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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: Grooverock am 23.08.2006 17:33

Titel: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Grooverock am 23.08.2006 17:33
EDIT: Schaltplan version vom 25.08.2006!!!!

Hey, Leute!

Inspiriert von Dirks Schlafzimmeramp habe ich eine kleine Schaltung zu Papier gebracht.
Habe neulich einen kleinen VOX Pathfinder 10 geschenkt bekommen (kleine 10Watt-Transen -Tischhupe  :-\ ) und dachte mir, das Ding sollte mit Röhren brauchbarer werden. Idee dabei ist, sämtliche Bedienelemente und Anschlussmöglichkeiten original zu belassen. Von aussen ist keine Änderung zu sehen!
Vorteil ist, dass der Amp recht robust verarbeitet ist und ein Aluchassis hat, welches sich wunderbar eignet.
Als Röhren kommen eine ECC83 und eine ECL82 zum einsatz.
Bisher gibt es das ganze allerdings nur als Idee.

1. Ein Problem macht mir jedoch etwas Kopfschmerzen: Die ECL82 soll für ihre Schwingneigung bekannt sein. Ich möchte jedoch auf eine Gegenkopplung verzichten!
Hat jemand Erfahrung damit?
2. Wie sieht es mit dem AÜ aus? Laut Datenblatt sollte man bei dem Ia lieber einen 125B-SE verwenden. Habe aber im Forum gelesen, dass dieses Aüs mehr händeln, wenns nicht um HIFI geht...

Was haltet ihr von dieser Schaltung?

Bin für jede Kritik und jeden Tipp dankbar!  :bier:
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Fody am 23.08.2006 19:02
hallo kim,

erstma zu mir:
ich beschäftige mich schon seit einiger zeit mit röhrenschaltungen, bin allerdings (ausser einige reparaturen an marshalls) erst bei meinem 2.projekt und sogesehn anfänger...hab mir allerdings schon einige schaltungen angeschaut und muss daher sagen dass deine bauteilwerte etwas aussergewöhnlich sind...

Frage 1: was ist mit V2B passiert? willst du das zweite röhrensystem nicht verwenden? wenn nicht, wäre es nicht sinnvoller v1a und v2a+v2b wie beim recti zu verwenden? du könntest doch so mehr gain aus der "tischhupe" rausholen.

frage2: ist das eine erprobte schaltung? hast du die bauteilwertkombinationen mal angehört?
der erste koppelkondensator an v1a kommt mir sehr klein vor, das pfeift doch bestimmt nur, oder? der 2. koppelkondensator ist mit 47mü ganz schön groß, versuchst du da den bass wieder reinzuholen?

die kathodenkondensatoren kommen mir für den gitarrenbereich etwas groß vor, hab mal bei nem marshall nen 0,68mü C durch nen 2,2mü ersetzt und es hat nur noch wiederlich gematscht.

frage3: wieso machst du das diodenclipping mit LEDs? hat dass einen speziellen grund? mein geschmack ist diodenclipping sowieso nicht, ich denke auch dass du mit soner kleinen endstufe auch ohne silizium genug zerre aus der kiste rausbekommst, aber der schalter is ja schnell umgelegt wenns doch nicht gefällt. ich allerdings würde eine diode richtung masse (wie bei dir) und 2 in die gegenrichtung schalten. dann clippt die ganze sache unsymmetrisch. hab mal in nem lemme buch gelesen dass dadurch disharmonische oberwellen vermieden werden.

die sache mit dem schalter an der kathode von V2B find ich spitze. wobei man den wert von R15 im spielbetrieb mit nem trimmer austesten sollte.

erläuter doch nochma welche röhren und va wieviel davon du verwenden möchtest. das schaltbild passt irgendwie nicht zu deiner aussage, oder hab ich da was falsch verstanden.

gruss Fody
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Fody am 23.08.2006 19:10
ok, erst denken, dann schreiben...

hab mir grad nochma ein datenblatt zur ecl 82 angeschaut und dabei festgestellt dass es sich um ein doppelsystem mit ner pentode und einer triode handelt...

ich nehm hiermit alles zurück was ich über v2B und so gesagt hab...

gruss Fody
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Grooverock am 23.08.2006 20:10
Hi!
Erstmal Danke für die Antwort!  :D
Tut mir leid, aber mir scheint, du hast wirklich ein paar Dinge falsch verstanden...  :smoke:
Es ist eigentlich nichts besonderes an dieser Schaltung...
Das mit der Röhre hast du schon richtig erkannt, ausserdem geht es hier nicht um einen HiGain-Amp!  O0
frage2: ist das eine erprobte schaltung? hast du die bauteilwertkombinationen mal angehört?
der erste koppelkondensator an v1a kommt mir sehr klein vor, das pfeift doch bestimmt nur, oder? der 2. koppelkondensator ist mit 47mü ganz schön groß, versuchst du da den bass wieder reinzuholen?

In ähnlicher Form ist die Schaltung erprobt! Jeder der einen Vox gehört hat, kennt sie.
Der Koppelkondensator hat zusammen mit P1 eine untere Grenzfrequenz von ca. 670 Hz. Das entspricht dem eines Vox AC15 oder einiger Matchless-Amps. Der zweite Koppel-C ist doch nur 47NANO groß!

die kathodenkondensatoren kommen mir für den gitarrenbereich etwas groß vor, hab mal bei nem marshall nen 0,68mü C durch nen 2,2mü ersetzt und es hat nur noch wiederlich gematscht.
Du darfst Äpfel nicht mit Birnen vergleichen! Ein Marshall hat große Koppel-Cs und mitunter auch mehr Gain. Gemessen ander Schaltungsumbebung sind die Kathoden-Cs eher klein. Ein HiGain-Kanal mit großen Koppel-Cs Matscht da wie sau! Aber nicht eine Schaltung mit kleinen Koppel-Cs. Ein Wert wie du Ihn genannt hast bekommt erst eine Aussage wenn man den Rest der Schaltung kennt.

frage3: wieso machst du das diodenclipping mit LEDs? hat dass einen speziellen grund? mein geschmack ist diodenclipping sowieso nicht, ich denke auch dass du mit soner kleinen endstufe auch ohne silizium genug zerre aus der kiste rausbekommst, aber der schalter is ja schnell umgelegt wenns doch nicht gefällt. ich allerdings würde eine diode richtung masse (wie bei dir) und 2 in die gegenrichtung schalten. dann clippt die ganze sache unsymmetrisch. hab mal in nem lemme buch gelesen dass dadurch disharmonische oberwellen vermieden werden.
Das Diodenklipping mache ich aus mehreren Gründen:
1. Ich habe kein weiteres Röhrensystem.
2. Es befindet sich ein Overdrive-Schalter an der Front für den ich keine Verwendung habe.
3. Es ist eine Soundvariante mit viel Gain bei wenig Lautsärke und geringen Aufwand.
Lemme hat nicht ganz unrecht, aber diese Aussage ist zu pauschal! Die Kiste wird eh nicht ganz Symetrisch zerren. Die Aussage ist kein Gesetz mit immerwährender Gültigkeit. Aber es gilt natürlich beides zu testen. LEDs verwende ich wegen der hohen "Durchlassspannung". Ansonsten wird zu stark begrenz und die Dynamik ist dahin. Das Klipping wird wegen dem R auch weicher ausfallen.

die sache mit dem schalter an der kathode von V2B find ich spitze. wobei man den wert von R15 im spielbetrieb mit nem trimmer austesten sollte.
Nö. R15 ist nur da damit es nicht knallt wenn C11 eingeschaltet wird. Er hat sonst keine Relevanz, da er sehr groß ist. C11 hingegen ist nur da um den Lautstärkerverlust beim Diodenklipping auszugleichen. Es handelt sich um einen zweipoligen Umschalter. Die dioden und der Minus-Pol von C11 werden zusammengeschaltet.

erläuter doch nochma welche röhren und va wieviel davon du verwenden möchtest.

Hä? Hab´Feierabend und mein Hirn grade auch. Was meinst du genau?  :smoke:
das schaltbild passt irgendwie nicht zu deiner aussage, oder hab ich da was falsch verstanden.

gruss Fody

??? Das passt soweit schon... Was genau meinst du denn? Aber vielen Dank für die Antwort  und Grüße zurück!
Bis denne!
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.08.2006 23:26
Hallo

Schönes Projekt. Es sollte so laufen, nach ein paar Detailänderungen allerdings noch besser.

1. Die Versorgungsspannung sollte 220V nicht übersteigen, dann kannst du jeden alten Übertrager aus einem Röhrenradio nehmen.

2. Damit die Spannung für das Schrimgitter von V2 wirklich nidriger oder gleich der Versorgungsspannung ist muss R22 vergrößert werden. Der genaue Wert ergibt sich aus dem ohmschen Dratwiderstand des Aü.  Nehmen wir an du hast 220V und der AÜ bls 300Ohm Dratwiderstand. dann zieht die ECL82 etwa 35mA an der Anode. Es bleiben dort als noch 220V-300Ohm*0,035A=210V. Um das Schirmgitter auf die selbe SPannung zu bekommen, also auf 210 V müssen diese auch an R22 abfallen. Da das Schrimgitter etwa 7mA ziehen würde, müsste der Widerstand einen Wert von  10V/0,007A=1400Ohm haben. R19 kann dafür auf 100 oder 200Ohm verringert werden.

3. C14, C15 und C16 können alle mit 10uF ausgeführt werden, ohne dass es Probleme gibt.

4. R26 würde ich auch auf 4k7 erhöhen

5. R24 kann 200 und R25 20Ohm ausgelegt sein. Die Meassverbindung am AÜ würde ich audtrennen oder mit einem Schalter versehen. Dann kannst du das Signal symmetrisch rausholen und sparst dir de DI-Box.

6. De Bedeutung von R16 außer, dass hier Gain vernichtet wird erschließt sich mir noch nicht ganz.

7. R15 kann auf 10k verringert werden, der Elko ist dann besser Polarisiert.

8. C11 würde ich auf 1uF herabsetzen, dann kommt der Bosster Präseneter und man subjektiv den Eindruck er wäre noch wirksamer.

9. Der Snn von R11 ist mir garnicht klar. Ich würde ihn ausbauen. Wahrscheinlich brauchst du nichtmal R12 und C9.

10. C1 ist zu klein. Er läßt kaum Bässe durch. C1, C4 und C10 sollten einen Wert zwischen 5 und 47nF haben, wobei ich hier 22nF nehmen würde.

11. Si2 gehört vor den Gleichrichter.

Die Idee der Gesamtschaltung finde ich sehr gut, der Lineout den man auch Zum kopfören missbrauchen kann, Der Bosster und das Klipping sind nette Gimmicks. Warum nicht S1b weglassen und R15 durch einen Photowiderstand ersetzen. Mit Fusstschalter wird dann eine LED eingeschaltet, die den Fotwderstand niederohmig macht. das ergebnis wäre ein Boosterpedal, bei dem das Boosting schön sanft einsetzt. Ist der Schalter am Pedal ein taster, dann könnte man mit dem Fuss sogar tremolieren.

Viele Grüße
Martin

Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Grooverock am 24.08.2006 00:18
Danke!  :D
Sehr Interessant, freut mich ein paar gute Tipps zu bekommen!
Eine Frage habe ich:
Was habe ich davon R22 zu vergrößernund dafür R19 zu verkleinern? Das Ergebniss wäre doch für das Schirmgitter gleich? Ich hätte aber dadurch zu wenig Spannung in der Vorstufe. Die Spannung am Schirmgitter ist doch duch "19 gering genug, oder habe ich mich so verrechnet?

Zitat von: Kpt.Maritim link=topic=3789.msg30705#msg30705date=1156368400

8. C11 würde ich auf 1uF herabsetzen, dann kommt der Bosster Präseneter und man subjektiv den Eindruck er wäre noch wirksamer.

Werde ich testen!
9. Der Snn von R11 ist mir garnicht klar. Ich würde ihn ausbauen. Wahrscheinlich brauchst du nichtmal R12 und C9.
10. C1 ist zu klein. Er läßt kaum Bässe durch. C1, C4 und C10 sollten einen Wert zwischen 5 und 47nF haben, wobei ich hier 22nF nehmen würde.

Zu 9. Habe ich vom AC15 geklaut, der hier genauso aufgebaut ist. Der Grund ist einfach um Matsch zu verhindern! Es wird Gain reduziert und auch die Bässe! Werde aber auch das testen!
C1 ist jedoch so gewollt! Dieser Wert hat sich in der Schaltung auch bewärt und ist mitverantwortlich für den transparenten Crunch eines Vox oder Matchless! Die untere Grenzfrequenz liegt bei 670Hz und enspricht den og. vorbildern. Darum auch die großen Kathoden-Cs.
Warum nicht S1b weglassen und R15 durch einen Photowiderstand ersetzen. Mit Fusstschalter wird dann eine LED eingeschaltet, die den Fotwderstand niederohmig macht. das ergebnis wäre ein Boosterpedal, bei dem das Boosting schön sanft einsetzt. Ist der Schalter am Pedal ein taster, dann könnte man mit dem Fuss sogar tremolieren.
Gute Idee! Aber geht an meinem Konzept vorbei...  :-X
C11 (bei R15) ist wirklich nur da um den Lautstärkeverlust beim Diodenklipping auszugleichen. Ansonsten finde ich die Idde schon recht interessant!

Danke für die Tipps! Hat mir auf jeden Fall ein paar anregungen gebracht!
Danke!  :D
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: El Martin am 24.08.2006 09:28
Hallo Kim!

Ich betreibe die ECL82 in meinem WEM Dominator Mk.? seit fast 20 Jahren. Das Schaltbild findest Du allerdings (ungefähr) beim WEM Westminster.
Mein WEM  betreibt die ECL als PP zusammen mit einer ECC83. Das Gain ist eher gering, aber ein Diodenclipping benötigte ich in dem Amp nicht.

Vielleicht solltest Du die Dioden rauslassen und lieber den Schalter zum Unterbrechen der Masseverbindung des Tonestack verwenden. Da hast Du auch einen Boost bei -allerdings- höherer Lautstärke.

Ich bin zwar in Gedanken an einem andren Projekt, aber ein Ein-Röhren-Verstärker à la Champ mit der ECL82 und einer Toneblende (kann man weglassen) ist irgendwie schon reizvoll. As simple as it gets.

Habe ja noch ein paar der ECLs  ;D

Ciao
Martin
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Kpt.Maritim am 24.08.2006 10:34
Hallo Kim

R19 bildet eine Gegenkopllung der Endstufe. Denn auch der Schirmgitterstrom wird durch das Signal moduliert  und führt zu einem Abfall von NF-SPannung an R19.. Nur ist diese Gegenkopllung weder Angenehm noch sonst etwas, sie macht den Klang mantschig. Deshalb sollte R22 groß machen, weil hinter diesem Widerstand durch den Elko noch ein NF Kurzschluss stattfindet.

Wenn du die Anodenspannung der Treiberstufe erhöhen willst, dann hänge R23 an Spannungsabgriff A. Evtl sollte C15 würden dann 47uF gut tun. Es gibt kein gesetz das Vorschreibt, dass die Vorstufen weniger Spannung als das Schirmgitter kriegen müssen.

Wieviel Bässe du in sgesamt reduzierts ist geschmackssache, Bis jetzt musste ich in allem Aufbeuten stets Kondensatorwerte anpassen bis der richtige Klang  gefunden war, das wird dir nicht anders gehen.  Du weißt ja selbst wo die neuralgischen Punkte sind.

Ah, dann hättest S1a und S1b beschriften sollen. Ich kann aber nur raten S2 einzeln auszuführen es ist ein schöner Bosster. Nehmen wir an du spielst die Endstufe kurz vor der zerrgrenze, dann kannst du ihr  durch einen beherzten Fusstritt kräftig in den Allerwertesten treten.

Zum Schluss noch eine Geschmacksache.  Ich weiß nicht warum das Dodenklippng eingebaut ist. Mir fallen zwei sachen ein. Erstens du stehst auf den Sound. Dann musst du es einbauen. Zweitens du willst auch Zerre bei geringen Lautstärken. Wenn es nur letzteres kann man das auf zwei Weisen lösen. Erstens und die Möglichket ist Onboard, du überfährst V2a und drehst P1 runter. Zweitens du überfährst den ganzen Verstärker, und verbrennst am Ausgang 3/4 der leistung als 3 der 4 Watt, die rauskommen. Eine Schaltung die das kann können wir leicht berechnen und sie passt auch locker in das Gehäuse.

Viele Grüße
Martin


Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Grooverock am 24.08.2006 14:17
Hallo Kim

R19 bildet eine Gegenkopllung der Endstufe. Denn auch der Schirmgitterstrom wird durch das Signal moduliert  und führt zu einem Abfall von NF-SPannung an R19.. Nur ist diese Gegenkopllung weder Angenehm noch sonst etwas, sie macht den Klang mantschig. Deshalb sollte R22 groß machen, weil hinter diesem Widerstand durch den Elko noch ein NF Kurzschluss stattfindet.

Jau, Danke das leuchtet mir ein!  :laugh:
Wie aber sieht das bei hoher Aussteuerung, bei der negativen Halbwelle aus? Besteht nicht eventuell die Gefahr, dass das Schirmgitter einen Moment positiver als die Anode werde könnte, oder ist das quatsch und ich mache grade einen Denkfehler???!?

Die Sache mit dem Diodenklipping ist mal ein Test und ich schaue mal wie es in der Praxis aussieht und ob ich nicht doch einfach den Booster nutze.

Habe oben den aktualisierten Plan drangehangen!
Danke nochmal, dass hilft wirklich weiter!  :bier:
Kim
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Kpt.Maritim am 24.08.2006 15:40
Hallo Kim,

Im Prinzip geht es darum, dass das Schirmgitter nicht überlastet wird, also zuviel Strom zieht. Wenn das Schirmgitter eine wesentlich höhere Spannung sieht als die Anode, dann muss es Ersatzanode spielen und sieht viel Strom, es glüht dann sehr hell und geht auch kaputt.

Dabei ist aber eher die Mttlere Stromaufname interessant und keine extremwerte, denn wenn es eine derartige Halbwelle gibt, wie du sie beschreibst, dann gibt es auch eine ander, in der es sich erholen kann.  Trotzdem hast du keinen Denkfehler.

Denn das gilt nur bei Klasse Klasse A in der du deine Röhre treibst, bei der die mittlere Stromaufnahme konstant ist. Es also zu jedem positiven Strom auch mal einen negativen geben muss. In Klasse AB oder gar B kann das anderes sein, deswegen wird in den Datenblättern dann garnicht selten eine deutlch geringere Spannung für das Schirmgitter angeben als für die Anode. Bei der 6L6 (hat eher ein Schirmblech) ist es glaube ich so, bei der EL152 aber sogar ganz gewiss, bei dieser Röhre und ihrer schönen verwandten GU50 muss man sogar sehr vorsichtig sein.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: loco am 24.08.2006 16:00
Hallo,bei alten Schaltungen hat man teilweise in die Schirmgitterzuleitung
eine von Ihren Daten her passende Glühlampe gelegt,die außerdem als
Hochvolt-Anzeige fungierte.Im Normalbetrieb war der Glühfaden
kalt und niederohmig,bei drohender Überlastung des Schirmgitters glühte
der Faden ,war entsprechend hochohmiger und reduzierte dadurch den
Schirmgitterstrom auf erträgliche Werte .  Gruß loco
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Fody am 24.08.2006 16:55
hallo Kim,

dank dir für die antworten...
ich versuch nur hier im forum einiges für meine eigene projekte zu lernen und dazu wollt ich nur deine denkansätze verstehen...und siehe da: ich hab wieder was dazugelernt!

gruss Fody
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Kpt.Maritim am 24.08.2006 17:38
Hallo

Die Glühlampe wurde manchmal auch in die Anodenzuleitung gelegt und fungiert dort als Limiter.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: loco am 24.08.2006 17:44
hallo capitano,bei ansonsten normaler Beschaltung müßte dann das Schirmg.
als "Sicherung " fungieren. :   :devil:
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Grooverock am 24.08.2006 18:16
@ Loco *PENG*  :devil:

Das geht sicher gut ab!  ;D

@Fody Jau, freut mich wenn es dich weitergebracht hat! Verstehe deinen Denkansatz und ähnlich ging es mir auch! Habe viel experiementiert und gelesen um das zu verstehen. Bei mehr Gain bevorzuge ich oft auch die Variante mit großen Koppel-Cs und kleinen Kathoden-Cs. Es klingt selbst dann anders wenn die Grenzfrequenzen die gleichen sind! Das ist eben Geschmackssache. Google einfach mal nach "Hochpass, Tiefpass, Kathoden-Basisschaltung, Anoden-Basisschaltung" und bei AX84.com gibt unter P1 ein interessantes "Theorys"-Dokument! Kann ich sehr empfehlen!  ;D
Aber achtung das wichtigste ist doch (hoffentlich) immer  :guitar:  :guitar:  :guitar:

Was haltet ihr von der überarbeiteten Schaltung?
Einer der schwierigsten Punkte ist der zwischen der Klangregelung und der nächsten Triode. Da werde ich einfach etwas experiementieren müssen um das Optimum zu finden...
Aber was meint ihr sonst? Kritik, Schimpfe, Lob oder gute Ideen?
Was denkt ihr über die Dimensionierung um die ECL82 und das Fehlen der Gegenkopplung?
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: loco am 24.08.2006 18:44
Hi Kim,bei der ECL ,die wenn du volle Kanne fährst  eine sehr hohe
Verstärkung erreicht befürchte ich Schwingprobleme.Der relativ hochohmige
Gitterabschluß der Triode wartet eigentlich nur darauf von dem in gleicher
Phasenlage an der Anode der Pentode anstehenden Signal angepustet zu
werden.Wenn es schwingen sollte ,läßt es sich durch Herabsetzung der
Verstärkung an der Triode korrigieren.  Gruß loco   :bier:
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Kpt.Maritim am 24.08.2006 18:49
Hallo Loco,

wie wie würdest du den Unterschied zwischen beiden Varianten beschreiben. Ehrlich gesagt habe ich mir um dieses Detail noch nie Gedanken gemacht.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: loco am 24.08.2006 19:21
sorry,versteh grad die Frage nicht.  :bier:    :bier:
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Kpt.Maritim am 24.08.2006 20:12
Hallo Loco und Kim,

Entschudligung, habe da was durcheinander gebracht. Es ging darum die untere Grenzfrequenz mit den Koppel-Cs oder mit den Kathden-Cs festzulegen. Kim meinte das er eine der beiden Varainten bevorzuge. Deswegen ist meine Frage an ihn gerichtet. Obwohl ich auf Locos Meinung auch großen Wert lege.

Was unterscheidet sich zwischen dem Begrenzen der Fu im wesentlichen über die Kathoden- von der Begrenzung über die Koppel C's. Ich meine natürlich beim Klang.

Vele Grüße
Martin
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Grooverock am 25.08.2006 12:45
@Loco

Besten Dank für den Tipp! Das leuchtet natürlich ein und beantwortet auch warum die ECL86 noch schwingfreudiger ist. Habe ein paar minimale Änderungen am Schaltplan vorgenommen (siehe 1. Seite) und warte mal ab wie es sich in der Praxis verhält.

@Martin
Bisschen Off Topic grade...  ::)
Ich bewege mich da sicher auf dünnem Eis und möchte das auf keine Fall verallgemeinern, da es sich lediglich um MEINE Erahrung handelt.
Wenn ich Fu mit Koppel-Cs & und folgendem R festlege und die Kathoden-Cs so groß sind, dass die ECC83 recht linear arbeitet, klingt für mich der Overdrive wesentlich "körniger,grober und dreckiger bzw. aggressiver".
Sehr gut für dreckige Crunch und Overdrive-Sounds. Um ein Beispiel zu nennen würd´ ich mal den Kitty-Hawk Quattro nennen. Das hängt natürlich auch vom Rest der Schaltung ab.

Bei Hi-Gain bzw. Lead-Sound mag ich die andere Variante mit kleinen Kathoden-Cs und folgedem Hochpass mit niedrigen Fu. Das klingt irgendwie "sauberer" und weniger grober & aggressiv. Sonst klingt es irgendwann kaputt.

Das sind wie gesagt nur meine Erfahrungen die ich durch tests und experiemente und durch untersuchen von Schaltplänen vin Amps die ich mag bzw. nicht mag gewonnen habe.
So habe ich meinen Dreikanäler z.B. abgestimmt. Habe einen schön rotzigen Rythmuss-Sound und einen singenden Lead-Sound!  ;D

Auch hierzu würden mich eure Erfahrungen und Meinungen interessieren!


So, zurück zu meinem Projekt!
Was hält ihr von der Wahl der Trafos? Der AÜ ist eigentlich etwas mit dem Strom überfordert... (125ASE)
Laut Dirk ist das unproblematisch weil es sich nicht um HIFI dreht und im neuen SAM kommt das Ding ja auch zum Einsatz. Was meint ihr?
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: El Martin am 25.08.2006 13:47
Hi Kim!

Bzgl. Schwingneigung:
Bei meinem WEM sitzt primärseitig ein RC-Glied am OT.

Ciao
Martin
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: loco am 25.08.2006 14:06
Hallo El_Martin ,das macht Sinn ,in alten Schaltungen begnügt man sich
häufig mit einem Keramikkondensator von 2,2 nF.  Gruß loco
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Grooverock am 25.08.2006 14:21
Hi!  :D

Danke für den Tipp! Habe diese Teile schon einmal im Schaltplan untergebracht, jedoch keien Werte angegeben... Habe da auf Sinnvolle Tipps gehofft!  8)
Das werde ich auf jeden Fall auch probieren!
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Grooverock am 25.08.2006 18:15
So...

Hier noch einmal eine überarbeitete Version!
Mit den Werten nach der ersten Stufe muss ein Bisschen experiementiert werden. Ob da wirklich am Ende etwas Schaltbar ausgeführt wird, muss ich testen. damit hat man zugriff auf die Vintage- Und die morderne Vox-Version. Bei Matchless liegt fu soger meist noch etwas tiefer... Daher die beiden Angaben bei C1. Da muss man halt mal schauen. Wird aber leider noch ein paar Wochen dauern...  :P
Keine Meinung zum OT?
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: extrem-harter-bass am 25.08.2006 18:32
Moiiin!
Sind die beiden Drive-Schalter zusammen?
Wenn JA, dann würde ich die mit nem Fußschalter schalten!
Und dann mit Optokoppler o.ä.
Schaltplan finde ich jedenfalls gut! :)
Gruzz, Arno
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Grooverock am 25.08.2006 18:45
Danke!  :D
Ja, die beiden Drives ist ein zweipoliger Schalter.
Warum würdest du Optokoppler nutzen? Ein knacken hat man bei dieser Schaltung nicht zu befürchten...
Warum würdest du per Fuss schalten wenn es ein zweipoliger Schalter ist? Ist mir grad nicht ganz klar...  :smoke:
Fußschalter ist auch nicht vorgesehen. Ich möchte wie gesagt die Front nicht verändern und Platz für eine weitere Buchse ist nicht vorhanden. Im Chassis würde es auch eng werden mit einem Relais und zusätlicher Versorgungsspannung. Ist also nur ein zweipoliger Umschalter als Soundvariante. Der Amp ist eh nicht für Live gedacht.
SO ich werde erstmal  :guitar:  ;D
Schönen Abend!  :bier:
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Grooverock am 28.08.2006 12:54
Hi, Leute!

Erst noch einmal danke für die vielen Antworten! Das hat alles schon sehr weitergeholfen und demnächst ensteht die erste Testversion um die Abstimmung einiger Werte vorzunehmen.  :D
Eine Frage habe ich allerdings noch!

Wie würdet ihr die Sicherungen dimensionieren? Mein erster Gedanke war, sich an den maximal entnehmbaren Strom der Trafowicklung zu orientieren und wegen des Einschaltstroms eine träge Sicherung zu nehmen. Aber das ist sicherlich ein Bisschen zu klein, oder?

Eine andere Sache ist das "Hochlegen" der Heizspannungs-Symmetrierung.
Mir ist klar, dass man das eigentlich beim oberen System einer SRPP-Stufe macht um die Spannung zwischen Kathode und Heizfaden im gesunden Bereich zu halten. Kürzlich bin ich aber bei AX84.com auf ein Dokument gestoßen, dass erklärt, warum man so auch das Brummen welches von der Heizspannung verursacht wird, minimieren kann. Was halten die Experten davon?

Viele Grüße, Kim

Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: bazookajoe am 28.08.2006 20:14
da fällt mir doch die keksdosenseite wieder ein, vielleicht auch interessant für dich

http://www.mcamafia.de/tubes/keksdose/keksdose.htm
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Kpt.Maritim am 28.08.2006 21:17
Hallo Kim,

das Hochlegen bringt manchmal was, aber weniger bei der ECC83, da hat es bei meinen Tests nichts bewirken könne. Bei der 6SN7 (6N8P) bringt es aber eine ganze Menge, nur würde ich diese Röhre nicht in einem Gitarrenverstärker in der Vosrtufe verbauen, dafür ist sie zu mikrofonisch.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: LIGHTMATROSE am 25.08.2012 12:59
MOIN KIM,
HAST DU DAS DING GEBAUT?
DANKE+GRUSS
THILO
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Athlord am 25.08.2012 14:41
MOIN KIM,
HAST DU DAS DING GEBAUT?
DANKE+GRUSS
THILO

LEICHENSCHÄNDER!
Der Beitrag ist fast 6 Jahre alt....
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: kugelblitz am 25.08.2012 15:39
MOIN KIM,
HAST DU DAS DING GEBAUT?
DANKE+GRUSS
THILO
LEICHENSCHÄNDER!

Psst, am Friedhof schreit man nicht. ;)
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: LIGHTMATROSE am 25.08.2012 15:43
...was,erst 6 JAHRE???

   da sind die bauteile ja richtig gut abgelagert...
   
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: jacob am 25.08.2012 17:38
Wahrscheinlich kann sich Groovetube-Kim mittlerweile gar nicht mehr an dieses Projekt aus seiner Jugend erinnern...  ;D  :devil:

Gruß

Jacob
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Grooverock am 26.08.2012 14:10
Hi!!!

HAHAHA, wie geil ist das denn????  ;D
Das Projekt ist eingeschlafen und wurde zugunsten anderer Projekte nach hinten geschoben.
Aber ich habe so ziemlich alles hier liegen was man braucht. Sogar n alten Übungscombo der als Gehäuse herhalten muss.
Das wird aber tatsächlich bald in überarbeiteter Form wieder aufgenommen und muss dann als Geburtstagsgeschenk herhalten.  O0

Also mit Erfahrungsberichten kann ich in dem Fall leider nicht dienen.

Viele Grüße, Kim

EDIT: Dieser ganze "Entwicklungsbericht" ist aber wirklich noch immer Gold wert!!! Ich werde das Projekt wie gesagt demnächst wieder aufnehmen!
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: LIGHTMATROSE am 26.08.2012 15:15
...von wegen Leichenschändung...
   TOTGEGLAUBTE LEBEN LÄNGER!!!  :devil: :sex:

   ich hätte da nen VOX PATHFINDER 10... ;D,
   der träumt schon lange davon,seinen" Sand" zu verlieren+mal
   anständig durchge...wärmt zu werden...


   
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: LIGHTMATROSE am 26.08.2012 16:30
Und damit hier keine PSEUDO-LEICHENSTARRE :devil: eintritt:

Könnte man nicht auf 0,5-1Watt Output gehen wie beim
"NITEGLOW"???(Sorry,zu blöd zum Verlinken..)
Hat nen "RC COUPLED OUTPUT".





Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Grooverock am 27.08.2012 11:00
Aus dem Vox Pathfinder habe ich mitlerweile n Solidstate-Reverbunit gemacht.
Auch ganz ein ganz nettes Spielzeug!!!
Dafür ist er gut!  ;D
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: jacob am 27.08.2012 13:37
Hi Kim,

falls Du es noch nicht haben solltest: ein schönes Philips- Datenblatt der ECL82 von 1969

http://www.drtube.com/datasheets/ecl82-philips1969.pdf


Gruß

Jacob
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: LuciMan am 21.11.2012 10:13
Hi!!!
..... Das wird aber tatsächlich bald in überarbeiteter Form wieder aufgenommen und muss dann als Geburtstagsgeschenk herhalten. ......
EDIT: Dieser ganze "Entwicklungsbericht" ist aber wirklich noch immer Gold wert!!! Ich werde das Projekt wie gesagt demnächst wieder aufnehmen!

Schön, festzustellen, dass der "Weckruf" von Lightmatrose erfolgreich war (nachfragen lohnt immer - egal, wie alt der Thread ist!  :)) und Du das reizvolle Projekt doch noch umsetzen willst.

Ja - manchmal dauern die Dinge halt was länger und müssen sich erst setzen.

Ich habe hier auch noch einen Pfadfinder, der sich gerne "den Sand aus den Schuhen kippen" möchte und "Fußheizung" bevorzugen würde und schwanke zwischen einer Verbundröhre oder einer ECC + EL.
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Martin M am 28.11.2012 16:53
Moinmoin zusammen,

habe vor mehr als den hier vergangenen 6 Jahren fürs Üben am Rhodes einen 1-Röhren Amp aber mit ECL86 gebaut. Keine Klangregelung, außer dem Netzschalter ein 1M Lautstärkepoti direkt am Eingang als einziges Bedienelement.
Ist komplett nach Datenblatt gebaut, keine außer den absolut notwendigen Teilen, klingt an nem 12er richtig gut für bluesige Gitarre (kann ich nicht selber, kenn aber Leute, die es können ;)) und am Rhodes ohnehin. Laut ist aber nicht, geht wirklich nur zum (alleine) Üben.

Ich guck mal nach dem sehr, sehr übersichtlichen Schaltplan und poste den dann. Das Problem war, den richtigen AÜ zu bekommen, habe ihn letzlich aus einem alten Dampfradio genommen.

Martin
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: raphrav am 29.11.2012 09:56
Hey,

Das Problem war, den richtigen AÜ zu bekommen, habe ihn letzlich aus einem alten Dampfradio genommen.

Wieso das? An die ECL86 oder PCL86 passt im SE-Betrieb imo jeder Übertrager, der auch an eine EL84 in Eintakt passt. Hab die Werte von der Pentode der PCL86 und von der EL84 irgendwann mal verglichen und kam zu dem Ergebnis, dass sie sich echt fast nichts schenken, außer einem etwas geringeren Anodenstrom bei der PCL86, was sich im Design aber nur auf den Kathodenwiderstand und nicht auf den Übertrager auswirkt und etwas geringerer zulässiger Anodenspannung, was dem Trafo auch nicht weh tut.

So eine werkelt auch in einem meiner Amps, allerdings hab ich noch zusätzlich eine ECC83 für eine brauchbare Vorstufe reingemacht und so gehts rund. Und sooo leise finde ich die Konstruktion auch nicht, genauer gesagt probe ich damit (gegen eine Westerngitarre, einen Bass und ein Cajon) sogar und bin noch immer zu laut. :)
Ich krieg da immerhin (gemessene) 3kommairgendwas Watt raus!

Richtig leise ist dagegen das Experiment mit einer ECF82 (!). Da krieg ich nur etwas unter einem halben Watt raus. Das reicht dann zum alleine üben. Aber der Amp hatte eh experimentellen Charakter, mit selbstgestricktem Schaltnetzteil für die Anodenspannung (dass er mit einem Steckernetzteil betrieben werden kann) usw.

Grüße,
Raph
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Holzdruide am 29.11.2012 10:17
Hallo Martin

Obige Schaltung und leise ? dann überprüfe mal Deinen Aufbau.
Ich betreibe eine EF86 und eine ECL82 und die Kiste ist alles andere als leise.

Als Übungsamp mehr als heftig.

Gruß Franz
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Martin M am 29.11.2012 11:35
Moinmoin Rohrbruch,

du kennst meine Ansprüche nicht ;D

im Ernst, an einem guten 12er ist er laut, aber ich habe ihn an einem Billig-8er in einerm Minigehäuse direkt auf dem Rhodes stehen, da kann er nicht so viel.

Die Schaltung kommt - wie's der alte Leo machte ;) -1:1 aus dem Valvo Röhrenhandbuch aus den 60ern. Einzige Besonderheiten sind
- der 320p Kondensator am Eingang: Ich dachte in der Theorie, ein meistens sehr kurzes Kabel auszugleichen, in der Praxis habe ich das Gefühl, dass die hohen Tasten mir beim Anschlag nicht mehr in den Ohren knacken; und
- die Schirmgitter-Anzapfung des AÜ, na gut, sooo besonders is die nu auch nicht.

Wie schon geschrieben, habe ich den Gesamt-Eingangswiderstand durch ein 1M Poti reduziert, sonst wären die 320p auch viel zu groß...

Die im Valvo-Handbuch für diese Dimensionierung genannten Ströme kommen tatsächlich hin (wer hätt's auch gedacht?). Gute 35mA an derAnode, ca. 40mA an der Kathode (Differenz ist Schirmgitterstrom) und ein rundes halbes mA im Triodensystem. Ich versorge es aus einem 240V Sekundär-Trafo, die Spannung bringe ich nach dem 4-Halbleiter-Dioden Gleichrichter mit einem 1k8 Widerstand zwischen 2 50µ Elkos auf ca. 250V runter. Die Heizung einfach aus 6.3V, einfach eine Seite "gemasst". Da brummt deswegen (1k8) und trotzdem (einseitige Erdung der Heizung) nichts mehr. Mit der Klangregelung des Rhodes binich zufrieden, mehr "Knöpfe" vermisse ich nicht.

Jetzt versuche ich noch, den Schaltplan hochzuladen  ::)
(http://)
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: raphrav am 29.11.2012 13:21
Hey,

ja dann ist auch klar, warum das Teil so leise ist. Deine Vorstufe ist in dem Fall Murks, du hast da was nicht verstanden:
ENTWEDER du lässt alles am Eingang so hochohmig ODER du baust die Vorstufenröhre auf eine klassische Triodenstufe in Kathodenschaltung um.

Der Grund ist folgender: Die Röhre braucht eine negative Vorspannung am Gitter gegenüber der Kathode, um vernünftig arbeiten zu können, siehe Kennlinie.
Die erste und verbreitetste Methode, die zu bekommen ist ein Widerstand zwischen Kathode und Signalmasse. Durch den Kathodenstrom hast du dann einen Spannungsabfall am Kathodenwiderstand, der das Potential der Kathode hebt. Das Gitter jedoch bleibt wegen dem Gitterableitwiderstand (der dann eher kleiner ist, so 1MOhm) auf Massepotential und damit negativer als die Kathode.
Der zweite Weg ist ein Phänomen, das ich nicht so genau begründen kann, aber das es halt gibt: Wenn ein Strom zwischen Anode und Kathode fließt, lädt sich das Gitter etwas negativ auf. Diese Aufladung beträgt nur 1-2V und ist mit ein paar µA belastbar. Sprich, sie bleibt erhalten, wenn der Gitterableitwiderstand sehr groß, also die 10MOhm ist. Wird der kleiner, bricht wird die Aufladung abgeleitet, die Spannung bricht weg und die Röhre kann nicht mehr arbeiten. Es wird leise und verzerrt. Der Vorteil dieser Schaltung ist jedoch, dass ohne Kathodenwiderstand die Stromgegenkopplung der Röhre komplett wegfällt und du somit vergleichsweise hohe Verstärkungen erreichst.

Ergo: Halte dich an die 10MOhm oder füge einen Kathodenwiderstand ein, den du mit einem Elko noch brücken kannst, um die Gegenkopplung für Signalfrequenzen zu verringern. Alles andere kann nicht richtig funktionieren!

Auch an 8" müsste nämlich mit der Schaltung sonst echt Party sein. Glaub mirs, das ist dann zu viel zum Üben...

Grüße,
Raph
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Holzdruide am 29.11.2012 14:11

im Ernst, an einem guten 12er ist er laut, aber ich habe ihn an einem Billig-8er in einerm Minigehäuse direkt auf dem Rhodes stehen, da kann er nicht so viel.


Hi Martin,

Bei mir hängt ein 10er von Dirk dran, allerdings sind 2x 12" Eminence auch nicht lauter.

Gruß Fanz
Titel: Re: Kleines Eintakter-Projekt -> ECL82
Beitrag von: Martin M am 29.11.2012 14:40
Moinmoin Ralph,

ich weiß shon, was eine Vorspannungserzeugung durch Anlaufstrom ist  ;)

An dem Verstärker ist auch nichts falsch, denn das 1M Poti liegt nur wechselspannungsmäßig parallel zum Gitterwidersatand, gleichspannungsmäßig ist es ja durch den100n Kondensator abgeblockt. Der Eingangswiderstand, den das Instrument sieht, ist jedoch die Parallelschaltung aus 10M und Poti und kommt damit in die übliche Region von 1M, an der sich so gut wie alle induktiven Tonabnehmer "wohlfühlen".
Wäre dem nicht so, würde das Ding nicht nur leise sein, sondern auch ungewünscht verzerren, da die negative Halbwelle die Röhre nicht aussteuern könnte. Außerdem zeigt ja auch der Anodenstrom im Arbeitspunkt mit einem halben mA, dass hier alles in bester Ordnung ist.

Die Endröhre wird auch schön ausgesteuert, so dass ich mir die Gegenkopplung zum Fußpunkt der Endpentode ohne abschwächende Maßnahmen gut leisten kann: Das Ding ist schon so laut, wie es sein kann.
"Laut" ist halt immer das, was man definiert: Es ist laut genug zum alleine Üben, so laut wie ein aufgedrehtes Dampfradio halt, die mit ähnlichen Endstufen ausgerüstet waren. Fürs Spielen mit nem Akustikgitarristen reicht es sicher, um das Rhodes mit einem Schlagzeug mithalten zu lassen, definitiv nicht, jedenfalls nicht für

Martin