Tube-Town Forum
Technik => Tube-Talk => Thema gestartet von: haotschmi am 4.01.2015 17:17
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Hallo,
gibt es einen Grund warum die KT 77 so wenig in Verstärkerschaltungen eingesetzt wird? Selbst als EL 34 Ersatz wird sie kaum empfohlen, wo sie aufgrund ihrer hohen Ua + Ug2 doch eigentlich wenig Probleme machen müsste. Im Genalex Datenblatt steht was von April 1977 und eigentlich für den Ultralinear Einsatz gedacht. Weiß jetzt nicht ob es das Konstruktionsjahr oder nur Zeitpunkt der Datenaufnahme ist. Auch im Netz finde ich nicht all zu viel. Sie wird als Ersatz für die Dynavox Kisten in Foren empfohlen, aber Millionen Fliegen fressen Scheiße, Millionen Fliegen können sich nicht irren?
Kann mir jemand mit Erfahrungen weiterhelfen?
Gruß Otto
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die kt77 sind doch viel in den dietzels drin ....
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Hallo,
gibt es einen Grund warum die KT 77 so wenig in Verstärkerschaltungen eingesetzt wird? Selbst als EL 34 Ersatz wird sie kaum empfohlen, wo sie aufgrund ihrer hohen Ua + Ug2 doch eigentlich wenig Probleme machen müsste. Im Genalex Datenblatt steht was von April 1977 und eigentlich für den Ultralinear Einsatz gedacht. Weiß jetzt nicht ob es das Konstruktionsjahr oder nur Zeitpunkt der Datenaufnahme ist. Auch im Netz finde ich nicht all zu viel. Sie wird als Ersatz für die Dynavox Kisten in Foren empfohlen, aber Millionen Fliegen fressen Scheiße, Millionen Fliegen können sich nicht irren?
Kann mir jemand mit Erfahrungen weiterhelfen?
Gruß Otto
Hallo Otto,
kann vielleicht damit zusammenhängen, daß die originale GEC mittlerweile mit Gold aufgewogen wird und richtig selten ist.
Bei den neuen - alles was an Betriebsparametern und Arbeitspunkten für die EL34 gilt - sollte für die KT77 (und auch die 6CA7) auch gelten.
Die Frage ist allerdings, ob die max. Werte der alten GEC DAtenblätter auch von den aktuellen Varianten auf Dauer verkraftet werden.
Grüße
Jochen
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Bei den neuen - alles was an Betriebsparametern und Arbeitspunkten für die EL34 gilt - sollte für die KT77 (und auch die 6CA7) auch gelten.
Wichtig: Bias auf alle Fälle kontrollieren und justieren sonst ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man sich nicht sehr lange an den KT77 und/oder 6CA7 erfreut.
Gruß, Dirk
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Wichtig: Bias auf alle Fälle kontrollieren und justieren sonst ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man sich nicht sehr lange an den KT77 und/oder 6CA7 erfreut.
Gruß, Dirk
...logo
hat ich eigentlich als obligatorisch erachtet
... in meinem jugendlichen Leichtsinn ::)
Grüße
JOchen
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Hi,
habe die KT77 von Gold Lion und JJ in SE Schaltungen eingesetzt.
Der Ruhestrom sollte auf jedem Fall im amp einstellbar sein,
zur EL34, 6CA7, unterschied sich der Arbeitspunkt teils deutlich ,
die KT77 ist etwas zickig in Bezug auf Schwingneigung, Gridstopper, Screen R und ein stabiles Bias sind hier nötig.
Sound : ich drücke es mal so aus , sehr dynamisch, kraftvoll, kommt natürlich auch auf die Schaltung an,
der Vergleich bezieht sich auf eine Single Ended Schaltung mit 2 KT77 parallel, zu 2 xEL34, 2x 6Ca7, mit ca. 19 W
Grüße Jörg
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Hallo,
danke für eure Antworten. Ich sehe schon da gibts nur eins: Versuch macht kluch. Werde mir 4 bestellen und mal ganz Ohr sein.
Gruß Otto
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Hallo Jörg,
weil die KT77 ja auch eine mögliche Kandidatin für die Dynacord-Endstufen mit knapp 800 V sein soll die Frage, in welche Richtung der Arbeitspunkt einstellbar sein sollte. In G-2000 / Gigant & Co wird der Einstellbereich bereits voll ausgeschöpft, wenn man die EL34 mit mit dem kleineren Ruhestrom aus den Werksangaben fahren will (Dynacord macht da unterschiedliche Vorgaben).
Der Ruhestrom sollte auf jedem Fall im amp einstellbar sein,
zur EL34, 6CA7, unterschied sich der Arbeitspunkt teils deutlich ,
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Hallo Bea,
ich nehme an du willst wissen ob der Ruhestrom beim Einsatz der KT77 nach unten oder oben justiert werden muß,
ich habe die EL34 bei 450V und 55 mA mit Auto bias betrieben.
Je nach Röhrensatz der KT77 / EL34 kann dann durchaus der Ruhestrom sich um 10 mA verschieben in beide Richtungen .
Wenn ich jetzt den richtigen Schaltplan zu deinem amp habe, werden die 4 EL34 mit einer NGV eingestellt, -- xx Volt .
Wenn die NGV nicht negativ genug ist um den Ruhestrom herunter zu regeln, kannst du den Einstellbereich erweitern,
mit autobias, hinter den 10R Katodenwiderstand einen R schalten (je nach Ruhestrom zB 330 Ohm) ,
so dass noch mal 10-15 V an diesem Widerstand abfallen, den R mit einem C überbrücken,
z.B. 470uf/35V Panasonic FC .
Den vorhandenen 10 R solltest du nicht überbrücken .
Grüße Jörg
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Die Biasschaltung im Dynacord kann man schon so modifizieren, dass da auch Spannungen bis -60V möglich sind. Das ist auch nicht aufwendiger als Katodenwiderstände, ist ja nur ein Spannungsteiler.
Die Frage ist vor allem, ob ich da auf jeden Fall eingreifen muss oder ob der normale Einstellbereich bis ca. -37 V zumindest soweit ausreicht, dass die Röhren nicht gleich abrauchen (wenn, würde es um ein Quartett gehen, und gerade im G-2000 laufen die Röhren zur Zeit mit dem kleinsten einstellbaren Ruhestrom)
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Ja, den Einstellbereich der negativen Gittervorspannung zu erweitern ist eine Möglichkeit,
durch die zusätzliche self oder autobias Schaltung bleibt aber der Arbeitspunkt der Röhre stabiler
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Hallo Jörg
Ich bin gerade dabei einen Amp zu Planen. 2 EL34 SE parallel Hast du von deinem einen Schaltplan? und würdest du ihn mir geben.
Im Netz ist über Parallel SE nicht viel zu finden. Ich hänge jetzt einfach mal meine Vorstellung (grober Entwurf) mit an.
Gruß Schuppimax (Martin)
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Jetzt verstehe ich wirklich nicht, wieso Du an Stelle von zwei EL34 nicht einfach eine KT88 nimmst. Mit immerhin knapp der halben Heizleistung.
Weil ja doch recht viel Leistung in den Katodenwiderständen verbraten wird, würde ich auch über eine zumindest teilweise externe Biasschaltung nachdenken.
Ggf solltest Du prüfen, ob Du für die Ansteuerung vielleicht einen Katoden- oder Anodenfolger vorsehen solltest.
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Hallo
KT88 das unbekannte Wesen
Beate mit der Heizleistung hast du natürlich recht aber in jeder AB Schaltung brauche ich die gleiche Heizleistung. Da es mir nicht um den Stromverbrauch geht und ich 2 Paar EL34 bei mir liegen habe bleibe ich bei den EL34 Röhren. Bei den Kathodenwiderständen muss ich mal sehen wie ich das Handhabe? Ich habe eine vergleichbare Endstufe mit EL84 Röhren (siehe Amp für zu Hause im Forum) gebaut und vor die Treiberstufe den LND 150 FX Loop eingesetzt. Die Return Stufe musste ich ziemlich runter fahren weil einfach zu viel Verstärkung vorhanden war. Der Plan ist nur ein Abriss in welche Richtung es gehen soll also noch nichts festes. Danke dir für die Denkanstöße die auch eine Überlegung wert sind.
Für weitere Anregungen habe ich immer ein Offenes Ohr. Wenn ich das Projekt Starte werde ich es in einem eigenen Beitrag starten und auf eure Mithilfe hoffen.
Gruß Schuppimax (Martin)
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Hallo Jörg
Ich bin gerade dabei einen Amp zu Planen. 2 EL34 SE parallel Hast du von deinem einen Schaltplan? und würdest du ihn mir geben.
Im Netz ist über Parallel SE nicht viel zu finden. Ich hänge jetzt einfach mal meine Vorstellung (grober Entwurf) mit an.
Gruß Schuppimax (Martin)
Hallo Martin,
googelst du: EL34SE 4tubes, ist noch frei zugänglich der Plan,
Grüße Jörg
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Um das mal wieder aufzugreifen:
Wichtig: Bias auf alle Fälle kontrollieren und justieren sonst ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass man sich nicht sehr lange an den KT77 und/oder 6CA7 erfreut.
Siehe auch hier: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,18683.msg188489.html#msg188489
Welche Einstellreserven benötige ich denn konkreter? Bei Ua = 750-800 V...
Reichen die -51 V aus dem Eminent 2? Oder die -47 V, auf die ich gerade den G-2000 geändert habe? Oder sollte ich für eine Bestückung mit z.B. JJ KT77 einen noch größeren Bereich vorsehen?
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Trotz des Alters mache ich mal hier weiter:
anläßlich des Todes einer der EL34 habe ich dem G2000 mal KT77 spendiert (JJ).
drei der Röhren wirken stabil, bei einer läuft jedoch der Arbeitspunkt weg. Die EL34 in dieser Position war stabil, und sie funktioniert auch noch. Ich versuche jetzt, das Problem einzugrenzen. Hat jemand einen Tipp?
Ach so: Gitterableitwiderstände. Im Dynacord eher groß (ca. 280 kOhm; bei hoher Gitterverlustleistung werden ja wohl eher 250k genannt). Könnte man also verkleinern. Erklärt natürlich nicht, warum die drei anderen Röhren gut zu sein scheinen.
Kann das ein Problem der (neuen!) Röhre sein?
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Kann das ein Problem der (neuen!) Röhre sein?
Wandert der Fehler beim Umstecken der Röhre mit?
Dann lautet meine knappe Antwort: Ja! ... wenn das Gitter mit Kathodenmaterial kontaminiert wurde (Fertigungsfehler, extreme Überlastung, mechanischer Stress, ...), kann das zu thermischer Gitteremission führen. Das tritt nicht sofort ein, da es Wärme dazu braucht, und auch nicht immer, sondern hängt vom Arbeitspunkt, der Schaltung und der Einbausituation ab. Da kann es schon einen Unterschied machen, ob das Chassis im kalten Bastelkeller frei steht oder in der Guten Stube im Gehäuse schwitzt.
Bei thermischer Gitteremission wird das Gitter zu einer Art zweiten Kathode ... es fliesst also Strom, der zu einem Spannungsabfall am Gitterableitwiderstand führt und somit die negative Vorspannung verringert. Als Folge davon steigt der gesamte Strom durch die Röhre und das arme Ding wird noch wärmer. Und Zack ... hier schliesst sich der Kreis.
Ein untrügliches Zeichen für dieses Problem ist, wenn im Betrieb nach einiger Zeit die Sapnnung am Gitter zu steigen beginnt und Du den Koppelkondensator davor als Fehlerursache ausschliessen kannst (abklemmen, tauschen, ...). Bei Fixed Bias wird die Spannung am Gitter weiniger negativ, bei Autobias lassen sich dann deutlich positive Werte (statt den zu erwartenden 0V) messen.
Kleiner Gitterableitwiderstand kann "helfen", kaschiert aber eher das Problem, denn die betroffene Röhre ist in meinen Augen Ausschuß.
Viel Erfolg!
Ciao
Sebastian
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Hallo Sebastian,
ja, leider "wandert" das Problem mit der Röhre mit. Und leider tritt es auch bei einer weiteren Röhre auf (insgesamt besitze ich ein Sextett). Und bei einer der drei "stabilen" bin ich mir nicht so ganz sicher, ob sie im Dauerbetrieb wirklich stabil bleiben wird.
Thermische Gitteremission ist aber doch ein generelles Thema sämtlicher Röhren. Ein Vergleich der Datenblätter der KT77/GEC und der EL34/TFK zeigt ja auch, dass die KT77 da "schwieriger" ist, dass also deutlich kleinere Gitterableitwiderstände empfohlen werden (250k für Pa+Pg2 > 28W).
Und es ist bekannt, dass die alten Dynacords da auch neueren EL34 Stress bereiten - m.W. ist der Grund für die Probleme mancher EL34 in dieser Schaltung eben auch der etwas zu große Gitterableitwiderstand.
Es halt also wohl generell einen Sinn, die Bias-Schaltung abzuändern. Bei der großen Endstufe mit 4 Endröhren könnte es dann in bezug auf die Belastung des Katodyn-PI spannend werden.
Morgen brauch ich die Kiste. Also erstmal die drei alten EL34 wieder rein und eine noch intakte alte EL34 aus dem Fundus dazu, un den Rest in aller Ruhe angehen (ich will dem Amp eh noch einen zweiten Kanal spendieren).
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Hallo Bea,
Thermische Gitteremission ist aber doch ein generelles Thema sämtlicher Röhren.
Im Prinzip ja, je heisser das Gitter, umso anfälliger. Wenn es aber bei Röhren auftritt, die innerhalb der Spezifikation betrieben werden, ist das in meinen Augen ein Hinweis auf Ausschuß oder Defekt. Forciert wird das Ganze durch Spuren von Kathodenmaterial auf dem Gitter ... das kann eben bei der Fertigung passieren oder eine Folge von groben mechanischen Stössen oder viel zu hohen Strömen sein. Konstruktionen mit geringem Abstand zwischen Kathode und G1 sind anfälliger. Die ECL86 ist so ein Kandidat, da kullern etliche in meiner Kiste, die in alten Radios auffällig geworden sind. Daneben liegen auch seit 20 jahren drei "Svetlana" (die mit dem S) EL34, die kurz nach dem Kauf das Verhalten gezeigt haben. Leider ist es erst aufgefallen, als der damalige Händler schon nicht mehr existiert hat ... hatte wohl einen Grund.
In einem HiFi Amp mit Autobias dauert es eine Weile, bis sie gemütlich weg laufen, bei marshalligen Konstruktionen geht es schon etwas schneller und in einem Dynacord Imperator setzt das fast blitzartig ein. Vermutlich "hilft" da auch etwas die doch recht hohe Anodenspannung. Bei mir kommt so eine Röhre in kein Gerät mehr, sondern sofort in die Schrottkiste.
Kurz: Wenn die KT77 neu sind, innerhalb der Spezifikation betrieben werden und das Verhalten zeigen, würde ich nicht zögern und die Dinger umgehend reklamieren.
Ciao
Sebastian
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Gerade sind wieder die EL34 drin. Wie erwartet, alles stabil. Jetzt muss noch die letzte der KT77 testen. Nicht vor morgen abend.