Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Amps => Thema gestartet von: Chryz am 7.04.2006 17:47

Titel: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Chryz am 7.04.2006 17:47
Hey,
ich bin auf der Suche nach einem Standby Schalter, der mehr als 250V verträgt. Bisher habe ich nur welche bis 250V gefunden. Als Netzschalter OK, aber am Standby fließt ja doch etwas mehr.
Hat jemand nen Tipp für mich?
thx

Chryz
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Duesentrieb am 7.04.2006 21:13
Rocker oder Toggle?

Conrad hat da sicher was. Zudem (die Experten wissens bestimmt genauer) ist doch wohl auch der Stromwert entscheidend, bzw. der Quotient. Ein 250V/6A sollte also mit 500V/<1A klarkommen, oder? Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege . . .
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Andy am 7.04.2006 23:56
Prinzipiell sollte ein 250V/6A-Schalter funktionieren, aber mal eben "Umrechnen" würde ich hier nicht. Bin zwar kein Schalterexperte, würde aber Spannung und Strom hier getrennt betrachten. Leistung wird ja kaum umgesetzt, aber im Einschaltmoment ist der Strom ja ziemlich groß und beim Ausschalten gibt's (zumindest in der Hochspannungstechnik) das Problem des Lichtbogens... Vielleicht kennt sich da jemand anders noch besser aus -> bin da eher halbblind...

Aus dem Gefühl heraus (und mit Blick auf/in einige Geräte am Markt) bist Du mit inem herkömmlichen Netzschalter der o.g. Größe danz gut bedient.

Gruß

Andy
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Killigrew am 8.04.2006 00:53
Also ich denke auch.

Wenn der Standby die Gleichspannung schaltet und sich auf beiden Seiten Elkos befinden,
entsteht auch kein Lichtbogen, weil im Ausschaltzeitpunkt ja auf beiden Seiten des Schalters das gleiche Potenzial herscht.

Bei den meisten Schaltern steht halt nicht drauf das man sie auch mit 500V oder mehr betreiben kann, weils einfach auch niehmand macht, bzw interessiert.

cu :)
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Joachim am 8.04.2006 08:22
Mahlzeit ;D!

Hach, mein Lieblingsthema :angel: 8)

Zitat
Prinzipiell sollte ein 250V/6A-Schalter funktionieren, aber mal eben "Umrechnen" würde ich hier nicht.

Genau! Das mit dem Strom mag zwar bis zu einem gewissen Punkt so funktionieren, aber bei der Spannung zählt halt der Abstand der Kontakte.

Zitat
Wenn der Standby die Gleichspannung schaltet und sich auf beiden Seiten Elkos befinden, entsteht auch kein Lichtbogen, weil im Ausschaltzeitpunkt ja auf beiden Seiten des Schalters das gleiche Potenzial herscht.

Das hatten wir hier ja schonmal irgendwo diskutiert. Also offen gesagt ich weiß es nicht 100%ig, aber soweit ich mich noch erinnere - sorry ist mittlerweile auch schon über 20 Jahre her - entsteht der Lichtbogen nicht nur wegen der Spannungsdifferenz (das wäre ja eher ein Überschlag) sondern (auch), weil der Gleichstrom das Bestreben hat, weiter zu fließen. Und diese Bedingung ist beim DC-Standbyschalter ja gegeben. Übrigens entshet die Spannung differenz sehr schnell, wenn die Spannung hinter dem Elko ausgesaugt wird, und die vor dem Elko hochgeht, weil die Last fehlt.

Ich fände es auch kritisch einen Elko (zumindest ohne Entladungswiderstände) vor dem Standbyschalter zu plazieren, weil der sonst nicht entsladen wird.

Mein Tipp - unverändert ;D - Standby immer wechselspannungseitig schalten. Das hat ganz pragmatische Gründe. Die Schalter sind zwar oft z.B. mit 250VAC/10A angegeben, aber bei Gleichspannung nur mit 12VDC/10A. Schaut mal in entsprechende Datenblätter, das ist wirklich so. Ein anderer Vorteil beim Schalten von AC ist, dass der Faktor 1,41 der Gleichrichtung im Leerlauf wegfällt, der Schalter also absolut weniger Effektivspannung "sieht". Nachteil: Zumindest bei Brückengleichrichtung muß zweipolig geschaltet werden. Ist ja aber eigentlich kein Problem.

Mit dem APEM 600H/NH kann man (zumindest nach EN 61058-1) bis zu 400VAC schalten, dass sollte in der Regel für wechselspannungseitigen Standby reichen (Datenblatt hängt an)

Hach, wie oft hab ich das schon geschrieben :angel: 8)

Grüße,
Joachim
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: MichaelH am 8.04.2006 08:47
Moin,

Zitat
Mein Tipp - unverändert  - Standby immer wechselspannungseitig schalten. Das hat ganz pragmatische Gründe. Die Schalter sind zwar oft z.B. mit 250VAC/10A angegeben, aber bei Gleichspannung nur mit 12VDC/10A.

dem Kommentar von Jo ist nix mehr hinzuzufügen - steht alles drinnen.
Na denn mal Prost  ;)

Michael
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Joachim am 8.04.2006 09:09
... noch ein Frühaufsteher :D

Grüße nach MA,
Joachim
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Feierabendklampfer am 8.04.2006 12:30
Hi Leutz!

Für mich hat sich das Thema ebenfalls mit einem Relais am Trafo erledigt. Ich mein' selbst wenn das Teil überlastet würde, dann kokelt es halt. Hat es in zwei Jahren aber noch nicht  (50W-Amp).  Mann spart sich HV-Leitungen zur Frontplatte etc.  und kann die Anodenspannung per Steuerleitung z.B. an der Frontplatte , im Fussschalter  usw. abschalten.

Bastlergruß
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Chryz am 10.04.2006 09:25
Hey,
vielen Dank für die Tipps. Ich denke ich werd einen zweipoligen Schalter vor die Einweggleichrichtung setzen und wechselspannungs-seitig schalten. Ist ja kein Aufwand... Hab mal in einige Datenblätter geschaut: is ja echt der Hammer, dass die nur bis 12V Gleichspannung vertragen  :o
Vielen Dank!

Chryz
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Duesentrieb am 10.04.2006 09:43
Noch ne Frage (im übrigen meinte ich die APEM Typen von Conrad): bei den besseren ist ja der Isolationswiderstand bei 500V DC angegeben. Etliche MOhm idR - was sagt der Wert aus?

Danke  :)

Noch ne Frage: Ist es richtig, dass nach VDE/ADAC/BSE - howauchever - keine Metallkippschalter (mehr) verwendet werden dürfen?
Auch nicht die von Marshall bei den JMPs in den 70ern/80ern mit Nylonhebel - und was ist mit Bogner/Soldanos aus USA?

Irgendwas passt doch hier nicht zusammen . . . .
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: El Martin am 11.04.2006 10:43
Hallo Jungs!

Ich schon wieder...mit ner blöden (???) Idee...

Wie wäre es denn, generell für die Heizung einen getrennten Trafo zu nehmen und den mit Schalter (und eigener Primärsicherung) einfach primärseitig zu schalten? Dann ist fast jeder gängige Schalter geeignet. Das ist unter dem Strich sogar evtl. billiger ;)

Oder handelt man sich zu viel Stress mit zus. Brumm/Feld ein?

Ist das jetzt cool  8)o der eher Schwachsinn?

Ciao
Martin
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Chryz am 11.04.2006 10:49
Hey,
wieso willst du denn die Heizung abschalten??? Der Standby schaltet doch die Anodenspannung ab und nicht die Heizung...
mfg

Chryz
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: El Martin am 11.04.2006 11:48
Hi Chryz!

Ich will getrennte Trafos für HV und Heizung primärseitig mit je einem Schalter schalten. Schalte ich erst Heizung ein und dann HV, so ist das doch der gewünschte Effekt. Und ich kann im 230 V Primärteil schalten mit "einfachen/billigen" Schaltern.

Ciao
Martin
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Joachim am 11.04.2006 12:30
Hi!

Der Sinn des Standbyschalters ist ja, dass der Amp sofort wieder einsatzbereit ist (also gerade die Heizung anbleibt), wenn der Schalter umgelegt wird. Wenn Du die Heizung abschaltest, kannst Du auch gleich den Amp komplett ausschalten.

Gruß,
Joachim
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: El Martin am 11.04.2006 12:48
Servus Joachim!

Das PRIMÄRSEITIGE SCHALTEN VON ZWEI GETRENNTEN TRAFOS (mit simplen 250 V Schaltern) IST DOCH DER TRICK!
Ich habe doch hoffentlich nicht zu laut geschrien, war nicht böse gemeint :)
Ja, man kann die Heizung und die Hochspannung getrennt ein/ausschalten und sollte wohl erst heizen und dann HV anlegen...

ABER:
- zwei billige Schalter
- für Projekte/Tests Heizung abschaltbar (wär bei mir jetzt ganz praktisch ;D )
- bei zus. benötigtem Heizstrom wg. anderer Endröhre(n) oder zus. Vorstufenröhren einfach den HEIZTrafo austauschen.

Ciao
Martin
PS: Ist das echt wiiiieeder soooooo ne blöde Idee? :'(
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Joachim am 11.04.2006 13:22
Mahlzeit ;D!

Ah so. Wer lesen kann ist natürlich immer im Vorteil :angel:.

Äh ja, das müßte natürlich so gehen. Trotzdem wäre ich mit dem billigen Schalter vorsichtig. Ich würde auf jeden Fall Markenware nehmen (muß ja nicht unbedingt so teuer sein, wie ein APEM ;)) und darauf achten, dass der Hersteller vollständige technische Daten angibt.

Zitat
für Projekte/Tests Heizung abschaltbar (wär bei mir jetzt ganz praktisch  )

Hmmm? Das glaub ich nicht, dass das wirklich was bringt. Keine Heizung - keine Musik. Und ich weiß nicht, ob's den Röhren schadet, wenn die Anodenspannung ohne Heizung anliegt. Wäre das der Fall spräche das gegen die Lösung.

Ebenfalls könnte es ein Killerkriterium sein, wenn die VDE einen Haupt-Netzschalter vorschreibt. Bei deiner Lösung gäbe es ja faktisch zwei Netzschalter. Aber da bin ich nicht kompetent. Da können sicher Peter (Rockopa58) oder Stephan G. was dazu sagen.

Viele Grüße.
Joachim
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: El Martin am 11.04.2006 13:47
Hi Joachim!

Na also, war die Idee nicht ganz so doof ;)

Ich will/werde auch keine Billigst-Schalter verwenden.

Habe gerade gestern im Netz (bei Tonelizard) ne Grafik gesehen. Abhängigkeit der Röhrenlebensdauer von der Heizspannung. Das geht oberhalb und unterhalb 6,3 V rapide abwärts  :o

Ich meine, da gibt es auch einen Materialabtrag und Verschleiss, wenn die HV noch anliegt ohne geeignete Heizung.

Aber einen Moment lang gibts schon noch Musik und ein heizungsrelevanter Brumm ist SOFORT weg. 8)

Für die VDE kann man ja noch einen Schalter davor setzen.
Einschaltsequenz wäre dann 1. Main 2. Heizung 3. HV


Schönen Tag!
Martin
PS: Ich hab doch eh keine Zeit, alle meine schusseligen Ideen auszuprobieren :'(
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Joachim am 11.04.2006 19:06
Hi, nochmal!

Zitat
Für die VDE kann man ja noch einen Schalter davor setzen.

Ich bin ja blöd. War heute wohl nicht mein Tag ;). Das geht ja ganz einfach. Die Netzspannung geht über den Netzschalter einmal direkt auf den Heiztrafo. Und vom Netzschalter geht's über den Standby auf den Hochspannungstrafo. Dann kannst Du zwar die Heizung nicht mehr separat ausschalten, aber das ist ja im praktischen Betrieb auch nicht wirklich relevant. In der Testphase kannst Du es ja anders verschalten. Und Du hättest wieder einen Netzschalter ;D.

Viele Grüße,
Joachim
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Stephan G. am 11.04.2006 20:54
Hi, Folks!
Bevor ich mir noch ein Blechmagnetomonster BMM (=Trafo) installiere, nehm ich mir doch lieber ein geiles 440 V AC-Relais und schalte die HV AC-mäßig aus der Ferne. Da bin ich mit 3,00 Talern dabei. Die brauch ich mindestens, wenn ich den Trafo vernünftig befestigen will und entsprechend verdrahten. Absichern will ich das Ding auch noch, ...  >:(

Für mich entscheidend ist aber die Tatsache, dass ich mit etwas "sandiger Intelligenz" ein Einschalten der HV unterbinden kann, solange die Röhren noch nicht auf Temperatur sind!!!  8)

PLAY LOUD!!

P.S.: Ist ein Standby-Schalter am Röhrenamp ein echter Standby?
Wenn ja, müsste man ja eigentlich die Grenzwerte einhalten  :'(

Bessere Lösung: Umtaufen: Gewehr bei Fuß (G.b.F.), Ich habe fertig (I.h.f.) o. ä.
Vorschläge???  :laugh:
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: mischi_miyagi am 11.04.2006 21:59
Würde hier auch gerne nochmal was dazu sagen:

@Düsentrieb: Der Isolationswiderstand ist der gemessene Widerstand von Leiter gegen Masse, in diesem Fall bei offenem Schalter. Laut DIN VDE 0701  darf dieser bei 500VDC Prüfspannung max. 0,5MOhm betragen.

@all: Nur nochmal zum Mitschreiben: Wenn hier die Rede von "auf Wechselspannungsseite anbringen" ist, meint ihr doch direkt hinter dem Trafo quasi auf dem Weg zum Gleichrichter, oder...z.B. ist beim klassischen 18watt Marshall der Standby hinter dem Gleichrichter...tststs  ;D ;D Muss man dann eigentlich einen 2-poligen bei einer EZ81 Röhre nehmen, um beide Anoden auszuschalten???

Grüsse,
Michi
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: mischi_miyagi am 15.04.2006 10:29
Habe gerade mal in meinen Marshall 100W geschaut, da ist ein Standbyschalter verbaut gewesen, der nur als 12A 1HP 250VAC klassifiziert ist?!?!?!  :police:
Da stimmt doch dann auch irgendwas nicht...

Grüsse,
Michi
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: mischi_miyagi am 16.04.2006 10:28
Hat keiner eine Idee zu meinem vorletzten Posting  ??? Bin halt noch neu beim Ampbau...

Grüsse,
Michi
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Stephan G. am 16.04.2006 14:11
Hi, Folks!
Ein Standbyschalter sollte die Anodenspannung bzw. die Endstufe ausschalten. Wie dies geschieht, ist zweitrangig. Sicherheitstechnisch gibt es keine Bedenken gegen eine einpolige Abschaltung - solange ein Pol reicht. Bei einer Röhrengleichrichtung sollte man einen Punkt zur Abschaltung wählen, der die Spannung auch vollständig abschaltet. Idealerweise ist dies in der AC-Seite vorzunehmen. Hier sollte ein 2poliger Schalter ausreichen, auch bei einer Mittelpunktschaltung mit eigentlich 3 AC-Anschlüssen - der GND-Tap bleibt fest angeschlossen...

PLAY LOUD!!

P.S.: Das Marshall nicht geeigntete Schalter benutzt, muß ja nicht heißen, daß es legal ist...
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: mischi_miyagi am 16.04.2006 19:34
Danke, dann habe ich mir das ja richtig gedacht und natürlich verwendet Marshall unter Umständen Schalter, die nicht ganz koscher bei so einer hohen Spannung sind...

Grüsse,
Michi
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Duesentrieb am 16.04.2006 20:19
Marshall benutzt mit Sicherheit geeignete Schalter - wenn Du einen 18 Watter "state of the art" bauen willst, solltest Du Dir die Änderungen ansehen, die Marshall in der HW Serie machen musste, um die entsprechenden Plaketten zu bekommen  ;)
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: mischi_miyagi am 16.04.2006 20:55
@Düsentrieb:
Ne Idee, wo ich die Änderungen finde???

Grüsse,
Michi
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Duesentrieb am 16.04.2006 20:59
Frag mal Mitchell Colby ausm Plexi Palace Forum, der sollte es wissen . . .  ;)
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: petlus am 16.03.2008 18:57
Wie ist es denn damit... (siehe Bild)
Indem man den Massepunkt (also Mittelanzapfung) wie im Bild schaltet (mit einem Pol)?
Da wird doch Masse geschaltet und keine HV...

VG petlus
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Rockopa58 am 17.03.2008 22:55
Hallo Gemeinde!  :laugh:

Die von petlus gezeigte Schaltung, von Mesa, ist für AC-Schalter kein Problem, da ja AC geschaltet wird. :)
Übler wirds bei Greatzbrücken!
Da wird Gleichspannung geschaltet, die keinen Nulldurchgang zur Abreißfunkenlöschung bietet!
Der von Olaf immer wieder gerne angebotene Schalter ist sicher super und tut das auch ne Weile.
Ohne Zusatzbeschaltung ist aber hoher Kontaktabbrand nicht zu vermeiden. :(
Diesen Kontaktabbrand kann man über eine RC-Funkenlöschung zwar nicht verhindern, aber stark reduzieren.  :)
Eine RC-Reihenschaltung wird parallel zu dem Schaltkontakt gelötet.
Dadurch wird eine kurzeitige Spannungsabsenkung (Kein Nulldurchgang! )erzwungen.
Dabei ergeben sich die Funkenlöschglieder zu:
C in µF (Kein Elko!!!) = Laststrom in A
R in Ohm = Lastwiderstand der anhängenden Schaltung ( 2-5Watt)

So, nun habt Ihr was Sinnvolles auszuknobeln  ;D

Gruß
Peter




Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Duesentrieb am 17.03.2008 23:14
Hi Peter,

meinst Du mich?
Und wenn ja, welchen Schalter?

Gruß

Olaf
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Rockopa58 am 17.03.2008 23:28
Hallo Olaf,

na den von APEM. Der ist wirklich super!!! Aber zu Gleichspannung verhält sich jeder Anbieter lieber bedekt  ;D
Da spielen zu viele Faktoren rein, wie ich eben gerade oben beschrieben habe.
Wer schaltet denn heute noch Gleichspannung  ??? ;D ;D ;D

Schön mal wieder miteinander zu schreiben  :laugh:

Guß
Peter
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Duesentrieb am 18.03.2008 08:40
Hi Peter,

die Ehre gebührt Jo, der hat mich (damals - LOL) darauf gebracht. Und Steven hatte einen Link mit der schönen "Quasi-Bogner-Schaltung".

Mittlerweile setze ich den Mega-Otto relativ oft ein - das Teil sieht echt unkaputtbar aus und die Werte passen auch angenähert . . .

Hilfst Du mir beim Knobeln für einen 50 Watter mit 6 ECCs bei einer DC Spannung von 500V?
100-220nF {1000V} sollte ja ok sein - aber was für einen R?

Danke & Grüße in den Norden.

Olaf
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: Rockopa58 am 18.03.2008 10:31
Hallo Olaf,

das ist schlecht zu schätzen, da du ja auch sicher für den Pre noch ne extra Siebkette drin hast.
Ich tippe mal auf ca.2,5k ??? ??? ::)
Am besten baut man die Schaltung erst mal auf und mißt dann an der Stelle Spannung und Strom.
Und im Zweifelsfall ist dann R=U/I  ;D ;D ;D

Gruß
Peter
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: sprock am 1.03.2009 21:27
Hui, alter Thread. Hoffentlich liest noch jemand mit...

Ich möchte den Standby Switch in meinem alten Fender Silverface Vibrolux Reverb etwas arcing-sicherer machen.

Ich hab soeben mal gemessen:

Über den Standbyswitch habe ich 101-102mA gemessen.

Bei offenem Schalter liegen da 457VDC an, bei geschlossenem 411VDC.

Somit käme ich gerechnet auf einen 0.1uF Kondensator und einen 4k7 Widerstand (hab auf gängige Bauteilwerte gerundet). Richtig?

Jetzt habe ich 2 Fragen:

1. Die Theorie: Was genau bewirkt diese RC-Kombi am Schalter? Welche Rolle spielen Kondensator bzw. Widerstand.

2. Die Praxis: Wie soll ich konkret die Bauteile an den Switch löten?


Noch ne Info: Bei dem Amp sitzen vor dem Standbyschalter die Hauptfilterelkos (2x 16uF parallel), hinterm Schalter Choke und dann weitere 3 16uF-Elkos, jeweils 10k Widerstände dazwischen.


Hallo Olaf,

das ist schlecht zu schätzen, da du ja auch sicher für den Pre noch ne extra Siebkette drin hast.
Ich tippe mal auf ca.2,5k ??? ??? ::)
Am besten baut man die Schaltung erst mal auf und mißt dann an der Stelle Spannung und Strom.
Und im Zweifelsfall ist dann R=U/I  ;D ;D ;D

Gruß
Peter
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: OneStone am 1.03.2009 21:43
Ich würde einfach hergehen und die Bauteile auf ein Stück Lötraster direkt hinter dem Schalter befestigen.

Zur Funktion usw empfehle ich http://de.wikipedia.org/wiki/Snubber

Im Übrigen, weil ich es gerade gesehen habe: Bei einer Mittelpunktgleichrichtung fließt KEIN Wechselstrom über den Schalter, sondern pulsierender Gleichstrom - genauso wie bei der Graetzbrücke, wenn man auf der DC-Seite schaltet!

MfG Stephan
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: sprock am 1.03.2009 22:08
Den letzten Absatz von Dir verstehe ich nicht. Es geht bei meinem Switch absolut nur um Gleichstrom. Worauf beziehst Du Dich mit dem Wechselstrom? Was ist Mittelpunktgleichrichtung? (Nur falls ich das wissen muss)

Hm, für eine Miniplatine ist da wenig Platz, ich dachte eher daran, die Bauteile direkt miteinander und die Enden dann mit den Schalterösen zu verlöten.

Wie nötig ist der Widerstand? Ich hab irgendwo in nem amerikanischen Forum mal gelesen, dass man gegen Popping des standby switches (was ich mal als Lichtbogenbildung interpretiere) einfach einen 47nF Kondensator über den Standby Switch löten könne.

Bitte um Meinungen und Tipps.

Dank und Gruß,
Kai

Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: OneStone am 2.03.2009 00:35
Hallo Kai,

die Sache mit der Gleichrichtung bezog sich auf das hier http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3038.msg67801#msg67801 das hat nichts mit dir zu tun. Hab das nur mal gelesen und denke mir, dass man keine Fehler ("AC wird geschaltet") im Forum stehen lassen sollte.

Zu deiner Frage: Wenn du den Widerstand weglässt, dann begrenzt du zwar die Spannungsflanke beim Ausschalten, die ja den Lichtbogen zünden würde, dafür verschweißt dir der Kondensator beim Einschalten eventuell den Schalter und wenn das nicht passiert, dann reduziert das zumindest die Schalterlebensdauer, weil man dann eben wie gesagt zwar beim Ausschalten keine Probleme mehr hat, dafür aber beim Einschalten.
Man muss sich überlegen, dass der Kondensator in der Regel sehr viel Strom liefern kann (Folienkondensator) und dazu noch sehr nah am Schalter ist (Innenwiderstand, Induktivität der Verkabelung).

=> Du solltest ZWINGEND einen Widerstand in Reihe schalten, da dieser die Stromänderung/Spannungsänderung beim Ein/Ausschalten begrenzt. Schnelle Änderungen würden hier zu Knallen (du nennst das Popping) führen und den Schalter killen.

MfG Stephan
Titel: Re: Standbyschalter mit ausreichend Belastbarkeit???
Beitrag von: sprock am 2.03.2009 23:55
Dank Dir erst mal.

Damit ich mir das vorstellen kann (ich hab ja nur ein in amerikanischen Quellen angelesenes Elektrohalbwissen und kann mit Schaltplänen, Layoutzeichnungen und Fotos mehr anfangen, Malen nach Zahlen quasi): Wäre es praktikabel und korrekt, wenn ich einen 47-100nF/630V Filmkondensator mit dem einen Anschlussdraht an eine Seite (Lötöse) des Standbyschalters löte, mit dem anderen an den Widerstand und mit dessen anderem Anschlussdraht wiederum an die andere Seite des Schalters? Die Reihenfolge der Serienschaltung, also auf welcher Seite Kondensator und auf welcher Widerstand ist egal, oder? Gibt es noch irgendwas Praktisches zu beachten (Abstände, Schrumpfschlauchisolierung usw.)?

Bleibt noch der Wert des Widerstandes. Laut obiger Rechnung käme ich auf 4k7. Liege ich damit richtig?
Und zur Belastbarkeit: Ich hätte einen 2 Watt Metallfilm, der sollte locker ausreichen, oder?

Sorry für die ganzen Fragen.