain und Master auf Rechtsanschlag. Alles dreht sich um und glotzt mich entsetzt an. Verdammt, viel zu laut  :headphone:
Ich also gleich den Master etwas zurückgenommen, aber nichts passiert. Noch ein Stück, es wird nur bassiger und dumpfer, aber laut ist er immer noch. Auf dem letzten Stückchen Regelweg lies sich dann die Lautstärke manipulieren, der Sound war aber voll im Eimer.
Nächste Erkenntnis: Der Mastervolume, ein Poti, dass das Anoden- und Kathodensignal am PI kurzschliesst, taugt so nicht viel, kein Wunder hatte ich ihn vorher nie benutzt. Ich hab das Teil jetzt rausgeworfen und durch ein Doppelpoti, welches ganz normal als Spannungsteiler vor den Endröhren geschaltet ist, ersetzt. Fazit: Der Regelweg passt jetzt. Der Sound ändert sich jetzt auch nicht mehr so drastisch beim runterdrehen. Aber natürlich machts "Vollgas" noch am meisten Spass  :guitar:
Im Anhang noch der letzte Stand des Schaltplans.

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Striker52 am 8.02.2015 11:10
Hi,
kann es sein, dass du das ursprüngliche Mastervolume-Poti falsch herum angeschlossen hattest (log-Poti)? Dann hättest du nämlich genau den Effekt. Das Poti muss so angeschlossen werden, dass bei Rechtsanschlag der volle Widerstand zwischen den beiden Kanälen liegt. Dann hast du die gewohnte logarithmische Regelkurve. Wenn du die beiden Anschlüsse des Potis vertauschst, hast du eine inverse Regelkurve. In Dirk's Schaltplan ist das nicht auf den ersten Blick ersichtlich; Rechtsanschlag ist da nicht am oberen Ende des Potis, sondern unten.
Ich hab schon mehrfach so ein Crossline Mastervolume verbaut. Hat immer wie gewünscht funktioniert. In der angehängten Zeichnung ist bei 1 Rechtsanschlag.
Gruß Axel
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 8.02.2015 14:12
Hallo Axel,

Poti war richtig herum verbaut. Da bin ich mir sicher, weil ich es zuerst falschrum eingebaut hatte. Vielleicht war 1Meg auch einfach zu viel des guten und es regelt sich mit einem 500k oder 250k besser. Ich weiss es nicht. Aufjedenfall find ich die jetztige Variante mit dem Stereopoti, sowohl soundmässig als auch vom Regelweg her viel besser.

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Dazed am 9.04.2015 10:16
Hallo,

leider sind die Links zu deinen Plänen nicht wirklich besser einsehbar. Könntest du welche mit größerer Auflösung hochladen? Du hattest zwar geschrieben, dass diese nun größer dargestellt sind - ist aber nicht so...

Grüße,
Daniel
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Fody am 9.04.2015 12:20
Hallo,

Habs auch schon festgestellt. Der Filehoster oder wie auch immer das heisst macht das so, dass nach ein paar Wochen die Bilder nur noch in der schlechter Auflösung verfügbar sind.
Schick mir doch deine E-mail-adresse per PM. Dann schick ich dir das ganze Paket.

Gruss Casim
Titel: Re: Lumex - compact
Beitrag von: Dazed am 9.04.2015 13:26
Hallo,

vielen Dank , hab dir eine PM geschrieben. Ich finde deine Variante mit den MKP-4 DC-Link WIMA Kondensatoren wirklich total genial was die Langlebigkeit angeht. Ich würde nämlich gern das Netzteil übernehmen, da die mitgelieferte Platine ja "etwas" überdimensioniert ist.

Viele Grüße,
Daniel