Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk HIWATT => Thema gestartet von: jackthelittleripper am 22.10.2007 15:32
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Hallo!
ich habe eine Frage zum Sound City 120: Kann ich den ohne Probleme mit 4 statt normal mit 6 Endstufenröhren benutzen?
Ich möchte ihn als Gitarrenamp benutzen, in Kombination mit einer alten Orange Box (4x12 G12H). Ich habe aber Angst, dass der Amp mit seiner Leistung meine Speaker schrotten könnte, daher würde ich ihm gerne 2 seiner "Zähne" ziehen.
Ich habe im PlexiForum gelesen, dass man das nicht machen sollte, habe die Begründung aber nicht verstanden.
Vielleicht kann mir ja jemand von euch helfen!
Wirklich ein tolles Forum btw, ich war ja schon eine Weile immer am mitlesen, jetzt bin endlich einer von euch! ;)
cheers,
Nikolas
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Willkommen :)
Bei 6 Röhren ist es bissl schwieriger, aber eigentlich nicht weiter schlimm. Wenn du 2 Endröhren ziehst, will der Amp eine höhere Impedanz sehen, die du ihm damit gibst, dass du deine Box nicht mehr in den (z.B.) 8Ohm Ausgang einstöpselst, sondern in den 4 Ohm. Damit sieht er viel mehr Last, mehr als normal, wodurch er bissl weniger Leistung machen wird, aber sonst wird sich nicht so viel ändern.
Lg Stefan :)
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Vielen Dank für die schnelle Antwort!
Ah, das war die Sache mit der doppelten Ohmzahl an der Box im Vergleich zum Amp, oder? Aber die Orange ist eine 15 Ohm Box, das würde doch bedeuten, dass ich den Amp trotzdem auf 8 Ohm laufen lassen kann, oder?
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Genau! Normal ( = 6xEL34) läuft er jetzt auf 16 Ohm, du steckst ihn auf den 8 Ohm Ausgang und ziehst 2 Endröhren.
Lg Stefan :)
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Ich würde die Frage noch einmal aufgreifen:
Ich habe einen Finkhäuser Sound City Umbau mit 120 Watt. Hinzugefügt wurde ein zweiter Kanal
mit Master-Volume. Spielt das auch für die Frage der Endstufenröhren eine Rolle?
Würde den Amp auch gerne nur mit vier statt sechs Endstufenröhren betreiben.
Zudem hat meine Box fix 8 Ohm, der Amp kann aber nur mit 8 oder 4 Ohm, nicht aber mit 16 Ohm betrieben werden. Demnach
wäre diese Kombination aus Amp plus Box bei nur vier Endstufenröhren ja nicht möglich, oder?
Danke,
Sebastian
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Hallo,
Hinzugefügt wurde ein zweiter Kanal
mit Master-Volume. Spielt das auch für die Frage der Endstufenröhren eine Rolle?
Nein.
Zudem hat meine Box fix 8 Ohm, der Amp kann aber nur mit 8 oder 4 Ohm, nicht aber mit 16 Ohm betrieben werden. Demnach
wäre diese Kombination aus Amp plus Box bei nur vier Endstufenröhren ja nicht möglich, oder?
Was heißt, der Amp kann nur 4 und 8 Ohm? Hat Finkhäuser einen anderen AÜ eingebaut?
Ansonsten kannst du, wie oben beschrieben, die Box an den Ausgang mit der halben Impedanz
anschließen, wenn du 2 Röhren ziehst. Das wäre dann für deine 8Ohm-Box der 4Ohm-Ausgang.
Bei halber Impedanz bist du in diesem Fall zwar auch fehlangepasst, aber in die röhrenschonendere Richtung.
Gruß, Peter
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Ja, das wurde verändert! Die ursprüngliche Impdedanzwahl des Amps ist wirkungslos, stattdessen gibt es nun einen Kippschalter,
mit dem man zwischen 4 und 8 Ohm wählen kann.
Ok, also wenn ich meine 8 Ohm Box mit vier Endstufenröhren bei 4 Ohm-Einstellung des Amps laufen lasse, ist
das zwar nicht optimal, aber grundsätzlich möglich und ruiniert mir nicht den Amp?
Danke schonmal,
Sebastian
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Also wenn Herr Finkhäuser am Ausgang des Amps herumgebastelt hat, warum
fragst du ihn dann nicht selbst? Er muss es doch am besten wissen.
Ich bezog mich auf eine originale SC120-Endstufe.
Gruß, Peter
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Habe ich natürlich! Aber viele Meinungen sind u.U. besser als eine. ;)
Obwohl Finkhäuser das vermutlich am Besten wissen müsste. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er antwortet,
da ich den Amp nicht direkt bei ihm erworben habe.
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Also, laut Frank Finkhäuser kann ich den Amp auch mit 4 Endstufenröhren betreiben. Allerdings bleibe ich, sicherheitshalber,
bei den 6 Röhren.
Allerdings sind mir noch mehr Dinge aufgefallen, nachdem ich das Innenleben meines Sound City (übrigens ein L120)
mit anderen auf soundcitysite.com verglichen habe. Mein Amp läuft nur mit 4 statt mit 5 Vorstufenröhren, wobei, von
hinten betrachtet, die Röhre ganz rechts fehlt...das müsste dann die V1 sein. Zudem ist die PI typischerweise eine ECC81,
da kann ich doch auch eine ECC83 nehmen, oder?
Was mich noch verwundert ist, dass mein Exemplar nur zwei Elkos hat...müssten das nicht vier sein?
Fragen über Fragen!
Für Antworten bin ich sehr dankbar!
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Also, laut Frank Finkhäuser kann ich den Amp auch mit 4 Endstufenröhren betreiben. Allerdings bleibe ich, sicherheitshalber,
bei den 6 Röhren.
Allerdings sind mir noch mehr Dinge aufgefallen, nachdem ich das Innenleben meines Sound City (übrigens ein L120)
mit anderen auf soundcitysite.com verglichen habe. Mein Amp läuft nur mit 4 statt mit 5 Vorstufenröhren, wobei, von
hinten betrachtet, die Röhre ganz rechts fehlt...das müsste dann die V1 sein. Zudem ist die PI typischerweise eine ECC81,
da kann ich doch auch eine ECC83 nehmen, oder?
Was mich noch verwundert ist, dass mein Exemplar nur zwei Elkos hat...müssten das nicht vier sein?
Fragen über Fragen!
Für Antworten bin ich sehr dankbar!
Hallo,
anscheinend ist der AMP tiefgreifend modifiziert worden.
Ohne ein Aussagefähiges Bild, kann man zu den Modifikationen keine Aussagen machen.
Cheers
Jürgen
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Hi,
ich habe ein paar Bilder vom Amp gemacht - so gut es ging! Denn es wurde ein (meiner Meinung
nach völlig unnützer Lüfter) eingebaut, die Länge des Kabels, das zum Mainswitch geht, ließ nicht zu,
dass ich das Chassis herausnehmen konnte. Naja, ich hoffe, es reicht um meine Fragen zu beantworten.
Grüße,
Sebastian
ps. es sind übrigens doch alle Elkos da wo sie sein sollten! :)
(http://a1.l3-images.myspacecdn.com/images02/143/3622d5eba9f54727aaffc25688c8d663/l.jpg)
(http://a3.l3-images.myspacecdn.com/images02/149/0d03b1b909814f15b62ab52f49ba31b4/l.jpg)
(http://a4.l3-images.myspacecdn.com/images02/131/0de25b81af4047dab903e12cc179472b/l.jpg)
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Hi,
also mit einem L120 hat das nicht mehr viel zu tun.
Gruß Mathias
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also mit einem L120 hat das nicht mehr viel zu tun.
Zumindest was den Sound betrifft kann ich das nur bestätigen. Trotzdem: Ich mag den Sound des Amps.
Bin gespannt, wieviel noch rauszuholen ist, da gerade die Endstufenröhren ziemlich wild gemixt sind...
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Hi,
also zum Vergleich hier mal zwei Bilder vom ursprünglichen Inneren des L120.
(http://www.soundcitysite.com/sc_webpages/max_120_chas_int.jpg)
(http://www.soundcitysite.com/sc_webpages/120_mod_chassis_int.JPG)
Das Preamp-Board wurde bei deinem Exemplar wohl Komplett ausgetauscht, gegen was kann ich Dir von den Fotos her jetzt nicht genau sagen.
Gerne wird die Preamp Sektion gegen eine Marshallige oder Orangene getauscht da viele Nutzer Probleme mit der aktiven Klangregelung des L120 haben.
Viele Grüße Mathias
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Hi,
also zum Vergleich hier mal zwei Bilder vom ursprünglichen Inneren des L120.
(http://www.soundcitysite.com/sc_webpages/max_120_chas_int.jpg)
Interessant. Bei dem SC 120 Mk4, den ich mal hatte, war auch der Röhrensockel #4 ausgetauscht. Schwachpunkt?
(http://farm3.static.flickr.com/2761/4370170412_8fa7c007a0_z.jpg)
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Hi,
also zum Vergleich hier mal zwei Bilder vom ursprünglichen Inneren des L120.
(http://www.soundcitysite.com/sc_webpages/max_120_chas_int.jpg)
Das Preamp-Board wurde bei deinem Exemplar wohl Komplett ausgetauscht, gegen was kann ich Dir von den Fotos her jetzt nicht genau sagen.
Gerne wird die Preamp Sektion gegen eine Marshallige oder Orangene getauscht da viele Nutzer Probleme mit der aktiven Klangregelung des L120 haben.
Viele Grüße Mathias
Interessant ist auch, dass der "originale" L120 wohl auch nur mit vier Preamp-Röhren betrieben wird, wenn ich das richtig sehe. Bei dem Mk4 hingegen mit fünf.
Zur Klangregelung ist mir aufgefallen, dass die sehr heftig greift. Also, das Drehen eines Klangreglers ist richtig wirkungsvoll. Fast ein wenig ZU heftig, da so gesehen nur ein Radius zwischen 9 und 15 Uhr verwendbar ist.
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Hallo,
die fünfte (bzw. eigentlich die erste) Preampröhre sitzt direkt neben den Eingangsbuchsen.
Gruß, Peter
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Hi,
Interessant ist auch, dass der "originale" L120 wohl auch nur mit vier Preamp-Röhren betrieben wird, wenn ich das richtig sehe. Bei dem Mk4 hingegen mit fünf.
Weiß jemand, ob überhaupt verschiedene Trafos für 4 bzw. 6 Röhren verwendet worden sind? Wenn ich mir diese SoundCity-Teile ansehe, dann bin ich mir nicht sicher, ob das nicht vielleicht sogar identische sind - die Chancen, dass zu der Zeit einfach genommen wurde, was da war, also möglichst viele gleiche Komponenten verbaut worden sind, ist schon groß.
Dann würde ich - wenn es denn wirklich um die Leistungsreduzierung geht - sogar nur zwei drin lassen (eine geht ja leider nicht ;)) - es sei denn, der Sound kommt ohnehin eher aus der Vorstufe (was nach den Modifikationen, insb. Mastervolume und der prinzipiell doch eher neutralen Endstufe nicht ganz unwahrscheinlich ist). Kann mir nicht vorstellen, dass ein halbwegs normal hörender Mensch es mit einem clippenden 120+x-Watt-Monster in einem Raum lange aushält. Kommt dagegen der Sound eher aus der Vorstufe, dann werden auch 6 EL34 dem Lautsprecher nichts anhaben, denn im Mittel gibt der Kasten dann sicher eher eine geringe Leistung ab. Die kurzen (zu hohen) Impulse stecken die Lautsprecher auch eigentlich locker weg, sofern man es nicht total übertreibt - "ein bisschen Bass" rausnehmen kann ja gut für den Bandsound sein und mal locker die tatsächlich abgegebene Leistung deutlich reduzieren...
Wegen der Anpassung muss man sich mMn nach keine allzu großen Sorgen machen, solange das einigermaßen passt und man mit weniger als max. Ausgangsleistung unterwegs ist, sind da höchsten Klangeinbußen zu erwarten. Erzähl mal einem Trainwr***user, dass er einen Amp spielt, dessen Primärimdanz doch gar "falsch" sei... Allerdings würde ich diese Aussage für aktuell produzierte Amps evtl. überdenken, inzw. sind da wohl alle Reserven aus den einzelnen Bauteilen Dingern rausoptimiert und es wird wg. der Stückzahlen evtl. doch lieber zu einer gerade ausreichenden als einem auch nur leicht überdimensionierten Komponente gegriffen, wenn das dem Profit dient...
Gruß
Andy
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Hi Andy,
das sehe ich genau so wie Du.
Z.B. die alten Orange- Amps mit zwei EL34 hatten die gleichen Trafos drin wie die mit vier EL34.
Das Chassis war identisch, sie haben nur die Teile für 2 EL34 weggelassen.
Anscheinend hat man sich früher bei Gitarrenamps ("passt scho") einfach nicht so verrückt gemacht wie heute.
Und die seinerzeit erhältlichen Röhren waren wesentlich besser/ robuster als heute.
Außerdem gab es zu diesen Zeiten auch noch keine Internet- Foren mit zahllosen "Amp- Gurus" :devil:
Was geklungen hat, wurde halt genommen- Basta :angel:
Gruß
Jacob
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Hi Jacob,
Anscheinend hat man sich früher bei Gitarrenamps ("passt scho") einfach nicht so verrückt gemacht wie heute.
Und die seinerzeit erhältlichen Röhren waren wesentlich besser/ robuster als heute.
Ist das mit den Röhren wirklich so? OK, die Frage ist in diesem Forum wahrscheinlich bedenklich ;) Dass es - wie bei allen Produkten des täglichen Bedarfs - nach unten Ausreißer gibt, sehe ich schon ein, aber ab der "Mitte" hab ich bisher erst 1x einen wirklich unerwarteten Ausfall erlebt. Als ersten Indikator sind für mich inzw. die äußeren Werte bzw. der erste Eindruck oft viel hilfreicher als die inneren: Ist da ein Label draufgedruckt oder draufgespuckt, hat jemand die Röhre mal händisch vermessen usw.
Außerdem gab es zu diesen Zeiten auch noch keine Internet- Foren mit zahllosen "Amp- Gurus" :devil:
Klar, Informationsvielfalt bedeutet auch Misinformationsvielfalt. Dass cleveres Marketing nicht in erster Linie tolle Produkte sondern Wohlbefinden verkauft, ist ja auch kein Geheimnis...
Gruß
Andy
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Hallo,
soweit ich weiß, wurde im SC120 tatsächlich ein anderer AÜ mit ~1,2 - 1,3 kOhm Primärimpedanz
verwendet: Der Partridge TG 9677.
In den 100ern und dann im Hiwatt DR103 dagegen der TG 5479 mit 1,7k.
Gruß, Peter
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Hi Andy,
meinen Erfahrungen nach: ja.
Ich hatte mal die originalen Endröhren (uralte BRIMAR gelabelte RFTs) bei einem 100er Laney Supergroup, ca. BJ. 1968, erneuert.
Da laufen die Schirmgitter mit ca. 560Volt...
Elektrisch funktionierten die Röhren zwar noch, haben aber mechanisch unerträglich geklappert.
Ich habe vier JJ KT77 eingebaut (wegen der hohen Betriebsspannungen). Nach ca. 1/2 Stunde im Proberaum waren zwei der neuen JJ über dem Jordan! Die alten RFTs hatten über Jahrzehnte(!!!) mit diesem Amp hingegen keine Probleme.
Bei alten Mullards z.B. ist die maximale Schirmgitterspannung im Datenblatt mit 500Volt angegeben.
Mir scheint, dass die Angaben der Hersteller früher (50er/60er Jahre) eher sehr konservativ waren. Damals existierte ja auch ein richtiger, großer Absatz- Markt für die Röhrenhersteller, ganz im Gegensatz zu heute.
BTW: zu diesen Zeiten waren Transistoren meist noch wesentlich teurer als Röhren, und höher kapazitive Elkos teurer als eine Drossel.
Und von dem ganzen heutigen ROHs Kram (erlaubte Materialien etc.) wollen wir da erst gar nicht anfangen...
Gruß
Jacob
Man muss halt mittlerweile nehmen, was es auf dem Markt gibt, aber die Röhren werden wenigstens immer besser...