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Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: paululus am 7.02.2015 20:34

Titel: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 7.02.2015 20:34
Hallo zusammen,
ich weiß dass das Thema Blues Junior modden hier schon öfter angesprochen wurde. Nur habe ich nichts gefunden, was meine Frage so richtig beantwortet.
Wies scheint sind die Billm mods ja zur zeit nicht lieferbar. Aber der Tone Stack Mod und der Twin Stack Mod sollten ja auch so machbar sein.
Habe ich das soweit richtig verstanden, dass ich für den Tone Stack Mod lediglich den Höhenkondensator mit einem .1uF Kondensator und den Mittenkondensator mit einem .015uF ersetzen muss?

Was anderes ist dazu nicht nötig?

Oder hat vielleicht jemand andere Werte probiert?

Vielen Dank schonmal!
Julian
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: sjhusting am 7.02.2015 22:13
Yup, die 2 caps, mehr isses nicht. Twin tone stack mod ist dann nur ein jumper.

Kannst auch Hoffman's BJr conversion anschauen - falls du grisseres probieren will

http://el34world.com/Forum/index.php?topic=17873.0

Steven
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 7.02.2015 22:26
Ah geil danke dir!
Den Twin stack mod hab ich grad gemacht. Is echt krass was der macht.
Kann es sein, dass es dadurch in mitten weniger matscht oder bild ich mir das nur ein :D
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 7.02.2015 22:35
Eine Frage noch:
Langt hier ein Nennspannung von 100V?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 7.02.2015 23:04
Sorry jetz noch ein dritter Post von mir.
C11 und C13 müssen getauscht werden.
C13 ist der Mittenkondensator und C11 der Basskondensator. Also hab ichs oben falsch geschrieben. Bass und Mitte nicht Höhen und Mitte werden verändert, oder? Bin schon ganz konfus... :-\
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 9.02.2015 20:12
Wenn wir schon beim BJ modden sind: Ich find den Presence Regler ja recht interessant. Aber Leider kann man die Kits für die Billm Mods zurzeit nicht bestellen. Dh. ich komm leider nicht an so eine Anleitung ran. Weiß vielleicht jemand ob es anderswo eine gibt? Meine Suche war erfolglos, ich bin letztendlich immer auf der Billm Seite rausgekommen....
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 9.02.2015 21:34
Jetzt der fünfte Post infolge von mir...Falls das irgendein Problem sein sollte einfach löschen!

Was ich gefunden habe ist folgender Eintrag in einem Forum:

Zitat
Replace R25 on Cream board with a 10k pot
r26 on green board

Das bedeutet also, den mittleren und den rechten Kontakt des Potis an die Lötstellen von R25 und den linken an die Gehäusemasse. Ist das schon wieder alles? :D

Sorry nochmal für den viermaligen Doppelpost...
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 10.02.2015 15:40
Moin Paululus!

C13 ist der Mittenkondensator und C11 der Basskondensator. Also hab ichs oben falsch geschrieben. Bass und Mitte nicht

Korrektamente, wenn du dich hier auf den orig Fender Schaltplan beziehst.

Kann man machen. Aber die kleine Kiste bringt natürlich die Bässe nicht so rüber. Man hat beim Solospiel ein deutlicheres Anschlagsgeräusch. Insgeamt wird das Tonestack ein wenig wirkungsvoller. Habe den Tausch von C25 zu 330 pF MKS/MKP als sehr angenehm empfunden.

Das bedeutet also, den mittleren und den rechten Kontakt des Potis an die Lötstellen von R25 und den linken an die Gehäusemasse. Ist das schon wieder alles?

Auf welchen Schlatplan beziehst du dich hier?


Ich würde bei dem amp erstmal gucken, dass die Höhenfilterung weiter vorne (220-500pF vor der ersten Stufe) statt findet und damit evtl. C35 entfällt. Mann könnte die Endstufe und den PI etwas besser gegen blocking distortion schützen in dem man z.B. die Gittervorwiderstände auf 10k oder mehr anhebt. Damit hat man einen besseren Overdrive.

Eine weitere überlegung wäre das stillgelegte Röhrensystem zu aktivieren indem man es direkt à la Bassman hinter das zweite System klemmt. Vielleicht braucht man eine kleine Lötleiste dazu.

Ferner wäre da die Lautsprecherfrage:
-Diffusor
-anderer Speaker: Vintage 30

Hab vor einiger Zeit die Mods im Anhang probiert. Klingt sehr gut. Jedenfalls schreit der Amp nicht mehr so sehr.


Gruß,

Nigel

Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 10.02.2015 17:29
Eine Frage noch:
Langt hier ein Nennspannung von 100V?

Habs fast vergessen:

Du meinst für die Kondensatoren der Klangregelung? Nein das reicht leider nicht. Es liegt eine Anodenspannung von 240V an, die entkoppelt werden wollen. 400V oder besser 630V ist die Ansage. Es wäre etwas anderes, wenn vor der Klangregelung bereits ein 400V-Kopppelkondensator sitzen würde. Dann könnte man theoretisch Kondensatoren mit niedrigerer Spannungsfestigkeit benutzen. Das gilt aber als unfein, da bei einem Defekt von ersterem die nachfolgenden auch sofort durchschlagen würden.

Gruß,

Nigel

Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 10.02.2015 17:44

Auf welchen Schlatplan beziehst du dich hier?



Blues Junior III - ok habs geblickt:

Wenn es heißt. man solle R25 gegen ein Poti tauschen, dann würde ich das so interpretieren, dass der Schleifer und das rechten Beinchen (sicht von hinten) miteinander verbunden werden sollen und gemeinsam an C13 gelötet werden sollen, während C12 mit dem linken Anschluss verbunden werden soll.


Gruß,

Nigel

P.S.: Was Selbstgespräche angeht wären wir jetzt auf Augenhöhe.
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 10.02.2015 21:15
Ahja Danke dir.
Ich hab mir jetzt dummerweise welche mit 100V Nennspannung bestellt.  :facepalm:
Mal ne generelle Frage: Es werden dafür idR die Orange Drop Caps empfohlen. Aber gibts da nen klanglichen Unterschied oder kann man dafür nicht jeden Kondensator mit entsprechenden Werten benutzen? Weil rein technisch machen die ja alle dasselbe...
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 10.02.2015 22:15
Mal ne generelle Frage: Es werden dafür idR die Orange Drop Caps empfohlen. Aber gibts da nen klanglichen Unterschied oder kann man dafür nicht jeden Kondensator mit entsprechenden Werten benutzen? Weil rein technisch machen die ja alle dasselbe...

Das ist ne Glaubensfrage. Orange Drops sind ohne Frage sehr gut geeignet. WIMAs werden für etwas cleaner gehalten, nehme ich aber auch gerne. Keramikkondensatoren werden oft abgelehnt, sie werden im Tonestack für klingelnde Höhen verantwortlich gemacht. Tauscht man sie gegen einen WIMA, werden die Höhen sauberer. Sehr charaktervoll sind Glimmer- und Styroflexkondensatoren an dieser Stelle oder als Treble-Boost. Ferner nehmen einige Menschen sogar unipolare Elektrolytkondensatoren als Koppelkondensatoren. Zum Thema Koppel-C gibts hier und im Netz unendlich viel zu lesen.

Gruß,

Nigel

 
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 10.02.2015 22:21
Gut dann werde ich morgen mal beim örtlichen Fernsehtechniker vorbei schauen, in der Hoffnung, dass der welche da hat. Schließlich brauch ich meinen Amp für die abendliche Probe. Ich hab die Bestellten nämlich schon eingebaut....bis jetzt is nix passiert, also die Klangregelung arbeitet noch einwandfrei, aber ich will ja nix riskieren.....
Danke dir!
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 11.02.2015 10:40
Moin!

Gerne.

Hätte kein gutes Gefühl damit auf die Probe zu gehen. Bei einem Schaden könnte die komplette Anodenspannung auf den Potis liegen. Das hört sich nicht nur furchtbar an, es ist auch nicht ganz ungefährlich.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 13.02.2015 14:53
So hab jetzt endlich die Orange Drops drin. Passt alles wunderbar. Nur durch das viele hin und her löten, ist mir die Kupferbahn von einer Lötöse weggerissen. Ich hab einfach die Verbindungen auf der Platine durch zwei Litzen ersetzt. Funktioniert soweit wunderbar. Oder gibts da ne andere Möglichkeit das zu reparieren?

Hat jemand von euch Erfahrungen mir anderen Röhren im Blues junior? Man kann darüber ja wirklich viel lesen, aber ich wollte hier mal fragen ob jemand persönliche Erfahrungen hat.

Und was bringt es eigentlich den 47μF Elko gegen einen 100μF zu tauschen?

Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 13.02.2015 17:05
So hab jetzt endlich die Orange Drops drin. Passt alles wunderbar. Nur durch das viele hin und her löten, ist mir die Kupferbahn von einer Lötöse weggerissen. Ich hab einfach die Verbindungen auf der Platine durch zwei Litzen ersetzt. Funktioniert soweit wunderbar. Oder gibts da ne andere Möglichkeit das zu reparieren?

Der Trick ist, die Bauteile mit einer kleinen Lötspitze, bei nicht allzu hoher Temperatur von 350° zu lösen. Nicht zu lange
auf dem Board herumbraten und die Bauteile nie mit Kraft herausziehen. Bei vielen Fender Boards kann man, also ich, nur wenige male Bauteile tauschen. Bei Marshall z.B. geht das durchaus öfter und leichter, weil die Löcher größer sind. Bei Schaden unbedingt isolierten Draht benutzen und die alte Leiterbahn komplett totlegen, abstehende Reste abknipsen und dafür sorgen, dass das Bauteil nicht herumwackeln kann. Alles nicht schön und leichter gesagt als getan.


Und was bringt es eigentlich den 47μF Elko gegen einen 100μF zu tauschen?

Du meinst den Katodenkondensator am ersten System, nehme ich an. Eine der wichtigsten Stellen zum modifizieren. Die untere Grenzfrequeunz sinkt auf wenige Herzchen ab. Bei Gitarrenamps machen 100µF mehr Bässe und sind oft zuviel. Solche Werte sind in HiFi-Verstärkern und Studioelektronik anzutreffen. In Marshallamps sorgen bis 470µF für Rumms von unten. Mesa-Boogies Rectifier, Fenders Tone Master und Dual Professional und viele, sehr teure Boutique-Amps haben 1µF am ersten System.

Ich würde beim BJ eher verkleinern: 4,7µF-22µF je nach Geschmack. Blackface-Amps haben 22µF. Wichtig ist auch noch die
Nennspannung. Je niedriger, desto weniger schlabbern die Bässe. 10V-16V sind weit verbreitet. 35V-50V gehen auch noch. 100V-Typen klingen ab gewisser Größe nach defekt. mMn.

So! jetzt bist Du im Bilde.

Ein großes Problem beim BJ ist, dass ab einer gewissen Gain Einstellung die Klangregelung nicht mehr wirkt und dahinter das Gitarrensignal als Rechteckwellenform erscheint. Das hört man auch sehr deutlich. Kann lustig sein, wenn man das möchte, ist aber nicht der Grund, der dazu führt sich einen Röhrenverstärker zu kaufen - milde ausgedrückt.

Hat jemand von euch Erfahrungen mir anderen Röhren im Blues junior? Man kann darüber ja wirklich viel lesen, aber ich wollte hier mal fragen ob jemand persönliche Erfahrungen hat.

Selber probieren macht riesen Spass. Kauf einfach nach und nach ein paar, von denen dir die Beschreibung gefällt und teste. Sehr grob gesagt: EH=dunkler, JJ=heller, Sovtek=laut.

Viel Spass!

 :topjob:

Lieben GRuß,

Nigel
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 13.02.2015 17:46
Ah genau diese schlabbernden Bässe treiben mich noch in den Wahnsinn...
Welchen Kondensator meinst du da genau?
Einen der beiden markierten?
ich hoff ich nerv nicht....
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: bluesfreak am 14.02.2015 11:11
Die "schlabbrigen" Bässe bekommst Du wie folgt in den Griff (es muss nicht alles gemacht werden aber das ist grob umrissen größtenteils mein Country Mod für den BJr):

1. Erste Siebstufe von 47µF/450V auf 100µF aufpumpen (C25 auf dem von Dir verlinkten Schaltplan)
2. C1 auf 22µ oder gar 10µF verkleinern, drunter würde ich nicht gehen, hier tuts ein 25V Type
3. die roten Koppel Kondensatoren C15/C16 zur Endstufe hin gegen ODs tauschen
4. Den PI (PhaseInverter, die Vorstufenröhre die am nächsten an den Endröhren dran sitzt) gegen eine ECC81 tauschen
5. R29 am PI halbieren oder gar komplett brücken
6. den Ausgangstrafo gegen entweder den TO20 von BillM oder gegen einen Hammond 20W Type tauschen, der TT 25W (http://www.tube-town.net/ttstore/Transformatoren/Ausgangsuebertrager/Fender/Fender-Style-OT-25-W-8-Ohm-125A1A::5905.html) tuts auch besser als der originale
7. Den Lautsprecher (falls Fender designed) gegen einen Jensen C12P (oder für mehr Punch) C12N tauschen

Gruß
blues
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 14.02.2015 16:53
Ah geil danke dir!!

Drei Fragen dazu noch:
Nigel hat je geschrieben, je geringer die Nennspannung an C1, desto weniger schlabbrige Bässe. Im Schaltplan sind ja auch 16V angegeben. Also kann ich den hier schon verwenden?
Generell noch ne Frage zur Nennspannung: größer geht immer nur niedriger als im Schaltplan sollten die nicht sein, da sie sonst durchschlagen würden oder?
Und zuletzt: Gibt es unterschiede zwischen axialen und radialen/Becher Elkos? Im Shop gibts leider axialen mehr...
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 14.02.2015 17:31

Drei Fragen dazu noch:
Nigel hat je geschrieben, je geringer die Nennspannung an C1, desto weniger schlabbrige Bässe. Im Schaltplan sind ja auch 16V angegeben. Also kann ich den hier schon verwenden?
Generell noch ne Frage zur Nennspannung: größer geht immer nur niedriger als im Schaltplan sollten die nicht sein, da sie sonst durchschlagen würden oder?
Und zuletzt: Gibt es unterschiede zwischen axialen und radialen/Becher Elkos? Im Shop gibts leider axialen mehr...


DAs mit der Nennspannung ist wichtig, aber zweitrangig. Ein 470µF großer Elko mit 100V würde in als Katodenkondensator nicht richtig arbeiten, da hier nur geringe Spannungen unterwegs sind. Hier kann man auch 6V Typen nehmen. Kondensatoren mit niedriger Nennspannung würden hier besser Ansprechen und tendieren allein desshalb dazu den Bassbereich besser zu übertragen.

Wirklich Klangentscheidend ist der Kapazitätewert. Such mal nach "tube amplifier calculator". Der erste Link ist deiner.
Dort kann man das Übertragungsverhälten in verschiedenen Umgebungen ausrechnen.

Unterschiede zwischen radial und axial sind eher mechanisch. Bei den radialen geht ein Draht an die Oberseite und ist dadurch länger als der andere. Für ESR ist das nicht vorteilhaft, für uns aber egal. Ferner ist darauf zu achten die Anschlussdrähte von radialen Kondensatoren auf keinen Fall unter Zugspannung zu verbauen. Axiale sehen nicht nur besser aus, sie lassen sich auch besser verbauen, da man die Drähte nicht so stark biegt. Klangliche unterschiede konnte ich noch nicht feststellen.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: cca88 am 14.02.2015 18:44
Ah geil danke dir!!

Drei Fragen dazu noch:
Nigel hat je geschrieben, je geringer die Nennspannung an C1, desto weniger schlabbrige Bässe. Im Schaltplan sind ja auch 16V angegeben. Also kann ich den hier schon verwenden?
Generell noch ne Frage zur Nennspannung: größer geht immer nur niedriger als im Schaltplan sollten die nicht sein, da sie sonst durchschlagen würden oder?
Und zuletzt: Gibt es unterschiede zwischen axialen und radialen/Becher Elkos? Im Shop gibts leider axialen mehr...

...im Shop gibts leider axialen mehr? Ich geh davon aus, daß Du das "keine" vergessen hast ;)

suchst Du etwas ganz spezielles? Im Shop gibt es doch unzählige axiale Elkos ???

Jochen
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: SvR am 14.02.2015 18:53
Salü,
Kondensatoren mit niedriger Nennspannung würden hier besser Ansprechen und tendieren allein desshalb dazu den Bassbereich besser zu übertragen.
Kannst du mal eine Quelle für diese Aussage nennen? Ich kann es mir gerade nicht vorstellen, dass sich Elkos mit höherer Spannungsfestigkeit wesentlich anderster Verhalten.
mfg Sven
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 14.02.2015 19:42
...im Shop gibts leider axialen mehr? Ich geh davon aus, daß Du das "keine" vergessen hast ;)

suchst Du etwas ganz spezielles? Im Shop gibt es doch unzählige axiale Elkos ???

Jochen

Sorry, da hab mich vertippt.
Ja ich hab z.B. keine axialen Elkos mit dem Wert 100µF/450V gefunden.
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: cca88 am 14.02.2015 20:20
Sorry, da hab mich vertippt.
Ja ich hab z.B. keine axialen Elkos mit dem Wert 100µF/450V gefunden.

...den hat Dirk wohl deswegen nicht im Programm, weil die Meisten eh gleich den 100µF/500V nehmen.

der ist von F&T und von JJ da.


Grüße

Jochen
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 15.02.2015 12:52
Kannst du mal eine Quelle für diese Aussage nennen? Ich kann es mir gerade nicht vorstellen, dass sich Elkos mit höherer Spannungsfestigkeit wesentlich anderster Verhalten.

Gerne:
Merlin Blencowe: Choosing Cathode Bypass Capacitors. Audio
Xpress, 08/2008

Douglas Self: Audio Power Amplifier Design Handbook. Kapitel: Distortion 8: Capacitor Distortion . 2009, S. 202

Und in Merlins Preampbuch der ersten Auflage wird es kurz erklärt.

Im Internet hab ich nix darüber gefunden.

Hoffe das hilft.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: SvR am 15.02.2015 13:01
Salü,
Danke, werd ich mir mal ansehen.
mfg sven
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 15.02.2015 13:43
Meine bescheidene Erfahrung hat gezeigt, dass bei zu hoher Nennspannung des ersten Ck deutliche Knackgeräusche entstehen. Ich wollte einen Marshall 2205 ein bisschen mehr in Richtung JTM bringen. Habe einen 470µF/100V genommen,
das war Misst.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: SvR am 15.02.2015 15:01
Salü,
Kondensatoren mit niedriger Nennspannung würden hier besser Ansprechen und tendieren allein desshalb dazu den Bassbereich besser zu übertragen.

Meine bescheidene Erfahrung hat gezeigt, dass bei zu hoher Nennspannung des ersten Ck deutliche Knackgeräusche entstehen. Ich wollte einen Marshall 2205 ein bisschen mehr in Richtung JTM bringen. Habe einen 470µF/100V genommen,
das war Misst.
Es sind allerdings zwei unterschiedliche Dinge, ob wir von Störgeräuschen (Knackgeräusche)* reden oder von Einflüssen auf das Frequenzverhalten (weniger Bass). Blencowes Preamp-Buch habe ich hier im Regal stehen. Allerdings liefert er keine Gründe für das Verhalten (hab die Stelle jetzt aber auch nur kurz überflogen), sondern verweist nur auf die anderen beiden Quellen. Nach meinen letzten Klausuren nächste Woche, werde ich mal versuchen mir die anderen beiden Quellen zu verschaffen. Mal sehen, ob die da tiefer gehen (Gründe und Belege).
mfg Sven

*Hast du mal getestet, ob sich das Verhalten reproduzieren lässt? Vielleicht hatte der Elko auch nur nen Knacks.
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 15.02.2015 15:41
Es sind allerdings zwei unterschiedliche Dinge, ob wir von Störgeräuschen (Knackgeräusche)* reden oder von Einflüssen auf das Frequenzverhalten (weniger Bass). Blencowes Preamp-Buch habe ich hier im Regal stehen. Allerdings liefert er keine Gründe für das Verhalten (hab die Stelle jetzt aber auch nur kurz überflogen), sondern verweist nur auf die anderen beiden Quellen. Nach meinen letzten Klausuren nächste Woche, werde ich mal versuchen mir die anderen beiden Quellen zu verschaffen. Mal sehen, ob die da tiefer gehen (Gründe und Belege).
mfg Sven

*Hast du mal getestet, ob sich das Verhalten reproduzieren lässt? Vielleicht hatte der Elko auch nur nen Knacks.

Also für mehr oder weniger Bass ist natürlich der Kapazitäzwert entscheidend. Dass der Elko defekt sein könnte, war damals mein erster Gedanke. Habe dann einen 330µF/200V (Epcos Low ESR) genommen, dann wars noch schlimmer. Erst dann habe ich Merlins Buch gelesen und einen alten 150µF/16V (Rubycon) genommen, der hatte keine schlabbrigen Bässe. Kondensatoren, die sehr weit unter ihrer Nennspannung betrieben neigen zu low frequency distortion, das ist so bei mir hängen geblieben. Bei Douglas Self wird an mehreren Stellen darauf eingegangen. Hab das Buch als PDF über Springer Link von der Uni. In Merlins Paper steht nix über voltage ratings, lese ich gerade.

Viel Glück für Deine Klausuren!

 :topjob:



Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Bierschinken am 16.02.2015 22:59
Hallo,

das trifft meines Erachtens nur auf Elektrolyttypen zu. (und wenn ich mich recht entsinne, ist das auch so im Blencowe-Buch beschrieben. Wobei ich ohnehin diese Bücher mit Vorsicht geniessen würde)
Jedenfalls sollten diese Kondensatoren im Rahmen ihrer Nennspannung betrieben werden.

Bei Folientypen macht es mMn keinen Unterschied, ob die Nennspannugn Faktor 10^3 über der anliegenden Spannung liegt.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 17.02.2015 10:20
das trifft meines Erachtens nur auf Elektrolyttypen zu. (und wenn ich mich recht entsinne, ist das auch so im Blencowe-Buch beschrieben. Wobei ich ohnehin diese Bücher mit Vorsicht geniessen würde)
Jedenfalls sollten diese Kondensatoren im Rahmen ihrer Nennspannung betrieben werden.

Bei Folientypen macht es mMn keinen Unterschied, ob die Nennspannugn Faktor 10^3 über der anliegenden Spannung liegt.

Ich mag die Experimentierfreudige herangehensweise. Wenn man schnell wissen möchte wie ein guter Amp funktionert,ist
das ein sehr guter Einstieg. In seinem Netzteilbuch ist tatsächlich einiges nicht ganz richtig und die erste Auflage seines Prampbooks hat auch einige naive Seiten. Er hat aber zumindest begriffen, dass ein Amp ein Musikinstrument ist und kein Messgerät. Noch besser sind die Sachen von Kevin O'Connor.

Gruß,

Nigel


Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: SvR am 17.02.2015 11:29
Salü,
das trifft meines Erachtens nur auf Elektrolyttypen zu. (und wenn ich mich recht entsinne, ist das auch so im Blencowe-Buch beschrieben. Wobei ich ohnehin diese Bücher mit Vorsicht geniessen würde)
Du entsinnst dich richtig ;)
Ich werde mir mal das Buch von Douglas Self bei Springer Link runterladen. Mich interessiert, ob eine Begründung oder ein Beleg geliefert wird und ob diese(r) schlüssig ist. Ansonsten mach ich vielleicht selbst ein paar Messungen.
mfg Sven
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 25.02.2015 21:38
Um wieder zum ursprünglichen Thema zurückzukehren ;D :

Ich hab jetzt im Internet mehrere Varianten, gefunden um dem Blues Junior ne Bias-Regelung zu spendieren. Das geht von einem einzigen Poti bis hin zu einem Poti für jede der beiden Endstufenröhren. Welche Vor- und Nachteile gibt es denn, wenn ich für jede der EL84 einen Poti einbaue, außer dass ich dann keine gematchten Röhren mehr kaufen muss?

Und habe ich dass soweit richtig verstanden, dass ich (wenn ich jeder der EL84 einen verpasse), einfach je einen regelbaren Widerstand für R51 und R52 einbauen muss? Warum ist dann z.B. diese(http://home.comcast.net/~machrone/bjr/bjbias.htm (http://home.comcast.net/~machrone/bjr/bjbias.htm))Variante so viel komplizierter?
Auch was die Werte für diese angeht, habe ich unterschiedliches gelesen. Ein 50k Poti müsste doch reichen?
Und wie funktionieren die Mods, die nur einen Poti verwenden? Ersetzen diese nur R52 durch einen 50k Poti und lassen R51 so wie er ist?

Sorry das sind Fragen über Fragen. Ich hoffe ihr könnt und wollt mir trotzdem helfen... :)
Danke schonmal!
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 25.02.2015 22:35
Hier nochmal zwei unterschiedliche Möglichkeiten die ich gefunden habe.
Nummer 1: (http://www.fenderforum.com/forum.html?db=&topic_number=658174 (http://www.fenderforum.com/forum.html?db=&topic_number=658174))
Zitat
I used a Bourns 339P 50k trimmer and drilled 5 holes to the right or R51. I inserted the legs of the trimmer through 3 of the the holes and hot-glued it in place. I removed R52 and moved the bottom leg of R51 to the bottom hole of R52 to keep from having a jumper over R51. A short jumper was run from the bottom hole of R51 (ground) through a new hole below the trimmer and connected on the back side of the board. I routed R52 from its original top hole, around R51, through a new hole above the trimmer and made the connection with the other 2 legs of the trimmer on the back side of the board.

Nummer 2:
http://www.tonegeek.com/musicgear/amps/fender-blues-junior-mods.php (http://www.tonegeek.com/musicgear/amps/fender-blues-junior-mods.php)

In der 2. Variante wird R52 einfach durch einen Poti ersetzt.
Laut einem Kommentar (im ersten Link) würde dadurch der Bias zu hoch:
Zitat
My plan was to remove the resistor, set the pot to 22k(ish), and and solder into R52. I see now that leaving a 22k resistor in series with the pot prevents setting the bias too high. Is this correct?

Ist das der Grund warum in der 2. Variante die Anodenspannung zu hoch ist?
Zitat
I measured 345V on the plates (and 310V for Vg2) of the EL84. A little high as “limiting values” in datasheet are 300V max for anode voltage and 300V for Vg2.
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 26.02.2015 08:34
Würde hierfür ein 0,25W Poti langen?
Im Schaltplan ist ja dafür kein Wert angegeben. Ist die Wattzahl an dieser Stelle dann egal?
Ich hab mich das sowieso schon öfter gefrag, warum in Schaltplänen tw die Wattzahl bei Widerständen angegeben ist und tw auch nicht.....
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 26.02.2015 09:45
So. Auf die Gefahr hin mich als totaler idiot hinzustellen hab ich im Anhang mal meine Berechnung zu der Leistung an den widerständen R 51-53 hochgeladen. Stimmt das soweit? Würde mich über ein Feedback freuen, da ich wirklich erst einsteige in die Materie.
Die Leistung an R51 und R52 ist ja vernachlässigbar klein. Is sie deshalb im Schaltplan nicht angegeben?


So. Monolog beendet 😜
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: bluesfreak am 26.02.2015 09:58
Kurze aber einfach Antwort: 1/4W reicht... :)
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 26.02.2015 10:19
 :P
Danke dir.
Nur noch der Vollständigkeit halber: Die Berechnung stimmt soweit?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 26.02.2015 10:42
sorry, vergesst es. Meine skizze oben ist ja schon komplett falsch aus dem schaltplan hergeleitet. asche über mein haupt...
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 26.02.2015 22:46
Mir ist grad was anderes bei meinem Blues junior aufgefallen:
Beim Widerstand R51 (33k) ist bei mir ein zusätzlicher Widerstand mit 68k parallel geschaltet. Also insgesamt ist R51 verringert worden. Ist das irgendwann einmal von Fender selber so gemacht worden? Ansonsten kann das nur passiert sein als ich das Teil beim Techniker hatte...
Macht das irgendwie Sinn?  ???
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 27.02.2015 11:16
Moin!

Der Schlüssel zu diesem Geheimnis findest du indem du dein Messgerät nimmst und die BIAS-Sapnnung an Test Point 24 (siehe Schaltplan) nachmisst und mit dem Wert der an dieser Stelle angegeben wird vergleichst. Hier hat vermutlich jemand die Gitterspannung erhöht, vermutlich um die Röhren zu schonen.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 27.02.2015 11:30
Ferner empfiehlt es sich ein paar geeignete Bücher im Schrank stehen zu haben.
Für den Einstieg empfehle ich Dir folgende Bücher:

1. Helmut Lemme: Gitarrenverstärker Sound
2. Otto Diciol: NF-Verstärker Praktikum
3. Rainer Zur Linde: Gitarren-Röhrenverstärker: Grundlagen - Reparatur - Modifikationen

Das ist auf jedenfall besser, als sich mein Geschreibsel häppchenweise reinzuziehen.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 1.03.2015 01:35

6. den Ausgangstrafo gegen entweder den TO20 von BillM oder gegen einen Hammond 20W Type tauschen

Warum eigtl 20 Watt? Im Original ist doch ein 15W drin. Ich meine: Gibts da klangliche Unterschiede?
Die Bücher sind bestellt, dann muss ich sowas hofentlich nocht mehr fragen... :-\
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 1.03.2015 02:46
Ausgangsuebertrager/Fender/Hammond-1760H-Fender-Uebertrager-125A1A-022640-UPGRADE-Deluxe::2158.html (http://Ausgangsuebertrager/Fender/Hammond-1760H-Fender-Uebertrager-125A1A-022640-UPGRADE-Deluxe::2158.html)
Der ist von den Werten eigtl. wie der TO22. Hat jemand erfahrungen wie sich der klanglich so macht?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 1.03.2015 08:32
Sorry der link war unvollständig.

http://www.tube-town.net/ttstore/Transformatoren/Ausgangsuebertrager/Fender/Hammond-1760H-Fender-Uebertrager-125A1A-022640-UPGRADE-Deluxe::2158.html (http://www.tube-town.net/ttstore/Transformatoren/Ausgangsuebertrager/Fender/Hammond-1760H-Fender-Uebertrager-125A1A-022640-UPGRADE-Deluxe::2158.html)
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: bluesfreak am 1.03.2015 10:11
Warum eigtl 20 Watt? Im Original ist doch ein 15W drin. Ich meine: Gibts da klangliche Unterschiede?

Mehr Eisen im Kern = Mehr Bumms in den Bässen, auch komprimiert der Trafo später, macht also nicht so früh "zu"....
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 1.03.2015 11:28
Ah ja danke dir.
Und je größer der Eisenkern, desto geringer die Windungszahl auf der Primärseite. Und damit kommt man nur mit mit Röhren mit einem kleineren Anodenwiderstand auf die z.B. 8 Ohm auf der Sekundärseite. Stimmt das soweit?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: cca88 am 1.03.2015 12:04
Ah ja danke dir.
Und je größer der Eisenkern, desto geringer die Windungszahl auf der Primärseite. Und damit kommt man nur mit mit Röhren mit einem kleineren Anodenwiderstand auf die z.B. 8 Ohm auf der Sekundärseite. Stimmt das soweit?

???

Der dickere Eisenkern erlaubt halt eine tiefere Grenzfrequenz, bevor irgend etwas in Sättigung geht...

Auf das Übertragungsverhältnis selbst, hat er erstmal keinen Einfluß... Warum sollte man bei einem größeren Kernn weniger auf die Primärseite wickeln?

Grüße

Jochen
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 1.03.2015 15:32
Ich hab nur grad was  gelesen und falsch interpretiert, bzw im Text was falsch bezogen :facepalm:
Sorry.
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 3.03.2015 11:50
Ich hab den Bias Poti jetzt eingebaut und nach der Anleitung auf der billm Seite eingestellt.
Ich hab jetzt zwischen dem roten und dem braune OT Kabel -2,57 V gemessen.
Am TP 24 hab ich jetzt aber ne Spannung von -13,78V. Gelesen hab ich was von ca -12,8V.
Ist mein Messwert zu hoch?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 3.03.2015 13:07
Ich mein natürlich zu niedrig...
Oder soll ich mich nur nach dem Spannungsabfall über dem Ausgangstrafo orientieren? Der hängt doch mit dem Ruhestrom der Röhre zusammen oder?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 4.03.2015 13:46
Moin!

Mit dem Wert ist alles gut. Aber die TPs sind, wie der Name sagt Testpunkte, die zur Fehlerlokalisierung dienen. Die Höhe der Gittervorspannung misst man direkt am Sockel. Zur richtigen Einstellung gibt es hier eine sehr gute Anleitung:

https://www.tube-town.net/cms/?DIY/Service

Nach der Lektüre kann man sehr gut selbst einscheiden, welche Methode die geeignetste ist.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 6.03.2015 16:21
Moin.
Also die Mods funktionieren super! Danke nochmal allen ! :topjob:
Nur eine Frage hab ich noch: Es kommt immer wieder vor das plötzlich so ein hochfrequentes Fiepen auftauch, das erst verschwindet, wenn ich an den Endröhren rüttle. Ich hab die Pins der Röhren schon gerade gebogen und auf Korrosion untersucht und auch die Kontakte im Sockel nachgebogen. Aber irgendwie scheints da immer noch Probleme zu geben. Hat vielleicht jemand nen Tipp für mich, was man da machen kann?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: bluesfreak am 6.03.2015 17:03

3 Möglichkeiten:

1. Die Blues Jrs haben seit der Einführung von RoHS (genauso wie andere Combos) ein Problem an den Lötstellen der Röhrensockel.
Das verwendete bleifreie Lot ist spröde und bricht unter Hitze- und Vibrationseinwirkung. Um das Problem zu beseitigen das alte Lot an den Lötpunkten mit einer Lötsaugpumpe entfernen und mit "altem", bleihaltigem Lot neu verlöten

2. Der Amp oszilliert, lässt sich manchmal durch umbiegen der Flachbandkabel in den Griff bekommen, siehe auch http://billmaudio.com/wp/?page_id=115

3. Eines der Flachbandkabel zwischen Haupt- und Röhrenplatine und hat nen Kabelbruch...viel Spaß beim rausfinden welches...
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 6.03.2015 17:55
Ich hab jetzt mal geschaut, wenn ich an der Fassung wackle heben sich manche Lötpunkte mitsamt der Leitebahn an.
Wie kann ich denn das am besten reparieren?  ???
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 6.03.2015 20:06
Nachdem ich jetzt versucht hab die Leiterbahnen zu retten, musste ich die kaputten letztendlich doch stilllegen und überbrücken. Da waren tatsächlich die Hälfte der Lötösen von der Platine getrennt. Obs an meinem Umgang oder an der Fender-Quali liegt... ::)
Ich hab das bei V5 gemacht. Bei V4 sind eh nur die Ösen locker, die ins leere gehen.
Und das Ende vom Lied?
Der Pfeifton ist hin und wieder immer noch da. Aber wenn ich die Röhren dann ein Stück nach außen (also vom Speaker weg) bewege, dann läuft alles tiptop. Ich hab dan kurzerhand die innere Haltefeder entfern, so bleiben die Röhren automatisch in der "richtigen" Position. Aber sieht halt irgendwie sehr komisch aus. Es muss ja fast an den Kontakten liegen. Wenn der Amp oszillieren würde, könnte ich doch durch bewegen der Röhren nichts bewirken oder? Und wenns ein Problem am Kabel wäre, dann würde ich das doch spätestens merken wenn ich das Kabel bewege....
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 6.03.2015 23:00
Den V4-Sockel hab ich jetzt neu verlötet. Bis jetzt läuft alles ohne fiepen. Danke für den Tipp! :topjob:

Was ich mich schon immer gefragt hab: Wie ist das eigtl mit den Widerstandsmaterialen, also CC, keramik, Metallschicht usw.?
Gibts da klangliche Unterschied wenn sie im Signalweg verbaut sind, oder ist das Vodoo?
Und gibts generell Regeln, wo im Verstärker ich welches Material einsetzen muss?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 7.03.2015 11:25
okay gestern läuft alles noch 3 stunden lang erste Sahne. Jetzt schalt ich ihn zur Bandprobe ein und plötzlich war da bei der Verzerrung so ein furzen dabei....ganz eine hässliche verzerrung. Des erste was mir aufgefallen ist, ist dass der Spannungsabfall über dem OT bei 30mV liegt. Was läuft denn hier falsch?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 7.03.2015 22:24
Nachdem ich den Proben Tag heut mit meiner Emma bestritten hab (Hier Daumen hoch! Das Teil is echt super. Trotz ihrer geringen Leistung lässt sie einen bei Proben nicht im stich. Arbeitet wie ein Großer ;)), hab ich mich am Abend nochmals in Ruhe meinem Blues Junior gewidmet, alles nochmals neu zusammengelötet und die Großen Flachkabel, die durch die frickelige Löterei nicht mehr ganz so hübsch waren durch einzelne Drähte ersetzt. Der Spannungsabfall über dem OT ist jetzt auch wieder normal (Evtl. hab ich heute in der Früh in der Hektik was falsch gemessen...). ABER: Die ekelhaft Verzerrung ist immer noch da. Nicht wenn ich leise spiele, aber ab einer gewissen Lautstärke versaut sie den schönen Klang. Und je mehr Verzerrung ich über den Volume Regler reinbring, desto mehr von dieser furzig-fieseligen Verzerrung ist da. Kann das an einer der Röhren liegen? Und wenn ja, wie finde ich am besten raus an welcher?
Oder würde jemandem vielleicht ein anderer Grund einfallen?
Ich wäre super dankbar für Hilfe, ich leide nämlich mit meinem Verstärker mit... :help:.
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 7.03.2015 22:47
Hier mal ne Aufnahme. Man hört glaub ich ganz deutlich was ich mein.
Achja der Speaker isses nicht. hört sich an meiner Box genauso an....
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 9.03.2015 12:27
Moin!

Das ist natürlich aus der Ferne schwer zu beurteilen. Daher kann man nur aus deinem vorher Geschriebenen etwas vermuten. Die Glaskugel sagt:

-Gittervorspannungserzeugung. Das Poti arbeitet nicht richtig. Wie hoch ist die Gittervorspannung, die du am Gitter der
Enröhren misst?

-Die Endröhren sind defekt.

-Ansonsten das Übliche: Lötstellen, Leiterbahnkontakte, Koppelkondensatoren, Katodenkondensatoren, Anodenwiderstände, Ultraschall-Oszillation.


Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 9.03.2015 13:00
Moin!

Das ist natürlich aus der Ferne schwer zu beurteilen. Daher kann man nur aus deinem vorher Geschriebenen etwas vermuten. Die Glaskugel sagt:

-Gittervorspannungserzeugung. Das Poti arbeitet nicht richtig. Wie hoch ist die Gittervorspannung, die du am Gitter der
Enröhren misst?

-Die Endröhren sind defekt.

-Ansonsten das Übliche: Lötstellen, Leiterbahnkontakte, Koppelkondensatoren, Katodenkondensatoren, Anodenwiderstände, Ultraschall-Oszillation.


Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Robinrockt am 9.03.2015 13:25
Hallo,

oder die Röhrenfassungen >:D

Grüße,
Robin
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: stephan61 am 10.03.2015 09:02
Hi,

ich tippe ebenfalls auf Biasspannung. Wie hoch ist der Ruhestrom der Endröhren?

Und den Tipp von Bluesfreak zu den evtl. spröden Lötpunkten der Röhrenfassungen im Hinterkopf behalten. So ein Problem hatte ich mal bei einem Peavey 30, der mit seinen EL84 auch sehr gute Wärme verbreitet.

Also nicht nur die Biasspannung messen, sondern auch den Ruhestrom.

Viel Erfolg.

Grüße
Stephan
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: Nigel am 10.03.2015 21:37
Gerade ist mir noch eingefallen, dass ich mal ein Fender Biaspoti in einem Twin Reverb hatte, dass ab einem bestimmten Pegel durch die Erschütterung Kontakt verlor. Das hat einige Zeit gedauert das herauszufinden.

Hoffentlich hilfts. Viel Glück.

Gruß,

Nigel
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 15.03.2015 11:08
Sorry dass es so lang gedauert hat. Also die Gitterspannung liegt bei - 10,9 V.
Die Röhrenfassung hab ich zweimal komplett neu eingelötet. Brachte alles keine Besserung. Was mir noch aufgefallen ist, ist dass eine der EL84 sehr viel heißer ist als die andere. Und die knackst auch noch ewig lang wenn sie grad am abkühlen ist...das war vorher nie der Fall....
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: bluesfreak am 15.03.2015 12:10
Das deutet entweder auf eine defekte EL84 hin (mal Plätze tauschen bei den Endröhren und schauen ob das Problem mitwandert) oder auf eine ungleichmäßige Biasverteilung. Sicher dass Dein Mod an der Biasversorgung ok ist? Sind die Spannungen an den Endröhren vergleichbar?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 15.03.2015 12:41
du meinst die Gitterspannung? Ja die liegt bei beiden bis auf 0,2 - 0,3 V im selben Bereich.
Das Problem scheint am Steckplatz zu liegen nicht an der Röhre. V4 ist immer heißer im Vergleich zu V5.
Laut Plan müsste ja an TP 17 und TP18 - also jeweils an der Anode -eine Spannung von 29,4 VAC anliegen. An V4 passt da, aber an V5 betragt sie um die 120V? Auch völlig unabhängig von der Röhre...
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: bluesfreak am 15.03.2015 15:37
Wenn Du nun mal auf den Schaltplan guckst wirst Du sehen dass nur zwei Dinge die Spannung an V5 beeinflussen können wenn die Spannung an V4 ok ist: D12 oder der AÜ... schon mal die Wicklungen gemessen?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 15.03.2015 23:00
Nö hab ich noch nicht. Darf ich ich fragen wie das geht?.... :embarassed:
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: bluesfreak am 17.03.2015 12:43

Ganz einfach, die drei Kabelschuhe abziehen (blau, braun, rot) und mit dem DVM die beiden Wichlungshälften (Blau/Rot bzw Braun/Rot) messen, es sollten ca 97 Ohm rauskommen bzw ein zumindest ähnlicher Wert der auf beiden Seiten gleich ist. Die Werte selber kann man falls sie einem unbekannt sind z.B. von den Tech Blättern der Hammond Austausch AÜs nehmen wie z.B. der 1750F hier im Shop (http://www.tube-town.net/ttstore/Transformatoren/Ausgangsuebertrager/Fender/Hammond-1750F-Fender-Uebertrager-049969-Blues-Junior::2199.html)
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 17.03.2015 12:55
Scheint in Ordnung zu sein:
Blau-Rot       96,3Ω
Braun-Rot     95,8Ω

Also bleibt nur noch D12?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: stephan61 am 18.03.2015 15:23
Hi,

wie groß sind die Anodenspannungen an V4 und V5?
Und wenn Du noch die B+ Spannung misst, kannst Du auch gleich den Ruhestrom der Endröhren ausrechnen.

Diese Werte, d.h. 3 x Spannung, 2 x Ruhestrom, sind mal interessant und können helfen, dass Rätsel zu lösen, bzw. die Fehlersuche einzugrenzen.

Gruß
Stephan
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 19.03.2015 14:40
Ich werde die Werte gleich mal überprüfen.
Inwiefern kann ich damit den Ruhestrom ausmessen?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: stephan61 am 19.03.2015 15:05
I = U/R

d.h. Ruhestrom = Spannungsabfall über OT-Hälfte / gemessener Widerstand der zugehörigen OT-Hälfte (96,3 bzw. 95,8 Ohm)

Gruß
Stephan
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 19.03.2015 16:25
Sorry ich hab B+ mit C- verwechselt und hab mich daher gefragt wie das dann gehen soll ;D

Also:
Anodenspannungen:
V5     339VDC
V4     329VDC

Viel zu hoch....

B+ 333VDC
Sollte Passen.

Spannugnsabfall in der V5 Hälfte: -2,97 VDC
Spannungsabfall in der V4 Hälfte: -4,14 VDC

Das heisst für den Anodenstrom:
V4: 43,08mA
V5: 31,13mA
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 19.03.2015 16:32
Das heißt doch, das die Gitterpannung nicht stimmt oder?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: stephan61 am 19.03.2015 18:52
Hi,

die Messung der Anodenspannung an V5 kann nicht stimmen. Wenn B+ 333V ist, können an V5 nicht mehr als eben diese 333V anliegen.
Bei V4 liegt zumindest ein plausibles Messergebnis vor.  So um die 330V sollten dort erwartungsweise anliegen.
Die Verlustleistung von V4 errechnet sich mit deinen Werten zu 329*43= 14W.
Das ist zu viel. Normal wären so um 8W.

Ich würde empfehlen, nochmal genau alle Spannungen an den Pins zu prüfen, insbesondere ob die Gittervorspannung auch wirklich an die Röhre rankommt, d.h. Röhre raus und mit der Messspitze in den Sockel hinein im Pin2 messen.
Und dann nochmal V5 messen. Das Ergebnis kann, wie gesagt, nicht stimmen.

Viel Erfolg
Stephan

Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 19.03.2015 19:08
Ich hab jetzt nochmal die Anodenspannung an V5 gemessen. Wahrscheinlich hab ich sie vorher zu früh abgelesen. Nach dem Einschalten fällt sie von 350 auf genau 333 ab. Und bleibt dann um diesen Wert.
Die Gitterspannung liegt auch bei beiden Röhren an.
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: stephan61 am 19.03.2015 22:21
Die neue Messung an V5 klingt vernünftig. V4 ist dann aber im Vergleich zu niedrig.
Wenn die Gitterspannung verlässlich anliegt, scheidet das als Fehlerquelle vorerst aus. Dann könnte die Diode D12 evtl. der Bösewicht sein. Wurde weiter oben ja schon mal erwähnt.
Die kann man versuchsweise ja mal rauslöten und dann messen und hören wie es klingt.

Gruß
Stephan
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 20.03.2015 12:58
Kann man die einfach rauslöten?
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: stephan61 am 20.03.2015 17:03
Ja.
Die hat nur Schutzfunktion, brauchen tut man sie nicht unbedingt.
Gruss
Stephan
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: paululus am 20.03.2015 23:08
Hat leider auch nicht geholfen...
Titel: Re: Fender Blues Junior Mod
Beitrag von: stephan61 am 21.03.2015 09:56
Hi,
wenn ich mal deine Berichte zusammenfasse:
Bias ist ok, Endrohren ok, OT auch ok.
D12 ist nicht schuld.

Dann liegt der Fehler vielleicht weiter vorne. Kontakte, Buchsen, Roehren, Kondensatoren, etc.
Aus der Ferne kann ich leider nix gescheiteres sagen.

Gruss
Stephan