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Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: RomanS am 13.08.2007 19:21
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Hi,
ich hab keinerlei elektrotechnische Vorbildung, hab mir aber durch Studium diverser Fachliteratur doch die wesentlichen Kenntnisse über die Bauteile von Röhrenverstärkern und ihre Funktion angeeignet (und inzwischen auch erfolgreich einen JTM45-Klon gebaut) - ein Thema, bei dem ich mir noch unsicher bin, ist aber das der Chokes/Drosseln: ich weiß zwar, wofür die aber da sind, aber hab keine Ahnung, wie man anhand der Eckdaten eines Amps herausfindet, welche Drossel (mit welchen Werten) dafür die richtige ist.
Kann mir das wer in einfachen Worten erklären (bzw. einen Link zu einer entsprechenden Seite - gern auch in Englisch) schicken?
Danke,
Roman
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Here you go -
http://www.aikenamps.com/Chokes.html
steven
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Dankeschön! :bier:
...und dabei kannte ich die Aiken-Seite schon, aber das hatte ich wohl übersehen.
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Hi,
das war doch die Sache, dass eine Spule der Änderung der Stromstärke entgegenwirkt, oder?
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Genau. Wenn die Spule ihr Magnetfeld aufgebaut hat, und dann der Strom gegen 0 geht, will die Spule den Strom aufrecht erhalten und wird zur Spannungsquelle. Berechnen kann man diese Spannung mit der Formel U=L*di/dt. Daraus folgt, je gößer der Wert der Induktivität, desto besser wird der Strom aufrecht erhalten.
Lg Stefan :)
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Hi!
Hier gibt's noch ein bißchen was zum Thema in deutsch:
http://www.roehrentechnik.de/html/siebdrosseln.html (http://www.roehrentechnik.de/html/siebdrosseln.html)
Grüße,
Joachim
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Hallo, liebe Experten,
hab ich das richtig verstanden, daß die Betriebsspannung durch eine (Kondensator - Drossel - Kondensator)- Siebung stabiler (bei Belastung) ist, als wie reine Kondensatorsiebung oder C-R-C Siebung?
bitte klärt mich auf,
Gruß
Roland
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Servus Roland,
Weiß ich auch nicht so genau, aber:
bei statischer Belastung hat ne Drossel den Vorteil, daß der ohmsche Widerstand viel geringer ist als bei nem Siebwiderstand mit vergleichbarem Glättungseffekt -> weniger Spannungsabfall und bessere Ausnutzung der Trafo-Sekundärspannung.
Wies bei Lastspitzen aussieht? Weiß vielleicht jemand anders hier...
Wenn Du dich spielerisch einarbeiten willst, dann lad dir mal den PSU Designer von duncanamps.com runter. Da kann man sehr schön mit verschiedenen Netzteil-Architekturen und zeitlich veränderlichen Lasten usw. rumspielen und sich den zeitlichen Verlauf der Spannungen und Ströme anzeigen lassen.
Newbie-Gruß
Bernhard
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Hallo Bernhard,
war wirklich ein brandheißer Tipp mir PSU - Simulator.
Vielen Dank
Roland
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Hallo,
der Hauptgrund für Drosseln sind kleine Ladecaps
(der erste nach Gleichrichtung,an der AÜ-Mittelanzapfung).
Bei kleinen Kapazitäten ist die Brummspannung so groß,daß der Rest des Netzteils zu große Siebwiderstände bräuchte,die wiederum zu viel Spannung schlucken und die gesamte Schaltung viel an Headroom einbüßt.
Kleine Ladecaps können in voller Absicht gewählt sein,wenn
-der Röhrengleichrichter nicht mehr verkraftet
-man viel Endstufenzerre haben will
Wenn man keine Drossel hat,erhält man auch eine bessere Siebwirkung,wenn eine Diode
in Reihe mit einem relativ kleinem R eingesetzt wird.
Allgemein hat die Drossel irgendwie einen lebendigen Einfluß auf die Dynamik,Rs und große
Caps klingen steriler,haben aber den meisten Headroom.Dafür setzt die Endstufenzerre
dann sehr plötzlich und rotzig ein.
tschüß,Thomas
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Hallo,
sehr schön erklärt lieber Thomas, vielen Dank, jetzt hab ichs kapiert.
Jetzt fällt mir auch wieder die Erklärung meines Ausbildungsmeisters von vor 28 Jahren ein: "Speicherdrosseln" wurden damals verwendet, weil Elkos mit ausreichender Kapazität nicht verfügbar oder zu teuer waren. Hat schon seinen Strom gebraucht, so ein Röhrenfernseher. Damal was das Kupfer halt noch billiger.
alles Gute
vom "Wiedereinsteiger" Roland