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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: mac-alex_2003 am 5.12.2006 09:14
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Guten Morgen zusammen,
am Wochenende bin ich durch Zufall über den Schaltplan des Bogner Ecstasy gefallen. Der Reinhold hat da
ein paar nette Ansätze drin! Da ich mit meinem 3/100 nicht so gar weit von seinem entfernt bin (eigentlich sogar ziemlich nah, ist aber Zufall) dachte ich, ich rüst meinen mal um:
Der Boost-Schalter ist nahezu gleich, ich setz nur 150k ein
Der Spannungsteiler hinter der 2. Triode ist bei mir eher klassisch SLO-mäßig, dafür der 10k an der Kathode ein wenig höher.
Hat den Bogner schonmal jemand von Euch gespielt? Der Kanal klang net schlecht, allerdings war der Sound bei den Palm Mutes etwas matschig. Wenn man die leere E-Saite abgestoppt spielt schwingt diese ja leicht nach. Dieses Nachschwingen klang irgendwie leicht brazzelig und hat sich dann erst so nach 1-2 Sekunden als die Saite ruhig war auch beruhigt. Allerdings muss ich gestehen, dass das bei jedem Rectifier und Marshall, den ich bisher gespielt habe bei vollem Gain das selbe war!
An einer fehlenden Beschneidung der Bässe kann es imho kaum liegen (vorne 4,7n, danach 2,2n), jedenfalls war es mit höheren Spannungen als den angegebenen 256V so gut wie weg (außer bei fast schon schwachsinnig viel Gain, da kenn ich aber keinen Amp, der das nicht auch ein wenig macht, wie ist das eigentlich bei Euren SLO-Clones?).
Richtig klasse fand ich ihn dann mit diesen Änderungen:
R1 hoch auf 1,5 - 1,8k
R7 evtl. auf 680k
C4 runter auf 680nF bis 1uF
C10 weg
und die Spannungen dafür auf mindestens 350V hoch.
Das klingt mal richtig lecker ;D
Allerdings bin ich dann schon fast wieder bei meinem 3/100 -Lead-Kanal. ;D
Viele Grüße, Marc
Ach so: hier noch der Plan aus dem Netz:
(http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/tom/files/xtcod.gif)
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Der XTC ist quasi ein Marshall mit ner zusätzlichen Röhre - nicht mehr, aber auch nicht weniger. So klingt er auch, ziemlich erdig, manche würden (aus heutiger Geschmackssicht vielleicht "dumpf") sagen. Man sieht eben, woher der Reinhold kommt . . .
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Ja, dumpf war er. Wenn der C10 draußen ist wirds aber richtig gut, der klaut schon enorm die Höhen!
Aber der SLO ist ja auch "nur" ein gepimpter Marshall, der Rectifier identisch mit dem SLO und der JTM45 eigentlich ein alter Fender, der 5150 hat auch wieder nur eine Triode mehr drin ... Irgendwo klauen wir doch alle beim guten Fender ;D
Wie ist das denn mit den Palm Mutes bei Deinen SLOs bei Gain voll offen? Hat mich bei dem Bogner doch mehr als sonst irritiert.
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Wenn man den SLO-Zirkus "stock" hat, dann sollte man das Poti nicht weiter als 7 - 7,5 aufreissen, die matschen dann (auch die Originale). Mit der berühmten Andy/ACY Methode (woher die das wohl haben ;D ) kann man das aber in den Griff bekommen, wobei ich selbst dann bei 8.5 aufhöre . . .
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Hm, hab schon so viele Änderungen gesehen, was war nochmal die Andy/ACY-Methode ??? HILFE ???
War das 150k an der ersten Anode? Nee, ich glaub das war von Dir.
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Ein/Ausgang des Gainpotis verbinden, 1000nF rausschmeißen und ein 220k vom Ausgang zum Ground . . .
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Werd ich mal austesten, Danke.
Meinst Du den 1000nF an der Kathode raus oder den 1000pF am Gainpoti?
Den 1nF hab ich drin, zieh das Signal danach aber mit einem Spannungsteiler auf 50% runter,
damit ich die Röhre nicht so extrem überfahr.
Viele Grüße, Marc
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1000pF/Poti - sorry.
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Hallo,
den Bogner Overdrive Kanal (nur Preamp) wollte ich die Tage auch mal nachbauen. Die Angaben zu den Modifikationen kommen mir daher sehr gelegen ;)
Ich kann dir dann mal berichten wie das Teil bei mir klingt, vorausgesetzt er läuft auch :D
Gruß,
Johannes
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Wenn man den SLO-Zirkus "stock" hat, dann sollte man das Poti nicht weiter als 7 - 7,5 aufreissen, die matschen dann (auch die Originale). Mit der berühmten Andy/ACY Methode (woher die das wohl haben ;D ) kann man das aber in den Griff bekommen, wobei ich selbst dann bei 8.5 aufhöre . . .
Vielen Dank für die Blumen, aber das war ACYs Idee ;)
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So habs mal ausgetestet. Allerdings (war theoretisch vorher zwar klar) verändert sich damit die Grenzfrequenz des ersten Hochpasses beim Regeln des Gains. Bei einem Einkanaler kein Problem, bei meinem 3er (ey!) gehen da im Clean aber alle Bässe weg.
Die Original-XTC-Schaltung klingt tatsächlich ziemlich dumpf! Habs jetzt wieder zurückgebaut.
Viele Grüße, Marc
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Hä? Du hast das Gainpoti für den Cleankanal im Zirkus des Lead hängen? ???
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Nene. Oder doch?
Nach der ersten Triode gehts über einen C auf drei parallele Widerstände und danach jeweils auf ein Poti.
Siehe auch Anhang. Aber vorsicht! Der Plan ist einer der ersten Entwürfe einer Test-Vorstufe mit einem SLO-angelehnten Lead, die ich in meinen X88-Clone reingepflanzt habe. Also liebe Kinder: Bitte nicht nachbauen!
Das Ding hatte einige Nachteile:
Boost-Funktionen knacksen wie Hölle,
Ausgang komprimiert zu stark
Zu quäckig in der Mitte
Etwas Matsch im Bass
Lead-Sound zu aggressiv
Durch die Beschaltung änderst Du den für den Hochpass wirksamen Widerstand. Die Grenzfrequenz geht dann bei zugedrehtem
Gain-Poti des Lead-Kanals von ca.18 Hz auf knapp 35 Hz hoch. Dadurch drückts die Bässe kräftig weg.
Hätte nicht gedacht, dass man es derart hört, aber man lernt ja nie aus ;D
Viele Grüße, Marc
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Hi Marc,
das mit den 35 Hz wundert mich allerdings auch etwas , zumal eine Gitarre ja nur bis 80Hz "runtergeht" ???
Gruß
Jacob
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Tja, schon seltsam.
Es sei denn ich hätt mich total verrechnet. Glaub ich aber auch net so unbedingt.
Allerdings sind die 35Hz ja der -3db-Punkt ...
Es fehlt auf jeden Fall ziemlich der Bauch. Verzerrt merkt mans dann nicht so, da dort sowieso die
Bässe "kastriert" werden, aber clean schon deutlich.
Grüße, Marc
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Hallo!
Und wie wärs, wenn du dem Koppel-C einen fixen Widerstand gegen Masse gönnst, um den
Frequenz Cut-off fest einzustellen?
Grüße
Mathias
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Naja, bei der bisherigen Lösung hat er den auch.
Die Lösung mit dem Brücken der einen Poti-Seite hat den Vorteil, dass bei weniger weit aufgedrehtem Gain
die Bässe zurückgenommen werden und des dadurch weniger matscht. Das ändert aber nichts an einem Matschen
bei mehr Gain. Eigentlich müsste das Ziel doch andersrum sein:
Zuerst ein Matschen bei offenem Gain wegbringen,
danach bei weniger Gain evtl. etwas Bass zugeben.
Da beim Runterregeln aber oftmals die Höhen leiden brauchts das dann auch nicht.
Schiet, ich dreh mich im Kreis.
War aber eh nur ein Versuch, inzwischen hab ichs wieder auf meinen normalen Dingens zurückgebaut.
Viele Grüße, Marc
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Gestern hab ich mal weiter an meinem Preamp (dem zigmal umgebauten X88-Clone) "weitergespielt".
Seid Ihr Euch sicher, dass die Wiederstände, die die Volume-Potis brücken 680k und nicht 68k sind?
Tauscht man diese gegen die 68k aus ist das elendige Matschen bei hohen Volume-Einstellungen weg und die beiden Kanäle sind nicht mehr so viel lauter als der Clean-Kanal!
Auf den Bildern im SLO-Clone-Forum kann man leider die Farben nicht so genau erkennen. Hat da jemand evtl. ein besseres?
Zumindest würde das erklären, warum Olaf bei einem seiner Panther einen 100k anstelle des 470k vor der letzten Triode verbaut hat. ;D (ich hab da teilweise mit 22k experimentiert).
Schaut man sich mal eine Simulation an, so ist das Signal mit 680k extrem unsymmetrisch, bei 68k sind obere und untere Halbwelle nahezu gleichgroß.
Hat zwar mit dem Bogner nix zu tun, hilft aber gegen Matschen beim X88. Mist, offtopic ;D ;D
Grüße, Marc