Tube-Town Forum
Technik => Tube-Talk => Thema gestartet von: LuciMan am 4.03.2015 10:04
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Moin,
ich habe hier im Fundus eine etwas ältere Netzdrossel mit der Kerngröße 70 x 60 x 30 mm und 40 x 30 x 50 mm Wickelkörper, zu der mir aber die Angaben zur Induktivität und Stromstärke fehlen.
Folgende Angaben sind aufgedruckt:
Typ: Bv 60 - 66 Dr.
Windungszahl: 4.000 Wi
Drahtstärke: 0,20 mm Cul.
Impedanz: 300 Ohm
Es gibt sicher Formeln, die fehlenden Werte zu berechnen, aber da fehlt mir doch etwas Hintergrundwissen.
Wer kann helfen?
Gruß
Claus
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Wer kann helfen?
Google!
https://www.google.de/?gws_rd=ssl#q=induktivit%C3%A4t+drossel+messen
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Hallo Jürgen,
ich dachte mir schon, dass Du als einer der Ersten antworten würdest. ;)
Wenn sich alle Fragen selbst bei unterschiedlichem/geringem Wissensstand via Google beantworten ließen, wäre das Forum hier (wie auch andere) mehr oder weniger überflüssig.
Du darfst aber dennoch davon ausgehen, dass ich dort vorher geschaut habe, bevor ich hier fragte! :)
Wie ich schon sagte: das muss man auch Alles verstehen können und einen passenden Messpark habe ich nicht.
Gruß
Claus
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Hi,
dann weiß ich jetzt schon mehr.
Aus Deiner Fragestellung ging nicht hervor, das Du keinen "Messpark" hast.
Ohne wird es wohl nicht funktionieren.
Cheers
Jürgen
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@Jürgen:
Mit einem guten Messinstrument ist es also nicht getan - ebenso gibt es keine Formel, in die man die mir bekannten Werte eintragen kann?!
Gruß
Claus
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Naja unter Vernachlässigung des Kapazitiven Blindwiderstandes gilt Z² = R² + XL² mit XL = 2pi*f*L. Leider ist offensichtlich keine Frequenz für den Impedanzwert angegeben, da wird es rein rechnerisch dann schwierig.
Kennst Du niemanden, der ein DMM hat, das Induktivitäten messen kann? Das wäre nicht ultragenau, aber zumindest eine Größenordnung.
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Hallo NIls,
ich selbst habe nur das Voltcraft/Metex M-3650D. Leider verfüge ich über keine BA, um heraus zufinden, ob es dafür tauglich ist. Lediglich das hier habe ich gefunden: Metex M-3600D Series (http://www.kemt-old.fei.tuke.sk/predmety/KEMT434_RM/_materialy/Pristroje/Multimeter%20metex%203640.pdf)
Ansonsten müsste ich mal im Bekanntenkreis rumfragen, wer was Passendes hat.
Gruß
Claus
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Wichtiger als der Absolutwert der Induktivität, die schätze ich mal so um die 20H +/- 5H, ist doch der Strom, den die Drossel auf Dauer abkann, das sind bei dem Drahtquerschnitt maximal 80mA.
Ein Induktivitätsmeßgerät sollte in diesem Fall schon mit einer Meßfrequnz von 100Hz arbeiten, die sind schon schwer zu finden, jedenfalls nicht in Multimetern.
"Gefühlt" ist diese BV 60 eine ehem. Standarddrossel, leider finde ich die Tabelle nicht :'(
lespauli
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@lespauli:
ein Wert zwischen 10 und 20 H würde mir für meine Zwecke gut passen - die von Dir genannten 80mA reichen ja schon für 5 Vorstufenröhren (die AC30-Drossel hat auch nur 100mA und da hängen bis zu 5 ECC83 und eine ECC82 dran).
Ich pack die Drossel mal in einen meiner AC30 rein und schau, was sie kann.
Falls noch Ideen kommen - immer her damit. Ansonsten Danke bis hierhin.
Gruß
Claus
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unter Vernachlässigung des Kapazitiven Blindwiderstandes gilt Z² = R² + XL² mit XL = 2pi*f*L. Leider ist offensichtlich keine Frequenz für den Impedanzwert angegeben, da wird es rein rechnerisch dann schwierig.
Moin,
Mit einem Signalgenerator sollte es doch möglich sein mittels eines in Reihe vorgeschalteten Widerstands die Impedanz der Drossel (an der gemessenen Frequenz) zu ermitteln oder liege ich da falsch? Ich meine:
A- durch den Widerstand kann man den Strom messen
B- und man misst der Spannungsabfall an der Drossel.
C- Dadurch kann ich Z = U / I berechnen.
D- Somit erhalte ich XL = SQRT (Z^2 - R^2). f ist definiert bei der Frequenz, die man mit dem Signalgenerator einspeist. Was man da nimmt, weiß ich nicht, 1kHz oder 750Hz?
E- So kriege ich L = XL / (2pi * f) . Ist es soweit richtig?
Es wird nicht 100%, gibt aber mit wenig Aufwand zumindest eine grobe Richtung für L. Als Hobbyisten geht es uns eh darum, diese grobe Richtung zu erhalten. Sonst würde man über Labor-Austattung verfügen ;D
Wenn ich komplett daneben liege, bitte korrigieren.
Gruß,
Laurent
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Moin,
dann haben wir ja jetzt fast alle Antworten, die man mit dem Google-Link ebenfalls gefunden hätte.
Der erste Treffer führt zu Induktivitäten messen - Mikrocontroller.net
dort findet man genau die Hinweise und Formeln, welche hier genannt wurden.... sogar noch einige mehr.
Cheers
Jürgen
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Hallo,
im Tafelwerk der Sek2 findet man Folgendes:
L = (μ0 * μr * N^2 * A) / l
Mit μ0 = 1,257 * 10^-6, μr = Kernpermeabilität, nehme mal einen Wert von 1500.. N = Windungszahl, A = Querschnitt der Wicklung, nimm stattdessen den Flächeninhalt der Seitenabsicht des Wickelkörpers und teile ihn durch 2.. l = Länge des Wickelkörpers in Wickelrichtung
Wird zwar nicht genau, aber ein grober Überschlag.
SI Einheiten beachten!
Grüße, Thomas
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Hallo,
http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm
Viele Grüße,
Robin
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f ist definiert bei der Frequenz, die man mit dem Signalgenerator einspeist. Was man da nimmt, weiß ich nicht, 1kHz oder 750Hz?
Na 100Hz, es ist ja doch wohl eine Siebdrossel. 8)
lespauli
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:facepalm:
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Hallo,
die Frage ist nicht unberechtigt - Elkos werden beispielsweise auch nicht bei 50/100Hz getestet - kann sein, dass es bei Drosseln genauso ist.
Grüße, Thomas
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Hallo,
die Frage ist nicht unberechtigt - Elkos werden beispielsweise auch nicht bei 50/100Hz getestet - kann sein, dass es bei Drosseln genauso ist.
Grüße, Thomas
Hmmm... (Sieb)Elkos werden mit Gleichspannung auf Durchschlagsfestigkeit getestet, mit Gleichstrom auf Kapazität (Aufladezeit) und mit einer kleinen Wechselspannung auf ESR, letzteren allerdings auf (milli) Ohm, die Frequenz dabei ist (fast) egal (wenn es interessiert, kann ich es mal nachmessen!). Ansonsten würde ich eher vor Wechselspannungstests an Elkos warnen wollen, solange sie nicht bipolar sind.
"Seriösere" LCR- Meter bieten neben 1 und 10 kHz Meßfrequenz auch 100 und 120Hz warum wohl? (Die Preisfrage des heutigen Tages 8))
Man kommt einfach bei der Bestimmung von Induktivitäten nicht um eine Messung bei betriebsnahen Frequenzen herum, das sind nämlich die Bauelemente, die in ihrer realen Form am weitesten von ihren theoretischen Modellen entfernt sind.
Ab 120,-€ gibt es zuverlässige LCR-Meter mehr als ausreichender Genauigkeit zu kaufen, das sollte man einfach besitzen, wenn man auf elektrotechnische Entdeckungsfahrten geht (ohne GPS gehts doch heute einfach nicht mehr ;))
lespauli
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Moin,
eigentlich werden Siebdrosseln mit der zu erwartenden Frequenz gemessen. Hier ein Beispiel (siehe @30V, 60Hz,200mA):
http://www.hammondmfg.com/pdf/EDB159R.pdf
Gruß Germy
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Moin,
eigentlich werden Siebdrosseln mit der zu erwartenden Frequenz gemessen. Hier ein Beispiel (siehe @30V, 60Hz,200mA):
http://www.hammondmfg.com/pdf/EDB159R.pdf
Gruß Germy
Ja, aber allgemein wird Zweiweggleichrichtung verwendet (mit 100Hz Brummspannung in der Folge), deshalb auch die Messfrequenzen von 100/120Hz in "ernsthaften" LCR-Metern.
lespauli