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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: dukesupersurf am 27.02.2017 23:21

Titel: Läßt sich mein Kathodyntreiber symmetrischer& weniger übersteuern ?
Beitrag von: dukesupersurf am 27.02.2017 23:21
Hallo ,
ich bin schon seit längerer Zeit auf Kathodytreiber eingeschossen , weil die später als Longtail Treiber mitzerren , und ich so reinerer Endstufenzerre erhalte und das klingt spritziger&dynamischer .
Meine Versionen sind niederohmig , also keine ECC83 wie bei 5E3 oder Orange sondern ECC82 mit 2x22K oder wie hier aktuell ECC81 mit 2x47K .Der Amp klingt schon recht geil , aber da ist manchmal noch so ein fizzeln im Clean-Crunchübergang , das weg soll .
Gegen Blockingdistortion hab ich 220k vorm Gitter .
Auf dem Oszibild sieht man das unsymmetrische scharfe Abkappen der Kurve an der Anode . Rk Änderung oder 2x33K bringt nichts , sieht auch so aus , wenn Endröhren raus . Bei nochmehr Pegel kriegen die weicheren Halbwellen an der Kathode noch diesen Blockingdistortion-"Nippel" O0 .

Einer ne Idee , woran das leigt und wie man den treiber noch stabiler laufen lassen könnte ?
Danke , tschüß , Thomas
Titel: Re: Läßt sich mein Kathodyntreiber symmetrischer& weniger übersteuern ?
Beitrag von: bea am 28.02.2017 02:13
Hallo Thomas, hast Du schon mal nachgelesen, was Merlin Blencowe zu dem Thema schreibt (er setzt sich jedenfalls mit Deiner Thematik auseinander)? Online ist es wohl etwas knapper als im Buch: http://www.valvewizard.co.uk/cathodyne.html

Hab grad mal ins Buch geschaut - ist viel ausführlicher. Blencowe schlägt Gridstopper von 1 M vor dem Katodyn und 100k vor den Endröhren vor.

Vielleicht kann ja auch ein Anodenfolger vor den Endröhren, der auf eine geringe Verstärkung eingestellt ist, den nutzbaren Headroom des Katodyn vergrößern (indem dieser einfach weniger weit ausgesteuert wird)
Titel: Re: Läßt sich mein Kathodyntreiber symmetrischer& weniger übersteuern ?
Beitrag von: Bierschinken am 28.02.2017 06:48
Moin,

folgendes:
- Schaltungsskizze mit eingetragenen Spannungen
- Ab welchem Pegel (Eingang) siehst du erste Verformungen des Sinus am Ausgang?
- Wieviel Pegel liegt dann am Ausgang?

Evt hilft das u zu ergründen, wann und wie das passiert.

Grüße,
Swen
Titel: Re: Läßt sich mein Kathodyntreiber symmetrischer& weniger übersteuern ?
Beitrag von: dukesupersurf am 28.02.2017 12:54
Hallo ,
es sind Spannungen/Schaltung wie im Fender Princton . Bei Pegeln , die mit Gitarre erreichbar sind und bevor V3 durch Übersteuerung einschnürt .
Da mit 1M hab ich auch kurz ausprobiert und bemerkt , das Pfiepen im AÜ wird leiser . Aber ich dachte dann würde vielleicht der max Gitterableitwiderstand überschritten .
ich lese mal Deinen Link nach und versuche ne Variante mit DC-Kopplung zu finden .
Eigentlich kann ja ein Kathodyn ne sehr hohe Amplitude übertragen , ich glaub auf dem Bild hab ich 10V pro Kästchen ,messe das aber nochmal nach , kann sein daß ich kleiner am Oszi kleiner drhen mußte , dann wird schwierig .
tschüß , Thomas

Titel: Re: Läßt sich mein Kathodyntreiber symmetrischer& weniger übersteuern ?
Beitrag von: dukesupersurf am 28.02.2017 14:33
So , nochmal nachgemessen .
Mein altes Konzept lief bisher in Amps mit höheren Spannungen gut .
Hier habe ich am Treiber nur 312 V , die sich wie folgt aufteilen :
an Ra 80V , an der Röhre 156V und an Rk 76V .
Ich nehme mal an , das sollte sich für mehr Aussteuerungsspielraum 1:1:1 verhalten und sollte mal versuchen die beiden R zu erhöhen statt verkleinern . Werde weiter berichten .
tschüß , Thomas
Titel: Re: Läßt sich mein Kathodyntreiber symmetrischer& weniger übersteuern ?
Beitrag von: doctormolotov am 28.02.2017 14:50
Tag Thomas,

muß es nicht 1:2:1 sein (konkret 75:150:75)? Wenn die Kathode hoch geht, geht ja die Anode gleichzeitig runter...
So gesehen lägst du ja gar nicht schlecht mit deinem momentanen Setup.
In der "Mitte" zwischen A und K dürfen vielleicht sogar etwas mehr als 2 Teile sein, da die A K Strecke ja nie ganz auf 0V runter kommt.

Gruß Bernhard
Titel: Re: Läßt sich mein Kathodyntreiber symmetrischer& weniger übersteuern ?
Beitrag von: bea am 28.02.2017 19:09
Und denke bitte auch an die maximal zulässige Spannung der Katoden gegen die Heizung. Bei der ECC81 bist Du gerade an deren Limit.
Titel: Re: Läßt sich mein Kathodyntreiber symmetrischer& weniger übersteuern ?
Beitrag von: dukesupersurf am 28.02.2017 19:33
Hallo ,
danke Bernhard , da wohl meine Intelligenz gehakt .Oder 1:1 ( Summe der Lastwiderstände) . Kann man sich auch gut als Spannungsbalken an veränderlichen Widerständen aufmalen .
Bea : an die Heizung hab ich jetzt gar nicht gedacht , ups . Hab Rg von 1M auf 470k verkleinert und GittervorR auf 470K vergrößert , das hat schon was gebracht .
Hab ein neues Bild , oberer Reihe Anode . Also jetzt scheinen beide Seiten bei ihrer pos. Halbwelle gleich zu klippen .Die neg. Halbwelle an der Anode ist noch größer , aber da dürften die Endröhren eh dicht sein , spielt also keine Rolle mehr .
Ich lass es jetzt so .
tschüß , Thomas
Titel: Re: Läßt sich mein Kathodyntreiber symmetrischer& weniger übersteuern ?
Beitrag von: dukesupersurf am 1.03.2017 16:25
Eins ( max. Kathodenspannung ) macht mir doch noch Sorgen ,
Bea :
weißt du ob mit Uk/f max ein statischer Durchschnittswert von 90V gemeint ist , oder ob die Spitze bei pos. Signal auch unter 90V bleiben muß ?
Zum Glück hatte ich bisher in meinen amps keine Ausfälle , aber ich werd das im Hinterkopf behalten .
Kann leider nicht gegen ECC83 tauschen , weil die andere Hälfte als Halltreiber benutzt wird ( hab also gleich nen "Doppeltreiber" ) .
Ecc 82 ginge damit auch nicht .

Danke,tschüß , Thomas
Titel: Re: Läßt sich mein Kathodyntreiber symmetrischer& weniger übersteuern ?
Beitrag von: Reinhold Messmal am 1.03.2017 18:45
Hallo,

die Heizung kann man ja auch bei Bedarf hochlegen.

Hat eigentlich schon einmal jemand das Biasing über einen Spannungsteiler ausprobiert, wie es als Mod für den Princeton vorgeschlagen wird?

Grüsse Stefan
Titel: Re: Läßt sich mein Kathodyntreiber symmetrischer& weniger übersteuern ?
Beitrag von: dukesupersurf am 2.03.2017 21:27
Hab die Heizung auch noch hochgelegt ( 30V ) , war ganz simpel , Effekt wie vorher auf Masse . Der Spannungsteiler 1M auf 100K entläd gleichzeitig die Elkos nach dem Abschalten .
( man stellt sich ja immer so an , wenn man was noch nie ausprobiert hat , also Danke für den Tipp )

Den wizard hab ich mir auch noch mal zur Brust genommen , für die Nippel gibts da noch ne andere Erklärung als Blockingdistortion , sehr interessant.
Wie gesagt , bei AB-Betrieb spielen sie keine Rolle , aber als ich meine alten GEM Class-A Amps ( Venus 20 etc. ) getuned hatte , kann ich nur bestätigen , daß das ein übersteuerter Kathodyn echt Kacke klingen kann .

tschüß , Thomas
Titel: Re: Läßt sich mein Kathodyntreiber symmetrischer& weniger übersteuern ?
Beitrag von: bea am 3.03.2017 00:20
weißt du ob mit Uk/f max ein statischer Durchschnittswert von 90V gemeint ist , oder ob die Spitze bei pos. Signal auch unter 90V bleiben muß ?

Wissen tue ich das nicht, würde aber mal angesichts mehrerer zigtausend zuverlässig funktionierender Katodyne mit ähnlichen Spannungen auf der ECC81 aus den gesammelten Eminents, Gigants und deren Abkömmlingen auf ersteres tippen.