Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Recky am 9.08.2015 11:52
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Tach zusammen,
ich habe kürzlich meinen ersten Dynacord Twen restauriert und zunächst - bis auf den Speaker - in den Originalzustand zurückversetzt, auch was die Werte z.B. des Becherelkos angeht - erst mal hören, was Dynacord sich damals dabei gedacht hat.
Der Amp hat einen schönen Ton, schon irgendwie Spät-50er-Tweedig, mit einigen Makeln in Bezug auf Bühnentauglichkeit. Jetzt packt mich die Neugier: Was kann ich mit dem Twen anstellen, ohne den Ton großartig zu verdrehen?
Um den Dyna Twen band- und bühnentauglich zu machen, benötigt er mehr cleanen Headroom und etwas mehr Output. Ich habe fast keine Erfahrung mit cathode-biased Endstufen, weiß aber, dass dieses Design für die geringe Lautstärke verantwortlich ist (gefühlt maximal halb so laut wie mein Princeton Reverb), wie auch das Kompressionsverhalten.
Die Heftigkeit des letzteren überrascht mich übrigens sehr. Der Twen komprimiert extrem, fast als spielte man durch einen MXR-Kompressor, nur ohne das Chicken-Pickin'-Ploppen am Notenanfang. Mit anderen Worten: das ist so ziemlich das Gegenteil von Headroom.
Hat jemand von Euch schon mal einen Twen auf mehr Headroom gemoddet? Kennt Ihr Tricks, wie man eine Endstufe mit Kathoden-Bias zu etwas weniger Kompression verhilft?
Der Amp ist frei verdrahtet, was natürlich astrein zum Herumprobieren ist. Daher ist er perfekt als Testobjekt, um zu sehen, wie weit man es mit einem solchen Verstärker treiben kann. Die Spannungen auf den Anoden insgesamt sind beispielsweise deutlich niedriger, als ich es von Fender-Amps kenne. Was kann so eine EZ81? Was kann so eine Schaltung überhaupt?
Würde mich freuen, ein paar Tipps wie auch viele Meinungen und Mutmaßungen zu hören. Vielen Dank im voraus!
Recky
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Hallo Recky,
hier gab es gerade einen Thread mit einem ähnlichen Problem.
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,20293.0.html
Grüsse Stefan
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Hi,
Cathode Bias hat gegenüber fixed bias nun mal seine hörbaren Grenzen. Man könnte folgendes machen: 1. die unsägliche Klangregelung stilllegen, was man ohnehin tun sollte, weil sie nur dumpf regelt; 2. Diodengleichrichtung statt EZ81; 3. mit der Gegenkopplung experimentieren; 4. andere Endröhren (6L6).
Aber durch all das wird aus einem Ford Fiesta noch kein Ferrari. Der Twen kann halt klassischen RnR und Blues, und das ziemlich gut. Erfogversprechender wäre es also eher, ihn in Richtung 5E3 zu trimmen.
ne schöne Jrooß, Mathias
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Schon mal danke für die ersten Antworten! :topjob:
@lazysteven: Ich hatte die geringe Lautstärke bisher gar nicht als Problem, sondern als "Feature" des Kathoden-Bias gesehen. Aber er ist schon sehr leise. Gibt es bei OT auch Alterserscheinungen??? Hab gerade angefangen, den Thread hinter Deinem Link zu lesen...
@stooge: Die Klangregelung ist wahrlich ne Katastrophe! Steht permanent auf 12 und ich wünschte, die ging bis 14. Der Tone Stack ist doch quasi wie bei Fender Tweeds und damit bei Rechtsanschlag klangneutral, oder?
Die EZ81 würde ich gern behalten; ist irgendwie was Eigenständiges. Ansonsten Richtung 5E3 habe ich auch schon gedacht.
Ist Gegenkopplung das deutsche Wort für negative feedback? (Sorry, ich hab Tontechnik etc. auf Englisch gelernt - mir fehlen die deutschen Vokabeln für das ganze Thema...)
Viele Grüße
Recky
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Hi Recky,
Ist Gegenkopplung das deutsche Wort für negative feedback? (Sorry, ich hab Tontechnik etc. auf Englisch gelernt - mir fehlen die deutschen Vokabeln für das ganze Thema...)
Exakt, also der Draht, der vom OT zur Kathode von Rö 1/2 über den 68kO Widerstand führt. Den könnte man verkleinern (mehr clean) oder vergrößern oder ganz weglassen (mehr brat). Außerdem könnte man den Kathoden von Rö 1 jeweils noch einen Kondensator spendieren und den Eingangswiderstand auf 1 MO erhöhen.
ne schöne Jrooß, Mathias
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Ha, da hatte ich ja richtig geraten! (*merkt sich 'Gegenkopplung'*)
Der ersten Hälfte Rö1 hatte ich bereits testweise mal einen Kondensator spendiert (25@25 à la Fender), was eine sehr schöne Zerre lieferte, allerdings fast bei Zimmerlautstärke - also das Gegenteil dessen, was ich erreichen wollte.
Meinst Du mit dem Eingangswiderstand den 510k-Kollegen (R3)? Hat der einen direkten Einfluss auf einen Kathoden-Bypass-Cap?
Den NF-Widerstand zu verkleinern könnte tatsächlich was bringen. Muss dringend ein paar Teile bestellen; mir fehlt da gerade was Passendes...
Viele Grüße
Recky
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Ha, da hatte ich ja richtig geraten! (*merkt sich 'Gegenkopplung'*)
Der ersten Hälfte Rö1 hatte ich bereits testweise mal einen Kondensator spendiert (25@25 à la Fender), was eine sehr schöne Zerre lieferte, allerdings fast bei Zimmerlautstärke - also das Gegenteil dessen, was ich erreichen wollte.
Meinst Du mit dem Eingangswiderstand den 510k-Kollegen (R3)? Hat der einen direkten Einfluss auf einen Kathoden-Bypass-Cap?
Den NF-Widerstand zu verkleinern könnte tatsächlich was bringen. Muss dringend ein paar Teile bestellen; mir fehlt da gerade was Passendes...
Viele Grüße
Recky
Hallo Recky,
was hast Du denn für einen Lautsprecher dran? Wirkungsgrad....
Bzgl. Klangregelung beim 5E3 - im Brilliant-Kanal - und der ist ohne Treble-Booster der einzig Gitarrentaugliche - ist wohl eine ganz leichte Höhenanhebung da. Richtig "fenderig-glitzern" tut er aber auch nicht.
Bei ner Strat ist Vollanschlag angesagt, bei einer Tele geht weniger - bei den meisten Humbuckergitarren wird es echt eng - meiner Meinung nach....
Der Speaker macht bei den kleinen Kisten einiges aus...
Bzgl. Kompression - In welchem Zustand sind die Elkos?
Im Netz gibt es sehr viele Artikel bzgl Headroom von Princetons. Das kannst ja mal spicken
Grüße
Jochen
PS: vielleicht hab ich ihn übersehen - aber könntet Ihr den Schaltplan einstellen? Würde die Diskussion erleichtern
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Hallo Recky,
der Amp des Kollegen LöD hatte Probleme wegen der Gleichrichterröhre, die nicht mehr in Ordnung war.
Dadurch brach die Versorgungsspannung jedesmal ein, sobald Signal anlag, was zu Kompressionseffekten führen könnte, so wie du sie beschreibst.
Das lässt sich ja einfach feststellen: Entweder eine neue GR-Röhre ausprobieren, oder Multimeter an B+ klemmen und messen, was passiert, wenn Signal in den Amp geht. Ein wenig Einbruch ist normal, das ist der berühmte Sag, wegen dem GR-Röhren benutzt werden.
Grüsse Stefan
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So, hier erst mal der Schaltplan...
Ich habe den originalen Speaker gegen einen alten Fender Special Design (blue label) getauscht, der aber auch nicht besonders laut ist. Ein Warehouse G12C ist in der Post. Der dürfte mit ca. 100 dB deutlich was bringen.
Die Elkos sind brandneu, wobei ich zunächst die Originalwerte eingebaut habe, also 40-30-20. Ich denke, da kann man noch mit experimentieren.
VG
Recky
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@lazysteven: Jetzt hast Du das Rätsel aufgelöst, bevor ich zum Ende des Threads gekommen bin! Fast als hätte man mir die Auflösung des Tatorts vor Beginn verraten.... ;D
Die Gleichrichterröhre habe ich übrigens von einem Bekannten mit dem gewaltigsten Röhrentester, den ich je gesehen habe, testen lassen - die ist OK.
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@lazysteven: Jetzt hast Du das Rätsel aufgelöst, bevor ich zum Ende des Threads gekommen bin! Fast als hätte man mir die Auflösung des Tatorts vor Beginn verraten.... ;D
Die Gleichrichterröhre habe ich übrigens von einem Bekannten mit dem gewaltigsten Röhrentester, den ich je gesehen habe, testen lassen - die ist OK.
trotzdem keine 345V im Leerlauf?
Welche Wechselspannung spuckt den der Netztrafo aus?
Ich würde jetzt bei dem Design nicht übermäßig viel Sag erwarten.... Deswegen wundert mich das mit der Kompression etwas....
Ich glaub da sind noch ein par Messungen fällig ;-)
Grüße
Jochen
PS: die Klangregelung ist jetzt schon etwas - äh - sagen wir unkonventionell
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So, ich bin selbstständig und habe Mitarbeiter (Gastro, daher heute auf der Arbeit), also kann ich mal kurz in die Werkstatt abhauen...
Der PT spuckt 296 VAC aus (Schaltplan sagt 300 VAC). Pin 3 der EZ81 hat 337 VDC (Schaltplan 345 VDC im Leerlauf). Klingt doch gut, oder?
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So, ich bin selbstständig und habe Mitarbeiter (Gastro, daher heute auf der Arbeit), also kann ich mal kurz in die Werkstatt abhauen...
Der PT spuckt 296 VAC aus (Schaltplan sagt 300 VAC). Pin 3 der EZ81 hat 337 VDC (Schaltplan 345 VDC im Leerlauf). Klingt doch gut, oder?
...und Pin 8 an den 6V6?
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Pin 8 = 15,94 V. Etwas weniger als im Plan...
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Pin 8 = 15,94 V. Etwas weniger als im Plan...
...tja - und dann das Ganze nochmal bei Vollausteuerung - inklusive der Wechselspannung am Ausgang...
... und Interessehalber würde ich es persönlich auch gleich nochmal ohne Gegenkopplung (neg. Feedback) probieren und messen...
Mein 5E3 bringt ziemlich genau 12W, bevor das Ausgangssignal seltsam wird. Der ist aber tatsächlich Class A - der Twen scheint vom Arbeitspunkt "ungefähr" beim AC30 liegen - also schon ein bißchen AB...
Grüße
Jochen
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Pin 4 der 6V6 bringt nur 318 V, soll aber 335 V haben...
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Pin 4 der 6V6 bringt nur 318 V, soll aber 335 V haben...
...hast ja schon 8V weniger an der EZ81 als im Plan.... Das wären dann maximal 327V an den Anoden. An beiden?
Wieviel Ohm mißt der Kathodenwiderstand - und in welchem Zustand ist der Kathodenkondensator?
Wieviel Ohm mißt Du als Wicklungswiderstand auf der Primärseite des Übertragers? Beide Seiten
Grüße
JOchen
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Die Anoden hatten auch etwas zu wenig Saft.
Der Kathodenkondensator ist neu; der Widerstand ebenso und misst fast genau 180 Ohm.
Vom OT Center Tap zur jeweiligen Anode messe ich 75 bzw 85 Ohm Widerstand. Kann das sein???
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Und nun fällt mir ein, was ich vergessen hatte: Von den originalen 6V6-Röhren war eine ziemlich runter, ich glaube unter 30%, die andere wesentlich besser. Das sollte auch zu denken geben. Vielleicht ist die Kompression doch kein "Feature"...
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Und nun fällt mir ein, was ich vergessen hatte: Von den originalen 6V6-Röhren war eine ziemlich runter, ich glaube unter 30%, die andere wesentlich besser. Das sollte auch zu denken geben. Vielleicht ist die Kompression doch kein "Feature"...
Wieviel Ohm hat R26?
Irgendwie klilngeln wir uns gerade durch die komplette Schaltung durch...
Und sorry die Frage: der Kathoden -C ist "richtigrum" drin?
Warum - über deinem Übertrager fällt deutlich mehr ab, als es bei 85 und 75 Ohm sein dürfte....
Die Messung an der Kathode würde ca 44mA pro Röhre (I_a + Ig2) ergeben.... da dürften es nur ca 3-4V sein...
Grüße
Jochen
Tremolo ist aus - oder?
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R26 ist sehr genau 1,5k (ich bin überhaupt sehr erstaunt, dass ausnahmslos alle originalen Widerstände ohne Drift sind!).
Der Kathoden-Kondensator ist richtig rum drin. Hab tatsächlich nochmal nachgesehen - ich brauche ne Lesebrille... :-[
Der Tremolo-Poti steht auf 0, jawoll.
Klingt als hättest Du eine Vermutung...
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R26 ist sehr genau 1,5k (ich bin überhaupt sehr erstaunt, dass ausnahmslos alle originalen Widerstände ohne Drift sind!).
Der Kathoden-Kondensator ist richtig rum drin. Hab tatsächlich nochmal nachgesehen - ich brauche ne Lesebrille... :-[
Der Tremolo-Poti steht auf 0, jawoll.
Klingt als hättest Du eine Vermutung...
So ne richtige Vermutung nicht, aber Kirchhoff und Ohm sind sich bei dem, was wir bis jetzt haben, irgendwie uneinig... ::)
Wenn Spannung abfällt muß Strom da sein ;)
Irgendwie paßt es nicht. An der Kathode sehen wir ja auch die Schirmgitterströme... Aber da kommen halt nur 88mA raus - und die wären zu wenig für den Spannungsabfall am Übertrager. Und in Ruhe kommt da ja nur der Gleichstromwiderstand der Wicklung mit ins Spiel
Grüße
Jochen
EDIT: laut Schaltplan hättest Du ca10mA Schirmgitterstrom.... also idealerweise knapp unter 40mA Anodenstrom pro Endröhre...
Wo kommt der Spannungsabfall am Übertrager her. In welchem Zustand ist die Batterie von deinem Multimeter?
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Hallo zusammen,
mal zwei nebenbei Einwürfe:
40 mA Ruhestrom auf eine arme 6V6? Das ist zwar gemäß Originalschaltplan richtig, aber doch viel zuviel für eine 6V6.
Ich habe bei meinem als erstes einen 470 Ohm Widerstand rein, da passt der Ruhestrom dann zur Röhre (ca. 28mA mit g2).
Und die ganzen Spannungsverhältnisse ändern sich auch, hinter der GR kommen gleich 10V mehr raus, die Schaltung saugt ja auch ca. 30 mA weniger Strom!
Meiner hat dadurch an Stabilität gewonnen.
Mit der Gegenkopplung braucht man sich nicht mehr beschäftigen, wenn der Höhenregler auf Rechtsanschlag steht. Da ist der C3 auf Mass gelegt und die GK faktisch aufgehoben.
Die Klangregelung ist ja mehr eine Kombi aus Boost der 2. Rö1 Hälfte mit einem Presence-Regler.
Schöne Grüße
Stephan
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Danke für Eure rege Beteiligung! Ich bin echter Novize, wenn es darum geht, nicht nur nach Bauchgefühl zu basteln. Aber ich bin wild entschlossen, die Herangehensweise eines Technikers zu lernen!!!
Kirchhoff? War das nicht der, der die deutsche Steuergesetzgebung drastisch vereinfachen wollte, und keiner machte mit? War der etwa disziplinübergreifend tätig?? ;)
Aber im Ernst: Nachdem ich vor zwei Wochen die alten Röhren entfernt und "neue" RCA 6V6GT gesteckt habe, habe ich folgendes gemessen und gerechnet (entschuldigt mein schlimmes Denglish):
R über Kathodenwiderstand: 180,8
Voltage Drop (V) über ebendiesen: 13,9
V/R = 0,0768 A
Plate Voltages: je 287 V
287 x 0,0768 = 22 W plate dissipation insgesamt, also 11 W pro 6V6.
Das war doch voll im Rahmen, oder?
Widerspricht das dem was ich jetzt gemessen habe?
Viele Grüße
Recky
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Hallo zusammen,
mal zwei nebenbei Einwürfe:
40 mA Ruhestrom auf eine arme 6V6? Das ist zwar gemäß Originalschaltplan richtig, aber doch viel zuviel für eine 6V6.
Ich habe bei meinem als erstes einen 470 Ohm Widerstand rein, da passt der Ruhestrom dann zur Röhre (ca. 28mA mit g2).
Und die ganzen Spannungsverhältnisse ändern sich auch, hinter der GR kommen gleich 10V mehr raus, die Schaltung saugt ja auch ca. 30 mA weniger Strom!
Meiner hat dadurch an Stabilität gewonnen.
Mit der Gegenkopplung braucht man sich nicht mehr beschäftigen, wenn der Höhenregler auf Rechtsanschlag steht. Da ist der C3 auf Mass gelegt und die GK faktisch aufgehoben.
Die Klangregelung ist ja mehr eine Kombi aus Boost der 2. Rö1 Hälfte mit einem Presence-Regler.
Schöne Grüße
Stephan
Hallo Stephan,
40mA Ruhestrom packt sie locker - es ist ja nicht der "absolute" mA-Wert, der zählt, sondern die Verlustleistung....
In meinem 5E3 ist es sogar noch mehr. Die Kiste wird hergenommen; die Röhren haben mehrere tausend Stunden drauf - und halten....
28mA wären mir in der Kiste zu wenig.
Grüße
Jochen
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Danke für Eure rege Beteiligung! Ich bin echter Novize, wenn es darum geht, nicht nur nach Bauchgefühl zu basteln. Aber ich bin wild entschlossen, die Herangehensweise eines Technikers zu lernen!!!
Kirchhoff? War das nicht der, der die deutsche Steuergesetzgebung drastisch vereinfachen wollte, und keiner machte mit? War der etwa disziplinübergreifend tätig?? ;)
Aber im Ernst: Nachdem ich vor zwei Wochen die alten Röhren entfernt und "neue" RCA 6V6GT gesteckt habe, habe ich folgendes gemessen und gerechnet (entschuldigt mein schlimmes Denglish):
R über Kathodenwiderstand: 180,8
Voltage Drop (V) über ebendiesen: 13,9
V/R = 0,0768 A
Plate Voltages: je 287 V
287 x 0,0768 = 22 W plate dissipation insgesamt, also 11 W pro 6V6.
Das war doch voll im Rahmen, oder?
Widerspricht das dem was ich jetzt gemessen habe?
Viele Grüße
Recky
Hallo Recky,
extremst vereinfacht:
Ohm sagt: wenn über einen Widerstand ein Strom fließt, dann fällt über diesen proportional eine Spannung ab.
Kirchhoff sagt: wenn zwei Punkte sich "sehen" haben sie die gleiche Spannung; wenn "in einer Schleife" ein Strom fließt, dann ist der überall gleich... An Knoten kann er sich verteilen. Sprich - der Strom muß irgendwo hin. Ist ja im Prinzip das gleiche wie bei den Steuern.... :devil:
Entweder hab ich mich da vorhin sakrisch verrechnet, oder es paßt in der Summe was nicht....
Und - wo kommen jetzt deine 287V wieder her? vorhin waren es doch über 300V ???
Grüße
Jochen
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N'ahmpt Jochen,
den Röhren-Kirchhoff kannte ich noch nicht...
Die 287v hab ich vor zwei Wochen gemessen - heute waren es über 300. Was könnte denn da so driften??
Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn Du mir Dein Summenspiel mal aufschlüsseln würdest: Wie errechnest Du die 88 mA und die 10 mA Schirmgitterstrom anhand des Schaltplans? Irgendwie fehlt mir da ein wichtiger Teil des Puzzles...
Viele Grüße
Recky
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N'ahmpt Jochen,
den Röhren-Kirchhoff kannte ich noch nicht...
Die 287v hab ich vor zwei Wochen gemessen - heute waren es über 300. Was könnte denn da so driften??
Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn Du mir Dein Summenspiel mal aufschlüsseln würdest: Wie errechnest Du die 88 mA und die 10 mA Schirmgitterstrom anhand des Schaltplans? Irgendwie fehlt mir da ein wichtiger Teil des Puzzles...
Viele Grüße
Recky
Hallo Recky,
Kirchhoff und Ohm haben wir natürlich exklusiv für Röhrenverstärker erfunden...
Spaß beiseite - ich glaub die gelten wahrscheinlich auch für Klempner und Hydromechaniker >:D
Ich schau ob ich heut Abend die Rechnung erklärbar rüberbring
Grüße
Jochen
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Moin,
........
ich habe kürzlich meinen ersten Dynacord Twen restauriert und zunächst - bis auf den Speaker - in den Originalzustand zurückversetzt, auch was die Werte z.B. des Becherelkos angeht - erst mal hören, was Dynacord sich damals dabei gedacht hat.
Der Amp hat einen schönen Ton, schon irgendwie Spät-50er-Tweedig, ......
Schön, dass ein Oldie wieder in den Originalzustand gerettet wurde! :)
Aber warum jetzt dem Klassiker ein anderes Klangbild als das der damaligen Zeit aufzwingen und an der Schaltung "manipulieren"? Wäre es nicht einfacher, einen 5E3-Clone zu bauen, wenn man dessen Klang präferiert bzw. ihn für geeigneter hält?
Ich fände es sehr schade, wenn der Twen nicht im Originalzustand erhalten bliebe!
Gruß
Claus
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Hallo Claus,
ich verstehe absolut Deine "Sorge", denn grundsätzlich teile ich Deine Einstellung. Die besten Amps der Rock('n'Roll)-Geschichte sind die ganz Einfachen. Ich habe genügend Vintage-(und Nicht-Vintage-)Amps gespielt, um zu wissen, dass weniger mehr ist. Ich suche den klaren, direkten Ton und liebe One-Trick-Ponies. Und ich hasse verbastelte, geschändete Vintage-Amps
Dieser Twen hier ist jedoch mein Testobjekt, um etwas zu lernen und zu sehen, a) wie der original beabsichtigte Auslieferungszustand des Amps war, und b) was man mit einer einfachen Schaltung machen kann. Erst wenn ich weiß, welches Potential diese Schaltung hat, kann ich Twens auf bestmögliche Weise restaurieren.
Verstehst Du was ich meine?
Viele Grüße
Recky
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Hallo Claus,
ich verstehe absolut Deine "Sorge", denn grundsätzlich teile ich Deine Einstellung. Die besten Amps der Rock('n'Roll)-Geschichte sind die ganz Einfachen. Ich habe genügend Vintage-(und Nicht-Vintage-)Amps gespielt, um zu wissen, dass weniger mehr ist. Ich suche den klaren, direkten Ton und liebe One-Trick-Ponies. Und ich hasse verbastelte, geschändete Vintage-Amps
Ein Satz ganz nach meinem Herzen!
Dieser Twen hier ist jedoch mein Testobjekt, um etwas zu lernen und zu sehen ...
... und genau da könntest Du einen anderen, nicht weniger lehrreichen Weg gehen, denn nach meiner Empfindung eignen sich einigermaßen gut erhaltene Originale nicht als Testobjekte.
Für Test-und Lernprojekte in Sachen veränderter Schaltungen nimmt man ein gebrauchtes oder einfaches neues Chassis her (gibt es preiswert im Shop, auch schon mit Rö-Bohrungen) und experimentiert darauf rum. Da kann man nach Herzenslust weiter rumbohren etc. - das "schändet" kein wertvolles Original. :) Wir werden noch mal froh sein, wenn solche Kulturgüter erhalten wurden.
Nicht ohne Grund habe ich mich bei meinen VOX-Clones, so gut es ging, ganz eng an die Originale gehalten, um dem Klang-Zeitgeist möglichst nahe zu kommen - optisch sowieso und elektrisch wurde nur modifiziert, was der der Sicherheit diente (wie z. Bsp. geteilte Kathoden-Rs, ...).
Ich habe übrigens für derlei Testzwecke ein altes, gestripptes Radiochassis hergenommen (keine Sorge - da war schon fast nichts mehr drauf, als ich es im "Schrott" eines Bastelkollegen fand ;)) - da sind genügend Bohrungen drin und ausreichend stabil ist es auch.
Überlege es Dir doch noch mal!
Gruß
Claus
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Also, sollte ich jemals auf die Idee kommen, bei Vintage-Amps experimentehalber zusätzliche Röhrensockellöcher zu bohren o.ä., dann muss man mir meine Gitarren für mindestens drei Wochen wegsperren!!!
Auch für mich gehören solche Dinge zum historischen Kulturgut und müssen erhalten bleiben. (Wobei ich hier, wie Du auch sagst, bei der Sicherheit, sowie beim Speaker die große Ausnahme mache - die alten Speaker waren der große Schwachpunkt bei den Dynacords und müssen m.E. durch gitarrentauglichere ausgetauscht werden.)
Aus diesem Grund "spiele" ich auch nur innerhalb der gegebenen Parameter herum und unternehme nichts, dass nicht 100% zurückbaubar wäre. Man kann innerhalb der gesetzten Grenzen persönliche Vorlieben herauskitzeln - das haben schon Elektrogitarristen der ersten Generation gemacht, aber ein Twen ist ein Twen und muss es auch bleiben.
Ein Experimentierchassis ist wirklich ne gute Idee und ich werde mir definitiv eines zulegen, um ein paar Sachen auszuprobieren. :topjob:
Viele Grüße aus der Eifel
Recky
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Also, sollte ich jemals auf die Idee kommen, bei Vintage-Amps experimentehalber zusätzliche Röhrensockellöcher zu bohren o.ä., dann muss man mir meine Gitarren für mindestens drei Wochen wegsperren!!!
Dat reicht nitt! :D
....... aber ein Twen ist ein Twen und muss es auch bleiben.
So isses! :)
Vielleicht ist mein Vintage-Erhaltungstrieb deshalb so ausgeprägt, weil ich mit diesen 60er-Jahre-Amps (Dynacord, Echolette, VOX, ..) sowohl Röhren-bastlerisch als auch Musiker-mäßig aufgewachsen bin.
Gruß vom Dreiländereck (Voreifel ;))
Claus
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Gruß vom Dreiländereck (Voreifel ;))
Ähndlisch normaahle Mänsche!!! ;)
Vielleicht ist mein Vintage-Erhaltungstrieb deshalb so ausgeprägt, weil ich mit diesen 60er-Jahre-Amps (Dynacord, Echolette, VOX, ..) sowohl Röhren-bastlerisch als auch Musiker-mäßig aufgewachsen bin.
Und ich bin eine Generation später aufgewachsen und habe als Musikproduzent/Toningenieur (frühe Digitaltechnik... :facepalm:) nie den Sound gefunden, den ich von den alten Platten kannte. Bis ich gegen Ende meiner Musikkarriere (vielleicht hat DAS auch das Ende verursacht... ;)) all meine Tantiemen ins Zusammensammeln eines Vintage-Studios gesteckt habe. Riesige Studer- und Telefunkenmaschinen, geile Mikros etc. Nun mache ich was völlig anderes und habe vor zwei Jahren schweren Herzens alles verkauft. Der Vintage-Trieb ist aber nach wie vor da, nicht mehr aus mir rauszukriegen...
Schöh
Recky
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Eine weitere Beobachtung: die innere 6V6 scheint deutlich heißer zu laufen als die äußere. Wie weiter oben bereits erwähnt, war eine der beiden Originalröhren am Ende, die andere nicht. Hmmm...
Was ich nicht verstehe: Die gemessenen Werte der 6V6 liegen ja gar nicht so weit auseinander. Wenn hier jetzt trotzdem eine "Unwucht" vorliegt, kann der Übeltäter doch nur noch der OT sein, oder? Hmmm...
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Vielleicht ist mein Vintage-Erhaltungstrieb deshalb so ausgeprägt, weil ich mit diesen 60er-Jahre-Amps (Dynacord, Echolette, VOX, ..) sowohl Röhren-bastlerisch als auch Musiker-mäßig aufgewachsen bin.
Wobei ich da ganz ehrlich immer mal ein wenig unsicher bin, ganz besonders, wenn es darum geht, die Konstruktionsfehler zu erhalten, deretwegen die Geräte nur eingeschränkt nutzbar waren. Beispiele: die Trimmer in den Dynacords, ihr regelmäßig zu klein gewählter Eingangswiderstand ab der "Kassettenserie" in Modulbauweise. Oder die seltsamen Pegelverhältnisse der Echolette M40, die dafür sorgen, dass die Kiste deutlich stärker brummt und rauscht als notwendig (ein Blick in den Schaltplan der M70, die ja i.W. eine auf ECC808 umgestellte M40 ist, spricht da Bände).
Da kämpft jetzt der Vintage-Trieb mit dem Trieb, es besser machen zu wollen...
... aber ich hab ja inzwischen auch Experimentierchassis (abgerauchte HiFi-Favorits...)
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Neue Beobachtungen am Twen:
1. R17 (220k) hatte einen Widerstand von nur noch knapp 40k. Ausgewechselt. Mir ist die Funktion dieses Widerstands etwas unklar - etwa ein "gemeinsamer" Teil der Gridstopper (100k)???
Danach wieder Spannungen gemessen, keine erkennbare Änderung zu gestern.
2. Die Leitung von der OT-Sekundärwindung zum Erdungspunkt hängt im wahrsten Sinne des Wortes an einem letzten kupfernen Faden! Und der lugt unter dem Wachspapier hervor. Ist das normal, dass das die Erdungsleitung nicht an einem Lötpin des OT hängt, sondern direkt an der Windung? Ich bin mir ganz sicher, dass ich der erste war, der den Sarkophag, äh, das Chassis nach Montage des Amps geöffnet hat.
Welche Auswirkungen kann eine nicht ausreichende Erdung an diesem Ende der Schaltung haben?
Wie immer vielen Dank,
Recky
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Neue Beobachtungen am Twen:
1. R17 (220k) hatte einen Widerstand von nur noch knapp 40k. Ausgewechselt. Mir ist die Funktion dieses Widerstands etwas unklar - etwa ein "gemeinsamer" Teil der Gridstopper (100k)???
Danach wieder Spannungen gemessen, keine erkennbare Änderung zu gestern.
2. Die Leitung von der OT-Sekundärwindung zum Erdungspunkt hängt im wahrsten Sinne des Wortes an einem letzten kupfernen Faden! Und der lugt unter dem Wachspapier hervor. Ist das normal, dass das die Erdungsleitung nicht an einem Lötpin des OT hängt, sondern direkt an der Windung? Ich bin mir ganz sicher, dass ich der erste war, der den Sarkophag, äh, das Chassis nach Montage des Amps geöffnet hat.
Welche Auswirkungen kann eine nicht ausreichende Erdung an diesem Ende der Schaltung haben?
Wie immer vielen Dank,
Recky
Hallo Recky,
komm noch nicht dazu meine Messungen nachzuformulieren...
Da dein Amp eine Gegenkopplung hat, würde eine schlechte Erdung an dieser Stelle die Gegenkopplungsschleife etwas - äh sagen wir mal - in Unordnung bringen....
Wenn Du aber meinst, daß die Sekundärseite des Übertragers möglicherweise zum Lautsprecher instabil ist... dann wird es unlustig, da ansonsten die Last im Betrieb evtl "offen" wird.... Gefahr von Spannungsüberschlägen
Auf unsere Diskussion bzg. der Ströme und Arbeitspunkte in Ruhe hat das aber keinen Einfluß.
Unter der Voraussetzung, dass der Amp nicht schwingt, tritt das Wechselspannungsverhalten des Übertragers NICHT in Erscheinung... da ist Alles eine rein ohmsche Gleichstrombetrachtung
Grüße
Jochen
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Hier noch ein Foto zur "Neuen Beobachtung 2". Ich werde die Leitung dort wieder anlöten, aber frage mich, ob das in allen Twens so cowboymäßig gehandhabt wurde...
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So, und nun etwas (für mich) sehr Interessantes:
Heute brachte der als Weihnachtsmann verkleidete Postbote eine wunderhübsche kleine EZ81 von Valvo. Die alte Dynacord wurde gezogen und durch die Valvo ersetzt, der Amp hochgefahren. Vor der Kür kommt die Pflicht, also maß ich sämtliche relevanten Endstufenröhrenpinne durch, die ich vor wenigen Tagen noch als durch die Bank deutlich zu niedrig gemessen hatte. Und siehe da: die Werte liegen nun ein gutes Stück über den zuvor gemessenen, aber noch nicht ganz dort, wo sie lt. Schaltplan hingehören. Und nun frage ich mich wieder einmal: wie weit liegen Schaltpläne aus den 60ern (bei 220 V aus der Wand gemessen) und Wirklichkeit (230-240 V) auseinander.
Zum Hör- und Spieleindruck: Ein Unterschied wie Tag und Nacht! Die extreme Kompression ist weg, der Amp zerrt später und macht jetzt einen fast normalen Eindruck. "Normales" Sag ist noch da, aber das war ja genau so zu erwarten. Der Amp ist nicht sehr laut, die gemessenen 14-15 Watt Output sind deutlich leiser mein Princeton, der allerdings einen "modernen" Hammond-OT hat, der nicht so schnell in die Knie geht.
Ich hab ihn heute mal mit meiner 2x12er Echolette-Box (2 Jensen C12Q) betrieben, wo dann plötzlich echt die Sonne aufging. Ich hatte immer gedacht, der Twen klänge eher muffig/dunkel und die Tonregelung sei ein Witz. Ist aber gar nicht so! Mit anständigen Speakern musste ich den Ton-Poti von 10 auf 7 runterdrehen!! Und er war laut genug für einen leisen bis mittleren Blues/Rock-Drummer. Nun warte ich händeringend auf den eingespielten WGS G12C, den ich über eine Kleinanzeige geschossen habe...
Was ich auch daraus lerne: Auch auf Röhrenprüfgeräten als gut vermessene Gleichrichterröhren entsprechen nicht notwendigerweise den Anforderungen in einem Amp! Die paar Volt, die der alte Gleichrichter weniger zur Verfügung stellt, machen einen derartigen Unterschied aus, den sogar meine Oma hören würde.
@Jochen - Vielleicht hat die neue Verlötung der Erdung am OT auch ein wenig zur Klangverbesserung beigetragen. Da habe ich dummerweise zwei Schritte in einem gemacht...
Viele Grüße
Recky
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... der als Weihnachtsmann verkleidete Postbote...
Der ärmste. Bei den Temperaturen.
die Werte liegen nun ein gutes Stück über den zuvor gemessenen, aber noch nicht ganz dort, wo sie lt. Schaltplan hingehören. Und nun frage ich mich wieder einmal: wie weit liegen Schaltpläne aus den 60ern (bei 220 V aus der Wand gemessen) und Wirklichkeit (230-240 V) auseinander.
Um den Faktor 23/22. Das macht in bezug auf die Ausgangsleistung ca. 10% aus, also 1dB.
Für die Lautheit bedeutungslos, wenn es darum geht, sich gegen zu laute Gitarristen durchzusetzen, u.U. der Unterschied zwischen sein und nicht sein.
Der Amp ist nicht sehr laut, die gemessenen 14-15 Watt Output sind deutlich leiser mein Princeton, der allerdings einen "modernen" Hammond-OT hat, der nicht so schnell in die Knie geht.
Dann häng mal den Lautsprecher aus dem Princeton dran, damit Chancengleichheit besteht.
Ich hab ihn heute mal mit meiner 2x12er Echolette-Box (2 Jensen C12Q) betrieben, wo dann plötzlich echt die Sonne aufging. Ich hatte immer gedacht, der Twen klänge eher muffig/dunkel und die Tonregelung sei ein Witz. Ist aber gar nicht so! Mit anständigen Speakern musste ich den Ton-Poti von 10 auf 7 runterdrehen!! Und er war laut genug für einen leisen bis mittleren Blues/Rock-Drummer.
Meine Rede seit sonstwann. Wenn Du es mit der Effizienz der Lautsprecher auf die Spitze treibst (EVM 12L, 15L oder ähnliche, im Doppelpack), reichen sogar 5 W. U.U sogar für den Bass.
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Dann häng mal den Lautsprecher aus dem Princeton dran, damit Chancengleichheit besteht.
Beide sind Fender Special Design aus den frühen 80ern, aber im Princeton natürlich ein 10er. Müssten eigentlich sehr ähnlich klingen und sehr ähnlich laut sein, aber ich glaube, der 12er im Twen hat sein MHD überschritten... :(
Meine Rede seit sonstwann. Wenn Du es mit der Effizienz der Lautsprecher auf die Spitze treibst (EVM 12L, 15L oder ähnliche, im Doppelpack), reichen sogar 5 W. U.U sogar für den Bass.
Ich bin eigentlich kein Freund von super-effizienten Speakern in alten Amps (oder alten Schaltungen), denn die Unzulänglichkeiten der klassischen Speaker waren Teil des Tons. Aber nicht mal die vorgeblich "total originalen" Nachbauten von Jensen, WGS und wie sie alle heißen sind so ineffizient wie die alten Speaker. Und damit entfällt ein wichtiger Baustein des Tons, zumindest für mich. Ich sehe allerdings ein, dass man damit bei leistungsschwachen Amps ne Menge rausholen kann. Mehr als mit allen Mods und Tricks.
VG
Recky
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Aber nicht mal die vorgeblich "total originalen" Nachbauten von Jensen, WGS und wie sie alle heißen sind so ineffizient wie die alten Speaker.
Zum Teil schon: Gerade neulich habe ich einen Oberton 15L400 erworben. Das scheint ein beinahe-Klon des EV 15 L zu sein. Das Teil ist genau wie der EV hocheffizient und klingt für sich gut, und zwar unter nahezu allen Bedingungen, mit denen ich aufwarten kann (5W-200 W, und jeweils Gitarre und Bass). Ob jetzt 1:1 wie der EV ist mir wurscht - Hauptsache gut.
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Ich bin gerade wirklich voll beeindruckt von meinem kleinen Twen!
Heute morgen kam endlich der WGS G12C, den ich gebraucht erstanden hatte, um den Fender Special Design im Twen zu ersetzen. Der Fender kam mir von Anfang an nicht ganz koscher vor, weil er verdammt leise und irgendwie undynamisch war. Höhen kamen auch keine, Bässe auch nicht. Das schob ich aber alles auf den Twen - ich hatte zuvor nie einen gehört. Und Fender Special Design Speaker sind ja bekanntlich für ihren Ice-Pick-Ton berüchtigt.
Ihr habt's ja mitverfolgt: Bis ich endlich an eine "neue" EZ81 Gleichrichterröhre kam, konnte ich als Nicht-Tech nur (im wahrsten Sinne des Wortes) herumstochern, feststellen, dass die Stromversorgung nicht optimal war, etc. Durchs Auswechseln der EZ81 wachte der Amp plötzlich auf, aber das war's noch immer nicht. Er hatte irgendwie einen netten Ton, aber vielleicht war es eben diese Schlappheit, weshalb damals niemand Dynacord und jeder Fender spielen wollte.
Dennoch konnte ich es kaum erwarten, den Fender rauszureißen und einen bekanntlich guten Speaker einzubauen. Nach etwas Bastelarbeit (PT liegt auf dem Speaker auf, aber Chassis hat zum Glück noch Raum nach hinten) war der WGS am Start. Und dann bin ich vor Erstaunen hintenüber gekippt. Der Twen ist ein Weltklasse-Amp mit nem runden Ton, guter Dynamik, ausreichendem Headroom und nun, dank 98 dB beim WGS auch ausreichender Lautstärke!!!
Meine wichtigste Lektion bei diesem Projekt: Auch wenn man einen Amp nicht kennt - "don't judge a book by its cover". Wenn nur ein Glied in der Kette nicht stimmt, sollte man sich echt kein Urteil erlauben. Und wenn es dann auch noch das letzte Glied in der Kette ist, und eines, das den Klang eines Amps maßgeblich bestimmt, landet man schnell auf dem Holzpfad.
OK, der Twen brauchte den Cap Job, die neue Gleichrichterröhre, neue Endstufenröhren etc., aber mir persönlich ist noch nie ein Speaker untergekommen, der auf diese subtile Weise im Arsch war. Ich kenne kaputte Speaker, aber dann sind sie offensichtlich kaputt.
Die letzte große Baustelle am Twen ist der doch recht laute 50 Hz-Brumm, der parallel zum Volume-Poti lauter wird. Die Leitungen der Röhrenheizungen sind schon ziemlich dünn, die Verdrillung (Vertwistung... wie heißt das richtig???) zieht sich nicht konsequent durch, aber zunächst mal vermute ich die Erdung der Inputs, wodurch ein Ground Loop entsteht - wohl ein Designfehler.
Hat jemand von Euch beim Twen schon einmal erfolgreich den Brumm beseitigt?
Viele Grüße und vielen Dank aus der Eifel
Recky
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Hat jemand von Euch beim Twen schon einmal erfolgreich den Brumm beseitigt?
Hi Recky,
bei mir hat "feucht rauswischen" geholfen (beseitigen von Dreck-induzierten Kurz- und Nebenschlüssen), der gute ist totenstill geworden.
Und auch darauf achten, dass bei Austausch von Bauteilen, die zur Masse gehen, die Masseverbindung wieder genau da sitzt, wo sie vorher war.
Gruß
Stephan
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Hi Recky,
bei mir hat "feucht rauswischen" geholfen (beseitigen von Dreck-induzierten Kurz- und Nebenschlüssen), der gute ist totenstill geworden.
Und auch darauf achten, dass bei Austausch von Bauteilen, die zur Masse gehen, die Masseverbindung wieder genau da sitzt, wo sie vorher war.
Gruß
Stephan
Hi Stefan,
was meinst Du mit Kurz- und Nebenschlüssen?
Danke!
Recky
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Ich bin gerade wirklich voll beeindruckt von meinem kleinen Twen!
Heute morgen kam endlich der WGS G12C, den ich gebraucht erstanden hatte, um den Fender Special Design im Twen zu ersetzen. Der Fender kam mir von Anfang an nicht ganz koscher vor, weil er verdammt leise und irgendwie undynamisch war. Höhen kamen auch keine, Bässe auch nicht. Das schob ich aber alles auf den Twen - ich hatte zuvor nie einen gehört. Und Fender Special Design Speaker sind ja bekanntlich für ihren Ice-Pick-Ton berüchtigt.
Ihr habt's ja mitverfolgt: Bis ich endlich an eine "neue" EZ81 Gleichrichterröhre kam, konnte ich als Nicht-Tech nur (im wahrsten Sinne des Wortes) herumstochern, feststellen, dass die Stromversorgung nicht optimal war, etc. Durchs Auswechseln der EZ81 wachte der Amp plötzlich auf, aber das war's noch immer nicht. Er hatte irgendwie einen netten Ton, aber vielleicht war es eben diese Schlappheit, weshalb damals niemand Dynacord und jeder Fender spielen wollte.
Dennoch konnte ich es kaum erwarten, den Fender rauszureißen und einen bekanntlich guten Speaker einzubauen. Nach etwas Bastelarbeit (PT liegt auf dem Speaker auf, aber Chassis hat zum Glück noch Raum nach hinten) war der WGS am Start. Und dann bin ich vor Erstaunen hintenüber gekippt. Der Twen ist ein Weltklasse-Amp mit nem runden Ton, guter Dynamik, ausreichendem Headroom und nun, dank 98 dB beim WGS auch ausreichender Lautstärke!!!
Meine wichtigste Lektion bei diesem Projekt: Auch wenn man einen Amp nicht kennt - "don't judge a book by its cover". Wenn nur ein Glied in der Kette nicht stimmt, sollte man sich echt kein Urteil erlauben. Und wenn es dann auch noch das letzte Glied in der Kette ist, und eines, das den Klang eines Amps maßgeblich bestimmt, landet man schnell auf dem Holzpfad.
OK, der Twen brauchte den Cap Job, die neue Gleichrichterröhre, neue Endstufenröhren etc., aber mir persönlich ist noch nie ein Speaker untergekommen, der auf diese subtile Weise im Arsch war. Ich kenne kaputte Speaker, aber dann sind sie offensichtlich kaputt.
Die letzte große Baustelle am Twen ist der doch recht laute 50 Hz-Brumm, der parallel zum Volume-Poti lauter wird. Die Leitungen der Röhrenheizungen sind schon ziemlich dünn, die Verdrillung (Vertwistung... wie heißt das richtig???) zieht sich nicht konsequent durch, aber zunächst mal vermute ich die Erdung der Inputs, wodurch ein Ground Loop entsteht - wohl ein Designfehler.
Hat jemand von Euch beim Twen schon einmal erfolgreich den Brumm beseitigt?
Viele Grüße und vielen Dank aus der Eifel
Recky
Hallo Recky,
für noch mehr Headroom, Dynamik und etwas Solo-Dreck kann ich Dir vorbehaltlos einen ebenso "alten" Lautsprecher empfehlen...
Der Celestion Alnico Blue ist in den kleinen Kisten - bei mir ein 5E3 - eine Offenbahrung.... der hat zumindestens auf dem Datenblatt 100db/Wm...
Ich bin mit meiner Kiste selten zu leise - und bei zurückgedrehtem Gitarrenvolume könnte man beinahe schon von durchsetzungsfähigem "Clean" sprechen - bei Kneipenlautstärke gegen ein nicht allzu dynamisch (laut) gespieltes Schlagzeug, 100W Röhre am Bass mit EV15L - Blues und klassischer Rock auf diversen Sessions....
Und "voll auf" knarzt er wunderbar und setzt sich durch
Grüße
Jochen
PS: und dann könnte der Netztrafo auch wieder freigängig sein devil:)
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N'ahmpt Jochen!
Jou, der Netztrafo scheint tatsächlich nun wieder "freigängig" zu sein. ;D
Der Sweet Spot ist für mich jetzt ungefähr bei 3/4 Volume, sodass der Twen bei Tele-Poti 7,5 (fast) clean ist und bei 10 dann bluesig cruncht. Ähnlich wie beim Princeton zwischen 4 und 5, nur etwas mehr Kompression und etwas weniger Punch. Aber mindestens so gut!
Ich habe vorhin den eigentlich offensichtlichen Ground Loop, der quasi ab Fabrik schon drin war, entloopt. Der Amp verbindet den Ground Bus ja sowohl am Input als auch über die Elkos mit dem Chassis. Den ursprünglichen Becherelko hatte ich eh entfernt und einzelne Elkos installiert, allerdings wie im Originalzustand alle drei Minusse zusammengedrillt und an die ursprüngliche Masse gelegt. Jetzt liegt nur noch der erste Elko dort, die beiden Smoothing Caps habe ich ans Ende des Masse-Busses gelegt. Jetzt brummt der Twen nur noch ein wenig.
Meinste, eine geschirmte Leitung vom Input zum Grid würde bei dem Layout was bringen?
Viele Grüße
Recky
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N'ahmpt Jochen!
Jou, der Netztrafo scheint tatsächlich nun wieder "freigängig" zu sein. ;D
Der Sweet Spot ist für mich jetzt ungefähr bei 3/4 Volume, sodass der Twen bei Tele-Poti 7,5 (fast) clean ist und bei 10 dann bluesig cruncht. Ähnlich wie beim Princeton zwischen 4 und 5, nur etwas mehr Kompression und etwas weniger Punch. Aber mindestens so gut!
Ich habe vorhin den eigentlich offensichtlichen Ground Loop, der quasi ab Fabrik schon drin war, entloopt. Der Amp verbindet den Ground Bus ja sowohl am Input als auch über die Elkos mit dem Chassis. Den ursprünglichen Becherelko hatte ich eh entfernt und einzelne Elkos installiert, allerdings wie im Originalzustand alle drei Minusse zusammengedrillt und an die ursprüngliche Masse gelegt. Jetzt liegt nur noch der erste Elko dort, die beiden Smoothing Caps habe ich ans Ende des Masse-Busses gelegt. Jetzt brummt der Twen nur noch ein wenig.
Meinste, eine geschirmte Leitung vom Input zum Grid würde bei dem Layout was bringen?
Viele Grüße
Recky
Auf die Schnelle - keine Ahnung - bei so ner LowGain Kiste sollte eigentlich so ziemlich Alles ohne geschirmte Kabl möglich sein....
Mein 5E3 brummt mit dem original Chaos-Massekonzept von good ole LEo gar nicht (vernachlässigbar)
und ich bin da jetzt auch nicht sooo pflegeleicht
Grüße
Jochen
PS: rauschen tut er - voll auf . aber das verwend ich nicht - sweet Spot ist bei ca 3-4 von 12
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Hi Stefan,
was meinst Du mit Kurz- und Nebenschlüssen?
Danke!
Recky
Schmutz leitet etwas und kann Brummschleifen verursachen. Aber Du hast das Problem scheinbar schon geloest.
Geschirmte Leitungen vermeide ich. Ist kein HiGain Apparat!
Das klaut nur Hoehen und Dynamik bei kleinen Amps.
Gruss
Stephan
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Word of advice for a stocker.
First up the Twens MIGHT carry a groundloop stock.Take a look at if the groundbus running the length of the amp grounds at both the inputjack and the other side of the amp where it´s to run for the centertap/fuse of the stocker.
Second up,whoever designed the positioning of the cathode resistor e-lyte was a friggin idiot. In stock form that electrolyte is a mere few millimeters away from that stinking hot cathode resistor,and to make matters worse that electrolyte is specified to 85degC stock. If you´re to run the amp as cathode bias move that electrolyte as far away from the cathode resistor for the powertubes as you can get it.
As much as i understand that stock is on the agenda here...i´m not all about that.
Someone mentioned Fiat vs Ferrari.
Well.
(http://iloapp.elegic.com/data/_gallery/public/71/142523506959620500_resized.jpg)
A generic "Vox" board makes life a little easier when setting the thing up differently. Presentation becomes way more neat too.
Now. Dynacord in their wisdom supplied us with a hole ment for yet another noval already in stock form. It resides just inwards/below the input jacks.
So. Apart from resetting the entire amp as far as topology and making it run fixed bias i also opted to install an EF-86 that can be switched in/out of the circuit to hearts desire. In turn i opted to setup a James network for tonecontrol and lastly..a Celestion Vintage 30 speaker.
https://www.youtube.com/watch?v=KEhLr131ajo&feature=youtu.be (https://www.youtube.com/watch?v=KEhLr131ajo&feature=youtu.be)
Result is right there. Guitar used is a P90 equipped lespaul copy. Pickups are generic,"vintage", Toneriders. Amp hands you just about 26 watts before clipping.
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Hi Racing,
thanks for your contribution to this thread. In fact, I have been following your musings on all things Dynacord elsewhere religiously and felt encouraged to check out this first Twen of mine. I wanted to restore it to stock because I wanted to find out what this simple circuit is capable of - I like simple things... ;)
My Twen actually did suffer from the ground loop you mention, and I duly removed it. The amp was also desperate for a cap job, during which the cathode bias electrolytic cap was upgraded and moved a bit further away from the resistor.
I'm all about a classic/vintage clean and crunchy tone and have since modded the amp for more headroom and a 'creamier' tone. This is the first time I've read up on concertina PIs, and of course I stumbled across Merlin Blencowe's extensive writings on the subject as well as your suggestions with respect to the Twen, I believe, and managed to turn this amp into a truly world-class vintage-tone amp. Obviously, the feeble original speaker had to go and was replaced with a WGS G12C, which I wholly recommend as a vintage Jensen C12N replacement.
I like this amp so much that I'm seriously thinking about building my own from scratch, with a slightly larger cabinet and a better chassis layout.
Cheers,
Recky
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Thanx!
Ontopic,and mind you...just an opinion...there actually IS one really good German made speaker in my opinion if one´s after the "old school" sound and that is the Isophon P30/37.
A bass speaker from the onset...but as distorted guitar came into the picture,before the 30/37 was conceived, things changed.
Only drawback is that their dB number ain´t all that high...but hey,we´re talking a mid -60´s AlNiCo speaker here. One thing´s for DAMN sure and that is that a P30/37 will hand a Vox blue a run for the money any day of the week. IMO one of the industries well kept secrets.
I´ve modified quite a few Twens by now,to differing stats,and the speaker upgrade is an absolute must. The stock speakers of an old Dynacord (Elbau´s or whatever) simply won´t cut it of modern music in any form is on the agenda.
Ditto for the actual cab,and this holds true for many of Dynacords spawns across time. The Twen in specific IMO has shown its best results when the rear plate is deleted completely.
The amp in the clip above runs a Celestion V-30 (which is a speaker i normally don´t fancy at all) and runs sans the rear plate. Cut a small piece of plywood to act as protection for the tubes and in turn...to hold the speaker out jack.
For the Rex and what not,that runs dual speakers,the cab is to shallow to work with modern day n era speakers and thus...comes to life as you install a divider wall between the two onboard speakers.
Then...we can enter rocknroll territory.
But by all means..yep. Has come to be a Dyna or two that i´ve modded by now. Fantastic value for money as platforms in my opinion.
That said,don´t sell the Twen cheap. They´re great little amps that surely can be turned into "the little engine that could".
-
Btw.
No offense,but feel free to wright in German if you wish. I understand it perfectly well,it´s just way faster to me to wright in English as i was brought up with it.
Hope none of you guys mind that.
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Ontopic,and mind you...just an opinion...there actually IS one really good German made speaker in my opinion if one´s after the "old school" sound and that is the Isophon P30/37.
A bass speaker from the onset...but as distorted guitar came into the picture,before the 30/37 was conceived, things changed.
Only drawback is that their dB number ain´t all that high...but hey,we´re talking a mid -60´s AlNiCo speaker here. One thing´s for DAMN sure and that is that a P30/37 will hand a Vox blue a run for the money any day of the week. IMO one of the industries well kept secrets.
I own two of those P30/37s (Hifi Echolette brand) from an Echolette ET-100 cab and am really quite impressed! As a single speaker, they do not seem to be a very good match for a small combo amp, as they are not very loud, as you say, and their impedance is around 4.5 Oms. My pair, however, is currently living under an Echolette BS40 and waiting for a 2x6V6 or EL84 head i intend to build.
Ditto for the actual cab,and this holds true for many of Dynacords spawns across time. The Twen in specific IMO has shown its best results when the rear plate is deleted completely.
The amp in the clip above runs a Celestion V-30 (which is a speaker i normally don´t fancy at all) and runs sans the rear plate. Cut a small piece of plywood to act as protection for the tubes and in turn...to hold the speaker out jack.
I found this out entirely by accident, during my cap 'taste tests', where I forgot to reinstall the back panel and thought 'hey, this sounds really open now'. But it wasn't the cap I had changed... The mini-back panel is a good idea!
Cheers,
Recky
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Btw.
No offense,but feel free to wright in German if you wish. I understand it perfectly well,it´s just way faster to me to wright in English as i was brought up with it.
Hope none of you guys mind that.
Ah, gut! Es gebietet die Höflichkeit auf einem deutschsprachigen Forum, dass zumindest die, die es gut können, beim Deutsch bleiben.
Ich bin auch quasi bilingual, aber mein geschriebenes Deutsch ist etwas besser als mein Englisch, während ich in der Küche (mein Hauptjob dieser Tage) und bei Audio/Recording (mein früherer Job) und nun auch Röhrentechnik klaffende Lücken im deutschen Vokabular habe und daher andauernd dieses seltsame Denglish schreibe... :-[
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*LOL*
Nah..your english is as good as they come. Take my word for it!
Agreed though that it might be an idea that we all stick to what we know best... ;D My biggest concern,to be honest,is that to this day not all understand/appreciate english. Well..can´t win ´em all i guess.
TBH my english limps a bit too these days having lived in Sweden for the better part of 30yrs.. ::) Anyways.
Yeah.
(http://iloapp.elegic.com/data/_gallery/public/71/142541237299546000_resized.jpg)
I kept my solution real simple. About as simple as it gets and it indeed makes a Twen open up. That said,please please please those of you doing so stop selling the old Dynacords and what not cheap...read on...
Speaking of which. I to this day don´t get why you guys don´t dwell on your domestic production of tube amps more then you do. From a pure tech point of view the German made tube amps outshine most of what was ever produced in Britain and the US.
What the German made amps of the time lacked was...modern day n era sound,but see sound can always be altered by us simply resetting topology for the tubes present.
Having to reengineer e pisspoor design on the other hand though,as for the amp as a whole,is another matter. Just take a look at most generic made British amps of the time,they´re a damn joke TBH..built with whatever happend to be present in the part bin.
My personal preference with German made amps is indeed Klemt and in turn actually Austrovox (Austrian,i know..but they´re friggin deadringers designwise for the Klemts).
The boys of Klemt,to this day as far as i´m concerned,produced some of the finest guitar and bass tube amps ever conceived. As one takes a step back and REALLY ponder and regard what´s on the bench,why parts have ended up where they have and why the chassis is put together as it is and so forth...them boys knew what the F they were doing.
All said and done if you hand an old BS-40 what it can handle they surpass 50 watts with ease. Remember..distorted signal ;D They do so at the weight of approx 10kg. Compare that to a 50w JMP....cheers!
(http://iloapp.elegic.com/data/_gallery/public/38/141236253418962400_resized.jpg)
So yeah. I own a bunch of BS-40´s as well as Showstars,Mustangs..down to the Winston GA-200 (a couple) and the PA-200. All great amps. All amps that were truly DESIGNED.
Just take a look at the presence control of a Showstar...genius. Just plain friggin genius.
Of course there´s a couple of ET-100´s around. The early ones,with the gold baffle fabric,is the ones to get IMO as their frame is out of solid pine which makes them light. Put on a scale they tend to tip in at around 11kg-12kg.
What i do is that i remove one of the stock P30/37´s and replace that with an Eminence Cannabis Rex. The CR then provides the volume and the P30/37 the grit. A REAL good match if you ask me.
Then...check what the CR´s run..they´re friggin cheap.
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Speaking of EL-84s vs 6V6s...
Have built a crapload of them by now,as you seemed to be aware.
Hoooooowever... >:D im right now knee deep in a pair of old Swedish made Sinus amps. Sinus model F12A´s. I´ve basically wiped them clean,the one is of -51 vintage and the other a -52 vintage,and will basically just reuse the powertransformers,their chassis and chokes.
Ok?
So?
Well. Idea of mine is to put together two real similar amps. Just one sporting a pair of EL-84´s and the other 6V6´s. Mainly to put them together as "cousins".
Further i´m going to keep it KISS. Keep It Simple Stupid.
As of lately though..i´ve come to grow fond of the 6V6 format. Sound difference them between isn´t a landslide exactly but it´s there..and at the time at least the 6V6 comes out ontop to my taste.
Further. Just finished a Swedish "mystery" amp. An old mid -40´s product with sides out of solid mahogony. Uses real old 6L6G´s for power. Really neat amp. Well built.
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I kept my solution real simple. About as simple as it gets and it indeed makes a Twen open up. That said,please please please those of you doing so stop selling the old Dynacords and what not cheap...read on...
Morning,
ich glaube im Moment, dass hier in Deutschland alle Verkäufer von Dyna Twens, Jazzes, Rexes, DA16s etc. glauben, sie hätten blattvergoldete Vintage-Amps im Angebot! Nicht-restaurierte, teilweise verbastelte (FX-Loop...OMG!!) für 280-300 €, mit erfolgtem Cap Job kaum mehr!!! Wenn man bedenkt, dass eine Restauration mit guten Bauteilen, Röhren und Speaker locker 200 € kosten kann, man aber maximal 300 € wieder dafür bekommt, stimmt da was nicht. Ich denke auch, dass deutsche Amps der 60er im Wert steigen werden, nicht so wie solche aus US oder UK, aber dennoch. Allerdings muss es doch einen substantiellen preislichen Unterschied geben zwischen einem "Dachbodenfund" und einem restaurierten Amp, der Teile und Arbeit reflektiert. Ist ja bei alten Fender-Amps nicht anders.
Speaking of which. I to this day don´t get why you guys don´t dwell on your domestic production of tube amps more then you do. From a pure tech point of view the German made tube amps outshine most of what was ever produced in Britain and the US.
Ich kann Dir sagen warum: mit der rühmlichen Ausnahme von Autos und Bier haben die Deutschen - speziell die jüngeren Generationen - immer ihre eigenen Errungenschaften und Produkte verschmäht. Nicht mal unsere eigene Musik haben wir wirklich je geliebt. Seit den 50ern versuchen wir amerikanischer zu sein als die Amerikaner (was nie funktioniert hat, weil wir nicht 'easy' genug, aber auch nicht naiv genug sind), unsere Radiosender spielen zu 90% US-Musik, das TV wird amerikanisch dominiert. In den 60ern war unsere erste Gitarre eine deutsche (in den 70ern eine japanische), aber die erste richtige Gitarre musste eine amerikanische sein. In Deutschland wurden Echolette- und Dynacord-Amps nur so lange gespielt, bis die transatlantischen Zollschranken teilweise stark verringert wurden; gegen Ende der 60er überschwemmten US-Produkte den europäischen Markt und auch Otto Normalmusiker konnte nun Fender-Amps und -Gitarren erwerben. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen.
Überhaupt begannen Jim Marshall, Thomas Jennings und auch die Jungs von Dynacord und Echolette ja nur mit dem Bau vom Amps, weil die Zollbeschränkungen zwischen dem europäischen und dem US-Markt einen bezahlbaren Import verhinderten. Ebenso konnten nur die größten US-Studios, die den internationalen Plattenfirmen gehörten, überhaupt ein Neumann U47 ihr Eigen nennen. Daher der ganze andere Klang vieler amerikanischer Aufnahmen aus den 40ern, 50ern und frühen 60ern im Vergleich zu europäischen Produktionen.
All said and done if you hand an old BS-40 what it can handle they surpass 50 watts with ease. Remember..distorted signal ;D They do so at the weight of approx 10kg. Compare that to a 50w JMP....cheers!
So yeah. I own a bunch of BS-40´s as well as Showstars,Mustangs..down to the Winston GA-200 (a couple) and the PA-200. All great amps. All amps that were truly DESIGNED.
Just take a look at the presence control of a Showstar...genius. Just plain friggin genius.
Of course there´s a couple of ET-100´s around. The early ones,with the gold baffle fabric,is the ones to get IMO as their frame is out of solid pine which makes them light. Put on a scale they tend to tip in at around 11kg-12kg.
What i do is that i remove one of the stock P30/37´s and replace that with an Eminence Cannabis Rex. The CR then provides the volume and the P30/37 the grit. A REAL good match if you ask me.
Then...check what the CR´s run..they´re friggin cheap.
Ich habe den BS40 ja immer für einen JTM45/Bassman-Hybriden gehalten. Da ich ein großer Fan von Brian Setzers Gitarrenton bin, habe ich in meine ET-100 kürzlich zwei alte Vintage 30, noch aus Ipswich (nicht China), geschraubt, den BS40 eingeschaltet und in die Saiten gehauen. Nach dem ersten Akkord musste ich meine Unterhose wechseln - ich hatte vergessen WIE LAUT eine solche Anlage mit sehr effizienten Speakern sein kann!!!! Ich hatte regelrecht Angst vor dem Amp. Also habe ich auf die (verdammt gut klingenden Vintage 30 - bin ja sonst auch kein Fan davon!) verzichtet. Jetzt habe ich zwei Jensen C12Q drin, ein ganz anderer Ton, aber es klingt sehr nach Bassman.
Viele Grüße aus der Eifel
Recky
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I hear ya.
In that case they´re cheaper up here. An old Dyna Hall-Jazz will set you back like 100 Euros. Ditto for most Dynacord made amps really...
The Klemt are normally somewhat more expensive,with emphasis on somewhat.
I´m 100% with you in that there needs to be a differ between what is an untouched relic and something that´s seen severe service and is good to go. No argument.
Hm. I guess what you to an extent is saying is "o tempera o mores".? Might very well be. Up here i´m doing my damndest to make guitarist as a whole understand and appreciate that sound per se can always be reset. ALWAYS. Sound is mainly a function of topology and that´s it,and i for one have grown to boredom in that an amp HAS to be a rectangular thing in black tolex. It has come to the point where the mere proposition makes me want to barf.
Enough of that crap already! Bring in some good old fashioned hotroding..attitude..humour. We do this music thingy,play that is,because it´s fun for the love of god! Then WHY on gods forsaken earth do we need to be stiff upper lip as far as our amps? A guitar can look basically any way and form these days but...amps.? God forbid that someone puts out something that isn´t rectangular and covered in black tolex!
The US...*LOL*. Yeah. An expression a German friend of mine handed me..."amerikanisches ambassade"= McDonalds. Nah. I hear you,to the letter.
Up here though,to be honest.. "The Swedish music wonder". That much is true. We´ve always been at the forefront with that,and to a degree are to this day.
Just take modern day n era metal. Scandinavian such is known around the world. Town where i LIVE is even known for it..."the Gothenburg sound".
Pitty that your younger generation obviously don´t take pride in German music history. Real pitty,because as always there´s guaranteed to be lots to be learned.
The BS-40 (and it´s syblings).
Yes yes yes and yes. In stock form though i find them rather "German" to the sound. Rather harsh,shrill and brilliant. That can be handled real easy though.
Word of advice,again ;),if you want to widen that amp in a rather immense way...install a PPIMV pot. Makes the one amp be able to run from squeeky clean into...as you´ve touched upon...Marshall-eresk distortion.
I can´t for the life of me understand why not most "old school" amps are so equipped. It´s just beyond me.
-
Moin!
Es scheint bei den alten deutschen Amps so zu sein, dass die potentiellen Verkäufer drauf sitzen und abwarten. Entweder müssen sie nicht schnell verkaufen, oder der Erlös reicht nicht ohnehin nicht, die nächste Miete zu bezahlen. Zudem sind gar nicht viele Amps auf dem Markt. Anscheinend haben Dynacord und Echolette in den 60ern eine ziemlich große Menge nach Skandinavien exportiert.
Ha, ich dachte, ein Amp muss rechteckig und mit Tweed bezogen sein!!!?? ;)
Gitarristen sind traditionell konservativ, und das wird auch immer so bleiben. Das ist irgendwie auch gut so, denn wären Gitarristen wie Bassisten, gäb es schon 30 Jahre keine Röhrenamps mehr!
Was Gitarristen heute aber kaum noch verstehen ist die Tatsache, dass ein Amp die direkte Verlängerung der Gitarre ist und genau so individuell getuned und eingestellt werden kann/muss. Aber die Musikinstrumentenindustrie ist - genau wie die Musikindustrie - derart "corporate" geworden, dass für den Gitarristen von heute ein Amp ein Industrieprodukt geworden ist, ganz wie ein TV-Gerät oder CD-Player - er sieht ja von innen auch fast genau so aus! Und dafür sind Industrie-Amps viel zu teuer!!!
Ich finde, es sollte mehr kleine, lokale Boutique-Ampbauer und -Tuner geben.
Schweden und die anderen skandinavischen Länder beneide ich etwas für ihre zwar auch irgendwie, sagen wir, international beeinflusste Musikszene, die aber extrem lebhaft ist und wo Musik und Bands noch irgendwie mit zum lokalen Kulturleben gehören. Mich hat irgendwie nie etwas nach Schweden gezogen, aber ich würde mir das heutzutage gerne mal ansehen. Die Restaurant-Szene soll auch gut sein, also zwei Gründe, mal mach Schweden zu reisen! ;)
Ich spiele den BS40 mit einem uralten (Prototyp?) RangeMaster von TAD, einem Clean Boost. Damit erreiche ich genau den Crunch, den ich brauche, aber es stimmt, etwas harsch ist der Amp dabei. Racing, wie würdest Du das Harsche reduzieren? Auch um den PI herum?
Viele Grüße
Recky
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Well...rent or no rent,the main question IMO is if the amp is to become sold or not.
But hey...that´s just me. Like stated the scene looks a little different up here for some of the German made brands.
I´ll go one step further.
There´s few groups MORE conservative then gutiarists! It´s to the point where it´s a laughing matter!
Nah. More humour. More hotroding..more expressing yourself and the amp being part of the package!
The BS-40.
Yes. You mainly adress the tail of the longtailed pair phaseinverter. Reset that to higher resistor values. In turn install stoppers for the screens of the EL-34´s (The g1). As far as resistor value,pick your poison. I tend to end up with 15k+15k
In turn it is a good idea to separate the two cathodes of V1 into carrying a cathode resistor of their own. Makes for a world of difference.
It´s kind of funny.. The B40N is often touted as a JTM-45 wannabe. Bullshit,it´s EXACTLY the other way around.
The BS-40 in turn often touted as a Plexi,and...AGAIN bullshit. The exact opposite is true. Said it before..i´ll say it again.. Them early era German made amps,from a tech point of view,makes their British and US made counterparts look like a friggin hack job. Something put together by one seriously hung over ape in a dark shed....
Difference is THAT big.
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(http://iloapp.elegic.com/data/_gallery/public/64/142195300496941000_resized.jpg)
...speaking of the B40N.
Old..but not forgotten. I´ve overhauled/modified a few of them. From a design point of view not as up to snuff as the somewhat later BS-40 and S-40 but none the less real nice amps.
When pushed,especially coupled with a PPIMV,the´ll roar like there´s no tomorrow. Marshall can go crap themselves.
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@Recky:
Wenn ich einen Vorschlag machen dürfte: lasst diesen Thread doch den Dynacord Twen vorbehalten (hat er verdient ;) ) und macht für die Allgemeinbetrachtungen der Echolette BS40N etc. und /oder anderer 60er-Jahre Amps einen separaten Thread auf. Ist etwas übersichtlicher und nicht weniger interessant. :)
Gruß
Claus
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@ Claus: das ist eine gute Idee!
@ Racing: folgst Du uns?
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,20620.0.html
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@ Claus: das ist eine gute Idee!...
Immer wieder gerne. :)
Eventuell kann Dirk ja die Modell-fremden Beiträge rüberschieben.
Gruß
Claus
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Moin zusammen,
mal was Technisches: Weiß jemand, wie viel Filterung die EZ81 im Twen "verträgt"? Lt. Schaltplan soll der erste Elko nach dem Gleichrichter 40 µF haben; es gibt immer wieder Leute, die sagen, "kannste ruhig verdoppeln oder verdreichfachen", dann wird der Bass straffer und der Amp reagiert besser, wenn man ihn hoch aufdreht". Gibt es da irgendwo einfach einen "point of diminishing returns", oder zickt die Gleichrichterröhre vielleicht sogar rum, wenn man ihren Gleichstrom "überfiltert"?
Eines der (vielen) Dinge, die mir nicht so ganz klar sind...
Vielen Dank im voraus,
Recky
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Hallo
Die EZ81 verträgt (auch laut Datenblatt) maximal 50µF, 100 oder gar 150 µF bringen nur eine früh sterbende Gleichrichterröhre.
Mit 40µF bist Du da ideal bestückt, da die meisten Elkos heute ein paar mehr µF haben als drauf steht - bis 30% mehr - würde ich keinen 50µF empfehlen.
Was die Leute da melden von kannste ruhig ist meines Erachtens Nonstop Nonsens, die sollen das doch bei Ihren eigenen Amps probieren, dann sind die wenigstens selber Schuld *) ;)
Gruß Franz
*) und leid tun die mir dann auch kein bisschen :angel:
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Danke Rohrbruch!
Dass das im Datenblatt steht, hätte ich Blödmannsgehilfe gar nicht gedacht. Man sollte erst mal die Augen aufmachen... :-[
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..... es gibt immer wieder Leute, die sagen, "kannste ruhig verdoppeln oder verdreichfachen", dann wird der Bass straffer und der Amp reagiert besser, wenn man ihn hoch aufdreht". ....
Es gibt immer wieder Leute, die (was) sagen ...! ;)
Das mag bei einer Diodengleichrichtung zutreffen, aber ganz bestimmt nicht bei einer Röhrengleichrichtung.
Nebenbei noch bemerkt: der erste Elko ist der Lade-Elko, die nachfolgenden (nach einem R oder besser einer Drossel) sind die Sieb-Elkos. Die dürfen dann höher sein.
Gruß
Claus
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Moin Claus,
wie immer fehlen mir die deutschen Worte, aber ich lerne langsam... :topjob:
Sind die Widerstände, die dazwischen hängen, eigentlich schon für Spannungsminderung (??? voltage drop) in Richtung Phase Inverter und Vorstufenröhren verantwortlich?
Schöh
Recky
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Hi Recky,
Spannungsminderung und Siebung in Einem! LC bzw. RC-Glider nennt sich sowas, wenn ich mich nicht täusche.
Gruß
Claus
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Guten Morgen Gemeinde,
zurück zum Thema: Mods am Dynacord Twen
Ich habe bei meinem folgendes gemacht:
(=> Hinweis für die Denkmalschützer unter uns: Alles ist reversibel, was bei einem PTP-Amp nicht sehr schwer ist)
1. Vol-Poti
Das ist serienmäßig ein lineares, ich habe es gegen ein log-Poti ausgetauscht (gleicher Wert, 1M).
2. Ton-Poti
Die Klangregelung des Twen, sofern man diese als eine solche bezeichnen will, ist m.E. der große Schwachpunkt des Twen. Wenn man will kann man sie 'originell' nennen, aber mehr auch nicht.
Das 1M Poti regelt wahlweise den C2 oder C3 gegen Masse. C2 gegen Masse macht nur dumpf, und C3 ist keine Klangregelung, wie man es aus anderen Amps kennt. Es ist eigentlich eine Doppelfunktion aus Mitten/Höhen-Boost (C3 gegen Masse hebt die AC-Gegenkopplung von Rö1/1 auf) und Presence-Regler (C3 gegen Masse hebt das NFB auf). Nachdem das ganz auch noch mit einem 1M-Poti realisiert ist, reagiert das eher wie eine Sprungfunktion.
Ich habe das Poti gegen ein 50k-reverse logarithmisches Poti getauscht. Dadurch kann ich jetzt das Einblenden von C3 mit der damit verbundenen Höhenanhebung deutlich feiner regeln, da der flache Teil der Poti-Kennlinie auf der Seite des C3 liegt. Mit einem normal log. Poti hat man die steile Seite der Kennlinie zum C3 hin, das wäre kontraproduktiv. Zum C2 hin habe ich einfach einen Widerstand eingebaut, 470k oder ähnlich, und damit die Höhenabsenkung ausser Gefecht gesetzt, die ich eh nicht brauche. Ich wollte ihn aus Gründen der Originalität (Stichwort Denkmalschutz) aber drin lassen.
3. Koppelkondensatoren
Der Twen ist über die Koppel-Cs sehr straff abgestimmt. Ist gut für die rockigere Fahrweise, aber ich nutze ihn vorwiegend clean für einen schönen Jazzgitarrensound.
C6 vor dem PI ist 10n (so habe ich ihn schon bekommen), C7 und C8 nach dem PI habe ich jeweils parallel mit je einem 10n überbrückt (ist auch reversibel), d.h. beide haben jetzt 20nF. Dadurch gewinnt er an Bassfundament behält aber noch seinen straffen Sound.
Zusammen mit einem Emi Cannabis Rex macht der Twen ordentlich was her, die Leistung reicht für eine Jazzcombo locker aus.
Schöne Grüße
Stephan
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Das 1M Poti regelt wahlweise den C2 oder C3 gegen Masse. C2 gegen Masse macht nur dumpf, und C3 ist keine Klangregelung, wie man es aus anderen Amps kennt. Es ist eigentlich eine Doppelfunktion aus Mitten/Höhen-Boost (C3 gegen Masse hebt die AC-Gegenkopplung von Rö1/1 auf) und Presence-Regler (C3 gegen Masse hebt das NFB auf). Nachdem das ganz auch noch mit einem 1M-Poti realisiert ist, reagiert das eher wie eine Sprungfunktion.
Ich habe das Poti gegen ein 50k-reverse logarithmisches Poti getauscht. Dadurch kann ich jetzt das Einblenden von C3 mit der damit verbundenen Höhenanhebung deutlich feiner regeln, da der flache Teil der Poti-Kennlinie auf der Seite des C3 liegt. Mit einem normal log. Poti hat man die steile Seite der Kennlinie zum C3 hin, das wäre kontraproduktiv. Zum C2 hin habe ich einfach einen Widerstand eingebaut, 470k oder ähnlich, und damit die Höhenabsenkung ausser Gefecht gesetzt, die ich eh nicht brauche. Ich wollte ihn aus Gründen der Originalität (Stichwort Denkmalschutz) aber drin lassen.
Moin Stephan,
das ist interessant! So haben ich die Klangregelung noch nicht betrachtet.
Ich verstehe nicht ganz, was Du meinst mit "C3 gegen Masse hebt die AC-Gegenkopplung von Rö1/1 auf". Das liegt wahrscheinlich daran, dass mir in dem Zusammenhang viele deutsche Tech-Vokabeln fehlen... Wenn ich mir den Schaltplan ansehe, könnte C3 auch eher einen Einfluss auf Rö 1/2 haben, quasi ein einstellbarer Bypass-Cap parallel zum 2,2k Kathoden-Widerstand (R9).
Den 10nF vor dem PI habe ich auch, hat etwas Headroom gebracht. Hast Du bei C7 und C8 mal mit "Fender"-Werten (wie z.B. 0,1µF) experimentiert? Das werde ich bei nächster Gelegenheit mal ausprobieren.
(Wo gibt's in Deutschland eigentlich bezahlbare decade boxes, die 400v abkönnen, zu kaufen?)
Viele Grüße aus der Eifel,
Recky
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Hi Recky,
Du liegst völlig richtig, ich habs nur etwas verschwurbelt ausgedrückt.
Mit Rö1/1 meine ich die Röhrenhälfte, die im Schaltplan an zweiter Stelle steht und an der C3 über das Ton-Poti als einstellbarer Bypass-Cap an der Kathode dranhängt.
Nachdem an dieser Triodenhälfte nach Schaltplan die Pins 1,2 und 3 belegt sind, also die der ersten Röhrenhälfte, habe ich sie Rö1/1 getauft.
Sorry für die Verwirrung.
Gruß
Stephan
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Hi Stephan,
ich verstehe Deine Logik ;)
Eigentlich ist das Konzept der Klangregelung - eine Höhenabsenkung mit einem justierbaren Bypass-Cap, d.h. Höhen-/Mittenboost UND einem justierbaren NFB zu kombinieren - verdammt clever! Das ist in anderen namhaften Amps nur per teurer Modifikation durch einen ausgefuchsten Tech zu haben...
Das mit dem 50k reverse log Poti ist ein guter Tipp!
Viele Grüße
Recky
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Hast Du bei C7 und C8 mal mit "Fender"-Werten (wie z.B. 0,1µF) experimentiert? Das werde ich bei nächster Gelegenheit mal ausprobieren.
(Wo gibt's in Deutschland eigentlich bezahlbare decade boxes, die 400v abkönnen, zu kaufen?)
Hi Recky,
nö, mit 0,1 mü oder ähnlichem habe ich noch nicht probiert, dass wäre m.E. quasi wie im Deluxe 5E3. Der ist mir selbst auf 22nF in der Vorstufe reduziert immer noch zu bassig mit Humbuckern und mit HB in dicker Archtop gefällt er mir gleich gar nicht, wird dann leicht zu matschig. Ich wollte schon die straffe Abstimmung des Twen behalten, deswegen habe ich nur moderat auf 22n erhöht.
Schönen Gruß
Stephan
BTW: Was sind decade boxes?
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Hi Recky,
nö, mit 0,1 mü oder ähnlichem habe ich noch nicht probiert, dass wäre m.E. quasi wie im 5E3. Der ist mir selbst auf 22nF in der Vorstufe reduziert immer noch zu bassig mit Humbuckern und mit HB in dicker Archtop gefällt er mir gleich gar nicht. Ich wollte schon die straffe Abstimmung des Twen behlten, deswegen nur moderat auf 22n erhöht.
Schönen Gruß
Stephan
BTW: Was sind decade boxes?
Hallo Stefan,
ich bin eher der Tele-Spieler, daher könnte der Twen für mich durchaus etwas mehr Bumms vertragen.
Eine decade box ist ein Kistchen mit zwei Kroko-Klemmen und intern einer gewissen Anzahl an (kombinierbaren) Kondensatoren oder Widerständen, die man in die Schaltung klemmt und mit deren Hilfe man Werte durchprobiert, bis man den findet, der einem gefällt. Wesentlich einfacher als löten... ;)
http://tone-lizard.com/images/Eico_subbox.gif
Viele Grüße
Recky
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Danke für die Aufklärung!
Decade Box... das klingt echt fein. Kannte ich nicht. Muss ich auch mal schauen, brauchen kann man das immer.
Gruß
Stephan
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Es gibt die Dinger, z.B. bei ----, aber schweineteuer!
http://www.----.de/PEAKTECH-3265/3/index.html?&ACTION=3&LA=446&ARTICLE=122879&artnr=PEAKTECH+3265&SEARCH=dekade
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Mahlzeit!
Heute habe ich beim Twen mal die beiden Coupling Caps vor den 6V6 (C7 und C8) von 0,01 auf 0,1 µF erhöht, also wie z.B. im Tweed Deluxe. Wie erwartet, ist die untere Oktave deutlich ausgeprägter, ohne gleich zu matschen - zumindest bei Single Coils nicht. Meine Halbresonanz-Gibson hat "underwound" PAFs vom David Barfuss, die matschen bei gleicher Einstellung am Amp nur sehr wenig.
Irgendwie kann man von Leos Schaltungen schon was lernen... ;)
Schöh,
Recky
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Tag zusammen,
ich habe in den letzten Tagen kurzen Prozess gemacht und mir mal einen Dynacord Twen nach meinen Vorstellungen von Grund auf zusammengebastelt. Netztrafo von TT (Marshall 18W passt perfekt), OT von DerFirmadiewieeinBoxKampfgewichtheißt, Chassis von einem lokalen Metallverarbeiter geschnitten und gekantet, Layout etwas modernisiert. Als Preamp-Röhren habe ich 6n2p-ev genommen. Der Amp ist nunmehr eine - wie ich finde - gelungene Mischung aus Dynacord Twen, Tweed Deluxe und Tweed Vibrolux, zumindest vom Voicing her. Nach einigem Experimentieren bin ich sogar zu den originalen, niedrigeren Preamp-Anodenspannungen zurückgekehrt, weil der Kerl da deutlich "brauner" klingt als mit ca. 300v. Der Amp hat zwar noch kein eigenes Gehäuse, klingt aber durch das alte Twen-Cabinet mit WGS G12C verdammt gut. Die neue Kiste wird etwas mehr Volumen bekommen.
Eine Sache ist mir allerdings nicht gelungen, und ich kann mir noch nicht ganz erklären, weshalb - das (Bias-Vary-)Tremolo.
Das habe ich original nach Schaltplan aufgebaut, hat aber im Vergleich zum Original eine derart geringe Intensität, dass man es bei Akkorden fast nicht mehr wahrnimmt; der einzige Unterschied zum alten Twen liegt in der Röhrenbestückung der Endstufe: TAD 6V6GT-STR mit 14,3 Watt Plate Dissipation (d.h. 42 mA current draw) statt (leider nicht mehr gut gematchte) NOS RCA 6V6-GT mit genau 12 Watt Plate Diss.
Nun, vom Princeton Reverb weiß ich, dass ein zu heißer Bias die Intensität des Tremolos stark beschneidet. Allerdings stehen die TADs mit 14 Watt im Datenblatt. Trotzdem: steckt hier mein Fehler?
Weiterhin hört man das Tremolo in Spielpausen klopfen, egal ob der (improvisierte) An/Aus-Schalter kurzgeschlossen ist oder nicht. Es klingt für meine Ohren so, als bliebe der Oszillator permanent in Betrieb, nur die Zuleitung zu den Endstufen-Grids würde gekappt, was auch der Schaltplan anzudeuten scheint.
Im Rahmen dessen habe ich mich überhaupt mal mit Tremolos (Tremoli???) beschäftigt und festgestellt, dass der Twen anscheinend der einzige Amp auf der Welt ist, dessen Tremolo-An/Aus-Schalter liegt wo er liegt. Bei allen anderen klassischen Tremolos zieht der Schalter den Feedback-Loop auf Masse, und zwar zwischen zwei der drei Phase-Shift-Kondensatoren, so dass der Schalter auch von der hohen Anodenspannung der Röhre isoliert ist. Beim Twen liegt der Schalter parallel zum Intensity-Regler zwischen Masse und Output des Oszillator-Signals.
Ich kann mich täuschen, aber das sieht für mich tatsächlich so aus, als bliebe der Oszillator permanent in Betrieb. Das kann nicht gut für die Röhre sein - hier sehe ich Bastelpotential...
Aber an Euch Dynacord-Twen-Freaks: Habe ich recht mit meinen Mutmaßungen oder irgendetwas Wichtiges übersehen?
Schon mal vielen Dank im voraus und Grüße aus der Eifel,
Recky
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..... DerFirmadiewieeinBoxKampfgewichtheißt .....
Was soll das denn sein? Ich kenne im Boxen nur das Weltlergewicht - der Wickler heißt W-e-l-t-e-r ohne "l".. ;)
Wo bleiben die Bilder Deiner Neuschöpfung?
Gruß
Claus
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Moin Claus,
nee nee, die Gewichtsklasse heißt genau so wie der Trafowickler: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewichtsklasse#M.C3.A4nner
;)
So, hier - wie gewünscht - ein paar Fotos:
(https://farm6.staticflickr.com/5821/21834224460_bb21c83255_z.jpg) (https://flic.kr/p/zgq7eS)Untitled (https://flic.kr/p/zgq7eS) by Recky Reck (https://www.flickr.com/photos/134217731@N02/), on Flickr
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(https://farm6.staticflickr.com/5661/21835464919_a97f464619_z.jpg) (https://flic.kr/p/zgwsZ6)Untitled (https://flic.kr/p/zgwsZ6) by Recky Reck (https://www.flickr.com/photos/134217731@N02/), on Flickr
(https://farm6.staticflickr.com/5631/22032234151_9f6096421b_z.jpg) (https://flic.kr/p/zyUXC4)Reckster I (https://flic.kr/p/zyUXC4) by Recky Reck (https://www.flickr.com/photos/134217731@N02/), on Flickr
(https://farm6.staticflickr.com/5725/21834194520_ab204e1cdc_z.jpg) (https://flic.kr/p/zgpXkE)Reckster I (https://flic.kr/p/zgpXkE) by Recky Reck (https://www.flickr.com/photos/134217731@N02/), on Flickr
(https://farm1.staticflickr.com/620/22010066232_2f07a40897_z.jpg) (https://flic.kr/p/zwXkSy)Reckster I (https://flic.kr/p/zwXkSy) by Recky Reck (https://www.flickr.com/photos/134217731@N02/), on Flickr
Schöh,
Recky
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ee nee, die Gewichtsklasse heißt genau so wie der Trafowickler: https://de.wikipedia.org/wiki/Gewichtsklasse#M.C3.A4nner
;) ....
Oh je - da habe ich mich aber deftig vertan! Ok - dann in beiden Fällen W-e-l-t-e-r!
Schöne Bilder! :)
Schau mal, ob Du den 3er Elko-Block nicht besser mit einem Kabelbinder zusammenfassen und am Blech befestigen kannst.
Gruß
Claus
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Oh je - da habe ich mich aber deftig vertan! Ok - dann in beiden Fällen W-e-l-t-e-r!
Schöne Bilder! :)
Schau mal, ob Du den 3er Elko-Block nicht besser mit einem Kabelbinder zusammenfassen und am Blech befestigen kannst.
Gruß
Claus
Hab ich auch erst gedacht (weil ich im alten Twen den Becher-Elko so ersetzt habe), aber dank der stehenden Terminalstrips sind die bombenfest - da wackelt nix. Was meinst Du kann da noch passieren?
Viele Grüße
Recky
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@Recky:
Wenn ich mir das vorletzte Bild genauer anschaue, finde ich die Lötstelle an der Rö-Fassung, wo der Elko + Zement-R angelötet sind (Kathoden-C/-R?), nicht so prickelnd. Schaut bzgl. Lötzinn recht sparsam aus.
Bzgl. Elkos gehe ich gerne auf Nummer sicher!
Gruß
Claus
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@Recky:
Wenn ich mir das vorletzte Bild genauer anschaue, finde ich die Lötstelle an der Rö-Fassung, wo der Elko + Zement-R angelötet sind (Kathoden-C/-R?), nicht so prickelnd. Schaut bzgl. Lötzinn recht sparsam aus.
Bzgl. Elkos gehe ich gerne auf Nummer sicher!
Gruß
Claus
Da hast Du allerdings recht - hab ich vor der ersten Inbetriebnahme ausgebessert. Neben sämtlichen Durchgangstests etc. habe ich auch die Lötstellen überprüft. Beim Bauen habe ich nämlich festgestellt, dass ich ne Lesebrille brauche. Ich werde alt... :( :( :(
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....Beim Bauen habe ich nämlich festgestellt, dass ich ne Lesebrille brauche. Ich werde alt... :( :( :(
Willkommen im Klub! :D