Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: mc_guitar am 13.08.2008 17:43

Titel: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 13.08.2008 17:43
Hallo Leute,

 Bei meinem 74er Marshall 1987 mit dem amtlichen Kennzeichen 7954/F fliegt mir unter ganz eigenwilligen Umständen die HT-Sicherung raus. Ich benutz den Amp vornehmlich zu Proben oder im Studio und er wird nur mit gebrückten Inputs und ohne jegliche Trampelkisten davor verwendet. Es kommt also guter alter Rock hinten raus.
Das Problem tritt nicht auf, solange ich meinen TAD Silencer zwischen Amp und Box habe, eigenwilligerweise sogar bei "Full" also HardBypass gibt es keinen Grund zur Klage. Sobald ich die Powersoak aus dem Weg entferne, gibt es bei starken Inputpegeln (z.B. tiefe E-Saite, kräftiger Anschlag, Fender Tele / Gibson LP / Squier 51) kurze Knackser und dann ist mit einem Schlag Ruhe und die Sicherung ist durch. Dies geschieht unabhängig von der Box (hab drei getestet) und unabhängig von den Kabeln (habe da ebenfalls in allen Positionen mehrere hochwertige probiert). Die Kabel, Boxen und Gitarren funktionieren auch an anderen Heads völlig problemlos (getestet  mit JCM800,1959 SLP, Musicman HD135)
Ich hab die normalen Betriebsspannungen im Amp mal überprüft, scheint soweit alles normal, auch wenn ein handgewickelter AustauschNetzTrafo aus den 70ern drin ist. Anodenspannung ist 412V mit neuen (ca. 20 Betriebstunden) JJEL34L, Heizspannung ist 6,42V bei 220V Primär am PT. Die Vorstufenröhren sind etwas älter, 1x EH 12AX7 2x JJ ECC83 aber machen keine unnormalen Nebengeräusche. Die Sockel habe ich alle mit DeOxit gereinigt.

Ich bin mit meinem Latein leider etwas am Ende, woran kann also der Fehler liegen?

Den Schaltplan hab ich drangehängt, die Presence-Schaltung ist bei meinem allerdings etwas modifiziert, sollte aber keine Fehlerquelle sein, das ist schon seit den 80ern so in dem Amp verbaut.

Vielen Dank erstmal vorab für Eure Mühen

 Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Hostettler am 13.08.2008 18:19
Hallo mc_guitar

In der Tat, ein etwas seltener Fehler! Also, jetzt heisst es Fehlerquellen ausgrenzen. Als erstes würd ich mal die Netzspannung auf 240V stellen. Wie sieht's mit der HT-Sicherung aus? Ist da bestimmt eine 0.5AT drinne? Wie gross ist der Ruhestrom der Endröhren?

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 13.08.2008 18:30
Hallo Hoschi,

 Der PT ist ein handgewickelter vom damals noch aktiven Klingenthaler Amp-Guru des Ostens. Da ist leider nur 220V Primär vorhanden.
Die HT-Sicherung ist eine 500mA Träge. Bei den vorhandenen 412V Anodenspannung steht der BIAS auf 38,3mA.

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Volka am 13.08.2008 19:01
Hallo Micha,
ich kann da auch nur mit"mutmaßen"...: hast du den Amp auf die Boxen gestellt? Wenn du mit Silencer spielst hast du ja weniger Erschütterungen...
Gruß, Volka
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Hostettler am 13.08.2008 19:03
Hallo mc_guitar

Nun gut, scheint so in etwa zu stimmen. Die Spannunngen allgemein werden durch die (Fehlanpassung bei 230V ofizieller Netzspannung) etwas höher sein. Wie sehen die Röhrensockeln aus (Kohlefaden wegen Ueberschlag)? Hast du den Amp schon mal neben die Boxe gestellt und inbetrieb genommen (ohne Schwingungen der Box)?

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 13.08.2008 19:31
Hallo Volka, Hallo Hoschi,

 Den Amp hab ich zur Zeit immer neben der Box. Der ausführliche Test dazu hat ja im Studio stattgefunden und zuletzt auch bei geöffnetem Amp. Alles neben der Box natürlich. Diese Fehlerquelle wollte ich eben auch ausschließen. Die Spannungen sind alle im Rahmen, so rund 425V an den Netzteilelkos. Diese Becherelkos 3x 50+50µF habe ich ebenfalls getauscht, weil die orginalen LCR nicht mehr richtig mitgespielt haben. Die Gleichrichterdioden hab ich ebenfalls geprüft, die Siebung ist soweit i.O.
Zitat
Wie sehen die Röhrensockeln aus (Kohlefaden wegen Ueberschlag)?
Die Sockel sind völlig i.O., überhaupt gibt es bei der Sichtprüfung des Gerätes keinerlei Auffälligkeiten.
Ich weiß echt nicht so richtig woran das liegen sollte. Irgendeine Rückwirkung auf den OT, bzw die Röhren denkbar?

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Hostettler am 13.08.2008 19:38
Hallo mc_guitar

Nun, da bleibt für mich fast nur noch eines übrig. Ich vermute einen Durchschlag entweder im OT oder in einem der beiden Koppelkondensatorn der Treiberstufe. Der verursacht dann eine positive Spannung am Steuergitter der EL34, die dann zuviel Strom zieht und die Sicherung rausknallt. Ersetz doch mal probehalber diese mit >=1000V Spannungsfestigkeit und gleicher Kapazität.

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Volka am 13.08.2008 20:00
mmh,
da die sicherung nur mit ohne Silencer fliegt, würde ich vorsichtig auch dem OT misstrauen. Die Treiberstufe müsste sich doch in beiden Fällen gleich verhalten. Vielleicht macht dein Powersoak irgendwas das einen Durchschlag im OT verhindert.
sorry, mehr fällt mir grad nicht ein...  ???
Daumendrücken für deinen Amp, Volka

P.S: Schutzdioden für die Anoden? ... was meinen die Pro's?
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 13.08.2008 20:13
Hello again,

 Die Koppelkondensatoren vor der Endstufe waren gemeint? Sind das dann diese 0.022µF, die ich im Layout und Schem mal markiert habe? Welchen Typ würde man denn dann nehmen, wer baut denn für 1000V? Die Drops, Mallory etc. haben alle nur 600-650V, oder hab ich da was übersehen im Eifer? Würde das halt schon gern ausprobieren und damit diese Fehlerquelle ausschließen wollen.
Ich denke aber auch, daß zwischen Endstufe und Box irgendwas im Ar... sein muß, sonst ließe sich das komische Verhalten mit Silencer und ohne nicht erklären.
Wie könnte ich denn am OT am Besten was rummessen, um nicht nur auf bloßen Verdacht, das gute alte orginale Stück zu ersetzen. Kostet ja auch ein paar Mark, die möchte ich nun auch ungern investieren um dann festzustellen, das der Fehler immer noch da ist.

Ich danke Euch schonmal wie irre für Eure Mühe

 Beste Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 13.08.2008 20:19
Eine Endstufe, insbesondere Marshall-Endstufen neigen mit reaktiver Last (Box) viel eher zum Schwingen, als mit resistiver Last (Silencer u.ä.). Obwohl man nix von dem Schwingen hört (ca. 50kHz), ziehen in diesem Fall die Endröhren enorm hohen Strom (oftmals nur eine, bzw. eine Seite beim 100-er) und zeigen das auch durch rote Bäckchen, bis es die fliegende Sicherung unterbindet.

Check mal deine Endstufenverkabelung! Marshall hat manchmal aus absolut nicht nachvollziehbaren Gründen die Steuergitter-Zuleitungen einfach an den Sekundärleitungen des Übertragers festgezurrt - ein Kardinalsfehler!

Steuergitter-Zuleitungen gegeneinander verdrillen und möglicht weit weg von den Übertragerleitungen nebst Feedback-Kabel verlegen. Und mach mal 5,6K Grid-Stopper direkt an die Endröhrenfassungen!

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 13.08.2008 20:25
Hallo Larry,

 Ich hab 5k5 3W da, würden die gehen? dann bau ich die mal gleich ein! Wegen der Leitungen muß ich den Amp erstmal schnell wieder aus dem Kleid entfernen, gib mir 5 Minuten!  :danke:

Beste Grüße Micha

EDIT: Rote Bäckchen sind mir zu keinem Zeitpunkt aufgefallen, ging wahrscheinlich zu schnell!
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 13.08.2008 20:28
Die Koppelkondensatoren vor der Endstufe waren gemeint? Sind das dann diese 0.022µF, die ich im Layout und Schem mal markiert habe?

Ja, das sind sie! Aber ich glaube nicht, dass dies die Übeltäter sind.

Eine ganz einfache Leckstrommessung im eingebautem Zustand:

Messe DC an den beiden Punkten, wo jeweils der Bias-R (220K) auf den Koppel-C (0,022) trifft - also eine Messspitze an den einen Punkt, die andere an den anderen Punkt! Hier solltest du NULL Volt messen oder max. ein paar hundert mV Differenz zwischen beiden Punkten!

Hast du mehr Differenz, dann ist die positivere Seite die 'leckende'!

Und ja, die 5K5 3W wären schon ok!

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mr.bassman am 13.08.2008 20:49
Hallo Micha,

vorstellen könnte ich mir noch Kapazitätsverlust bei einem der 50uF-Elkos im NT....

Gruß - Bernd
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 13.08.2008 20:51
Hallo auch schon wieder,

 Ich hab die Leckstrommessung gleich mal durchgeführt, 3,6mV Abweichung, das können wir glaube ich guten Gewissens Null setzen. Das ist es also nicht.
Die Verkabelung hab ich mir angeschaut, ordentlich ist zwar anders, aber die Leitungen vom OT sind schön von den Gitterzuleitungen getrennt und auch noch weitestgehend verwinkelt. Bis 90° konnten die Engländer zwar auch nicht, sieht aber soweit erstmal unkritisch aus.
Die Gridstopper tausche ich dann jetzt mal, im Moment sind 1k5W drin. Als ich den Amp übernommen hatte, waren gar keine drin und er lief auch, seltsam was so alles geht. Den lauten Test  :guitar: kann ich dann aber erst morgen machen!

Ich danke dann schonmal wie verrückt und hoffe das Beste!

Grüße und Dank Micha

EDIT:
@MR.Bassman: Die Elkos im Netzteil sind alles neue JJ-Becher, Rechnungsdatum vom Dirk 07.07.08. Könnte ein Materialfehler denkbar sein? Keine Ahnung, denke ich aber eher nicht!
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Hostettler am 13.08.2008 21:02
Hallo mc_guitar

Ich denke Larry's Ansatz ist der Weg ("insbesondere Marshall-Endstufen neigen mit reaktiver Last (Box) viel eher zum Schwingen") um den Fehler zu finden. Die Koppelkondensatoren habe ich erwähnt um diese ganz sicher auschliessen zu können. Da habe ich auch schon einiges gesehen und erlebt... Hast du Oszy um zu schauen ob er im HF-Bereich schwingt?

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 13.08.2008 21:40
Hallo Hoschi,

 Na wie immer hab ich keinen Oszi zur Hand. Da muß ich mich erst kümmern. Ich hab jetzt gerade, so wie von Larry vorgeschlagen die größeren Gridstopper reingemacht. Vielleicht bringt das schon was.
Wie gesagt, ich hab dann morgen erst die Chance den Amp nochmal laut zu machen, daher muß ich jetzt nochmal ne Nacht drüber schlafen!
Gut aber, das ich über die Messung gleich die Koppel-Cs ausschließen konnte, da hat man eine Möglichkeit weniger und findet dann so langsam des Pudels Kern!

Vielen Dank nochmals an alle bisherigen Helfer und Grüße aus Jena in die Schweiz!

Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: _peter am 14.08.2008 01:00
Hallo Micha,

ich glaube Larry meinte mit den 5k6 die Steuergitterwiderstände - zumindest sind die in
deinem angehängten Schaltplan auch nicht eingezeichnet. 1k5W für die Schirmgitter
sind doch voll OK, zumal der Amp mit 425V noch unter den Spannungen vieler anderer
Marshalls liegt.

Gruß und  :gutenacht:
Peter
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 14.08.2008 08:33
Hallo Peter,

 Vielen Dank für den Hinweis. Da hab ich doch im Eifer, der Lösung näher zu kommen, nur noch Bahnhof verstanden. Da kümmer ich mich also als nächstes drum. Morgen hab ich Zeit zum großen C zu fahren und nochmal ein paar Ersatzteile zu besorgen, dann bau ich erstmal bis Mittwoch auf Arbeit rum. Dann müssen die Ergebnisse eben bis nächsten Donnerstag warten.

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 27.08.2008 09:33
Hallo Leute,

 Jetzt hab ich es endlich geschafft, die Widerstände so zu verbauen, wie von Larry vorgeschlagen.
Und das Problem besteht weiterhin!!!
Ich glaube ich muß mal systematisch durchmessen. Es muß ja einen Grund geben, das die Sicherung fliegt. Hat jemand Vorschläge wo man am Besten beginnt? Gibts da einen Schaltplan in dem vielleicht auch schon Spannungen an bestimmten Punkten eingetragen sind?
Oder funktioniert eine Vergleichgsmessung mit einem 1959SLP den ich noch mein eigen nenne?
Die Sockelbeschaltung hab ich drangehängt.

Wie kann ich am einfachsten den OT und vielleicht auch die Choke als Verursacher ausschließen? Gibts eine Möglichkeit die durchzumessen und verlässliche Infos daraus zu bekommen?

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Duesentrieb am 27.08.2008 09:43
Die Choke kannst Du ausschließen, indem Du statt der Choke einen großen (sagen wir 9 Watt) 100 Ohm Widerstand an ihrer Stelle testweise einbaust. Aber warum sollte die kaputt gehen - miss mal auf Durchgängigkeit und den Widerstand sowie wenn möglich die Induktivität.

Spannungen findest Du (zwar aus einem 2204, ist bei Dir aber ähnlich) angehängt:

Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Duesentrieb am 27.08.2008 09:44
 . . . und bestimm mal die Werte der Rs in der B+. Vielleicht hat einer die Grätsche gemacht . . .
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 27.08.2008 09:48
Hallo Duesentrieb,

 Vielen Dank ersteinmal, mache mich ans Messen!

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 27.08.2008 20:33
Hallo,

 Hab nun mal in der B+ rumgemessen und festgestellt, das da nach der Choke und den Doppel 10k1W irgendwas mit der Spannung komisch erscheint. Hab dazu mal die gemessenen Werte in den Plan eingetragen.
Das da plötzlich die Spannung von 410V auf 284V fällt erscheint mir doch deutlich zu hoch!
Meinungen?
Die zwei 10k davor sind scheinbar OK (nur in der Schaltung gemessen). Die 82k/100k im Phasentreiber sind auch OK.
Wenn ich nun die Phasentreiberröhre rausziehe, steigt die Spannung dort auf 310V, ziehe ich noch V2 sinds schon 340V und wenn auch noch V1 gezogen ist, sind es 380V. Wo liegt der Fehler?

Grüße Micha

Edit: Der Amp läuft nach wie vor mit dem Silencer und Box ohne Probleme. Nur ohne Silencer also direkt in die Box fliegt die HT-Sicherung.
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Duesentrieb am 27.08.2008 20:47
Wieviel Ohm hat die Box tatsächlich und wie ist der Amp eingestellt?
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 27.08.2008 21:20
Hallo,

 Box ist 16Ohm, Silencer ist 16Ohm

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Duesentrieb am 27.08.2008 22:52
Hast Du die gemessen?
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 27.08.2008 23:30
Hallo again,

 Box gemessener GS-Widerstand: 13,2Ohm
Der Silencer ist die 16Ohm-Version und hat in allen Dämpfungsstufen 13,8Ohm GSWiderstand, bei FULL, gibt er im HardBypass die Box einfach durch.
Der Amp steht auf 16Ohm

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Athlord am 28.08.2008 06:58
Hallo,
auch wenn die Idee unmöglich scheint,
bitte kontrolliere nochmal die 50µF-Elko.
Insbesondere den, wo Du im Schaltplan die 286V vermerkt hast.
Gruss
Jürgen
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 28.08.2008 09:48
Hallo Jürgen,

 Den Elko einfach nochmal neu verlöten? Die Kapazität messen ist mir leider nicht so gut möglich, da müßte ich, in Ermangelung eines geeigneten Messgerätes, über die Bestimmung der Zeitkonstante gehen, und das bringt nicht so die präzisesten Ergebnisse.
Gibt es sonst noch einen möglichen Funktionstest für die Elkos?
Oder einfach mal die Becherelkos untereinander tauschen? Wenn dann der Fehler mitwandert, müßte es ja klar am Elko liegen?

Grüße und Dank Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Hostettler am 28.08.2008 10:15
Hallo mc_guitar,

sorry wenn ich mich hier kurz reinhänge...

Das Messen der Kapazität kannst du hier vergessen. Hingegen ob der Kondi durchschlägt/geschlagen und Kurzschluss hat ist mittels Ohmmeter feststellbar (hochohmig=ok niederohmig=Müll)
Ich bezweifle zwar, dass dies der Kondi ist der für das Rausfliegen der Sicherung verantwortlich ist. Weil wenn der wirklich kurzschliessen würde, sind immer noch die beiden 10K Widerstände dazwischen die dann etwas wärmer werden würden...

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 28.08.2008 10:26
Hallo,

 Durchgeschlagener Elko kann ich definitiv ausschliessen! Ich hab die Lötstellen gerade auch nochmal überprüft, glänzen wunderbar und sehen soweit gut aus, sollten also auch nicht kalt sein!
Was mir eher sorgen macht ist die Tatsache, das die Spannung so weit sinkt, wenn die Vorstufenröhren drin sind, mir erscheint das doch ein bißchen viel. Nur hab ich die Widerstände der Platine gemessen, und nicht ein faules Ei dabei. Die Kondensatoren sind auch soweit OK, zumindest nicht durchgeschlagen. Die Koppelkondesatoren der Treiberstufe hatte ich ja schon auf Leckströme untersucht, auch Fehlanzeige!
Und das Kuriosum schlechthin, mit dem Silencer im Weg fliegt die Sicherung nicht raus! Was also könnte der Silencer stabilisieren? Wieso steigt die Stromaufnahme im HT-Zweig dann über die 500mA??
Was nun?

Grüße und Besten Dank für Eure Ratschläge

Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Hostettler am 28.08.2008 10:49
Hallo nochmal,

da du bisher noch keine Möglichkeit hattest das Ding mal mit dem Oszy durchzuchecken, bin ich mir jetzt fast sicher das du den Fehler hier finden wirst. Dein Amp schwingt garantiert im HF-Bereich bis er an seine Leistungsgrenze kommt, bzw. den Maximalstrom zieht bis die Sicherung kommt.

grüsse aus der Schweiz

Hoschi

Ps. Mein Arbeitskollege kommt auch aus Jena...
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 28.08.2008 11:08
Hallo Hoschi,

 Wie kann das auftreten? Jahrzehntelang lief der Amp sogar ohne Gridstopper stabil. Wo könnten da die Fehlerquellen liegen? Am Layout und der Verdrahtung hat sich ja ebenfalls nichts geändert.

Grüße aus Jena in die Schweiz, natürlich auch an den Kollegen  :bier:

Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Hostettler am 28.08.2008 11:36
Hallo nochmal,

Versuch mal das: trenn den Gegenkoppelungszweig vom Aü ab (zum 47/100K Gegenkoppelungswiderstand). Wie siehts denn jetzt aus?

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: _peter am 28.08.2008 11:58
Was mir eher sorgen macht ist die Tatsache, das die Spannung so weit sinkt, wenn die Vorstufenröhren drin sind, mir erscheint das doch ein bißchen viel.
Hallo Mc,

der Spannungsabfall ist doch ok:
(410-284)V / 20k = 6,3mA

Bei 6 Systemen der ECC83 sind das etwa je 1mA - haut also hin.
Liegt wohl doch irgendwo im Netzteil/Endstufe.
Oder was ganz einfaches wie korrodierte Buchse/Wackler in der Box.

Gruß, Peter
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 28.08.2008 12:55
Hallo,

 Hab den Gegenkopplungszweig jetzt mal direkt am Impedanz-Selector abgelötet. Jetzt tritt kein Knacksen mehr auf, soweit ich das in der Mietwohnung testen kann, und auch kein Spannungseinbruch. Der Presence-Weg funktioniert nun natürlich nicht, und so klingt das auch!
Die Presence-Schaltung ist ohnehin etwas modofiziert bei dem Amp, ich werde das mal zeichnen und posten, vielleicht liegt der Fehler auch darin begründet und durch einen Rückbau auf den Standard wären die Porbleme lösbar!

@ Peter: Gut das die Spannungen scheinbar i.O. sind. Woher nimmst Du die 20k in Deiner Rechnung? Sind das die 2x 10k1W?
Die Buchsen hab ich gründlich mit deoxit gereinigt und versiegelt, sollten keine Probleme machen. Die Boxen wurden mehrfach gewechselt, um diese Fehlerquelle auszuschließen.

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: _peter am 28.08.2008 13:13
Woher nimmst Du die 20k in Deiner Rechnung? Sind das die 2x 10k1W?

Ja - laut deinem Plan auf Seite 2 misst du diesen Spannungsabfall über den 2 10k1W.
Wenn man für ein System der ECC83 1mA annimmt (üblich), sollte sich ein Abfall in
dieser Größenordnung ergeben.

PEter
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 28.08.2008 13:40
Hallo auch,

 hier nun die Presence-Regelung. Könnte der Fehler dadurch auftreten? Sollte man besser zur orginalen Regelung mit dem .1µF Cap zurück wechseln?

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Duesentrieb am 28.08.2008 13:56
Wenn Du einen 4k7 hast, sollte das Poti 22k haben.

ist aber sicher nicht die Ursache . . .
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 28.08.2008 15:17
Hallo Duesentrieb,

 Das Poti ist noch Orginal also 5k, die 4k7 hab ich gerade ausgemessen, da ich sowieso am Gegenkopplungszweig gebastelt habe. Ich wollte Messfehler ausschließen und hab die Widerstände im ausgelöteten Zustand gemessen. Was nun? Wie bekomm ich das noch zu beweisende Schwingen weg? An Pin 5 der Endröhren hab ich nun die 5k5 2W verbaut und zwischen 4 und 6 liegen 1k5W. Welche Möglichen Ursachen könnten noch das HF-Schwingen verursachen? Oder Besser wo sollte ich optimieren? Was sind häufige Fehlerquellen.
Ich hab leider keinen Oszi und da ist die Suche doch erschwert!

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 7.09.2008 20:06
Hab nun mal in der B+ rumgemessen und festgestellt, das da nach der Choke und den Doppel 10k1W irgendwas mit der Spannung komisch erscheint. Hab dazu mal die gemessenen Werte in den Plan eingetragen.
Das da plötzlich die Spannung von 410V auf 284V fällt erscheint mir doch deutlich zu hoch!
Meinungen?
Die zwei 10k davor sind scheinbar OK (nur in der Schaltung gemessen). Die 82k/100k im Phasentreiber sind auch OK.
Wenn ich nun die Phasentreiberröhre rausziehe, steigt die Spannung dort auf 310V, ziehe ich noch V2 sinds schon 340V und wenn auch noch V1 gezogen ist, sind es 380V. Wo liegt der Fehler?

Dieser Spannungsabfall über 20K mit kpl. Vorröhrenbestückung ist völlig OK !

Dass die Spannung bei sukzessiven Ziehen der 'Zähne' ansteigt, ist auch völlig normal!

Dass aber die Spannung nur auf 380V ansteigt, wenn alle Zähne gezogen sind, ist nicht normal!

Die müsste auf die B+ (screen) von 410V ansteigen, da ja alle stromabwärts gelegenen 'Verbraucher' gezogen sind und bei intaktem Amp nix mehr Strom zieht, was den übrigen Spannungsabfall von 30V über die 20K verursachen/erklären würde/dürfte!

Also irgendwas stromabwärts der 20K zieht unzulässigerweise Strom, sind zwar 'nur' 1,5mA - aber immerhin!

- Hoher Leckstrom des Vorstufen-Doppelelko?
- Eine Vorstufen-Röhrenfassung mit Kriechstromstrecke gegen Masse bzw. Heizung?

Differentialdiagnose ist angezeigt!

Spannungsabfall über die 20K OHNE VorstRö prüfen bei:

- Elko abgeklemmt
- Anodenleitungen zu den Fassungen einzeln abklemmen
- Schaltung/Board auf Lötsünden & überbrückende Lötspitzer untersuchen
- tote Spinnen von unterhalb des Boards entfernen (nicht lachen! hatte ich schon als Fehlerquelle)

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 7.09.2008 20:19
Und das Kuriosum schlechthin, mit dem Silencer im Weg fliegt die Sicherung nicht raus! Was also könnte der Silencer stabilisieren? Wieso steigt die Stromaufnahme im HT-Zweig dann über die 500mA??

Kein Kuriosum!

Wie ich eingangs schon schrub, neigen Endstufen - und insbesondere Marshall Endstufen - bei reaktiver Last (Box) viel eher zu HF-Schqwingen als mit resistiver Last (Abwürger zw. Box & Amp). Schwingt die Endstufe direkt in die Box im HF-Gefilde, hörste vielleicht garnix davon (erfahrene Techs hören jedoch auch ohne Oszi eine Soundveränderung und bemerken eine Änderung der Ampreaktion auf die Gitarre), aber die Endstufe ackert weit über ihrem gesunden Limit und zieht natürlich den hierfür erforderlichen Strom - immerhin glaubt die Endstufe in dieser Situation, die oszillierenden 40-80kHz adäquat verstärken zu müssen  ;)

Bis die Sicherung der Endstufe eine Ruhepause aufzwingt  8)

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 7.09.2008 20:23
Nachtrag:

Vielleicht ist ja deine Presence-Verkabelung für den Oszillator verantwortlich, was sich natürlich nur durch ein Foto der Eingeweide restlos belegen/dementieren lässt.

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 8.09.2008 09:19
Hallo Larry,

 Vielen Dank erstmal für die ausführlichen Antworten, zu den vorhandenen Problemen. Was die Spannungen betrifft, da waren immer noch die Endstufenröhren gesteckt, das könnte doch durchaus die 380V erklären, oder? Ich werde die Spannungen aber nochmal komplett ohne Röhren  nachmessen und aktualisiert hier reinstellen.
Wegen dem Presence-Zweig und dessen Verkabelung hab ich mal Bilder gemacht und hier drangehängt, vielleicht kann ein Fachmann was genaueres erkennen, mir ist nichts offensichtliches aufgefallen, was aber nun überhaupt nichts zu sagen hat!  ;D
Wie kann man diesen Oszillationen am besten entgegenwirken? Die berühmten 90° bei der Kabelführung? Abgeschirmte Presence-Kabel? Der Amp machte immerhin über 30Jahre keine nennenswerten Mucken, die Bauteilwerte erscheinen auf die erste Messung hin auch alle Ok!

Also irgendwas stromabwärts der 20K zieht unzulässigerweise Strom, sind zwar 'nur' 1,5mA - aber immerhin!

- Hoher Leckstrom des Vorstufen-Doppelelko?
- Eine Vorstufen-Röhrenfassung mit Kriechstromstrecke gegen Masse bzw. Heizung?

Differentialdiagnose ist angezeigt!

Spannungsabfall über die 20K OHNE VorstRö prüfen bei:

- Elko abgeklemmt
- Anodenleitungen zu den Fassungen einzeln abklemmen
- Schaltung/Board auf Lötsünden & überbrückende Lötspitzer untersuchen
- tote Spinnen von unterhalb des Boards entfernen (nicht lachen! hatte ich schon als Fehlerquelle)

Larry
Was das betrifft, muß ich wie bereits gesagt nochmals nachmessen, der Doppelelko ist allerdings neu, da sollte also kein Leckstrom auftreten, aber man weiß ja nie. Da mach ich mich also dran und wir werden sehen!

Vielen Dank nochmals und Beste Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: darkbluemurder am 8.09.2008 09:33
Hallo Micha,

auf den Bildern kann ich nicht eindeutig sehen, wohin die Gitterzuleitungen für die Endröhren (das grüne und das orange Kabel von den PI Caps) gehen und ob bzw. welche Widerstände vor Pin 5 der Endröhren eingelötet sind. Diese beiden Leitungen sind sehr empfindlich für Oszillationen und sollten deswegen so kurz wie möglich gehalten werden. Das lila Kabel (Feedback-Kabel) sollte gebührenden Abstand zu diesen beiden Leitungen haben.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: darkbluemurder am 8.09.2008 09:34
Wenn Du einen 4k7 hast, sollte das Poti 22k haben.

ist aber sicher nicht die Ursache . . .

Nein, das glaube ich auch nicht.
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 8.09.2008 10:27
Hallo Stephan,

 Die Fotos hab ich speziell vom FB-Zweig gemacht, weil Larry danach fragte. Ich kann nochmal ein hochauflösenderes reinstellen vom kompletten Amp-Inneren.
An Pin 5 sind jetzt auf Larrys Empfehlung hin 5k5 2W Widerstände verbaut, und natürlich verschrumpfschlaucht, da sieht man also ohnehin nicht so viel! Das allein hatte das Problem allerdings nicht behoben, daher liegt die Vermutung nahe, das der Fehler wo anders zu finden ist.
Den Rest werde ich checken.

Vielen Dank einstweilen und das Foto kommt!

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 8.09.2008 10:31
Und hier das Foto vom kompletten Inneren!

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 8.09.2008 10:46
Hier noch die Verkabelung der PI-Gitterzuleitungen,

 sollte ich das FB-Kabel (lila) eher so entlang der rot eingezeichneten Strecke verlegen? Oder gibt es da Probleme wegen der Nähe zu den Potis?

Viele Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: darkbluemurder am 8.09.2008 11:45
Hallo Micha,

nein, das würde ich erst einmal so lassen.

D.h. die 5k5 Widerstände befinden sich direkt an Pin 5 jeder Endröhre? Das wäre insoweit auch richtig.
Was man noch versuchen könnte, ist die beiden Gitterzuleitungen gegeneinander zu verdrillen. Aber damit würde ich zunächst auch noch warten. Vielleicht sieht Larry etwas, das wir nicht sehen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 8.09.2008 14:12
Hallo Stephan,

 Die 5k5 sind direkt an den Sockel gelötet, das zweite Beinchen ist zu einer kurz und zu einer kleinen Schlaufe gebogen und da dran hängt dann das grüne bzw. orangene Kabel von den PI-Caps kommend. Schrumpfschlauch drüber bis zur Lötöse des Sockels - Fest!

Vielen Dank erstmal soweit,

 Viele Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 8.09.2008 17:35
sollte ich das FB-Kabel (lila) eher so entlang der rot eingezeichneten Strecke verlegen? Oder gibt es da Probleme wegen der Nähe zu den Potis?

Herrieh, um Gottes Willen  :o Blos das nicht! Oder willst du FB in die Klangregelung rückspeisen?

Die Primär- & Sekundärleitungen des OT sind ordentlich verlegt! Kein Tadel!

Was man von der NFB-Leitung jedoch nicht sagen kann! Die läuft verdammt nahe an der Anodenleitung von V3b vorbei!
Es reicht schon, dass auf'm Board konstruktionsbedingt beide nebeneinander sind, aber bis dorthin sollten sie weit weg voneinander sein.

Verlege sie entlang der Sekundärleitungen zwischen den Endröhrenfassungen hindurch!

Auf der anderen Seite ist auch zu bemängeln, dass die Presence-Leitung die (rosa) Leitung zum Mittenregler fast berührt!

Verlege sie über die Kabeltülle hinweg in die Ecke des Chassis hinein und erst direkt unter'm Presence-Poti zum Anschluss hoch!

Und die violette, braune & rosa Leitungen von den Tone-Control Kondensatoren haben unter'm Board nichts zu suchen!
Hervor damit und in die Ecke des Chassis unter'm Ch. I Volume hindurch - und erst von da wieder zum Board rüber!
Oder noch besser diese Leitungen gleich am Massedraht hinter den Potis ankabelbindern (welch ein Wort  :))

Und dann vielleicht noch eine Versicherung gegen Werwölfe abschliessen - weil die fressen liebend gerne violette Kabel  ;D

Larry

Übrigens:

Eine abgeschirmte Leitung zum Presence-Regler wirkt wie ein zusätzlicher Presence-Regler mit einem sehr kleinen Kondensator, jedoch stets voll aufgedreht!
Warum? Wegen der Leiter-Schirm-Kapazität  ;) Also lasst besser solchen Unfug  8)
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 8.09.2008 17:57
Ja - und nochwas fällt mir doch glatt noch unangenehm auf!

- Die Kathodenleitung von V2a (gelb) kommt der Anodenleitung von V1b (blau) verdammt nahe.
- Auseinander damit!

- Und die Gitterzuleitungen von V1a & V2a (grün) sind zwar kunstvoll gebogen - aber verlaufen auf der 'falschen' Seite!
- Gitterzuleitungen kürzen (!) und nahe der zugehörigen Kathodenleitungen (gelb) chassisnahe verlegen!
- Nicht jedoch auf Vollkontakt mit den Kathodenleitungen gehen!
- Nur in deren Nähe (~5-10mm), um deren 'schirmendes' Induktionsfeld zur Minderung der Einstreuempfindlichkeit auszunutzen.
- Ebenso die Gitterzuleitung zu V1b verträgt eine Kürzung um 2-3cm
- und dann weg damit von der Anodenleitung (blau) und rüber damit in die Nähe der zugehörigen Kathodenleitung (gelb)!

Ferner solltest du noch kontrollieren, dass die Gitterzuleitung zu V3a (grün) dem heissen Kontakt der äusseren Speakerbuchse nicht zu nahe kommt!
Kann den tatsächlichen Höhenabstand über das Foto schlecht beurteilen!

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 8.09.2008 20:06
Hallo Larry,

Na dann hab ich ja Hausaufgaben!  :danke:
was also die Marshall-Factory in den 70ern so alles verbockt hat, bring ich dann jetzt dank Deiner Hilfe in die Reihe!
Ich werde also berichten, was sich alles getan hat!

Vielen, Vielen Dank soweit besonders natürlich an Larry, aber auch all die anderen Helferlein!

Grüße vom bereits den Lötkolben anheizenden Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 8.09.2008 20:10
Viel Erfolg und Gutes Gelingen!

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 9.09.2008 16:43
Hallo Leute,

 so das Tagwerk ist vollbracht! Alle von Larry vorgeschlagenen Änderungen wurden von mir durchgeführt. Zur Kontrolle gibts jetzt hier die Bilder vom aktualisierten Aufbau.

Wenn noch etwas auffällt, gleich melden!

Ich teste Jetzt mal vorsichtig!

Viele Grüße und Dank Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 9.09.2008 20:34
so das Tagwerk ist vollbracht! Alle von Larry vorgeschlagenen Änderungen wurden von mir durchgeführt.
Zur Kontrolle gibts jetzt hier die Bilder vom aktualisierten Aufbau.

Hast du trotz nicht fotogestützter, rein verbaler Anweisungen sehr gut realisiert!
Ziemlich genau so hatte ich es vor meinem inneren Auge, wie es danach aussehen soll!

Einzig die violette Leitung zum Presence Pot hätte ich noch ganz in die Chassisecke unter'm Bass Pot reingewürgt, damit die Kreuzung mit den Primärleitungen des Übertragers völlig beseitigt ist - aber 'das alleine' wird kaum Probleme bereiten, nachdem nun die anderen Bugs ja alle beseitigt sind.

Jedoch solltest du noch kontrollieren, ob das Alublech im Gehäuseboden bei eingebautem Chassis durch dieses Massekontakt bekommt (um den Abschirmkäfig zuverlässig zu schliessen!)!

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 9.09.2008 20:55
Hallo Larry,

 
Hast du trotz nicht fotogestützter, rein verbaler Anweisungen sehr gut realisiert!
Ziemlich genau so hatte ich es vor meinem inneren Auge, wie es danach aussehen soll!

Einzig die violette Leitung zum Presence Pot hätte ich noch ganz in die Chassisecke unter'm Bass Pot reingewürgt, damit die Kreuzung mit den Primärleitungen des Übertragers völlig beseitigt ist - aber 'das alleine' wird kaum Probleme bereiten, nachdem nun die anderen Bugs ja alle beseitigt sind.

Jedoch solltest du noch kontrollieren, ob das Alublech im Gehäuseboden bei eingebautem Chassis durch dieses Massekontakt bekommt (um den Abschirmkäfig zuverlässig zu schliessen!)!

 Vielen Dank erstmal für die Blumen!  ;D
Das Kabel zum Presence-Pot verlege ich noch nach Deinen Anweisungen, der Lötkolben läuft schon!

Ich habe allerdings nun ein anderes Problem: Es knackst, nach dem Einschalten des Standby, schon fast regelmäßig im Abstand von etwa 5-10Sek. Bei der allerersten Inbetriebnahme nach dem Umbau, trat das Knacksen ununterbrochen auf, so ca. 20Sek lang, dann wurde es langsamer und nun nur noch wie oben angesprochen. Keines der Potis hat auf das Geräuschs einfluß. Nach Ziehen von V1 ist das Geräusch noch da, nach Ziehen von V2 ist das Geräusch weg bzw. sehr sehr viel leiser. Box bzw. Kabel sind weiterhin OK. Top ist nicht auf der Box, von wegen Vibrationen.

Und nun, was tun? Ich hab das Innere schonmal vorsichtig abgeklopft, scheint kein Wackler oder Kabel zu sein. Die Buchsen und Umschalter (Impedanz/Mains) hab ich auch gecheckt, alles OK. Kalte Lötstellen schließ ich jetzt auch mal aus, hab alle Änderungen sehr sorgfältig bearbeitet, die Lötstellen sehen gut aus. Alle anderen Fragwürdigen Lötösen in den Vortsufensockeln hab ich jetzt vorsichtshalber nachgelötet, leider kein Ergebnis!

Tut mir echt leid, das das hier so eine unendliche Geschichte zu werden scheint, jedes mal wenn man kurz vor dem Durchbruch steht, will er wieder nicht, der olle Marshall.

Viele Grüße und nochmals Dank Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 9.09.2008 22:13
Ich habe allerdings nun ein anderes Problem: Es knackst, nach dem Einschalten des Standby, schon fast regelmäßig im Abstand von etwa 5-10Sek. Bei der allerersten Inbetriebnahme nach dem Umbau, trat das Knacksen ununterbrochen auf, so ca. 20Sek lang, dann wurde es langsamer und nun nur noch wie oben angesprochen. Keines der Potis hat auf das Geräuschs einfluß. Nach Ziehen von V1 ist das Geräusch noch da, nach Ziehen von V2 ist das Geräusch weg bzw. sehr sehr viel leiser.

Dumme Sache! Aber wenigstens bedienst du dich relativ gezielt der Methodik der Differentialdiagnose, um das Problem einzugrenzen.

Sonderbar nur, dass das Knacksen nicht auf das Presence bzw. Treble Pot reagiert und zumindest seine Klangfarbe zwischen dumpfer und heller wechselt - was mich etwas nachdenklich macht.

Aber immerhin bewirken diese Pots auch keine Änderung der Impulsintervalle des Knackens, wodurch man Artifakte eines HF-Schwingens so gut wie ausschliessen kann.

Jetzt sag nur nicht, du hast eine Sovtek LPS oder TungSol Reissue in V2 stecken, weil diese Röhren mögen Kathodenfolgerstufen gar nicht gerne - wegen der hohen Spannungsdifferenz zwischen Kathode und Heizfaden - und die Kathodenspannung könnte da gelegentlich mal auf den Heizfaden (der ja quasi fast Massepotential hat) durchzappen, was dann auch als periodisches Knacken zu hören ist.

Steck doch mal 'n anderen Zapfen in V2, dann schau'mer weiter  ;)

Hatte auch schon EH 12AX7 und chinesische 12AX7, die in KF-Stufen Probleme machten... was sie nach Datenblatt sogar dürfen, denn die ECC83/12AX7 hat eben mal nur 100V zul. Spannungsdifferenz zwischen Heizfaden & Kathode - aber in Marshalls haben wir da ca. 160V Differenz vorliegen  :o

Ansonsten: Löten an den Anschlüssen von Röhrenfassungen sollte man nur ohne Röhren drinne tun - weil die Röhrenpins die Kelchfedern aufspreizen und zugeführte Wärme die Federspannung der Kelchfedern dann reduziert! Haste? Oder haste nich?

Checke die Kontaktsicherheit deiner Röhrenfassungen durch 'laiiihchtes' Wackeln an den Röhren im Betrieb, auch an den Endröhren! Aber grill dir nicht die Finger dabei!

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 9.09.2008 22:42
Hallo Larry,
 
 In V2 war eine EH 12AX7, hab mal gegen den funktionierenden Satz JJs aus meinem SLP getauscht, und das Phänomen bleibt bestehen.
Der Kontakt der V1 ist nicht optimal, da sollte ich nochmal mit Reiniger dran, oder sogar  den Sockel ganz tauschen. Das ist aber nicht das eigentliche Problem.
Und ich gebe es offen zu, wegen mangelndem Fachwissen hatte ich die V1 -V3 natürlich drin beim Löten, das war wohl Sch...e! Werde das in Zukunft beherzigen und die Kontakte bei Tageslicht nochmals genauer unter die Lupe nehmen.
Das leichte Wackeln an den Röhren brachte leider keine weiteren neuen Erkenntnisse.
Könnten die Endröhren was abbekommen haben? Sollte ich die auch mal testweise ersetzen? Die sind ja dann durch die HF-Schwingung immerhin mehrfach bis an die Leistungsgrenze belastet worden, bevor die Sicherung ausgelöst hat.

Das Knacken klingt schon wie so ein Überspringen, eher nicht wie Schwingungen.
Die Presence-Leitung ist jetzt übrigens nach Deiner Anleitung unter dem Bass-Pot zum Presence gezogen und kreuz die OT Leitungen nicht mehr.

Grüße und Besten Dank für die schnelle Antwort Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 24.09.2008 01:46
Hallo,

Kleines Update: Bin aus Mangel an Zeit leider nicht zu viel gekommen in den letzten Wochen, habe aber immerhin den für das Knacksen verantwortlichen Fehler gefunden und behoben. Es war einer der beiden 5k6 2W Widerlinge an PIN5, dem war unter dem Schrumpfschlauch die Isolation zerbröselt. Wie ich das gemacht habe frag ich mich, weder war das Bauteil alt noch schlecht gelagert. Ich hab also beide nochmals gegen Fabrikneue getauscht und siehe da der Fehler war weg!
Wie schon die ganze Zeit während dieser Reparatur, kommt nach Lösen eines Problems gleich das nächste hereingeflattert. Nun habe ich unterschiedliche Bias-Ströme an den beiden Endröhren und dadurch starkes Brummen und Übernahmeverzerrungen. Also hab ich die Röhren untereinander getauscht, der Fehler blieb an Ort und Stelle. Ergo, es sind nicht die Röhren! Der Bias-Zweig selbst ist in Ordnung, unter Standby liegen gleiche Spannungen an Pin5 an. So ca. -38V. Ich hab jetzt erstmal Koppel-Cs bestellt und tausche die hoffentlich im laufe des bereits angebrochenen Tages. Dann werde ich berichten!

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 24.09.2008 20:22
Hello again,

 Nun bin ich ganz baff! Hab die zwei Koppel-Cs (22nF) vor den Endröhren getauscht und auch die beiden 220k in der Endstufe, nur um sicher zu gehen und das Ergebnis ist, "Tata" -Keines!! ???
Nach wie vor läuft die eine Endröhrenseite auf 15mA, die andere auf 33mA egal wierum ich die Röhren reintue! Woran kann das liegen? Doch nicht etwa am Röhrensockel?
Langsam weiß ich nicht mehr so recht weiter. Wer kann was dazu beitragen?

Viele Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Volka am 24.09.2008 20:56
Hallo Micha,
du hast aber echt ein Glück  ::)
ich würde vorsichtig auf den Sockel tippen... vielleicht eine kleine gemeine Kohlebahn oder ein defekter Kontakt.
Respekt für deine Beharrlichkeit!

Volka
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 24.09.2008 22:43
ich würde vorsichtig auf den Sockel tippen...

Sehe ich auch so - ist bitter, aber bei 34 Jahre alten Sockeln hat man gelegentlich mal massive Kriechstromprobleme.
Sowas kann auch davon resultieren, wenn da mal Bier oder O-Saft reingelaufen ist. Das gibt eine Schicht, einmal festgebacken hilft da kein Alkohol, Spiritus, Aceton o.ä. mehr...

Empfehlung: Mach gleich beide neu! Beim Auto tauscht man auch nicht 'nur' den rechten Hinterreifen, weil der linke ja noch gut 'aussieht'  ;)

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 24.09.2008 23:36
Hallo Volka und Larry,

 Ich muß Euch für Eure Beharrlichkeit beim Antworten ebenfalls danken! Ich hoffe die Dauerbaustelle nähert sich endlich dem Ende! Ich werde die Sockel komplett tauschen, mal sehen was das bringt. Eine andere Fehlerquelle kann ich mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen!

Vielen Dank also noch einmal und bis hoffentlich bald, mit positiven Ergebnissen!

 Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 30.09.2008 20:34
Hallo Leute,

 Herzlich willkommen zu Episode 673 von der allseits beliebten Serie: "Wo könnte der Fehler nur liegen?"  :devil:
Ich habe die Röhrensockel der Endstufe ersetzt, hat wunderbar funktioniert, hab mir den Nachmittag dafür extra reserviert gehabt. Also auch alles schön sorgfältig gecheckt, daß keine Verkabelungsfehler auftreten. Und wie soll es anders sein, alles wie zuvor! Die Endröhren laufen immer noch unsymmetrisch. Da ich ja nun die Koppel-Cs getauscht habe, die Endröhrensockel und alle dort im Weg liegenden Widerstände ebenfalls. Was bleibt da noch? Etwa am Ende der schöne alte AÜ?

Ratlose Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Volka am 30.09.2008 21:32
Hallo Micha,
...oh Mann...herrje, ja da konnte der Hund begraben liegen. Wollte diese Befürchtung neulich noch äußern, aber man hofft ja doch auf das kleinere Übel.
Wie schonmal angedacht macht dein AÜ evtl. etwas ohne Power-Soak was er mit nicht macht(...) Vielleicht zeigt sich ein möglicher Defekt im AÜ nur dann..?
Vielleicht können sich auch, bevor du jetzt 'nen neuen Ausgangsübertrager kaufst, nochmal einige der absoluten Cracks hier im Forum dazu Gedanken machen:
Episode 674: du baust einen neuen AÜ ein, achtest auf alles, machst alle richtig und tärrääh... wie gehabt. Evtl. hat ja jemand einen funzenden Gebrauchten den er dir zu Testen ausleiht.... Hab leider nix in dieser Richtung da.

Dranbleiben!!!

Volka

P.S.: Die neuen Sockel sind mMn. keine Fehlinvestition: bei 'nem alten Amp ist man da auf der sicheren Seite.
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 30.09.2008 22:01
Hallo Volka,

 Danke erstmal für Deinen Zuspruch! Ich denke auch nicht, daß ich bis jetzt irgendwelches Geld rausgeworfen habe, alle Reparaturen haben insgesamt vielleicht 30Euro verschlungen, das halte ich für nicht gerade viel. Außerdem kann es der Betriebssicherheit nur zu Gute kommen bei so einem alten Gerät. Das war schon alles richtig so!
Ich werde nun mal am AÜ messen, ob die Widerstandswerte in etwa hinkommen, oder ob zwischen CT und den beiden PIN3 Anschlüssen schon unterschiedliche Werte auftauchen oder sonstige Auffälligkeiten auftreten. Da hab ich so genau nun auch noch nicht geschaut!
Wenn wir das hier in den Griff bekommen ist aber wirkliche ne Runde fällig!  :bier:

Viele Grüße Micha

PS: Ich träum nachts schon vom Schaltplan, bin ich krank?  :devil:
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Volka am 30.09.2008 23:13
Hi Micha,
welches Bier ist denn so angesagt in Jena?  :) Ich befinde mich im Einbecker-Bier-Raum... (auch ganz lecker)
Also wenn das denn endlich klappt solltest du dich, einen ganzen! Kasten Bier und deinen Amp im Proberaum einschließen. Dann besprecht ihr 3 die Sache abschließend nochmal ganz ausführlich  :guitar:

Tja , die Primärseiten des AÜ können schon bis zu 15% differieren ohne dass ein Defekt vorliegen muss... je besser ein AÜ umso kleiner ist diese Differenz.

Es bleibt spannend...,
Volka
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 1.10.2008 00:16
PS: Ich träum nachts schon vom Schaltplan, bin ich krank?  :devil:

Die Frage des zweiten Halbsatzes zu beantworten steht mir nicht zu - aber die Aussage des ersten Halbsatzes kann ich sehr gut nachvollziehen! Immerhin ging es mir und gewiss noch anderen hier schon ähnlich.

Also - geh' mal messen und lass' es uns wissen! Ich wünsche dir, dass du so um die 45-50 Ohm pro Halbprimär rauskommst!

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 1.10.2008 09:40
Hallo Leute,

 Hab gemessen und wiedermal keine guten Nachrichten. Die eine Primärseite hat die empfohlenen 42Ohm die andere leider einen unendlich großen Widerstand. Da hab ich den OT mal aufgemacht um direkt drin nachzuschauen, man hofft ja nur auf die fehlerhafte Verbindung eines Zuleitungskabels. Leider nein! Die Seite des OTs ist abgeraucht, wie das passiert ist weiß ich nicht, vielleicht lag der Fehler von Anfang an auch dort, und die anderen Symptome waren nur zusätzliche Fehler im System und haben den wahren Fehler verschleiert. Hab immer nen Speaker oder die Load drangehabt. Sogar wenn keine Endröhren drin waren, damit da nicht versehentlich was passiert.
Was solls, nun brauch ich nen neuen OT. Hat jemand einen zu empfehlen, für die 50W 2xEL34 gibts ja einige verschiedene.
Also welchen nehmen? Hier bei Dirk gibts orginal Marshall, Hammond etc. Vielleicht gibts auch noch nen anderen Hersteller der da was passendes hat. Es geht mir nicht um 10Euro hin oder her, das Ergebnis zählt! Und schön wäre natürlich, wenn die orginalen Befestigungslöcher weiterhin genutzt werden könnten.

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: ACY am 1.10.2008 09:53
Moin!
Hab hier auch ein bisschen mitgelesen, und den AÜ hatte ich auch schon im Verdacht! Das Positive an der Sache ist am Ende dann ein tadellos funktionierender Amp mit ein paar guten Neuteilen drin! Und das ist doch Klasse!   :)

Was für einen AÜ hattest du denn verbaut bei deinem Amp?

Grüsse, "ACY"
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 1.10.2008 09:54
Nachtrag: Falls mal jemand einen '74er OT sehen will.  :'(
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 1.10.2008 09:57
Hallo ACY,

Na da sind ja dann fast alle Fachleute in Sachen Marshall anwesend! ;)
Der OT war noch der 74'er orginale. Der Amp hat durch den nicht mehr orginalen Netztrafo aber etwas geringere Spannungen, was sich wohl in etwas mehr Gain und Kompression äußert, im direkten Vergleich mit einem 73er von einem Bekannten. Welcher OT wäre da zu empfehlen?

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Athlord am 1.10.2008 10:03
Hallo ACY,
 Welcher OT wäre da zu empfehlen?

Grüße Micha

Hallo Micha,
Dirk hat zwei zur Auswahl:
- den Marshall Austausch JCM800 / Plexi 50 Watt
- Hammond Guitar Series 1750N
Den letzteren habe ich für meinen Ceriatone 1987x verwendet.
Gruss
Jürgen
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 1.10.2008 10:49
Hallo again,

 Na dann mach ich mich mal auf die Socken und besorg mir nen OT. Über den Hammond hab ich beim schnellen g**glen nur gutes gelesen! Das klingt vielversprechend! Wenn noch jemand was anderes empfiehlt, bin natürlich für jeden Vorschlag offen.

Grüße und Dank Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Volka am 1.10.2008 12:09
Hi Micha,
na endlich! Da ist doch Licht am Ende des Tunnels (und dieses Mal ist es nicht der entgegen kommende Zug  ;D )
Ich würde mich an deiner Stelle wahrscheinlich für den Hammond entscheiden, bin damit (bei Fender-Amps) ganz gut gefahren...

Gruß,
Volka

Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: ACY am 1.10.2008 12:29
Mit dem Hammond machst du sicher nichts falsch, denke ich!

"ACY"
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 1.10.2008 12:55
Hallo Leute,

 And the winner is, Hammond!

Dirk hat die ja auch schon gelegentlich für die Qualität gelobt! Und in einigen US-Foren steht auch geschrieben, das man dem 1750N nach dem 1:1 Vergleich, den Vorzug gegenüber nem Heyboer gegeben hat. Scheinbar wohl nicht die schlechteste Referenz! ;)

Grüße und besten Dank Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 1.10.2008 17:47
Das hier:

http://marstran.com/50W%20OT%20139.htm

ist der bestklingendste Marshall Drake Clone 50W Übertrager, der je bisher an mein Ohr gelangt ist.

Nur hat der gute Brian Wallace derzeit leider keinen davon auf Lager  :(

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Athlord am 1.10.2008 18:00
Das hier:

http://marstran.com/50W%20OT%20139.htm

ist der bestklingendste Marshall Drake Clone 50W Übertrager, der je bisher an mein Ohr gelangt ist.

Nur hat der gute Brian Wallace derzeit leider keinen davon auf Lager  :(

Larry

Hallo Larry,
im Prinzip ein guter Vorschlag, aber...muss es denn immer der Aston Martin sein?
Trafo plus Versandkosten
120$ + 41,70$ = 161,70$  sind nach aktuellem Wechselkurs 115,05€
zuzüglich 19% Einfuhrumsatzsteuer und je nach Laune des Zollbeamten auch noch Zoll.......
Da hat Dirk dann doch die monetär interessanteren und auch lieferbaren Alternativen.
Gruss
Jürgen

Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 1.10.2008 18:52
Hallo Larry, im Prinzip ein guter Vorschlag, aber...muss es denn immer der Aston Martin sein?

Woher weisst du eigentlich von meinem heimlichen Traum?

Kein Quatsch, aber das wäre er tatsächlich - ein Aston Martin DB7 Coupé in British Racing Green:

http://www.autosalon-singen.de/Katalog-Aston-Martin-DB7-06660_0023_06_08.aspx?DetailID=06660_9047_06_08&languageID=DE

nur... selbst 'gebraucht' noch 60 Mille  :-\

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 1.10.2008 20:37
Hallo,

 Wer hätte das gedacht, der Larry ist Aston Martin Fan. Vom Fahren her sollen die DB7 ja eher ein altes Jaguar Chassis haben und nicht so gut handlen wie die neue DB9er Reihe. Aber auch das scheint Jammern auf höchstem Niveau! Wünsche Dir also Glück auf der Suche nach dem passenden British Racing Green-Boliden!
Zurück zum OT, Marstran hatte ich ja noch nicht mal gehört! Vielleicht gibts ja in Zukunft auch wieder vermehrt gute Produkte Made in Germany. Der Hammond wirds wohl auch gut tun, ich werde auch dazu berichten!

Grüße an alle
 Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Athlord am 1.10.2008 20:42
Vielleicht gibts ja in Zukunft auch wieder vermehrt gute Produkte Made in Germany.

Die gibt es imho schon.
Zum Beispiel von Welter-Electronic
oder Ingo Görges Präzisions-Wickeltechnik.
Grüße
Jürgen

PS.: @Larry
..wer so von British Racing Green schwärmt, der muss dahingehend auch belastet sein......
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 1.10.2008 20:59
PS.: @Larry
..wer so von British Racing Green schwärmt, der muss dahingehend auch belastet sein......

Sorry for being so far off topic! (Aber ich gelobe Besserung  ;D)

Was hier kaum jemand weiss - Larry hat früher BMW-Fahrzeuge getunt, dabei auch eine Spezialbremsanlage für'n 3-er BMW entwickelt und an andere Tuner verkauft - und dann noch Sportmotoren gebaut, welche die vergleichbaren Produkte von Alpina, Schnitzer, usw. leistungsmässig relativ blass aussehen liessen  :) Die seinerzeit dann vorgeschriebene Katalysatortechnik, die sündhaft teuren Euro-Abgastests dafür, die kostspieligen TÜV-Einzelabnahmen und eine erneute Infektion mit dem Gitarristen- bzw. Ampsoundvirus bewogen mich aber dann Anfang der 80-er, meine Kfz-Aktivitäten an den Nagel zu hängen. Mein Hang zu schnellen Fahrzeugen blieb mir jedoch erhalten  8)

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 1.10.2008 21:13
Hallo Larry,

Beim Tunen und entwickeln ists ja trotzdem geblieben!  O0
Und gegen schnelle Autos sagen nur die Grünen was  :police:
(Nicht die Britsih Racing Greenen  :-X )

Viele Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: ACY am 1.10.2008 21:14
British Racing Green?

(http://www.acys-lounge.de/images/stories/amps/agl_2208_18.jpg)

(http://www.acys-lounge.de/images/smilies/smilie_devil_xxl.gif)

Grüsse, "ACY"

Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 1.10.2008 21:15
Oha hübsches Modell,

 2203, wie meistens bei Dir, ACY?

Grüße Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: ACY am 1.10.2008 21:20
Ich nenne ihn "2208 - Bloody Rocka!"    :devil:  :devil:  :devil:  :devil:  :devil:  :devil:  :devil:


"ACY"
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 1.10.2008 21:21
 ;D
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 1.10.2008 21:26
British Racing Green?

Jawoll! British Racing Green  8)

(http://www.larry-amplification.de/britishpurist2/4663.1.jpg)

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 6.10.2008 17:55
Hola Freunde des Austausch-Übertragers,

 Der HammondAÜ ist heute angekommen und ich hab den schön sauber verbaut. Sogar die Bohrungen haben mit dem 74er Orginal übereingestimmt! Die Kabel hab ich noch nicht gekürzt, wollte erstmal einen Funktionstest machen und siehe da, die Endstufe läuft wieder symmetrisch, der Amp spielt wunderbar und die Spannungen sind soweit ohne Auffälligkeiten.
Ich hoffe damit sind der Marshall und ich über den Berg! Also folgt noch das Kürzen der Kabelei und dann ein ernsthafter Härtetest. :guitar:
Wenn die Kabel dann die richtige Lage eingenommen haben schick ich noch ein paar Bilder nach.
Ich danke hier nochmal allen Helfern, besonders natürlich Larry, der mich ein ums andere Mal entscheidend weitergebracht hat!
:danke:

Beste Grüße Micha

:urlaub:
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 7.10.2008 02:33
Freut mich auch für dich, dass er nu wieder funzt  :)

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 8.10.2008 17:41
Hallo auch wieder,

 Will mal schnell meine Eindrücke nach dem "Härtetest" auf voller Lautstärke im gedämmten Aufnahmeraum schildern.
Zu allererst, der Amp hat wahnsinnig an Druck, Lautstärke und Definiertheit gewonnen, klingt aber auch etwas weniger singend als zuvor. Der Lautstärkezuwachs befindet sich so um die 50% mehr, da ist kaum noch ein Unterschied zu meinem SLP.
Wegen der leichten Klangveränderung mußte ich ein bißchen mit den Vorstufenröhren jonglieren, dann stellte sich ein wunderbar präsenter und charaktervoller Vintagesound ein. Sicherlich immer noch ein bißchen straffer als zuvor, sollte aber auch eher an den neuen LadeElkos und der an sich komplett neu aufgebauten Endstufe liegen, nicht nur am Hammond OT, der mMn eine sehr gute Figur macht.
V1 ist jetzt eine NOS JAN Philips 5751, V2 ist eine JJECC83 V3 eine EH12AX7,  in der Endstufe JJEL34L.
Jetzt gibbet wunderbar transparent und trotzdem fett einen auf die Zwölf  :guitar:

Vielen Dank also nochmals und Grüße vom glücklichen Micha
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: Larry am 8.10.2008 17:53
Zu allererst, der Amp hat wahnsinnig an Druck, Lautstärke und Definiertheit gewonnen, klingt aber auch etwas weniger singend als zuvor.

Das Singen kommt schon noch!

Ein neuer Übertrager hat eine Burn-In-Time von 20-50 Stunden, je nach Blechqualität und Lautstärke, mit der er 'eingespielt' wird.
Erst wenn das magnetische Wechselfeld das Gefüge des Kernbleches lange genug hin- und hergeknetet hat (bildhaft gesagt, physikalisch nicht korrekt!), verliert dieser seine anfängliche Eckigkeit und wird 'saftiger' (singender) im Ton.

Larry
Titel: Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
Beitrag von: mc_guitar am 8.10.2008 17:59
Hallo Larry,

 Das klingt ja vielversprechend, die Resultate sind ja jetzt schon ziemlich gut. Hatte im Studio ne Box mit Heritage G12H30 dran, da springt ja derart der Angus aus der Box!  :devil:

Grüße Micha

PS: Wie kann ich mich bei Dir erkenntlich zeigen? Vielleicht ne gute Flasche Wein? Nen AstonMartin kann ich mir leider nicht leisten!!!  :danke: