Tube-Town Forum
Technik => Tube-Talk => Thema gestartet von: Wayne Gretzky am 18.07.2024 10:20
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Die Röhren in meinem 5150 sind recht alt.
Es scheinen 2 zur Auswahl für die Endstufe zu stehen.
https://www.tubetown.net/ttstore/de/advanced_search_result.php?keywords=5150&inc_subcat=1
Was ist mehr zu empfehlen? JJ oder Sovtek?
Welchen Typ würdet ihr in der Vorstufe verbauen?
Danke!
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Hi,
Kennst Du Dirks Tube Map Online?
https://media.tubetown.net/cms/?Know-How/Tube-Map_Online
Schau mal dort hinein, gib Peavey und 5150 ein und siehe da: dann kommt die Empfehlung wie im Anhang.
Gruß
Häbbe
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Danke dir. Das hilft schon mal für die Vorstufe.
Es wäre nur interessant gewesen, ob die Sovtek 6L6 zu bevorzugen sind.
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Naja, wenn er die JJ schon ausdrücklich (ganz unten) da hin schreibt und somit empfiehlt, dann wird da wohl was dran sein ....
https://www.tubetown.net/ttstore/de/jj-6l6-17-hot-peavey-5150.html
Grundsätzlich habe ich schon zig Röhren bei Dirk bestellt und seine Röhren Empfehlungen waren jedesmal absolut verlässlich und praxistauglich um nicht zu sagen: äußerst professionell.
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Danke!
Die Verfügbarkeit von Röhren ist ja nicht immer gleich und ich würde nicht erwarten, dass Dirk ständig diese Vorschläge aktualisiert, nur weil bspw. wieder Sovtek zu haben sind.
Diezel hat mehrere Jahre KT77 verbaut, weil JJ keine EL34 liefern konnten, die verlässlich waren, nicht weil Peter das super fand.
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Ich bin keiner, der oft Röhren wechselt, weil ich meist keinen Unterschied gehört habe, nachdem ich etwas tauschte. Langsam habe ich allerdings den Eindruck, dass der Sound tatsächlich nicht mehr so frisch ist wie früher auf den alten Aufnahmen. Wie ist das bei dir?
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Moin,
also als jemand, der persönlich zig Röhren im Jahr in der Hand hat, kann ich sagen, es hilft nur vergleichstesten, wenn man die nuancen wirklich raushören möchte.
Generell: 12AX7 = 7025 = ECC83! Natürlich gibt es hier marginale Unterschiede aber grundsätzlich stünde technisch nichts im Wege sowohl als auch zu verwenden.
Jetzt kommt noch ein eher subjektiver Eindruck, den ich wenn nur bedingt in einem Blindvergleich raushören könnte - dafür müsste ich den Amp aber zu gut kennen und die Chance wäre immernoch 50/50, dass ich mit meiner Vermutung richtig läge:
1.) JJ und TungSol im Preamp färbt am stärksten - Tungsol mehr als JJ
2.) Sovtek, EH sowie die bandbreite an Chinesischen Röhren (Sino/Shuguang und wie sie nicht alle heißen, eher neutral (mache sagen auch Kühl - was ich als falschen Begriff empfinde)
Bei Endstufenröhren fiele meine Wahl wie folgt (eher aus Langlebigkeitsaspekten - also keine klanglichen Parameter berücksichtigt)
3.) 6L6GC - JJ oder Shuguang
4.) EL34 - EH oder JJ EL34B
5.) EL84 - JJ oder Sovtek
Es sind einfach Erfahrungswerte, die bei jedem komplett anders ausfallen können und gesprochen unter berücksichtigung der derzeitigen Verfügbarkeit.
lg Geronimo
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Danke für deinen Beitrag. Ich habe nun den von Dirk vorgeschlagenen Satz für den Peavey bestellt.
Ich werde vorher und nachher Aufnahmen machen, um zu sehen, ob man wenigstens zwischen alten und neuen Röhren einen Unterschied hört, oder ob mir hier die Psyche einen Streich spielt.
Dass Röhren verschleissen, ist klar, aber wie schnell is die Frage. Ich habe keine Ahnung, wenn ich ehrlich bin, weil man einen schleichenden Verlust einfach nicht bemerken kann.
Die einen brauchen laufend frische Röhren, andere wie Fryette lassen 20 Jahre alte Röhren in den Geräten drin, weil sie für ihn noch gut sind. Das ist schon komisch.
Ich kann mir schon vorstellen, dass man die Röhren sehr schnell verschleisst, wenn man die Amps so verwendet wie AC/DC, aber wenn man meist leise spielt und 1x pro Woche 3 h laut, halten die Endstufenröhren sicher länger.
Es gibt objektive Probeme: wenn die Röhre rauscht, pfeift oder eine zu geringe Verstärkung hat, muss sie raus. Aber zwischen neuen, intakten Röhren habe ich nie wirkliche Unterschiede hören können, da ich sie ja nicht in den Grenzbereich bringe.
Wenn ich aber das Mikro vorm Speaker um einen halben Zentimeter verschiebe, kann das einen großen Unterschied im Sound machen.
Und alle Chassis in den Boxen klingen ziemlich unterschiedlich. Das ist meine bisherige Erfahrung.
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Es gibt m.M.n. 2 Hauptaspekte:
1. elektrisch/mechanisch
2. klanglich
zu 1. kann man ellenlange Meinungen und Messschriebe wälzen und ist dann nachhher auch kaum schlauer. Nur so viel: Es gibt einen Verschleiss, der ist auch messbar und der hat natürlich Auswirkungen, aber das ist in jedem Amp und in jeder Schaltungsumgebung anders und auch jede Röhre verhält sich nicht gleich beim Altern, sogar welche gleichen Typs und gleicher Charge nicht.. Auch ob man leise oder laut spielt, hat einen Einfluss, hängt aber auch stark vom Amp ab. Bei Class A bzw. Single Ended z.B. sehe ich da eher kaum Unterschiede.
zu 2. kann man sagen, dass man es schon hört und auch beim Spielen sogar spürt, ob eine Röhre abgenudelt ist und ihre besten Zeiten hinter sich hat. Wenn man dann neue reintut, ist es manchmal wie ein virtueller Schleier oder Vorhang, den man wegzieht. Aber auch das hängt von der Schaltung, der Röhre selbst, dem Geschmack und auch dem Gehör ab. Auch die Lautsprecher spielen eine Rolle, manche zeigen das deutlich und manche kaum. Bei brachial voll aufgedrehten 100 Watt Amps hört man das aber weniger, weil das Ohr da eh schon lang dichtgemacht hat. Wenn man das aufnimmt, dann hört man es schon, aber wozu braucht man beim Aufnehmen 100 voll aufgedrehte Watt? Wegen dem Sound? Eher nicht.
Anderes Beispiel: JTM45 von Marshall: Der hat kaum mehr als 25 Watt Leistung (obwohl das viele nicht glauben), ist aber trotzdem affenlaut und klingt voll aufgedreht nichtmal so gut. Wenn man ihn bissle zurückdreht und den SweetSpot der Endstufensättigung findet, dann ist das einer der besten Sounds, die man mit Gitarre überhaupt erzeugen kann. Dieser eine Sound ist 10x mehr wert als alle möglichen umschaltbaren und programmierbaren Multisounds zusammen. Wenn das ein JTM45 mit KT66 ist (mit passendem Trafo wohlgemerkt), dann ist das das i-Tüpfelchen.
Ich habe in meinem JTM45 Clone noch immer "uralte" KT66 von TubeTown (sind glaube ich chinesische) drin, Die sind bestimmt schon mindestens 15 Jahre da drin. Gut, der wird nicht so oft gespielt, aber gelegentich kommt die Paula raus und dann geht es ab! Und die Röhren klingen so wie am ersten Tag. Also haben sie vom Arbeitspunkt, der Schaltung und dem Ausgangstrafo wohl die optimale Umgebung und sind auch richtig gut gefertigt. Einfach traumhaft. Ich habe schon seit 10 Jahren Ersatzröhren bereitliegen (sogar 2 Sätze), sehe aber nicht den geringsten Anlass für einen Tausch.
Das alles gilt übrigens für Endröhren. Zu Vorstufenröhren gibt es genug Zeugs, was geschrieben wurde mit vielen sinnigen und unsinnigen Inhalten, viel Voodoo und auch viel Mojo-Rumeiern. Dazu braucht man m.E. nicht noch die 1111. Version einer Diskussion dazu eröffnen.
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Ich erweiter das nochmal um:
Manchmal tut man eine neue Röhre rein und merkt erstmal garkeinen Unterschied, bis man die verschlissene wieder testet!
Du hast es selbst gesagt. Es gibt viele psychische Aspekte. Deswegen sage ich eher "subjektiv".
Es gibt ganz klar Unterschiede! Aber in wenigen Fällen sind die gravierend.
Ich denke auch, dass man sagen kann, dass frühere Röhren durchaus auch selbst wenn sie verbraucht sind noch gut tun können. Als da wäre zum Beispiel mehere Sets EL34 von Siemens, die ich wie einen Augapfel hüte....
Um der Frage vorzubeugen, ob diese denn besser klingen als eine JJ... Nun da kann ich nur sagen: "Nein!". Sie klingen halt, funktionieren und sind nicht mikrofonie empfindlich.
Es geht eben nicht immer um Klang in unserer Welt. Manchmal möchte man einfach das Voodoo behaftete Vintage Röhrenset benutzen. Ganz einfach weil die Qualität damals einfach eine Andere war. Diese ist aber in vielen Askpekten eher mechanisch.
Du hast mit JJ keine schlechte Wahl getroffen. Sicherlich aber auch nicht mit Sovtek oder EH oder TungSol.
Nur der Händler weiß, was er dir gern verkauft. Und im Falle TT will ich behaupten, geht es nicht nur um Mage. Es geht auch um die Tatsache, dass Dirk und co vermutlich von 100 Röhren 10 Aussortieren müssen, die es nicht in den Verkauf schaffen. Denn das letzte was TT braucht ist Reklamationen. Darum denke ich wird die Empfehlung seitens TT nicht nur Tonal askpekte wiederspiegeln, sondern eine deutlich hohe Sicherheit der Ausfallgarantie.
Und ich, als jemand der unzählige Röhren verarbeitet hat kann sagen, dass meine Wahl da auch auf JJ fällt. Meine persönliche Erfahrung ist allerdings prä Covid. Ich habe von Herstellern gehört, dass während Covid der Selektíonsaufwand doch deutlich höher war! Und ich ziehe meinen Hut vor denen, die das Zeug vertreiben und mit ihrem Namen dahinter stehen!
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Bei wirklich verschlissenen Endröhren, muss es eigentlich grausam klingen, wenn man aufdreht, oder man erreicht gar nimmer schlagzeugertaugliche Lautstärke.
@haebbe
So wie du das mit deinem jtm 25 beschreibst, so in etwa meinte ich das. Wenn man nicht jeden Abend alles auf 10 stellt, können die Röhren lange halten, ohne dass man einen Verlust bemerkt.
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@Geronimo Stade
Es ging mir gar nicht so um gut oder schlecht, sondern ob man überhaupt einen echten Unterschied hören zwischen JJ und Sovtek Endröhren. Ich habe halt meine Erfahrung, aber die muss ja nicht allgemien stimmen.
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Die neuen Röhren sind drin und sie klingen tatsächlich etwas "leiser", weicher, weniger harsch. Da ich alle Röhren gleichzeitig getauscht habe, kann ich nicht sagen, ob Vor- oder Endstufe diese Veränderung bewirkt. Die alten sind Ruby 6l6STR.
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Ich hab das jetzt experimentell untersucht und festgestellt, dass die TT E83CC als V5 in der Vorstufe die Gesamtlautstärke des Amps mehr als 3.5 dB absenkt gegenüber einer JJ12ax7. Das ist natürlich ziemlich irre viel leiser.
Passt man die Level in der DAW an, ist der Unterschied im Klang kaum oder nicht mehr zu hören. Wo soll da der Sinn sein?
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https://soundcloud.com/tigerente/piwi-tte83cc-vs-jjecc83-in-v5
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@Geronimo Stade
Es ging mir gar nicht so um gut oder schlecht, sondern ob man überhaupt einen echten Unterschied hören zwischen JJ und Sovtek Endröhren. Ich habe halt meine Erfahrung, aber die muss ja nicht allgemien stimmen.
Also ich könnte über Röhrenklang schreiben, oder eben nicht.
Ich weiß für mich, dass die JJs etwas mehr ... Sagen wir "färbung" bringen... Allerdings würd ich die auch als eher warm bezeichnen, wärhrend andere sagen würden: "Sovtek klingt kühl".
Kalt bzw. Kühl ist so ein neutrales wort ... eigentlich.... Denn Neutral würde es definitv besser treffen - IN MEINEN AUGEN.
Ja JJ hat character, den Du vielleicht vorher nicht hattest. Das heißt aber nichts. Du wirst Dich drauf einspielen - ganz sicher - oder wie so viele noch ein weiteres Set kaufen zum expierimenteiren.
Die Nuancen sind es allerdings nicth wert in meinen Augen denn ganz neutral betrachtet würde ich sagen: Du als Gitarrist kannst damit umgenen wie es ist mit JJs, 1das Publikum sagt: Wow geile Band.
JJs haben Charakter! Es ist nicht viel gegenüber anderen Herstellern, aber ja! In meinen Augen / Fingern ist er da!
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PS: Da du die ja jetzt eh schon gekauft hast:
Ich selbst komme aus der Metal Fraktion ala 6505 / 5150.
Allerdings muss ich auch sagen, ich hätts auf EH getan. Ganz einfach weil ich GLAUBE, dass die EH besser zu meinen Stil und dem 6505 passt. Klanglich könnte ich aber keinen "boost" bei einer Röhre ausmachen. Ich würde deinen 5150 spielen und aufs wort glauben, dass da jetzt Sovteks drin sind....
LG
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Hi!
Der einzige Unterschied, den ich höre, ist, dass die TT E83CC in V5 die Lautstärke des Amps um 3.5 dB absenkt. Was ich sehr merkwürdig finde. Link zum soundfile ist am Ende von Seite 1.
Diesen krassen Lautstärkeunterschied hat das Ohr als Klangveränderung fehlinterpretiert.
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V5a ist etwas speziell im 5150.
Dort wird mittels NFB die Verstärkung bewusst herabgesetzt und es besteht hier eventuell die Möglichkeit, dass eine sehr gainstarke Röhre zu einer erhöhten Reduktion führt.
3.5db ist subjektiv gesprochen oder tatsächlich gemessen?
LG
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Gemessen in der DAW. Da kann ich ja die Pegel leicht sehen und anpassen. Steck ich eine JJ ecc83s rein, geht der Pegal auf der Aufnahme wieder mehr als 3dB hoch.
Selbst in der Soundcloud sieht man es an der Wellenform. Da hab ich aber die jeweiligen Pegel absichtlich nicht verändert.
Ich weiß auch gar nicht, ob die von Dirk vorgeschlagene Röhre besonders viel Gain hat. Ich frage mich halt, ob das Leisermachen des Amps irgendwie ein gewünschter Effekt ist, der da erzielt werden soll. Ich habe jedenfalls wieder eine andere rein. ;-)