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Technik => Tech-Talk High-End => Thema gestartet von: masta_k74 am 25.11.2024 13:21
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Ich möchte meine Lautsprecher im Impedanzgang linearisieren um sie vernünftig an meiner Röhre betreiben zu können. Der Impedanz - Höcker bei 2,6kHz (Trennfrequenz) ist soweit abgefrühstückt, aber ich stehe bei der Tieftonresonanz irgendwie auf dem Schlauch. Wenn ich die Impedanzspitze bei 67Hz gerade bügeln möchte, wird LCR - Kreis wahrscheinlich so groß wie mein ganzer Lautsprecher. Als Spule würden laut Berechnung satte 65mH :o fällig werden.
Nun zur Frage:
Wie geht ihr damit um? Ignoriert ihr die Tieftonresonanz oder gibt es "geheime Tricks" die ich nicht kenne?
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Ich verstehe die Frage nicht so ganz.
Du würdest mit einem passiven Filter nur dem Amp vorgaukeln, dass er was anderes sieht, die Leistung ginge dann auf entsprechender Frequenz im Filter flöten. Die Impedanzkurve Speakers manipulierst Du damit maximal über die Dämpfung des Filters und vermutlich verschlimmbesserst Du damit das eigentliche Problem. Oder habe ich jetzt einen Knoten im Hirn? Vielleicht habe ich die Frage aber auch nicht verstanden..
Generell (ich bin weißgott kein Boxenexperte) ist die FTA (Free to air) Impedanzkurve des Lautsprechers nicht, was sie im Gehäuse ist.
Sinn und zweck der Gehäuseabstimmung (sofern mir bekannt ist) ist den Speaker auf seiner Resonanzfrequenz niederohmiger zu bekommen.
Es stellt sich also erstmal die Frage, wie sieht die Impedanzkurve des Speakers im Gehäuse aus.
Solch eine Messung kann man mit wenigen Hausmitteln machen.
- 2 Referenzwiderstände im 50 bis 100 Ohm Bereich
- Stereo Soundkarte
- REW (Room EQ Wizard) Freie Software
LG Geronimo
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Hier ist mal ein Beispiel des selben Speakers:
1.) Lila - FTA Impedanzkurve
2.) Turkis - Mit Port (Open Back)
3.) Rot - Geschlossenes Gehäuse
Die Kurven hier sind weit weg von Ideal aber das ist im Grunde wie es eigentlich funktioniert.
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Deine Überlegungen sind schon korrekt. Mittels Saugkreis wird die Resonanzspitze der Impedanz im Bassbereich verringert. Der Vorteil ist, dass gerade mit einem Röhrenverstärker der generell einen höheren Innenwiderstand aufweist die Ausgangsspannung dann nicht mehr so stark schwankt. Für HiFi kann das durchaus Sinn machen um die Wiedergabe zu linearisieren, bei Gitarrenlautsprechern ist die Resonanz dagegen durchaus gewünscht. Sollte der Verstärker eine Resonanceschaltung haben, ist die Resonanzspitze sogar sehr wichtig, damit es vernünftig klingt.
Die Resonanzfrequenz entstammt aus den Parametern des gesamten mechanischen System. Wie du schon sagtest muss man also die ganze Box betrachten ansonsten wird man ordentlich daneben liegen. Bei den meisten Gitarrenlautsprechern hast du um die 75Hz im Freien, verbaut in einer 4x12 dann aber um die 120Hz (sieht man ja auch in deinem Diagramm).
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Das macht man dann für die Reso Frequenz? Ich dachte immer Saugkreis und co. existieren nur zur Anpassung der Impedanz an einem Lowpass, damit die Impedanz nicht in höheren Bändern nach oben schießt. Sofern ich weiß, hat das mit der Reso Frequenz nichts oder wenn nur bedingt zu tun. Hier war die Frage nach 67 HZ.
Und ja, mein Beispiel war der Einfachheit ein Gitarrenspeaker ohne Low Pass Filter, stand hier gerade rum.
Lg
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Im Hifi-Bereich wird die Bassresonanz üblicherweise akustisch bedämpft.
Das wirkt sich auch positiv auf den Impedanzverlauf aus.
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Na wenn du die Impedanz für eine bestimmte Frequenz drücken willst braucht es einen Saugkreis, den du parallel schaltest.
Was du beschreibst ist auch genau sowas: eine Linearsierung der Lautsprecherimpedanz um diese besser and das vorgelagerte Filter anzupassen.
Zu vollständigen Korrektur kannst du dann noch einen Reihenschaltung aus Kondensator und Widerstand parallel zum Saugkreis hinzufügen und so die steigende Impedanz im Höhenbereich bekämpfen.
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Ah ja, habs, danke! ;D
Gerade nochmal mit Unterstützung von G**gle.
Allerdings gilt mein Post dann doch anteilig. Interessant ist ja nur die Impedanzsenkung ab Impedanzkurve inkl. Gehäuse, Raum und LPF. Entsprechend könnte das große Spulchen dann eventuell deutlich kleiner ausfallen.
LG
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Das passt noch zu dem Thema: https://www.youtube.com/watch?v=ZKFXu0hf89U (https://www.youtube.com/watch?v=ZKFXu0hf89U)
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Das Video vom Frank geht exakt auf das Thema ein. Er sagt ja auch, normalerweise ignoriert man die Resonanz im Tieftonbereich aus ökonomischen Gründen. Die Bauteile werden extrem groß und teuer.
Ich möchte keinen Eigenbau - Lautsprecher optimieren, sondern einen bestehenden. Dieser hat 2 Impedanzmaxima, einmal die Tieftonresonanz (67Hz / 33 Ohm) und im Bereich der Übergangsfrequenz (2,7kHz / 23 Ohm).
Es gibt eine hörbare Überhöhung in beiden Bereichen, wenn man direkt zwischen Röhrenverstärker und Transe wechselt.
Die obere Spitze ist kein Problem und die Teile dafür sind relativ günstig (20€), die untere würde bei "günstigen" Teilen ca. 250€ kosten, jeweils für beide Lautsprecher zusammen.
250€ sind eine Menge Geld und das "Kästchen" wäre schnell annähernd so groß wie der eigentliche Lautsprecher. Deswegen die Frage nach Tips und Tricks. Im schlimmsten Fall muss ich das einfach hinnehmen.
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Hallo,
dann musst du schauen, ob du es akkustisch bedämpft bekommst. Wäre es denn für dich eine Option den Röhrenverstärker zu modifizieren?
Eventuell lässt sich die Gegenkopplung etwas pimpen, sodass sich der Ri verkleinert und der Verstärker weniger vom Lautsprecher "ärgern" lässt.
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Ich habe mal eine leichte Gegenkopplung "über alles" hinzugefügt. Ist ja kein Problem, wenn man das Ding selbst geklöppelt hat. Das hat schon mal was gebracht. Ganz weg bekomme ich es nicht, aber es ist jetzt nicht mehr ganz so aufdringlich. Jetzt sind eigentlich nur noch Base Drums etwas "fetter" als gewöhnlich (also als am Trans - Amp). Ich bin mir noch unsicher, ob mir das auf Dauer gesehen zusagt, vorerst kann es jedoch so bleiben. :topjob:
Die Ultralinear - Anzapfung war nicht ausreichend bei diesem LS.
Bei meinen alten LS war Ultralinear allein ok
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Achso, bist vorher komplett ohne GK unterwegs gewesen? Dann wundert mich das Verhalten nicht.
UL drückt zwar den Ri der Endröhre, aber da wirst du trotzdem schätzungsweise noch bei mehreren Ohm Ausgangswiderstand liegen. Eine GK hilft da deutlich mehr (und kostet keine Ausgangsleistung).