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Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: zimb am 18.11.2018 18:20

Titel: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: zimb am 18.11.2018 18:20
Hallo liebe Leute,

ich habe einen Marshall 67er Plexi JMP 1987T welcher Probleme macht. Das Ding klingt einfach als ob es keine Leistung hat und die Endstufenröhren nicht sauber zusammen arbeiten.
Ich habe gerade einmal den Ausgangsübertrager mit dem Multimeter durchgemessen.
Ich kann auf der Primärseite folgendes Messen:   o-45Ohm-o-45Ohm-o Gesamt 90 Ohm.
Wenn ich nach Ersatztrafos schaue finde ich immer Werte zwischen 3200 Ohm und 3600 Ohm.
Habe ich nen Denkfehler beim messen oder ist der Trafo defekt?
Eventuell kann mir jemand helfen.

Gruß Zimb  :guitar:
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: haebec am 18.11.2018 18:29
Hallo Zimb,
Du misst den Gleichstromwiderstand. Der Wert scheint plausibel. Die 3.5 kOhm sind die Impedanz.
Andreas
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: zimb am 18.11.2018 18:54
Ah,

danke Andreas wieder was dazu gelernt  :P.
Gibt es einen also gehe ich erst einmal davon aus das der Übertrager in Ordnung ist.
Ich kann auf dem Osziloskop sehen das die beiden Endstufenröhren nicht korrekt zusammen spielen.
Ich werde mal ein Foto machen. ggf. hätte jemand ne Idee was da los sein könnte.
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: cca88 am 18.11.2018 19:28
Ah,

danke Andreas wieder was dazu gelernt  :P.
Gibt es einen also gehe ich erst einmal davon aus das der Übertrager in Ordnung ist.
Ich kann auf dem Osziloskop sehen das die beiden Endstufenröhren nicht korrekt zusammen spielen.
Ich werde mal ein Foto machen. ggf. hätte jemand ne Idee was da los sein könnte.

Voraussetzung: Amp aus und Spannungsfrei.

Du kannst eine kleine Wechselspannung (1V s-s) aus dem Signalgenerator auf der Sekundärseite einspeisen und das Ergebnis auf der Primärseite anschauen.
Das sollte auf beiden Anodenseiten sauber und identisch aussehen. Das Verhältnis der Spannung sollte dem Übersetzungsverhältnis entsprechen.

Grüße
Jochen

PS: hast Du an den Anoden des PI überhaupt noch ein sauberes Signal? Wieviel Leistung zieht der Amp, wenn du ihn testest?
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: zimb am 18.11.2018 20:32
Hallo Jochen,

meinst du die Leistung gemessen am Netzanschluss?
Kann ich gerade nicht messe.
Bzgl. Ausgangsübertrager gehe ich mal davon aus das er erst einmal Okay ist da ich ja ziemlich Synchrone Messerte auf der Sekundärseite habe.


Ich hänge mal die Bilder vom Osziloskop an. Eventuell kann ja jemand nen groben Blick darauf werfen und mir sagen ob das grundsätzlich Okay ausschaut.
Das Netzteil liefert in Ruhe ca. 460 Volt.

Gruß Zimb
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: cca88 am 18.11.2018 22:34
Hallo Jochen,

meinst du die Leistung gemessen am Netzanschluss?
Kann ich gerade nicht messe.
Bzgl. Ausgangsübertrager gehe ich mal davon aus das er erst einmal Okay ist da ich ja ziemlich Synchrone Messerte auf der Sekundärseite habe.


Ich hänge mal die Bilder vom Osziloskop an. Eventuell kann ja jemand nen groben Blick darauf werfen und mir sagen ob das grundsätzlich Okay ausschaut.
Das Netzteil liefert in Ruhe ca. 460 Volt.

Gruß Zimb

bleibt die B+ bei vermeintlicher Vollausteuerung konstant, oder bricht die ein?

Grüße
Jochen
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: zimb am 19.11.2018 09:38
Guten Tag Jochen,

die bricht soweit ein auf ich meine 360 Volt wenn ich mich recht erinnere.


Gruß Zimb
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: zimb am 19.11.2018 11:18
Beim Recherchieren bin ich auch darauf gestoßen das bei den 1987T Modellen oft die Gridstopper und G2 Widerstände eingespart wurden.
So ist es auch bei diesem. Ich denke es wäre Sinnig diese direkt nachzurüsten oder?

Ich würde ggf. noch G2 Vorwiderstände (1K 5W) nachrüsten
und Gridstopper Widerstände nachrüsten (1.5K 5W)  das müsste dann ja Pin 4 und 6 am Sockel sein, wobei Pin6 doch Nicht Connected ist?  :-\

Gruß Zimb



Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: darkbluemurder am 19.11.2018 12:27
Hallo,

Ich würde ggf. noch G2 Vorwiderstände (1K 5W) nachrüsten

Stimme zu, gute Idee.

und Gridstopper Widerstände nachrüsten (1.5K 5W)  das müsste dann ja Pin 4 und 6 am Sockel sein, wobei Pin6 doch Nicht Connected ist?  :-\

Hier ist mir nicht klar, ob Du die Schirmgitter-Rs (G2-Widerstände) oder die G1-Widerstände meinst. Meistens werden in den Marshalls die G2-Widerstände zwischen Pin 4 und 6 eingelötet, weil Pin 6 in den gängigen Endröhren nicht belegt ist.

Die G1-Widerstände müssen an Pin 5. 5W ist hier nicht nötig, 1/2W reicht. Standardwert im Marshall ist 5k6.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: zimb am 19.11.2018 13:22
Hallo Stephan,

okay, dann wird also Pin6 nur als Stütze genutzt. Der G2 Widerstand dient dann ja nur der Betriebssicherheit.

Die G1-Widerstände dienen dem Schutz vor Schwingungen richtig? Sie sind dann ja so eine Art Hochpassfilter.
G1 ist wenn ich mich nicht Irre ja das Steuergitter.

Gruß Timo
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: darkbluemurder am 19.11.2018 14:45
Hallo Timo,

korrekt.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: multimeter am 19.11.2018 15:23
Hallo


Die G1-Widerstände dienen dem Schutz vor Schwingungen richtig? Sie sind dann ja so eine Art Hochpassfilter.


Es ist eher eine Art Tiefpassfilter.

Gruß, multimeter
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: bluesfreak am 19.11.2018 15:52
Ahoi

Der 67er JMP MkI den ich grad hier hab musste ich auch erst G1 Widerstände verpassen da nicht vorhanden, G2 waren da.
Allerdings wurde in dem Teil auch schon heftigst gebastelt, er hat statt Dual Rectifier Setup nur noch ein Single Rectifier, in den 70ern wurden mal die Elkos teilweise getauscht, ein Versuch ihn mit Split Cathode Input zu fahren war da, wurde aber anscheinend wieder rückgebaut, am ToneStack wurde rumgespielt, Bias Schieber bzw Poti fehlen ganz (er treibt die alten RFTs mit 50mA/470V momentan...wobei keine roten Backen zu sehen sind!)...hab noch ein bisschen Arbeit vor mir....Unten Fotos von Vorher und Zwischendurch (und sorry wegen der "falschen" Elkos, die hat der Besitzer schon besorgt gehabt....)

Gruß
blues
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: zimb am 19.11.2018 16:16
Ach du ahnst es nicht,

das sah ja wirklich Grausig aus! Wer macht sowas  :o ??? ???

Ich werde die Elkos auch noch tauschen, sicher ist sicher. Dann komme noch neue Sicherungshalter rein die sind irgendwie auch vermurkst.
Gleichrichter waren bei mir noch Original und der Rest auch bis auf Kleinigkeiten. Ich habe die Gleichrichter Dioden dennoch ausgetauscht.

Ich hänge euch später mal nen paar Fotos aus dem Inneren an  :)

Danke für die Antworten übrigens!

Gruß TImo

Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: bluesfreak am 19.11.2018 16:25
Ich hänge euch später mal nen paar Fotos aus dem Inneren an 

Ja bitte, mich interessiert es sehr wie die alten Marshalls (vor 70) innen aussahen...
Wenn der Amp fertig ist kommt ein 69er JMP50 dran, der funktioniert soweit, nur der Standby Switch macht Macken und muss neu.
Dieser 50er wird dann auch gegen einen von mir gebauten JMP (mit TT Parts) im Vergleich im Studio getestet werden weil ich dem Besitzer beweisen will dass man auch aus aktuellen Materialien sehr gute Amps bauen kann ;)
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: zimb am 19.11.2018 17:10
So,  hier die versprochenen Fotos.
Sieht bei weitem nicht so schlimm aus wie bei bluesfreak:

Gruß Timo
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: zimb am 19.11.2018 17:47
Da ist mir doch glatt noch ein Unterschied zum Schaltplan aufgefallen,

der Blaue Elko in der Mitte des Boards ist mit 32uF +32uF 350V beschriftet.
Im Schaltplan stehen eigentlich Zwei 50 uF Elkos.


Gruß Zimb
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: bluesfreak am 19.11.2018 18:39
50 +50µF gabs erst ab ca 68/69 und vermutlich hast Du einen der 70er Schaltpläne
Meiner (definitiv von 67 lt TrafoCodes, Schaltungstechnisch war er original wohl ein 1992 Vers 6) hat zB nur 32er: 4x 2x 32µF im Netzteil, einmal 2x32µF auf dem Turretboard und einen einzelnen 32µF der auf dem Chassis steht. Verpasst man dem Amp 50+50er wird er deutlich anders, steifer in der Ansprache, mit härteren Bässen und er verliert dieses "weiche" im Sound was ihn eigentlich erst gut klingen lässt wenn er aufgerissen wird (Gehörschutz dann empfohlen). Schaltungstechnisch sind prinzipiell alle in etwa gleich, Hauptunterschiede sind Gleichrichter, Filterung, Input (Common vs Split Cathode) und ToneStack (Lead/Bass/PA)  Einen interessanten Link zum 100W JMP findet man zB hier: http://solodallas.com/the-evolution-of-the-100w-circuit-from-jtms-to-jmp-superleads

Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: cca88 am 19.11.2018 22:32
Guten Tag Jochen,

die bricht soweit ein auf ich meine 360 Volt wenn ich mich recht erinnere.


Gruß Zimb

das heißt, der Amp zieht Strom, bringt aber keine Leistung am Ausgang?

Ist die Verbindung zwischen dem Ausgang  des Übertragers bis zum "Heiß" der Box ok?

Bitte nachmessen - insbesondere den Impedanzwahlschalter?

Was hat das Übertragungsverhältnis beim Testen des Übertragers ergeben?

Grüße
Jochen
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: zimb am 20.11.2018 08:54
50 +50µF gabs erst ab ca 68/69 und vermutlich hast Du einen der 70er Schaltpläne
Meiner (definitiv von 67 lt TrafoCodes, Schaltungstechnisch war er original wohl ein 1992 Vers 6) hat zB nur 32er: 4x 2x 32µF im Netzteil, einmal 2x32µF auf dem Turretboard und einen einzelnen 32µF der auf dem Chassis steht. Verpasst man dem Amp 50+50er wird er deutlich anders, steifer in der Ansprache, mit härteren Bässen und er verliert dieses "weiche" im Sound was ihn eigentlich erst gut klingen lässt wenn er aufgerissen wird (Gehörschutz dann empfohlen). Schaltungstechnisch sind prinzipiell alle in etwa gleich, Hauptunterschiede sind Gleichrichter, Filterung, Input (Common vs Split Cathode) und ToneStack (Lead/Bass/PA)  Einen interessanten Link zum 100W JMP findet man zB hier: http://solodallas.com/the-evolution-of-the-100w-circuit-from-jtms-to-jmp-superleads

Sehr interessant wie viel sich einfach im Laufe der Produktionen geändert hat. Das macht es zwar unübersichtlich aber auch irgendwie interessant. Bei der Version auf meinem Tisch habe ich 2x 50µF+50µF 450V Caps im Netzteil. Einer der beiden wurde definitiv schon einmal ausgewechselt. Ob der andere noch der Originale ist weiß ich leider nicht. Ich würde die beiden Kollegen trotzdem gern auswechseln und zwei neue einsetzten. Über die Jahre wage ich zu bezweifeln das sie wirklich noch Ihre volle Kapazität haben. Den 32+32µF auf dem Board könnte man doch auch besser tauschen gegen ein Equivalentes Paar.
Der Gleichrichter in meinem Amp sind einfach 5 in reihe geschaltete Dioden Jeweils zwei an den Trafo Ausgängen und eine am ende dieser beiden Ketten.



Leider bin ich noch nicht dazu

Zitat
das heißt, der Amp zieht Strom, bringt aber keine Leistung am Ausgang?

Ist die Verbindung zwischen dem Ausgang  des Übertragers bis zum "Heiß" der Box ok?

Bitte nachmessen - insbesondere den Impedanzwahlschalter?

Was hat das Übertragungsverhältnis beim Testen des Übertragers ergeben?

Grüße
Jochen

In der Zwischenzeit muss ich sagen würde ich schon sagen das der Amp Leistung hat. Ich habe die beiden Lautsprecherbuchsen aber auch neu verkabel da mir der Ursprungs zustand irgendwie zu verpfuscht aussah. Den Übertrager müsste ich noch einmal mit dieser Methode Prüfen. Hoffe mein Signalgenerator nimmt mir das nicht übel :D
Grundsätzlich bin ich aber auch schon mit T6 über sämtliche Kontaktstellen, Potis und Sockel gegangen. Es mag sein das auch damit schon Probleme gelöst wurden.

Eventuell gibt es noch eine einfache Möglichkeit zu prüfen ob die Endstufe im Gesunden Rahmen arbeitet. Theoretisch müsste das doch auch irgendwie messbar sein oder?

Gruß TImo


Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: zimb am 14.12.2018 16:25
Hallo Leute,

sorry es hat bei mir zeitlich alles etwas länger gedauert.
Ich habe gerade einmal Den Ausgangsübertrager mit dem Funktionsgenerator geprüft.
Ich habe auf der Primärseite 1V 50 HZ angelegt.
Diese ist um ein paar mV auf 1,0x~V eingebrochen. Konnte ich auf der Sekundärseite an (8Ohm) 0,109~V messen.
Diesen Werte bekam ich egal auf welcher der beiden Primärwicklungen Richtung Mitte.

Gruß Zimb
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: Wuffenberg am 14.12.2018 18:17
Hab nicht alles mitgelesen, aber wenn das Bild `WhatsApp Image 2018-11-18 at 20.22.58.jpg` das Signal an den Endroehren zeigt, liegt das Problem im PI, weil symmetrisch und genau 180Grad phasengedreht.
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: bea am 14.12.2018 22:28
... und wenn der PI ein "sparsam" konstruiert LTP ist, ist das nicht mal ein Fehler sondern normal. Falls das Bild wirklich Voallaussteuerung bei korrektem Bias zeigt.
Titel: Re: 67 Marshall Plexi JMP 1987T Ausgangsübertrager prüfen
Beitrag von: cca88 am 15.12.2018 09:35
Hallo Leute,

sorry es hat bei mir zeitlich alles etwas länger gedauert.
Ich habe gerade einmal Den Ausgangsübertrager mit dem Funktionsgenerator geprüft.
Ich habe auf der Primärseite 1V 50 HZ angelegt.
Diese ist um ein paar mV auf 1,0x~V eingebrochen. Konnte ich auf der Sekundärseite an (8Ohm) 0,109~V messen.
Diesen Werte bekam ich egal auf welcher der beiden Primärwicklungen Richtung Mitte.

Gruß Zimb

Hallo Zimb,
speis es doch mal auf der Sekundärseite ein und schau dir mit dem Oszi an, was an den Anoden der Endröhren ankommt.

Grüße
Jochen