Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Izzy am 25.03.2021 08:05
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Hallo zusammen :),
ich baue eine kleine 19" Endstufe zum Üben zuhause, unten findet Ihr den Schaltplan. Das Bauen an sich bekomme ich hin, allerdings hätte ich gerne einen Master Volume Regler sowie eine Gegenkopplung mit einem Presence Regler. Master Volume ist einfach, ich brauche lediglich ein log. 1M Poti am Eingang? Mehr Probleme macht mir die Gegenkopplung. Die zu "entwerfen" traue ich mir nicht zu. Kann mir jemand helfen?
Vielen Dank!
Izzy
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Brauchste V1b für irgendwas?
Stereo-Endstufe?
So wie auf dem Plan brauchst du schon Ordentlich Pegel, um das Ding anzufahren.. ich weiß nicht, ob alle Preamps so hohen Pegel schaffen.
Und Gegenkopplung kannst du hier nicht verwenden. Die Verstärkung der Stufe ist <1 , da bleibt dir kein Loop-Gain, um gegen zu koppeln ;)
Ein LTP PI oder noch eine Stufe vor dem Cathodyne - wären mögliche Alternativen
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Hallo,
ja, Stereo. Als Vorstufe dient eine Marshall JMP1. Wird die nicht genug Pegel haben? Verstärkung ist < 1 ?????
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Eine ECC99 braucht in etwa 10-12V peak zur Vollaussteuerung.
Das muss dein Preamp liefern können. Ist schon ziemlich viel, meistens sind die Dinger auf etwas weniger eingestellt.
Jetzt zu Gain ;)
CathodynStufe (v1a) hat keine Verstärkung, also gain = 1.
Die Endstufe + Trafo Kombi hat auch keine Verstärkung, die Röhre verstärkt zwar, aber der trafo transformiert ziemlich doll runter, um die Speaker zu treiben.
Also ja, die Schaltung hat so gain < 1 !!!
Du kommst nicht drum rum, noch eine ECC83 zu verwenden
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Hmm, OK, wenn noch eine Stufe davor eingesetzt wird, kann ich den Marshall verwenden? Und Gegenkopplung / Presence geht dann auch?
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So, ich habe die Schaltung so erweitert, dass die Stufe vor dem PI noch dabei ist, einfach aus dem ursprünglichen Plan entnommen. Netzteil mal der Einfachheit halber weggelassen. So wäre die Leistung OK für normale Preamps? Und gegenkoppeln ginge auch?
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Mojn,
so wird ein Schuh draus, die Schaltung kannst Du mit Line-level ansteuern, für's Instrumentensignal allein ist sie zu schwach.. Gegenkoppeln geht selbstverständlich auch, aber wozu? Du verschenkst wieder Verstärkerleistung.
ne schöne Jrooß, Mathias
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Hallo,
gegenkoppeln wozu? Weil ich die Stufe für ein schnuckliges kleines Home-Rack entwerfe, mit dem ich quasi bei Fernseh Lautstärke üben kann. Da reichen theoretisch 200mW. Leistung hat das Ding genug, ich möchte einfach mehr Optionen zur Klangformung haben.
Wie müsste die GK mit Regler aussehen.
Und als MV: 1M Log Poti hinter den ersten Koppelkondensator ist OK?
Vielen Dank!
Izzy
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NFB Resistor kannst du auch mit Poti (als Rheostat) erstzen, oder 3 Fach-Schalter, mit viel/wenig/keiner NFB
Presence dann - RC parallel zu den 2k7
Master - vor der ersten Stufe
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Hallo,
wenn das Master vor der ersten Stufe eingefügt wird, entweder vor dem ersten Koppelkondensator C13 oder wenn das Master nach diesem kommt, mit einem zusätzlichen Koppel-C vor dem Gitter. Das Gitter ist wegen dem 2k7 an der Basis nicht potentialfrei. Ohne Koppel-C zum Master hast du DC auf dem Poti.
Gruß
Stephan
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NFB Resistor kannst du auch mit Poti (als Rheostat) erstzen, oder 3 Fach-Schalter, mit viel/wenig/keiner NFB
Presence dann - RC parallel zu den 2k7
OK, den NFB Widerstand als Poti ausführen ist dann der Presence Regler. Was meinst Du mit "Presence dann - RC parallel zu den 2k7" ?
Was bedeutet der rote Kreis um V2B? Das ist doch eine gängige Variante?
Die Änderungen der Werte der Bauteile - sind das allgemeine Überlegungen oder hast Du die wegen der NFB angepasst?
Vielen Dank!
Izzy
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Der rote Kreis soll dich darauf hinweisen, dass die untere Triode falsch herum "angeschlossen" ist. Die Anode liegt hier auf Masse und B+ liegt an der Kathode.
RC parallel zu dem 2k7 heißt, dass du da ein Poti (als veränderbarer Widerstand) in Reihe mit einem Kondensator parallel zu dem 2k7 schalten sollst. Dazu braucht es dann aber noch einen fixen Widerstand im NFB Zweig. Die Anpassung der Koppel-Cs wurde vermutlich gewählt um Block Distortion vorzubeugen, da Kondensatoren dieser Größe (100n) nicht benötigt sind um alle relevanten Frequenzen durch zu lassen.
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Ups, copy-paste-Fehler ... peinlich :facepalm:
OK, wäre jemand so hilfsbereit, den NFB Zweig inkl. Poti einzuzeichnen? Bauen ist wie gesagt OK, habe inzwischen Erfahrung. Entwerfen traue ich mir noch nicht zu. Ist die Schaltung ansonsten "in Ordnung" i.S.v. robust und verzerrungsarm entworfen? Sie stammt aus den Tiefen des Netzes ...
Vielen Dank!
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Ich würde dir empfehlen, dich bei den Plänen zu den LoW-Projekten aus dem TT Shop umzuschauen. Die laufen auch mit der ECC99 in PP, sind durchdacht und erprobt. Da guckst du dir dann eben "nur" die Bausteine der Endstufe und PI an.
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Guter Hinweis.
Vielen Dank Euch allen! :danke:
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Irre ich mich oder hat da keiner eine Gegenkopplung ...
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Du hast recht! Das hatte ich garnicht geprüft. Nunja, die Pläne kannst du an sich aber schonmal als Orientierung verwenden. Für negative Feedback kannst du dich beispielsweise bei Aiken einlesen: https://www.aikenamps.com/index.php/designing-for-global-negative-feedback (https://www.aikenamps.com/index.php/designing-for-global-negative-feedback)
...und dann ein wenig ausprobieren :topjob:
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OK, die Seite erklärt einiges, ist aber noch deutlich über meinem Level. Trotzdem vielen Dank!
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NFB Resistor kannst du auch mit Poti (als Rheostat) erstzen, oder 3 Fach-Schalter, mit viel/wenig/keiner NFB
Presence dann - RC parallel zu den 2k7
Master - vor der ersten Stufe
Sorry dass ich nochmal nerve, aber ganz ist der Groschen noch nicht gefallen. Du schlägst vor, den Reihenwiderstand der NFB schaltbar zu machen und dann zusätzlich einen Presence Regler zu verwenden? Und der Presence Regler ist dann quasi eine Ersetzung des 2K7 Widerstands durch ein Poti mit einem Kondensator überbrückt?
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;D
Die Widerstände in NFB (22k, 47k) - to be defined nach Gusto
Presence wird natürlich nicht bei "open" funktionieren.
Einfacher switch (opener) seriell im NFB Zweig mit NFB/kein NFB geht natürlich auch.
Dann gibt's presence nur bei "closed"
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Hallo,
den Reihenwiderstand kannst du regelbar machen, um den Grad der Gegenkopplung einzustellen, das würde ich aber eher in der Testphase machen, und mich dann auf einen Wert festlegen.
Den Wert des Widerstands zu berechnen ist umständlicher als einfach was auszuprobieren.
Zu groß -> Presence wirkt nicht
Zu klein -> kann zu Schwingen führen
Das, was du willst, ist ja ein Presence-Regler. Schau dir dazu doch einfach mal an, wie es z.B. beim Marshall PI gemacht ist: Parallel zum Kathodenwiderstand ein Poti in Reihe mit nem Kondensator, der nicht nur die Frequenzen bestimmt, welche du mit dem Presence beeinflusst, sondern auch DC vom Poti fern hält. Auch hier würde ich an deiner Stelle die Werte von Marshall einbauen und dann experimentieren.
Gruß, Peter
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Hallo nochmal,
vielen Dank für die Anregungen! :) Habe jetzt mal den Marshall PI betrachtet, dort sieht die Presence etwas anders aus, der Cap hängt zwischen Schleifer und Masse. Habe ich jetzt mal mit den Werten übernommen, unten ist das Gesamtbild der Schaltung mit Netzteil. Würde ich jetzt so realisieren. Kann jemand der Cracks hier nochmal einen Blick drauf werfen bevor meine Lebensversicherung greift :devil:? Für jedwede Tipps, die die Schaltung noch verbessern bin ich natürlich auch dankbar!
Vielen Dank!
Izzy
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evtl noch eine HV Sicherung.
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Hallo Izzy,
du hast dir wahrscheinlich einen der ganz alten Marshall Pläne (Super Lead/Super Bass/Super PA) angeschaut. Diese Variante hat den Nachteil, dass sie beim Verstellen des Potis kratzt. Wenn du das nicht möchtest kannst du es so verschalten, wie es später ab den Mastervolume Modellen war.
Das wäre auch die Schaltung die Peter eigentlich beschrieben hatte.
Marshall verwendet in der neueren Schaltung 25k als Poti. Man kann aber auch gut 5k nehmen, am besten nimmt man sogar ein reverse Log. Poti.
Ansonsten müsstes du in deinem Plan noch die Sekundärseite des Ausgangsübertragers auf Masse legen, sonst funktioniert deine Gegenkopplung nicht. Die Bezeichnungen 4 und 8 Ohm sind auch verauscht.
Wenn du primär bei niedrigen Lautstärken spielen möchtest könntest du auch noch überlegen, ob du dem Verstärker eine Depth Schaltung spendierst, sodass man auch die Bässe bei Bedarf anheben kann. Stichwort Fletcher Munson Kurve. Derweil sollte dann auch C9 und R10 wertmässig angehoben werden, denn mit den aktuellen Werten gibt es eine ordentliche Beschneidung der Tiefen.
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Ansonsten müsstes du in deinem Plan noch die Sekundärseite des Ausgangsübertragers auf Masse legen, sonst funktioniert deine Gegenkopplung nicht.
Hatte ich nicht korrekt übertragen, stimmt, danke!
Die Bezeichnungen 4 und 8 Ohm sind auch verauscht.
OK ... heißt das, ich habe beim Hammond 125B zwischen 1 und 3 dann 8 Ohm und zwischen 5 und 3 entsprechend 4 Ohm?
Wenn du primär bei niedrigen Lautstärken spielen möchtest könntest du auch noch überlegen, ob du dem Verstärker eine Depth Schaltung spendierst, sodass man auch die Bässe bei Bedarf anheben kann. Stichwort Fletcher Munson Kurve. Derweil sollte dann auch C9 und R10 wertmässig angehoben werden, denn mit den aktuellen Werten gibt es eine ordentliche Beschneidung der Tiefen.
C9 ist recht niedrig, stimmt. Auch auf 100n heben?
R10 dann auf 220K ?
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Hallo,
habe mal im Schaltplan einer Marshall 20/20 Endstufe gespickelt. Da scheinen die Werte für C9 bei 22n und für R10 bei 470K zu liegen. Habe ich jetzt mal so übernommen.
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evtl noch eine HV Sicherung.
Echt? OK, habe ich noch nie verbaut. Die Sekundärspannung sind doch "bloß" 200V ...