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Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: koniman am 8.02.2015 10:30

Titel: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: koniman am 8.02.2015 10:30
  Hallo miteinander !
Sorry für dumme Frage, aber das lässt mich nicht in Ruhe.
Hat jemand 12AX7 als Ausgangsröhe versucht ?
Ja, ich weiß, hohe Ri und µ , aber trotz dem  :)
Danke für eure Antworten
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: Dirk am 8.02.2015 12:36
Was erhofst Du davon ? Die Leistung ist zudem sehr gering.

Gruß Dirk
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: koniman am 8.02.2015 13:58
Hallo Dirk
Ja, genau das ist erwünscht ! Und kein Hybrid mit Transeendstufe, sondern reine Röhre. Also Bedroom amp.
Die Geschichte ist die:
Hatte vor kurzem einen Lummerland Express von dir aufgebaut. Vollaufgerissen klingt er sehr gut aber für mich zu laut.
Deswegen habe mich nach ECC82 SE Endstufe umgeguckt, war auch fündig. Gefunden im Netz diesen Schaltplan (siehe unten)
und im Chassis vom Lumy inkl. NT nur mit Spannungsregler (0 bis ca. 100V) zusammengebaut. Der klang auch gut aber auch
nicht leise genug. Eine ECC83 hatte ich vom Lumy übrich, kurzerhand habe ich AU7 gegen AX7 getauscht  :facepalm:
Und siehe da !  Viel leiser ! Nur bei viel Gain war AX7 überfordert. Musste R11 deutlich auf 15k verkleinern und C1 gegen 1uF getauscht.
AÜ ist 22,5k zu 8Ohm geblieben.
Bei ca. 80 Vollt und diesen Änderungen klingt der Amp subjektiv sehr gut und wirklich bei Zimmerlautstärke !
Ich weiß das ganze suboptimal ist, funktioniert aber erstaunlich gut.
  Man könnte mit 12V Röhren (12U7, 12K5) versuchen, nur die sind schwer zu finden und recht teuer.
Was meinst du ? Könnte man da noch was ändern, optimieren ? Bin weit kein Profi, blutiger Anfänger

Grüße, Konstantin

Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: koniman am 8.02.2015 16:15
Hier sind noch ein Paar Fotos:
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: Dirk am 8.02.2015 16:24
Hallo,

wenn es rein darum geht den Lumex voll auf zu drehen und die Ausgangsleistung wieder runter zu bekommen, dann würde ich ganz einfach eine L-Pad oder Bridged T-Pad zwischen Verstärker und Lautsprecher hängen. Ggf. auch noch die Schaltung auf die ECC99 ändern und diese statt der 12AU7 verwenden.
Zu der 12AX7 in diesem Verstärker will ich nichts weiter sagen, da nicht selbst ausprobiert.

Gruß, Dirk
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: koniman am 8.02.2015 16:45
  Ich hatte schon den Minimass vom Weber dran gehabt und ziemlich schnell verkauft. Das ding macht die Lautstärke tatsächlich leiser und die Höhen bleiben erhalten. Was nicht erhalten bleibt ist die Lebendigkeit im Sound. Das hört sich irgendwie trocken an  ;)
   Mir ging es darum den aufgerissenen Amp leise, wirklich leise zu genießen

Grüße, Konstantin
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: Holzdruide am 8.02.2015 18:15
Hallo

Hallo, ich denke die ECC83 hat zu wenig Leistung, schau mal da,
http://www.ampbooks.com/home/amp-technology/EF86-power-amp/

unten der Link Bench Test Schematic führt zum ganzen Plan.
Ich habe den Lumex mit dieser Endstufe und bin damit voll zufrieden.

Gruß Franz

Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: koniman am 8.02.2015 18:52
  Hallo Franz
wenn ich den Amp mit 250V futtere, wird ganz schön laut ( in der Wohnung )  ;)

Grüße, Konstantin
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: The stooge am 8.02.2015 19:20
Hallo,

Bei Palmer
http://www.palmer-germany.com/mi/de/EINS-1-Watt-Vollrohren-Gitarrenverstarker-PEINS.htm
empfehlen die das sogar, wenn man's richtig leise haben will. Ich selber habe mal eine ECC 83 beim Vox Lil Nighttrain ausprobiert, es klang, war mir aber zu leise. Kaputtgehen kann glaube ich nix.

ne schöne Jrooß, Mathias
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: Dirk am 8.02.2015 19:28
  Ich hatte schon den Minimass vom Weber dran gehabt und ziemlich schnell verkauft. Das ding macht die Lautstärke tatsächlich leiser und die Höhen bleiben erhalten. Was nicht erhalten bleibt ist die Lebendigkeit im Sound. Das hört sich irgendwie trocken an  ;)
   Mir ging es darum den aufgerissenen Amp leise, wirklich leise zu genießen

Ich hatte nicht Minimass geschrieben sondern L-Pad. Ausserdem benötigt der Lautsprecher, je nach Model auch eine gewisse Leistung, um überhaupt gut klingen zu können. Es muss also nicht zwangsweise an dem Attenuator gelegen haben.

Weitere Ansatz wäre mittels VoCo die Spannung zu reduzieren.

Wenn Du weiterhin an der 12AX7 fest halten willst musst Du aber selbst ein paar Berechnungen und Versuche durchführen bis zum gewünschten Endergebnis.

Gruß, Dirk




Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: koniman am 8.02.2015 20:29
   Hey Jungs
danke für schnelle Antworten !
Wäre nicht schlecht einen Blick in Schaltplan von dem PEINS reinzuwerfen - bin zu dumm um zu rechnen  ;D

Grüße, Konstantin
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: haebbe58 am 8.02.2015 21:55
Sorry,

aber wenn man so einen kleinen Amp wie den Lumex dann auch noch drosseln will, dann kommt ja fast gar nix mehr am Lautsprecher an ... (hat ja Dirk schon geschrieben). Da klingt doch der allerbeste Speaker nur noch nach Pappeimer ....

Da ist das Schanrren der Saiten ja fast schon lauter als der Sound aus dem Speaker. Ich persönlich brauche zumindest so eine Lautsärke, dass ich den puren (unverstärkten) Sound der Saiten nicht mehr höre. Sonst kann ich ja gleich unverstärkt E-Gitarre spielen.

Da wäre doch eine Kopfhörer-Lösung viel besser ... z.B. einen > 5 Watt Lastwiderstand hinten dran (statt Speaker) und parallel die SpeakerSim von TT sowie ein vernünftiger Kopfhörer.

Gruß
Häbbe
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: koniman am 8.02.2015 23:22
Hallo Häbbe
"Deine" Lautstärke mag ich auch, die kann ich leider nur
selten spielen.
Der Lumex war etwas über meinen Pegel, deshalb habe ich einwenig mit SE Variante experimentiert.
Danke für die Vorschläge, werde darüber nachdenken.

Grüße, Konstantin
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: Laurent am 9.02.2015 01:13
Moin Konstantin,

Vor dem selben Problem stand ich auch. Was alle als "leise" beschreiben, ist Zuhause einfach nicht möglich, wenn man entweder nicht alleine wohnt und die entsprechende Einrichtung hat (speziell gedämmtes Raum) oder wenn man in einer Wohnung wohnt. Man kann einfach nicht vernünftig spielen.
Da gehen wir auf jeden Fall auf Toneinbüsse hinein. Die LS sind dafür nicht konzipiert worden und physikalisch muss ja Luft bewegt werden, damit was passiert und wir etwas dabei fühlen.
Jedenfalls bin ich seit 2 Jahren an Erfahrungen weiter gewachsen. Ich dachte, dass ich auch mein Orange TH30 in 7W-Mode auch im Clean-Kanal crunchen lassen könnte (alle schreiben ab 10 Uhr kommt es). Ach was! Geht gar nicht Zuhause  :headphone:
Nun habe ich den Amp eine Power Scaling verpasst (SuFu "TH30 Power Scaling") und siehe da, es funktioniert hervorragend. Es war aber schon ein richtiges Projekt...
Dann habe ich ein kleiner 12K5 SE Amp (SuFu "12K5 SE Amp") fertig gestellt. Ich kann das Ding nur wenn ich alleine bin voll aufreißen. Aber immerhin ich kann ihn aufreißen  ;D
Ich betreibe meine Amps mit einer 2x12" mit Greenbacks drin oder eine 2x12" Orange #13. Der nächste Ansatz wäre eine neue Box mit 2x10" oder eine 1x10" XL mit nicht so effizienten LS zu probieren. Da klaut man viel mehr dB ohne viel Sound zu beeinträchtigen.
Wenn ich nur mit 1x Greenback spiele, merke ich's bereits. Klang bleibt dabei gut und voluminös (dank Volumen der 2x 12").

An einer 12AX7 Endstufe habe ich vom Anfang an auch gedacht. Das werde ich bestimmt noch probieren aber es gibt viele andere Möglichkeiten, wenn man selber bastelt (kleine Pentoden wie EF86 wie von Franz vorgeschlagen, 6K3 oder oder oder). Ich habe mein Wild13 mit VoCo gehabt, und er kannte es mit ECC99 richtig leise.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich auch meistens sehr leise spiele (Wohnung halt). Dafür habe ich einige Ansätze schon gefunden aber der Sound leidet meist ganz leicht darunter, alleine wegen der Physik. Wir kennen ja alle das Problem, kaufen uns aber immer noch irgendwann einen 20W+ Amp  >:D
Meine nächste Herausforderung in dieser Hinsicht ist ein 2204 Klon leise ohne Klangeinbüsse zu bekommen, dank Power Scaling. Mal sehen ob's klappt...

Gruß,
Laurent

PS: Kleiner Tipp am Rande. Bei Ampbau solltest du versuchen die Grüngelb-Leitung nur für die vorgesehene Funktion zu reservieren (PE) und nicht für die Masseführung oder sonst was zu nutzen. Die Leitungen im Shop sind ja nicht so teuer...  :angel:
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: koniman am 9.02.2015 10:07
  Hi Laurent
Danke für guten Tipp. Es freut mich das ich nicht alleine  vor diesem Problem stehe. Lautstärke in der Wohnung ist immer so eine Sache, die Frau kommt noch dazu  ;D
 Das hat mich dazu bewegt was kleines aufzubauen, was ich richtig ausfahren kann bei kleiner Lautschtärke. Klar, Physik kann man nicht veräppeln,aber man versucht das beste daraus zumachen.
  Hatte 12u7 12k5 Projekt im Auge gehabt, nur die Röhren sind zu selten und zu teuer.
   Power Scaling benutze ich auch ( kleine Platine neben Potis) ist orig. London PS. - geht ganz gut. Die hatte ich von meinem 5W SE Amp übrig. Ein Versuch ihn zu trimmen leider misslungen.
   Wollte noch ECC81 als V1 ausprobieren, vielleicht bei nächster Bestellung bei Dirk  ;)

Grüße, Konstantin
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: Laurent am 9.02.2015 10:26
Die 12K5 bekommst du gar nicht so teuer bei BTB (hoffe ich kann's nennen...). Dort habe ich sie gekauft für 10 EUR. Ist nicht teuer. Das Problem mit der 12K5 ist die Versorgung aber es geht. Du kannst dir ruhig meinen Schaltplan angucken. Die 12U7 ist zwar ein Tick teuerer aber du kannst die EH oder JJ 12Au7 verwenden. Mein Amp läuft gerade mit JJ als V1 und EH als V2. Mit einem OD8 am Eingang, öffnet sich der Wahnsinnsklang fürs Wohnzimmer und das mit nur 26V Versorgung an der Röhre  ;D

Ich plane auch noch eine P/P Endstufe mit 12K5 aufzubauen  :o
Sowohl SE als PP erreichen max. 125-150mW  :o  Das reicht vollkommen für die Wohnung und ist schon zu laut. Mein Sohn steht immer direkt am LS, wenn ich spiele. Kann also nur spielen, wenn er schläft oder wenn ich alleine bin, wie gerade.
Die Tendanz wird's zeigen, ob man später solche kleinen Leistungen aufm Markt bekommt. Wer dachte irgendwann Amps mit 1W-5W Leistung von Marshall und Co. zu bekommen? Sie haben doch Jahrelang mit WATTS geworben. Die Sache sieht nun anders aus seitdem jeder sich eine recht passable Klampfe für 200 EUR kaufen kann. Man sieht auch schon dass die LS_Tendanz auf 10" geht. Keiner der zu Hause spielt braucht einen Topf mit 100W. Für solchen kleinen Amps ist es überdimensioniert. Würde ich in Europa wohnen, hätte ich mir längst eine Custom 2x10"XXL von Dirk zugelegt.

Die PS von LondonP ist übrigens richtig gut. Die Version mit fixed BIAS plane ich für meinen 2204-Klon zu verwenden. Der Gute ist eine richtige Drecksau, was Lärm angeht. Ist für Gigs aber gut geeignet.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: koniman am 9.02.2015 12:51
 Tatsache, so teuer  sind die gar nicht !  :topjob:
Den Laden kannte ich vorher nicht.
  Schick sieht der kleine aus ! Saubere Arbeit !
Ich bin mit meinem Teil fast zufrieden. Bei viel Gain ist der Sound etwas komprimiert, das wollte ich noch korrigieren. Wenn's klappt kriegt der kleiner auch ein Gehäuse.

Grüße, Konstantin
Titel: Re: ECC83 als Ausgangsröhre
Beitrag von: koniman am 11.03.2015 19:47
   Hi Jungs
mit dem Gehäuse hat etwas gedauert, müßte den Amp komplett umbauen.
Im großen und ganzen sieht etwa so aus:

Grüße, Konstantin