Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: frizzy am 3.09.2025 21:09
-
servus miteinander,
ich habe vor ca. 1,5 Jahren den Pink Taco Bausatz gebaut und in meiner Band und Studio im Einsatz.
Folgendes Problem habe ich aktuell:
Offenbar wurde vor ein paar Tagen vergessen, den Amp komplett auszuschalten, heute habe ich gesehen, dass der Amp im Standby-Modus war (Mains ON, Standby OFF). Beim Anschalten (Standby ON) flog die Sicherung F1 (in der Kaltgerätebuchse).
Der Amp war also 4 Tage im Standby-Modus, nur die Netzspannung war an und damit nur die Röhrenheizung in Betrieb. Schaltet man Standby auf ON, fliegt jedes Mal die Mains-Fuse. Amp war natürlich mit Box verbunden usw.
Ich habe folgendes gemessen: Nur Power on, Standby off. Netztrafo primär 234V AC Netzspannung. 6,25 V AC Heater an den Röhrensockeln. Passt also soweit.
Aber: Sekundär sollte es bei den lila Kabeln jeweils 300 V zum C.T. geben. Gemessen habe ich aber für die eine Seite 134 V lila/C.T. und für die andere 342 V lila/C.T. Gemessen habe ich das beim Standby Switch, wo die Kabeln vom Trafo angelötet sind.
Ich kann sonst keine Probleme erkennen, die Röhren glühen normal und weitere Messungen bringen nicht viel, da F1 sofort auslöst, wenn man Standby auf ON schaltet.
Wurde der Netztrafo durch den tagelangen Leerlaufbetrieb beschädigt bzw. kann es sein, dass ein u.U. bestehender Schaden verschlimmert wurde? Als ich den Amp gebaut habe, waren die beiden Sekundärspannungen ziemlich genau bei den 300 V laut Schaltplan.
Ich bedanke mich vielmals im Voraus für Tipps, wo der Fehler liegen könnte und hoffe, dass der Netztrafo nicht kaputt ist, gehe aber davon aus
Danke!
-
Hallo frizzy,
wenn Du nur 132 statt 342 V misst, und das ohne Last, dann wird´s wahrscheinlich leider der Trafo sein.
Grüße
-
Kannst Du den Schaltplan einstellen?
-
Servus und danke für deine Antwort…das habe ich eben auch befürchtet, dass der Netztrafo hin ist.
Kann so etwas einfach passieren wegen dem Leerlaufbetrieb oder hat sich da ein bestehender Schaden einfach verschlimmert?
-
Hallo frizzy,
wenn man nur die Betriebsstunden von 4 x 24 Stunden sieht, dann ist das gar nicht soooo viel. Habe irgendwo einmal gelesen, dass die Röhren zu langes Heizen ohne Hochspannung auch nicht mögen!!! Evtl. dadurch weitere Folgeschäden, die dann den Trafo gekillt haben ????!?!?! Erstmal Bestandsaufnahme machen.
Vor dem langen Standby war der Amp wohl ok?
Schaltplan und Fotos vom Inneren wären hilfreich.
Grüße
-
Glaube das Stichwort heißt "Zwischenschichtbildung"
Vielleicht findest Du da was:
https://www.biancahoegel.de/technik/bauelement/roehre.html
-
Servus,
den ganzen Schaltplan kann ich glaube ich nicht reinstellen, weil der ja mit dem Bausatz verkauft wird. Allerdings hab ich die Bauteilwerte eh "zum Original" zurückverändert, da im Bausatz ein paar Änderungen zum Friedman Vorbild sind, die mir gar nicht gefallen (Änderung des 68k/68k Spannungsteilers zwischen den ersten beiden Gainstages, dieses unnötige Noise-Gate usw). Der Schaltplan wie er jetzt ist ist im Prinzip eine BE-Vorstufe mit Jake E. Lee Mod und einer EL84 Endstufe.
Vor der ganzen Misere war der Amp in Ordnung und hat super geklungen.
Im Inneren schaut es ganz normal aus und die Röhren glühen auch normal ohne sichtbare Veränderungen.
Bin grad nicht beim Amp, daher momentan keine Fotos.
Anbei hier der Schaltplan vom betreffenden Bereich:
Danke dir für deine Hilfe!
-
Hallo frizzy,
im Amp verbaut F1 mit 1A und F2 mit 315mA? Beim Schalten fliegt dann F1 ?
-
Exakt, genau!
Einschalten geht, solange Standby aus ist. Wenn man Standby schaltet, also den Amp komplett in Betrieb nehmen will, fliegt die F1 nach max. 1 Sekunde. F2 ist in Ordnung.
-
Hallo frizzy,
Amp abstecken und spannungsfrei machen. Welchen Widerstand (RDC) misst Du zwischen lila1/CT, lila2/CT und lila1/lila2?
Grüße
-
Mach ich heute Abend, danke! Woran denkst du, worauf könnten welche Werte hindeuten?
-
Wie schon gesagt würde ich erstmal Bestandsaufnahme machen. Klar, höchstwahrscheinlich ist der Trafo hinüber. Stellt sich vor allem die Frage warum. Evtl. kann die Widerstandsmessung einen Hinweis geben.
Eigentlich halten die Trafos viiiel länger als 1,5 Jahre und korrekte Sicherungen scheinen auch verbaut zu sein.
Du kannst natürlich auch einen neuen Trafo kaufen und die Sache ist mit etwas Glück erledigt, oder eben auch nicht und Du stehst technisch wieder da, wo Du jetzt stehst, finanziell aber woanders.
Bei der Gelegenheit könntest Du auch Fotos vom Innenleben machen.
-
Denkbar wäre auch irgendein Übergangswiderstand von "lila1, 134V" zu Masse.
Der Defekt hängt halt zeitlich mit dem langen Standby zusammen, was aber nicht zwangsweise bedeuten muss, dass das die Ursache ist.
-
Alles kalr, ich schaue ihn mir heute abend an und melde mich.
Dass der Trafo hin ist, wundert mich auch, aber ich hatte das Thema auch schon bei einem Mikrofonvorverstärker (CAPI 312), da war der Inputübertrager einfach drinnen defekt...dass die Isolierung der Windungen etwas hat, ist für mich jetzt nicht soooo abwegig
-
Hallo, die Frage wurde doch bereits per eMail beantwortet, oder ?
Grüße, Dirk
-
Hallo Dirk,
ich hab euch am Sonntag eine Mail geschrieben aber noch keine Antwort bekommen, grad nochmal geschaut
Danke dir schonmal
-
Hi, eMail ging am Montag 01.09. am 8:35 Uhr an Dich raus. Spamfilter / Box ?
Gruß, Dirk
-
Hab bevor ich die vorherige Antwort geschickt habe extra in den Spam geschaut - aber deine jetzige Mail ist angekommen, danke dir!
Danke vor allem für den Tipp mit den Dioden
-
:topjob:
-
Hallo zusammen,
dürfen wir erfahren, was die Ursache für den Defekt war und welche Abhilfemaßnahme(n) getroffen wurde?
Trafo nicht dauer-Leerlauf-fest? Spannungsspitzen mit Dioden abfangen?
Grüße
-
Servus miteinander,
ich habe gestern den Trafo im nicht-angeschlossenen Amp (also strom- und spannungsfrei) nochmal gemessen, da ich hier ja den guten Tipp bekommen habe, den Gleichstromwiderstand der Sekundärwicklung zu messen...
Lila1/Lila2 ca. 230 Ohm
Lila 1 zu Erde (wo ja der C.T. mündet)...nix. Bei Lila 2 das selbe.
Ich Depp hab im Proberaum natürlich F2 angeschaut, aber daheim nicht auf Durchgang geprüft, da F2 ja optisch in Ordnung war. F2 ist offenbar während der langen Standby-Dauer (unbemerkt) geflogen, aber es war optisch nicht zu erkennen, da im Gegensatz zu F1 keine schwarzen Flecken am Glas waren und der Draht sichtbar war.
Mit neuer F2 haben Lila 1 und Lila 2 ungefähr jeweils die Hälfte der DC-Resistance zum CT wie zueinander.
Trafo also Heile. Entwarnung. Und sorry für die Mühen und vielen vielen Dank für eure Tipps!
Ich werde den Amp noch testen und alle Spannungen im Betrieb prüfen. Was mich dennoch verwundert ist: wieso. Wieso flog F2 im Standby Betrieb? Ich hatte gestern nicht die Chance, den Amp anzuschalten, werde das aber bald tun und hoffen, dass alles passt und es einfach irgendwelche äußeren Einflusse im Studiostromkreis oder die lange Standbyzeit waren, die F2 ausgelöst haben. Während der ganzen Zeit, war ja Standby auf aus und somit nur die Röhrenheizung und die Lampe in Betrieb, die Hochspannungs-Sekundärseite des Trafos ja komplett im Leerlauf.
-
Hallo frizzy,
da wird wohl bei deinen Spannungsmessungen (ca. 320V und 130V) irgendwas ordentlich kapazitiv gebrückt haben. Die 320V wundern mich schon...und dass die 315er im Leerlauf fliegt noch mehr. Da sollte man zuerst einen gründlichen Sicherheitscheck durchführen!
Was hat´s denn mit den Dioden auf sich?
Grüße
-
schon klar, dass Sicherungen auch altern...trotzdem
-
Servus,
ja eben, das wundert mich auch. Ich habe die Sekundärspannung im Leerlauf ja genau so gemessen wie den Widerstand im spannungssfreien Zustand. Kann es evtl. sein, dass die kaputte (aber vllt nicht ganz kaputte?) F2 die Messung verfälscht hat? Ich habe ja Spannung gegen Masse messen können. Aber dann ist es trotzdem komisch, dass ich unterschiedlich hohe Spannungen bei Lila 1 und Lila 2 gemessen habe...
Dioden schau ich mir davor an, danke für den Hinweis!
-
https://www.valvewizard.co.uk/fuses.html
-
Was vielleicht reinspielt:
Der CT der Röhrenheizung ist nicht wie normal direkt geerdet sondern führt übers Netzteil und hat vor der Erdung einen 82k Widerstand mit einem 680nF Kondensator parallel. Warum ist das bei diesem Amp eigentlich so?
-
anbei Bild, welche Spannungen misst Du da (Amp im Standby)?
zwecks Röhrenheizung: Schaltplan hilfreich
-
Ich werde den Amp noch testen und alle Spannungen im Betrieb prüfen. Was mich dennoch verwundert ist: wieso. Wieso flog F2 im Standby Betrieb? Ich hatte gestern nicht die Chance, den Amp anzuschalten, werde das aber bald tun und hoffen, dass alles passt und es einfach irgendwelche äußeren Einflusse im Studiostromkreis oder die lange Standbyzeit waren, die F2 ausgelöst haben. Während der ganzen Zeit, war ja Standby auf aus und somit nur die Röhrenheizung und die Lampe in Betrieb, die Hochspannungs-Sekundärseite des Trafos ja komplett im Leerlauf.
Hallo,
Irgendwie hatte ich das ganze so verstanden, dass Dir die Netzsicherung - F1 fliegt, obwohl die HT Sicherung - F2 defekt war.
Dann sollte das nur passieren können, wenn der Standby Schalter geschlossen ist - sofern der Defekt überhaupt in dem HT Kreis ist. In dem Fall wäre eine der beiden HT Dioden wohl der Grund und ich nehme an, dass Dirk das erwähnt haben wird.
Allerdings schreibst Du in diesem Post, dass dir die HT Sicherung F2 Fliegt, obwohl der Schalter offen, also der Amp in Stand by ist - was dann durchaus eher Aufbaugeschuldet sein könnte.
1.) Darum erstmal eine genaue Visuelle Inspektion und zwar mit ganz viel Zeit. Anschlussdrähte prüfen, Löststellen, Verbindungen auf plausibilität prüfen. Dass der Amp funktioniert(e) heißt nicht, dass nicht doch irgendwo ein Wurm drin sein kann. Besonders Heizkreis und dessen Symmetrierung (CT) und die HT Verbindungen inkl. dem Centertap, der ja zur F2 geht und von dort zum GND. Auch durchgescheuerte Käbelchen nicht außer Acht lassen, die Dioden Prüfen.
Vielleicht hilft auch ein 4 (oder mehr) Augenprinzip, indem Du mal ein Foto der entsprechenden Region machst und einstellst.
Ansonsten, wenn die F1 fliegt - statt der F2 (ich bin da jetzt echt etwas durcheinander) und der Aufbau ansonsten passt:
2.) Röhren raus und verifizieren, ob die Sicherung dann immernoch kommt trotz stand by
3.) Wenn nicht, dann die Leerlaufspannungen AC direkt an den Trafokabeln auf Plausibilität prüfen.
Der Heizkreis ist ja Center Tap ausgelegt und somit kann auch ein Defekt zwischen Kathode und Heater (Endstufenröhre) dafür verantwortlich sein, dass die Netzsicherung kommt.
LG Geronimo
-
@Röhre: die Spannungen die ich dort reingeschrieben habe, sind bezogen auf den Center Tap
Anbei der Schaltplanausschnitt (ich hoffe das ist ok...):
-
Irgendwie hatte ich das ganze so verstanden, dass Dir die Netzsicherung - F1 fliegt, obwohl die HT Sicherung - F2 defekt war.
Dann sollte das nur passieren können, wenn der Standby Schalter geschlossen ist
Genau, F2 war defekt, das hatte ich übersehen. Beim Schalten von Standby ist F1 geflogen (F2 war defekt, wusste ich aber nicht). F2 dürfte während der langen Standbyzeit unbemerkt geflogen sein.
Das heißt ich prüfe als erstes die Dioden und wenn die passen, kann es an den Röhren liegen? Das würde ja irgendwie zum langen Leerlauf passen, oder?
-
Der CT der Röhrenheizung ist nicht wie normal direkt geerdet sondern führt übers Netzteil und hat vor der Erdung einen 82k Widerstand mit einem 680nF Kondensator parallel. Warum ist das bei diesem Amp eigentlich so?
Damit wird die Heizung spannungsmäßig hochgelegt. Kann bei Brummproblemen helfen, aber wichtiger ist bei diesem Amp wahrscheinlich, dass die zulässige Spannung zwischen Kathode und Heizung nicht überschritten wird.
Ganz wichtig - wie bereits 2x erwähnt wurde - ist ein gründlicher Sicherheitscheck!!!
Den Amp sekundärseitig wie von ValveWizard empfohlen abzusichern hat schon seine Berechtigung...
-
F2 ist offenbar während der langen Standby-Dauer (unbemerkt) geflogen, aber es war optisch nicht zu erkennen, da im Gegensatz zu F1 keine schwarzen Flecken am Glas waren und der Draht sichtbar war.
Der "Draht", den Du da bei F2 (315er) gesehen hast ist nicht der eigentliche "Sicherungsdraht", sondern ein Stützelement.
Schwarze Flecken am Glas können (nicht müssen) ein Hinweis darauf sein, dass die Sicherung sehr schnell geflogen ist, d.h. der Strom war deutlich größer als der Nennstrom.
-
@Röhre: die Spannungen die ich dort reingeschrieben habe, sind bezogen auf den Center Tap
Anbei der Schaltplanausschnitt (ich hoffe das ist ok...):
Der Klarheit wegen: sind das jetzt 300V oder 340V? Messbereich AC nehme ich an.
-
Was ist denn die Spannung über der kompletten HT Wicklung, also zwischen lila1 und lila2?
Sollte über 600Veff sein. Hierzu lila1 und 2 ablöten und sicherstellen, dass die Drähte nichts berühren können. Vorsicht bei der Messung!
Falls die Spannung passt, dürfte der Trafo gut sein.
(Anstatt die Wicklungsdrähte abzulöten kann man auch die beiden Dioden ausbauen. Diese müssen ja sowieso getestet werden.)
Übrigens, Sicherungen testet man am besten ausgebaut mit dem Ohmmeter.
Noch'n Tipp: Wenn man im Betrieb über einer Sicherung (d.h. zwischen ihren Kappen) eine nennenswerte AC oder DC Spannung (also mehr als ein paar mV) messen kann, ist sie durch.
Ich hatte auch vermutet, das die HT-Sicherung durch ist.
Ist der CT -Anschluss unterbrochen, hat die Wicklung keinen Massebezug mehr und die Teilspannungen nach Masse müssen sich nicht mehr zur vollen Wicklungsspannung addieren.
Eine Diode mit Kurzschluss wäre eine gute Erklärung.
Ausgebaute Dioden kann man mit dem Ohmmeter testen.
-
Es muss nichtmal gelötet werden ... einfach den Standby-Schalter im Standby lassen und die Sicherung der Mittenanzapfung rausnehmen. Dann stören die Dioden auch nicht. Auch die Dioden kann man so im eingebauten (spannungslosen) Zustand testen, sie hängen ja jeweils mit einem Beinchen in der Luft.
Die Sache mit der Vorsicht gilt natürlich uneingeschränkt!
Ciao Sebastian
-
Hallo frizzy,
mich beschäftigt immer noch deine erste Spannungsmessung:
Aber: Sekundär sollte es bei den lila Kabeln jeweils 300 V zum C.T. geben. Gemessen habe ich aber für die eine Seite 134 V lila/C.T. und für die andere 342 V lila/C.T. Gemessen habe ich das beim Standby Switch, wo die Kabeln vom Trafo angelötet sind.
134 V oder 341 V (Tippfehler?)
Eine Messspitze beim StandbySwitch wie beschrieben und die andere?
Welches Messgerät hast Du verwendet (genauer Typ)? Evtl. hat das einen ungewöhnlich hohen Eingangs-/Innenwiderstand von evtl. 10 MOhm.
Grüße
-
Gelöscht.
-
Servus miteinander,
habe die Dioden geprüft, wie von euch vorgeschlagen. Wie richtig von Röhre69 vermutet, ist eine davon kaputt, zumindest ist das meine Interpretation der Messergebnisse:
Eine der beiden hat in beide Richtungen einen Spannungsabfall von rund 0,4 V und jeweils ist ein Widerstand messbar. Die andere hat nur in eine Richtung den Spannungsabfall, einen geringen Widerstand in Durchlassrichtung und in Sperrrichtung einen unendlich hohen.
Werde beide Dioden tauschen und hoffen dass sich die Sache damit hat.
Danke vielmals und LG
-
Guten Morgen frizzy,
Wie richtig von Röhre69 vermutet, ist eine davon kaputt
vielen Dank für die Blumen! Aber das war nicht ich! Ich war gedanklich noch bei geöffnetem Standby-Schalter!!!
Wie schon gesagt irritiert mich deine allererste Spannungsmessung im ersten Post. Ist die reproduzierbar? Könnte evtl. auf einen größeren Fehler hinweisen!!!
schönen Sonntag
-
340V pro Seite im Leerlauf ist durchaus möglich.
Die HT-Sicherung kann nicht im Standby durchbrennen.
Wenn eine Diode einen Kurzschluss hat, liegt die andere Diode an der vollen Sekundärspannung (> 600V) und schliesst eine Halbwelle kurz. Dadurch fliegt die Netzsicherung beim Schliessen des Standbyschalters. Möglicherweise auch F2, bin aber nicht sicher.
Es bleibt die Frage, was die Diode zerstört hat.
In sehr seltenen Fällen wird auch mal ein schlechtes Bauteil geliefert.
Auf jeden Fall ist auch der Ladeelko verdächtig.
-
340V pro Seite im Leerlauf ist durchaus möglich.
Klar, aber wie kommen die 134 V zustande?
Grüße
-
Klar, aber wie kommen die 134 V zustande?
Grüße
Wenn die HT-Wicklung keinen Massebezug hat (F2 durch, Standby offen), misst man nach Masse mit einem hochohmigen DMM irgendwelche "Geisterspannungen", die bei Belastung zusammenbrechen.
Wenn der Trafo ok ist, sollten die Spannungen allerdings eher 2x340V sein, wenn man nicht nach Masse sondern zum CT-Anschluss misst.
-
Habe etwas nachgerechnet:
Eine Kapazität von ca. 2,2 nF hat bei 50 Hz einen Widerstand von etwa 1,5 MOhm. Schaltet man diese parasitäre Kapazität in Reihe zu 1 MOhm (Spannungsmessgerät) so komme ich auf die ca. 134 V Spannungsabfall am Messgerät.
Die zu aller erst gemessenen 134 V werden dann wohl nach der durchgebrannten F2 (315mA) gemessen worden sein, die 340 V vor der Sicherung.
Ich mache trotzdem noch ein Fragezeichen dahinter.
Grüße
-
Das mit den Geisterspannungen war mir schon klar. Die misst man beispielsweise beim Ausphasen vom CD-Player (Schutzklasse 2, Eurostecker, Spannungsmessung von Metallgehäuse zu PE, der Stecker steckt "richtig" herum, wenn die Geisterspannung minimal ist).
Die 134 V erscheinen mir eben etwas hoch trotz der 340 V.
Deswegen auch die Frage, ob das Messgerät evtl. 10 MOhm Eingangswiderstand hat.
-
Die 134 V erscheinen mir eben etwas hoch trotz der 340 V.
2,2nF sind durchaus möglich. Ich habe schon größere Kapazitäten zwischen Primär- und Sekundärwicklung bei AÜs und Ringkern-NTs gemessen.
(Selbst verwende ich seit Jahrzehnten Voltmeter mit 10M Eingangsimpedanz.)
Aber ohne weitere Infos vom OP bringen uns Spekulationen nicht weiter.
-
Hallo zusammen,
habe mir auch noch ein paar Gedanken gemacht: 1m Koaxial-Gitarrenkabel hat ca. 100 pF. Entspräche also ca. 22 m Gitarrenkabel und so unterschiedlich wird lila1 und 2 wohl nicht aufgebaut sein. Andere Erklärung: Bei der durchgebrannten Sicherung (F2, 315mA) könnte sich das verdampfte Metall an der kalten Glaswand niedergeschlagen haben und somit irgendeine undefinierte R-C-Kombination darstellen. Bei der hohen Wechselspannung wird´s dann wohl schwach leitend. Mit Multimeter (DC, 9V ?) wohl nicht wirklich messbar. Wie bereits geschrieben vermute ich, dass bei den gemessenen 134 V ein anderer Massepunkt gewählt wurde.
Aber ohne weitere Infos vom OP bringen uns Spekulationen nicht weiter.
:topjob:
Absolut richtig!!! Trotzdem sehe ich da Klärungsbedarf. Die entsprechenden Messungen sind/wären ohne großen Aufwand durchführbar.
Grüße
-
Weitere grobe Überschlagsrechnung (ohne Berücksichtigung von Eisen- und Kupferverlusten, Phasenwinkel etc.)
primär: 230 V, 1 A Sicherung --> 230 VA
sekundär: 6,3 V @2,4 A --> 15 VA und 300 V@0.1A -->30 VA
Lässt vermuten, dass zuerst F2 und dann F1 geflogen ist.