Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: Matz.guitar am 30.10.2025 11:58
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Hallo in die Runde,
Wir benötigen für ein gemeinsames Freundschaftsprojekt eure Mithilfe:
Ich habe einen Plexi Superlead in lila gebraucht erstanden und er soll nach meinen Vorstellungen gemoddet werden. Ein Kumpel, der selbst bereits Amps gebaut hat, hilft dabei.
Bisher wurde geändert:
- Vorstufe seriell kaskadiert
- Mastervolume
- Fx Loop v MetropoulosAmps
Was noch fehlt, bzw Probleme:
1. Gainregler ist ineffizient:
0,1-0,2 bluesy
0,2-0,4 acdc
0,4-0,8 hardrock
Ab 1,0 Matschiger Gainsound
2. Bass
Der Bass furzt Plexitypisch weg. Auf der tiefen ESaite lassen sich quasi keine Riffs spielen, da die Bässe wie bei einem Fuzz wegflubbern.
Ich hätt die Bässe gern straff. Nicht als locut, im Sinne von einfach abschneiden, sondern schon fett vorhanden.
Ggfs als Extra PotiRegler „Depth“
Habt ihr Ideen?
Habt ihr Pläne?
Wo finde ich das?
Hier noch ein Video, dass soundmäßig inspiriert:
https://youtube.com/shorts/rKK8Zb28TPE?si=oyRgYihA0EEfKTAx
Klanglich soll es also Richtung moderner Plexi a la Friedman Splawn etc gehn
Wir freuen uns über Input!!!
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Hallo Matz,
> 1. Gainregler ist ineffizient:
ist vielleicht eine Linear/Log Poti Ursache.
Ich weiß nicht, was Du drin hast, aber evtl. ist dort ein lineares Poti und vielleicht reicht schon der Wechsel auf log.
> 2. Bass
spielt mal mit den Kathodenkondensatoren der ersten zwei Stufen rum. Im Zweifel eher verkleinern.
Auch hier: ich weiß nicht, was Du drin hast, aber 1k5 || 2u2 wäre vielleicht ein passender Startwert bei V1.
Du kannst auch die Koppelkondensatoren zwischen den einzelnen Stufen verringern, aber nach meiner Erfahrung sind die Kathodenkondensatoren der effektivere Eingriffspunkt.
Ein aktueller Schaltplan wäre hilfreich.
Ansonsten wirst Du hier im Forum vielleicht bei den Pink Taco Projekten fündig.
Viel Erfolg
Oliver
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Wenn die Vorstufen wie im 2203 kaskadiert sind, würde ich den Koppelkondensator an der ersten Triodenstufe verringern auf Werte zwischen
2nF bis 10nF.
Kathodenkondensatoren verursachen in der Tat auch "schlecht" klingende Bässe und lassen den Amp "langsam" im Attack werden.
Lass mal testweise ALLE Kathodenkondensatoren in der Vorstufe weg und höre dir das Ergebnis an. Dann langsam und einzeln wieder hinzufügen.
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Hallo,
reden wir hier von einem Vintage-Amp? Oder irgend ein Reissue?
Warum sollte man so einen Amp verbasteln? Warum nicht für das gleiche oder weniger Geld einen Amp beschaffen, der so klingt, wie du es möchtest?
Gruß, Peter
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^^^^
Genau meine Meinung.
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Hallo,
reden wir hier von einem Vintage-Amp? Oder irgend ein Reissue?
Warum sollte man so einen Amp verbasteln? Warum nicht für das gleiche oder weniger Geld einen Amp beschaffen, der so klingt, wie du es möchtest?
Gruß, Peter
+1
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Ich bin da aufgeschlosssen für Veränderung:
1.) Startet man mit einem Amp der grundsätzlich erstmal funktioniert
2.) Ist der Lernfaktor für einen Beginner hoch, da sich schnell Erfolge einstellen
3.) Ist die Suche nach DEM Sound nicht unser aller Ziel (ob modding oder Neuaufbau)
4.) Nur weil das ein begehrter Amp ist, den viele spielen, heißt das ja nicht, dass man ihn nicht auch modden kann. Wir denken mal an die 80er in der gefühlt jeder Superlead gemoddet war (und wenn es nur für den Effektloop ist)
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- Fx Loop v MetropoulosAmps
Ab da wars vorbei bei mir....
und ansonsten wie bereits von anderen erwähnt: erstmal einen Amp haben der funktioniert, dann kann man schrittweise Dinge ändern / hinzufügen
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Hier noch ein Video, dass soundmäßig inspiriert:
https://youtube.com/shorts/rKK8Zb28TPE?si=oyRgYihA0EEfKTAx
Klanglich soll es also Richtung moderner Plexi a la Friedman Splawn etc gehn
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Klingt nach einer zusätzlichen Gainstufe mit 2K7/680nF und kleinem ersten Anodenkondensator.
Rauscharmut und Brummfreiheit wird nicht ohne Gleichspannungsheizung der Vorröhren gehen.
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Hallo, wenn es ein Original aus den 60er/70ern ist sollte man sich das wirklich überlegen, weil praktisch jegliche Arbeiten die nicht dazu dienen den Originalzustand wiederherzustellen den Wert des Verstärkers drastisch mindern. Wenn es dagegen nur ein Reissue ist sehe ich das Problem nicht diesen nach seinen ganz eigenen Vorstellungen zu modden.
Was die ganzen typischen Plexi-Modder wie Friedman, Cameron, Gower etc. anbelangt kochen die auch alle nur mit Wasser. Die Basischaltung ist dabei ein Josè-Mod aus den 80ern, der erweitert und modernisiert wird. Wahlweise werden entweder die beiden parallelen Eingangsstufen eines Plexi kaskadiert, oder eine zusätzliche Röhre vor den Eingang gesetzt, was die Möglichkeit erhält beide Kanäle blenden zu können. Als Beispiele habe ich mal zwei entsprechende Pläne angehängt, einmal den vom Friedman BE100 Deluxe und einen Plan von einem Cameron High/Low Josè (ähnlich dem Verstärker im Video).
Was deine Probelme betrifft: Zwecks Tightness sollten die Bässe nach der ersten Stufe (und ggf. der zweiten) ordentlich beschnitten werden. Um den Amp dabei nicht zu dünn klingen zu lassen braucht man definitiv eine Resonanceschaltung in der Endstufe die die abgeschwächten Bässe wieder aufholt. Was auch noch ein Problem sein kann ist, dass die zweite Gainstufe deutlich zu heiß angefahren wird. Die ursprüngliche Josè Schaltung hatte nach der ersten Gainstufe einen Spannungsteiler aus zwei 68k Widerständen. Diese belasten die vorherige Stufe merklich und relativieren den großen Anodenwiderstand der meist 220k oder 330k beträgt. Man kann diesen Spannungsteiler durchaus anpassen, übertreibt man es hier führt es jedoch zu sehr unangenehmer Verzerrung.
Was das Gainpoti anbelangt wird dort wahrscheinlich noch der werksmäßige 4700pF Brightcap drinn sein. Mit so einem gigantischen Brightcap ist das Gainpot dann praktisch nutzlos. Ich würde (sofern das Gainpoti nach der zweiten Stufe sitzt) den Brightcap erstmal rausschmeißen, dann funktioniert das Gainpoti auch von vorne bis hinten. Sofern doch ein Brightcap eingesetzt wird wäre etwas zwischen 100-500pF deutlich sinvoller.
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Hallo, wenn es ein Original aus den 60er/70ern ist sollte man sich das wirklich überlegen, weil praktisch jegliche Arbeiten die nicht dazu dienen den Originalzustand wiederherzustellen den Wert des Verstärkers drastisch mindern. Wenn es dagegen nur ein Reissue ist sehe ich das Problem nicht diesen nach seinen ganz eigenen Vorstellungen zu modden.
Was die ganzen typischen Plexi-Modder wie Friedman, Cameron, Gower etc. anbelangt kochen die auch alle nur mit Wasser. Die Basischaltung ist dabei ein Josè-Mod aus den 80ern, der erweitert und modernisiert wird. Wahlweise werden entweder die beiden parallelen Eingangsstufen eines Plexi kaskadiert, oder eine zusätzliche Röhre vor den Eingang gesetzt, was die Möglichkeit erhält beide Kanäle blenden zu können. Als Beispiele habe ich mal zwei entsprechende Pläne angehängt, einmal den vom Friedman BE100 Deluxe und einen Plan von einem Cameron High/Low Josè (ähnlich dem Verstärker im Video).
Was deine Probelme betrifft: Zwecks Tightness sollten die Bässe nach der ersten Stufe (und ggf. der zweiten) ordentlich beschnitten werden. Um den Amp dabei nicht zu dünn klingen zu lassen braucht man definitiv eine Resonanceschaltung in der Endstufe die die abgeschwächten Bässe wieder aufholt. Was auch noch ein Problem sein kann ist, dass die zweite Gainstufe deutlich zu heiß angefahren wird. Die ursprüngliche Josè Schaltung hatte nach der ersten Gainstufe einen Spannungsteiler aus zwei 68k Widerständen. Diese belasten die vorherige Stufe merklich und relativieren den großen Anodenwiderstand der meist 220k oder 330k beträgt. Man kann diesen Spannungsteiler durchaus anpassen, übertreibt man es hier führt es jedoch zu sehr unangenehmer Verzerrung.
Was das Gainpoti anbelangt wird dort wahrscheinlich noch der werksmäßige 4700pF Brightcap drinn sein. Mit so einem gigantischen Brightcap ist das Gainpot dann praktisch nutzlos. Ich würde (sofern das Gainpoti nach der zweiten Stufe sitzt) den Brightcap erstmal rausschmeißen, dann funktioniert das Gainpoti auch von vorne bis hinten. Sofern doch ein Brightcap eingesetzt wird wäre etwas zwischen 100-500pF deutlich sinvoller.
Danke für deine und eure Hilfe!
Na klar kann man einfach n anderen Amp kaufen. Aber: wo ist der Spaßfaktor? Es ist halt n Freundschaftsprojekt…
Gekauft hab ich schon viele Amps…
Nun denn!
Es ist btw ein 1959 SLP MK2 (90er Jahre) keiner aus den 60er, den hätt ich nicht verbastelt…
Aktuell so gelöst:
Vielleicht können die Profis nochmal drauf schauen… Danke
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Moin, setz testweise doch mal einen weiteren 68k vor R71 und R73, ansonsten wird die zweite Stufe sehr hart angefahren und zerrt meiner Erfahrung nach meist unschön. Der Endstufe würde ich zudem unbedingt noch nen Resonancepoti spendieren falls nicht schon passiert, ansonsten wirds sehr dünn. Mit der Gegenkopplung kann man dann auch noch etwas rumspielen.
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Moin, setz testweise doch mal einen weiteren 68k vor R71 und R73, ansonsten wird die zweite Stufe sehr hart angefahren und zerrt meiner Erfahrung nach meist unschön. Der Endstufe würde ich zudem unbedingt noch nen Resonancepoti spendieren falls nicht schon passiert, ansonsten wirds sehr dünn. Mit der Gegenkopplung kann man dann auch noch etwas rumspielen.
Werden wir probieren und uns dann wieder melden!
Top und 1000 Dank
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Vermutlich habt ihr irgendwo einen Bock drin.
Im Prinzip ist das eigentlich immer
V1A 33k Input, 330k+2n2, Kathode 2k7/680nF, in 68k/68k(Masse),
V1B 33k Input, 100k+22nF, Kathode 2k7/680nF ins Gainpoti in 470k/470pF/470k (Masse) in den CF
Am CF 33k Input, über 820R ein 22µF fat cap. TS Marshall Standard. Ggf. fix depth aus 220k/4n7.
Wenns noch ne zusätzliche Stufe mehr sein soll, dann 33k Input, 100k/4n7-10nF wieder in 68k/68k (Masse) bis hin zu 220k/220k (Masse) und an der Kathode nicht zu tief gehen (4k7 oder so) und kein Bypass Cap.
Schemata kannst Du zB Smallbox oder BE Deluxe folgen (je nachdem, ob 3 oder vierstufig). Sind hier im Forum zu finden.
Wenn Euch 3 Stufig nicht reicht, dann schmeiß halt Zener rein.
Dazu muss die 100k Masse.Tonestack Verbindung gekappt werden, ein 10k/220-330nF rein mit 2 antipar 18-24V Z Dioden über 1M gegen Masse - sie Arredondo Schematic. (Google).
Von Jason/Headfirst gibts auch gute Instruktionsvideos für genau diese Amps (Alexi Reissue zu Jose).
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Danke für deine und eure Hilfe!
Na klar kann man einfach n anderen Amp kaufen. Aber: wo ist der Spaßfaktor? Es ist halt n Freundschaftsprojekt…
Gekauft hab ich schon viele Amps…
Nun denn!
Es ist btw ein 1959 SLP MK2 (90er Jahre) keiner aus den 60er, den hätt ich nicht verbastelt…
Aktuell so gelöst:
Vielleicht können die Profis nochmal drauf schauen… Danke
Die Schem ist nicht korrekt. Erster Koppel C zu groß, 1M gegen Masse falsch etc
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Ein beliebter Fehler in dem verwendeten Schem - und einen den ich auch schon häufiger gemacht habe - ist, dass R71 und R73 keinen Spannungsteiler darstellen! Mit einem "Gain 1"-Poti würde das ganze so funktionieren, dazu fehlt aber ein Widerstand zwischen C1 und R71 der das Signal abschwächt. Im Endeffekt simuliert die dargestellte Schaltung eine voll aufgedrehte 1. Gainstufe, nur dass mit R73 die vorherige Stufe belastet wird und man etwas Bässe und Gain dadurch cuttet.
Mit voll aufgedrehtem Gain 1 hat man aber relativ üble Blocking Distortion, bei solchen Jose Mods kann das ganz interessant ähnlich eines Fuzz-Pedals klingen, aber entspricht sicher nicht der Standardeinstellung für so einen Amp.
Ich hab wie gesagt diese Fehler auch bei manchen mal "zwischen Tür und Angel" ausprobierten Mods gemacht und komische Ergebnisse bekommen, ich merke mir die Funktion solcher Schaltungen meistens so:
1. Erst R im Signalpfad, dann R zu Masse -->Spannungsteiler, reduziertes Signal
2. Erst R gegen Masse, dann R im Signalpfad vor dem folgenden Röhrengitter --> Nur Massereferenz mit Gridstopper (= je nach Größe leichter Tiefpass), kein reduziertes Signal.
3. R<100k gegen Masse in so einem Layout: Belastung der vorherigen Röhrenstufe und Hochpass mit dem Koppel-C davor --> Weniger Gain und Bass. Heißt gerne mal "Feel" oder "Tight" bei Modded Marshall-Derivaten.
Die Variante #2 sieht man manchmal bei Amps mit 4+ Gainstufen nach einer kälter gebiasten Stufe mit wenig(er) Gain, bei Soldano SLO, EVH5150, Dual Rectifier, Bogner Uberschall etc. um hintenraus nochmal nen fetteren Sound mit wenig Lowcut zu erzeugen, aber eigentlich niemals direkt in der ersten Stufe!
Mit "hartverdrahtetem" Gain 1 würde ich mal probieren, den 1M wegzulassen und hinter C1 und C3 einen 820k mit 1nF "Bright Cap" parallel vor der R71/R73-Kombi zu schalten, dann entspricht der Spannungsteiler circa einem 1M log Poti in 12-13 Uhr-Stellung.
Warum die Werte von C1 und C6 getauscht sind verstehe ich bei manchen Jose Mods auch nicht, sinniger ist es den 2n2 nach der ersten Stufe und 22n nach der zweiten zu verbauen.