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Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: dukesupersurf am 16.02.2008 11:54

Titel: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: dukesupersurf am 16.02.2008 11:54
Hallo,
habe in einschlägigen Plänen immer einen 2 Pol-Um für sowas entdeckt.
Reicht den nicht ein 1 Pol-Um?
Oder ist das schädlich,wenn der ungenutze Gleichrichter an Heizung/Hochspannung
bleibt?

Werd es mal probieren (mit Mittelstellung = AUS/STandby),aber wenn die Speaker dabei fies ploppen,laß ich es.

tschüß,THomas
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Kpt.Maritim am 16.02.2008 12:07
Hallo

Brücke den Röhrengleichrichter doch einfach mit einer Halbleiterdiode, wegend es viel kleineren Wuiderstandes der halbleiters brauchst du die Röhre nicht abtrennen.

Im Ersatzschaltbild hättest als Röhrengelichrichter praktsich eine Ideale Diode in reihe zu einem nicht ganz linearen Widerstand. Der liegt je nach Gleichrichterröhre zwischen 100 und 300Ohm. Brückst du das mit einer 1N4007 also einer praktisch idealen Diode (na fast), dann spielt wegend er Parallelschaltung der ungleich hochohmigere Teild es Röhrengleichrichters eigentlich keine Rolle mehr.

Wennd u den Gleichrichter schonen möchtest kann im selben Atemzug seine Heispannung abtrennen. Weiterhin an Hochspannung zu liegen schadet ihm nicht und er bildet auch gleich einen kleinen Kondensator parallelk zur 1N4007 und hilft Spikes abzufangen.

Viele Grüße
Martin

Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: dukesupersurf am 16.02.2008 13:17
Hallo Martin,
hört sich gut an.Sprichst Du jetzt speziell von einem Einweggleichrichter,ich nehme mal
an das gilt genauso für eine Zweiweggleichrichtung.Dann lägen also zwei entgegengesetzte DIoden in Reihe parallel zur Sekundärwicklung,deren Mittelpunkt dann
mit an den Ladekondensator geschaltet wird.Da würde ja sogar ein EIN-Schalter reichen.
Mit der Heizung abschalten bin ich mir nicht sicher,da das ganze ja sehr zum Soundexperimentieren geeignet ist und man zum Unterschiedhören nicht immer die
Aufwärmphase abwarten möchte.
Aber eines fällt mir noch ein:
eventuell müßte über eine zweite Schaltebene das Bias mit angepasst werden (vielleicht gleicht sich das bei Autobias ja von alleine aus)
die Anodenspannung ändert.KOmisch,daß das in den Dualrectifieramps,die ich kenne,
nicht berücksichtigt wird.
Zu diesen Spikes an Gleichrichterdioden:
schon oft gehört,aber was ist das eigentlich?

tschüß,Thomas
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Kpt.Maritim am 16.02.2008 13:32
Hallo

ich meinte alle Gleichrichtungsarten.

Die Schaltung ist nur etwas anders als du beschreibst. Nimme infach den Zweiwegleichrichter und schalte ihm zwei Dioden parallel, und zwar Kathode an Kathode, Anode an Anode. Mit einem Schalter machst du jetzt die Sanddioden abtrennbar, feddich!

Lege die Arbeitspunkte einfach so aus, dass maximalbelastungen bei Halbleiterdiode nicht überschritten werden. Wegend es Bias egal wie erzeugt musst du dir garkeine Gedanken machen, wenn du Endpentoden in Pentodenschaltung nutzt. Die Ug-Kennlinien laufen doch parallel zur Anodenspannungsachse. Bei Pentoden hat die Anodenspannung im Arbeitsbereich keinen Einfluss auf den Strom, wenn die Ug kosntant gehalten wird. Der Strom hängt nur von er Ug ab und sonst nichts. Das hängt mir dem geringen Durchgriff und dem hohen Ri zusammen. Bei Bedarf kann ich das auch gerne en einem Diagramm zeigen. Vielleicht reicht dir die Aussage: Mach dir keinen Kopf deswegen solange deine Röhre bei Halbleiterdiodenbetrieb nicht überlastet wird.

Viele Grüße
Martin 
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Larry am 17.02.2008 02:32
Zur bildlichen Verdeutlichung des obigen siehe auch untige Grafik.

Zur Abwechslung mal eine HT-Sekundär mit 'nachträglich erzeugtem' CT und einem 'vorbildlichen' CT am angefügten Heiztrafo der Gleichrichterröhre.

Die zweite Seite eines 2-poligen Schalters liesse sich entweder zur Nachabgleichung des Bias oder zur Addition von Siebfiltern im Sanddioden-Modus nutzen.

Nur mal so laut gedacht  ;)

Larry
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: dukesupersurf am 17.02.2008 11:57
Hallo Martin,
ich meinte das so wie bei Larry mit den entgegengesetzten Dioden und dem EIN-Schalter.

Hallo Larry,
echt einleuchtend.Ich weiß gar nicht mehr,wieso ich jahrelang dachte,man bräuchte
für eine Röhrengleichrichtung einen Trafo mit CT (vor allem,weil diese teurer,überdimensionierter gebaut sind).
Wie wichtig (und warum) ist der CT bei 5V?Oder tät es auch ein Standybyschalter,der
abwechselnd Pin 5 oder 8 abgreift?
Übrigends,Dein STandby-Schalter schaltet Gleichstrom,da ploppen schneller die Speaker
beim Schalten mit.Und dann gibt es einige Leute hier,die sehr streng auf das Verbot
dieser Variante pochen (ich glaub alle üblichen Schalter sind nur bis 24V Gleichstrom
zugelassen).
Meine Meinung dazu:
Diese "mit einem Bein im Gefängnis..." Panikmache ist mir zu typisch Deutsch.In Fenderamps läuft so was seit Jahrzehnten und schließlich wird nur ein relativ kleiner
Gleichstrom geschaltet (und das nicht 100te Mal am Tag,wie ne Kaffeemaschine in einem Bistro).Was sollte,wenn überhaupt schlimmeres passieren,als das die
Schaltkontakte wegen dem stärkerem Lichtbogen etwas schneller korroidieren.

tschüß,Thomas
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Kramusha am 17.02.2008 12:03
Man kann ja auch mit Relais die dafür zugelassen sind (so ein Umstand ist das auch nicht :) )+ Snubber (zum Funkenlöschen) schalten.

Hat jemand solche Relais schon mal gefunden? Ich such ma eben bei Farnell..

Lg Stefan :)
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Kpt.Maritim am 17.02.2008 12:23
Hallo

Denke mal darüber nach welche Spannungen da geschaltet werden, zweitens ob es funken gibt, und wenn es welche gibt, wie die sich in den Signalpfad verirren sollten.

Viele Grüße
Martin
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Kramusha am 17.02.2008 13:07
War das auf mich bezogen?

DC
Ja, denke schon
Plopp.

Meine Aussage war nur generell auf DC Schalten bezogen, nicht auf die Auswirkungen.

Hab eines gefunden: http://at.farnell.com/jsp/Elektrotechnik/Reed+Style/CRYDOM/DAT71210/displayProduct.jsp?sku=1882600 Ich hab mir die restlichen Relais nicht angesehen, weil ich grad Tolexe (Zeitdruck *g*), aber die Geschichte scheint teuer zu sein. So was kann jemand anders sicher besser.

Lg Stefan :)
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Joachim am 17.02.2008 13:23
Hallo, Stefan

Martin meinte wohl das:

Man kann ja auch mit Relais die dafür zugelassen sind (so ein Umstand ist das auch nicht :)  [...] schalten)

Grüße,
Joachim
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Larry am 17.02.2008 14:04
Wie wichtig (und warum) ist der CT bei 5V?Oder tät es auch ein Standybyschalter,der
abwechselnd Pin 5 oder 8 abgreift?

Wenn die 5V Wicklung über den CT (sofern vorhanden) abgegriffen wird, ist die Restwelligkeit geringer, die dann die Elkos auszubügeln haben -> Humbuckerprinzip!

Oder andersrum erklärt: Wenn du an Anfang oder Ende der 5V Wicklung die (noch heftig pulsierende) Gleichspannung abgreifst, ist immer einer der beiden 'Zuflüsse' (eigentlich ja 'Abflüsse', um physikalisch korrekt zu sein) mit eben diesen 5V Wechselspannung der Heizwicklung mehr überlagert, als der andere. Ist aber im praktischen Betrieb kaum ein Problem und wird üblicherweise von den folgenden Elkos gut weggebügelt.

Übrigends,Dein STandby-Schalter schaltet Gleichstrom,da ploppen schneller die Speaker
beim Schalten mit.

Das ist nicht mein Standby Schalter, sondern der, der halt in dieser Grafik eingezeichnet war, die sich jedoch in keiner meiner Amps befindet. Aber dennoch - ich habe keine Probleme mit Gleichspannung am Standby Schalter, bei meinen Amps ploppt garnix - nicht mal ein 'pt' ist da beim Schalten zu hören, ausser dem Schaltgeräusch des Schalters selbst.

Aber schau' mal auf meine Fotos im Web - da ist noch ein wenig Peripherie mit HV-Folienkondensatoren um den Standby Schalter, die da gewiss hilfreich sind.
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: mac-alex_2003 am 17.02.2008 14:35
Schönen Sonntag,

die Dioden-Umschaltung ist nicht so das Problem, da die Potentiale am Schalter keine allzu große Differenz zeigen. Es wird ja lediglich
zu HV(Gleichrichter) die HV(Dioden) dazu geschaltet. Die Potentialdifferenz ist also lediglich zwischen den beiden Hochspannungen zu suchen.
Nicht vernachlässigt werden darf dabei aber die Isolationsspannung bzw. die maximal zulässige Spannung. Wenn man davon ausgeht, dass ein
Schalter 400VAC schalten darf, so kann man auch davon ausgehen, dass ein Potential von 400VDC gegenüber den Chassis kein Problem ist.
Das ist nach Herstellerangaben (APEM) kein Problem für den Schalter, jedoch gibt es hierfür keine offiziellen Laborbestätigungen.

Anders sieht es bei den Standby-Schaltern aus. DC hat an den herkömmlichen Schaltern dort keine Berechtigung. Diese Schalter erlauben meist
nur eine sehr geringe Schaltspannung bzw. Potentialdifferenz. Beim Einschalten liegt auf der einen Seite des Schalters volle HV an, auf der anderen
Seite 0V. Diese Spannungsdifferenz führt zu Lichtbögen im Schalter. Auch im Sinne der Zulassung ist es besser die Hochspannung allpolig sekundärseitig
am Trafo zu schalten. Das Poppen dagegen kann man schon wegbekommen.

Sehr interessant wird es dann beim Export in die USA. Die APEM-Schalter z.B. sind zwar nach VDE mit 400VAC zertifiziert, nach UL jedoch nur mit 250VAC,
sprich keine Chance, diese ordnungsgemäß in den USA einzusetzen...

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: _peter am 18.02.2008 01:14
N'aamd!

Es paßt nicht hunderprozentig, aber da sich der thread
einmal in die Richtung entwickelt hat:
Wie würdet ihr sowas heutzutage lösen?

http://mhuss.com/Hiwatt/Schematics/DR_200wPS.gif (http://mhuss.com/Hiwatt/Schematics/DR_200wPS.gif)

4xum-Schalter für beide HV-Wicklungen?
Und welchen?
Ich trau der Originalschaltung nicht - 650V Gleichstrom per Kippschalter?


Beste Grüße und gute Nacht,

Peter
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Larry am 18.02.2008 04:10
Ich trau der Originalschaltung nicht - 650V Gleichstrom per Kippschalter?

Damals gab's halt noch mutige Konstrukteure mit viel Vertrauen in's Material  ;D
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: sjhusting am 18.02.2008 08:24
meinst du, so schalten (stark vereinfacht)?

steven
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: mac-alex_2003 am 18.02.2008 08:59
Hallo Steven,

ich hab Dir da mal was hingehängt, wie man das machen kann.

Unter keinerlei Umständen DC schalten, auch wenn Hiwatt das mal gemacht hat. 650VDC an einem Hebelschalter hat nichts mit
Mut zu tun.

Es wird aber auch dann nicht leicht, Schalter zu finden, die mehr als 250VAC zulassen. Im VDE-Bereich sind dies z.B. die APEM
Kipphebelschalter.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: sjhusting am 18.02.2008 09:05
Ja, dann habe ich es richtig verstanden. So habe ich es in mein 5e3 gemacht, aber es schien mir nicht die uebliche Variant zu sein, so ich habe mich in spaetere Builds in die Reihe angeordnet. Als Nebenwirkung sind die Elkos in Standby-Modus entladen (wenn Bleeders vorhanden sind).

steven
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: mac-alex_2003 am 18.02.2008 09:08
Bleeder sind Pflicht! 470k oder 560k reichen da aus.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: sjhusting am 18.02.2008 09:20
Bleeder sind Pflicht! 470k oder 560k reichen da aus.

Viele Grüße,
Marc
In alles was ich baue sowieso.

Aber selbst die APEM sind nur fuer 400V zugelassen - es ist mir jeztzt nicht 100-prozentig klar; ein 100-watt Twin, zB, hat 540V auf die sekundaer. Deine Amps mussen auch mehr als 400V fahren.

steven
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: mac-alex_2003 am 18.02.2008 09:24
Servus!

540V DC !
Das sind um die 390VAC.

Meine Amps haben alle weniger als 400VAC sekundärseitig.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: sjhusting am 18.02.2008 09:28
Ja, du hast recht, die Schaltplan war unklar - es ist 340V, nicht 540V. Alte Augen, verstehst du. Sorry.

file:///D:/Music/AmpStuff/SchematicHeaven/fenderamps/fender_quadreverb_100w_nomstrvol.pdf

steven
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Martino am 18.02.2008 12:57
file:///D:/Music/AmpStuff/SchematicHeaven/fenderamps/fender_quadreverb_100w_nomstrvol.pdf

der link kann (für uns) nicht funktionieren   :'(
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: sjhusting am 18.02.2008 13:03
whups meine lokal kopie  ;D ;D ;D ;D


steven
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: _peter am 18.02.2008 13:08
Hallo


Unter keinerlei Umständen DC schalten, auch wenn Hiwatt das mal gemacht hat. 650VDC an einem Hebelschalter hat nichts mit
Mut zu tun.

Es wird aber auch dann nicht leicht, Schalter zu finden, die mehr als 250VAC zulassen. Im VDE-Bereich sind dies z.B. die APEM
Kipphebelschalter.

Viele Grüße,
Marc

Da schau ich mich mal um, Danke.
Beim Hiwatt sind allerdings die beiden HV-Wicklungen in Reihe geschaltet. Da ergeben sich ja wechselspannungsseitig schon
über 400V.

Wie wäre es, von jeder Wicklung nur die unterer Seite zu schalten?

Ich hatte mal eine DDR-ELA-Verstärker-Leiche mit 750V an den Anoden und 2 EYY13 Gleichrichter.
Leider weiß ich nicht mehr, wie es bei dem gelößt wurde.

Grüße,
Peter
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Larry am 18.02.2008 15:09
Als Nebenwirkung sind die Elkos in Standby-Modus entladen (wenn Bleeders vorhanden sind).

Auch ohne Bleeders werden die Elkos entladen, da im Standby die Röhren ja weiterhin beheizt bleiben und alles leersaugen, was an Ladung in den Elkos vorhanden ist.
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: sjhusting am 18.02.2008 15:11
Auch ohne Bleeders werden die Elkos entladen, da im Standby die Röhren ja weiterhin beheizt bleiben und alles leersaugen, was an Ladung in den Elkos vorhanden ist.
Klar, aber mit bleeders gehts schneller, und wenn ich am debugging bin, es kann sein das die Roehren sowieso nicht eingesteckt sind. Bleeders schaden nichts und sie konnen mich irgendwann von mein eigene Dummheit etwas schutzen, falls ich irgendwann Faul werde.

Unterschaetz nie mein eigene Dummheit; es ist die einzige Konstant.

steven
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Duesentrieb am 18.02.2008 15:23
Unterschaetz nie mein eigene Dummheit; es ist die einzige Konstant.
sig worthy  ;D

Aber welche Schalter benutzen Soldano, Hiwatt, Carlsbro und Konsorten denn nun, um irgendwas um die 500V DC einpolig zu schalten?

Wie macht Soldano das mit den Behörden in den USA?

Ich stand ja auch mal vor der Frage (mit dem dreifach on/off/standby) - man kann natürlich die Kathoden einpolig abschalten (wie Engl und andere). Manchmal braucht man halt den Platz . . .
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: sjhusting am 18.02.2008 15:29
Wie macht Soldano das mit den Behörden in den USA?
Was fuer Behoerden? UL ist keine Behoerde - "UL" = "Underwriters' Laboratories."  "Underwriters'" = Versicherer. Sie entscheiden ob etwas sicher genug ist, das sie es versichern konnen. Es hat keine Rechstswirkung.

In DE versucht die Regierung alles in Voraus zu regulieren. In die Staaten werden die Gereichte nachtraeglich eingeschaltet.

steven
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Duesentrieb am 18.02.2008 15:31
Vielleicht sollte ich es ab November dann doch machen wie Reinhold  ;D
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: sjhusting am 18.02.2008 15:32
Vielleicht sollte ich es ab November dann doch machen wie Reinhold  ;D
20. Januar

Ich weiss wo du arbeitest. Nutley, NJ waere gut fuer dich, oder? Ausser das es ein oede Kaf ist. Aber du konntest Season Tickets fuer die Giants kaufen.
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Duesentrieb am 18.02.2008 15:34
Nutley?
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: sjhusting am 18.02.2008 15:35
H.laR.

'weiss' = 'vermuete'
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Duesentrieb am 18.02.2008 15:39
Schweizer?  :P  ;D

Nee, lass mal - ich überlasse das Feld lieber den Erbsenzählern hier und den Durchgeknallten dort - nee, nicht die in der Pharmaindustrie ;)

Zurück zum Ernst:

Der Switch in dem Carlsbro schaltete auch 490V DC einpolig. Etwa 40 Jahre lang. Makes me wonder . . . Ich würde es ja gerne verstehen . . . hat mal einer einen Link für mich wg. Lichtbögen und so?
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Larry am 18.02.2008 16:22
Im JTM45/100 (der mit den KT66) hat ein 1-poliger Schalter sogar 560V DC geschaltet, bzw. tut es noch immer - und das bereits seit über 40 Jahren  ;)
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: sjhusting am 18.02.2008 16:35
Ja, aber ich glaube, die Frage ist - wie macht man das DE-Behoerden-Konform???
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Duesentrieb am 18.02.2008 16:38
Ich verstehe auch die Spez. einiger APEM Teile nicht, z.B. APEM 1011:
3A 250VAC/ 6A 125VAC/ 6A 30VDC.

Daraus ließe sich doch "schließen" (ich weiß - das hat keiner getestet):
0,6A 300V DC
0,3A 600V DC
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Duesentrieb am 18.02.2008 16:40
Ja, aber ich glaube, die Frage ist - wie macht man das DE-Behoerden-Konform???
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Soldano den SLO, Avenger, Decatone etc. für D umrüstet: Metallschalter (ist doch auch nicht erlaubt, oder), einpolig DC, CE Zeichen, blah . . . alle neuen Modelle bei Station Music erhältlich. . . .
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: mac-alex_2003 am 18.02.2008 21:01
CE ist kein zulassungspflichtiges Zeichen, der Hersteller bestätigt damit, nach den gängigen Normen gearbeitet zu haben.
Und nun mach Dir mal den Spaß und verlange von einem amerikanischen Hersteller eine Konformitätsbescheinigung...
Die bekommst Du teilweise nicht mal von deutschen Herstellern ordentlich ausgestellt, geschweige denn von den Amis. Die interessieren
die europäischen Vorschriften gelinde gesagt oftmals einen Schmarrn.

Warum sollen Metallschalter denn verboten sein? Die APEM haben eine ganz normale VDE- bzw. EN-Zulassung und ebenfalls Metallhebel.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Ramarro am 18.02.2008 23:02
Fender hat zumindest früher mal Amps für Deutschland umgerüstet, da waren dann mit Glimmlämpchen beleuchtete Plastik-Wippschalter dran und Sicherungshalter von Schurter.

Rolf
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: Larry am 18.02.2008 23:46
Das waren die von Paul Rivera designeten Concert II und Twin II Modelle.
Ich erinnere mich mit Schauder an die 'gerade so' funktionierende Eyelet-Pappe und insbesondere an den eher bescheiden klingenden AÜ der Concert II Modelle.
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: OneStone am 19.02.2008 13:09
Hallo!

Die Frage ist doch in dem Zusammenhang erstmal, was man erreichen will: Man will Röhrenschonung und Ruhe haben, wenn man einen Standbyschalter einbaut. Dann ist es noch interessant, was man eigentlich im Amp hat, also welche Netzteilschaltung:

Halbleiterdioden:
Wenn man das auf die klassische Art macht, also Netztrafo, irgendein Gleichrichter und dann nach dem Ladeelko schaltet, dann gibt es teilweise Probleme beim Abschalten, wenn da ein bisschen Strom fließt. Ich hatte zwei Amps hier, in denen die Standbyschalter nicht mehr wirklich abschalten wollten (messbarer Widerstand von unter 10k zwischen den Kontakten!), weil einmal beim Abschalten ein Lichtbogen gezündet hat, der dann eben das Gehäuse angekokelt hat. Und die Kohlespur leitet verdammt gut...
Abhilfe schafft hier ein Snubber, ansonsten ist das immer russisches Roulette, weil ich keinen optisch kompatiblen Schalter kenne, der 500V und an die 200-250mA gut trennen kann, ohne irgendwann abzubrennen. Und das muss der können, wenn man bei Volllast am Ausgang abschaltet.
Eine andere Lösung ist es, wie schon besprochen, hier die Anodenspannung vor dem Gleichrichter abzuschalten. Das hat den Vorteil, dass der Lichtbogen von selbst erlischt usw.
Aber die Röhrenschonung ist in beiden Fällen nicht wirklich gewährleistet, denn was passiert, wenn jetzt jemand den Amp mehr auf Standby hat als er ihn spielt (Studio oder so...)? Dann vergiften mit der Zeit die Kathoden...nicht so toll. Das kann man mit einem Widerstand über dem Standbyschalter lösen, der einen minimalen Strom durch die Röhren fließen lässt, aber dann ist der Amp nicht mehr 100%ig ruhig, d.h. man braucht eine Mutingschaltung usw...

Röhrengleichrichter:
Hier ist das Abschalten vor dem Gleichrichter meiner Meinung nach bedenklich, weil die Röhre bei jedem Einschalten erneut den Ladeelko aufladen muss, was bei einfachen Konzepten mit relativ niederohmigen Netztrafos ohne Schutzwiderstände zu Problemen mit dem zulässigen Kathodenstrom führen kann. Da muss man dann Schutzwiderstände vorsehen....ist auch wieder relativ viel Aufwand. Außerdem hat man das Kathodenvergiftungsproblem. Schaltet man nach dem Ladeelko ab, muss man den Ladeelko spannungsmäßig großzügig auslegen, weil der Innenwiderstand des Netzteils und die Leerlaufspannung dementsprechend hoch sind.

Die meiner Meinung nach ideale Lösung ist das Abschalten der Endröhrenkathoden, wobei man den Schalter mit einem sehr hochohmigen Widerstand überbrückt, dann hat man wieder den angesprochenen Ruhestrom. Die Spannungsdifferenzen sind hier so niedrig, dass mit einem einfachen 2xUM Schalter außerdem eine einfache Mutingschaltung realisiert werden kann. Beim Röhrengleichrichter hat man dann auch wieder das Spannungsproblem am Ladeelko.
Oder man schaltet die Schirmgitterspannung ab, dann ist auch ziemlich schnell Ruhe.

Das Problem mit den zulässigen Spannungen am Schalter umgeht man, wenn man Relais benutzt. Mit einem 2x EIN Relais, das 400V/5A oder sowas schalten kann, kann man durch Reihenschaltung und Snubbern der beiden Kontakte sehr hohe Spannungen schalten, auch Gleichspannungen gehen da problemlos. Da sollten sich schon Relais finden lassen, die dafür zugelassen sind. Vorteilhaft ist hier dann auch, dass man die Steuerspannung (Schalter auf GND oder sowas...) auch problemlos für Mutingrelais usw. benutzen kann.

Beim ursprünglichen Problem mit den Halbleitern und der Röhre würde ich dringend dazu raten, den Schalter mit einem snubber zu versehen, da nicht sichergestellt werden kann, dass der Benutzer die Gleichrichterröhre auch im Amp belässt, wenn der Amp auch ohne sie funktioniert. Dann sieht der Schalter nämlich wieder das volle Anodenspannungspotential beim Abschalten und brennt dementsprechend leichter ab.

Mir fällt noch ein Verstärker ein, bei dem die Standbyschaltung gut gelöst ist, trotz hoher Anodenspannung (760V). Schaut euch mal das Schaltbild des Dynacord Eminent 2 T an.

So, das sind mal meine Ideen dazu, mich würde jetzt interessieren, was ihr über meine Gedankengänge denkt :D

MfG OneStone
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: mac-alex_2003 am 19.02.2008 13:18
Hallo,

nunja, sind ja genau die Vorschläge von vorne.

1) AC schalten
2) Kathode schalten
3) Relais nehmen

Neu ist
4) Schirmgitter abschalten => wobei Du wieder bei 400V DC bist => also keine Lösung

Schon erwähnt war
5) Snubber => trotzdem DC am Schalter, also nicht zulässig

Interessant ist:
Mit hochohmigem R den Schalter brücken um Röhren zu schonen und dabei muten.
Nur: Wer lässt seinen Amp so lange auf Standby? Ist eher selten der Fall (ich sag jetzt nicht, dass es nicht vorkommt).

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: OneStone am 19.02.2008 13:22
Hallo,

ja unwahrscheinlich ist es schon, aber es kann vorkommen, und wenn man einen Amp ordentlich baut (Eigenbedarf/Custom), dann sollte das schon drinnen sein, dass er das auch abkann.  ;)
Gehört meiner Meinung nach wie Leerlauf- und Kurzschlussfestigkeit auf jeden Fall ins Pflichtenheft.

MfG OneStone
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: _peter am 19.02.2008 22:02
Hallo,

Zitat
Mir fällt noch ein Verstärker ein, bei dem die Standbyschaltung gut gelöst ist, trotz hoher Anodenspannung (760V). Schaut euch mal das Schaltbild des Dynacord Eminent 2 T an.

Hab mir mal den von schematicheaven angesehen...

Die untere HV-Wicklung wird einpolig abgeschalten. Gleichzeitig wird die Gittervorspannung durch trennen von R415
heruntergezogen um die Endröhren zu sperren und am Gitter des Systems vorm PI das Signal auf Masse gelegt.
Die obere HV-Wicklung läuft jedoch weiter, sodass noch etwa 330V an den Anoden anliegen müßten, oder?

Leider lassen sich keine hochwertigen 4xEin-Aus-Schalter finden, um einfach zwei HV-Wicklungen allpolig abzuschaten.
Schaltet man nur einpolig ab, fließt ein geringer Reststrom, der die Elkos langsam aufläd.

Gruß, Peter
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: _peter am 23.02.2008 20:11

Schaltet man nur einpolig ab, fließt ein geringer Reststrom, der die Elkos langsam aufläd.


Was schreib ich da? Ist doch Schwachsinn, kann ja gar nichts fließen.
Aber die Simulation mit Electronic Workbench hat's so ausgespuckt.
Lag im uV-Bereich. Wahrscheinlich, weil da kein idealer Schalter, sondern ein
extrem hoher Wiederstand als Schalter berechnet wird.  :-\

Gruß, Peter
Titel: Re: Umschalter Diode-Röhrengleichrichter
Beitrag von: OneStone am 24.02.2008 02:06
Die obere HV-Wicklung läuft jedoch weiter, sodass noch etwa 330V an den Anoden anliegen müßten, oder?

Richtig, und das ist auch gut so, so müssen keine hohen Spannungen, besonders keine Gleichspannungen geschaltet werden.

Leider lassen sich keine hochwertigen 4xEin-Aus-Schalter finden, um einfach zwei HV-Wicklungen allpolig abzuschaten.

Das macht nichts, warum willst du die obere Wicklung auch noch abschalten? Bringt ja nichts :)

Man beachte übrigens zusätzlich zur Muting-Schaltung noch den letzten Kontakt des Standbyschalters in der Netzzuleitung. Durch ihn wird im Standby ein Widerstand von 10 Ohm in die Netzzuleitung geschaltet. Dieser verhindert ein unzulässiges Ansteigen der Anodenspannung am oberen Elko, da der Netztrafo ja durch die Röhrenheizungen belastet ist. Aber die wichtigere Aufgabe des Kontaktes ist, die Einschaltstrombegrenzung sicherzustellen, da der Verstärker einen mechanisch verriegelten Schaltersatz hat. Schaltet man den Netzschalter aus, so wird auch der Standby abgeschaltet. Beim Einschalten kann der Standby erst dann deaktiviert und der Verstärker somit benutzt werden, wenn der Netzschalter auf "Ein" steht. Eine durchdachte Konstruktion das Ganze.

Das alles lässt sich problemlos auch in heutigen Geräten mit einem oder ein paar Relais realisieren und stellt eine gute Alternative zu den sonst benutzten Versionen des Standbyschalters dar.

Aber gut, das alles ist irgendwie Off-Topic :D

MfG OneStone