Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Design & Konzepte => Thema gestartet von: frankm am 16.04.2008 09:47
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Welchen Trafo soll ich für eine 4 * 6V6 Endstufe benutzen? Die Anodenspannung soll max. 400V betragen. Zusätzlich möchte ich noch 2 Pärchen abschaltbar über die Masse der Kathode machen und einen Klasse AB/A-Schalter mit Kathodenbias einbauen. Die sich ergebende Leistung sollte dann 40W, 20W und 10Watt sein. Schaltung also so ähnlich wie beim Müller Classic.
Ich möchte einen Crunch-Rhythmus-Sound bei Probelautstärke mit angezerrter Endstufe erreichen - für Clean dagegen die volle Leistung.
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Hello Frank
Nimm eins fuer 2x6L6, das kommt ungefaehr hin. Bruce Collins hat mir mal gesagt, eins fuer ein Fender Super oder Bassman (mit entsprechende Secondaries) kann gut funktionieren.
Oder bestelle der von Mercury Magnetics die speziell fuer 4x6V6 ausgelegt ist. $$$$$$
steven
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Ich will auch grade 4x 6V6 bauen.
Würde da nicht der DSL401 OT von Dirk passen?
Der ist für 4x EL84.
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Hallo,
ganz einfach; wir sagen PP A/B, 400VUa, für 6V6 bedeutet das etwa 12W*0.65 = 7,8W, d.h. 7,8W/400V = 19,5mA Ruhestrom, ergo Raa für Pentode bei 4*400/0,078 = 20k5.
Somit etwa 10k Ra.
Na, merkt ihr was? :D
Grüße,
Swen
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Nicht böse sein aber das widerlege ich mit Praxis in der ich 2x6V6 mit RA 1,8K = RAA3,6K fahre. UA 353 Volt P 18 Watt. Pro Röhre 28mA Ruhestrom, das ganze sehr save und recht linear entzerrt. UG1 ca -30 Volt. Einen Langzeittest gibts noch nicht.
Demnach sollten auch 400 Volt kein Problem darstellen. Idealer Widerstand für 4 6V6 sind um die 4 K Ra also 8 Kohm.
Swen kannst du die Rechnung konkretisieren? speziell die 0,65... Aus reinem Interesse weil ich mich auch grad frage ob ich 2x 6L6 oder 4x6V6 nehme für meinen kleinen amp.
Gruß
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Sven: Ich kann Dir nicht folgen bzw. weiß nicht, worauf Du hinaus willst.
Joe: Der Faktor 0.65 spiegelt einen guten Biaspunkt zwischen 50% und 70% Pa wieder.
Gruß, Nils
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Hi,
die 0,65 sind der Faktor des Ruestroms.
Sprich du hast ne Röhre mit 12W Verlustleistung, dann biast man ja meist mit 60-70%.
Ich weiss, dass die ganzen Gitarrenamps unterangepasst sind, müssen wir garnicht drüber reden.
Wenn man sich das aber vor Augen führt, dass das fast nie nach rechnerischem Ideal passt, braucht man fast nicht drüber nachzudenken welcher Übertrager passt, sondern man kann praktisch sagen; "nimm und probier". ;)
Grüße,
Swen
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Ja klar. Mir war das mit den 0,65 nur unklar. Ich gehe immer von 70% aus :-)
Ich hab bislang immer die widerstandsgerade im Datenblatt eingezeichnet und festgestellt dass es dann doch an der einen oder anderen stelle zu Problemen kam.
Bezüglich der Ausgangsübertragerei muss ja auch gesagt sein, dass der Ruhestrom ja letztlich mit der Impedanz des Trafos nix gemeinsam hat. Wenn ich nen 1,8 K gegen nen 4 K tausche wird die Röhre annähernd immernoch ihre 28 mA ziehen (vielleicht a bissl weniger) denn die DC Resistance ist ja gering unterschiedlich im verhältnis zur Impedanz...
Oder täusche ich mich da. Eigentlich ja nicht...
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Da dieser Thread ja eh ne leiche ist würde mich jetzt aber trotzdem nochmal interessieren, wie du auf den aussenwiderstand von 20 K kommst.
Nach deiner Rechnung würde der idealwiderstand in meinem amp (derzeit mit 2 6V6) bei 28000 Ohm Raa liegen. Kann es sein, dass in der Rechnung ein fehler ist?
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Hi,
ich glaube grade auch, dass da ein Bug vorliegt, nachdem der Nils mich angepeilt hatte...
Muss das nochmal in Ruhe recherchieren, dann geb ich bescheid :)
Grüße,
Swen
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Hallo,
der AC-Primärwiderstand für den Raa des Übertragers sollte für die 2x6V6GT 8 Kiloohm und für 4x6V6GT 4 Kiloohm betragen. Die DC Widerstände sind etwa 300 Ohm bei dem 2x6V6GT und etwa 200 Ohm bei dem 4x6V6GT übertrager.
Die Werte könne je nach Gegentaktbetriebsart abweichen, siehe Raa in den Röhrendatenblättern.
Bezüglich der Ausgangsübertragerei muss ja auch gesagt sein, dass der Ruhestrom ja letztlich mit der Impedanz des Trafos nix gemeinsam hat. Wenn ich nen 1,8 K gegen nen 4 K tausche wird die Röhre annähernd immernoch ihre 28 mA ziehen (vielleicht a bissl weniger) denn die DC Resistance ist ja gering unterschiedlich im verhältnis zur Impedanz...
Oder täusche ich mich da. Eigentlich ja nicht...
Die Höhes DC-Widerstand des Ausgangsübertragers hat nichts unmittelbar mit der Biastromeinstellung zu tun.
Die Röhre bestimmt der Biasstrom als spannungsgesteuerte Stromquelle.
Gruß
Manfred
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Aussenimpedanz wird immer wieder ein mysterium bleiben.
Die Datenblätter verleiten viel zu sehr dazu dieses Thema aufzurollen. Denn:
In der Theorie wird der Aussenwiderstand über das UA/IA Diagramm ermittlelt indem du dir eine Widerstandsgerade nahe der angegebenen Verlustleistung zeichnest. Der Rest ist dann recht einfach R=U/I. Die aussenimpedanz sollte nicht kleiner sein als die hier errechnete da die last dann im betrieb über die maximale PV steigt.
Das bringt uns im Grunde dann auch auf so abstruse sachen wie RA 1,8 Kohm für eine SE EL84 statt der in den datenblättern angegebenen 4 K.
Bei einer EL34 gehts wiederum relativ gut auf.
Wichtig ist, dass das übersetzungsverhältnis am ende wieder passt.
Bislang bin ich damit sehr gut gefahren und die Röhren die ich verbaut habe spielen wie auch die übertrager recht perfekt.
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Also, ich verwende 6P6S, da sagt das Datenblatt (anbei) 250V + 46mA nominal, 350V max, Pa=12W.
Also Raa = 2x Ua / Ia --> 325V * 2 / 46mA * 70% * 4 = ~5k
Weiss jemand ober der DSL401 OT ca. 5k Primärimpedanz hat?
Swen: 2xUa und 4x Ik, nicht 4x Ua
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Hallo,
Weiss jemand ober der DSL401 OT ca. 5k Primärimpedanz hat?
4k. Der ist aber sehr schwach dimensioniert. Was wiederum dem Zerrsound zuträglich sein könnte.
Gruß, Peter
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Also, ich verwende 6P6S, da sagt das Datenblatt (anbei) 250V + 46mA nominal, 350V max, Pa=12W.
Also Raa = 2x Ua / Ia --> 325V * 2 / 46mA * 70% * 4 = ~5k
Weiss jemand ober der DSL401 OT ca. 5k Primärimpedanz hat?
Swen: 2xUa und 4x Ik, nicht 4x Ua
Nach der von mir verwendeten Methode (widerstandsgerade)
325 Volt und der in deinem datenblatt angegebenen Verlustleistung kommst du auf ca. 140 mA
325V/0,14A kommst du auf 2321 OHM RA
Dementsprechend ist die Legung auf RAA von 5 Kohm im sehr sicheren Bereich.
Diese Methode hilft vielleicht vielen bei der Frage wie groß der Trafo eigentlich sein sollte zumal die Spannungen ja meist nach oben variieren. Wer hält schon die 250 Volt Ua ein um mit dem dort beschriebenen Ra auszukommen.
Gruß
PS: Funktioniert bei fast allen Datenblättern. Leider gibts auch Datenblätter in denen die Verlustkurve nicht eingezeichnet ist. Wie z.B. JJ-6L6
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Leute, die Rechnung oben von Swen stimmt nicht. Hat er oben ja auch schon angedeutet. Übereinstimmungen mit wirklichen Werten sind da eher Zufallsprodukt; je heißer der Arbeitspunkt, um so eher stimmt die Formel ;D .
In Martins Tafelwerk (http://roehrenfibel.files.wordpress.com/2008/07/tafelwerk1.pdf) (Seite 15/16) gibt es eine ähnliche Formel:
Raa ≈ 2* Uamed/Iamed
, wobei Uamed und Iamed mittlere Spannung und mittlerer Strom je Röhre bei Vollaussteuerung sind. Iamed ließe sich zwar berechnen durch
Iamed = 2* Iamax / pi ,
Iamax läßt sich aber nur grob abschätzen, weil man zur genauen Bestimmung den Schnittpunkt der Arbeitsgerade mit der / einer Ug1-Linie nahe 0V benötigt - und die Arbeitsgerade haben wir nicht, die wollen wir ja bestimmen - Zirkelverweis.
Ich hatte vor ein paar Wochen zu dem Thema ja mal einen Thread (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,15156.msg149635.html) gestartet, wie man auf einen "optimalen" Raa oder alternativ auf den im Datenblatt angegebenen Raa kommt, da kam raus, dass da viel Empirik hinter steckt und das analytisch nicht oder schwer zu greifen ist. Am Ende bleibt, sich die Angaben aus dem Datenblatt zu nehmen und für sich anzupassen.
Rein aus der Forderung, mit dem A-Teil der Arbeitsgerade nicht die Leistungshyperbel zu schneiden, folgt: Bei deutlich höheren Spannungen als der aus dem Datenblatt muss ich halt Raa vergrößern oder den AP in Richtung B verschieben, bei kleineren Spannungen kann ich halt den Raa auch kleiner wählen; natürlich auch mit entsprechendem Einfluß auf das Klirrspektrum.
Für 4x6V6 würde ich sagen, 4k-5k sind ein guter Ausgangspunkt.
Gruß, Nils
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danke.
ich baue das einfach mal auf und berichte.
4k. Der ist aber sehr schwach dimensioniert. Was wiederum dem Zerrsound zuträglich sein könnte.
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Für 4x6V6 würde ich sagen, 4k-5k sind ein guter Ausgangspunkt.
See post #2. My calculation was much simpler:
2x6v6 - 8K
4x6v6 - 8k/2 = 4k
what standard tranny has 4k? 6l6.
the dead guys in the white coats figured it all out long ago.
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See post #2. My calculation was much simpler:
2x6v6 - 8K
4x6v6 - 8k/2 = 4k
what standard tranny has 4k? 6l6.
the dead guys in the white coats figured it all out long ago.
Swen ist schuld, der hat angefangen zu rechnen :devil: . Ich hab aber genauso kalkuliert: 2x6V6 üblicherweise 8-10k, bei vier halt die Hälfte ;D .
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Das funtioniert mit EL34 zu EL84 auch! ;D
Habe einen Amp mit dem DSL40 AÜ und 2 EL34.
Dann allerdings mit Kathodenbias und niedriger Ub,
da ich dem AÜ leistungsmäßig nicht allzuviel zutraue.
Gruß, Peter
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Hallo,
alles geklärt? Ihr seht, man braucht das Rad nicht neu erfinden, der optimale Raa wurde schon vor ewiger Zeit bestimmt und steht in den Datenblättern. ;)
Zitat aus Wikipedia:
The 6V6 was introduced in both metal and shouldered glass tubes. RCA was promoting the superiority of its metal tube designs in the second half of the 1930s, and this tube, having been introduced during that period, was produced in large quantities in this format. Other tube manufacturers also produced the 6V6 in glass tubes, which were commonly found in radios not made by RCA. By 1940 the 6V6 was mostly being produced in a smaller "GT" glass envelope, and later the 6V6GTA was introduced which had a controlled warm-up period.
Soweit ich mich erinnern kann wird für Gegentakt B-Betrieb der Raa aus dem Kennlinenfeld ermittelt in dem die Widerstandsgerade so gelegt wird, dass die Sinushalbwelle mit maximaler Amplitude annähernd verzerrungsfrei übertragen wird. Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich glaube dass man 10% Klirrfaktor zulassen hatte. Das ganze unter Berücksichtigung der maximalen Anodenleistung.
Mehr dazu z.B. hier:
http://www.radau5.ch/pdf_files/roeren_5.pdf (http://www.radau5.ch/pdf_files/roeren_5.pdf)
http://www.freewebs.com/valvewizard1/pp.html (http://www.freewebs.com/valvewizard1/pp.html)
Gruß
Manfred
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Ich finde fand diese Erklärung:
So wie ich das rausgelesen habe (grob überflogen) ists im Grunde egal wie groß der Widerstand ist solange ich mit der Periode nicht über PWA schreite.
http://www.lautsprechershop.de/theorie/g_roehrentechnik.htm
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Hallo Showitevent,
es ist nicht egal wie groß der Widerstand ist.
Ist der Widerstand kleiner als der optimale Widerstand nimmt die Ausgangsleistung ab und die Verzerrungen zu.
Ist der Widerstand größer als der optimale Widerstand wird immer der Bereich jenseits der zulässigen Anodenverlustleistung durchlaufen was die Lebensdauer der Röhre drastisch verringert.
Deshalb habe die schlauen Leute bei den Röhrenherstellern den optimalen Widerstand für viele Röhretypen bestimmt,
als Kompromiss für maximale Leistung, bei akzeptabler Verzerrung und noch vertretbarer Anodenverlustleistung.
Natürlich gelten für die verschieden Betriebsarten A, B, AB2 und AB2 jeweils andere Optimierungsregeln.
Gruß
Manfred
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Hallo Showitevent,
es ist nicht egal wie groß der Widerstand ist.
Gruß
Manfred
Das ist mir klar.