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Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: _peter am 20.07.2014 17:41
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Hallo,
ich habe hier einen Hiwatt-Klon, der ab dem PI das unten angehängte Bild liefert. Am Gitter ist
das Signal noch ein normaler Sinus, an der Kathode und nach dem PI ist das Signal vervielfacht.
Was auf dem Bild schwer zu erkennen ist - die einzelnen Kurven sind für sich sauber abgebildet.
Es gibt also nicht diesen Schatten / dieses Rauschen, dass man bei HF-Schwingungen sieht.
Dreht man weiter auf, entsteht eine hässliche Verzerrung, bei der die einzelnen Kurven unterschiedlich
klippen. (Bild 2)
Wie könnte dieses Phänomen entstehen? Ich habe schon die Vorstufenröhren getauscht und
die NFB-Zuleitung abgetrennt, um irgend welche Feedback-Effekte auszuschließen.
Gruß, Peter
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Salü,
Stand das Oszi auf DC- oder auf AC-Kopplung? Hast du vor oder nach dem Koppelkondensator gemessen.
Es sieht so aus, als ob auf dem Signal ein (negativer werdender) DC-Offset liegt. Durch die Nachleuchtzeit der Bildröhre in Verbindung mit dem steigenden DC-Offset könnte es dann zu dieser Mehrfachabbildung kommen. Ist allerdings reine Spekulation, habe sowas noch nicht beobachtet. Passt allerdings nicht zum zweiten Bild!?
mfg Sven
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Hallo Sven,
es stand auf AC und ich habe hinter dem Koppel-C gemessen. An der PI-Kathode ist es aber
das gleiche. Von daher ist ja die negative Biasspannung der Endröhren als DC-Offset schon
mal ausgeschlossen. Allerdings ist der Hiwatt-PI ja "künstlich" hochgelegt - mit DC-Quelle aus
einer Triode, die per Spannungsteiler aus der Hochspannung bei etwa 70V festgezurrt ist.
Kann es was damit zu tun haben? Ich hänge den Schaltplan mal an. Morgen oder vielleicht
noch nachher kann ich auch ein Bild vom Aufbau hochladen.
Gruß, Peter
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zu 1: ich würde eher auf nen Meßfehler tippen. Mal verschiedene Trigger probiert?
zu 2: asymmetrisches Clipping ist durchaus möglich. Hatte ich in meinem Preamp auch (allerdings am Kathodenfolger)
Cheers
John
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Hallo,
diese "Verwackelungen" können auch durch einen Brummanteil kommen, der den Triggerzeitpunkt minimal verschiebt: -> den Erdanschluß des Tastkopfes überprüfen und ihn an anderer Stelle mit der Schaltung verbinden. Evtl. auch die Schleife ("Fläche") die der Erdanschluß mit dem Signalleiter verbindet minimieren.
Andererseits wären solche Phänomene am hochohmigen Gitter wahrscheinlicher als an der niederohmigen Kathode...
mfg ernst
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Hi,
asymmetrisches Clipping ist normal und meistens erwünscht.
Wenn kein Meßfehler vorliegt (Erdung + Masse checken & R messen), sieht Dein Sinus mehrfach phasenverschoben aus, daher ist vielleicht einer der Koppelkondensatoren nicht in Ordnung. Oder ein defektes geschirmtes Kabel könnte auch was damit zu tun haben, ist ja auch eine Kapazität; außerdem lötet man, je nach Kabel, schnell mal das Isolationsmaterial innen kaputt.
Oder es schwingt einfach irgend etwas: Nimm einen Holzstab und wackle & klopfe mal in Deiner Verdrahtung rum, gucke ob sich das Signal am Oszi ändert.
Ich würde ansonsten von jeder Stufe den Ausgang abtrennen und von vorne nach hinten einzeln, jeweils vor und nach dem Koppel-C an der Anode messen und die Stufen der Reihe nach wieder verbinden, da sollte man die betroffene Stufe bzw. die betroffene Verbindung relativ schnell finden können.
Würde mich interessieren was das Problem ist – poste bitte.
- pit
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Danke für die Antworten,
unten hängt mal ein Bild vom Aufbau. Da es sich um das das obige, über Jahrzehnte bewährte Layout
handelt und die Verbindungen alle recht kurz sind, hatte ich die Verkabelung erst mal nicht unter Verdacht.
Es geht, wie gesagt, nur um den PI - bis zu dessen Gitter ist das Signal einwandfrei. Einen Messfehler halte
ich auch für wahrscheinlich. Ich habe aber die Masse des Tastkopfs schon an der Kathode des PIs abgegriffen.
Die Triggerung läuft intern übers Oszi, externe Triggerung habe ich noch nie verwendet.
Dass ein Amp irgendwann klippt und das Klippen je nach Bias der entsprechenden Stufe erst mal einseitig
auftritt, ist mir klar. Aber auf dem zweiten Bild oben sieht man einige der Kurven klippen, die anderen nicht.
Komisch..
Gruß, Peter
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Hat Dein Oszi keine verschiedenen internen Trigger?
Cheers
John
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Hat Dein Oszi keine verschiedenen internen Trigger?
Cheers
John
???
John - meinst Du jetzt die Flanken etc.?
Jochen
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Das ist ein altes RFT-Oszi. Das hat nur nen Auto-Schalter, der in dem Fall aber nichts bewirkt.
Hier noch mal zwei Bilder, damit man zum Vergleich sieht, wie schön das Signal vorher aussieht (am Master).
Der Ursprung des hässlichen Zerrens hat sich leider als Defekt am AÜ entpuppt. Mit einem anderen, testweise
angehängten AÜ war es weg. Wenn sich der Amp mit neuem AÜ weiter unverdächtig verhält, liegt der Fehler mit
höherer Wahrscheinlichkeit bei mir.
Gruß, Peter
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John - meinst Du jetzt die Flanken etc.?
Der Trigger versucht sich ja an irgendwas "festzuhalten". Mein Hameg ist umschaltbar. HF, LF, Netzfrequenz, DC, AC. Unter Umständen kommen solche Bilder, wenn man den falschen Trigger wählt.
Cheers
John