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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: KippeKiller am 20.06.2007 23:01

Titel: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 20.06.2007 23:01
Hallo zusammen,

ich hab vor ein paar Wochen bei eBäih einen alten Röhrenverstärker erstanden und da Martin zu dieser Zeit gerade seinen Bassomat öffentlich machte beschlossen aus dem alten Eisen eben jenen neu entstehen zu lassen.
Die Schaltung musste jedoch etwas umgestrickt werden, es kamen Schaltungsschnipsel aus einem Ampeg Portaflex sowie dem Dynacord Bassking hinzu, sowie ein paar eigene Konstrukte.

Ich werde in diesem Thread nun Stück für Stück Fotos, Schaltplan, Hörbeispiele auspacken und auf den Tisch legen, kann allerdings etwas dauern da ich ein schwer beschäftigter Mann bin  ;)
Ich habe auch noch eine menge Fragen, welche aber noch geordnet werden wollen.

Zum Anfang hier mal ein Hörbeispiel. http://www.megaupload.com/de/?d=QMTW1DAD (http://www.megaupload.com/de/?d=QMTW1DAD)
Zuerst Artificial-Harmonics oder wie immer man das nennt, danach etwa halb den Lautstärke-Regler des Basses aufgedreht und mit Plektrum etwas fester in die Saiten geschlagen, danach Lautstärke am Bass voll auf und schön mit Schmagges wie man hier im Saarland sagt, danach wieder etwas zurück mit der Lautstärke und mit Fingern gespielt.
Technik Timing und Kreativität hab ich heute nicht benutzt beim spielen, es ging mir nur um die Verzerrungen.

Aufgenommen ist das ganze mit einem Großmembranmikrofon vor dem 15" Lautsprecher meiner Ashdown ABM 1510, das Mikrofon stand bei weitem nicht optimal.
Foto hab ich auch noch beigetan

Der klang hat mich wirklich überzeugt und die Lautstärke die ich mit zwei EL34 zur Verfügung habe reicht mehr als aus an meiner Box. Als nächstes kommt dann ein aktueller Schaltplan und Fotos von Innen.

Schönen Gruß

Mathias
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: TLausK am 21.06.2007 09:11
So ein Gehäuse habe ich in ibäh auch schon öfters gesucht.

Leider hast Du's gefunden, Gligg gehatt !   >:(  ;)   ;D

Aber macht ja nichts - bleibts wenigstens im Saarländle.

Was für ein Typ Amp war das (alter Dynacord ?)

Sieht schon mal gudd aus. Vielleicht noch eine Frontplatte (wegen der Kosmetik) ?

Ich werd mal weitersuchen - für meinen nächsten Experimentier/Bastel-amp zu bauen.

Grüße
Thomas
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 21.06.2007 12:45
Hallo,

der Verstärker war zuvor schon ein Eigenbau, dem Alter der Teile nach zu urteilen etwas betagt.
Alles in allem wirklich ein Glückskauf da der AÜ wirklich brauchbar ist für einen Bassverstärker.

Frontplatte oder zumindest ein Typenschild kommt noch da auch noch ein Loch in der Front (neben dem Standby Schalter) ist durch das ein Finger passt, man kommt zwar nur an eine Masseleitung aber sicher ist sicher.

Das Gehäuse war leider schon verbohrt so dass ich mich mit dem Layout etwas unkonventionell halten musste, die Röhren sitzen relativ ungünstig, sonst hätte ich Turrets oder eine durchgehende Lötleiste verwendet.

Der Massedraht wird nochmal überarbeitet, es gibt zwar keinen nennenswerten Brumm aber was optimiert werden kann ...   :)
Die Elkos im Netzteil hab ich auch noch zusätzlich mit Heisskleber fixiert, diese Kabelklemmen aus Aluminium hab ich durch Halterungen für Kabelbinder ersetzt.

Eine richtige Platine für die Biasspannung fehlt noch, momentan ist es eine Version auf Lochraster, aber die Zeit ...

Schönen Gruß

Mathias


edit: noch ein Klangbeispiel: http://www.megaupload.com/de/?d=34MKI4BS (http://www.megaupload.com/de/?d=34MKI4BS)
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: TLausK am 22.06.2007 13:40
... in das große Loch könnte vielleicht das Zeigermeßinstrument hier aus'm Shop passen - zum Anzeigen der Anodenspg. oder Bias-Strom !!!!

TL
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 25.06.2007 15:57
Hallo,

ein Drehspuleninstrument war zuvor eingebaut aber bei mir hat der Platz nicht mehr dafür gereicht.
Jetzt ist eine Plexiglasscheibe drin und innen Leuchtet es rot, eine recht ansehnliche Lösung.

Ich habe mal den Schaltplan aktualisiert und ein paar Fotos vom soweit endgültigen Aufbau gemacht.
Bitte schreibt Bescheid wenn mein Aufbau Mängel im Bezug auf die Sicherheit aufweist, mit dem Klang bin ich sehr zufrieden.
Vielen Dank an Martin und alle anderen die mich mit Rat und Schlag unterstützt haben, alleine hätte ich das nicht geschafft :-*
(http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/4017174/400_3435303431636132.jpg) (http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/4017174/1280_3435303431636132.jpg)

(http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/4017174/400_6132326634333438.jpg) (http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/4017174/1280_6132326634333438.jpg)

(http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/4017174/400_3839626131623330.jpg) (http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/4017174/1280_3839626131623330.jpg)

(http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/4017174/400_6535303264343434.jpg) (http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/4017174/1280_6535303264343434.jpg)

(http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/4017174/400_6430616436366332.jpg) (http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/4017174/1280_6430616436366332.jpg)
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: Saucerman am 25.06.2007 16:02
Sehr schön!
Besonders den Aufbau finde ich gut, weil er sehr unkonventionell, aber dennoch gut (meiner Meinung nach) ist.
Bring das Teil ann Start, und dann Aufnahmen! (bin schon gaaaanz neugierig!)
Liebe Grüsse, Arno
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 25.06.2007 16:07
Hi Arno,

danke, ich hab mir auch lange den Kopf über das "Layout" zerbrochen.
Falls Du es übersehen hast, oben sind zwei mp3-Dateien, ich hab sie extern hochgeladen.
Oder meinst Du die Aufnahmen mit dem Rest meiner Band? Da kommt er auch zum Einsatz bald.

Schönen Gruß

Mathias
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: Saucerman am 25.06.2007 16:39
Oh, hab ich total übersehen!  ::)
Jepp, rockt :)
Allerdings fehlen die Bässe etwas  ;D
Machst du noch mal ne Aufnahme ohne Zerre und mit mehr Bass drin?  Am besten mit nem Kondensatormic.
Übrigens, diese Tone-Schaltung mit dem einen Poti finde ich genial.  :) :)
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 25.06.2007 16:51
Hi,

die Vorstufe ist die des Bassomats von Kpt.Maritim sie ist wirklich genial, eine Drehung an der Klangregelung ist wie eine Reise durch die Musikrichtungen von Rock nach Reggae, und das gesamte Spektrum von clean bis verzerrt lässt sich mit dem Volumen-Poti des Basses durchregeln.

Bessere Aufnahmen kommen demnächst, ich brauch noch ein Instrument welches die Bässe auch liefert.

Gruß

Mathias
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: Kpt.Maritim am 25.06.2007 20:13
Hallo

@Mathias, hast du meine Mail mit dem kleinen Schnipsel dran bekommen.

Dein Aufbau ist wirklich super. Mich habe hier noch ein Zeigermessgerät am rumoxidieren,. d.h. noch ist es nicht oxidiert. Es misst Spannungen bis 100V. Der Lochkereis dafür muss etwa 3,9cm betragen, der Schraubenabstdan beträgt 3,7cm. Passt das eventuell in deinen Ausschnitt?

Wegen eines Oszis war ich auch schon mal im Keller. Ich habe ein altes 107er Hameg (Vollröhre) gefunden. das reicht für NF-Anwendungen dicke aus.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 25.06.2007 23:02
Hallo,

@Martin, also der letzte Schnipsel war recht umfangreich ist aber etwas über eine Woche her, dankeschön es schmerzt zwar manchmal aber es hilft, falls Du etwas aktuelleres meinst hab ich nichts bekommen. Kannst Du das Hameg entbehren?

Eng wird es mit den Anzeigeinstrumenten ins Chassis reinseits, das Loch ist groß genug im Durchmesser, an der Frontseite wäre auch noch Platz zum bohren aber dahinter sind nur zwei bis vier Centimeter in die Tiefe.
Ich habe den Verstärker nicht hier daher kann ich nicht genau nachmessen, aber 3 bis 4 cm Schraubabstand könnten recht genau hinkommen es war ja auch ein Zeigermessgerät drin in dem Loch, wenn Interesse besteht kann ich ja mal ein Foto davon machen es ist sehr "vintage", vor allem die dazugehörige Platine.

Schönen Gruß

Mathias
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: Kpt.Maritim am 25.06.2007 23:16
Hallo

Dann ist meine Mail nicht angekommen, hmm?? Die habe ich freitag losgeschickt. Ich hänge es hier mal an.

Wir haben bei unseren Überlegungen zur Symmetrierung den Gitterableitwiderstand nicht bedacht, den du in deiner Schaltung hast, ich aber nicht habe. Man kommt dann für den Spannungsteiler auf eine ganz andere Näherungsformel.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 25.06.2007 23:41
Hallo,

genau über diese Schaltung bin ich auch schon mehrfach gestolpert, bei valvewizard heisst sie floating paraphase, im RHD glaube ich auch.
Diese Variante will ich mal ausprobieren, aber im Moment sehr ich keinen Grund für weitere Modifikationen denn der Klang überzeugt.
Auch dieses "kratzige" was ich Dir beschrieben habe Martin passt sich bei stärkeren Verzerrungen doch gut ins Gesamtbild.

Mit 560k, 470k und einem 470k-Poti bin ich aber auch nicht allzuweit von der floating paraphase entfernt, mal ganz grob gesehen ;D

Schönen Gruß

Mathias
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: Kpt.Maritim am 25.06.2007 23:49
Hallo

Genau das meinte ich, demnach kannst du den Spanunsgteiler für exakte Symmetrie mit der Formel ziemlich genau vorhersagen.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 26.06.2007 01:10
Hallo,

ich hab mal etwas gerechnet, mit R3 = 470k und R5 = 470k komme ich auf R4 = 484,1k, ergo liege ich mit meinen 560K weit über dem Ziel. Dies deckt sich mit meiner mittlerweile bevorzugten Einstellung am Symmetrie-Poti.
Dieses habe ich nämlich etwa zu einem Viertel aufgedreht, drehe ich weiter auf entstehen knarzige harsche Verzerrungen welche erst mir der Gitarre und saftigem Brett zu gebrauchen sind.

Es könnte also sein dass die zweite Triode da schon schwer "nach oben" in die Asymmetrie getrieben wird.
Statt dass das Symmetrie-Poti das Signal vom eigentlichen Symmetriepunkt leiser werden lässt befindet sich der eigentliche Symmetriepunkt schon fast am ende des Regelwegs gegen Masse, und das Gitter der zweiten Triode im PI sieht auch nur noch eine Ableitwiderstand von nicht mal 100k.

Mir erschließt sich noch nicht so ganz in welcher Art und Weise jetz das Poti R5 als Spannungsteiler gegen Masse mit dem Spannnungsteiler zwischen den beiden Anoden des PI interagiert.
Also genauer gesagt wieviel Ohm mehr am Poti enstsprechen "mehr symmetrie".

Addiere ich 470k und 560k so erhalte ich 1030k, das geteilt durch zwei ergibt 515k.
Ich könnte doch also einen 56k oder 68k Widerstand zwischen das Poti R5 und Masse Löten um so in einer Stellung sowohl am Gitter der zweiten Triode einen Ableitwiderstand von etwa 515K zu haben, als auch über dem Poti bis zum Gitter der zweiten Triode einen ausreichenden Spannungsabfall als ob der Spannungsteiler zwischen den Anoden nach obiger Formel mit 515k und 530k aufgebaut wäre für "perfekte Symmetrie".
Meinem Gefühl nach müsste das doch funktionieren, leider steht das Objekt der Begierde im Proberaum und ich kanns nich ausprobieren.

Schönen Gruß

Mathias
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: Hucky am 26.06.2007 02:13
Super Schaltung - genial einfach und effizient - solche Schaltungen braucht das Land !!!
Nun meine Frage an den Designer und die Bauer:
Wäre es nicht vorteilhafter die beiden Vorstufen umzudrehen:
1. Stufe hiGain mit Gleichspannungskopplung auf
2. Stufe LoGain mit aktive Tonecontrol und Volume.

auf diese Weise hätte man eventuell ein besseres tubedistortion Spektum mit nachfolgender ToneControl
oder vielleicht nicht, da die 2. Stufe mit höherem Pegel dann mit Gegenkopplung arbeitet ?

auf alle Fälle hätte der Amp weniger Nebengeräusche (Rauschen und Brummen) durch höheres Gain in der 1. Stufe und höhere Pegel auf den Pots. Die zweite Stufe hätte auch einen geringeren Ausgangswiderstand auf das VolumePot.

Alles nur Gendanken und ein Versuch mitzuspielen ohne den Amp gebaut zu haben.
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: Kpt.Maritim am 26.06.2007 07:58
Hallo

Ein großteil der Schaltung stammt von mir. D.i. die Vorstufe, die Phasenumkehr, und die Grundidee zur Asymmetrie der Enmdstufenansteuerung. Mathias hatte dann den genialen Einfall wie man diese für festes Bias ummuddeln kann. Die Endstufe sieht schwer nach Dynacord Bassking aus.

Siehe folgende Threads:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3756.0 (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=3756.0)

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=5644.0 (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=5644.0)

Ich denke im ersten Thread wurde dein Vorschlag schon mal durchgessprochen. Ich habe bei der Vosrtufe alles mögliche getestet unter anderem auch D. So wie sie jetzt ist, ist sie kein Schnellschuss, sondern das Ergebnis einer Reihe von versuchen. Rechne mal die Pegelverhältnisse und verstärkungen durch. Aus meinem Violinass kommen etwa 50mV aus dem fender etwas weniger. Das macht nach der ersten Stufe die maximal 50fach Verstärken kann. 2,5V Signalspannung. Da die zweite Stufe mit 1,5V Gittervorspoannung arbeitet und der Gitterstrom bei der ECC83 erst ab etwa -0,5V Aussteuerung anfängt zu vließen und darum auch erst dort Verzerrungen einsetzen, müßte man wesentlich mehr als 2V Signalspannung aufbringen um die zweite Stufe zu übersteuern. Tatsächlich ist es je nach Einstellung der Klangregulage noch deutlich mehr. Man bräuchte also auch bei deinem Vorschlag noch mehr Eingangspegel oder einen Booster.
Hat man das aber, dann schafft man es auch so herum, wie es jetzt geschaltet ist. Und hat sogar noch den Vorteil die Übersteuerung der zweiten Stufe gezielt über den Klangreghler steuern zu können.

Tatsächlich hast du recht, die Klangereglustufe zu übersteuern klingt auch nicht gut und zwar wegen ihrer Gegenkopplung, denn dadurch setzt die Verzerrung hart ein und klingt fast wie ein Transitor. Denn Gegenkopllungen verringern die Verzerrungen nicht nur, sie veärndern sie auch, indem sie das Spektrum zu ungeraden Harmonischen verschieben.

Ich habe alle möglichen Kombinationen getestet auch die von dir beschriebene und noch einige andere Perversionen, so wie es ist ist es am besten. Es rauscht und brummt ohnehin fast nicht, jedenfalls nicht im Klampfomat. Es rauscht wesentlich weniger als z.B. ein Klangregulage alla Fender und Masrhall, der grund ist, dass viel weniger Rs und Potis verbaut sind.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 26.07.2007 23:33
Hallo,

ich bin immer noch am modifizieren und rechnen.
Es gibt unschöne Verzerrungen, viel zu früh auch wenn er noch so brav am Volumepoti des Basses hängt.

Daher will ich alles nochmal von vorne durchgehen und so clean wie nur möglich halten, wenns denn zerren soll kann ich mir ja schnell einen Booster basteln.

V1: Ub = 282Volt, Ua = 182Volt, Uk = 2Volt, Gitterableitwiderstand sind 220k, Anodenwiderstand 100k, 1,5K an der Kathode. Als Last habe ich zum einen die Klangregelung und dazu einen 470k - 470k Spannungsteiler am Gitter von V2 (nicht im Schaltplan). In Mittelstellung des Klangregel-Potis wäre das also  940k || 50k , zum anderen habe ich ja den Anodenwiderstand an sich das wären 100k.

-Wie berechne ich jetzt die Lastgerade im Datenblatt, mit dem reinen Anodenwiderstand 100k, oder mit Anodenwiderstand und der Last parallel, also   100k || ( 940k || 50k ) was in etwa 50k entspräche und ja schon einen signifikanten unterschied darstellen würde?

An meinem Bass habe ich in einfacher Messung mit meinem Multimeter eine Ausgangsspannung von etwa 400mV gemessen mit Spitzenwerten von teils einem Volt bei härterem Anschlag auf dem Humbucker.
Nach diesem Programm zufolge:
http://amps.zugster.net/tools/triode-calculator (http://amps.zugster.net/tools/triode-calculator)
Hat die erste Stufe des Verstärker einen Spannungsverstärkung zwischen 12 und 30 je nach Stellung der Klangregelung, also auch noch frequenzabhängig.

Die zweite Triode müsste davon jedoch am Gitter schon übersteuert werden da sie auf einem Arbeitspunkt von -2Volt arbeitet, maximale Aussteuerung wären also 4Volt effektif.
Bei 12facher Verstärkung von Pegelspitzen bis einem Volt und das auch nur bei mittig eingestellter Klangregelung wären es am Gitter von V2 also rein rechnerisch nach dem Spannungsteiler immer noch 6Volt effektiv, sprich die Röhre übersteuert.

-Könnte hier der Grund für die unschönen Verzerrungen liegen? Oder hab ich einen Denkfehler drin.
Wenn ja käme nach der Zweiten Triode nochmal eine Triode in Verstärkerschaltung in der Phasenumkehr die ja dann Spätestens übersteuert wäre, auch bei kleinsten Eingangssignalen.


Schönen Gruß

Mathias
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: Kpt.Maritim am 27.07.2007 00:29
Hallo Mathias,

bei mir tritt das Problem nicht auf, weil mein Bass viel weniger Pegel liefert. In deinem Fall würde ich den Kathodenkondensator der zweiten Stufe weglassen.

Ich habe ja eine ähnliche Schaltung am start. Bei mir zerrt aber die Phasenumkehr. Ein Umbau auf ECC82 hat schon etwas gebracht. Eventuell baue ich jetzt die Eingangsstufe noch auf die EF86 um und die Phasenumkehr wieder auf 83 zurück. Ich will ja nur Endstufenzerre und sonst nichts. Die Gegenkopllung habe ich bei mir ausgebaut und auf UL ind er Endstufe umgerüstet.

Das mit der Lastgeraden vergiss gleich, man kann da zwar was Rechnen und auch alles mögliche mit einbeziehen. Aber helfen tut es dir nicht. Die Lastgerade schwankt mit der Klangregulage. Ich hänge dir mal eine Exceltabelle an, die die erste Stufe berechnet.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 27.07.2007 01:13
Hallo,

ich habe im PI auch schon eine ECC81 betrieben allerdings nur mit mäßigem Erfolg, wenn auch schönem Klang.
Wenn ich die Vorstufe im Griff habe werde ich den PI evtl auf ECC81 mir 33k an den Anoden bei Ug = -2Volt umrüsten zumindest im Datenblatt sah das gut aus.

Der Kathodenkondensator an der zweiten Triode ist schon entfernt, ebenso der im PI.

Drehe ich das Lautstärke-Poti an meinem Bass weiter als halb auf habe ich jedoch schon solch ein Furzen, welches innerhalb der ersten beiden Trioden entsteht denn vor dem PI sitzt ja das Lautstärke-Poti des Vestärkers, gerademal ein Viertel offen.
Ausser den Spannungsteiler hinter der Klangregelung noch weiter zu bearbeiten, oder die Klangregelung hochohmiger auszuführen sehe ich fürs erste keine Lösung.
Je mehr Widerstand da ins Spiel kommt um so mehr fürchte ich aber auch Rauschen zu provozieren.

Der PI wird über kurz oder lang auch übersteuern, dort hat sich die Röhre bei dem gemeinsamen 1,5k Kathoden-R mit der Gegenkopplung an V2a auf einen Arbeitspunkt bei -1,1Volt am Steuergitter von V2a eigenpendelt, was bestimmt nicht optimal ist.

Zwei EF86 hab ich auch noch hier, und demnächst warscheinlich auch ein paar EF80.
Ausserdem glaube ich dass der AÜ mit einem Raa von 2 x 2,5k für die KT88 evtl besser geeignet wäre, bei knapp 500Volt Ub. Vielleicht auch etwas mit Trioden in der Endstufe, ich habe in der Bucht auch einen 100Watt Pendant des AÜs mit gleichem Raa erstanden. Ob er funktionstüchtig ist wird sich zeigen.

Schönen Gruß

Mathias

Edit: ich bekomme die Excel Tabelle nicht richtig zum laufen ich hab nur Open Office.
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: Kpt.Maritim am 27.07.2007 01:29
Hallo

Das Kathdon C der Phasenumkehr darfst du nicht entfernen, wegen der Gegenkopllung. Die wirkt jetzt auf die untere Triode, also die Sich die Steuerspannung vom Spannunsgetiler holt, als Mitkopplung.

Die EF80 ist gut du schaffst damit eine 85fache Verstärkung. Sie ist sehr rauscharm und gibt auch eine gute Triode mit einem mu von ungefähr 30...40ab. Als Pentode mit Ra=10k, Ua=170V und Ia=10mA fahren.

Ansonsten kannst du noch die ECC82 in der Phasenumkehr testen. Bei -8V Gittervorspannung wird das ganze ziemlich Übersteuerungsfest. Wenn du in der Vosrtufe auf ECC81 umsteigst, dann dürfte es richtig clean hinzubekommen sein.

Ach ja, das ist alles ein Spass. Bis damals der Klampfomat richtig gut ging, hat es fast drei Jahre gedauert. Bis die Richtige Endröhre und der richtige Rk usw. gefunden waren. Zuerst hatte ich immer die EL84 verwendet, und es klang kratzig, klat und hart - gegen jede Theorie. Mitd er 6V& war dann alles gut. Erst als er fast fertig war, hatte ich mich hier im Forum gemeldet. Man sieht immer wieder schön, wie wenig einem das Rechnen am Ende hilft. Da hat man alles geplant die Pegelverhältnisse durchgerechnet und geplant und gedacht und umgeplant und umgedacht und ist dann irgenwann zufrieden. - aber eben nur mit dem, was auf dem Papier steht.

Viele Grüße
Martin


PS: habe de Tabelle nochmal im alten Excel Format rangehängt.
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 27.07.2007 01:37
Hallo,

Zitat
Das Kathdon C der Phasenumkehr darfst du nicht entfernen, wegen der Gegenkopllung. Die wirkt jetzt auf die untere Triode, also die Sich die Steuerspannung vom Spannunsgetiler holt, als Mitkopplung.

Das hatte ich nicht bedacht. Vielleicht hilft das schonmal ein wenig weiter.

Was spräche eigentlich gegen die Gegenkopplung direkt an V1 um dem Pegel Herr zu werden?

Schönen Gruß

Mathias
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: Kpt.Maritim am 27.07.2007 13:56
Hallo Mathias

Die Rückkopplung sollte sich über so wenig RC-Glieder wie möglich erstrecken. Da diese frequenzabhängig die Phase drehen, was du auf der einen Frequenz eine Gegen- und auf der anderen eine Mitkopplung bewirken würde (@Kramusha, ich habe mir jetzt deinen Terminologievorschlag zu eigen gemacht).

Zweitens sollte in der Rückkopllungschleife kein Volumen- oder Klangregler liegen (Klangregler sind Frequenzabhängige Voluemenregler)liegen. Denn bei absenkung des volumens nimmt auch die Rückkopllung ab. Kurz der Gegenkopllungsfaktor ist nicht kosntant.

Aber du kannst lokale Gegenkopplungen verbauen. Gehe noch mal mit 1Meg oder 500k von der Anode der zweiten Stufe direkt auf die Kathode der ersten Stufe.

Ich habe mich wegen der Pegelverhältnisse entschieden alles auf ECC82 umzurüsten. Die Grundschaltung bleibt original. Damit sollte es nicht möglich sein irgendeine Stufe außer der Endstufe zu übersteuern.

Ich rechne heute mal Pegel und Arbeitspunkte durch un Poste das im Bassomat Thread. - Man ist das wieder mal spannend!

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 27.07.2007 14:08
Hallo,

über diese Art der Gegenkopplung habe ich auch schon nachgedacht, da werde ich mir mal einen Tag Zeit nehmen und verschiedene Varianten an verschiedenen Stellen versuchen.
Es ginge ja zum Beispiel auch über 1M von der Anode auf das Gitter von V1 oder V2, zumindest steht es so bei Valvewizard.

Momentan beschäftigen mich aber noch andere Grundlegendere Dinge die Endstufe betreffend

@Martin: ich hab Dir gerade eine Mail geschrieben.

Schönen Gruß

Mathias
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 28.07.2007 14:57
Hallo,

momentan beschäftigt mich die Endstufe meines Dyrtomats.
ein paar Fakten:

Ub: 480Volt
Ua: 478Volt
Ug2: 476Volt
Ug: -42 / -41 Volt V1 / V2 die anderen Werte sind identisch.
Ik: 40mA pro Röhre incl. Ig2
Raa: 2 x 2,5k

Mit einem Paar EL34 in der Endstufe fahre ich also die Röhren sehr stark am Limit bei der Versorgungsspannung und dem Raa, das muss meiner Meinung nach nicht sein.

Also welcher wäre der eleganteste und dem Konzept des Verstärkers entsprechend simpel und ohne großen Bauteilaufwand zu realisierende weg aus der Röhrenbraterei?

1.) Versorgungsspannung senken, möglichkeiten wären:
-ein Längsregler (danke Kramusha  :) ) was aber wieder eine größere Baugruppe wäre die wieder jede Menge Spielraum für Defekte oder Fehler liefert.
-Verbraten der Sapnnung über einen Lastwiderstand, erhöht/ändert den Ri des Netzteils und senkt die Spannung auch nur im Maße der Stromänderung in der Endstufe, wirkt sich aber auch auf die Versorgungssspannung der Vorstufe aus.
Vielleicht ein Experiment für einen anderen Verstärker aber nicht in diesem.
-Eine dickere Drossel direkt hinter der Gleichrichtung, hab ich aber keine und das Geld auch nicht im Moment.

2.) Wechsel auf Röhren die sich mit gegebenem Raa und Versorgungsspannung wohler fühlen.
-6L6
 Typical Operation, Class AB1, Audio Power Amplifier (Values for two tubes)
 DC plate voltage 450 V
 Screen grid voltage 400 V
 Control grid bias voltage -37 V
 Peak AF grid-to-grid voltage 70 V
 Zero-signal plate current 116 mA
 Maximum-signal plate current 210 mA
 Zero-signal screen grid current 5.6 mA
 Maximum-signal screen current 22 mA
 Load Resistance, plate-to-plate 5600 ohms
 Total harmonic distortion 1.8 %
 Maximum signal power output 55 W

Diese käme was Raa anbelangt eher meinem AÜ gleich und verträgt auch an G2 bis 500Volt, jedoch wird auch hier schon am der Grenze der Belastbarkeit gekratzt.

-KT88 hab ich mir noch nicht derart eingehend angeschaut jedoch sieht sie mir auf den ersten Blick geeignet aus.

Es muss keine Pentode oder Tetrode sein ich würde Jede Röhre in die Endstufe stecken die sich erstlinig mit den Betriebsbedingungen wohl fühlt , oder aber mit einfachen Mitteln die Betriebsbedingungen anpassen, und danach schauen wie es klingt, bzw was ich am Klang dann machen kann.

Schönen Gruß und danke schonmal

Mathias

Edit: hätte ich eine 8ohm Box könnte ich noch durch fehlanpassung beim AÜ den Raa auf ca. 2 x 5k erhöhen indem ich sie an den 4ohm abgriff anschliesse. Hab aber leider nur eine riesige 600Watt 4ohm Box.
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: Kpt.Maritim am 28.07.2007 23:37
Hallo

Drosseleingang nicht vergessen, also kein Ladeleko, sondern eine Ladedrossel.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 29.07.2007 03:51
Hallo,

den Drosseleingang meinte ich mit der "dickeren Drossel direkt nach der Gleichrichtung", Du hast das Prinzip mal in einem Thema erwähnt und mich direkt neugierig gemacht, aber die "dickste" Drossel die ich habe kann keine >200mA ab, was meines Erachtens nach an dieser Stelle schon das absolute Minimum darstellt.

Über kurz oder lang komme ich jedoch immer wieder zu dem Schluss dass die einfachste, nicht unbedingt günstigste aber rentabelste und vernünftigste Lösung der Kauf eines Netztrafos mit niedrigerer Ausgangsspannung ist.
Viel Platz für weitere Bugruppen habe ich nicht im Chassis ohne dass ich um Ecken und Kanten löten muss, was ich mit meinem Aufbau verhindern wollte.
Viel Geld für Experimente hab ich auch nicht.
Also werde ich mir mal einen schönen Arbeitspunkt für die EL34 (6l6, KT88, KT66, ...) bei einem Raa von 2 x 2,5k suchen und danach einen Netztrafo der mir die Spannung liefert. Vorstufe und PI müssen danach halt auch nochmal neu in Augenschein genommen werden, zumal mein Wissen täglich wächst und da so oder so immer wieder neue Ideen einfließen/klingen.

Also es bleibt spannend und ich steh wieder relativ am Anfang, immerhin hab ich einen Verstärker gebaut der funktioniert und hab dabei gelernt wie er das tut. Also kann es jetzt daran gehn ihm die Mätzchen auszutreiben (ich liebe das Wortspiel)

Schönen Gruß

Mathias
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 23.08.2007 01:58
Hallo,

ich hab den Schaltplan mal auf den aktuellen Stand gebracht.

 (http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/4017174/400_3034303235626630.jpg)  (http://www.pic-upload.de/view-163152/dyrtomat32.gif.html)

Mit den Vorstufenröhren, Anoden- und Kathodenwiderständen sowie Kathodenkondensatoren derselbigen bin ich noch nicht eins mit mir, daher sind es hier relative "Standardwerte". Ähnlich wie Martin hab ich an einem zu hohen Pegel in der Vorstufe zu knabbern, schon aus meinem Bass kommt recht viel Saft.
Die Scharlatan-Regelung habe ich nicht zum laufen gebracht, daher hab ich dort die Symmetrie-Regelung ausgebaut.
Mit S1 schaltet man zwischen einem 470k-Poti am Gitter von V2b also Symmetrie-Regelung, oder einem 1M Gitterableitwiderstand dann hat man eine "floating praraphase".
Auf dem Plan steht als nächstes ein Drosseleingang im Netzteil, danach evtl. der Umstieg auf Klasse A/B mit Kathodenbias.

Schönen Gruß

Mathias

Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: Kpt.Maritim am 23.08.2007 17:46
Hallo

was für einen Schalter benutzt du, hängt das Gitter kurz in der Luft?

Viele Grüße
Martin

PS: Ich schick dir heute die Oszibilder, die Speicherkarte meiner Kamera war kaputt.

Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 23.08.2007 17:57
Hallo,

ich benutze einen 2PDT-Fußschalter, das Gitter hinge beim schalten im Betrieb kurz in der Luft.
Mir ist jedoch kein anderer Weg eingefallen, da dies beim mechanischen schalten auf zwei Ebenen irgendwie unumgänglich ist.

Schönen Gruß

Mathias

PS: Mit dem Oszi eilt es die nächsten drei Wochen noch nicht so da Lastschriften ins Haus stehen, aber ich freu mich trotzdem schonmal über die Bilder.
Titel: Re: Dyrtomat Bassverstärker
Beitrag von: KippeKiller am 15.02.2008 19:08
Hallo,

auf dieser Baustelle wird in absehbarer Zeit wieder etwas geschehen.
Geplant ist das Netzteil mit Drosseleingang auszustatten, danach wenn möglich Umstellung auf Klasse A/B mit Kathodenbias.
Die Vorstufe mit Röhren die etwas weniger Verstärkung haben um länger sauber bis in die Endstufe zu kommen.
Phasenumkehrstufe als Kathodyn, Symmetrie-Regelung fällt wegen Nichtbenutzung weg.

Schuldig bin ich jedoch noch ein abschließendes Soundfile vom Stand derzeit, wie er dann also nicht mehr klingen wird.
Eigentlich ein sehr schöner Klang wie ich finde, jedoch hab ich nur den einen Röhrenverstärker in der Leistungsklasse also muss der auch für alle schweinereien aufs neue herhalten.

*Hier Klicken* (http://www.megaupload.com/de/?d=QMTW1DAD) dann oben rechts die Buchstabenkombination eingeben

zur Abfolge: erst Böhnchentöne dann Stück für Stück das Volume am Bass weiter auf und auch heftiger gespielt, ehrlich gesagt mehr gedudelt. Der bass war ein geliehener Preci Fender/Mexico. Die Box eine Ashdown ABM BP1510 1x15" 2x10".

Schönen Gruß

Mathias