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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Günthergünther am 6.03.2015 15:36

Titel: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Günthergünther am 6.03.2015 15:36
Hallo,

die Eingangsstufe eines Verstärkers hat einen Gitterableitwiderstand von 220k. Mich würde mal interessieren, wie es sich auswirkt, wenn ein Poti mit einem niedrigeren/gleichen/höheren Widerstandswert eingesetzt wird.

z.B. 100k log, 250k log, 500k log - das stände zur Auswahl. Ich habe gelesen, dass es auch die Möglichkeit gibt, lineare Potis mit 1/6 des Widerstandswertes des Potis zu belasten - es würde etwa den gleichen Effekt wie bei einem logarithmischen Poti herbeiführen.

Um auf meine gängigen 100k Eingangsimpedanz zu kommen, müsste ich ja eigentlich die 250k nehmen, stellt sich nur die Frage, ob es so sinnvoll ist, wenn der Rg1 > Rpot.

Grüße, Thomas
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: hofnar am 6.03.2015 18:04
Hi,

was genau hast du vor? Bei welchem Amp?

Gruß
Chris
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Günthergünther am 7.03.2015 13:39
Hallo,

es geht darum, welche Auswirkungen der Gitterableitwiderstand auf das Eingangspoti hat.
Der Amp ist ein Eigenbau 6L6GC Gegentakter.

Grüße, Thomas
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Stefan_L_01 am 7.03.2015 13:52
Willst Du den Gitterableitwiderstand durch ein Poti zu ersetzen, oder parallel schalten?  Eine Parallelschaltung hättest Du eigentlich schon, nennt sich Volume Regler an der Gitarre.
Gruß
Stefan
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Günthergünther am 8.03.2015 10:59
Hallo,

es geht HiFi, da brauche ich einfach ein Poti. Es soll parallel zum Rg1 gesetzt werden, quasi Poti-C-Rg1-ECC81.

Grüße, Thomas
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Stefan_L_01 am 8.03.2015 22:30
Da ja ein C mit dabei ist läuft der kleine Gitterstrom im Hifi, also sicher nicht übersteuertem Betrieb, ja eh nur über Rg1, meine ich.
Ich würde mal in Spice simulieren ob, wenn Du ein hochohmiges Pot runterdrehst, es mit C oder C_Miller (RC-Glied) Dir Dein HIFI nicht kaputt macht?
Gruß
Stefan
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Günthergünther am 9.03.2015 06:31
Hallo,

hab leider kein Potimodell für LTSpice  :-[

Grüße, Thomas
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Laurent am 9.03.2015 08:23
Moin Thomas,

Hier guckst du  :)
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,14308.msg203781.html#new

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Stefan_L_01 am 9.03.2015 20:37
Habe mir jetzt Laurents Modell nicht angesehen, habe auch gerade nix bei mir. Aber ein kleiner Tip:
Mehrere Modelle Anlegen und den Parameter jeweils anders nennen in der Modelldatei
Bei meinem "Klau" hiess der Parameter "wiper", das setzt ich nach wie vor ein für Tonestack und alles Gemüse.
Aber es gibt Modellkopien da heißt es z.B. Volume, Gain
Dann kann man nämlich mit der .step Anweisung eine Parameterschar für den Gainregler durchführen (param gain variieren) während das Mastervolume und Tonestack konstant bleibt (wiper)

Aber in diesem Fall dürfte ja wohl die Formel für die Grenzfrequenz eines RC Gliedes reichen (also der im Signalweg liegende Teil des Pots mit C_Miller, typisch so 50-150pf je nach Quelle...), entscheident dürfte wohl auch mehr Miller sein als "C", wobei man "C" mit Rg1 schon auch mal nachrechnen sollte.
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Laurent am 10.03.2015 00:46
Moin,

In dem Modell (stammt auch nicht von mir) gibt's unter "value" Rtot (Gesamtwertvom Poti) und "wiper", das ist der Wert von 0-1 vom Schleifer. Bei mir mache ich das so, dass ich eine Variable eingebe (z.B. wiper={GAIN}) und dann einen Spicekommando (z.B. .param GAIN 0.5).
Ich habe die Modellen für Log-Potis (pot_pow, _plog, _nlog) die Kurve so angepasst, dass man bei 50%-"Drehung" nur 15% vom Gesamtwert bekommt. Passt einigermaßen mit den Alphaskennlinien.

Es springt aber den Rahmen dieses Threads... Sorry Thomas.

Gruß,
Laurent
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Günthergünther am 29.03.2015 17:06
Hallo Laurent,

Geht es auch, dass ich Spice sage, dass es die Spannungsverläufe für beispielsweise 0,1; 0,2 usw mit einem mal anzeigen lasse?

Grüße, Thomas
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Stefan_L_01 am 29.03.2015 23:47
ja, mit spice directive, z.B. 5 Schritte von 0.2 bis 1 (min, max, step). 0 mag spice als MinWert in der Regel nicht btw, genausowenig wie für "fixe" Werte
.step param gain .2 1 .2
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Günthergünther am 30.03.2015 08:25
Hallo,

alles funktioniert bestens - mit angenommenen 50pF Eingangskapazität der spannungs- und stromgegengekoppelten ECC83 Stufe (Verstärkung 12-fach, Cga = 1,6pF) ergibt sich eine fg von über 70kHz, also passt alles bestens.

Grüße, Thomas
Titel: Re: Verhältnis Eingangspoti-Gitterableitwiderstand
Beitrag von: Laurent am 30.03.2015 09:37
Hallo Thomas,

Sorry ich habe deinen Post gestern nicht bemerkt...
Freut mich, dass es dir hilft.

Gruß,
Laurent