Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: rail2rail am 25.07.2017 10:53
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Moin,
sicherlich cover ich hier ein Thema, das schon einige Male durchgekaut wurde.
Mich würde aber mal euer Anreiz interessieren, wie ihr die Gridblocker an V1, also quasi direkt an der Gitarre dimensioniert und warum.
Wenn ich mich recht entsinne, fällt mir spontan kein Grund ein, warum ich den Gridblocker nicht direkt durch einen 10 nF Kondensator ersetzen könnte, sofern der Bias de V1 relativ weit oben liegt.
In alter Fendermanier, mit 820 Ohm Kathoden R ergeben die 56 bis 68 kOhm durchaus Sinn.
Meine Frage zielt besonders auf die Ausgangsspannung verschiedener Gitarren ab und natürlich Bodentreter, den zu erwartenden Clip der V1 und aber auch das Rauschen, dass jedes Element nunmal mit sich bringt.
Mir sind die Trainwreck und Boogie Kisten bekannt, die gar gleich auf alles verzichten und den Tonabnehmer direkt ans Gitter der V1 hängen.
Dass das mehr als Fragwürdig ist brauche ich wohl nicht erwähnen.
lg Geronimo
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Hallo,
habe mich bei dem Thema bisher an den Ausführungen des Valve Wizards orientiert:
http://www.valvewizard.co.uk/gridstopper.html
Wenn man von einem 300mV pp - 500mV pp Gitarrensignal ausgeht, sollte sich die Verzerrung an V1 und somit der Einfluss des Grid-Stoppers auf das Grid-Current-Limiting m.E.n. in Grenzen halten. Für mich ist somit die Tiefpasswirkung ausschlaggebend für die Dimensionierung.
Gruß,
Jonas
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Mir sind die Trainwreck und Boogie Kisten bekannt, die gar gleich auf alles verzichten und den Tonabnehmer direkt ans Gitter der V1 hängen.
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Ich meine Engl auch, afaik.......
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Stimmt, bei Engl gibts laut Schaltplan auch ein paar, die garkeinen Element dort sitzen haben.
Den ValveWizard kenne ich zu gut :)
Ich habe festgestellt, dass mit einer klassichen 1,5k Kathode / 100K Anode, bei ca 200 Volt Ua bereits der Bassbereich anfängt zu zerren, natürlich bei viel Output der Gitarre.. Daher empfinde ich Gridblockerfrei als quasi unmöglich, ich habe es mit 10nF seriell in den Griff bekommen und fühle mich auch sicherer gegen eventuellen Anode -> Gitter Schluss (why not).
Ich frage mich nur, ob das die ultimative Lösung ist, auch wenn es schön klingt.
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Moin,
In meinen letzten Amps habe ich am Eingnag einen 22nF Cap gefolgt von einem 10k-68k Widerling eingebaut, jenachdem wofür der Amp gedacht ist (Clean oder High-Gain). Klangliche Einbüsse könnte ich ehrlich gesagt nicht feststellen. Ich hatte beim vorletzten Amp damit gespielt. Wohl gemerkt, ich habe keine Aufnahme gemacht und die Ohren vergessen schnell.
Wenn man es pur haben möchte gilt so wenig Bauteile wie möglich auf Signalweg. Im High-Gain hilft es auch das Rauschen zu untersdrücken (deshalb auch die niedrige Werte, wie von Blencowe vorgerschlagen).
Es gibt aber sicherlich irgendwo im Netz eine Untersuchung über die Materie, vielleicht nur nicht spezifisch V1.
Vor 2-3 Monaten habe ich mich dazu entschlossen, der Eingangscap sicherheitshalber in all meine Amps einzubauen, wegen den von dir erwähnten Möglichkeit. Ist schon blöd, wenn man den B+ auf die Seiten bekommt O0
Gruß,
Laurent
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Moin Laurent,
jau das zwiebelt immes. Ich meine, es ist ja nur Theorie... Dennoch fühle ich mich dabei wohler, mal abgesehen davon, dass ich meine Pickups liebe :)
Ich höre auch keinen deutlichen Unterschied bis auf leichte Saturation beim echt laut spielen. Das ist aber nur unter realbedingungen mit Gitarre reproduzierbar. Wenn ich mit einem blanken Sinus in die Röhre rein fahre, dann kann ich da nichts mega auffälliges sehen.
lg Geronimo
EDIT:
22nF waren auch meine Überlegung. Bislang habe ich zwischen 10 und 22n keinen Unterschied heraushören können, muss aber dazu sagen, dass ich überwiegend Highgain PU's getestet habe. Es steht auf der To Do liste, diesen Kondensator nochmals neu zu dimensionieren
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Moin,
Yepp high-gain PU's können schon recht viel beim Anschlag herausspucken. Ich glaube mich daran zu erinnern, dass meinen Dimarzio D-Aktivator X locker über 1V beim Anschlag bringt. Die Aktiven wie die Blackouts von Duncan können sogar mehr.
Das kann schon eine heiß eingestellte Eingangsstufe ins Schwitzen bringen.
BTW ich nutze meist den 68k am Eingang bei High-Gainer, um die Höhen leicht zu kastrieren. Das Rauschen nehme ich im Kauf. Wie von Blencowe erwähnt, kann man den dann ggf. größer wählen (1W).
Gruss,
Laurent
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Okay, ich war grad nicht untätig, eben mal experimentiert ohne Messen...
Kondensator als Gridblocking assistent...
Hat eine downsite die mir so bislang noch garnicht aufgefallen ist. Undzwar genau dann, wenn sich der serielle widerstand der gitarre verändert, sprich, wenn man das Vol poti runter dreht.
Hier scheint es zu merkwürdigen filtereigenschaften zu kommen, wobei mir nicht ganz klar ist warum.
Freitag mal n Laborversuch draus machen. Vielleicht hat auch die Röhre nen Treffer...
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Hallo,
ich sehe die Grdistopper in alt hergebrachten Dimensionierungen als dumme Kopiererei mit zu vielen Nachteilen.
Was macht der Gridstopper?
1.) Bildet einen Tiefpass
2.) Senkt den Pegel und vor allem den Gitterstrom
Beides sind Probleme, die sich mit weniger parasitären Effekten erzielen lassen.
1.) durch Gegenkopplung, durch Erhöhung der Kapazität zwischen Gitter und Kathode bzw. Masse.
2.) Spannungsteiler oder umdimensionieren der Stufe. Ich bin da persönlich ehrlich, ich designe einen Amp nach einem bestimmten Prinzip; dieses Prinzip bedeutet, dass ein Amp der auf Vintage PU ausgelegt ist, mit modernen high-output-PU gut klingt und umgekehrt. Irgendwo sind der Technik Grenzen gesetzt.
EDIT: Vonwegen Filtereigenschaften; wo sitzt der Kondensator, wie genau ist der Eingang beschaltet? Skizze ;)
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Hey ho,
direkt im Signalweg zwischen Eingang und Gitter, bei dem Rest bin ich voll bei dir!
Lg
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übliche Eingangsstufe, ECC83 1k5 :: 100k - Pickup Signal
10n und gut is
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Hallo gunvo. Ist das ein Model mit dem anoden koppelkondensatoren simuliert sind? Darum gehts mir nicht. Danke trotzdem für die arbeit.
Es ging um einen dc blocking kondensator am eingang von V1. Und letztlich um einen sweep über verschiedene serielle widerstände dazu.... Ich kann das aber messen, eine simulation allein hilft mir nicht.
Lg
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der plot mit verschiedenen seriellen Widerständen...
beim ersten plot wurde der "dc Blocking C" variert... roter kreis
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Naja, wenn der C seriell vor dem Gitter liegt, dann bedeutet das, dass er mit dem Gitterableitwiderstand parallel zum Rin der Stufe einen Hochpass bildet. Genau das sieht man letztlich im Plot. Und die Wirkung der Größe der Gridstopper sieht man im zweiten Plot; im unteren Frquenzbereich keine Änderung, nur Tiefpasswirkung mit der Eingangskapazität bzw. Miller mal Verstärkung plus Gitter zu Kathode.
Ich halte da nicht besonders viel von. Die zusätzlich eingebaute Zeitkonstante macht nur Phasenverschiebung und Laufzeitverschlechterung.
Wenn es um den Einsatz des Gitterstromes geht, dann muss der Arbeitspunkt eben anders gewählt werden.
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keine Phasenverschiebung und Laufzeitverschlechterung und sicher... geht auch
... betrachte beides aber für einen Mono Verstärker als nicht relevant.
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Der Abfall in den Plots zu 10k hin kann nie und nimmer durch den Gridstopper/Miller , also Tiefpass erster Ordnung, entstehen. Viel zu steil. Das scheint eher in der Pickup Simulation und Kabelsimulation begründet, deren Realismus ja auch irgendwo fragwürdig ist da bei diesen Schwingkreisen usw. es riesen Abweichungen gibt in Abhängigkeit der Parameter.
Nimm mal die Pickup / Kabel Elemente raus und schließ den Spannungsgenerator mit 10k Innenwiderstand direkt an den Koppel-C
Bzgl. Phasenverschiebung: Jede Verstärkerstufe neutralisiert die Phasenverschiebung, so what?
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Wer Laufzeiteffekte nicht für relevant erachtet, der höre sich mal an, was moderne Soundprozessoren mit Laufzeitkorrektur machen.
Oder ganz simpel; ein Delay in die Signalkette, Decay auf 1ms und dann nur Wet-Signal. Das fühlt sich schon ziemlich bescheiden an. Klanglich hörst du das nicht, aber Gitarrespielender kannst du den Unterschied bzw. die Latenz spüren mit der du die Saite anschlägst und wie sehr verzögert der Klang zurück kommt aus dem Lautsprecher.
Ein gewisses Maß an Laufzeit ist ganz nett, da es den Amp etwas indirekter und angenehmer zu spielen macht, aber das kippt schnell ins Gegenteilige.
Die Antiparallelen Dioden sehe ich nur als potenzielle Rauschquellen. Die führen zu Verzerrung wenn der Pegel zu groß ist, sonst machen sie nichts.
Eine Stufe die zuviel Pegel bekommt zerrt auch, es geht aber bei diesen Designs nichts kaputt. Jetzt kann man argumentieren, dass die Diodenzerre schöner klingt, aber das halte ich für ein schwaches Argument da sie eigentlich nicht Teil des Sounddesigns ist.
Wer das aktiv als Sounddesign nutzen möchte, hat damit aber Recht, da er zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt.
Aber ja, der Abfall im Plott ist mehr als 20db/dec, da muss noch irgendwas anderes sein. Vermutlich tatsächlich Resonanzüberhöhung aus dem Pickup komisch gelagert. Ich halte im Bereich Röhren ohnehin nichts von Simulationen, wie auch hier. Es macht nur Sinn, wenn die Modelle für lineare Berechnungen herhalten sollen und man alle Parameter wirklich kennt.
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Danke erstmal für die ideen...
Ich halte Dioden noch in der rückhand zum clampen. Tatsächlich hat swen nicht ganz unrecht, gerade zenerdioden neigen stark zum rauschen und sind nicht unbedingt die richtige waffe für ein clamping design, daher kommen sie eigentlich nicht in frage.
Was mich irritiert ist, was du mit laufzeiten meinst.
Die spielen bei einem kondensator mehr oder weniger überhaupt garkeine rolle, zumal es hier garkein dry/wet verhältnis gibt. Und, es gibt keine laufzeitreferenz, die in irgendeiner weise akustisch vorrang hätte, vielleicht der anschlag der gitarre? May be...
Den beschriebenen effekt mit 1 ms latenz kenne ich zu gut... Ich habe diesen bereits mehrfach und detailliert auseinandergenommen und mir in einem speakeremulator zu nutze gemacht.
Was da wie phasing klingt ist kein phasing sondern sampling/laufzeit.
1.) sind effektgeräte bezahlbarer klasse nie darauf ausgeleht, ihre angeblichen 12 oder 16 bit verlustfrei von input nach output zu schaufeln.
2.) Wäre eine unglaublich hohe Taktrate nötig, diese samples unbearbeitet wieder an den DAC zu senden, da das instructionset mehrere clockcycles braucht, eine operation auszuführen.
Der DAC hat im übrigen eine eigene Laufzeit.
3. Halte ich eine ms bei handelsüblichen Delay maschinen für unglaubwürdig denn selbst das D-Two von TC schafft es gerade mal auf 7,xy ms und auch nur, wenn der dsp genug zeit hat und keine anderen aufgaben vollzieht.
By the way, die beste vermessene delayline war immernoch ein dp226 von XTA, kommt aus dem PA Bereich, ist spezialisiert auf line delays und schafft 4 ms io latenz
Der unterschied ist die so genannte Real Time.
Ein Kondensator tastet nicht ab, rechnet und wandelt nix, daher hat er keine s.g. Laufzeit..., Er vollzieht echtzeitaufgaben mit einer gewissen Verzögerung die zeitlich frequenz und pegelabhängig ist.
Laufzeiten beschreiben die Zeit, die ein programm braucht eine berechnung fertig zu stellen.
Phasenverschiebung okay... Die erachte ich aber nicht als maßgeblich ohne eine akustische referenz, jetzt kann man sich darüber streiten, ob der anschlag der gitarre und die Ladezeit des Kondensators und das daraus resultierende phasen versetzen ein problem darstellen.
Klar gilt es kondensatoren zu vermeiden wenn dies irgendwie möglich ist. Aber das bezieht sich vornehmlich auf entkopplungsglieder an niederimpedanten quellen wie operationsverstärkern etc. Da reden wir dann nämlich gleich über uF bereiche.
Dennoch ist auch in meinem kopf, immer maximal so groß wie notwendig zu dimensionieren, darum sind im moment auch 10 nF verbaut und nicht gleich 22nF
Was vielleicht noch erwähnenswert ist: dass Kondensatoren ihr volle Kapazität erst bei erreichen der Maximalspannung haben. Stellt sich also doch die Frage, ob 10nF 400 volt ausreichend sind.
Lg
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Fürs edit zu spät:
Bei 50hz reden wir von einer periode von 20 ms 360 grad), der relevante teil spielt sich bei etw 60 grad der phase ab, was bei 0,02/360grad*60 etwa 0,003 sek sind ... Das mag viel klingen, rechne das mal auf 200hz oder mehr.
Größere wellenlängen fallen in der korrelation aber eh nicht ins gewicht solange kein augenblickssignal drüber liegt.
Und zugegeben, die rechnung ist mau, spiegelt aber im grunde das relevante wieder.
Lg Geronimo
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Der unterschied ist die so genannte Real Time.
Ein Kondensator tastet nicht ab, rechnet und wandelt nix, daher hat er keine s.g. Laufzeit..., Er vollzieht echtzeitaufgaben mit einer gewissen Verzögerung die zeitlich frequenz und pegelabhängig ist.
Laufzeiten beschreiben die Zeit, die ein programm braucht eine berechnung fertig zu stellen.
Deine Unterscheidung zwischen zeitkontinuierlichen und zeitdiskreten Systemen ist m.E.n. etwas schwammig. Eine Laufzeit lässt sich in beiden Domänen angeben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gruppenlaufzeit
Der Phasengang und die Gruppenlaufzeit haben einen Zusammenhang.
Um Laufzeitunterschiede anzugeben lassen sich im System nun beliebige Referenzpunkte auswählen. Entscheidend für Gitarrenverstärker ist aber die Laufzeit zwischen Systemeingang (Gitarre) und Systemausgang (Lautsprecher).
Gruß,
Jonas
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Deine Unterscheidung zwischen zeitkontinuierlichen und zeitdiskreten Systemen ist m.E.n. etwas schwammig.
Nein nein, nur sinnbildlich dargestellt. Es hat ja mit der Thematik eigentlich garnix zu tun.
Entscheidend für Gitarrenverstärker ist aber die Laufzeit zwischen Systemeingang (Gitarre) und Systemausgang (Lautsprecher).
Ja eine so genannte Latenz.
Diese besitzt ein kondensator von 10 nF? Wie hoch ist denn diese?
Lg
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Ja eine so genannte Latenz.
Diese besitzt ein kondensator von 10 nF? Wie hoch ist denn diese?
Für einen RC-Hochpass erster Ordnung, wie er zum Beispiel am Eingang des Verstärkers zu finden wäre, mit:
T = R * C und fg = 1/(2* pi * T)
erhält man den angehängten Verlauf für die Gruppenlaufzeit.
Oder nach Rechnung auch:
tg = ωg/(ω^2 + ωg^2) mit ω = 2 * pi *f und ωg = 2 * pi * fg
mit R = 1MΩ und C = 10 nF => fg = 15,9 Hz
Bei 50 Hz erhält man beispielsweise eine Laufzeit von ca. tg = 1ms
(Ich hoffe ich habe keinen Denkfehler gemacht oder mich verrechnet)
Gruß,
Jonas
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Diese Laufzeit ist das was z.B. bei einem OP mit slew-rate angegeben ist.
Das Bauteil ist nicht ideal und damit nicht "unendlich" steil. Es kann keine Sprünge erzeugen.
Bei infinitesimaler Betrachtung wird klar, dass jede Spannungsänderung ein Sprung ist und deswegen eine gewisse Zeit benötigt.
Diese gewisse Zeit ist für ein einzelnes Element sicherlich klein, aber im Gesamtsystem dann wieder ein Faktor, denn da macht Kleinvieh wieder Mist.
Fragt euch mal warum manche Kondensatoren, obwohl sie sich Kapazitiv und ESL/ESR-mäßig gleich messen doch anders klingen oder besser; sich anders beim Spielen anfühlen. Das ist für mein dafürhalten die Anstiegszeit, die da den Unterschied macht.
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@jonas, das ist saubere und gut recherchierte Grundlage! Well done!
Meine ich ernst.
Meine Latenzfrage war eher eine Scherzfrage, dass bei 50hz nur ca. eine ms raus kommt kann sogar hinkommen ohne nachzurecherchieren. Ich habe als Faustgrundlage lediglich die obligatorischen 60Grad ins Spiel gebracht. Weil alles andere mit der thematik nicht im Zusammenhang steht.
@swen, ich gebe dir völlig recht, dass das Kleimvieh den größten mist macht. Es ist dennoch (mal abgesehen von der Filterfunktion und der daraus resuldtierenden Verzerrung) keine Latenz im eigentlichen Sinne im System, die eine feste größe hätte.
Diese schlägt wenn überhaupt nur merklich bei modulierten Nutzsignalen zu die eine feste Trägerfrequenz haben. Oder bei großen Kapazitäten, die mit einer hohen ausgangsimpedanz getrieben werden. Hat aber auch nichts oder nur bedingt mit der Thematik zu tun. Denn ich habe noch das Problem ein phasing zu hören, wenn ich das Volumepoti herunter drehe (merkte ich ja bereits an)
Du wirst mit einem Rauschen und Eingang zu Ausgang Messung keinen signifikanten Phasenversatz messen können, der akustisch nachweisbar wäre, sprich: hörbar. (am idealen Kondensator). Zumal mit kleinerer Amplitude die kapazität deutlich geringer ist.
Slewrate beschreibt die Anstiegsgeschwindigkeit per Volt und bedeutet vereinfacht nur, dass
1.) das Device auf eine obere Grenzfrequenz limitiert ist.
2.) das Device unter Vollaussteuerung langsamer ist als mit kleiner Eingangsamplitude.
Einen Phasenversatz gibt es dabei nicht direkt wenn die Bandwidth limits eingehalten sind.
ESR kannst du, je höher die Eingangsimpedanz ist immer mehr Vernachlässigen, weil er im komma x bereich der Audioimpedanz liegt.
Der Voodootrain mit unterschiedlichen Kondensatoren begründet sich meines erachtens durch Phasenverzerrungen die entstehen, wenn
A.) Verschieden lange Wellen aufeinander treffen, wie es beim Gitarre spielen im Grunde immer der Fall ist
B.) Induktionseigenschaften des Bauteils ansich genutzt werden vornehmlich wenn diese gesättigt sind. Also ESL wie du schon angesprochen hast.
C.) Ladungsträger- verteilungseigenschaften. Je nach Aufbau des Kondensators und der Position der Pole kann seine Kapazität mit zunehmender Spannung höher werden.
Natürlich kann man da unterschiede verzeichnen. Ob diese nun so gravierend zuschlagen sei einmal dahingestellt.
Die über das gesamte Sytem resultierende Impulsantwort, das wäre erstmal der richtige Begriff, ist so minimal verzögert durch Kondensatoren, dass man sich mehr Gedanken um ein einzelnes Triodensystem machen müsste, das keinen Bypass kondensator an der Kathode hat.
Dass ich mit jedem Kondensator phasen verzerre, das gestehe ich voll und ganz ein. So what, mir gefällts ja bis auf die filtereigenschaft mit zugedrehtem poti, da gegen muss ich noch was tun.
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So weit, so gut.
Sidekick-Frage die sich mir beim Lesen stellte; wird das System schneller wenn die Kathode gebrückt ist?
Also was änderts an der Sprungantwort, wenn der Ck vorhanden ist?
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Sidekick antwort, nein.... Nur die steilheit ändert sich, selbstverständlich die impulsantwort ... Jetzt nach 8 bier... Morgen wieder ... ;) :sex:
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Sidekick-Frage die sich mir beim Lesen stellte; wird das System schneller wenn die Kathode gebrückt ist?
Also was änderts an der Sprungantwort, wenn der Ck vorhanden ist?
Die Übertragungsfunktion einer Verstärkerstufe mit und ohne Ck kann man am AC Ersatzschaltbild untersuchen.
Ein Artikel von Blencowe beschreibt das ganz gut:
http://deewm.com/Webcache/The_Valve_Wizard/Downloads/Webcache/ChoosingBypassCaps.pdf
Das System wird mit Ck nicht schneller, sondern erhält in Betrags- und Phasengang zusätzlich eine High-Pass Shelving Filter Charakteristik.
Mit typischen ECC83 Werten, Ck = 1 uF und der Übertragungsfunktion aus dem Artikel erhält man den angehängten Betrags- und Phasengang. Die Gruppenlaufzeit lässt sich als Ableitung des Phasengangs ablesen.
Gruß,
Jonas
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Dankeschön!
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Kondensator als Gridblocking assistent...
Hat eine downsite die mir so bislang noch garnicht aufgefallen ist. Undzwar genau dann, wenn sich der serielle widerstand der gitarre verändert, sprich, wenn man das Vol poti runter dreht.
Hier scheint es zu merkwürdigen filtereigenschaften zu kommen, wobei mir nicht ganz klar ist warum.
Ich habe das gerade mal aus Interesse getestet und kann das bestätigen. Meine Gitarren sind mit R/C-Gliedern über Ein/Ausgang des Volumepotis ausgestattet um Höhenverlust beim Runterdrehen zu vermeiden. Ein serieller 22n vor dem Gridstopper (hier: 33k) mildert diesen Effekt deutlich, klingt jetzt fast wie ohne das ganze Gedöns (R/C und 22n).....
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Ich habe das gerade mal aus Interesse getestet und kann das bestätigen. Meine Gitarren sind mit R/C-Gliedern über Ein/Ausgang des Volumepotis ausgestattet um Höhenverlust beim Runterdrehen zu vermeiden. Ein serieller 22n vor dem Gridstopper (hier: 33k) mildert diesen Effekt deutlich, klingt jetzt fast wie ohne das ganze Gedöns (R/C und 22n).....
Hallo hako,
ich bin da auch noch am experimentieren.
Bislang denke ich, dass die DC Entkopplung nicht das non-plus-ultra ist.
Es fehlt das Gitterpotential (scheinbar).
22nF ist aber auch reichlich hoch! Mich würde interessieren, ob das bei 10nF genauso ist?
Bassverlust ist da nicht zu erwarten.
Ich habe jetzt mal einen 1Meg Ohm Widerstand parallel zu dem 10nF Kondensator gelötet und siehe da, keine Probleme, kaum mehr hörbares Rauschen, nur leider am Konzept vorbei :-\. und zuviel unkalkulierte Filtereigenschaft.
Lg geronimo
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Hi Geronimo,
22nF ist aber auch reichlich hoch! Mich würde interessieren, ob das bei 10nF genauso ist?
Bassverlust ist da nicht zu erwarten.
ich denke nicht, dass der Wert der Kondensators daran etwas ändert (ausser man macht ihn *zu* klein).
Mal sehen, wahrscheinlich schmeiß ich ihn wieder raus :)!
Viele Grüße,
Heiko
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Ich habe den Kondensator nach weiteren Tests wieder ausgebaut.
Selbst mit einem niederohmigen Signal (Buffer auf dem Stressbrett) hat der Amp beim Runterdrehen des Volume seltsam reagiert. Klingt für mich wie eine Bedämpfung der Hochmitten, die Höhen sind noch da, aber der Ton klingt trotzdem irgendwie "verhangen"....
Viele Grüße,
Heiko
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Hmm, habs jetzt nicht im Kopf, aber hast du dir mal das Ersatzschaltbild angeschaut? - evt. wird da klarer, was da passiert.
Ich fag nochmal; was spricht denn eigentlich dagegen die Eingangsstufe so zu dimensionieren, dass sie den Eingangspegel verkraftet?
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Ja, hab ich. *Mir* gings eigentlich nur um den Sicherheitsaspekt und ob der Kondensator für mich klangliche Nachteile bringt.
Die Eingangsstufe und der Amp sind für mich so wie sie sind perfekt....