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Technik => Tube-Talk => Thema gestartet von: Wuffenberg am 12.01.2016 19:07

Titel: Stahlröhre von innen
Beitrag von: Wuffenberg am 12.01.2016 19:07
Hallo,

falls es interessiert: so sehen amerikanische oder russische Stahlröhren von innen aus. Hab sie die Tage mal aufgesägt. Innen ist wirklich kein Glas, sondern nur ein Stahlmantel.

Röhrentypen sind die 6Ж3 (=6SH7) und die 6Ж8 (=6SJ7). Kleinsignal-Pentoden.

Greetings,
Tom
Titel: Re: Stahlröhre von innen
Beitrag von: bluesfreak am 12.01.2016 19:15
Die sehen innen wirklich sauber aus, kein Niederschlag/Verfärbung von der Heizung...waren die unbenutzt?
Auch die Hülle ist dicker als ich dachte, das sind ja fast 2mm Bleche..
Titel: Re: Stahlröhre von innen
Beitrag von: bea am 12.01.2016 20:56
Das waren doch die Mikrofone, nicht wahr?

Aber bei der Konstruktion wundert mich Mikrofonie eigentlich eher weniger...
Titel: Re: Stahlröhre von innen
Beitrag von: Wuffenberg am 13.01.2016 22:05
Also, kurzes Feedback: Ja, die beiden Röhren waren unbenutzt. Hab davon aber jede Menge, so dass es nicht schade drum war, zumal die eine vom Gehäuse etwas angerostet war.
Und das Blech hab ich nicht gemessen, aber stabil sind die Teile schon. Und eben auch mikrofonisch, jedenfalls einige davon. Hab bei meinen Mikrofonieversuchen auch mal mit einer Wasserpumpenzange versucht, das Gehäuse an den Stellen, wo die Teller sitzen, etwas einzubiegen, damit das Röhrensystem etwas strammer sitzt. Daran lag es aber nicht. Die Mikrofonie kam eher über die Anschlussdrähte (!).
Aber als V3 und V4 kann man sie unbesorgt einsetzen.
Die Anodenbleche sind interessant, oder? An einer Seite völlig offen, an der anderen geschlitzt. Russischer Chic, oder was?  ;D Seltsame Konstruktion....
Titel: Re: Stahlröhre von innen
Beitrag von: Günthergünther am 18.02.2016 15:10
Hallo Tom,

Die Anodenbleche sind interessant, oder? An einer Seite völlig offen, an der anderen geschlitzt. Russischer Chic, oder was?  ;D Seltsame Konstruktion....

frag mich nicht warum, aber gerade bei steilen (sharp cutoff) Röhren kommen teilweise seltsame konstruktionen zustande. Die EC88 beispielsweise hat ein U-Profil als Anode, jedoch ist das "U" nicht nach innen, sondern nach außen gewölbt  :o Bei der E180F ist die Anode mehr oder weniger ein "Fenster", bei dem nur der Mittelbalken Elektronen abbekommt.

Grüße, Thomas
Titel: Re: Stahlröhre von innen
Beitrag von: Vix Noelopan am 27.02.2016 14:56
Hallo Tom,

frag mich nicht warum, aber gerade bei steilen (sharp cutoff) Röhren kommen teilweise seltsame konstruktionen zustande. Die EC88 beispielsweise hat ein U-Profil als Anode, jedoch ist das "U" nicht nach innen, sondern nach außen gewölbt  :o Bei der E180F ist die Anode mehr oder weniger ein "Fenster", bei dem nur der Mittelbalken Elektronen abbekommt.

Hallo Thomas,

die EC 88/PC 88 waren speziell für die Eingangsstufe damaliger UHF-Tuner in FS-Geräten entwickelt. Der Sinn dieser Anodenanordnung ist eine möglichst geringe Kapazität ziwschen ihr und den übrigen Elektroden bei trotzdem ausreichender Anodenbelastbarkeit. Das rechteckige Katodenröhrchen ist übrigens nur auf der zur Anode gewandten Seite beschichtet.

Hohe Steilheit hat mit sharp cutoff nichts zu tun. Es gab sehr wohl auch steile (Spanngitter-)Röhren mit remote cutoff-Charakteristik, wie z.B. die EF 183, die PC 900 oder die PCC 189.

Beste Grüße, Uwe