Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: comgang am 26.06.2015 21:59
-
Hallo,
Ich habe folgendes Problem:
Ich habe mein erstes Halbwegs selbst entwickeltes Konzept nun umgesetzt und es kommt kein Ton raus, allerdings kann ich nicht ganz sagen woran es liegt, ob es an der Schaltung oder an der Röhre liegt.
Die Spannungen, die an der Röhre anliegen sind alle in Ordnung. Sie sind zwar etwas höher als erwartet ausgefallen, aber das sollte ja kein großes Problem sein.
Wenn ich den Verstärker anschalte und die Endstufe gar nicht aufdrehe kommt natürlich nichts raus und auch kein fiepen, wenn ich allerdings ein wenig aufdrehe, fängt es an der Röhre an zu fiepen, aus dem Lautsprecher kommt aber trotzdem nichts.
Da sich durch das drehen am Vol-Poti ja nur das Signal ändert, müsste das Problem ja am Signal liegen, welches ich dann aber eig. auch am Lautsprecher hören müsste.
Desweiteren ist das blaue Leuchten der Röhre extrem Hell. Es ist zu erkennen, wenn das Licht im Zimmer an ist.
Ich habe leider kein Oszilloskop und auch keine möglichkeit die Röhre irgendwie durchzumessen.
Ich würde mich sehr über Hilfe freuen. Für mich scheint die Röhre kaputt zu sein, aber die ist ja komplett neu.
Ich habe die gemessen Spannungen einmal in den Schaltplan eingetragen.
EDIT: Das fiepen und das blaue Licht ändern sich vorallem mit der Lautstärke der Endstufe, aber auch mit dem Tonestack und mit den Vorstufen.
Gruß Alex.
-
Hallo Alex,
das Einzige was mir am Schaltplan auffällt ist der zu hohe Gitterableitwiderstand an der EL34. Ist der wirklich 1M, max für EL34 ist IMO 700k aber ich würde eher in der Gegend um 220k bleiben.
Gruss,
Sepp
-
Salü,
Du hast deine Arbeitspunkt für einen Eintaktverstärker schlecht gewählt.
Mit den Spannungswerten aus deinem Schaltplan Ua+URk=372V und URk=24V komm ich auf den Arbeitspunkt im Anhang (Auf die Lastgerade habe ich verzichtet). Wenn deine Messungen stimmen, müsste über g2 ein viel zu großer Strom fließen. IRk=URk/Rk=24V/330ohm=73mA. Wenn ich den Arbeitspunkt richtig ins Kennlinienfeld eingezeichnet habe, dann fließen über die Anode nur ca. 10mA. Der Rest müsste über g2 kommen.
Wie bist du auf die Werte gekommen? Man legt den AP eigentlich in die Mitte, sodass man die Röhre nach beiden Seiten möglichst (gleich) weit aussteuern kann und die maximale Anodenverlustleistung am Besten ausgenutzt wird, ohne die Röhre irgendwann zu überlasten (wenn man die Schaltung auf Ausgangsleistung trimmen will, für niedrigen Klirrfaktor gelten en bissel andere Kriterien).
Gängige Arbeitspunkte für Eintakt-Schaltungen findest du im Datenblatt (http://frank.pocnet.net/sheets/030/e/EL34.pdf).
mfg Sven
Edit: Ah verdammt, habe die Kennlinie für Ug2=250V genommen, anstatt für 360V
-
Moin,
ein paar Bilder vom Aufbau wären sehr hilfreich.
Gruß Germy
-
hallo,
die Schaltung scheint zu schwingen, zieh mal die V1 und
schau mal wie sich die El34 dann verhält.
Gruß , loco
-
C17 und C15 haben keine Elko Markierung
C17 könnte auch etwas höher ausgelegt sein, oder?
R20 Sinn?
Gefährlich ist aber imo V2b, die hat keinen Entkoppelkondensator, währed 3b schon einen hat. Also liegt der Tonestack voll unter Hochspannung. Wenn Da jetzt keine Hochvolt-caps verbaut sind...
Edit: Kann man 2 Stufen vor einem TS einfach so zusammenführen? Das ist doch jeweils eine sehr niederohmige Last für das Ausgangssignal einer Stufe oder? Allein wenn man nur den "anderen" Anodenwiderstand betrachtet, der ja über den Siebelko eine Parallellast gen Ground bildet.
Gruss
Stefan
-
Moin,
Neben der Schwingerei ist auch die Kanalumschaltung ein Thema, direkt hinter V1a zu schalten und V2a bzw V3a bei nichtbenutzung frei hängen zu lassen könnte auch einiges einfangen. Besser wäre vor dem TS zu schalten und den jeweils nicht benötigten Kanal hinter C4 bzw C7 gegen Masse abzuschalten.
Ich würde mal foldendes versuchen:
-V2 und V3 entfernen, Schaltung an den Punkten A und B auftrennen
-Direktverbindung von V1a und 1b nach dem 220K Widerling bzw vor dem Volume-Poti (A-B)
-Wenn das tönt und nicht schwingt weiter schrittweise Aufbauen.
Den Arbeitspunkt der EL34 hast du vom TT66 übernommen, oder? Der ist für die EL34 nicht ideal mittig, dafür passen auch diverse andere Typen.
Ein Entkoppelkondensator hinter V2b wär wirklich gut, spätestens wenn man vor dem TS schalten möchte.
Grüße
Sev
P.S.: Bilder vom Aufbau wärn wirklich hilfreich.
-
Hallo,
das Schwingen ist das eine, der fehlende Sound etwas anderes - hast
du die Lautsprecherbuchse richtig verkabelt? Kommt das Fiepen aus der
Röhre oder aus dem Übertrager? Stell mal Bilder vom Aufbau rein, sonst
ist es nur Rätselraten.
Gruß, Peter
-
Hallo, erstmal danke für die vielen Antworten.
Der Kanalumschalter ist ein Stereo-schalter, da wo der Kanal wieder zusammengeführt wird, ist der Schalter auch vorhanden.
Der Arbeitspunkt ist dem TT66 entnommen.
Wenn ich das Signal vor der 12AX7 auf Masse lege, ist das Problem weg, ist ja wie das nicht aufgedrehte Vol. Poti.
Danach habe ich das Signal auf beiden Seiten des Potis auf Masse gelegt. An beiden Seiten ist kein fiepen, aber je mehr ich in die Mitte gehe, desto mehr fiept es. Eigentlich kann das ja nur eine Gleichspannung sein, die ja nach der 12AX7 eigentlich wieder entkoppelt werden müsste.
Die Spannung die ich über dem Poti messen kann liegt allerdings maximal bei 0,2V.
Das würde ja bedeuten, dass beim Gitter ein Wechselstrom fließen müsste, der könnte Allerdings nur von der Anode kommen.
Ich wollte gerade noch einmal Messen, mit beiden enden des Potis auf Masse, wobei mir allerdings der Kathodenwiderstand der EL34 durchgeschmort ist, woraufhin das fiepen aufgehört hat. Der Widerstand war vielleicht ein bischen zu viel Last ausgelegt :D
Der Ausgangsübertrager (Hammond 125ESE) ist an der Buchse mit Gelb und Schwarz angeschlossen, also 8 Ohm @ 5000 Ohm.
Primär gibt es ja nur 2 Kabel.
Bilder kann ich jetzt leider noch nicht einstellen.
Aber das Problem kommt eindeutig nur von der Endstufe.
Gruß Alex.
-
Der Ausgangsübertrager (Hammond 125ESE) ist an der Buchse mit Gelb und Schwarz angeschlossen, also 8 Ohm @ 5000 Ohm.
Primär gibt es ja nur 2 Kabel.
Gruß Alex.
Liegt die Buchse auf Masse am Gehäuse? Liegt schwarz auf Masse?
Ohne Bilder wird Dir hier keiner helfen können.
Gruß Germy
-
So, hier gibts ein paar Bilder.
Ich habe nochmal alle Widerstände der Endstufe gemessen und die sind alle in Ordnung.
Rot ist die Heizung (verdrillt), Die Anoden und die Kabel von der Versorgungsspannung.
Blau ist alles was auf Masse geht.
Gelb ist das Signal oder die Kathode einer Röhre.
Die weißen Kabel sind auch fürs Signal (abgeschirmt).
Die anderen Farben sind von den Übertragern oder von der Drossel.
Ich hatte das Schwarze Kabel vom Ausgangsübertrager nicht an Masse, aber macht das einen Unterschied?
P.S. Die Bilder sind recht groß, deswegen kommen die jetzt alle in einer neuen Antwort :D
Gruß Alex.
-
Achja, die Platinen sind noch nicht verschraubt, ich habe aber darauf geachtet, dass es keinen Kontakt zwischen Platine und Masse gibt.
-
Hallo,
das mit dem Neuaufbau werden dir gleich noch alle anderen sagen,
aber wenn du das Schwingen aus dem Lautsprecher hören möchtest,
schließe die Ausgangsbuchse richtig an - jetzt ist die Sekundärseite
des AÜ mit den Schaltkontakten verbunden. ;)
Gruß, Peter
-
ernsthaft? :facepalm:
ich hab die am Anfang durch gemessen und die waren verbunden :D da dachte ich mir das wäre egal.
-
Ich mach wohl mal den Anfang mit der wichtigsten Sache:
Wo ist der Schutzleiter abgeblieben?!? Falls se das blaue Kabel sein sollte das rüber zu dem Gemeinsamen Massepunkt geht: PE muss eine eigene, sichere Verbindung zum Chassis haben, das ist die wichtigste Lebensversicherung! :police:
Die nicht befestigten Boards sind (noch nett ausgedrückt) fahrlässig, an mehreren Stellen sind die Isolierungen parallel laufender Kabel an- wenn nicht durchgeschmolzen (gut zu sehen beim Pilot-Light).
Wie sind die Röhrenfassungen am Chassis befestigt?
Warum enden Kabel unisoliert mitten im Chassis?
Am besten du zerlegst das ganze noch einmal und fängst auf Papier mit einem neuen Layout an, parallel dazu solltest du dir nochmal anlesen wie ein sicherer elektrischer Aufbau aussieht.
Grüße
Sev
-
Hi Ihr Lieben,
ich wollte nicht den Anfang machen, diesen Aufbau zu kommentieren. Mal wieder der Klassiker an der Buchse! In dem Fall einfach die Kontakte durchverdrahten oder vorher die Seite markieren.
Über die Röhrensockel im Chassis habe ich mich auch schon gewundert. Da ist der Abstand sehr gering. Nach PE habe ich nicht mehr gesucht.
Lieber Comgang, mache Dir einen Plan, schaue dir den Aufbau anderer an und beginne noch mal von vorne. Besorge Dir gutes Kabel (Silikon!) und denke übre eine saubere Masseführung nach. Ein wenig Schrumpfschlauch, zumindestens an den wirklich relevanten Stellen, sollten drin sein. Du hast es hier mit Lebensgefährlicher Spannung zu tun und wenn Du wissen willst, wie es sich mit dem Leben nach dem Tod verhält, kannst Du gerne so weiter arbeiten.
Gruß Germy
-
Da hilft nur Eins: Komplett neu verdrahten! Und schau dir vorher mal ein paar Fotos und Layouts von anderen, funktionierenden Amps an.
Bei dir sind erstens die Kabel viiieeel zu lang und zweitens laufen phasengleiche und gegenphasige Signale kreuz und quer durcheinander und miteinander.
Schönes Wochenende!
Axel
-
Nagut, ich werde das Ding neu aufbauen.
Also das Ausgangssignal ist jetzt da, sowohl das fiepen als auch die Gitarre.
Kann es sein, dass ich mir die Röhre(n) durch das Anschließen ohne Last zerschossen habe?
So ein fiepen(schwingen) kommt ja denke ich nicht nur von Störsignalen, zudem es wirklich sehr laut ist.
Die Sockel sind geklebt, da ich die falschen Sockel bestellt habe und diese keine Schraubenlöcher haben -.-
Ich würde das ganze jetzt schon gerne zum laufen bekommen und danach das Layout ändern, damit ich nicht nach dem Neuaufbau merke, dass ich wieder etwas ändern muss.
P.S.: Kann mir einer ein gutes Programm empfehlen, wo ich Layouts erstellen kann?
Gruß Alex.
-
Kann es sein, dass ich mir die Röhre(n) durch das Anschließen ohne Last zerschossen habe?
Ja, und der AÜ hat möglicherweise auch was abbekommen. Die Störgeräusche sind am warscheinlichsten Ergebnis von Schwingung und Übersprechungen aufgrund der Verkabelung.
Zum Thema Layoutprogramm: Such mal nach diy layout creator.
Grüße
Sev
-
Nagut, ich werde das Ding neu aufbauen.
Also das Ausgangssignal ist jetzt da, sowohl das fiepen als auch die Gitarre.
Kann es sein, dass ich mir die Röhre(n) durch das Anschließen ohne Last zerschossen habe?
So ein fiepen(schwingen) kommt ja denke ich nicht nur von Störsignalen, zudem es wirklich sehr laut ist.
Die Sockel sind geklebt, da ich die falschen Sockel bestellt habe und diese keine Schraubenlöcher haben -.-
Ich würde das ganze jetzt schon gerne zum laufen bekommen und danach das Layout ändern, damit ich nicht nach dem Neuaufbau merke, dass ich wieder etwas ändern muss.
P.S.: Kann mir einer ein gutes Programm empfehlen, wo ich Layouts erstellen kann?
Gruß Alex.
Hallo Alex,
sorry, daß ich mich nahtlos in die Reihe der Baher deines "Layouts" einreihe.
Röhre oder Trafo zerschossen?
Meine ganz ehrliche Meinung: als ich das erste Bild gesehen hab, dachte ich mir "der kann ja gar nicht - nicht schwingen"
Bei dem kuntebunten kreuz und quer ist das beinahe vorprogrammiert, außer man weiß wirklich , was man tut.
Lies dich bevor Du neu aufbaust in die Themen "Leaddress; Leitungsführung; Übersprechen; Einkopplung; Massekonzepte; Grounding" - und ganz wichtig:
elektrische Sicherheit -
ein.
Grüße
Jochen