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Technik => Tech-Talk VOX => Thema gestartet von: hoefen10 am 1.09.2006 17:10

Titel: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 1.09.2006 17:10
Hallo zusammen! Ich hoffe ich finde hier jemanden, der mir weiterhelfen kann.
Ich bastle seit längerer Zeit an meinem AC30 (70er, Lötleisten, kein Reverb, keine GZ34) herum. Das Problem ist: Beim Normal-Kanal produziert er bei etwa halb aufgedrehtem Volume-Poti fürchterliche Geräusche bei mittelstarkem Anschlag. Gebe ich einen Sinus drauf, erkennt man am Oszi starke Schwingungsneigung, die die Endstufe total in Sättigung fahren. Jetzt kommt das Verrückte: Wenn ich mit dem Cut-Regler Höhen wegnehme gehts weg. Es geht die Oszillation auch weg, wenn ich den Vib-Trem-Lautstärke-Regler aufdrehe.
Da die Signale am PI zusammengeführt werden, habe ich dort die 150nF an den Anoden getauscht. Ebenso wie die 47n an den PI-Eingängen. ->Keine Besserung.
Neue Röhren bringen auch keine Besserung. Das Problem tritt nur am Normalkanal auf. Dieser ist aber komischerweise bis zum PI sauber.
Bittte, bitte helft mir! Ich bin mit meinem Latein am Ende!

Hans
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: loco am 1.09.2006 18:21
hallo,check mal ob die Speakerleitung zu dicht an den Eingangsbuchsen liegt.
Falls du die Möglichkeit hast ,ein paar Bilder vom Innenleben zu machen, wäre
eventuell hilfreich.  Gruß loco
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: Hostettler am 1.09.2006 18:25
Hi hoefen10

Also ich tippe hier auf eine schlechte Entkoppelung der Spannungsversorgung in der Vorstufe. Was verstehst du unter Schwingneigung? In welcher Frequenz etwa schwingt das Teil? Ist es eher im tiefen Bereich?

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 1.09.2006 19:05
Es ist eher höherfrequent. An immer den selben phasenzuständen tritt es auf. Speaker leitung ist in Ordnung. Problem tritt nur bei NORMAL-Kanal auf. Photo liefere ich nach.
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: MichaelH am 1.09.2006 19:31
Hallo Hans,

willkommen im Club  ;)
Photo ist ne gute Idee. Ich würde folgende Sachen in Betracht ziehen:
- kalte Lötstelle !
- Schlechte Masseverbindung WO ?????? - keine Ahnung
- Leitungsführung zwischen Normal Input und Röhre und die Abschirmung der Leitung
- Versuch mal den 68 K direkt an der Röhre zu plazieren - nach Marshall 2203 StateofTheArt

Tritt das Problem auch mit dem LOW-Channel des Normal Input auf ?
Poste auf jeden Fall mal Bilder, in denen man die Verdrahtung der Röhren sieht. Starre Drähte ? Evt. noch ein Problem mit einer "angeritzten" Leitung. Hast du ne isolierte Pinzette zur Hand ?.


Gruß

Michael
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 1.09.2006 23:29
Bilder folgen noch nach.
Ich habe alle Lötstellen schon nachgelötet. Auch Masseverbindung habe ich gemessen. Die Widerstände am Pi stimmen auch und auch die Kapazitäten.
Problem tritt auch am Low auf. Bis zum PI arbeitet der Normalkanal einwandfrei.
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 2.09.2006 12:17
Ich habe irgendwie Probleme mit dem Bilder hochladen.
Das Problem liegt am PI. Ich kann das auch in etwas schwächerer Form mit dem Brilliantkanal erzeugen (hab ich jetzt gemerkt!). Am Gitter des PI ist das Signal noch in Ordnung. Erst an der Anode die 180° macht, tritt es auf. An der anderen Anode fehlt nix (dort wo der Vibratokanal ankommt).
Alle Koppelkondensatoren des PI habe ich getauscht. Alle Widerstände sind in Ordnung. Kann es vielleicht ein Kontaktproblem des Röhrensockels sein? Möchte erst eure Meinung hören, das Wechseln ist doch eine Sauarbeit.
Danke!
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: MichaelH am 2.09.2006 13:28
Hi,

Fotos hochladen - schau mal unter de erweiterten Optionen - Datei anhängen  ;D

Zum Problem. Ok es könnte auch ein Kontaktproblem des Sockels sein. Da würde ich zunächst die mechanische Reinigug versuchen - Prüfspitze zum kratzen und nachbiegen der Kontakte. Wenn das nicht hilft - vor einem Sockeltausch versuchsweise mal die paar Widerstände vom PI austauschen. Ist wahrscheinlich der geringste Aufwand. Ich würde da zunächst in Richtung der beiden Anodenwiderstände gehen. Du könntest auch versuchsweise an den Anodenwiderständen mal nen 47 -100 -pF Kondensator löten - nach Marshall StateOfTheArt  ;)

Gruß

Michael
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 2.09.2006 15:19
(http://C:\Dokumente und Einstellungen\All Users\Dokumente\Eigene Bilder\voxac30 006.jpg)
So schauts am Oszi aus.
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: Andy am 2.09.2006 15:27
... das Bild kenne ich von DIY-Transistor-Endstufen :D

Da war das Problem dann oft in deren Spannungsversorgung (und mit Verdrillen zu beheben).

Poste doch mal ein Bild vom Innenleben des Amps!

Gruß

Andy
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 2.09.2006 16:26
Hier das Innenleben.
Zu Andys Beitrag: Das Problem hat der Verstärker zwar seit langem, doch war vorher auch nichts anders verdrahtet.
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: Andy am 4.09.2006 00:05
... Schuss ins Blaue: Schonmal die Systeme vom PI getauscht?

Ansonsten hilft vielleicht mal ausnahmsweise ein bischen geschirmtes Kabel...

Bin aber ehrlichgesagt auch ratlos und kein Vox-Experte...

Gruß

Andy
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 4.09.2006 18:07
Die Röhren sind definitiv nicht. Ein Tausch bringt keine Besserung.
Vielleicht ists doch irgendwas mit der Erdung. Wenn ich an der störanfälligen Anode den Verlauf mit dem Oszi anzeige und dann mit einem weiteren Tastkopf auf das Gitter am PI gehe, gehts weg. Die Eingänge vom Oszi haben doch 1Meg und das könnte hier schon was ausmachen.

Hans
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: MichaelH am 4.09.2006 22:02
Hallo Hans,

Zitat
Wenn ich an der störanfälligen Anode den Verlauf mit dem Oszi anzeige und dann mit einem weiteren Tastkopf auf das Gitter am PI gehe, gehts weg. Die Eingänge vom Oszi haben doch 1Meg und das könnte hier schon was ausmachen.
Das macht GANZ SICHER was aus.
Das selbe Phänomen hatte ich vor zwei Wochen an einem 2203. Es war der "berühmt-berüchtigte" 68k Wider stand. Den an die V1 direkt ran gelötet und Ruhe war. Schau dir die Leitungsführung auf die Gitter nochmal an. Nach Möglcihkeit die Zuleitung mal etwas ander verlegen.

Gruß

Michael

Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: bluesfreak am 5.09.2006 11:30
Servus,

schon mal die beiden Leitungen des AÜ's an den Endröhren getauscht?
Irgendwie schwingt der Amp parasitär und durch den Cut filterst Du anscheinend entweder exat dieFrequenz raus auf der er schwingt bzw. die die Schwingung verursacht. Check ausserdem mal die Widerstände um die Endröhren, die brechen ganz gerne und ändern bei Erwärmung dann plötzlich ihr Leitverhalten bzw erzeugen dann die seltsamsten Phänomene...

just my 2c
bluesfreak  8)
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 6.09.2006 08:38
Hallo bluesfreak!
Ich habe gestern die Leitungen zwischen den Ausgängen des PI und den Anschlüssen der Gitterwiderstände der Endstufe vertauscht. Wären die Gitterwiderstände dafür verantwortlich, so wäre das Problem jetzt auf der anderen Halbwelle zu sehen. Dem ist aber nicht so. Als einziges wären da halt noch die beiden 220k-Widerstände nach Masse zu überprüfen. Hast Du diese Widerstände gemeint?
Außerdem konnte ich feststellen, dass das Problem erst nach ein paar Minuten Betrieb auftritt.
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: bluesfreak am 6.09.2006 09:40
Servus,

ja, check mal die beiden 220k auch. Evtl. beim Messen mal daran wackeln, manchmal haben die Haarrisse und ändren ihren Widerstandswert erst bei Erwärmung. Das das Problem erst nach einigen Minuten auftritt ist für mich ein deutliches Zeichen für ne kalte Lötstelle. Kannst Du rausmessen von welcher Seite des PI es kommt ?
Löt dort mal sicherheiteshalber alle Pins der Endsockel nach. Apropos Endstufensockel: wie sehn die bei Dir aus? Meine waren nach >40 Jahren in einem fortgeschrittenem Verfallsstadium, ebenso die Isolierung aller Leitungen unter den Sockeln. Leider hab ich keine 100% passenden 9Pin Keramiksockel gefunden, ich musste die Sockellöcher als auch die Schraubenlöcher nacharbeiten.
Ebenfalls einen Blick wert ist der Kathodebypass Cap, der wird von dem Kathodenwiderstand nämlich sehr schön weichgekocht, einfach durch nen 25µF/63V ersetzen...

cu
bluesfreak  8)
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 6.09.2006 11:31
Wegen den kalten Lötstellen hätte ich eigentlich schon wirklich alles nachgelötet. Das Problem tritt auf der Anode auf, an der das Eingangssignal (Normal und Brilliant) um 180° gedreht wird und nicht dort wo der Vib/Trem anliegt. Pins am PI-Sockel sind alle nachgelötet. Sockel sind warscheinlich noch ganz gut. Sie verfallen noch nicht. Leitungen sind aber denke ich auch noch in Ordnung. Kathodenbypass-Cap ist bereits neu. Das war auch mal ein ganz fürchterlicher Zirkus. Der hat erst nach etwa 15 Minuten Spielzeit sehr viel Leckstrom durchgelassen und dann hats den ganzen Arbeitspunkt der Endstufe verschoben. Hat sich gut angehört. Hat auch lange gedauert bis ich das gefunden habe, weil vom Messen her anfangs immer alles passte.
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: MichaelH am 6.09.2006 12:58
Hi,

Zitat
vor einem Sockeltausch versuchsweise mal die paar Widerstände vom PI austauschen. Ist wahrscheinlich der geringste Aufwand. Ich würde da zunächst in Richtung der beiden Anodenwiderstände gehen. Du könntest auch versuchsweise an den Anodenwiderständen mal nen 47 -100 -pF Kondensator löten - nach Marshall StateOfTheArt 
Schon probiert  ???
Zitat
Außerdem konnte ich feststellen, dass das Problem erst nach ein paar Minuten Betrieb auftritt
Deutet auf Erwärmung hin  >:D, also Anodenwiderstand.

Noch ne Idee. Häng mal die Endstufe ab und mess dann mal mit dem Oszi. Also an den beiden Koppel-C`s des PI. Was passiert mit dem Signal dann ?

Gruß

Michael
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: MichaelH am 6.09.2006 13:02
Hi,
ich nochmal. Haben die Koppel-C`die richtigen Soannungswerte. Ich weiß, nur sicherheitshalber  8).
Und dann wäre noch der Doppelelko 32uF im TopBoost !

Gruß

Michael
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 6.09.2006 13:20
Hallo MichaelH!
Die Anodenwiderstände habe ich schon getauscht und es zeigte sich keine Veränderung! Die Koppel-C's (150n) sind neu und haben Spannungsfestigkeit bis 630V. Ich habe zwar die Endstufe noch nicht abgehängt, aber die Anschlüsse zu den Gittern vertauscht - Keine Änderung. Es bleiben also wirklich nur noch die 220k nach Masse.
Wenn Du den meinst, der die Brilliant/Normal-Vorstufe und den Top-Boost-Treiber versorgt, der passt. Das Porblem tritt erst ab Anode-PI auf!
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: MichaelH am 6.09.2006 13:36
Ok,
ich habe vor kurzem in nem 2203 folgendes gesehen:
Die Gitterzuleitung ging erst auf einen 2,7 Kohm Widerstand und von da auf das Gitter der Röhre. Vermutlich auch wegen Oszillatorneigung. Dies war an allen drei Röhren gemacht. Versuch das doch mal, geht schnell und kostet nix. Sah aus wie bei ner Endstufe ... .
Mit dem "Abhängen" könntest du zumindest mal sehen, ob die Endstufe ein Auswirkung auf den Fehler hat.

Gruß

Michael
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 8.09.2006 19:09
So! Hab heute wieder ein bisschen weitergemacht und die beiden 220k nach Masse zwischen 150nF am PI und den Gitterwiderständen vertauscht. Es zeigte sich keine Änderung. Das bedeutet für mich: Endstufe ist in Ordnung.
Ich bin mir aber nicht schlüssig, ob ich durch einlöten von Widerständen die Oszillation bedämpfen soll, da der Verstärker doch neu auch funktioniert hat.

Gruß
Hans
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: Andy am 8.09.2006 19:43
... finde es bemerkenswert, dass das Schwingen bei Maximalamplitude eintritt, evtl. ist's ja eine Einkopplung vom AÜ? Hast Du die Endstufe schonmal mit einem externen Signal angesteuert?

Evtl. könntest Du mal ein paar geschirmte Leitungen an den Gittern testen...

Gruß

Andy
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 8.09.2006 20:42
Nein, nein! Das setzt nicht erst bei Maximalamplitude ein, sondern viel, viel früher. Ich verstehe jetzt nicht ganz warum sich durch den AÜ was einkoppeln soll. Ich hab ja den Amp nicht selbst gebaut. Er ist ja früher mal einwandfrei gelaufen. Außerdem habe ich schon die beiden Gitterzuleitungen vertauscht und die Endstufe verkehrtrum laufen lassen. Das Schwingen stellte sich aber auch wieder auf der selben Halbwelle ein.

Gruß
Hans
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: Andy am 8.09.2006 21:00
... hast Du mal alle nicht am Normalkanal beteiligten Röhren gezogen?
Irgendwie riecht das doch nach Mitkopplung von der "Inphase"-Leitung des PI auf den Eingang...  ???

Gruß

Andy
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 15.09.2006 19:59
Hallo! Jetzt bin ich lange nicht dazugekommen! Nie Zeit und dann war ich noch bei BB King. So. Ich habe alle Röhren, die nicht am Normalkanal beteiligt sind gezogen. Also alle bis auf Preamp und PI (4 Stück). Keine Besserung. Ich kann, das Schwingen auch mit dem Trebleregler bedämpfen. (In gleicherweise wie mit dem Cut!)
Hans
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: MichaelH am 15.09.2006 21:14
Hi Hans,

ich glaube immer noch, dass das Problem von weiter vorne kommt (Vor allem weil du das mit dem Treble auch beeinflussen kannst) und sich an der Anode des PI halt so auswirkt.

Wo hast du den King gesehen und war`s gut ?

Grüße

Michael
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: hoefen10 am 17.09.2006 09:50
Hallo MichaelH!
Der war am 12.9. in München. Das war wunderbar. Seine Band ist der Hammer und er selbst immer noch großartig. Er sitzt zwar auf einem Stuhl, macht aber ein riesen Show.
Titel: Re: Nerviges VOX-Problem
Beitrag von: Torvinen am 25.09.2006 19:02
Tausche mal endstufenröhren anodenleitungen andersrum, qvasi phasenumkehrung. Oder könnte sein das da sollte eine HV-elko sein nach der letzten step-down anodenspannungswiderstand (10k-33k) vor 100k anodenwiderstand... und zwar in der selbe massepunkt wie kathodenwiderstand und gitterwiderstand.

Grüss, Torvinen