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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: rallax am 1.07.2014 10:36

Titel: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 1.07.2014 10:36
Hallo zusammen,

ich bin ein wenig ratlos was meinen DRII betrifft. Ich habe alle Elkos und alle Röhren erneuert, weil diese noch teilw. die Ersten waren und ich dachte dies wäre die Ursache für den 'toten' Sound des Amps.
Zusätzlich habe ich noch folgende Mods vorgenommen. http://www.stratopastor.org.uk/strato/amps/prii/modifications/relmods/relmods.html
Leider ist das Ergenis denkbar schlecht. Ich habe immer noch diesen kalten toten Klang.
Ich habe dann angefangen mit verschiedenen Vor- und Endstufen Röhren zu experimentieren.
Bei den End Röhren kamen Tungsol, Ruby und Ruby zu Einsatz. Jeweils gematchte Paare.
Aber bei allen ist es immer gleich. Ich habe Bias Strom (Wie hier beschrieben http://www.stratopastor.org.uk/strato/amps/prii/rebias/rebias.html )gemessen. Bei allen gematchten 6V6 Paaren komme ich nicht über 15mA bei max. 390V. Das kuriose ist aber, die Anodenbleche fangen dann an zu glühen. Wenn ich auf 8mA/410V runtergehe, dann hört es auf. Aber dann klingt der Amp gar nicht mehr.
Das einzige was mir aufgefallen ist, dass die 295V Netzspannung hinter dem 10K Widerstand nur ca. 245V beträgt.
Schaltbild http://www.stratopastor.org.uk/strato/amps/twoseriesfenders/driischematicwiringpartslist.pdf
D.h. der Spannungsabfall über dem 10k ist mehr als 100V statt ca. 60V.

Hat jemand eine Idee was ich noch untersuchen könnte und wie ich den Fehler näher einkreisen kann?

Vielen Dank!

Gruß,

Ralf


Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: orange1969 am 1.07.2014 13:47
Mahlzeit Ralf,

ich bin momentan etwas irritiert.
Du beschreibst 2 Auffälligkeiten:
1. Die Anodenbleche glühen
2. Der Spannungsabfall am Längswiderstand der CLCRC-Siebkette ist zu hoch.

Das Vorgehen ist üblicherweise:
1. Hat der Amp vor den Umbauten funktioniert ?
2. Visual Inspection: Haben die erneuerten Bauteile auch die richtigen Werte ? Es passiert jedem Mal, das er einen falsch eingetüteten Widerstand einlötet (oder ein falsches Relais  ;D) oder eine Zehnerpotenz falsch ...
Ist ein Anschlussdrähtchen beim Einlöten durchgerutscht und hat eine unerwünschte Verbindung ?
3. Ist das Voltmeter richtig eingestellt gewesen ?
4. Welche Spannung ist unmittelbar an den Steuergittern der 6V6 gegen Masse messbar ?
5. Welche Spannungen liegen an den Schirmgittern an ?
6. Was passiert, wenn die Röhre V4 herausgezogen wird ?

Fotos machen Laune - auch wenn es sich wohl noch nicht um einen kapitalen 7ender handelt.

Und was den kalten Sound betrifft, ... schwer zu sagen - der eine mag keine Glimmerkondensatoren, der andere braucht einen bestimmten Röhrengleichrichter, der dritte kommt ohne Elkos als Kathodenbypass nicht klar, der vierte will Kohlepresswiderstände als Anodenwiderstände haben und keine Metallfilm, ...

Bis demnächst
orange1969
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: Athlord am 1.07.2014 14:23
Hallo rallax,
wenn Du ratlos bist, dann hilft oftmals ein weiterer Satz Augen......
Oder anders: Ziehe jemanden hinzu, der sich mit der Materie auskennt.
Kalter Sound kann viel Ursachen haben, Kondensatoren würde ich deswegen jedoch nicht zuerst tauschen.
Gruss
Jürgen
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: bluesfreak am 1.07.2014 14:49
Mich wundert dass der TE über Deluxe Reverb II (http://ampwares.com/schematics/deluxereverb_ii.pdf) (das ist der aus der Riviera Ära) spricht, die Links aber zu einer Moddingseite für den Princeton Reverb II gehen...so wirklich identisch sind die beiden nämlich nicht dass man da bei allen Mods 1:1 arbeiten kann
Ich vermute ja Murks entweder in der Bias Beschaltungsänderung oder ein grundsätzlicher Fehler beim Messen, darum meine Frage:
Wie hast Du den Bias Strom gemessen und welche Spannung liegt bei Dir an Pin5 der Endröhren an?
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: darkbluemurder am 1.07.2014 15:17
Mich wundert dass der TE über Deluxe Reverb II (http://ampwares.com/schematics/deluxereverb_ii.pdf) (das ist der aus der Riviera Ära) spricht, die Links aber zu einer Moddingseite für den Princeton Reverb II gehen...so wirklich identisch sind die beiden nämlich nicht dass man da bei allen Mods 1:1 arbeiten kann

Ich habe selbst einen DRII und hatte mal einen PRII. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch die Vorstufe (der PRII hat mit den früheren Princetons gar nicht so viel gemeinsam). Die beschriebenen Mods lassen sich alle auch auf den DRII anwenden.

Ich vermute ja Murks entweder in der Bias Beschaltungsänderung oder ein grundsätzlicher Fehler beim Messen, darum meine Frage:
Wie hast Du den Bias Strom gemessen und welche Spannung liegt bei Dir an Pin5 der Endröhren an?

Das vermute ich auch und halte die Fragen für absolut berechtigt.

Der DRII klingt - wenn er gesund ist - nicht kalt.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 1.07.2014 15:23
Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für den Input.

Ich habe die Spannungen an den beiden 6V6 gemessen. Ich muss hier noch vorausschicken, dass ich mit 2 Voltmetern arbeite. Eins nutzte ich mit dem TT Bias Messadapter um den Strom zu messen und mit dem anderen messe ich die Spannungen.

Der Amp hat sehr lange herum gestanden. Aber ich meine mit den alten Röhren und Kondensatoren hat's auch so geklungen.
Daher habe ich mir gedacht, raus mit dem alten Kram, neu rein und gut ist... oder auch nicht.

Wenn ich die V4 ziehe, dann ist es genau so. Kein Unterschied.

V5 (V DC)
PIN 3 (Plate) 403
PIN 4 (G2)  410 vor dem G2 liegt ein zusätzlicher 470R/3W als Gridstopper
PIN 5 (G1) -34,2

V6
V5 (V DC)
PIN 3 (Plate) 404
PIN 4 (G2)  412 vor dem G2 liegt ein zusätzlicher 470R/3W als Gridstopper
PIN 5 (G1) -34,4

Momentan ist liegt Bias bei ca. 11mA. D.h. ca. 35% Last. Sobald ich auf 15mA (45%) hoch gehe, beginnt das Glühen der Anodenbleche.

Folgende Mods habe ich gemacht:
- Asstausch des Bias Feed Widerstands (neu 47 Ohm/2Watt Metallfilm)
- die beiden Gridstopper je 470 Ohm
- Bias Poti. Ohne das Bias Poti war's es aber genau so.
Alles andere ist 1:1 getauscht worden. Röhren und Elkos.

Habt ihr noch ne Idee?

Danke & GRuß,

Ralf


Fotos kommen noch.




 
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: Athlord am 1.07.2014 15:40
Hallo,
wenn bei 35% bereits eine Röhre das Leuchten bekommt, dann stimmt was nicht!
Bitte die 470 Ohm Widerlinge kontrollieren - diese dazu am besten einseitig ablöten.
Und wie die beiden anderen bereits geschrieben haben, Du hast offensichtlich Mods für eine anderen Typ AMP verwendet.
Aussagefähige - oder hochauflösende Bilder wären jetzt der nächste Schritt...
Gruss
Jürgen
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 1.07.2014 17:19
ich stimme darkbluemurder zu. PRII und DRII haben das selbe Endstufen Design.
Ich habe schon einmal einen anderen DRII so modifiziert und er hat genau so funktioniert und geklungen wie vorher.
ICh vermute, dass hier ein Fehler vorliegt, der mit den Modifikationen eigentlich nicht s zu tun hat.
Wahrscheinlich war der Fehler vorher schon da, nur habe ich es nicht gemerkt.

Ich später die 470 Ohm gridstopper entfernen.  Der Teufel ist ja bekanntlich ein Eichhörnchen.

Danke & Gruß,

Ralf
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 2.07.2014 10:46
Hallo,

ich habe die 470R Gridstopper herausgelötet, aber es ist immer noch so wie vorher.
Ich habe auch ein paar Fotos angängt, damit man einen optischen Eindruck bekommt. Bitte nicht erschrecken!
Die Fender Rivera Amp waren to letzten die PTP gefertigt worden. Und das wohl auf die schnelle wie man unschwer erkennen kann.
 
Gruß,

Ralf
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: Dirk am 2.07.2014 11:31
Hallo,

ich lese immer Gridstopper, aber es geht doch eher um die Schirmgitterwiderstände ?

Welche 6V6 sind denn verbaut ? Wenn ich mir die Bilder betrachte, dann scheinen da zwei unterschiedliche 6V6 eingebaut zu sein. Sind die beide auch gematched ?

Die Spannung am Schrimgitter sollte bei den 6V6 deutlich abgesenkt werden. Siehe hierzu die Angaben in den Datenblättern. Einzig die JJ 6V6 lässt die von Dir angegebenen Spannungen zu.

Bezüglich Bias-Messung:
Um genaue Ergebnisse zu bekommen, solltest Du erst einmal den ohmschen Widerstand des Meßadapters ermitteln, also ins DMM einstecken ohne Röhren und Spannung und ohmisch durchmessen. Mit dem ermittelten Meßwert dann weiter rechnen. Also wenn 1,1 Ohm angezeigt wird dann mit diesem Wert rechnen und nicht Spannung = Strom, (also R = 1 Ohm) annehmen. Damit werden die Ergebnisse genauer.
Ermittele auch den Strom über das Schirmgitter. Spannungsfall über dem Schrimgitterwiderstand lässt sich problemlos messen. Der genaue Wert des Widerstandes natürlich im Vorfeld ebenfalls genau ermitteln.
Der Strom der über den Meßadapter gemessen wird ist die Summe aus Anoden und Schirmgitterstrom.

Und bedenke: ein "kaputter" Sound kann auch durch einen schlechten oder defekten Lautsprecher entstehen.

Gruß, Dirk

Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 2.07.2014 15:34
Hallo Dirk,

Vielen Dank für Deine Anregungen.

Im Moment ist ein gematchtes Paar TAD 6V6GT-STR  eingebaut.
Es sind keine unterschiedlichen Röhren. Das mag so aussehen, weil in einer der TT Bias Messadapter steckt.

Ich habe noch ein gemachtes Paar Tungsol 6V6GT und ein gematchtes Paar paar Ruby 6V6 mit schwarzem Glaskolben.
Aber das macht auch keinen Unterschied, wenn ich diese einsetze.

Ich werde jetzt einmal nach der von Dir vorgeschlagenen Methode messen und anschließend berichten.

Danke & Gruß,

Ralf



Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 2.07.2014 15:55
Hallo Dirk,

der Speaker ist neu. Ein Jensen Jet Electric Lightning, den ich bei Dir gekauft habe.
Er ist auch OK und klingt sehr gut!
Mit Gridstopper meine ich 470 Ohm Widerstände, die ich als Schirmgitterwiderstände eingebaut hatte.
Standardmäßig hat der DRII keine Schirmgitterwiderstände.G2 d.h. PIN 4 ist direkt auf Masse gelötet.

Gruß,

Ralf
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: bluesfreak am 2.07.2014 16:02
Nur kurz mal ne Nachfrage (was aber nicht viel mit dem Fehler zu tun hat):

Warum sind bei den Vorstufen Kathoden Cs solche Ömmel verbaut? Da reichen normalerweise 25V Typen, die großen schütteln sich ohne Sicherung nämlich mit der Zeit locker...dito die beiden 70µF?
Wie siehts eigentlich mit dem 4fach MultiCap aus, hast du den auch getauscht? Ein müder Elko kann sich nämlich auch in einem toten Sound äußern...

Gruß
blues
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: Dirk am 2.07.2014 16:08
der Speaker ist neu. Ein Jensen Jet Electric Lightning, den ich bei Dir gekauft habe.
Er ist auch OK und klingt sehr gut!

OK.

Mit Gridstopper meine ich 470 Ohm Widerstände, die ich als Schirmgitterwiderstände eingebaut hatte.
Standardmäßig hat der DRII keine Schirmgitterwiderstände.G2 d.h. PIN 4 ist direkt auf Masse gelötet.

Du hast aber jetzt welche nachgerüstet ?

Siehe noch den Hinweis zu den Röhren und der Bias-Messung.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 2.07.2014 19:05
Hallo,

die beide Schirmgitterwiderstände sind wieder drin.
V5 465 Ohm und V6 462 Ohm.
Der Spannungsabfall über den Widerstanden ist 0,53/0,58 Volt (V5/V6).
D.h. Strom über das Schirmgitter ist demnach 1,1/1,2 mA.
Der Strom über dem Messadapter ist 10,0/10,3 mA.

Aber wie bringt mich das jetzt weiter?

Gruß,

Ralf
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: jacob am 3.07.2014 07:40
Moin Ralf,

ZITAT:
"G2 d.h. PIN 4 ist direkt auf Masse gelötet."

Dass das so war, kann ich mir nicht so recht vorstellen...

Gruß

Jacob
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: Dirk am 3.07.2014 09:39
Der Strom über dem Messadapter ist 10,0/10,3 mA.

Hast Du den Widerstand des Messadapters gemessen ?

Aber wie bringt mich das jetzt weiter?

Wenn die Anodenbleche weiterhin Glühen, die Ursache nicht in der Bias-Einstellung gesucht werden muss.

Gruß, Dirk


Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 3.07.2014 09:58
Guten Morgen!

Sorry, da habe ich Unfug geschrieben! "G2 d.h. PIN 4 ist direkt auf Masse gelötet."
Ich meinte natürlich, dass die Kathoden direkt auf Masse gelötet waren.
Jetzt ist jeweils ein 470R/3 Watt zwischen gelötet.

Der Widerstand des Messadapters ist je nach DMM 0.9 - 1.0 Ohm. Mein Fluke zeigt 1 Ohm und dem vertraue ich mehr als dem anderen DMM.

Wenn der Bias Strom von ca. 10 mA auf ca. 15 mA (höher geht es nicht) gestellt wird, dann habe ich am G1 nur noch ca. -24 Volt. Ich hatte mal eine PRII der hatte bei 32mA Bias am G1 -32V und am G2 415V und das waren die originalen 6v6! Nix GT! Der klang richtig gut und die Anoden glühten nicht.
Bei diesen Rivera Amps wurden die 6V6 bis zur maximalen Leistung und auch darüber hinaus von Fender betrieben.

Was wäre denn rein theoretisch, wenn der OT 'ne Macke hat? D.h. ein paar Windungen verschmohrt und dadurch einen Teilschluss/geringeren Widerstand??
 
Gruß,

Ralf

BTW: Vielleicht sollte ich den Amp besser in die Tonne kloppen?!
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: Robinrockt am 3.07.2014 10:24
Hallo Ralf,

hast du evtl. die Möglichkeit ein Oszi zu benutzen? wenn der Amp unhörbar schwingt, würde das einiges erklären.
Nicht in die Tonne kloppen, der wird schon wieder.

Viele Grüße,
Robin
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: bluesfreak am 3.07.2014 10:39
Sorry, da habe ich Unfug geschrieben! "G2 d.h. PIN 4 ist direkt auf Masse gelötet."
Ich meinte natürlich, dass die Kathoden direkt auf Masse gelötet waren.
Jetzt ist jeweils ein 470R/3 Watt zwischen gelötet.

Höh?
Wenn dann ist Pin 8 direkt aufs Blech und damit auf Masse, da kann man auch nen 1 Öhmer statt der Brücke einbauen aber keinen 470er..wo hast Du jetzt den 470R eingebaut? An Pin4 (oranges Kable)?

PS: Ich stell gern die Tonne bereit wenn Du ihn reinkloppen willst...
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: orange1969 am 3.07.2014 11:14
... PS: Ich stell gern die Tonne bereit wenn Du ihn reinkloppen willst...
Morgen allerseits,

wir haben das schon verstanden mit Pin 4 und G2.
Und zwischen den Zeilen klingt eine gewisse Anspannung durch.

Also in die Tonne würde ich da noch nichts kloppen. (Im Gegensatz zu kranken 7endern im Wald sind Amps fast immer verwertbar)
Das mit dem Oszi wäre angebracht.

Und wenn es schon in Richtung Scherze geht: Die nächstgrößere Röhre wäre die 6L6  ;D

Und wenn's wieder etwas ernster werden soll:
Was passiert, wenn die Schirmgitter mit der Anode verbunden werden ? Sozusagen als 'Triode strapped Pentode' ?

Und eine Frage, die immer wieder mal auftaucht ? Ist die Beschaltung oder der Zustand des Ausgangsübertragers verändert worden ? Manchmal ist nachher die Verdrahtung ein klein wenig anders als vorher.

Ups schon fast wieder Mahlzeit...
orange1969
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: jacob am 3.07.2014 11:32
Hi,

wenn demnach also sowohl die Pins an der Fassung als auch die Widerstandswerte nicht "verwechselt" wurden, tippe ich auf einen defekten Ausgangstrafo  :P

Schließt doch einfach mal einen anderen, passenden AÜ temporär an, dann herrscht wenigstens diesbezüglich schon mal Klarheit  :topjob:

BTW:

hat denn schon einer der Vorbesitzer in dem Amp rumgebastelt / rumbasteln lassen? ???

Gruß

Jacob
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 3.07.2014 14:18
Hallo,

Vielen Dank für die weiteren Tipps.  :topjob:

Der Vorbesitzer hat nur die Röhren einmal gewechselt.Der Amp war nach meiner Einschätzung 'unverbastelt' d.h. keine erkennbaren Anzeichen wie neue Lötstellen, neue Bauteile, etc.
Soweit ich erkennen kann, ist am AÜ auch nichts gelötet oder verändert worden.

Ich habe noch einen AÜ. Ich muss mal schauen ob der passt. Den werde ich dannmal temporär dranhängen. Vielleicht war es das ja schon.

Einen Oszi werde ich auch mal dranhängen um zu schauen was sich an den Endröhren zu tut.

Schaumermal was der Tag heute noch so bringt  :)

Danke Euch und viele Grüße,

Ralf
 
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: darkbluemurder am 3.07.2014 15:12
V5 (V DC)
PIN 3 (Plate) 403
PIN 4 (G2)  410 vor dem G2 liegt ein zusätzlicher 470R/3W als Gridstopper
PIN 5 (G1) -34,2

V6
V5 (V DC)
PIN 3 (Plate) 404
PIN 4 (G2)  412 vor dem G2 liegt ein zusätzlicher 470R/3W als Gridstopper
PIN 5 (G1) -34,4

Hallo Ralf,

irgendetwas läuft in dem Amp auf jeden Fall falsch, wenn die Schirmgitterspannung bei beiden Endröhren höher ist als die Anodenspannung. Dass letztere bei dieser hoch negativen Gittervorspannung unter die Schirmgitterspannung sinkt, deutet in der Tat darauf hin, dass die Röhren zuviel Anodenstrom ziehen. Entweder sind die Röhren einfach schlecht oder der AÜ hinüber.

Viel Glück bei der Suche,
Stephan
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: jacob am 3.07.2014 20:35
Hi Ralf,

check' doch nochmal kurz die Verdrahtung der Endstufe (vor und nach der Drossel).

Welche Spannung liegt denn eigentlich am CT des Übertragers an?
Vielleicht ist ja versehentlich der Schirmgitteranschluss mit dem CT- Anschluss vertauscht worden  ???

http://www.stratopastor.org.uk/strato/amps/twoseriesfenders/driischematicwiringpartslist.pdf

Gruß

Jacob
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 6.07.2014 17:24
Soderle,

AÜ getauscht. Keine Änderung!
Am CT ist die Spannung um ca. 5V höher als an der Plate PIN3.

Hat noch wer eine Idee?

Danke & Gruß,

Ralf


Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 7.07.2014 19:19
Hallo zusammen,

ich denke ich versuche es noch einmal mit neuen Röhren.
Als erstes möchte ich 2 neue 6V6 einsetzen.
Ich denke die JJ 6v6 sind OK. Oder doch besser die Tung Sol?

Danach schmeiss ich mal die Zener Diode und die Bias Feed Diode raus.
Mal Sehen was das bringt. Viel kann es ja nicht mehr sein.

Was meint ihr?

Danke & Gruss,

Ralf
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: darkbluemurder am 8.07.2014 09:49
Danach schmeiss ich mal die Zener Diode und die Bias Feed Diode raus.

Hallo Ralf,

die Bias Feed Diode brauchst Du zur Gleichrichtung der Biasspannung.

Miss doch noch mal alle Spannungen durch und poste sie hier - vielleicht haben wir etwas übersehen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: bluesfreak am 8.07.2014 09:56
Ich denke die JJ 6v6 sind OK. Oder doch besser die Tung Sol?

Für den Anfang nimm die JJs, die sind sehr robust, die TungSol (die im übrigen sehr fein klingen) kannst Du hinterher ja immer noch reinschrauben...
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 8.07.2014 11:50
Ich habe mir gerade die JJ und die TungSol 6v6 bestellt.


Hier nochmals meine Messungen mit Txx 6v6. Aber auch die Ruby oder Tungsol die ich habe liegen ähnlich von den Messwerten.
Bei BIas MAx. einstellung d.h. 12-15 mA je nach Hersteller fangen die Anoden an zu glühen.

1. Messung Bias auf Max.
V5 (V DC) Bias 15,1 mA
PIN 3 (Plate) 369
PIN 4 (G2) 375 vor dem G2 liegt ein zusätzlicher 470R/3W
PIN 5 (G1) -26,3

V6(V DC) Bias 15,2 mA
PIN 3 (Plate) 367
PIN 4 (G2)  378 vor dem G2 liegt ein zusätzlicher 470R/3W
PIN 5 (G1) -26,6

2. Messung Bias runtergeregelt
V5 (V DC) Bias 9,3 mA
PIN 3 (Plate) 386
PIN 4 (G2) 391 vor dem G2 liegt ein zusätzlicher 470R/3W
PIN 5 (G1) -33,9

V6(V DC) Bias 9,8 mA
PIN 3 (Plate) 387
PIN 4 (G2)  392 vor dem G2 liegt ein zusätzlicher 470R/3W
PIN 5 (G1) -33,5

Der AÜ ist neu.

Danke & Gruß,

Ralf

Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: Robinrockt am 8.07.2014 14:37
Hallo,

warum geht denn der Trafo so in die Knie? merkwürdig, 15mA ist doch mal nix für die Röhren - eiskalt.
Defekter Trafo, Fehler in der Bias Versorgung-defekte Diode(n)?

Grüße,
Robin
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: darkbluemurder am 8.07.2014 14:56
Nach einem Fehler in der Biaszuleitung sieht mir das nicht aus - der Wert sollte zum Einstellen der Spannung völlig ausreichen.

Ich kann mir immer noch nicht erklären, warum die Anodenspannung unter der Schirmgitterspannung liegt. Möglicherweise ist der Siebelko defekt. Dieser Amp hat ja diesen dämlichen Vierfach-Siebelko. Ich würde mal versuchshalber den Elko für die Anodenspannung mit einem anderen Elko brücken.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 8.07.2014 16:00
Hallo,

der AÜ und der Mehrfach Sieb Elko (AuthetiCap) ist neu. Was aber nicht automatisch heißt, dass der nicht auch defekt ein kann.

Ich tauche mal die Koppel Kondensatoren 0.022 600V Orange Drops am G1.
Mal sehen ob das was bringt.

Gruß,

Ralf


Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: Athlord am 8.07.2014 16:45
Ich tauche mal die Koppel Kondensatoren 0.022 600V Orange Drops am G1.

Yo,
wenn die Koppelkondenstoren nichts tauchen, dann kann das nichts werden....

Sorry das mußte einfach sein.  ;D ;D
Cheers
Jürgen
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 8.07.2014 17:30
Hallo,

Die beiden Koppelkondensatoren an G1 der 6V6 sind OK. Der Austausch hat nix gebracht.  :(

Ist schon verdammt widerspenstig der Fehler!  >:(

Vielleicht hat ja noch jemand den 'Goldenen Willie'  als Idee? ;D


Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: Striker52 am 8.07.2014 19:52
Mach doch erst mal das was dir hier geraten wird (z.B. Antwort 31), bevor du immer neue Dinge ausprobierst. Gehe mit System vor.
Gruß Axel
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 8.07.2014 20:30
Ok.
Wie genau ist das gemeint?
Einfach einen 2ten Elko mit entsprechendem Wert parallel zum Anoden Elko löten?

Von CT (red) des AÜ nach Masse?

Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: _peter am 8.07.2014 22:48
Hallo,

die Überlegung ist ja, dass der Elko einen zu geringen Widerstand nach Masse hat.
Dadurch fließt ein hoher Strom, der da nicht sein soll und den übertriebenen
Spannungsabfall produziert. Nur einen zweiten Elko parallel zu löten, würde aber
den Fehlerstrom nicht ändern. Du musst den vermutlich defekten Elko schon ablöten.

Das ist schnell gemacht und definitiv einen Versuch wert, da es die Symtome schon
erklären würde.

Gruß, Peter
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: rallax am 9.07.2014 08:49
Guten Morgen!

Nach dem großartigem 7:1 Erfolg über Brasilien  :topjob:, habe ich mir auch ein Erfolgserlebnis gegönnt.
Ich habe den neuen AuthetiCap Multi Elko rausgeschmissen und den alten wieder reingelötet.
Und siehe da, 28mA Biasstrom und kein Alpen- bzw. Anodenglühen mehr und er Amp atmet auf!
Der neue Multielko scheint wohl ne Macke zu haben.  :(

Ich werde die Kiste dann mal wieder ordentlich herrichten und mal schauen wie der Amp klingt wenn er ein paar Betriebsstunden mit neuen Röhren und neuen Kondensatoren auf dem Buckel hat.

Euch allen Vielen Dank für die zahlreichen Ideen und Anregungen.  :topjob:
Durch euch habe ich in den letzten Tagen sehr, sehr viel lernen können und mein über 30 Jahre altes Radio- und Fernsehtechniker Know-How wieder auffrischen können.

Dafür nochmals vielen Dank!

Ich denke ich werde mich nun mal an DIY Projekt wagen. :facepalm:
2 Kanaler BF Clean + Plexi fänd ich gut.
Ich schau mal, was es im Forum so gibt.

Danke & Gruß,

Ralf







Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: Striker52 am 9.07.2014 11:17
Na also :topjob: Viel Spass beim  :guitar:
Gruß Axel
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: darkbluemurder am 9.07.2014 11:40
Ich habe den neuen AuthetiCap Multi Elko rausgeschmissen und den alten wieder reingelötet.
Und siehe da, 28mA Biasstrom und kein Alpen- bzw. Anodenglühen mehr und er Amp atmet auf!
Der neue Multielko scheint wohl ne Macke zu haben.  :(

Treffer - versenkt.

So ein Bauteilefehler ist schon ziemlich link, weil man ein neues Bauteil erst einmal nicht verdächtigt. Aber gut, dass der Amp jetzt wieder läuft.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender Deluxe Reverb II Anodenbleche glühen
Beitrag von: Robinrockt am 9.07.2014 14:18
Hallo,

auch wieder etwas dabei gelernt, vielen Dank :topjob:
Prima, das er läuft.

Viele Grüße,
Robin