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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Gregory am 9.06.2014 14:47

Titel: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: Gregory am 9.06.2014 14:47
Hallo liebe Leute,

mich ereilte am Wochenende ein Anruf, eines Musikers, bei dem eine Endstufenröhre (seit ca. 4 Wochen neu drin) nicht mehr heizt. Er hat mir den besagten Amp vor 4 Wochen mal hergestellt, zur Röhrenüberholung, neuer Biaseinstellung uuuund...weil der die Heizung gar nicht mehr ging. Ich habe damals eine ganze weile gesucht, bis ich herausgefunden habe, dass die 10A Sicherung der übeltätet war, ich hab dann mal alles auf Widerstand/Durchgang durchgemessen und nichts gefunden, neue Sicherung rein, neue Röhren rein, Amp angeschaltet, lief Problemlos. Damals war eine 6L6 mit durchgebrannten Glühfaden dran Schuld, so denke ich. Nun ja, wenn ich es noch recht vor Augen habe, die V9. Nun ruft mich der Gute an und sagt, dass von den neuen Röhren, an selber Stelle wieder eine nicht glimmt....häää?

Weiß jemand Rat bei dem Amp? Wir der eventuell zu heiß?

Röhrenkonfiguration war am Anfang JJ6L6 und nach langer Recherche habe ich dann Tung-Sol 5881 eingbaut, mit entsprechend eingestellten BIAS, wie es auch in mehreren amerikanischen Foren empfohlen wurde.

Ich bin für Tipps wie immer sehr dankbar!

LG Greg
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: cca88 am 9.06.2014 14:58
Hallo liebe Leute,

mich ereilte am Wochenende ein Anruf, eines Musikers, bei dem eine Endstufenröhre (seit ca. 4 Wochen neu drin) nicht mehr heizt. Er hat mir den besagten Amp vor 4 Wochen mal hergestellt, zur Röhrenüberholung, neuer Biaseinstellung uuuund...weil der die Heizung gar nicht mehr ging. Ich habe damals eine ganze weile gesucht, bis ich herausgefunden habe, dass die 10A Sicherung der übeltätet war, ich hab dann mal alles auf Widerstand/Durchgang durchgemessen und nichts gefunden, neue Sicherung rein, neue Röhren rein, Amp angeschaltet, lief Problemlos. Damals war eine 6L6 mit durchgebrannten Glühfaden dran Schuld, so denke ich. Nun ja, wenn ich es noch recht vor Augen habe, die V9. Nun ruft mich der Gute an und sagt, dass von den neuen Röhren, an selber Stelle wieder eine nicht glimmt....häää?

Weiß jemand Rat bei dem Amp? Wir der eventuell zu heiß?

Röhrenkonfiguration war am Anfang JJ6L6 und nach langer Recherche habe ich dann Tung-Sol 5881 eingbaut, mit entsprechend eingestellten BIAS, wie es auch in mehreren amerikanischen Foren empfohlen wurde.

Ich bin für Tipps wie immer sehr dankbar!

LG Greg

Hallo Greg,

ist der Heizfaden wirklich durch? Löt mal die Heizungsanschlüsse an der Röhre nach und miss nochmal nach...

Ansonsten - ist natürlich mysteriös... Ist sonst wirklich alles OK? Irgendwelche Fehlimpedanzen? Zustand der Speakerbuchse und der Zuleitungen bis zum Speaker - inkl der Steckverbinder? Zustand der Röhrenfassungen - insbesondere Schmauchspuren zwischen den Anoden und Heizungspins die direkt nebeneinander liegen

Grüße
Jochen
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: Gregory am 9.06.2014 15:04
Hey ho,

ich fahr jetzt hin, ich schau's mir an!
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: Gregory am 9.06.2014 16:54
So Problem ganz schnell gefunden...Sockel im Eimer.
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: cca88 am 9.06.2014 17:18
So Problem ganz schnell gefunden...Sockel im Eimer.

wie genau?

Nicht, daß Du jetzt zwar das primäre Symptom gefunden hast, aber die Ursache nicht....

Grüße

Jochen
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: Gregory am 9.06.2014 20:06
Die klemme greift nich mehr an die pins ran. Lötstellen sind in ordnung, da gabs auch keine probleme. Als ich dann testweise mal einen bias messsockel reingesteckt habe gings dann problemlos. Also es is definitiv die kleine klemme die im sockel ist. Fender Keramik halt. Ich bau nun andere ein.
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: cca88 am 9.06.2014 22:26
Die klemme greift nich mehr an die pins ran. Lötstellen sind in ordnung, da gabs auch keine probleme. Als ich dann testweise mal einen bias messsockel reingesteckt habe gings dann problemlos. Also es is definitiv die kleine klemme die im sockel ist. Fender Keramik halt. Ich bau nun andere ein.

Vorsichtig nachziehen?
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: Gregory am 10.06.2014 08:21
Ähm nachziehen? Wollte gleich alle Sockel tauschen, damit ich den Amp dann nicht alle 4 Wochen bei mir stehen habe!?
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: jacob am 10.06.2014 08:29
Hi Gregory,

recht hast Du- wenn schon, dann aber auch richtig  :police:

Nimm einfach Belton- Fassungen, dann hast Du Ruhe...  :topjob:

Gruß

Jacob

Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: cca88 am 10.06.2014 21:00
Hi Gregory,

recht hast Du- wenn schon, dann aber auch richtig  :police:

Nimm einfach Belton- Fassungen, dann hast Du Ruhe...  :topjob:

Gruß

Jacob

Naja "richtig" - ist ja ok - ich hatte mit "vorsichtig nachbiegen" bisher nie Probleme, Rückläufer oder ähnliches gehabt....
Viele der Amps - teils sehr alte - waren danach wegen "sonst noch was" mal wieder bei mir - aber die Fassungen waren es nicht...

Daher will ich das nicht so im Raum stehen lassen. Ich stehe überhaupt nicht auf Pfusch - wurde zwar nicht ausdrücklich so genannt, aber der Eindruck entsteht halt trotzdem.

Und mal schnell alle 4 Fassungen tauschen - puh - Wenn der Kunde es zahlt - ok.

Grüße

Jochen
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: jacob am 10.06.2014 22:03
Hi Jochen,

tut mir leid, wenn Du Dich durch meine Antwort an Gregory angesprochen gefühlt hast.
Sorry dafür, Du warst natürlich nicht damit gemeint!  :danke:

M.E. ist das eine reine "Gewissensfrage"  :angel:

Klar ist auf jeden Fall:
der Kunde entscheidet, ob und was er machen lässt bzw. was er für eine Reparatur max. bezahlen möchte  :P 
Der Techniker entscheidet letztendlich, ob er dien Reparaturauftrag annehmen will oder nicht. Es zwingt ihn ja schließlich keiner, eine Reparatur durchzuführen, hinter deren Ergebnis er selbst nicht steht.
Notfalls kann er diesen Kunden ja dann auch zur "Konkurrenz" schicken, dann sind alle zufrieden  :bier:

Gruß

Jacob
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: Nigel am 12.06.2014 15:50
Moin zusammen,

nun isses geklärt, aber vielleicht hilft die Info dennoch irgendwem weiter:

Hatte bei dem Amp auch mal derbe Heizungsprobleme, als ich ihn kaufte waren die Röhren sehr hinüber und
er wurde sehr sehr heiss. Dabei ist der Sicherungshalter für die Heizung und ein Stück Platine verkohlt. Ein Wackelkontakt
an den Klemmen tat sein übriges. Knistern ohne Ende, am ende rauchte es und der Netztrafo verabschiedete sich trotz
der ganzen anderen Sicherungen. Alles war Ok nur eben die Heizung nicht. Das scheint äußerst tötlich zu sein. kürzlich hatte ich wieder ein Problem mit der Heizung, es war an der Reverbrecoverystufe. Da hatte ich die Schnauze voll und hab die Heizung direkt, unter Umgehung des mitlerweile mehrfach erneuerten Sicherungshalters, ohne Sicherung direkt an die Sockel gelötet. Nun ist endlich alles gut.

Was meint ihr: Ist es Ok auf die Sicherung der Heizung zu verzichten?


Lieben Gruß,

Nigel

Lieben Gru

Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: bluesfreak am 12.06.2014 17:08
Was meint ihr: Ist es Ok auf die Sicherung der Heizung zu verzichten?

IMHO ja, aber nur wenn die Primärseitige Sicherung vernünftig dimensioniert ist. Die Heizungswicklung ist eigentlich die, die am stabilsten ist, insofern übertragen sich Probleme dort relativ gut auf die Primärseite was dann deren Sicherung zum Auslösen bringt...

Gruß
blues
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: jacob am 12.06.2014 18:06
Hi Nigel,

das seh' ich exakt genau so wie bluesfreak  :topjob:

Eine andere Möglichkeit wäre aber auch, dass Du Dir diese "Einlötsicherungen" für die Heizung besorgst , wie sie u.a. auch in den Rivera- Fenders verbaut waren.
Ich habe allerdings absolut keine Ahnung, wo man die auch als Bastler kaufen kann  ???

BTW:

Bei älteren Fenders war ja meist lediglich der zu verwendende Sicherungswert für 110V Netzspannung auf der Rückwand aufgedruckt...  :P  :police:

Gruß

jacob
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: Nigel am 13.06.2014 12:35
Ok, dass ihr das auch so seht beruhigt mich.

Ich habe auch mit "Einlötsicherungen" experimentiert. Bei allen, die ich hatte, selbst bei einem Sicherungshalter aus dem KfZ-Bereich sind die Gehäuse geschmolzen. Die ohne Gehäuse könnten beim zusammenschrauben andere Bauteile berühren, daher finde ich die nicht so schön. Selbst eine Eigenkonstruktion mit temperaturbeständigem Gummischlauch hat nicht gehalten.Das Problem waren die Lötstellen. Je kleiner desto länger haben sie standgehalten. Daher denke ich, das eine Steckverbindung zur Sicherung optimal wäre.

 :police:@jacob bzl. 110V und Sicherung: Gut, dass das hier auch nochmal steht, sowas kann man nicht oft genug sagen.  :police:

Danke Euch Jungs für den Input!

Liebe Grüße,

Nigel
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: Gregory am 14.06.2014 13:11
Naja die 10A Heizungssicherung war ja auf Grund des Sockels schon mal durch, damals war aber auch die Heizwendel einer Röhre im Eimer, da liegt ein Zusammenhang natürlich nahe, damals habe ich dann auch so gedacht -> Heizung Röhre kaputt -> Sicherung geflogen.

Aber wenn es da eh immer Probleme gibt, sollte man sich eventuell gänzlich was anderes überlegen. Vorstufe DC und Endstufe AC bestromen und anders absichern?

Es ist schon schade, dass man mit Platine doch oft Probleme hat -> Twin Amp aus 2002 hatte auch schon mal Probleme.
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: jacob am 14.06.2014 15:09
Moin Gregory,

wie ja hier schon im Laufe der Zeit schon häufiger geschrieben wurde, stellen diese 08/15- Sicherungshalter mit nicht ausreichender Wärmebeständigkeit das eigentliche Problem dar  :P
Ich hatte das z.B. mal bei einem Silverface Twin- Reverb, bei dem Sicherungen für die Heizung nachgerüstet wurden (5x20, Drahtanschluss). Die wurden mit der Zeit "weich"...  :'(

Daher sollte man zu temperaturfesteren Ausführungen greifen und die Datenblätter der Hersteller aufmerksam durchlesen  ???

Gruß

Jacob
Titel: Re: Fender Twin 65 Reissue
Beitrag von: cca88 am 14.06.2014 15:56
Naja die 10A Heizungssicherung war ja auf Grund des Sockels schon mal durch, damals war aber auch die Heizwendel einer Röhre im Eimer, da liegt ein Zusammenhang natürlich nahe, damals habe ich dann auch so gedacht -> Heizung Röhre kaputt -> Sicherung geflogen.

Aber wenn es da eh immer Probleme gibt, sollte man sich eventuell gänzlich was anderes überlegen. Vorstufe DC und Endstufe AC bestromen und anders absichern?

Es ist schon schade, dass man mit Platine doch oft Probleme hat -> Twin Amp aus 2002 hatte auch schon mal Probleme.

Hallo Gregory,
ist die Frage, was da eigentlich faul war. Ich habe bis jetzt noch nie erlebt, daß bei einer indirekt geheizten Röhre die Heizwendel durch war.
Was ich schon öfters gesehen - und dann wieder "repariert" habe ist eine kalte Lötung im Röhrensockel, bei der der Draht aus dem Glaskolben keinen Kontakt mehr zum Sockelpin hatte.... Nachdem ich aufgrund des internen Aufbaus der 6L6 nicht an einen Kurzen in der Röhre glaube wüßte auch nicht, wie eine offene Heizung eine Sicherung ziehen kann.... Spannungsüberschlag von Anode auf Heizung - das ist etwas anderes - aber da ist dann nicht nur die Heizung beteiligt.

Die andere Frage ist - wie bereits in der Diskussion - warum man die Heizung überhaupt absichern muß. wann kann ein Kurzschluß im Heizkreis selber auftreten - und mit welchem Fehlermuster?

In der Röhre? - mmh - wüßte nicht wie - siehe oben
An den Fassungen - möglicherweise duch abgerissene Zuführungsdrähte an den Fassungen? Theoretisch
An den möglicherweise vorhandenen Symmetrierwiderständen? Nur wenn die Widerstände bei Überlastung niederohmig würden, was aber m.E. eher selten der Fall ist
Bei DC-Heizung - möglich, aber da braucht dann nur dieser Teil der Schaltung abgesichert werden - mit geringeren Strömen

Bei Blackface und Silverfaceamps ist die Fassung der Anzeigelampe definitv ein Thema, da sich die Kontaktfahnen an der Fassung so verdrehen können, daß tatsächlich ein Kurzschluß entstehen kann.
Fender hat spätes das Anschlußschema geändert und die Fahnen mit Schrumpfschlauch isoliert und die Heizwicklung des Trafos nicht mehr direkt ans Pilot-Light gelötet...

Fazit: ich persönlich sicher die Heizung nicht ab - versuche aber die Ptimärsicherung so knapp als möglich zu dimensionieren

Grüße

Jochen