Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Das_TIER am 9.05.2017 14:00
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Moin!
Ich hab grade mit nem Telefunken Wechselstrom super Jubilate 7 S Radio zu tun.. Schaltplan is im Anhang.
Dort ist mir aufgefallen, dass ein Teil des AÜ in Serie mit nem 1.2K Widerstand als Drossel oder so verwendet wird. Für mich sieht das wie eine Drossel aus, aber ich würd gern mal ne zweite Meinung dazu hören.
Hab das noch nie gesehn.. Der alte AÜ is durch (Sek. hochohmig) und das Ding braucht jetzt nen neuen Trafo.. Hab da den 125BSE von Hammond Bestellt, der prinzipiell mit ner EL84 laufen müsste. Mal sehen..
Viele Grüße
Das_TIER
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Hi,
ja Telefunken hat das früher so gemacht, was ja auch nicht dumm ist (Kosten- und Platzsparend).
Gruß,
Andy
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Hallo,
dieser Teil der Wicklung fungiert aber nicht als Drossel, sondern als eine Art der Brummkompensation. Der Strom, der über diesen Wicklungsteil geführt wird, versorgte normalerweise das g2 der Endröhre und die Vorstufenröhren. Über das Verhältnis der Ströme und der Windungszahlen der Teilwicklungen wurde die Brummspannung so eingestellt, dass sie die Brummspannung auf der Endröhren-Anodenversorgung (halbwegs) kompensierte.
mfg ernst
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Vielen Dank für die schnellen Antworten!!
Das ist ja sehr interessant...
Ich werd dann mal berichten wenn das ding fertich is.. (Noch is es ein Schrotthaufen ;) )
Viele Grüße
Das_TIER
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Hallo Ernst,
aber genau das macht doch eine herkömmliche Drossel auch? Es geht doch nur darum, die UB zu glätten?
Im Prinzip kann er den AT austauschen gegen z.B. einen Hammond und eine zusätzliche Drossel einsetzen, evtl. reicht da auch ein Widerstand.
Gruß, Andy
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Hallo
Klar ist das auch eine Brummkompensation, ich bin aber auch der Ansicht dass man so ganz einfach das Eisen, Platz und Kosten für eine zusätzliche Drossel gespart hat. Ich würde mal den für die Röhre üblichen G2 Widerstand probieren, oder auch eine Drossel falls eine Rumkugelt.
Gruß Franz
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Naja, hier wird aber die Gegentaktunterdrückung im AÜ ausgenutzt - das ist schon ein anderes Prinzip als bei einer Drossel.
Normale Drossel oder Widerstand geht natürlich auch, ist aber technische eine andere Sache.
Gruß, Peter
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Hallo,
dieser Teil der Wicklung fungiert aber nicht als Drossel, sondern als eine Art der Brummkompensation. Der Strom, der über diesen Wicklungsteil geführt wird, versorgte normalerweise das g2 der Endröhre und die Vorstufenröhren. Über das Verhältnis der Ströme und der Windungszahlen der Teilwicklungen wurde die Brummspannung so eingestellt, dass sie die Brummspannung auf der Endröhren-Anodenversorgung (halbwegs) kompensierte.
mfg ernst
Hi,
ich bin vor einer Weile schon selber auf diese Praxis gestossen, weil ich eigentlich das umgekehrte probieren wollte. Einen alten Röhrenradio-OT in einem "modernen" Amp verbauen. Und diese Art Schaltung ist bei antiken Röhrenradios relativ häufig zu finden.
Die Idee, dass diese Wicklung quasi als Drossel-Ersatz genutzt wurde, ist ja keine intellektuelle Höchstleitung, von daher war auch ein nur mittelmässig intelligenter Mesch wie ich, der sich nur allzuungern tiefgreifend mit einer Thematik auseinandersetzt (was mir auch schon von kompetentester Seite hier attestiert wurde), immer noch dazu imstande, von selbst zu dieser Erkenntnis zu kommen.
Aber schön, dass wir Franz hier haben, der seinen Finger wie immer instinktiv auf offene Wunden legt:
ich bin aber auch der Ansicht dass man so ganz einfach das Eisen, Platz und Kosten für eine zusätzliche Drossel gespart hat.
Das wirft dann für mich irgendwie die Frage auf, inwieweit das Feld dieser Wicklung dem Effekt der Sättigung des OT-Kerns im SE-Betrieb entgegenwirkt? In Ruhe? Unter Vollast?
Gute Frage, nächste Frage.
Gruss Stefan