Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: basskind am 29.08.2016 17:38
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Hallo,
Ich wollte fragen, welchen Klebstoff ihr zum Fixieren von Bauteilen verwendet. Speziell bei Point to Point Bauweise ist das meiner Meinung nach interessant und ich bin mir nicht sicher, was das beste ist.
Hier ein Bild eines CARR Slant6V. Man sieht hier diesen "Klebstoff":
(http://amploft.co.uk/blog/wp-content/uploads/2012/05/image0012.jpg)
Danke. :bier:
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Würde mal sagen Heisskleber,
das Innenleben sieht aber sehr "unaufgeräumt" aus, würde ich in der Preisklasse nicht durchgehen lassen. Von 1-6 ist das max ne 4 vom Disign her.
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Ich würde eher auf Silikon tippen.
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Finde das nicht unordentlich. Entweder man nimmt halt kurze Wege oder legt alles rechtwinklig. Das sieht dann ordentlicher aus, aber naja. Ich find beides absolut schön.
Heißkleber ist es nciht, denn der würde wegschmelzen an bestimmten stellen. Also Silikon? Verwendet jemand von euch das?
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Hi,
wie ist denn die Konsistenz des Klebstoffes? Wenn es "wabbelt", dann könnte es schon Silikon sein. Das wäre dann jedenfalls ziemlich temperaturbeständig.
VG
Andreas
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Es ist nicht mein Amp. Ich habe das Bild nur so gepostet, um euch zu zeigen, was ich meine. Aber scheinbar verwendet das hier niemand. Ich benutze auch lieber Kabelbinder, aber manchmal wäre sowas in der Art eben pratkisch. Wäre schön, wenn sich jemand von euch noch meldet.
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Das ist definitiv Silikon...wobei der Aufbau oben zwar wirklich True PtP ist aber optimierbar wäre und hier Silikon etwas exzessiv eingesetzt wurde...
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Silikon ist weich wie Gummi,
Heißkleber wesentlich härter und sieht etwas milchig aus,
Bauteile wie Elkos, Sicherungshalter, usw. nur mit Heißkleber zu fixieren
ist gewagt , nicht wirklich dauerhaft fest, löste sich nach 1 Jahr vom Aluchassis
obwohl keine Wärmebelastung vorlag .
In dem gezeigtem amp sind die Bauteile ja nur zusätzlich mit xx verklebt
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Hallo
Ich denke mit besserer Planung hätte man (zumindest fast) alle Teile mit beiden Beinen ordentlich an die Lötleisten setzen können.
Ösen sind mehrere frei. Wo das nicht geht könnte man eine kleine Leiste mit 1 oder 2 Ösen zusätzlich einpflanzen. Zumindest wenn man technisch perfekt und möglichst sicher und langlebig bauen möchte.
Die Leitungen wären mit Kabelbinder oder Bindfaden auch länger fixiert.
Gruß Franz
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Danke. Ok, also werd ich eventuell mal Silikon probieren. Gibts hier Leute die echtes P2P bauen?
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Kommt drauf an wie "trve kvlt" es sein muss, aber hier im Forum gibts vertreter aller coleur. :devil:
Über Vor- und Nachteile der verschiedenen Bauweisen lässt sich ja vortrefflich streiten...
Grüße,
Stefan
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Ich will garnicht streiten. Für mich ist das eher ne optische Sache. Ob das jetzt technisch den Megavorteil bringt ist mir egal. Es ist Geschmack ala blond oder brünett. Eindeutig blond. :sex:
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Moin,
ich hab selbst noch nicht echtes PtP gebaut, bin also kein Experte, was da State Of The Art ist. Mir gefällt das vollgerotze aber gar nicht, ich würde einiges anders machen, meist mit Kabelbindern. Vorteil: Sieht besser aus, ist rückstandsfrei und jederzeit wieder lösbar. Und es sieht besser aus.
- Dort, wo Leitungen am Chassis fixiert werden, setze ich selbstklebende Kabelschellen ein. Gibt es z.B. beim C für wenige Cent. Alternativ Klebesockel für Kabelbinder.
- Sich rechtwinklig kreuzende Leitungen kann man auch sehr gut mit zwei diagonal über die Kreuzung laufenden Kabelbindern aneinander fixieren.
- Die Leitungen, die von Poti zu Poti laufen, würde ich gar nicht fixieren - ist mMn unnötig. Ich persönlich benutze für diese Verbindungen versilberten Kupferdraht, aber auch mit Sil-Litze geht das ohne festrotzen am Chassis.
- Für mittelgroße Elkos hab ich gerade keine Idee, ich strapse die immer am (hier nicht vorhandenen) Board mittels - genau - Kabelbinder fest. Für Netzteilelkos empfiehlt sich natürlich Schellenmontage auf dem Chassis.
Grundsätzlich finde ich das anpappen mit Heißkleber oder Silikon aber unschön. Würde ich nicht machen, wenn es sich vermeiden lässt.
Gruß, Nils
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Danke für die ausführliche Antwort. Nur nochmal: Das Bild oben ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern ist ein CARR Amp. Ich poste bei Gelegenheit mal eines meiner Werke. Ich benutze auch teilweise Kabelbinder. Deine Idee mit den zwei Kabelbindern hatte ich aber noch nicht. :topjob:
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Danke für die ausführliche Antwort. Nur nochmal: Das Bild oben ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern ist ein CARR Amp.
Schon klar, hatte ich gelesen. Besser wird's dadurch trotzdem nicht ;D
Ich poste bei Gelegenheit mal eines meiner Werke. Ich benutze auch teilweise Kabelbinder. Deine Idee mit den zwei Kabelbindern hatte ich aber noch nicht. :topjob:
Ich hab noch mal ein Bild rausgesucht, wie ich das mache - klar, kein PtP, aber trotzdem viele fliegende Leitungen. Links an der Chassiswand sieht man so eine selbstklebende Schelle, weitere sind unterm Board. Die Klebesockel in der Mitte sind nicht ganz so subtil, halten dafür auch schwere Dinge bombenfest; vermutlich würde ich die für Elkos nehmen, wobei der Elko ganz rechts gar nicht festgestrapst ist. Oben sieht man den Silberdraht für die Frontend-Verdrahtung. Ansonsten ist mein Motto: Nicht mit Kabelbindern geizen, dann sieht's ordentlich aus und ist stabil.
(http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=20305.0;attach=50194;image)
Ein Beispiel für die Kreuzverbindung mittels KB fehlt in dem Amp, aber ich denke, es ist klar: Prinzip Tomahawk ;D .
Gruß, Nils
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Hier grad mal ein Bild aus guten alten Zeiten, das übrigens auch zeigt, wie stressig es werden kann, wenn man heutzutage Bauteile tauschen muss:
(http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?action=dlattach;topic=21574.0;attach=51565;image)
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Auf den ersten Blick natürlich krass. Aber ich finde das extrem schön. Auch diese Leitungen, welche mit dieser Stoffschnur zusammengehalten werden :-*. Außerdem ist das im Fall von dem Amp halt extrem kompakt gebaut. Ist das ein Echolette oder Dynacord?
@Nils: Wow. :danke:
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Moin!
Wunderbare Verdrahtungen finden sich in Hohner Orgaphönen. Richtig klasse finde ich Verdrahtungen in alten Röhrenmikrofonen, wo die Bauteile waagerecht von der Röhre weg geführt werden. Sie alle brauchen keinen Kleber zur Fixierung.
Viel Spaß!
Lieben Gruß,
Nigel
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Die Klebesockel in der Mitte sind nicht ganz so subtil, halten dafür auch schwere Dinge bombenfest; vermutlich würde ich die für Elkos nehmen, wobei der Elko ganz rechts gar nicht festgestrapst ist.
Hallo Nils,
halten die Klebesockel wirklich dauerhaft? Ich habe sie selbst noch nie verwendet, in meinem Computer wurden aber mehrere von den Dinger verwendet, und mittlerweile klebt keines mehr (ja, ich habe noch einen altmodischen Tower als PC).
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Hallo Nils,
halten die Klebesockel wirklich dauerhaft? Ich habe sie selbst noch nie verwendet, in meinem Computer wurden aber mehrere von den Dinger verwendet, und mittlerweile klebt keines mehr (ja, ich habe noch einen altmodischen Tower als PC).
Das ist oftmals ein Problem der Qualität!
Produkte von 3M sind mMn. der Maßstab und halten Jahrzehnte.
Natürlich spielt es auch eine Rolle, wie die Klebepads appliziert werden.
Da sollte man die Klebestelle mindestens entfetten...
Gruß
Jürgen
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Das ist oftmals ein Problem der Qualität!
Produkte von 3M sind mMn. der Maßstab und halten Jahrzehnte.
Natürlich spielt es auch eine Rolle, wie die Klebepads appliziert werden.
Da sollte man die Klebestelle mindestens entfetten...
Gruß
Jürgen
Genau. Oft liegt es auch am Alter und der Lagerung der Klebesockel - die Klebepads trockenen irgendwann aus. Wenn die Qualität der Pads stimmt und die Klebestelle sauber ist, dann bekommt man die Sockel nur unter Anwendung roher Gewalt und Zerstörung derselben ab - schon nach wenigen Sekunden anpressen sitzen die so fest, dass man sie nicht mehr verschieben kann.
Ob die Dinger überaltert sind oder die Klebestelle nicht ausreichend gereinigt ist, merkt man sofort - wenn sie sich nach einigen Sekunden relativ mühelos wieder komplett abnehmbar sind, muss entweder das Chassis entfettet werden, oder die Teile sind zu alt. Ich hatte das mal mit einer kompletten Charge der selbstklebenden Kabelschellen vom blauen C, die lagen da offensichtlich jahrelang offen rum, da habe ich, nachdem mir mehrere hinternander einfach abgefallen sind, die komplette Charge weg geschmissen.
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Die selbstklebenden vom blauen C sind prinzipiell Mist, am besten fährt man mit dem 3M Zeug.
Bezüglich abfallender Schellen hatte ich ein entsprechend "spannendes" Erlebnis bei einem Dynacord PS1202 Powermischer, dort wurden metallene Klebesockel verwendet deren Klebekraft über die Jahrzehnte nachlies und schließlich sich einer von seinem zugedachten Kabelstrang entfernte und in der Endstufenplatine landete * Pooff* => 12 neue Transistoren fällig...
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Auf den ersten Blick natürlich krass. Aber ich finde das extrem schön. Auch diese Leitungen, welche mit dieser Stoffschnur zusammengehalten werden :-*. Außerdem ist das im Fall von dem Amp halt extrem kompakt gebaut. Ist das ein Echolette oder Dynacord?
Das ist eine meiner Echolette M40. Die andere ist ebenfalls noch eine frei verdrahtete.
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Ich würde eher auf Silikon tippen.
Aufgepasst, Standardsilikon ist nicht säurefrei und daher nicht für Elektrotechnik/Elektronik geeignet.
Bei der Preisklasse dieser Amps schätze ich dass hier auch ein spezielles Silikon eingesetzt wird.
Ich hatte bei mir in der Firma folgendes Produkt ausgewählt und eingeführt, das kostet allerdings richtig Geld.
http://de.farnell.com/dow-corning/3140-90ml/silikon-rtv3140-90ml-tube-klar/dp/101713?CMP=KNC-GDE-GEN-SKU-MDC&gclid=CPySt4j4784CFUK4Gwod4BkMPg&mckv=sWcRKXg9G_dc|pcrid|88558060263|kword|+dow%20+corning%20+3140|match|b|plid| (http://de.farnell.com/dow-corning/3140-90ml/silikon-rtv3140-90ml-tube-klar/dp/101713?CMP=KNC-GDE-GEN-SKU-MDC&gclid=CPySt4j4784CFUK4Gwod4BkMPg&mckv=sWcRKXg9G_dc|pcrid|88558060263|kword|+dow%20+corning%20+3140|match|b|plid|)
Gruß
Manfred
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Wow. Stolzer Preis, aber danke für die fundierte Antwort. Man muss es ja auch immer im Verhältnis sehen, was man für andere Bauteile ausgibt. Vermutlch werde ich mir mal so eine Tube besorgen. Ich denke, dass meine Amps dann auch hochwertiger und wärmer klingen. :gutenmorgen:
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Ich denke, dass meine Amps dann auch hochwertiger und wärmer klingen.
100%, und vor allem gibt es keine Oszillationen durch lockerere Kabel oder Bauteile. ;D
Gruß
Manfred
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Hallo Basskind,
aber so wie es auf dem Bild verklebt aussieht möchte ich das für mich persönlich nicht wirklich haben,
für die Kabel würde ich Kabelbinder mit Klebesockel oder Steckfuß verwenden.
Für axiale Bauteile mit schwachen Anschlußdrähten habe ich Drähte schon doppelt genommen, verdrillt
und verlötet was für mehr Stabiltät sorgt.
Gruß
Manfred
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Die Drähte doppelt zu nehmen und zu verdrillen/verlöten ist ein guter Tipp. Danke.
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Auch die "guten" selbstklebenden Kabelschellen sind nach ein paar Jahren nimmer da,
wo sie hinsollten.
Und schon gar nicht in Gegenden, wo sie ständig stark schwankenden thermischen Bedingungen ausgesetzt sind. ;D
Gruß
Bernhard
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Hallo
Auch die "guten" selbstklebenden Kabelschellen sind nach ein paar Jahren nimmer da,
wo sie hinsollten.
:topjob: ;D
So ist es mit dem Kleben, "klebst" Du einem eine, dann sieht man das ein paar Tage.
Ewig nicht :angel:
Gruß Franz
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Wer vom Schauen noch nicht genug hat: Eine wunderschöne freie Verdrahtung findet man auch bei Valvetech -Verstärkern.
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Natursteinsilikon ist auch säurefrei und deutlich billiger als das oben genannte.
Ich würd mir meinen Amp aber nicht mit irgendsowas zukleistern.
LöD
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Auch die "guten" selbstklebenden Kabelschellen sind nach ein paar Jahren nimmer da,
wo sie hinsollten.
Und schon gar nicht in Gegenden, wo sie ständig stark schwankenden thermischen Bedingungen ausgesetzt sind. ;D
Gruß
Bernhard
Deshalb benutzen wir schon seit Jahren, mit Erfolg diese Klebesockel in unseren Maschinen.
http://www.demes.de/deltafast/4-wege-klebesockel-mit-extrem-haftkleber-msapt/ (http://www.demes.de/deltafast/4-wege-klebesockel-mit-extrem-haftkleber-msapt/)
Sehr gute Anfangshaftung heißt nicht dass sie später nicht mehr haften, man bringt die einmal angedrückt nicht mehr weg.
Halt eine Preisfrage für den Hobbyist.
Gruß
Manfred
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Um Bauteile auf Platinen zu fixieren hat sich bei mir "Patex repair extrem" bewährt.
es härtet gummi-artig aus und ist einigermaßen temperaturabhängig.
über die Langzeitbeständigkeit hab ich noch keine Erfahrungen - 2 Jahre zählen da ja noch nicht.
Klebestellen wie im ersten Post ließen sich damit bewerkstelligen.
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Ich finde zwei Jahre schon ganz in Ordnung, aber klar. Danke für den Betrag. Ich werde es mal ausprobieren.