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Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: Meikel am 26.05.2014 10:24

Titel: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 26.05.2014 10:24
Moin,

ich mach's mal kurz: habe mir vor kurzem einen 2266VM gebraucht gekauft. Er ist angeblich neuwertig und kaum gespielt. Der Preis war günstig, so konnte ich nicht anders. Herrlicher Ton mit einer Strat dran, aber womöglich hat der günstige Preis seinen Grund:

- Insbesondere im LDR hörbar
- ohne aktiviertem Mittenboost
- keine Gitarre angeschlossen

-> also Leerlauf mit einem 1x12"-Cabinet:

In Stellung des Master-Volume-Reglers 0 hört man nichts. Dreht man ihn auf, so hört man eine Einstreuung aus den Speakern, die wie die einer Neonröhre oder die eines Single Coils klingt, welcher einen Brumm aufnimmt. Dieses Geräusch nimmt zu, wird bis 2 Uhr maximal, um ab 3 Uhr-Stellung wieder weg zu gehen (dann nimmt leichtes Rauschen zu - das ist ok).

"Maximal" allerdings bedeutet, dass man wirklich im ruhigen Zimmer relativ dicht neben der Box steht oder seine Ohren direkt im Beam hat. Jeder auch leise angespielter Gitarrenton überdeckt diese Einstreuung um ein Mehrfaches.

Die Stellung der übrigen Regler beeinflusst diese Einstreuung nicht, sie können stehen, wie sie wollen. Das geht nur über den Master-Volume-Regler so, wie beschrieben.

Ist diese Art "Rattern" bei diesen Amps normal und höre ich nur das Gras wachsen? Aber meine beiden Bugera V55, die um einiges günstiger sind im Neupreis, haben so etwas nicht! Falscher Anspruch? Oder liegt ein Fehler vor und wenn ja, welcher? Leider habe ich keinen Vergleichs-2266VM da, um mir ein Bild zu machen.

Folgendes habe ich bislang gemacht:

- Betriebsspannungen oszillografiert: Kann primärseitig nichts Auffälliges entdecken. Restwelligkeit ca. 7V am CenterTap des OT - halte ich für normal. Geringe Welligkeit an den Schirmgittern der beiden Marshall-KT66 - halte ich auch für normal (?)

- Spannungen an den Anoden der beiden KT66: + 422 Volt.

- Spannungen an den Schirmgittern: + 419 Volt.

- Gitterspannungen (hab' sie grad nicht im Kopf), irgendwas mit - 47 Volt? Whatever:

- Ströme durch beide KT66 jeweis 40 mA.

- Elkos im NT probeweise mit Testelkos überbrückt: keine Änderung der Einstreuung.

- Vorröhren testweise gezogen und ausgetauscht: keine Änderung.

Ich bin ziemlich ratlos, aber denke, dass ein Master-Volume ja wohl still sein sollte, oder? In Erwägung ziehe ich, die HV probeweise von einem anderen Netzteil zuzuführen; einfach am Standby-Schalter anklemmen. Ich traue irgendwie dieser Diodengleichrichtung ohne den parallelgeschalteten Kondensatoren nicht.

Mit der Bitte um Hilfe. Kennt jemand diesen Fehler oder ist das gar keiner, der mich dann allerdings angesichts dieser doch recht teuren Amps verwundern würde.

THX & Gruß
Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern)
Beitrag von: jacob am 26.05.2014 10:36
Moin,

wie sieht's denn mit der Symmetrie und der Leitungsführung bei der Heizung aus?
Sind alle Masseverbindungen ok (auch die zur Bodenplatte im Headshell)?

Gruß

Jacob
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 26.05.2014 10:44
Moin Jacob,

hinsichtlich der Masseverbindungen hatte ich zunächst kalte Lötstellen am MVR in Verdacht. Nachgelötet habe ich hier noch nichts, aber die Überprüfung mit dem Ohmmeter ergab nichts Nennenswertes. Auch probeweise mit einer Prüfstrippe gezogene Masseverbindungen ergaben nichts.

Die Platinenmassen sind zum Chassis hin einwandfrei; zumindest lt. Ohmmeter. Die der Preamp-Platine geht ja über ein Kabel zur HV-Platine - einwandfrei -> Null Ohm.

Die HV-Platine ist an einer Stelle dicht am NT mit dem Chassis verschraubt. habe ich überprüft, keine Korrosion, nichts, beste Masseverbindung.

Die Verbindung Chassis - Bodenplatte  im Headshell habe ich noch nicht überprüft.

Bzgl. Heizleitungen / Symmetrie: ich sage mal vorsichtig, hier kann ich nichts erkennen. Will sagen, das sieht alles wie "ab Werk" aus.  ???

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: jacob am 26.05.2014 10:49
Und die Heizungssymmetrie?
Ich meine mich zu erinnern, dass man die auch bei diesem Amp einstellen kann. Bin mir da aber jetzt nicht ganz sicher  ???

Gruß

Jacob
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: bluesfreak am 26.05.2014 10:57
Nein, eine Heizungssymmetrierung ist da nicht vorgesehen....
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 26.05.2014 11:43
Also, um mal die Situation so zu schildern, bin ich hier ein wenig mit meinem Latein am Ende.

Ein "Irgendwo-Schwingen", könnte ich mir noch vorstellen, welches dann durch die Stellung des MVR beeinflusst wird. Mangels Kenntnis weiss ich nicht, ob die Marshall-gelabelten KT88 dazu beitragen könnten, aber andererseits haben die beiden Röhren ja komplett ihre Schutzwiderstände dabei. Andere KT66 zum Probieren habe ich nicht.

Auch ein probeweises kurzzeitiges Umschalten der Sekundärseite auf 16 Ohm brachte keinen Erfolg (allerdings blieb der 8-Ohm-Speaker dran).

Das Speakerkabel ist ein richtig offizielles dickes, gutes vom grossen T.

Klar könnte ich jetzt sagen, dass ich ja den MVR einfach auf > 3 Uhr aufdrehen kann und dann ist eh' wieder Ruhe im Schiff... Aber das löst ja das Prinzip nicht. Designfehler kann ich mir auch keinen vorstellen, ist ja schliesslich kein Kittyhawk  ;D und zumindest bluesfreak bestätigte mir ja, dass hier bei den VMs Ruhe ist bzw. zu sein hat.

Heizungseinstreuung scheidet aus, denke ich mal.

Dreht man den MVR zu, so ist Ruhe, also wenn die (nicht anliegende) NF keinen Pfad hat. Die MVR sind galvanisch getrennt, also regeln die auch nicht ungewollt an der Gitterspannung irgendetwas (ist gemessen).

Der OT ist korrekt angeschlossen, geht auch aufgrund der unterschiedlichen Länge der Anschlusskabel gar ned anders. Samma so: einen vorherigen unsachgemässen Eingriff in den Amp schliesse ich eigentlich aus, werde aber die Pins dennoch dahingehend überprüfen.

Ob die Graetz-Dioden einen Schuss weg haben und irgendeine wegen irgendwelcher internen Schaltvorgänge spinnt? So ganz koscher sind mir die Dinger aufgrund der ihnen fehlenden parallelgeschalteten Ko's nicht. Aber warum sollte das dann ausgerechnet mit dem MVR zu "regeln" sein?

Hm, ich kann auch, wie man mir im MB riet, mal die Sekundärseite oszillografieren. Aber was bringt's; wenn ich dort eine Kurve sähe?

 ???

Edit:

Zumindest eine Idee habe ich momentan noch. Und zwar wundert mich, dass die Enden des Tandem-MVR zumindest lt. Schematic nicht direkt an Masse angeschlossen sind, sondern offenbar über die CON6 / CON5 an "irgendeinen" GND SG2 gehen. Wenn hier aufgrund einer unsauberen Kontaktgabe an den Steckverbindern irgendwelcher Mist anliegt, also keine saubere Masseverbindung vorliegt - könnten dann solche "Schweinereieffekte" entstehen? Ich habe zwar die Gehäusemasse der Potis geprüft, aber noch nicht die Enden.

Gruß Michael

Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: bluesfreak am 26.05.2014 13:15
Mahlzeit,

den Stecker hatte ich ja auch schon als Verdacht geäußert, zieh den mal ab und schau ob da irgendwo ein Pin zurückgeschoben ist oder der Stift/Gegenkontakt auf der Platine nicht eine kalte Lötstelle hat....Ansonsten wäre ggf C43 noch ein möglicher Punkt da der direkt an die Gitter geht und wenn da was pulst hört man es auch...

Gruß
blues
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Hans-Jörg am 26.05.2014 13:20
Hallo,
ich kenne so etwas bei ungünstiger Leitungsfführung zw. Poti Ausgang und Gitter. Soll heißen, wenn diese Leitungen nicht gut verdrillt waren, trat so ein Geräusch auf. Auch mit Anschwellen bis 3/4 des Potiwegs und dann wieder weg. Aber da du ja Platine hast ...!
Oder aber auch durch falschen/ungünstigen Massepunkt der Potis. Ließ sich beheben durch Verlegung der Masseverbindung. Sollte die Biasmasse sein, nach meinem Verständnis.
Weiß nicht ob das hilft.

Gruß

Hans-Jörg
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 26.05.2014 13:40
Mahlzeit,

betreff der Stecker werde ich mich umtun.

Was C43 betrifft, so bin ich unsicher, denn ein vergleichsweises Oszillografieren an den Schirmgittern zweier 6V6 in einem Princeton liess nichts an Pulsieren sehen (allerdings hat der auch mit 1KOhm einen wesentlich größeren Siebwiderstand als die 270Ohm des 2266VM). In wieweit das ein "Must Have" ist, kann ich an einem 2266VM noch nicht beurteilen.

OK, ich kann's vergleichsweise am Bugera V55 mit seinen beiden 6L6 mal anschauen, der wird auch "nur" mit 390Ohm zu den Schirmgittern gesiebt...

Ich schau' mir das noch intensiv an, auch Dir sei gedankt, Hans-Jörg!

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: bluesfreak am 26.05.2014 14:49
Apropos 6L6 => die kannst Du beim 50W VM auch mal reinstopfen statt der KT66...damit wäre dann diese Fehlerquelle auch ausgeschlossen.
Ansonsten kontaktiere mal direkt SteveD im Marshall Roadhouse Forum (http://marshallroadhouse.com/viewforum.php?f=1), der hat das Ding designed und weiß oft Rat...
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: mr.bassman am 26.05.2014 15:29
Hi Michael,

verschwindet der Brumm, wenn man auf das Chassis in der Nähe des PT drückt?
Dieses Brumm-Problem scheint kein Einzelfall zu sein … siehe

http://marshallroadhouse.com/viewtopic.php?f=1&t=3046 (http://marshallroadhouse.com/viewtopic.php?f=1&t=3046)

Abhilfe bringen laut SteveD Alu-Unterleg-(Distanz-)Scheiben zwischen Trafo und
Chassis. Diese wurden in den ersten Fertigungsserien noch nicht verbaut.
Eventl. sind auch die Trafoschrauben nicht richtig festgezogen…

Gruß
Bernd
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 27.05.2014 09:47
Moin alle zusammen,

mit bestem Dank füe alle Eure Tipps. Derart wohlausgestattet werde ich mich in den kommenden Tagen drum kümmern. Frühestens ab übermorgen, es könnte aber auch zwei, drei Tage länger dauern...

Wenn ihr also nichts von mir hört, so liegt es nicht an meiner "Informationsarroganz", sondern schlicht daran, dass ich grad wieder mal anderweitig mit der Arbeit zugemüllt wurde, mit der ich meine Brötchen verdienen muss. Also wie immer möglichst schnell auslöffeln muss, was mir irgendwelche Manager mit kundigen Mündern und unkundigen Augen eingebrockt haben. Und Ihr kennt das ja: Mit Arbeit versaut man sich das halbe Leben.  :facepalm:

Also bis bald!

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: jacob am 27.05.2014 13:03
Moin Michael,

geh' die Sache auf jeden Fall der nötigen Ruhe an und berichte uns dann, was letzendlich die Ursache des Brummens war.

BTW:

irgendwas machen wohl die meisten von uns verkehrt  :'(

Warren Buffet jedenfalls sagte mal:

"Wenn ich den ganzen Tag arbeiten würde, dann hätte ich keine Zeit mehr, um Geld zu verdienen!"

Gruß

Jacob
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 28.05.2014 20:49
Hi,

da heute Abend die Probe ausfiel, hatte ich schon mal etwas Zeit für den Amp.

Distanzscheiben sind keine verbaut, der NT liegt bündig auf dem Chassis auf. Die Schrauben habe ich noch etwas fest(er) gezogen.

Also ich habe Folgendes gemacht:

- Spannung an den Schirmgittern mit 47/450 zusätzlich gesiebt. Die Amplitude der oszillografierten Brummspannung ging zwar etwas zurück, nicht aber der im Speaker hörbare Brumm.

- anstelle der KT66 2x 6L6 probeweise eingesetzt -> negativ. Brummt genau so.

- die Spannung an den Steuergittern der beiden KT66 oszillografiert -> außer irgendwelcher Schweinereieffekte, da die Verstärkung des Oszis auf Maximum gestellt war, konnte ich nichts erkennen.

- Con5 und Con6 kabelmäßig geprüfft -> einwandfreie Masse, alles ok.

- Preamp-Platine ausgebaut und alle Anschlüsse des MVR geprüft -> alle einwandfrei. Ich habe nichts nachgelötet.

Resultat demzufolge: Es brummt.

Da hol' ich mir meinen ersten Marshall überhaupt und das Ding brummt. Womöglich ist das ebenso eine Mistkiste, wie dazumals dieser Kittyhawk, wo ich bis heute noch nicht wirklich bis ins Detail weiss, warum der so brummt und ich konnte das nur minimieren, aber nie richtig wegbekommen. Oder wie damals diese eine Twinsound-Kiste vom Hr. Lüddecke - der hat gebrummt und kein Mensch vor mir hat rausgekriegt, warum, und auch ich habe die Ursache nicht finden können. Echt, ich könnte grad koddern.

Warum brummt das Ding, auch wenn ich V4 ziehe?  ???

Ach, ich komme so jedenfalls heute Abend nicht weiter.  :(
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: bluesfreak am 28.05.2014 21:41
Der Master sitzt doch hinter dem PI/V4... vllt hat wirklich das Poti einen Hau...oder es kommt doch aus dem Screensupply um C43
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 29.05.2014 09:42
Moin,

ich weiss es nicht. Zumindest lt. Verlauf des Zeigers (Ohm-Meter) beim Eindrehen des Tandems kann ich nichts erkennen, dass die Widerstandswerte groß voneinander abweichen. Ich werde das Ding nochmal mit dem Digitalohmmeter überprüfen, dann sehe ich natürlich Genaueres.

Ich denke bald, dass es nicht an der Welligkeit der Schirmgitterspannungen liegt - werde aber auch das vegleichsweise am V55 prüfen und im Marshall-Forum nachfragen, ob hier eine geringe Welligkeit ok ist oder hier eben nur reine Gleichspannung vorliegen darf.

Möglich wäre u.U. eine Rückwirkung, wenn nämlich hinter R63 (Pin25) ein in Richtung EXT_FX liegender Siebelko ausgefallen ist. Das habe ich noch nicht getestet.

Was mich an dieser ganzen Kiste stört, ist auch folgende Überlegung:

Das NF-Signal geht vom Schleifer des Trebe-Reglers zu Pin4 Con9, um von dort aus im Sumpf dieser Digitalplatine zu verschwinden. Es kommt an Pin6 zurück, um auf den PI zu gehen. Was ist, wenn hier, also von der Reverb-Platine, ein Schweinereieffekt draufkommt? Mir sind diese Dinger mit ihren ICs und den ganzen Blockkondensatoren an den Versorgungsspannungen daran schon immer unsympathisch gewesen. Freilich geht es, wie meine (Gebrauchtwert) 250-Euro-Bugeras ja beide bestens zeigen, auch in völliger Stille. *grrr*

Ich weiss nicht, was passiert, wenn ein störverseuchtes Signal über Con9 Pin6 an C23 reinkommt und über das Netzwerk der PI einstreut, denn warum geht das eben auch, wenn ich V4 ziehe? Dieses Rattern oder Brummen lässt sich übrigens mit dem Presence-Regler schön klangbeeinflussen, damit es noch spitzer klingt...

Ich werde wohl mal Con9 abziehen, um zu schauen, was passiert. Dann ist ja die Reverb-Platine ab und der Eingang via C23 an V4 ist zumindest abgeklemmt; ich kann ihn probeweise auf Masse kurzschliessen.

Muss mich aber momentan grad um einen anderen Amp kümmern, der fast fertig ist und der wenigstens bestens läuft.

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 29.05.2014 17:18
So, ich kann zwar noch keinen top laufenden Marshall präsentieren, aber möglicherweise ein, zwei Erkenntnisse, die ich hier schreibe, verbunden mit der Hoffnung, nicht flasch zu liegen.

Und zwar habe ich erstmal überlegt bzgl. der Restwelligkeit an den Schirmgittern: Wenn das problematisch wäre, so hätte ich also auch mit meinem Bugera V55 stets ein Problem, sobald ich deren Schirmgitter nämlich an die Anoden schalte "Penthode -> Triode", was der ja kann (sagt mir der Blick in den Schematic des V55, den ich ja selbst erstellt habe *aua*). Die V55 aber laufen so gut wie vollkommen geräuschlos. Daran kann es also nicht liegen und flugs experimentiert, d.h. Bugera aufgeschraubt, Speaker ran und oszillografiert:

Es ist dieselbe starke Restwelligkeit am CenterTap (logisch) und ebenso eine geringe Restwelligkeit an den Screens, wie beim 2266VM. Und schalte ich die Screens der beiden 6L6 an die Anoden, so liegt die volle Restwelligkeit an den Screens.

=> Die Restwelligkeit an den Screens spielt keine Rolle.

Nun habe ich am 2266VM den gesamten Preamp von der Endstufe getrennt, um wirklich nur die Endstufe zu haben -> einfach den Steckverbinder Con5 an der Platine abgezogen und Pin6 auf Masse gelegt -> es rattert nun vernehmlich lauter, aber konstant.

Sofort habe ich nun auch erst einmal die 20 Volt abgezogen, Pin7 und Pin8, die vom Trafo kommen und die die Graetzbrücke und den 15-Volt-Regler sowie diesen ganzen Digitalmist versorgen - einfach um sicherzustellen, dass hier nichts reinstreut. Es brummt oder rattert munter weiter.

Es liegen nun nur noch

- die 2x 330 Volt nebst Beschaltung
- die 2x 3,15 Volt für die Heizung der Endstufe (Heizung der Preamp-Platine habe ich abgezogen)
- der Spannungsverdoppler für die +5 Volt an Con7
- der Indicator
- und die Bias-Geschichte

dran.

=> Woher und warum auch immer, aber es kommt aus der Endstufe über den OT in den Speaker.

Das Rattern setzt erst dann ein, wenn die beiden KT66 laufen. Mit den Bias-Trimmern ist es beeinflussbar, logisch; über die eingestellten Arbeitspunkte.

Der MVR, vermute ich nun, beeinflusst lediglich durch seine Einstellung das Verhalten der Endstufe. Der MVR ist unschuldig, würde ich sagen.

Gruß Michael

Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: bluesfreak am 29.05.2014 18:44
Vllt hat einer der Gitterwiderstände ein Problem? Wechsel doch mal die 1k und 1,5k testweise...
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Robinrockt am 29.05.2014 18:49
Hallo Michael,

Presence beeinflusst die Frequenz? klemm doch bitte mal die NFB ab, kann ja evtl. einfach ein defekter Kondensator sein.

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 29.05.2014 22:11
Hi Stefan,

Vllt hat einer der Gitterwiderstände ein Problem? Wechsel doch mal die 1k und 1,5k testweise...

ich vermut's beinahe. Denn das wäre eine sinnvolle Erklärung, dass die Endstufe diesen Brumm auch mit den beiden 6L6 hat - die Kiste wäre am Schwingen. Thermische Schlüsse in einer der beiden KT66 liegen jedenfalls keine vor...

Vielleicht "spiele" ich auch wirklich mal: Ich nehme einfach die Betriebsspannungen vom V55 und beaufschlage damit den 2266VM, also praktisch Betriebsspannungen von einem Fremd-Netzteil, wo ich zu 100% weiss, dass es tut.

Gruß Michael

Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Robinrockt am 29.05.2014 22:35
Sorry, NFB hattest du ja eh eliminiert. Hatte ich überlesen.

Grüße,
Robin
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 30.05.2014 09:22
Moin Robin,

kein Problem, ich habe Dich gestern Abend bloss aus Müdigkeitsgründen überlesen, sorry.

Was allerdings gedanklich gegen ein Schwingen der Endstufe spricht, ist, dass diese "Gridstopper" ja eigentlich eingesetzt sind, um Schwingen zu verhindern - auf UKW. Also wenn die Kiste schwingt, dann müsste es möglicherweise eher unhörbar sein oder sich womöglich eher nur in Rauschen oder Verzerrungen äußern?

Naja, es ist ja kein Problem, die Dinger mal probeweise auszutauschen.

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Robinrockt am 31.05.2014 14:13
Hallo Michael,

ich habe aber noch eine Idee (siehe auch Jacob) - messe bitte die Heizspannung(wenn er knattert).
Ansonsten hoffe ich nicht das der Trafo oder gar der Übertrager ein Problem haben.

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 3.06.2014 10:19
Moin zusammen,

die schlechte Nachricht: Momentan habe ich für weitere Betrachtungen zum Amp kein Zeitfenster mehr offen, d.h. ich kann momentan nichts an ihm machen. Mein Ansatz ist oder war, die Endstufe zu isolieren, um nun die Versorgungsspannungen (einschliesslich Heizspannungen) zu betrachten; einschliesslich auch aller möglicher infrage kommender Probleme seitens PT oder OT und der zugehörigen Gitterwiderstände und Gleichrichterdioden. Aber auch die Platine als solches kann angesichts kalter Lötstellen infrage kommen.

An dieser Stelle muss ich allerdings stoppen, da ich grad keinerlei weitere Zeit für den Amp habe.

Die (allerdings wohl für mich nur) gute Nachricht, auch wenn man nun über mich die Nase rümpfen wird: Möglicherweise gebe ich den Amp einem Reparateur mit Marshall-Erfahrung in die Hände (Felleretta im benachbarten Leonberg, ca. 4 km von mir nur einfernt) und kann ihm meinen Ansatz bzgl. Endstufe bereits mitgeben.

Da der Verkäufer mir ja zusicherte, dass ich ihm einen Kostenvoranschlag zumindest zusenden soll, wäre das für mich ok.

Oder aber ich lasse den Amp erst einmal bis auf Weiteres stehen, später meinen gedanklichen Ansatz weiter verfolgend.

Demnächst mehr, ich werde mich kurzfristig entscheiden, was ich mache; auch in Abhängigkeit von einem Gespräch bei Felleretta bzgl. Zeitaufwand, Kosten etc. Brauchen würde ich den Amp, so er repariert wäre, am 14. Juni. Ist er bis dahin nicht intakt, so tut es problemlos wie bisher (auch wenn er sauheiss wird), auch einer meiner beiden Bugera V55.

Ich melde mich.

Gruß Michael

Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Athlord am 3.06.2014 10:33
Hallo Michael,
ich habe Bedenken bezüglich dem genannten Techniker.
Bei ---- sind des öfteren Verstärker von Ihm zu sehen, die Äußerlich interessant aussehen,
die technisch bei den Innereien aber nicht mithalten können.
Beispielbild siehe unten.
Das soll keine Hexenjagd sein, nur ein gut gemeinter Hinweis.
Gruss
Jürgen
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: jacob am 3.06.2014 10:45
Moin Jürgen,

danke für das interessante Bild!
Das Gebilde sieht für mich aus wie ein provisorisches, experimentelles Erstlingswerk von jemandem, der gerade frisch die Röhrenamp- Bastelei als Hobby entdeckt hat  ::)  :angel:

Gruß

Jacob
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 4.06.2014 09:52
Moin zusammen,

*schluck*

Danke und jetzt ist mir offenbar eine Illusion genommen... Naja. Ich sehe das mal optimistisch:  ;)

Er soll mir ja keinen Amp bauen *SchweissvonderStirnwisch*, sondern vielleicht hat er die Erfahrung für diese Marshall-Amps. Und wenn nicht, so lerne ich offenbar auch daraus. Lehrjahre sind wohl keine Herrenjahre und ich müsste es finanziell verschmerzen...

Schlussendlich würde der Amp wieder bei mir landen und sofern er nicht verbastelt / versaut werden würde, so mache ich an ihm eben mit meinem Ansatz weiter.

Hm, in Illingen gibt es ja da noch den Enzo Morgana...

Gruß Michael



Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: jacob am 4.06.2014 12:04
Moin Michael,

habe mir gerade mal die Homepage von Morgana-Amps angesehen. Das ist natürlich schon eine ganz andere Hausnummer...  :topjob:

M.E. fallen die Amps (zumindest von der Sauberkeit des Aufbaus sowie der Verarbeitung her gesehen) voll in die Müller / Larry Liga.

Gruß

Jacob
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 5.06.2014 09:41
Moin Jacob,

über einen Morgana habe ich gefiedelt, als wir bandmässig unsere CD aufgenommen haben. Feine Sache, so ein Amp, allerdings auch stolzer Preis...

Whatever, mit Herrn Morgana hatte ich schon telefonisch das Vergnügen; er ist ein wirklicher Crack, um das mal ehrfurchtsvoll anerkennend einfach so zu beschreiben. Ich hatte, als wir mal telefonierten, irgendwie gleich die Erinnerung an Nils Thomsen. :topjob:

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: jacob am 5.06.2014 11:05
Moin Michael,

dann dürfte die Sache für Dich ja jetzt eigentlich klar sein  :topjob:

BTW:

IMHO ist ein "stolzer Preis" dann gerechtfertigt, wenn die Qualität stimmt, und das scheint mir hier ja der Fall zu sein.
Gute Handarbeit kostet halt nun mal  :o
Leider gibt es diesbezüglich in der sogenannten "Boutique"- Szene allerdings auch mehr als genug krasse Gegenbeispiele... :P

Gruß

Jacob
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 5.06.2014 13:20
Na denn. Ich werde berichten. Bis dahin mit der Bitte um etwas Geduld.
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: jacob am 5.06.2014 13:32
 :topjob:

Gruß

Jacob
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: mac-alex_2003 am 8.06.2014 16:45
Hallo,

solltest Du nicht weiterkommen kannst Du Dich auch gerne bei mir melden.
Plochingen ist ja von Leonberg nicht so weit weg.

Viele Grüße
Marc
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 9.06.2014 15:23
Guten Tag Marc,

keine Angst, Du wurdest mir schon von einem Forums-Teilnehmer per PN wärmstens empfohlen und an dieser Stelle schon mal ganz herzlichen Dank für Dein Angebot! Mir juckt's gewaltig in den Fingern, herauszubekommen, was die Kiste hat und wenn ich nicht mehr weiter weiss, bin ich umgehend via Voranmeldung bei Dir!

Denn es hat außerdem in Plochingen ein sehr nettes Hundertwasser-Café, wie ich auch dem Empfehler schon schrieb, wo meine Frau und ich schon lange nicht mehr waren und wo wir eigentlich mal wieder hin könnten.

:)

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 11.06.2014 12:29
Mahlzeit,

kurze Rückmeldung.

gestern Abend holte ich den Amp vom Hr. Feller ab - der Weg nach Leonberg zu ihm war erst einmal der kürzeste und schnellste. Ich bin um jede Erkenntnis, die mich weiterbringt, dankbar und ich freue mich, ihn kennengelernt zu haben. Wir hatten ein nettes Gespräch, wo er mir auch das Innere zweier seiner Amps zeigte.

Hr. Feller ist der Ansicht, dass das Problem am Platinen-Layout liegen könnte. Das verunsichert mich einerseits stark, denn hier habe ich andererseits keinen Gegenbeweis, dass dem nicht so wäre. Im MB hat man mir netterweise ein mp3 aufgenommen, wo ich so einen 2266VM mal in Ruhe hören kann bei verschiedenen Stellungen des MVR (hatte nur noch keine Zeit, reinzuhören...). Ich hatte schon Amps, bei denen die Platinen schlichtweg Mist waren - da könnte also was dran sein am schlechten Layout.

Jacob hat mir per PN schon aufgezeigt, das sich mal im Musikhaus meines geringsten Misstrauens mal einen 2266VM vergleichshören sollte - vielen Dank für den Tipp, auf den ich natürlich selbst noch nicht gekommen bin *peinlich*. Werde ich bei sich bietender Gelegenheit tun!

Ansonsten habe ich noch vom Hr. Feller einen wertvollen Tipp bekommen: Er hat u.a. probeweise einen anderen OT an die Endstufe angehängt-> negativ.

Letztendlich konnte er einen Fehler nicht finden und hat mir dafür nichts berechnet trotz zeitaufwändiger Suche, was ich als sehr fair und anständig von ihm empfand.

In diesem Sinne erst einmal auch an dieser Stelle meinen Dank an Hr. Feller und die Geschichte geht weiter!

 :)

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 19.06.2014 12:07
Mahlzeit allerseits,

kurzes Update: ich habe eben noch einen Tipp aus dem Roadhouse-Forum umgesetzt. Und zwar bin ich aus dem Send des 2266VM in den Return meines Bugera V55 gegangen, um das Grundverhalten des 2266VM-Preamps zu testen, soweit möglich. Den 2266VM habe ich dabei nicht via Schuko angeschlossen, um eine Brummschleife zu vermeiden (die sonst da wäre).

Ergebnis: Ein ruhiges, völlig brumm- und einstreuungsfreies Signal aus dem 2266VM-Preamp in die Endstufe des Bugera V55 plus den dort angeschlossenen Speaker.

Es kann also m.E. nur an der Endstufe + Peripherie bis zum Speaker-Out des 2266VM liegen.

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Robinrockt am 19.06.2014 13:30
Hallo Michael,

in dem Forum treibt sich doch auch der Designer des Amps herum - Steve Dawson von Marshall (SteveD), kannst du den denn evtl. über PM erreichen? wenn es ein Design Fehler sein sollte wird er es aber wohl eher nicht zugeben ;D
Obwohl es ja etliche gibt die nicht diese Geräusche haben.
Ich tippe immer noch auf die Heizungswicklung für die Endstufe. Es gab da ja wohl auch vorher schon Probleme mit einer Charge von Trafos.
 Aufwändig, aber evtl. kannst du die Endstufe ja testhalber mit einem anderen Trafo versorgen(Heizungen).
Es gab aber auch mindestens 2 Revisionen des Vintage Modern (A,B,C), evtl. kann dir Steve darüber etwas mehr Infos geben.

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 19.06.2014 15:31
Hallo Jungs,

ich habe eben endlich das mp3 eines netten MB-Users bekommen. Er hat mir dankenswerterweise eines angefertigt, nur fand ich bislang nicht Zeit, reinzuhören - eben kam es per Mail.  :topjob:

Was soll ich schreiben:

Das mp3 bringt mir was - nämlich ein ziemliches Erschrecken, dass der Amp des Users teilweise genauso klingt, wie das, was ich bei meinem als störendes "Rattern" beschreibe...

Es verstört mich in mehrerlei Hinsicht:

- entweder hat dieser Amp ebenso eine "Macke"
- oder ich höre das Gras wachsen
- oder diese VMs haben etwa "einfach so" dieses Geräusch  ???

Letzteres würde mich am meisten verstören, denn es würde erklären, wieso ich zumindest bis jetzt (!) noch keinen Fehler gefunden habe (die Endstufe ist bereits isoliert und nur sie kommt mit ihrer Perpherie noch als Fehlerquelle in Frage. Vorstufe scheidet definitiv aus). Es bleiben noch ein paar Schutzwiderstände übrig und die kommen demnächst dran - habe bloß grad sehr wenig Zeit, das ist das Saublöde daran.

Wenn Letzteres aber so wäre, dann würde das zwangsläufig die fast schon provokante Frage aufwerfen, warum ein 250-Euro-Bugera hier absolut still ist; was ein definitives "Must-Have" bei einer Endstufe zu sein hat, wie mir u.a. auch z.B. Enzo Morgana am Telefon versicherte, mit dem ich hierüber schon sprach...

Und ich folgere messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf...  ;)

Ich muss unbedingt als nächstes einen weiteren Vergleichs-VM hören, bevor ich mir weiter den Kopf zerbreche.

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 19.06.2014 15:37
Hallo Robin,
...in dem Forum treibt sich doch auch der Designer des Amps herum - Steve Dawson von Marshall (SteveD)...wenn es ein Design Fehler sein sollte wird er es aber wohl eher nicht zugeben...
er hat sich bislang noch ned gemeldet...

Gruß Mcihael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 19.06.2014 16:32
...Ich tippe immer noch auf die Heizungswicklung für die Endstufe. Es gab da ja wohl auch vorher schon Probleme mit einer Charge von Trafos...kannst du die Endstufe ja testhalber mit einem anderen Trafo versorgen(Heizungen)...

Geht problemlos, da ich das Statron 303/1 habe - sagt Dir vielleicht was.   ;)

Ich habe zwar keine symmetrische Heizspannung, kann aber die 0 auf Masse legen und die 6,3V entsprechend. Ist eine uralte Geschichte und spielt bei diesen Endstufen keine Rolle - die brauchen keine massesymmetrische Heizspannung, dazu sind ihre großen Kathoden viel zu träge... Inzwischen sind ohehin aller Verbinder abgezogen, um die Endstufe isoliert zu betrachten...

Negativ. Es rattert weiter.

Edit:

mp3 anbei! Aus der Original-Beschreibung zum File:

(Zitat:) "Habe den Master langsam von 0 auf die 12 Uhr Stellung gebracht (ca. bei 10 Sekunden Master auf 12 Uhr). Anschließend habe ich den Master voll aufgedreht (im Video sage ich "Regler auf 10"...damit meinte ich nicht die Uhrzeit). Ca. ab Sekunde 30. Danach wieder zurück auf die 12 Uhr Position und dann mal runter auf 09.00 Uhr (Sekunde 50). Danach wieder 12.00 Uhr Stellung des Masters und Reverb hinzugenommen." (Zitat Ende)

Das, was im mp3 auf 12:00 Uhr als eine Art Maximum zu hören ist, ist bei mir bei Stellung 14:00 Uhr des Reglers. Exakt so dieser Ton.

Gruß Michael

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 20.06.2014 14:29
Mahlzeit allerseits,

nachdem ich mir mal ausnahmsweise über Youtube diverse 2266VM angehört habe und feststellen konnte, dass zumindest die Amps in den Videos nicht brummen, bin ich heute kurzentschlossen mit meinem Amp zum Enzo Morgana nach Illingen gefahren.

@ Marc, falls Du mitliest,

es ist nichts Persönliches, denn wir kennen uns ja bislang noch gar nicht. Es ist einfach nur, dass ich lieber 30 km über Land und Natur fahre, als einen u.U. kürzeren Weg nach Plochingen - denn da müsste ich nämlich quer durch Stuttgart hindurch und das ist mir immer ein Graus.

Enzo Morgana hat sich sofort meines Amps angenommen und dank meiner bislang gemachten Untersuchungen konnte ich ihm zielführende Angaben liefern. Soll kein Eigenlob sein, bitte mich nicht missverstehen. Aber es macht durchaus Sinn, wenn man einem Dritten hier zeitaufwändige Untersuchungen ersparen kann, die er u.U. noch machen müsste und wenn man somit gleich in der Lage ist, genau zu erläutern, um was es geht. Freilich will und darf ich niemandem eigene Gedanken aufzwingen, womöglich ist ja mein Gedankengang falsch. Aber das weiss Enzo hinreichend selbst.

Er hat sehr schnell etwas gefunden, was ich mit meinem alten Scope nicht sehen kann, aber was ich bereits auch schon vermutete:

In der Restwelligkeit der HV ist tatsächlich ein Schwingen versteckt. Man konnte es auf seinem modernen Scope bestens sehen. Ich habe grad kein Bild zur Hand, muss mal eins malen und einscannen. Man muss sich das vorstellen, dass auf jeder rechten Flanke des Sägezahns wie eine Art auseinandergezogene Frequenzmarke geschrieben wird - das sieht sehr ähnlich aus, als würde man die Kurve wobbeln! Und exakt so, wie es brummt, sieht man auch diese überlagerte Schwingung, denn nur dann werden Frequenzmarken geschrieben, deren Schwebung u.U. auch hörbar ist...

Ursache lt. Enzo: aktive Bauelemente. Und hier kommen momentan nur die Dioden im Netzteil infrage, die irgendwelchen Mist "schaltend" einstreuen könnten... :)

Sofern es nicht am Netztrafo selbst liegt...

Bis denne und Gruß
Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: mac-alex_2003 am 20.06.2014 15:11
Hallo,

denke Du bist auf dem richtigen Weg mit den Dioden, zumindest was ich Deinem Soundclip entnehmen konnte.
Müssen aber nicht zwangsläufig die Dioden der HV sein, können auch andere Dioden sein, die in die Signalleitung einstreuen
(vermute ich fast eher).

Das sieht man zwar auch am Oszi, viel besser stellt man solche Sachen aber mit dem Gehör fest und da ist Dein Clip recht eindeutig.

Was als Rückfalllösung auch sein könnte (da muss dann aber wirklich ein Oszi ran) sind defekte Elkos. Die bringen aber
eher einen Brumm als dieses scharfe schnelle pulsierende Schalten.

Viele Grüße
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: cca88 am 20.06.2014 20:43
Mahlzeit allerseits,

nachdem ich mir mal ausnahmsweise über Youtube diverse 2266VM angehört habe und feststellen konnte, dass zumindest die Amps in den Videos nicht brummen, bin ich heute kurzentschlossen mit meinem Amp zum Enzo Morgana nach Illingen gefahren.

@ Marc, falls Du mitliest,

es ist nichts Persönliches, denn wir kennen uns ja bislang noch gar nicht. Es ist einfach nur, dass ich lieber 30 km über Land und Natur fahre, als einen u.U. kürzeren Weg nach Plochingen - denn da müsste ich nämlich quer durch Stuttgart hindurch und das ist mir immer ein Graus.

Enzo Morgana hat sich sofort meines Amps angenommen und dank meiner bislang gemachten Untersuchungen konnte ich ihm zielführende Angaben liefern. Soll kein Eigenlob sein, bitte mich nicht missverstehen. Aber es macht durchaus Sinn, wenn man einem Dritten hier zeitaufwändige Untersuchungen ersparen kann, die er u.U. noch machen müsste und wenn man somit gleich in der Lage ist, genau zu erläutern, um was es geht. Freilich will und darf ich niemandem eigene Gedanken aufzwingen, womöglich ist ja mein Gedankengang falsch. Aber das weiss Enzo hinreichend selbst.

Er hat sehr schnell etwas gefunden, was ich mit meinem alten Scope nicht sehen kann, aber was ich bereits auch schon vermutete:

In der Restwelligkeit der HV ist tatsächlich ein Schwingen versteckt. Man konnte es auf seinem modernen Scope bestens sehen. Ich habe grad kein Bild zur Hand, muss mal eins malen und einscannen. Man muss sich das vorstellen, dass auf jeder rechten Flanke des Sägezahns wie eine Art auseinandergezogene Frequenzmarke geschrieben wird - das sieht sehr ähnlich aus, als würde man die Kurve wobbeln! Und exakt so, wie es brummt, sieht man auch diese überlagerte Schwingung, denn nur dann werden Frequenzmarken geschrieben, deren Schwebung u.U. auch hörbar ist...

Ursache lt. Enzo: aktive Bauelemente. Und hier kommen momentan nur die Dioden im Netzteil infrage, die irgendwelchen Mist "schaltend" einstreuen könnten... :)

Sofern es nicht am Netztrafo selbst liegt...

Bis denne und Gruß
Michael

Hallo Michael,

war es die Modulation des Ausgangssignals auf der Betriebsspannung?

Grüße

Jochen
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 21.06.2014 14:16
Hallo Jochen,

wie meinst Du das? Ein Signal liegt nicht an, die Endstufe arbeitet im Leerlauf.  ???

PS: ich habe eben Enzo noch eine Mail geschrieben, vielleicht kann er den Screen seines Scopes mit diesem Signal + "Frequenzmarke" abfotografieren und ich bekomme das Bild - das kann ich hier zeigen (ginge einfacher als Zeichnen).

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 27.06.2014 10:11
Moin zusammen,

Update:

Bei meinem VM lag es offenbar an den Dioden, ich habe eben mit Enzo telefoniert. Er hat andere, bessere, teurere eingebaut und nun ist dieses Rattern angeblich nur noch im Rauschen zu hören.   

:topjob:

Dieses Rattern ist angeblich noch nicht vollkommen weg. Aber das ist wohl auch dem Platinenlayout (Masseführung) geschuldet, wie eben auch dem hochohmigen Master, der nun mal einstreugefährdet ist. Klar, man will die PI mit zur Verzerrung nutzen, so dass der MV dahinter sitzt (Bugera z.B. baut in seinem V55 ein Einfachpoti vor der PI ein).

Seiner Meinung nach bietet der Amp viel Potential, sowohl zum Verbessern (Elkos Netzteil, Layout Netzteil) also auch zum Modden (anderer Übertrager).

Werde nächste Woche den Amp abholen und dann berichten.

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 29.06.2014 11:58
Hier noch kurz zwei Fotos.

Auf dem Bild VM_3 sieht man nur die Kurve.

Auf VM_Test sieht man die überlagerte Frequenz. Man kann diese Überlagerung auf der Kurve verschieben - auf dem Foto, welches ich vom Enzo bekam, sieht man sie daher weit unten im waagerechten Teil, während ich sie auf den rechten abfallenden Flanken beschrieben habe.

Gruß Michael
Titel: Re: Marshall 2266 Vintage Modern - Einstreuung im Ton (Rattern oder Brumm)
Beitrag von: Meikel am 2.07.2014 09:54
Guten Morgen,

Happy End.  :)

Stand der Dinge:

Ich habe gestern den Amp abgeholt und nun läuft er innerhalb seiner Möglichkeiten vergleichsweise einwandfrei. "Innerhalb seiner Möglichkeiten" bedeutet, dass das Rattern nicht vollkommen weg ist. Aber man muss nun schon etwa 20 - 30 cm direkt mit dem Ohr am Cabinet in Höhe des Speakers sein, um das Rattern überhaupt noch zu orten, es geht in den übrigen Nebengeräuschen des Amps unter.

Ein 250,- Euro-Bugera V55 läuft hier jedoch lautlos!   :devil:    Mehr dazu siehe unten.

Lob und Kritik:

Ich war gut.   ;D

Denn ich konnte durch meine Untersuchungen meine Vermutung bestätigt finden, dass es an der Endstufe bzw. ihrer Spannungsversorgung lag. Soweit konnte ich den Fehler einkreisen bzw. isolieren. Ich war hingegen nicht konsequent genug, die Fehlerquelle exakt zu lokalisieren. Hier konnte ich zwar die zielführende Kopfarbeit leisten, aber die Fehlerquelle nicht meßtechnisch nachweisen. Daher führte mich der Weg nun zum Enzo Morgana und hier muss ich sagen, dass mein Entschluss richtig war, den Amp zum Enzo zu bringen. Denn...

Technisches:

...Enzo hat nicht nur die exakte Fehlerquelle meßtechnisch nachgewiesen, sondern er hat hier nun "seine" ausgemessenen HV-Dioden eingebaut und völlig selbstverständlich auch gleich dazu die fehlenden, den Dioden parallel geschalteten, Kondensatoren eingebaut. Hier hat er bzgl. der Dioden sein Know-How eingesetzt, welches ich gar nicht hätte, denn vermutlich hätte ich wieder die im Schematic angegebenen Typen eingelötet.

Mein allerbester Dank auch an dieser Stelle nochmals an Enzo!  :topjob:

Marshall:

Klare Ansage: Da ich einen weiteren Fehler ausschliesse, der zu dem Fehlverhalten der Gleichrichterdioden geführt hat UND aus dem .mp3, welches ich von einem weiteren 2266VM-User dankenswerterweise bekam (von dem er bei seinem 2266VM ausging, dass der normal läuft, obwohl er ebenfalls dieses Rattern aufzeigt (!)), schliesse ich, dass Marshall bzgl. der Auslegung und Dimensionierung des Netzteiles hier seine Hausaufgaben nicht korrekt erledigt hat.

Siehe Schematic bzgl. der markierten Felder. Ich habe den Schematic der Endstufe und des Netzteiles zweimal angehängt. "Original" ist quasi der Werks-Schaltplan, man sieht hier die Schaltung, wie sie für den 2266VM und den 2466VM sein soll, einschliesslich aller Bemerkungen. In "2266VM Beschaltung" habe ich alles entfernt, was im Amp auf den Boards nicht vorhanden ist und man sieht jetzt nämlich gut, was übrig geblieben ist - insbesondere im Netzteil!

Die HV-Gleichrichterdioden im Netzteil sind nicht ausreichend dimensioniert, die Reihenschaltung ist hinsichtlich des Auftretens der HF-Störungen ungünstig und es wird das Auftreten dieser in die Endstufe einstreuenden HF-Störungen auch noch durch das Fehlen der ihnen parallel geschalteten Kondensatoren begünstigt. Für mich eindeutig ein Mangel im Schaltungsdesign. Was um so ärgerlicher ist, da dieses Thema seit Mitte der 80er Jahre bei Brückengleichrichterdioden in Verstärkern hinlänglich bekannt ist (hätte ich eigentlich gleich drauf kommen können...).

Also Augen auf bei den 2266VM, was ggf. solche Störungen angeht.

Gruß Michael